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Prager Zeitung

Die schwarze Chronik

des Jahres 1937

,, Sozialdemokrat"

diesen Sieg ermutigt, Tiefen fie ihm nach, drangen in die Wohnung ein, wo er sich unter dem Bett ver­frochen hatte und begossen ihn mit heißem Kaffee. Krejčit räumte schließlich endgültig das Feld und bat Die Polizei legt, wie alljährlich. zum Jahres einen Nachbar, die Nacht über bei ihm bleiben zu schluß eine Uebersicht von Kriminal- und Unglücks­fällen vor, die noch größer wäre, wenn sie von Un- dürfen, während die drei Sieger unterdessen die Wohnung turz und klein schlugen und sämtliche füllen auch die geringeren verzeichnete, die aber jo, an Möbelstüde zerhadten und verbrannten. Sie wurden anderen Großstädten gemessen, bergleichsweise doch nicht allzu groß ist. Im Hinblick auf Morde und wegen gefährlicher Drohung und boshafter Beicä große Unfälle war der Juni d. J. der schwarze Mo- digung fremden Eigentums nach Pankraz gebracht. 1: ai. Er brachte nicht nur den Straßenbahnzu- Tod bei der Arbeit. Gestern nachmittags war sammenstoß vor dem Museum, wobei 19 Personen der 20jährige Arbeiter Jaroslav Zahradka beim Mas verletzt wurden und zwei den Tod fanden, sondern am faryk- Altersheim in Krč mit Erdarbeiten beschäftigt. gleichen Tage auch einen Unfall in Holleschowiß mit Um sich auszuruhen, trat er auf einen Augenblick in zwei Toten und einem Schwerverleßien und ein eine Höhlung, über der ein anderer Arbeiter Lehm Vauunglück mit einem Toten; ferner den Mord eines grub. Plößlich wurde Babradka von einem großen Vaters an seinem dreijährigen Töchterchen, das er Lehmstück auf den Kopf getroffen, das ihm die erst in die Moldau werfen wollte und dann erschlug. Echädeldecke durchbrach. Er stürzte auf der Stelle tot Am 10. Juli ereignete sich das zweite große Versusammen. fehrsunglück des Jahres; beim Zusammenstoß eines Brutaler Einbrecher. Im Lagerraum der Firma Kraftwagens   mit einer Straßenbahn wurden in Hol- Sule in Straschnitz wurde gestern mittags der 39­Der Gattenmord Horát wurde am 8. August iährige, polizeibekannte Einbrecher Wenzel Slušticks begangen, aber erst im November entdeckt; in frischer aus Straſchniß, feſtgenommen, der bereits an den Erinnerung ist der am 17. Dezember begangene An- beiden vorhergehenden Tagen dort eingedrungen war schlag dreier Burschen auf den Chauffeur Ryvola; und zuerst eine Kiſte Kunstfett entwendet, dann aber im Jänner d. 3. tötete ein Taubstummer einen ande- den Nachschlüssel im Schloß abgebrochen hatte, so daß ren aus Eifersucht mit Hammerschlägen und brachte er unverrichteter Dinge abziehen mußte. Gestern tam Eie Gitta Fischl in Wysotschan ihr Kind um, die fich er zum drittenmal wieder, riß das Vorhängeschloß später im Baumgarten vor den Zug warf und in die ab und versette dem Handlungsgehilfen, der ihm zu­Srrenanstalt gebracht wurde. Im März erichoß nach fällig im Lagerraum antraf und anhalten wollte ausgesprochener Scheidung eine Offiziersgattin ihren einen Fauftschlag ins Gesicht, der ihm drei Zähne ausbrach. Dann ergriff er die Flucht, konnte jedoch berhaftet werden.

Teschowitz neun Personen verlegt.

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Geschäftsverkehr und Straßenbahnbetrieb am Weihnachtsabend. Heute werden die Geschäfte in Prag   um 17 Uhr geschlossen. Auch die Straßenbahn stellt ihren Verkehr früher ein. Die letzten Wajen verlassen die Endstationen um 19 Uhr und fahren dann direkt in die Remisen. Das gleiche gilt bon den Autobus- und Trollenbußstreden. Da bereits nach 18 Uhr die Reduzierung des regelmäßigen Straßenbahnverkehrs durch fortschreitende Aussche: dimg der verkehrenden Wagen beginnt, ist nament lich für Bewohner der Außenbezirke ratsam, thre Besorgungen in der inneren Stadt bis längstens um 18 hr zu beenden, wenn sie sich nicht der Gefahr aussehen wollen, die Straßenbahnverbindung mit ihrem Wohnort zu versäumen.

Mann im Gerichtsgebäude. Bei der Arbeit fanden mit dem heute gemel­deten Fall 23 Personen den Tod, 214 wurden verlegt. Von Autos wurden 32, von der Straßen­bahn acht getötet. Acht Personen die Selbstmorde abgerechnet starben durch Leuchtgas  , vier durch die Eisenbahn, sechs ertranten beim Baden in der Mol­dau, vier wurden tödlich verbrüht, drei durch elek­trischen Strom getötet. Zehn Personen erkrankten an Fleisch, zwei an Schwammvergiftungen, ein Mann wurde vom Blizz erschlagen und 15 Leichen Unbekannter wurden aus der Moldau gezogen. Von Selbstmorden wurden 220 vollbracht und 317 bersucht. Vollbracht haben ihn meistens Männer ( 144), versucht meist Frauen( 181). Unter den bollbrachten überwiegen als Beweggründe Krankheit, Lebensüberdruß, Not und Familienzerwürfnisse, unter den versuchten unglückliche Liebe neben Straßenbahn demoliert Postwagen. Bei einem anderen. Selbstmorde und Selbstmordversuche aus ganz geringfügigen Gründen wurden meist in der Trunkenheit begangen. Von 144 größeren Bränden sind drei hervorzu­heben: die Einäscherung der ehemaligen Dampfmühle in der Bahnhofstraße in Smichow   im März, der Brand in der Holzhandlung Eminger u. Co. in Karos Iinental im April und in der Möbelfabrik Gerstl am 10. Dezember.

Unangenehme Untermieter. Beim Fleischer Ru dolf Krejčit in Whiotichan wohnten die 26jährige Friederike Kutchan, die gleichaltrige Helene Profes vnd ein gewisser F. s. in Untermiete, die bereits of ters mit Strejčík in Streit geraten waren und ihm gedroht hatten, ihn zu erschlagen, die Wohnung zu zerhacken u. dgl. Nach einem besonders heftigen Streit auf der Straße, bei dem Krejčík den beiden Frauen ihren liederlichen Lebenswandel vorwarf. begannen die drei mit Steinen und Holzstücken nach ibm   zu werfen, so daß er die Flucht ergriff. Durch

Literatur

Die Liebesinsel

sein.... Unsere Staatshymne leitete die bescheidene Feier ein, dann wurde der Republik   herzlich Dant gesagt für die Gewährung des Asylrechtes, und den

Freitag, 24. Dezember 1937. Nr. 302

Josef Hofbauer:

anwesenden Bertretern der deutschen und tichecht- orf in Scherben

Breis fart. 32.-, geb. 38.-. Bu bezieher durch die Zentralstelle für das Bildungswesen in Brag XII, Cleffa 13/ V.

schließen mußten, beschlossen die Ehegatten, ein frem­des Kind als eigenes anzunehmen und später zu adoptieren. In dieser Situation erinnerte sich der ingenieur an sein Kind. Die Mutter dieses Kindes satte fich inzwischen mit einem Arzt verheiratet und rar gern bereit, ihr Einverständnis zu dieser Kin­besannahme zu erklären. Dagegen stieß die geplante Kindesannahme auf unerwarteten Widerstand bei en Pflegeeltern des Kindes, die die Kleine so lieb­ewonnen hatten, daß sie sich von ihr nicht mehr rennen wollten. Ein weiteres Hindernis ergab sich an dem anfänglichen Widerstand der legitimen Gat in des Ingenieurs, als sie den wahren Sachverhalt erfuhr. Sie wollte zunächst nicht das Kind der Sünde" ihres Gatten in ihr Haus aufnehmen.

schen Bruderpartei und anderer Körperschaften der Bewegung für immer wieder tätig bewährte Solt­darität. Briefe aus Frankreich  , England, Schwes den und Kolumbien   wurden verlesen, von dorthin weiter gegangenen ehemaligen Prager   Emigranten. Vom Klavier erflana eine einprägsame Fantasie über das Lied der Moorsoldaten", ein vollendeter Geigenvortrag folate  , Rote Falken fangen und spra chen, die Internationale  " ertönte. Bücher wurden verloft und dann wurde noch Abschied genommen von einer jungen Genoffin mit ihrem Söhnchen, die nun nach England fahren, die Mutter als Haus gehilfin, Klein- Mucki in Obhut der Quäker.( bn) Die deutsche Hilfsschule in Brag geht ihrer Verwirklichung entgegen. Der deutsche Zentralschul­ausschuß hat erreicht, daß das Schulministerium eine Fachkommission zur Einreihung von Kindern in die Silfsschule eingesetzt hat. Endlich können diese Stieffinder des Lebens eine ihrer Eigenart ange paßte Ausbildung erhalten. So manches Kind, das in der Normalschule nicht mitkommen fann, wird iegt in der Hilfsschule sein Ziel erreichen. Der Lehr­plan der beutigen Hilfsschule weist der förperlichen Die Tagfahrt, die über das weitere Schicksal Erziehung fast die Hälfte aller Stunden zu, fie eigs des fleinen Mädchens entscheiden sollte, nahm ange= net sich daher auch für solche geistig vollbefähigte fichts diefer widerstrebenden Einstellungen der Be­Kinder, die wegen ihrer abnormalen förperlichen teiligten einen dramatischen Verlauf. Die Gattin Schwäche beim Unterrichte nicht mitkommen. In der ses Ingenieurs faßte indeffen beim Anblick des klei­nen Mädchens, das ihrem Gatten sehr ähnlich sieht, Hilfsschule holen diese Schwächlinge bald auf und können dann, zu Kräften gekommen, wieder in die Zuneigung zu dem Kind und erklärte sich schließlich Eltern, deren Normalschule umgeschult werden. Kinder wegen einer geistigen oder körperlichen Hem Adoption bereit. Die Pflegeeltern, die sich bisher mung dem Unterrichte in der Schule nicht beiwoh einer solchen Lösung widersekt hatten, ließen gleich­nen können, mögen dieſes für die deutsche Hilfs falls ihren anfänglichen Widerstand fallen. Die Aus­beim deutschen Zentralschulausschuß in einanderiebungen zwischen den Barteien endeten mit ichule Prag   II., Graben, Deutsches Haus, Zimmer 16, einer einverständlichen Unterzeichnung des vormund­tunlichst noch im Laufe des Dezember anmelden.chaftsgerichtlichen Protokolles, nach welchem fämt­

das

Gerichtssaal

Glückliches Ende vor

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dem Vormundschaftsgericht

das an

zu dessen Annahme an Kindes Statt und späterer

fiche Beteiligten der Kindesannahme und späteren Adoptierung des Kindes zustimmen. Das Vormund­schaftsgericht bestimmte, daß die. seinerzeit von dem Kindesvater ausgeworfenen 100.000 für das Kind in einem vinkulierten Sparkassenbuch sicherzu­stellen sind und daß das Kind jedes Jahr vier Wochen bei seinen bisherigen Pflegeeltern verbringen soll.

Kunst und Wissen

schlossen.

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Prag. rb Die Angelegenheit, mit welcher Prager   Vormundschaftsgericht dieser Tage befaßt war und die durch die Unterfertigung der zu­ändigen Protokolle ein versöhnliches Ende fand, be­rifft einen Sachverhalt, der den Gegenstand eines Wochenspielplan des Neuen Deutschen Theaters. Stomans bilden könnte, Vor acht Jahren verheiratete Freitag geschlossen. Samstag: Frauen in sich der damals 27jährige A. K. mit einem Mädchen. New York  .: André Chénier  , Erstaufführung. einer tuberkulosen Erkrankung litt. Das a 2. Sonntag: Schottenring, Gastspiel glückliche Eheleben fand eine zweijährige Unterbre- Werbezirk.: Wiener   Blut, neueinstudiert, B 1. Zusammenstoß zwischen Straßenbahn und Postwachung, als die Gattin des Ingenieurs sich auf Ver Wochenspielplan der Kleinen Bühne. Freitag gea gen erlitten gestern vormittags zwei Bostangestellte fügung der Aerzte zu einem zweijährigen Kurauf­Samstag 3: Georg und Margaret,: teilweise ernste Verlegungen. An der Kreuzung der enthalt in den Schweizer   Kurort Davos   begeben Sonntag 3: Nessel- und der Dittrichgasse stieß ein Wagen der mußte. In dieser Zeit lernte der Ingenieur ein Mäd- Erinnerst du dich? Erstaufführung. Straßenbahn in einen Transportwagen der Post, den fennen, zu dem er in vertraute Beziehungen Firma. 8: Erinnerst du dich? Es tam ein der vollkommen demoliert wurde. Die beiden Post- trat. Die Folgen blieben nicht aus. ler, die auf dem Bock des Wagens saßen, wurden Mädchen zur Welt, für das der uneheliche Vater ein auf das Pflaster geworfen. Einer von ihnen, Karel Kapital von 100.000 auswarf, in der Meinung, Prejza, mußte auf der Klinik Jirásef in Behandlung daz damit dieses Zwischenspiel ein für allemal er­bleiben. ledigt jei. Die ledige Mutter brachte das Kind bei einer Bauernfamilie unter, wo es aufs befte betreut wurde und mit den Kindern seiner Pflegeeltern her anivuchs. Das heute sechsjährige Mädchen betrach tete seine Pflegeeltern nicht anders als Vater und Mutter und seine Ziehgeschwister als Brüder und Schwestern.

Fern der Heimat feiern die deutschen und öfter reichischen Emigranten ihre Weihnacht bei uns, manche von ihnen schon zum fünften Male; andere find später gekommen und der oder die gar erst in der jüngsten Zeit. So hatte man in der Runde um den Lichterbaum eine ganz ansehnliche Zahl von Jahren 8. Gefängnis und Zuchthaus zusammen­rechnen können. Aber der Blick geht nicht zurück und venn die Heimat erwähnt wird, so nur in der Hoffs nung, daß sie wieder frei werde. Dann wird sie auch nicht mehr Drohung gegen kleinere Nachbarn

Inzwischen war die Gattin des Ingenieurs ge­beilt von ihrem Kuraufenthalt heimgekehrt und die Ehe nahm auch weiterhin einen glücklichen Verlauf. Beide Ehegatten wünschten sich Kinder. Da aber die Aerzte die Möglichkeit einer Nachkommenschaft aus

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und Verstand aufbietet, um in feiner to bio- Weltenräume werden ihn vielleicht locken oder das, I ogie die biologischen und technischen Möglichkeiten was irgendwo weit, weit hinter den Elektronen liegt. der Menschheitszukunft feffelnd, anfeuernd und kampf Er wird nicht aufhören, Mensch zu sein, das heißt stärkend auf ganz besonders reizvolle, wenn auch Erfahrungen zu sammeln. Denn der Mensch bleibt ficherlich nicht in jedem Belang unstrittigen Weise ewig ein Erfahrungstier. So wird seine Welt taus darzutun. Sehr im Gegensatz zu der leider sehr im sendfach bunter sein als die unſere, weil sie für ihn Im Prager Verlag Neumann u. Co. ist eben Schivange befindlik en Abendland- Untergangsstim- tausendmal mehr Erfahrungen beherbergen wird als eine fünfattige Komödie Dofio Kofflers er mung entwickelt Arnold Hahn tausend Argumente die unsere. Sie wird befreit sein von aller Erden­schienen, die Liebestniel", erfreulich schon vor allem gegen die abgrundtiefe Mutlosigkeit, die große Teile schwere, ein einziger großer Spielplatz für ein We­deswegen, weil darin Kraft und Wille fich regen, einer an sich selbst zweifelnden und verzweifelnden ien, das sich den beglückendsten Lebensrhythmus berz troß aller äußeren und stofflichen Schwierigkeiten Menschheit erfaßt hat. Hahn stellt fest, daß die schafft hat, der in dieser Welt überhaupt möglich Es soll durchaus nicht behauptet werden, die Fraße des Faschismus in dramatischer Satire so Wienschheit im letzten Jahrhundert und insbesondere ist." aufscheinen zu lassen, daß die Ent- Larbung be- im letzten Vierteljahrhundert so viel geleistet hat, daß nicht sehr vieles in diesem Buch zum Wider­freiend wirkt, wenn auch das Leben uns die Er- daß sie mit sich zufrieden sein und daß fie, ausges spruch oder doch zu ernstem Zweifel reizt. Aber es lösung noch vorenthält. Gewiß, die Lächerlichkeit stattet mit allen Hilfsmitteln Jahrtausende alter Er handelt sich ja eben um eine Utopiologie, um einen Adolfs und all dessen, wofür er Symbol ist, tötet fahrung und mit den modernen Hilfsmitteln fühner Blick ins Unbekannte und Unerforschte. Das We­nicht das Grauen, das er verbreitet, und die Lie- technischer und auch psykologischer Erfahrungen un- fentliche liegt hier in dem grenzenlosen Optimismus. besinsel", auf die Dosio Koffler den Un- und ierer eigenen Epoche, mutig daran gehen könnte und dessen ungezählte Zeitgenossen wie eines Heilmittels Wahnsinn der Raffe- Diktatur poetisch geflüchtet müßte, fich über den Weg in die technische und bio- bedürfen und mit dem sie sich also bekanntmachen hat, fann selbst mit Hilfe von Jacques Offenbachs logische Zukunft des Uebermenshen im Goetheschen sollten. Und gerade der Umstand, daß dieses Buch parodistischen Tönen nicht einen Augenblick lang den Sinne flar zu werden. Aus der Geschichte der Mensch- in unserer Zeit geschrieben werden konnte, darf man Fortbestand einer peinigenden Gegenwart vergessen heit gebe unzweideutig hervor, daß sich mit fort- für ein erfreuliches Zeichen beginnender Wandlung machen, aber als Versuch, das überlebensgroße schreitendem Wissen und Erkennen unbedingt die zu höherem Selbstvertrauen der Menschheit hinneh­1. g. Echreckensgesicht in seinen untermenschlichen Verzer seelische und materielle Lage des Menschen gebessert men. rungen dem verdienten Hohn preiazugeben, ist diese hat. Man dürfe sich vom Lärm des Tages und von Ein weihnachtliches Buch von besonderer Präs Komödie jedenfalls stärkster Anerkennung wert, um Rückschlägen vorübergehender Art und Dauer nicht gung ist die Neuausgabe der Dickensschen Weih­so mehr, als dem Autor Angriffstraft. Wiz und täuschen lassen. Wissensfortschritt ist mit Lebens- nachtserzählungen, die die Büchergilde Gutenberg Sprachkunst zur Verfügung stehen. Schade, daß der fortschritt unlösbar verkoppelt und deshalb müsse ihren Mitgliedern zu einem billigen Vorzugspreis ibliche verlagsmäßige Vorbehalt für Aufführung, man dem Menschen der Zukunft alle Vorteile eines beschert( 15.-). Aus grünem Grunde leuchtet Verfilmung und Funksendung zumindest in unseren ungeheuer hohen Lebensstandards in materieller und auf dem Buche der goldene Kranz, der um die Ini­Breiten derzeit nur als Redensart aufzufassen ist; geistiger Hinsicht zusprechen. Jeder Wissensforts britt tialen von Dickens   sich schlingt, so schon im äußern tenn es wird sich hier niemand finden, der solche gebe die Möglichkeit, zweckmäßiger zu leben und das Gewand das Wesen des Dichters deutend, nach dem Reproduktion wagen würde. Dazu bedürfte es einer Klabundschen Wort: Sein sonnenhaftes Auge über­Vielheit jener La Guardias, deren Urbild der Ver­strahlte das Grau mit einem leichten Gold" Und fasser sein( von Bert einprägsam und wirkungs­dieses Strahlen seßt sich im Innern des Buches fort, voll illustriertes) Buch dankbar gewidmet hat. wo der Erzähler düstere Realität durch frohen Opti­mismus, Poesie und feinsten Humor verklärt und aus den einfachen Geschichten wahrhaft weihnachts liche Dichtungen macht. Dickens   Eigenart wird durch llustrationen noch beront, die nach englischen Ori­ginalausgaben dem Terte beigegeben sind und auf besonders gefällige Art das Weihnachtsbuch der Büchergilde schmücken.

L. g.

heiße vollkommener und glückseliger, denn das Un­zweckmäßige ist immer verlorene Kraft, berlorene Mühe, Bedrückung, Qual, Irrtum. Eine gemeinsame Erdwirtschaft werde Erzeugung und Verteilung aller Güter so zweckmäßig anordnen, daß das böse Ge­spenst der Sorge um das nackte Leben ein für alle Arnold Hahn: Grenzenloser Optimismus". mal gebannt sein wird. Der Mensch der Zukunft Ohne Kampf gibt es keine Ueberwindung ganz gro- wird aber auch mit den vollkommensten Organen aus­Ber Hindernisse, aber refte Stampffähigkeit gibt es gestattet und daher gegen Krankheiten gefeit sein. wieder nicht ohne Glauben an die eigene Sache oder, Seinen Egoismus in seinem heutigen aggressiven mit anderen Worten, ohne Optimismus. Daher tit Einn und keinen Willen zur Macht werde es ge­in jedem Kampfe alles zu begrüßen, was mit an- ben, das Leben werbe für diesen Menschen der Zu- ,, Der große alte Mann", das Masaryk  - Buch ständigen Mitteln der verstandes  - oder gefühlsmäßi- funft zum Spiele werden, er wird mit seinem Ver- von Josef Hofbauer  , das tnavp vor Weihnachten im gen Ueberzeugung den Optimismus der Kämpfenden stande spielen und vielleiht gerade daraus die höch- Eugen Prager- Verlag erschienen ist. 230 stärkt. Und gerade in diesem Sinne sei auf ein neu sten aller Wonnen ziehen. Die Unerforschbarkeit der Seiten start, in Ganzleinen, tostet im Buchhandel so schließt das Buch wird ihm 42. Nur für organisierte Arbeiter gilt der erschienenes Buch hingewiesen, dessen Autor sich schon legten Ursachen it Titel seiner interessanten Arbeit zu ,, Gren- immer neue Probleme stellen, denen er sich mit der gelegentlich der Besprechung des Buches genannte zenlosem Optimismus" bekennt und der Herz, Wissen Glückseligkeit des reinen Spiels widmen wird. Die niedrigere Preis.

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Der Film

Liebe und Menschen

Der tschechische Film..Basta a lidé", der in einer Voraufführung gezeigt wurde, ist eine abseits der aroken Ateliers entstandene Arbeit, die großenteils ein wenig dilettantenhaft anmutet. Die Handlung. die von den Regisseuren Václav Kubáset und Vladislav Vančura   berarbeitet wurde, lebt von der Eifersucht zwischen einem Rennfahrer und einem Auto- Konstruktur, der durch einen( vom Rennfahrer verschuldeten) Unfall zum Krüppel wird, seine Fran an den Nebenbuhler verliert und Selbstmord begeht. Der Versuch, die düstere Geschichte durch die komische Figur eines Photo- Reporters aufzuhellen, ist infolge iziner Absichtlichkeit miklungen, und die hübschen Freilicht- Aufnahmen und Autoren- Reportagen geben dem umständlichen Film nicht so viel Schwung, wie er nötig hätte. Hinzu kommt, daß die Ton- Aufnahmen mangelhaft und die in den Hauptrollen wirkenden Film- Neulinge ihren Aufgaben nicht immer gewach= sen sind. Den besten Eindruck machen Karel Be= niško und die im Film nicht mehr unbekannte Marie Glaferová, beren aweifelloses. Talent durch verſtändnisvolle Regie noch gefördert werden

fönnte.

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