Tritt 6Sonntag, 19. Dezember 1937Rr. 298MMl! Mil WMDas Ergebnis derRevierverhandciingenPrag.(Tsch. P.-B.) Die Verhandlungenüber die Auszahlung einer einmaligen Aushilfean die Bergarbeiter zum Zwecke der Liquidierungder gestellten Forderungen', zu denen es über Anregung der Regierung unter der Leitung desMinisteriums für öffentliche Arbeiten kam, wurden im Laufe der Woche mit Erfolg nn nordböhmischen, Ostrau-Karwiner, Pilsener, Falkenauer,Kladnoer und Rositzer Revier abgeschlossen. Dieeinmaligen Aushilfen, die jeder in der Grube beschäftigte Arbeiter erhält, sind danach gestaffelt,ob der Arbeiter ledig oder verheiratet ist und werden in zwei Raten ausgezahlt werden, mit Ausnahme des Rositzer Reviers, wo eine einzige Aushilfe noch vor Weihnachten ausgezahlt wird.Danach erhalten:Im nordböhmischen Revier(Privatgruben)Ledige 230 KL, Verheiratete 330 KL;im Ostrau-Karwiner Revier Ledige 180,Verheiratete 260 KL;im Pilsner Revier(Gruben der Westböhmischen Bergwerks-A.-G.) Ledige 155 KL, Verheiratete 230 KL;im Falkenauer Revier Ledige 150 KL, Verheiratete 220 KL;im Kladnoer Revier Ledige 120 KL, Verheiratete 200 KL;im Rositzer Revier Ledige 80 KL, Verheiratete 150 KL.Die Verhandlungen sind noch nicht abge-schlossen in Schatzlar, Schwadowitz und Handl ovä.Die Beendigung wird noch vor Weihnachten erwartet.Ostböhmisdier Textilvertrag auf 40weitere Bezirke ausgedehntDas Ministerium für soziale Fürsorge hatnach Uebereinkunft mit dem Handelsministeriumdje. Verbindlichkeit des sogenannten ostböhmischenTextilarbeitervertrages, welcher am 22. April1937 abgeschlossen wurde, auf folgende Gerichtsbezirke ausgedehnt: Boskovice, Brandt)- n. Labem,Bystiice nad Pernstejnem, DaLice, Böhmisch-Aicha, Habry, Holice, Chlumec nad Cidlinou,Chrudim, Jiöin, Neuhaus, Jglau, LedeL nad Sä-zavou, Libochovice, Leitomischl, Laun, Kuttenberg,Mestec Krälove, Nechanice, Deutsch-Brod, NovaBystrce, NovL Benätky, Neustadt in Mähren, Nym-burk, Pardubitz, Pilgram, Polnä, Prag-West,Rakonitz, Rokitnitz im Adlergebirge, RiLany, So-bcslav, Schildberg, Stecken, Tabor, Tischau, Groß-Mescritsch^ Wtschau. Hohenstadt und Zbiroh.. Vertrag mit MexikoPrag. Am 17. Dezember wurde in Mexikoein tschechoslowakisch-mexikanischer Handelsvertrag vereinbart, der einen Rahmenvertrag auf derGrundlage der Meistbegünstigungsklausel darstellt,der von beiden Seiten verfassungsmäßig behandelt werden muß.Der Kohlenversand stark über Borjahrshöhe. Vom Jänner bis September 1937 kameninsgesamt. 651.900 Waggons Braunkohle zurVerladung gegen 589.500 Waggons in der gleichen Vorjahrszeit. Eine weit stärkere Steigerungerfuhr die Steinkohlenverladung, nämlich von461.900 auf 656.700 Waggons.Belegschaftserhöhung auf den staatlichenBerg-' und Hüttenunternehinungc». Im Vermal in der Woche Fleisch, dann Zigaretten unowas ich sonst noch brauche!" Der Direktor schiennoch Zweifel zu hegen.»Hier aber nicht!" meinteer vorsichtig.„Wir müssen schon heute weiterzie-ben. Im nächsten Ort kannst du es dann probieren."So kam es, daß Barnabas bereits am nach«sten Abende einem sehr geehrten Publikum als„Konsul, der Menschenaffe" vorgestellt.wurde.Signor Fagetti rief:»Allons, Konsul!". UndKonsul war unübertrefflich. Er sprang in toll-nSätzen durch die Manege, turnte auf dem Trapez, fuhr auf dem Zweirad und sang sogar eiaLied ohne Worte, das er selbst auf der Viol-nebegleitete. Das Publikum raste und Signore Fa-getti strahlte. Und Konsul Barnabas brachte jed mAbend ein neues Programm. Mit den vielen Nüi-sen und Brezeln wußte er allerdings nichts anzufangen. Aber einmal traf ihn ein gut gezielterApfel auf den Kopf. Er hatte gerade den großenSprung vom Trapez getan und hockte schweratmend im Sande. Sein Auge suchte den Tätereinen robusten Jungen mit frechem Gesichte, aufdem ein hämisches Lächeln spielte. In diesemAugenblicke vollzog sich in ihm eine Wandlung.Er wußte selbst nicht warum, aber er fühltesich beleidigt. Nicht als Mensch, sondern als Affe.Nur widerwillig schlüpfte er diesmal aus demFelle, um im unruhigen Halbschlummer eine:verlorenen Nacht böse zu träumen. Er fürchtetesich mit einem Male vor den Nüsien, Brezeln,Aepfeln, vor den knallenden PeitschenschlägenFagettis, und er begann die Menschen zu hasten,die solcherart die Gesinnung ihrer Seele zu einem-Tiere entblößten. Er fürchtete die Nächte, in denener sein Menschtum verlor und ganz der tote AffeKonsul-war, dessen armseliges Leben er. fort-sctzte. Schließlich schlüpfte er nachts in das Affen-teü mW schlief in dem Käfig...Künftiges KanonenfutterSo werden die japanischen Kinder verhetzt! Sie berauschen sich an den blutigen Siegen derVäter und spielen selbst Krieg.laufe eines Jahres konnten die staatlichen Berg-und Hüttenbetriebe ihre Arbeiterzahl um 1700erhöhen. Gleichzeitig wurden 200 höhere Angestellte"neu ausgenommen.Arbeitercntlastungrn. Das BlechwalzwerkKarlshütte hat in der vorigen Woche 80 Arbeiter entlasten. Es ist mit weiteren Entlastungen zurechnen.Die Elektroindustrie voll beschäftigt. DieElektro-Jndustrie ist anhaltend gut beschäftigt.Bis jetzt war auch kein Nachlassen des Bcstel-lungseinlaufeS zu verzeichnen. Im Export findet besonders der kleine Elektromotor und dieelektrischen Schweißapparate guten Absatz. ESwird mit einem vollen Bcschästigungsstand- fürdas ganze Jahr 1938 gerechnet.Geringe Schweine- und Fetteinfuhr. In denersten elf Monaten 1937 kamen 224.000 StückSchweine zur Einfuhr gegen 258.000 in dergleichen Vorjahrszeit. Die Fetteinfuhr ging bon145.000 Meterzentner auf 212.008 Meterzentner zurück.Der Teeverbrauch der Tschechosiowakei steigt.In den.xrsten fünf Monaten des lausenden Tee-.,jahrcs betrug die' Tee^Eiriftih^.d'er^fchechosto^wakei 329.000 lbs gegen nur 311.000 lbs in dergleichen Borjahrszeit.! Insolvenzen in den Handelsgcwerbcn imNovember. Nach der amtlichempStatistik wurdenim verflossenen Monat 19 Konkurse(im Oktober18) über das Vermögen von Warengeschäftsinhabern verhängt und das Ausgleichsverfahren in 43Fällen(im Oktober 34) eröffnet.Rückgang der landwirtschaftlichen Ausgleiche. Aus der letzten amtlichen Statistik gehthervor, daß im November die Anzahl der landwirtschaftlichen Ausgleiche gemäß Regierungsverordnung Slg. Nr. 76/1936 zurückgegangen ist,und zwar von 208(im Oktober 1937) auf 191,wobei die gesamte Ueberschuldung unmerkbar zugenommen hat(11,131.768 KL im Oktober, gegen 11,068.817 KL im November).Eines Sonntags, sie waren den ersten Tagin einer größeren Stadt, fand ihn Fagetti imKäfige. Vielleicht ahnte er unbewußt, was in Barnabas vorging und eben deshalb brüllte er:»Waswillst du hier? Komm heraus und gib den Pferdendas Wasser!" Barnabas schrak empor.„Kominheraus! Heraus!" schrie Fagetti erbost, und alsBarnabas nicht gehorchen wollte, schlug er m'tder Peitsche nach ihm:„Allons, Konsul!" DerHohn dieser Worte traf Barnabas wie ein schmerzender Hieb. Er sprang auf die Beine und hängresich dem alternden Manne knurrend an den Hals.„Zu Hilfe!" gurgelte Fagetti. Die Türen derWagen öffneten sich. Da ließ Barnabas von ihmab und rannte in mächtigen Sätzen davon, an einpaar Menschen vorbei, die, starr vor Schreck,stehenblieben, weiter, durch die Gasten, überPlätze und mit einerN Male flog er gegen ein-Schar Kinder, die laut schreiend auseinanderstoben. Er kam zu Falle, kugelle wie, ein großeshaariges Bündel einige Schritte, weit über dasPflaster bis zu dem Stamme eines Baumes und■blieb füx einige Augenblicke erschöpft liegen.„Haltet ihn!" lärmten die Leute hinter ihm.„Fangt ihn! Er ist toll! Ein toller Affe ist los!"Gierige Hände griffen zu. Er biß nach ihnensprang auf die Beine und hastete den Stammhinauf. Drunten standen dunkel und drohendHunderte von Menschen. Er aber saß hoch obenim Gezweige und spie herab auf sie. Eine Pickelhaube glänzte im Sonnenschein.„Nicht schießen!'schrie Signor Fagetti, der atemlos gelaufen kam.»Nicht schießen! Er ist ein Mensch!"Das hörte Barnabas noch. Das kleine, belleWölkchen aber, das sich zur selben Sekunde vonder gleißenden Pickelhaube zu Höfen schien, dünkteihm wie ein plötzlicher wuchtiger^Schlag auf denKopf. Sein letztes Empfinden war eine ungeheuere Leere, in die er haltlos stürzte.Roosevelts neues Lohn« undArbeitsgesefe gefallen?Washington.(Reuter.) Das Repräsentantenhaus hat mit 216 gegen 198 Stimmen be»schloffen, das Gesetz über die Löhne und die Arbeitszeit an den Arbeitsausschuß des Repräsentantenhauses zu verweisen. Damit erscheint derEntwurf eigentlich abgelehnt.Französische Arbeitslosigkeit. In derersten Dezemberwoche ist die Zahl der französischen Arbeitslosen auf 337.983 Personen gestiegen, gegen 332.850 in der Vorwoche. In dergleichen Vorjahrszeit wurden 407.332 Beschäftigungslose gezählt.Die englischer Notstandsgebiete waren imUnterhaus Gegenstand einer Debatte, die durchdie Arbeiterpartei hervorgerufen wurde. Die Kritik, welche die Labour Party an der Passwität derRegierung übte, stieß jedoch auf taube Ohren.Das Unterhaus hat den Antrag der Labour Party,der Regierung wegen ihrer Industrie-Politik insbesondere in den von der Krise betroffenen Gebieten eine Rüge zu erteilen, abgelehnt.Schwedens Handschuhindnstrie fordert erhöh-'fen Zollschutz. Die schwedischen Erzeuger vonLederhandschuhen brachten bei den zuständigenStellen den Antrag auf eine Zollhinaufsetzungauf Lederhandschuhe ein. Tie Tschechoslowakei istam schwedischen Handschuh.narkt stark interessiert.In den ersten zehn Monalen bezog Schiveden ausder Tschechoslowakei für 7.1(i. V. 5.4) MillionenLederhandschuhe und war damit viertbester Kundeder Tschechoslowakei.Aus aller WeltSpanisches aus Dänemark. Zwischen denbaskischen Kindern, die in Kopenhagen unterge-bracht sind, und ihren Alterskollegen von derdänischen Arbeiterjugend werden jetzt häusigFußballspiele ausgetragen, wobei sich die kleinenSpanier meist als die Beweglicheren erweisenund ost gewinnen.— An der Universität Kopenhagen lehrte seit 19 Jahren ein Dr. Bratli diespanische Sprache. Er war von Madrid dafürangestellt, wie■ auch Dänemark Lehrer desDänischen an ausländischen Universitäten erhält.Als nun der spanischen Gesandtschaft bekanntwurde, daß Dr. Bratli im Unterricht Franco-Zeitungen, wie„ABT", verwendet, berichtete sienach Hause und der Lehrauftrag wurde zurückgezogen. Herr Bratli, der behauptet, keinFaschist, sondern ein Anhänger der vorigen(gleichfalls demokratischen) Regierung zu sein,möchte nun als Privatdozent weiterlehren, aberdazu müßte er Kopenhagener Doktor sein. Er hataber sein Diplom von Madrid. bn.Konferenz gegen die Heuschrecken. Die Regierung des Libanon hat für Dezember eine Konferenz zur Bekämpfung der Heuschreckenplage zusammenberufen, an der die Vertreter Syriens, desLibanon, des Irak und der Türkei teiksiehmenwerden. Den unmittelbaren Anlaß zur Einberufung der Konferenz hat die Tatsache gegeben, daßgerade in diesem Jahre die von Heuschrecken angerichteten Schäden in diesen Ländern besonder»,groß waren. Im Mittelpunkt der Konferenz werden die Vorträge über die Erfolge stehen, die manmit dem»Petroleumgraben"-System gemacht hat:das ganze Land wird, soweit es bedroht ist, durchGräben zerteilt, die unmittelbar vor Auftauchender Jnsektenschwärme mit Petroleum gefüllt werden. Sowie der Schwarm nahe genug herangekommen ist. wird die Flüssigkeit in Brand gesteckt.Die hohe Rauch- und Flammenmauer verhindert idas weitere Vordringen der Insekten. Um denSchwarm endgültig zu vernichten, wird ihm auchder Rüchzug abgesperrt: auf beiden Seiten und imRücken werden ebenfalls Petroleumgräben äusge«hoben und angezündet, so daß die Heuschrecken ineinem brennenden Viereck rettungslos eingeschlossen find.•Man erhält fürKL100Reichsmark....628.—Markmünzen...9680.—100österreichische S chilling•528.50100rumänische Lei..916.20100polnische Zloty..99508.50100ungarische Pengö..9.9551.50100Schweizer Franken.- 9■656.50100französische Francs.9., 996.201englisches Pfund..9141.251amerikanischer Dollar.. 928.30100italienische Lire..99.115.40100holländische Gulden.1577—100jugoslawische Dinare.962.05100BelgaS482 50100dänische Kronen..631.—100schwedische Kronen..*.•729.—Bernard Shaw oder Shirley Trmple? DieStudenten der schottischen Universität St. Andrewslieben Bernard Shaw ganz besonders und habenschon seit langem di« Absicht, ihn an ihre Hochschulezu fesseln- Als vor einigen Jahren der Posten desRektors der Universität vakant wurde, schlugen sie,und zwar in durchaus ehrerbietigen Formen, Shawvor, seine Kandidatur dafür aufzustellen, seine Wahlsei absolut gesichert. Shaw in seiner beliebten Arrantwortete mit einem Telegramm, daß er sich alsnicht genügend unbedeutend fühle, um diesen Postensanzunehmen. Jetzt steht wieder die Wahl des Rektors von St. Andrews bevor, und wieder find dieStudenten an Shaw herangetreten, allerdings telegraphierten sie diesmal:»Wir halten Sie. für denUnbedeutendsten der Unbedeutenden." Rückantwortwar bezahlt, und zwar, da fie auf eine ausführlich«Stellungnahme von Shaw rechneten, für volle 90Worte. Shaw telegraphierte aber ein einzigesWort, nämlich:.Nein." Woraus die Studenten vonSt. Andrews, denen man wirklich. Witz zugestehenmuß, der fich sogar mit dem Shawschen messen kann,ein neuer Telegramm absandten:„Erträgen Si«,bitte, noch einmal. In der Stichwahl stehen Sieund Shirley Temple." Rückantwort war diesmalnicht bezahlt und Shaw meldete fich auch nicht.'•■ßencsttssacckDer gelbe DiamantVier Sachverständige im WiderstreitPrag.—rb— Vor dem Strafsenat der GRDr. R o s e k wurde ein Preetz verhandelt, der inmehrfacher Hinsicht interessant ist. Der Angeklagte,Inhaber einer Trödlerkonzeffion, stellt den Sachverhalt folgendermaßen dar:Eines Tages seien bei ihm ein guter Bekannterund Geschäftsfreund erschienen und habe ihm einengelben Diamanten zum Preise.a>ott-7LNt».KL der«,kaufen wollen.. Der verhältnismäßig billige Preisdieses aus Rußland stammenden Edelsteines, wurdedadurch erklärt, daß dieser Diamant einen kleinenFehler aufwies, der bloß für Fachleute erkennbarwar. Als Nichtfachmann habe der Angeklagte dasGutachten verschiedener Sachverständiger«ingeholt.die ihm übereinstimmend den geforderten Preis alsübertrieben bezeichnet hätten. Run ist dieser Diamantaber auf ungeklärt« Art verloren gegangen und derAngeklagte hat tatsächlich alle möglichen Vorkehrungen getrosten, um den Diamanten tvieder zu erlangen.Er erstattete die Verlustanzeige, verständigte alle Versatzämter, setzte sich mit dem StraßenreinigungSrefe»rat des Magistrats in Verbindung, um an den Stellen, wo dieser Stein eventuell verlorengegangen seinkonnte, gründliche Suche zu halten. Als alle Mibevergebens war. habe er dem Verkäufer freiwillig, denursprünglich geforderten Kaufpreis von 7500 KLbezahlt, obwohl er ihn für übertrieben erachtet« undvon dem verlorenen Stein überhaupt keinen Nutzenhatte.Der Verkäufer behauptet nun demgegenüber,daß er sich bei der Erstellung des Angebotes g e i r r thabe. Der Stein sei nicht 7500 KL, sondern an30.000 KL wert. Der ursprünglich genannte Verkaufspreis habe sich auf ein Karat bezogen undda der Stein vier Karat wog, bewege sich der angemessene Preis um den Betrag von 30.000 KL. DerVerkäufer erstattete gegen den Trödler die Stra f-,a n z e i g e, in der er der Vermutung Ausdruck gab.daß dieser von Anfang an den großen Wert des irrtümlich zu niedrig taxierten Steines erkannte unddiesen bloß deshalb fälschlicherweise als verloren ausgegeben habe, um sich das kostbare Stück mit. der Bezahlung eines unverhältnismäßig geringen Preisesaneignen zu können. So stand Aussage gegen Aussage und beide Parteien konnten mit Zeugen aufwarten, die in. ihrem Sinne aussagten. Kompliziertwurde die. Situation noch durch den Umstand, dgßdie geladenen Sachverständigen sichln einem geradezu grotesken Widerstreit Aer den Wett eines solchenSteines-befanden. Die von verschiedenen- Sachverständigen etttatteten Schätzungen eines solchen Steines gehen in solcher Weise auseinander, daß dieeinen einem solchen Stück nicht einmal den Wert von7500 KL zuerkennen wollten, während andere bereitwaren, dem Stein einen Wert von 10.000. 15,000,ja sogar Loer 30.000 KL zuzugestehen. Der Verteidiger Dr. Mellan unterzog di« Anklage einerschatten Kritik, der sich der Gerichtshof in allenwesentlichen Punften anschloß und den Angeklagtenfx ei sprach.Unzucht wider die NaturPrag.—rb— In geheimer Verhandlung wargestern vor dem Strafsenat des GR Dr. Krys-tüfek der in Eisleben bei Halle geborene und nachBerlin zuständige Architekt Paul Köster derwidernatürlichen Unzucht angeklagt.- Wie aus demöstentlich verkündeten Utteil hervorging., bat sich derArchitekt, der in Prag eine Reihe großer Bauprojektedurchqefühtt hat. an zwei Soldaten und einem Arbeitslosen in widernatürlicher Att vergangen. DasUrteil lautete auf vier Monat« Kerker bedingt.