Nr. 307Freitag, 31. Dezember 1937Seite 3Internationales Bekenntniszur SozialdemokratieEs ist nicht unsere Schuld!bäret Kinder" l— Wird sich ein„deutschbewutz-ter" Hausherr finden, der einer deutschen Mutter, wenn schon nicht w e g e n, so t r o tz der fünfKinder eine Wohnung gibt? Was ist mit der„Volksgemeinschaft"?Madrid. Der HavaS-Korrespondent berichtet, daß die republikanischen Abteilungen weiter in das Innere von Teruel Vordringen. An deräußeren Front von Ternel unternahm der Feindam Mittwoch zweiGegenangriffe, diemichttger waren als alle vorangehenden. Die ansden Höhen«m Ternel postierten republikanischenAbteilungen schlugen diese\ Angriffe ab. DieFranco-Truppen, welche Flugzeuge und Tanksbenütztem konnten das Oberkommando der Re-giedungStruppen nicht überraschen.Die Artillerievorbereitung der Aufständischen,unterstützt durch ein Fliegerbombardement, dauerteüber drei Stunden. DaS Hauptziel der Aufstän-rischen bildete der Pir del Zorro nordwestlich vonTeruel. Ans den übrigen Höhen sowie an denHängen deS Pie del Zorro entspann sich dann einlangandauernder heftiger Kampf. Trotz dem hef.tigen Maschinengewehrfeuer der RegierungStrup-pen nnd ohne auf die Kugeln der Tankgeschütze zuachten, griffen die Franco-Truppen immer wiedervon neuem an, wobei eS ihnen jedoch nicht gelang, die Linien der Rrgierungstruppen zu durchbrechen. Die Schlacht dauerte am Mittwoch biSin die Nachmittagsstundrn und dm rrpublikant.scheu Truppen gelang es, die Angriffe deS Gegnersvollständig zurückzufchlagem.Hierauf richtetm die Franco-Truppen einenmächtigen Angriff auf die rechte Flanke der repu-blikanifchm Linim bei P i e r o östlich von Teruel.Die Regierungötruppen trirbm dm Feind imGegenangriff zurück, bemächtigten sich zweierTanks und befetztm neuerlich das verlorene Terrain. Den ganzm Tag über fanden heftigrLustkämpfe statt.Das Kloster Santa Clara, in daS die Rebel-len auS dem Seminar durch unterirdische GängeGesundheitswesen und Körpererziehung ein N a-tionalausschuh der Hygiene-Kommissionder Staaten der Kleinen Entente ernannt, der sichmit dem Studium der Aufgaben dieser Kommission, der Abgabe von Gutachten und Vorschlägenzur Lösung dieser Aufgaben befaffen wird. Dieser Tage hat der Minister für Oeffentliches Gesundheitswesen und Körpererziehung 25 Mitglieder dieses Ausschusses— durchwegs Fachleute inFragen der Hygiene und der Sozialhygiene—ernannt, deren Zusammenarbeit mit der Hygiene-Kommission der Staaten der KleinenEntente in ungewöhnlichem Matze zur Lösung derumfangreichen und Verantwortlichen Aufgabenauf dem Gebiete der Hygiene in diesen Staatenbeiträgt.Zum Vorsitzenden des Nationalausschusseswurde Professor Dr. Josef P e l n ä k, zu dessenStellvertretern Professor Dr. Hynek Pele undMinisterialrat Dozent Dr. Th. Gruschka, zumGeschäftsführer Ministerialrat Dr. JaroslaUSD l o u h h, zum Sekretär Ministerialrat Dr.hartes Lager monatlich, sowie zum Verlust desWahlrechtes unbedingt verurteilt wurden. DicAngeklagten Krumpholz, Otto Z u l e-g e r und F r o d l wurden fteigesprochen. Ren-ger und Stengel meldeten die Nichtigkettsbe»schwerde an.nieck zu 500 Kö Geldstrafe ober fünf TagenArrest, im zweiten Fall unter Berücksichtigung derersten Strafe zu einer Zusatzstrafe von 1000 Xioder vierzehn Tagen Arrest, weiters zur Tragungsämtlicher Kosten, zur Veröftentlichung des Urteilsspruches und zur Zahlung von zweimal 200XL für die Veröffentlichung im„Bolkswille" verurteilt.Der gleiche verantwortliche Redakteur wurdeWohl sagen, daß mir ein Teil der.Lameraden"die Belohnung für meine Tätigkeit gegebenhaben, aber darüber noch kann ich heute nichtschreiben. Die Oeffentlichkett wird schon noch somanches erfahren. Ich werde nunmehr, da mirselbst die Augen aufgegangen sind, der völkischenArbeiterschaft, so gut ich es kann, die Augenöffnen. Es braucht sich heute keiner mehr zufürchten, den Arbeitsplatz zu verlieren, oderwegen Bolksverrat angeklagt zu werden, weil eraus der SdP ausgetreten ist. Ich selbst bin alsDeutscher geboren und werde als Deutscher sterben. Ich werde nie ein Volksverräter werden undein anderer mutz eS auch nicht. Wenn man mirvorhält, ich sei wegen meinen Forderungen ausder Partei ausgetreten, so sage ich, es war meinRecht und meine Pflicht, für die Arbeiter zu fordern, aber ich habe kennen gelernt, dah man fürdie Arbeiterklasse den geschloffenen sozialistischenKampf braucht, der sich den sozialen und kulturellen Aufstieg als oberstes Ziel gesetzt hat.Diesen Kampf konnte ich in den Reihen derSdP nicht führen, deswegen gehe ich in dieReihen der sozialdemokratischen Arbeiterschaft,um dort für Brot, Freiheit«nd Frieden z«kämpfen. Richt der nationale Kampf«nd dienationale Hetz« sichert unsere Zukunft, sondernder Ausgleich mit den anderen Völkern desStaates wird«ns das Recht geben» daS wir zu'ordern haben. I« diesem Sinne rufe ich alleArbeiter auf, mit mir zu gehen«nd mit mir z«kämpfen. Ich grüße alle Genossen«nd Ge-noffinnen der sozialistischen Bewegung mit einemherzlichsten Freundschaft.Teuer bezahlte Schützenhilfe3n dem Kesseltreiben der Karlsbader SdPgegen den sozialdemokratischen VizebürgermeisterH o l i ck hatte die Karlsbader„DeutscheTageszeitung" kräftig Schützenhilfe geleistet. Anschuldigungen, die der bekannte Propagandaleiter Rüdlbach gegen Holick in SdP-Ber-fammlungen erhob, wurden von dem Blatte grotzaufgemacht wiedergegeben und breitgetreten.Holick strengte gegen den verantwortlichen Redakteur zwei Prozesse an, die aus den Jahren 1935und 1936 datteren und von der Gegenpartei bisjetzt verschleppt worden sind. Nun kam es in beiden Fällen zu einem Schuldspruch gegenden angeklagten Redafteur, da ihm nach Feststellung des Gerichtes weder der Wahrheitsbeweis,noch der Beweis des entschuldbaren Irrtums gelungen ist. Im ersten Prozeh wurde Karl F r a-geflüchtet waren, brennt seit Mittwoch nachmittags. Die Rebellen halten sich im Keller auf undhaben keine Berteidigungsmittel. Die Republikaner haben den ganzen Komplex umzingelt«ndwarten nur das Ende deS Brandes ab, um danneinen Sturmangriff zu unternehmen.Schwere Verluste der AngreiferEin Ueberläufer aus dem Rebellenlager, dersich letzte Nacht bei den republikanischen Linien beiTeruel gemeldet hat, teilte mit, dah die jetzt angreifenden Rebellenstreitkräfte hauptsächlich auschemaligen Angehörigen der Nordfront bestehen,wo sie an der Massakrierung der asturischen Bevölkerung teilgenommen haben. Es sind imwesentlichen Fremdenlegionäre, Maroflaner undPhalangiften. Sie haben aber ihr Selbstvertrauenschnell verloren, nachdem die ersten Zusammen«stütze mit der republikanischen Armee ihnen sehrschwere Verluste gebracht hatten.Die bisherige BeuteNach den bis Donnerstag nachts vorliegendenMeldungen aus verschiedenen Sektoren der Te-ruelfront schätzt man die Verluste der Rebellen settBeginn der republikanischen Offensive auf 3000Tote und über 6000 Verletzte. Die Anzahl derGefangenen, die in einem Konzentrattonslager inTeruel festgehalten werden, beträgt 4869, darunter über 30 Offfziere und mehr als 300 Unteroffiziere. Bon dem erbeuteten Kriegsmaterial sindbis jetzt mehr als 4800 Gewehre, 211 Maschinengewehre, 184 Maschinenpistolen, 97 Mörser, 30Geschütze verschiedener Kaliber und zahlreicheKisten Munition, sowie 300 Lastwagen und zahlreiche Motorräder und Autos gezählt.undten~Schraubenfabrik, kann und hat auch bis jetzt dieMiete pünktlich bezahlt. Der gewesene Hausherrdes Ehepaares hat sie delogiert— wegen derfünfKinder. Die Hausherren-Kameradenwürden der Familie ja eine Wohnung vermieten— aber die fünf Kinder, das geht nicht. In ihrerBedrängnis kommt das Ehepaar zur Gemeindeund ersucht um eine Wohnung im Armen«h a u s. Die Delogierung erfolgte kurz vor Weihnachten, also schon in der Zeit, da man von den„Deutschen Weihnachten" überall hören und lesenkonnte. Uns ist aber auch eine Aufforderung desevangelischen Priesters und BundeSobmanneSW e h r e n f e n n i g, die er auf einer Tagungdes Bundes der Deutschen an die deutschen Frauenrichtete, in Erinnerung:„Deutsche Frauen geEin SdP-Arbeiter kommtDas schriftliche Bekenntniseines GehelltenWenzel Lorenz aus Schatzlar schlichdem„Trautenauer Echo" einen Brief, in demer seinen Ucherttitt von der SdP zu den So zialdemokraten erklärt. In dem aufschlutzreichenSchreiben heißt er:„Ich war seit 1924 bis 1937 in der völki schen Bewegung als ordentliches Mitglied tätig.Von 1924 war ich bis zur Auflösung in dernationalsozialisttschen Partei. Während dieserZett habe ich manches erlebt und manches Opferbringen müssen. AE später Konrad Henlein dasdeutsche Voll zusammenrief, war ich einer derersten in seinen Reihen, um mich mit ganzerKraft und die ganze freie Zett der BewegungKonrad Henleins zu widmen. Besonders in derMahlzeit 1935 war ich auf dem Posten. Währendandere schliefen, habe ich ost bis in der FrühWahlarbeit geleistet. Bin mit Henlein-Plakatenund Flugblättern auf dem Wege gewesen, um—wie man so sagt— meine Pflicht zu tun. Jetzt,da ich das zu Papier bringe und die Erfahrungaus der Entwicklung der Bollsgemeinschaft gesammelt habe, Weitz ich, wie nutzlos diese Arbeitgewesen ist, und ich möchte auch nicht, daß manvon mir sagt, ich schwöre meinen alten Glaubenab, um wo anders dafür belohnt zu werden. Ichwill daher feststellen, dah ich weder eine Belohnung erwarte, noch haben kann, denn sonst mühteich wo anders hingehen und tätig sein. Ich binauch nicht undankbar und vergesse die Menschen»die mir in grotzer Not geholfen haben, nicht.Jene, die gut zu mir waren, werde ich als Menschen weiter schätzen, aber mtt dem polittschenKampfe hat soziale Hilfeleistung wenig oder garnichts zu tun. Auf der anderen Sette darf ichBas Gesundheitsministeriumfördert die Hyglene«BestrebungenBeim Wirtschaftsrat der Staaten der Klei nen Entente wurde als Fachorgan eine besondereHygiene-Kommision errichtet, die die Aufgabe hat,sich mit den gesundheitlichen Problemen und Auf gaben der drei Staaten der Kleinen Entente zubefassen.Zur Unterstützung und Erleichterung derArbeit der Mitglieder der Hygiene-Kommissionwurde jetzt vom Ministerium für Oeffentliches| R i h a bestimmt.Heftige Angriffe Francosbei Teruel blutig abgewiesenFür die Heilfürsorge der Arbeitslosen. DasMinisterium für öffentliches Gesundheitswesenhat für Zwecke der Heilfürsorge für Arbeitslosedem Komitee in Komotau 5000 XL, dem Komiteein Brüx 6000 XL bewilligt. Die Zuteilung fürdas Komitee in Teplitz-Schönau wurde auf9000 XL erhöht.Die„Arbeiterfürsorge" hat soeben die Ver-handlungsschrist über die 3. ordentliche Hauptversammlung im Juni d. I. als eigene BroschüreherauSgegeben, welche das Referat Abg. Koglerswiedergibt und alle auf der Tagung erstattetenBerichte sowie den Berhandlungsverlauf enthält.Die Broschüre vermittelt ein eindrucksvolles Bildder weitverzweigten und wirkungsvollen Tätigkett der„Arbeiterfürsorge".Urteil Im„Patrla**-ProzeBBrüx, lieber die Funktionäre der Bau- undZweckspargenoffenschaft„Patria" in Saaz, diesich jetzt vor dem Strafsenat des Brüxer Kreis gerichtes wegen des Verbrechens der Veruntreu ung und des Betruges, sowie wegen deS Verge hens der fahrlässigen Krida und der nachlässigenBuchführung zu verantworten hatten, wurde am IDonnerstag das Urteil gefällt, nach welchem der> vor einer Woche wegen eines Angriffes gegen dieDirektor der Genossenschaft Reng e r zu 18 Mo-«sozialdemokratischen Gemeindevertreter von Aichnaten und der Angeklagte Stenge I zu lö^zur Abgabe'einer Ehrenerklärung verurteilt,/.«Monaten schweren Kerkers, verschärft durch ein der er all« Beschuldigungen als unbegründet zu-hartes Lager monatlich, sowie zum Verlust des! rücknehmen und den angegriffenen Gemeindevec»tretern volle Genugtuung leisten muhte.Fünf deutsche Klnddr—aber keine Wohnung?AuS Graupen wird uns geschrieben:Das Ehepaar E. läuft von Haus zu HauSsucht Wohnung für sich und ihre unversorg-fünf Kinder. Der Mann arbeitet in derTeplitzer TheaterbriefSein oder Nichtsein!— DaS ist die Frage, aufdi« jedes Theater je nach seiner besonderen Schick-salSstellung die Antwort zu finden hat. wenn«S ineiner Zeit allgemeiner Begriffsverirrungen nicht denBoden unter den Füßen verlieren soll. Längst ist er«ine müßige Spielerei geworden, die kulturellen Aufgaben der Bühne beschwörend anzurufen; woher sollten sie in der allgemeinen Pleite den Marktwert nehmen. wo doch die geistige Abrüstung die einzige ist,die so ziemlich überall bereitwilligste Gefolgschaftgefunden hat. Den Sinn des Theaters, den Sinnder Kunst überhaupt wird man wieder finden, wennman einmal den Sinn des Lebens wiedergefundenhaben wird. Bis dahin scheintS noch ein wenig Zeitzu haben. Unterdessen haben sich die Theater umdie Sorgen des Tages zu kümmern und zuzusehen,wie sie damit fertig werden. Und fürwahr— siekönnten'- nicht, wenn nicht unter Tausenden dochimmer noch ein paar Zehnerschasten von ftüher herBesessene wären;, wenn nicht in der(sonstmalS gern«recht übel vermerkten) Entfernung vom menschlichenAlltag der Kunst;eneS sich selbst speisend« Feuer erhalten geblieben wäre, das immer wieder zu auf-opiernder Hingabe entflammt. Je teilnahmsloser dieZeit ist. um so mehr ist sie in ihrem geistigen Besitztum angewiesen aus die mit Inbrunst und durchSelbstentäußerung Dienenden. Sie sind die einzigeund letzte Gewähr dafür, daß eS für Kunst und Kultur doch noch eine Zukunft geben wird.Sein oder Nichtsein!— Direktor CutthH u r r l e und seine Künstler beantworten die Fragebald in der Mundart der augenblicklichen Publikum»-ftimmung. bald in der eindringlichen Sprache litera-rischen Anstandes. In beiden Fällen find sie derSouffleur für die letzte Entscheidung, die eben demPublikum Vorbehalten bleibt, solang« da? TheaterMarktobjekt des Kartenverkaufes bleibt und nicht zumbewußten Wertbesitz der Gesellschaft wird. Solangedie Einsager nicht den Mut und die Geduld, die Hörernicht die letzte Bereitwilligkeit deS Hörens verlieren,bestehen wir. Was unveräußerliches Gut bedeutensollte, ist«in zwischen fluger Höflichkeit und lohneinnere Verpflichtung) zufallendem Geneigtsein hinund her irrender Spielball. In Teplitz wie überallist das Verhältnis zur Kunst eine Angelegenheit derVerdauung; der körperlichen viel mehr als der geistigen Bereitschaft zugeordnet.Direktor Hurrle trägt allen diesen Gegebenheiten Rechnung und bringt eS fettig, aus dieser einekünstlerisch aktive Bilanz zu ziehen. Sie hat ihreromantische Verklärung in Marcel PagnolS»Fann h". deren leidvolle» Lieben der zarten Teilnahme im Herzen des Frl. Christi R a e n tz anvertraut ist; sie faßt in das Edelmetall der Viktor§ a x e l'schen Regie das Juwel„K a m tz l" vonNeuron und verzeichnet in dem Gastspiele deSEdward Stirling» mit„Oskar Wilde" eineschauspielerisch außerordentlich interessante dramatische Gestaltung der im Namen deS Dichter» gegebenenLebensbegriffes.— In ganz anderer Art als dies«englischen Spieler mit virtuoser Sprachtechnik undsouveräner Wortgestaltung heben die prachwollenExl-Künstler aus Schönherrs„Erde" das imBoden wurzelnde, im engen Lebensraume nicht indie Weite, sondern in die Tiefe wachsende Schicksalder von Naturgesetzen bestimmten Menschen, derenherrlichster Eduard Köcks alter Grub ist. Der ausgleichem Boden keimende, zur possenhaften Karikie-rung triebhaften Lebens verlangende Humor hatStteicherS„BerlegenheitSkind" zur Weltgebracht. Keine besseren Taufpaten konnte es finden als eben die Erl-Leute mit ihrer wundervoll verhaltenen Luftigkeit.Mit der Komödie von Heller-Schütz„DerVorhangfällt" tat, dem Publikum zur Freude,das Theater einen sentimental angefeuchteten Blickhinter die eigenen Kulissen; mit FosterS industttellerDichtung„Gefängnis ohne Gitter" durftesich, dem Publikum zu noch größerer Freude, da»Vergnügen an dramattscher Effekthascherei ein guterStück vorwagen, um Harmlosen nachher mit Bunies„EtappenhaS'"«inzureden, der Krieg sei einefröhliche Sammlung überaus heiterer Anekdoten gewesen. Axel Fvers zeigte zwischendrin in„P a r k-straße 18". daß auch in der Kriminalkomödtetrotz atemraubender Spannungen für anständige Gesinnung und saubere dramatische Ordnung Raum sei;in ihm brachte Direktor Hurrle sein« grotesk-exzenttische Komik unter.— Zur Weihnachtszeitmachte Büttner»„Dornröschen" in zwei Aufführungen die Kinder glücklich.Zu Ehren einer diskreten Jubiläums der überaus»beliebten Diva Dely Drexler brachte dieOperette da» gefällige Spielchen„Dorine undder Zufall" von Gilbert. Mit Jara Benes's„Gassenmädel" konnten sich die Teplitzer trotzder sehr reizvollen Wiedergabe nicht befreunden. Dagegen folgten sie willig und freudig dem lockendenMelodienzauber und den von Walter Jakob undRichard Zikesch geschaffenen Ausstattungswunderneiner„N a ch t i n B e n e d i g", in der sich der Ope-rettentenor Leonardo ArameSco verabschiedete,um sich wieder ganz dem Rundfunk und der Schallplatte zu widmen. Einstweilen ist sein NachfolgerDario M ed ina, der Mann mtt dem richtigen Sexappeal für die Teplitzcrinnen. Benatzkys„Herzeni m S ch n e e" waren die geeignete AntttttSvifite fürden galanten Routinier bestrickenden Scharmützeln».Die Theaterbesucher sind seitdem ganz auf diesenWintersport eingestellt und alle mit leichtem Herzenhaben dieses derzeit in Stz Anton verloren.Der Teplitzer Theaterverein machte einen Versuch zur Wiederbelebung der Oper mit einer Festaufführung der„B o h e m e". Elisabeth g o r i n ivon der Wiener StaatSoper(Mimi), Kurt Baumvom Prager Deutschen Theater(Rudolf). di« beidenBrünner Opernsänger Hans Songström(Collin)und Leopold W e i n e r t(Marcell) waren die Prominenten neben heimischen Kräften. Ein auSverkans«tes Haus war der Dank für die opferwilligen Bemühungen des Theatervereines und der Direktion.Hier und dott will nun die Hoffnung aufetttehen,Teplitz könnte in der nächsten Spielzeit wieder mtteigener Oper beginnen. Für einen so kühnen Schlußsind nun freilich die Voraussetzungen in einem einzigen glücklichen Abend nicht gegeben. Das Wagni»einer eigenen Oper kann eine Teplitzer Theaterdirektton nur dann auf sich nehmen, wenn in einem eigenen Opernabonnement die Sicherung gegeben ist. daßkeine finanziellen Erschütterungen den Bewirb gefährden.Aber auch ohne diesen weiteren Ausblick könnenwir an der Jahreswende mit viel Zuversicht der wc-,teren Entwicklung unseres Theaterlebens entgen--"-i schauen. Direktor Hurrle hat den Betrieb kür'-leritch und finanziell aus gesunde Grundlagen a-=stellt und einmal wird man ja doch erkennen, daßauch die geistige Aufrüstung ein nicht zu unterschätzender Beitrag ist zur Wehrhaftmachung eine»Volkes!Lroit T h ö n e r.