Sette 4Freitag, 24. Dezember 1937Nr. 302JaAesneuigkelknEine Unslöckllche auf dem ThronZum hundertsten Geburtstageder Kaiserin ElisabethAm 24. Dezember sind es hundert Jahre,daß Kaiserin Elisabeth von Oesterreich geborenwurde.'Sich ihrer zu erinnern— das bedeutet nicht,einer plötzlichen monarchistischen Anwandlung zuverfallen. Erinnerung an Elisabeth von Oester«reich, das ist Erinnerung an eine eigenartige, in-tcreffante und unglückliche Frau. Als kaumlüjähriges Mädchen hatte Kaiser Franz Josephdie junge bayrische Prinzessin kennen gelernt, alser in Ischl mit Elisabeths Schlvester Helene verkuppelt werden sollte. Er verliebte sich in die wunderschöne Elisabeth. Sie wurde Kaiserin vonOesterreich.Eine Liebesheirat also. Aber die österreichische Höfluft bekam der jungen Elisabeth schlecht.Sie lernte gar bald die überstrenge, steife Hofetikette verabscheuen, und an dieser Etikette, abernicht weniger an Franz Josephs innerer Kälte, anseiner Gemütsarmut zerbrach die Ehe und zerbrachdas Glück Elisabeths. Auch als nach zwei Töchternschließlich doch ein Thronfolger geboren wurde(KronprinzRudolf, der durch Selbstmord endete),war die Entfremdung zwischen Elisabeth undFranz Joseph nicht mehr zu überbrücken. Da derKaiser in eine Ehescheidung nicht einwilligte, gingElisabeth auf lange Zeit ins Ausland. Sie warviel auf Reisen und auf der Insel Korfu, wo siesich ein Schloß nach ihren Bedürfnissen eingerich-te: hatte, zog sich die immer mehr in Melancholieversinkende einsame Frau zu gelegentlichem Ausruhen zurück. Auf Korfu errichtete sie ihrem Lreb-lmgsdichter Heinrich Heine ein Denkmal.Ja, diese Kaiserin war eine gebildete undnachdenkliche Frau, eine Freundin der Kunst undder freien Dichtung, und auch deshalb mochte mansie am Wiener Hofe nicht.:— Ihr Lebensglückpiar dahin. Sie mußte noch den Verlust des einzigen Sohnes erleben— und die völlige Gleichgültigkeit ihres Gatten, des Kaisers, und wußte,daß niemand in ihren Kreisen sie verstand. Einefcine, kluge, gefühlvolle, tief empfundene Frau wardadurch unglücklich geworden, daß ein Kaiser sieals Gattin erwählt hatte. Sie wurde immer einsamer, immer stiller.•Im Jahre 1898 wurde sie in Genf von demitalienischen Anarchisten Luccheni ermordet. Niehat es ein sinnloseres Attentat gegeben. Elisabethfreilich war der Tod ein Erlöser. Erlöser vonSchreckenzur WeihnachtszeitNein, es ist kein Tippfehler und Sie habenauch ganz richtig gelesen, diese Betrachtung istwirklich den unschönen Nebenerscheinungen desMittwinter-Festes gewidmet, die manchmal auchdie bestfundierte Festtagsfreude in die Fluchtschlagen können. Die weihnachtliche Zeit ist fastjedem Menschen in irgendeinem Sinne bedeutsam.Es ist das Sonnwendfest der Germanen, dieFeier der Geburt Christi, der Beginn des Winters, das Fest der Familie, die Umkehr des Lichtes. Der religiöse Mensch und der Atheist, derAstronom und der Ethiker, alle kommen auf ihreRechnung Der Sinn wechselt, doch immer ist erein Anlaß, diese Zeit aus der Flut der Tage herauszuheben. Darin ist auch die Lebensdauer dieses Festes begründet, das sich durch die Jahrtausende erhalten hat und seit fünfzehnhundert Jahren am s-lben Tage gefeiert wird.Aus dem vieldeutigen Durcheinander vonweltlichem und geistigem, christlichem und heidnischem Gedankengut wächst der Aberglaube. DieZeit zwischen Anfang Dezember und dem Drei-königstage wird zum Tummclfeld der Geister, sieist erfüllt von Gefahren, dunklen Bedrohungenund verschiedenen Grauslichkeiten, die uns aufSchritt und Tritt umlauern. Die Mystik desMittelalters und der. Vorzeit wird wieder lebendig, der Mensch ist ein Spielball der unbekannten Mächte, die Feuer, Wasser, Erde und Luftbeherrschen, die Furcht macht sich breit und liegtwie eine dunkle Wolke über der Festtagsfreudeder Menschen.einem Leben, das dadurch für sie sinnlos gewordenwar, daß das Schicksal sie auf einen Thron gehoben hatte.Der Präsident heim Wcihnachtsbaum. Donnerstag abends fand sich der Präsident der Republik' mit Gemahlin wie alljährlich, beim We.h-nachtsbaum auf dem Altstädtxr.Ring ein uderlegte einen Beitrag von 100b KC. Außerdembedachte der Präsident' der Republik aus Anlaßder Weihnachten die tschechische und die deutscheJugendfürsorge mit einem besonderen Beitrag.Die Zngsverspätungen. Die Staatsbahndirektion in Prag gibt bekannt: Die erwarteteSteigerung des Weihnachtsreiseverkehrs hat sichauf den. Prager Bahnhöfen Mittwoch und hauptsächlich Donnerstag morgens durch Zugsverspätungen, insbesondere der Schnellzüge und hauptsächlich der Fernverbindungen der Personenzügeund infolgedessen auch der Arbeiterfrühzügekundaegeben. In nicht geringem Maße wurde dieVerkehrsunregelmäßigkeit der Züge durch dieaußerordentlich große Zähl von Weihnachtssendungen, Post- und Fischsenhungen erhöht. Auchder' Frosteintritt hat starke' Verkehrszwischentälleverursacht, wie z. B. auf der Strecke Üvaly—EefthBrod, wo eine längerdauernde Störung im Tele«araphen- und Televhonbetrieb eintrat, weiterkam es zur Entgleisung eines Waggons beimRangieren auf dem Hillover Bahnhof(Hra-bovkal. Auch der außerordentlich starke Frachtver-kchr übte einen störenden Einfluß auf den Per-sonenzugsverkehr. Die größte Verspätung beiinternationalen Schnellzügen erreichte bis 122Minuten, bei Personenzügen 100 Minuten. ZurBewältigung der erhöhten Verkehrsfreauenz wurden Donnerstag und Mittwoch eine Reihe vonSonderzüaen eingestellt und die regelmäßigenZüge verstärkt. Die beengten Verhältnisse derPräaer Bahnhöfe und das Zusammentreffen dererwähnten Umstände erlaubte es bei aller Anstrengung sämtlicher ausübender Beamten nicht,eine vollkommen glatte Berkehrsabwicklung auf«rechtzuerbalten, so daß einige Früh-Perlonen-^i'ige mit Arbeiter- und Beamtenfrequenz längereZeit in den Vorstadtbahnhöfen bis zum Freiwerden der G-l-iZanlagen der Präger Hauvtbabn«böse, des Wilson« und des MasarykbahnhofeS,aufgebalten werden mußten.Wenn Nazi eine Reise tut... Nach Rejk-iavik, der Hauptstadt Islands kam jüngst ein richtiger reichsdeutscher Naziftudent, der die Jslän-länder mit einem Vortrag über den Hierlschen«Arbeitsdienst" beglücken wollte. Dazu forderteer die Wcrbcdienste des deutschen Generalkonsulsan. Der Pg. Student war aber mit der einschlägigen Tätigkeit des Generalkonsuls nicht zufrieden. So besuchte er ibn und haute dem Vertreterdes Reiches, das die körperliche Ertüchtigung überalles stellt, einige zackige Ohrfeigen. Der Generalkonsul und deB'Gesandte in Kopenhagen ersuchtendarauf die isländische Regierung, den akademi«scheu Pg. auszuweisen, der das jedoch nicht abgewartet bat, sondern vorher abgereist ist.(bn)Der Bukarester Theaterbrand. Zu dem Branddes Bukarester Theaters.Vox" vom Mittwochwird berichtet: Das.Vox"-Theater ist da^größte Theatergebäude in der rumänischen Hauptstadt und dient der leichten Muse. Bei der gestrigen Revue war der Zuschauerraum vollkommenausvcrkauft und der Brand brach derart rasch aus,daß die Flammen im Ru Bühne und Zuschauerraum erfaßten. Die Flammen fanden besondersan der reichen Holzverkleidung, an den Holzgalerien und den Holztüren sowie an den leicht entzündbaren Bühnendekorationen leichte Nahrung.Wie Donnerstag frühmorgens bekanntgegebenwird, kam«ne Reihe von Personen ums Leben,u. zw. zumTeil durch die Flammen selbst, zum Teildurch die ausgebrochene unbeschreibliche Panik. DieTöten konnten noch nicht identifiziert werden.Viele andere Zuschauer wurden mehr oder wenigerDiese überall lauernden Schrecken verdüsterten auch die Weihnachtsfeste meiner Kinderjahre,Die Herrlichkeiten begannen schon ein paarWochen vor Weihnachten. Kaum war die Dämmerung hereingebrochen, gingen auch schon Gespenster um. Es war jedes Jahr dieselbe Sache.Ernsthafte ältere Leute hatten sie gesehen undwaren zu Tode erschrocken gewesen. Doch ehe siesich fassen konnten, war das.Gespenst" wiederverschwunden. Wir wußten genau>oie diese Geister der Adventzeit ausschauten: Sie waren vornweiß und hinten schwarz, hatten weiße, spitzeMützen und trugen Schuhe mit Sprungfedern.Außerdem hatten sie rote Hände, die sie mit Vorliebe dem arglos Dahinschreitenden aus dieSchultern legten, dabei murmelnd„Rette mich!Nette mich!" Ansonsten aber waren, wie alleEingeweihten betonten, diese Gespenster absolutharmlos. Trotzdem wurde unter diesen Umständen ein Gang über die Straße zum gefährlichenAbenteuer, dem sogar die mutigen Erzähler lieber aus dem Wege gingen. Manchmal kam essogar vor, daß ein solches Erscheinen mit nachfolgender Behandlung des„Gespenstes" imKrankenhaus endet«, denn auch mit den irdischen Mächten ist kein Ewiger Bund zu flechten.Die'harmlosesten Dinge, die man ansonstenunbeschwert von beängstigenden Empfindungenbehandelt, wurden zum unheildeutenden Anzeichen. Die Beschaffenheit des Weihnachtsstriezelswar ein bedeutsames Orakel; kam er verbranntaus dem Ofen heraus, dann kündigte er schwereKrankheiten an, wurde er gar zerbrochen, dannholte sich bald der Tod ein Opfer. Am Weihsckwer verwundet. Das Publikum verzichtete, umrascher flüchten zu können, auf die in der Garde-rcbe abgegebenen Ueberklerder und stürzte insFreie, wohin auch die Schauspieler, Statisten unddie Ballettkorps sowie das Chorpersonal, geschminkt und in Theatcrkostümen, drängte. Wiekekanntgegeben wird, beläuft sich der Materialschaden auf einige Millionen Lei.Erdbeben in Mexiko. Wie die„New MarkSun"' aus'Mexiko-Stadt meldet, ereignete sichDonnerstag stich in Mexiko ein schweres Ero-beben. durch das auch die Hauptstadt stark inMitleidenschaft gezogen wurde. Der'Erdbebenherdwird 400 Kilometer von Mexikostadt entferntvermutet. Da sämtliche Instrumente des Landesobservatoriums. infolge des Bebens unbrauchbarwurden und auch alle telegraphischen Verbindrm»gen der in der Hauptstadt vertretenen amerikanischen Kabelgesellschaften unterbrochen sind, lst«gen einstweilen keine näheren Einzelheiten üb-rderen Umfang vor. In Mexiko-Stadt riß oasErdbeben den Straßenasphalt auf und brachte inden Häusern die Möbel zum Umstürzen. Da dasBeben sich in früher Morgenstunde ereignete unddie Meisten, der'Einwohner noch schliefen, kom.teman auf den Straßen hunderte von Menschen inPanikstimmung durcheinanderrennen sehen.Besetzung eines polnischen Bergwerkes. Dadie Lohnforderungen der Arbeiter seitens der Direktion nicht berücksichtigt würden, trat die Belegschaft der staatlichen Gruben in Knurow(Oberschlesien) in den Okkupationsstreik. Ein Teil derArbeiter verbleibt unter der Erde, der Rest derBelegschaft über Tage. Die Frauen und Kinderder Streikenden versammelten sich vor den Gruben. Der Besetzungsstreik der 46 Mitarbeiter dersuspendierten Zeitung des«Bundes polnischerLehrer",«Dziennik Poranny" dauert^chon diesiebente Woche.Todesurteil in Jerusalem. Das englische.Kriegsgericht in Nablus hat wiederum ein Todesurteil gegen einen Araber gefällt, in dess-nBesitz Waffen gefunden wurden. In einem Dorf:bei Hebron ist ein Araber von unbekannten Tätern erschossen worden.— Nach Meldungen ausDamaskus ist in der syrischen Provinz Djestrehder dortige Gouverneur auf einer Reise mitsamtseinen vier Begleitern entführt worden./Internationaler Zug durch chinesisches Kriegs-gebiet. Hankau hat Donnerstag früh mit demReiseziel Hongkong ein internationaler Weihnachtszug verlassen, der bunt mit britischen,amerikanischen und deutschen Flaggen sowie anderen Staatsfarben geschmückt kst. Er bringtetwa 300 Reisende nach Hongkong, die dortSamstag oder Sonntag erwartet werden. Denjapanischen Behörden wurde dieser Zug gemel-oet und der Flaggenschmuck dient dem Zwecke,daß man den Zug schon von weitem erkennt.Spanisches Verkehrsflugzeug abgestürzt.Im Departement Aude(Frankreich) stürzteMittwoch ein spanisches Flugzeug ab, wobei esschwer beschädigt wurde. Es transportierte vierPassagiere aus Spanien und sechs aus Parisstammende Kassen mit der Aufschrift.LondonVictoria" nach Spanien. Nach Aussagen derPassagiere, die nicht verletzt wurden, waren dieseKassen für die Bank von Spanien bestimmt.Baumblüte in Barna. In der Umgebung vonBarna stieg das Thermometer vor einigen Tagenbis auf 20 Grad C über dem Nullpunkt, so daßzahlreiche Obstbäume ausschlugen. Ueber Barnaentlud sich ein Gewitter.. Eine solche Ersckeinungwurde hier zu Weihnachten zuletzt vor über 20Jahren beobachtet.Rachejustiz in Polen. Die Prozesse gegen dieFührer der Vereinigten polnischen Volkspartei,welche wegen der Organisierung des Buiern-streiks im August d. I. verhaftet und zur strafgerichtlichen Verantwortung gezogen wurden,werden fortgesetzt. Das Bezirksgericht Buczacnachtsabend dursten, nie eine ungleiche Zahl vonGästen bei Tische sein, das schlimmste Verhängnis war es, wenn man sieben oder dreizehnKöpfe zähste. Das Essen muhte ohne jede Störung von außen eingenommen werden. Wehedem Unglücklichen, der es wagte, während der kritischen Zeit anzuläuten oder anzuklopfen: Eroder einer der Aufgeschreckten mußte im kommenden Jahre sterben! Nach dem Essen wurde einApfel in soviel Stücke zerteist, als Personen anwesend waren. Dann durste sich jeder bangendenHerzens einen Teil nehmen, sand er darin einenzerschnittenen Kern, dann konnte ihn keine Machtder Wett vor dem Tod und Vernichtung retten.Zu spät bemerkte manchmal einer, daß er mst demGesicht zur Tür gekehrt gesessen hatte: er war verurteilt, in der nächsten Zett das Haus zu verlassen, um nie mehr wiederzukehren. Sie warenwir auf Schritt und Tritt von bedeutsamen Orakeln umlauert; sie kannten nur zwei Urteile:Freispruch oder Tod. Das Leben hing dauerndan einem Zwirnsfaden, jeder Gassenjunge, dereinen Schneeballen an.das Fenster warf, konnteihn zerreißen. Jeder Bissen, deN wir zu unsnahmen, konnte unser Verhängnis sein. Dieharmlose Walnuß war gefährlicher als eine Dynamitpatron«, der Apfel war eine HöllenmaschineuNd der Weihnachtsabend eine Stunde der Angstund des Grauens. Verwunderlich ist nur, daßüberhaupt einer von ünS am Leben blieb.Das Ergebnis dieser Gespenstergeschichtenwar, daß ich in späteren Jahren, um den Todzu überlisten, meinen ganzen Einfluß aufwendete,daß keine Striezel gebacken, keine Christbaumlichter entzündet und keine Aepfel gegessen wurden.Ich drang aber nicht durch: Die Tradition undWetterberichte unserer SchufehüttenRaturfreundehauS Rollendorf:— 9 Grad, 20Zentimeter Ast-, 10 Zentimeter Neuschnee, Westwind.Rauhreif, Ski und Rodel gut bis sehr gut.Natnrfreuüdehaus Gersdorf:—10 Grad, Ski-fähre sehr gut, da 5 Zentimeter Neuschnee, Nörd-Nordwestwind, Rauhreif.'Schneefall., Zinnwäld:— 6 Grad, 36 Zentimeter Schnee.Wintersporwerhältniffe sehr'gut.verurteilte Donnerstag den Lemberger Rechtsanwalt Dr. Stanislaus Tabicz, den ObMann derVereeinigten Bolkspartei auf dem Gebiete derWojwodschast Lemberg, zu zwei Jahren schwerenKerkers.Fliegerin bricht Welttekord. Die französischeFliegerin Marysa Hils ist in Saigon uni 6 Uhr46 Minuten gelandet. Sie war am 19. Dezemberum 10 Uhr 13 Minuten in Paris aufgeftiegenund legte die Strecke Paris—Saigon in 92 Stunden 32 Minuten zurück, womit sie den auf dieser Luftlinie aufgestellten Rekord des französischen Fliegers Japy gebrochen hat.35.000 Pariser haben Mittwoch Paris mit53 SpörtsonVerzügen in die Alpen, Vogesen.Pyrenäen usw. verlassen, um die-Weihnachtenbeim.Wintersport zu verbringen. Obwohl derWintersport in Frankreich gewöhnlich erst im Jänner beginnt, haben sich Heuer viele Pariser beeilt,Weihnachten im Schnee zu feiern.Flucht vor dem Henker in den Tod. In Welsgelang es dem 26jährigen Bauer Matthias Reiter, der vor einiger Zeit wegen Mordes an seinerFrau zum Tode durch den Strang verurteilt worden war, zu entfliehen. Später wurde er erhängtaüfgefunden.Tel Aviv ist auf einer alten Festung erbaut!Bei dem Ausbau des Hafens von Tel Aviv wurdeeine alte Festung aus der Zeit der Phönizier gefunden, die später zur Zeit der Römer und Byzanz restauriert worden ist. Dort, wo heute diejüdische Stadt Tel Aviv steht, stand einst einestarke Militärfestung, die den Weg vom Meere insInnere des Landes schützte.Allmählich« Erwärmung. Auch Donnerstag behauptete sich in unseren Gegenden Ganztagsfrost.Die tiefsten Morgenminima meldeten Böhm.-Bub-weis minus 19. Poliöka minus 18, Troppau minus17 Grad C. In Frankreich ist jedoch die Temperaturüber Plus zehn Grad C. angestiegen und warmeLust breitet sich von dort langsam gegen das Binnenland aus. Auch in Bayern hat es sich bereitsetwas über dem Gefrierpunkt erwärmt. In Böhmenhat es im Zusammenhang damit zeitweise ein wenig geschneit. Weiter ostwärts ist eS ziemlich heiter.— Wahrscheinliches Wetter Freitag: Vorwiegend umzogen, vielfach neblig, im Westen des Staates strichweise Glatteisgefahr infolge Sprühregens.Allmähliche Erwärmung. Im Osten halbbeirer,nachts strenger Frost.— Wetteraussichten fürSamStag: Ruhig und nebelig, auch im Osten desStaates wärmer.Vom RundfunktmpfeMenswerte* aus den Programmen'SamstagPrag, Sender I: 7.30: Weihnachtsmusik, 11:Joh. Seb. Bach: Weihnachtsoratorium. 14.2.0:Deutsche Arbeitersendung: Josef Hofbaueri,„Dieeines guten Willens find", 17.35: Deutsche Sendung: Univ.-Vrof. Winter:. Friede auf Erden,17.45:'Mühlberger: Baudenleben im weihnachtlichen Riesengebirge, 18.45: Deutsche Presse,18.50: Deutsche Akwalitäten, 19.30: Aus demNationaltheater:„Die verkaufte Braut". Opervon Smetana, 22.30 Tanzmusik.— Prag, Sender II: 14.30: Deutsche Sendung: Hector Ber-lioz in Prag; Hörbild.— Prag 17.35: DeutscheSendung:. Deutsche Weihnachtslieder.— Preßburg: 15.30: Rundfunkorchesterkonzert. 17.50:Zigeunerlieder.— Kascha« 12.20: Unterhaltungsmusik.— Mähr.-Ostra« 10: Rundfunkorchesterkonzert.der Aberglaube waren stärker. O, du fröhliche,o, du selige...Nach dem Weihnachtsabend giltg aber derSpaß erst richtig an, doch waren dann die Anzeichen nicht mehr so übler Natur. Wenn alsoeiner, etwas angeheitert vom Weihnachtspnnsch,vor die Haustür trat und zwischen den Wolkenam Himmel, eine helle Scheibe austauchen sah, sowar das— der Mond, meint ihr?— falsch,ganz falsch, das war das„Goldene Kalb" undwer es sah, der hatte viel Geld zu erwarten.—Die Nacht auf den fünfundzwanzigsten Dezember ist die erste der zwölf Unternächte. Da braustder wilde Jäger mit seinem Gefolge von Geisten:durch die Luft, und wehe dem Armen, der demwilden Troß fern der schützenden Behausung begegnet!Die Träume der Unternächte brauchen nichtmehr mit dem ägyptischen Traumbuch ausgedeutet werden, denn sie gehen ohne Anlegung inErfüllung, und zwar in den zwölf Monaten desnächsten Jahres. Wenn man also in der Nachtzum achtundzwanzigsten von Dinosauriernträumte, so hieß das, daß man den allerliebstenTierchen im Monat April des kommenden Jahresbegegnen würde. Meist hatte man dann am nächsten Abend Furcht vor dem Einschlafen, da manin bezug auf den weiteren Verlauf dieser Begegnung schlimme Befürchtungen hegte.So schlängelte man sich zwischen den Gefahren durch, von Gespenstern umjohlt, von Gefahren bedroht, bis sich durch Irrtümer und Zweifeldie Erkenntnis Bahn brach, daß wir uns aus Unwissenheit und Not erlösen müssen durch unserenunerschütterlichen Glauben an den Sieg desLichtes über die Finsternis. Martin G r i l l.