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Wilhelm Busch  

1908 9. Jänner- 1938

Als Wilhelm Busch   am 9. Jänner 1908 in Mechtshausen   bei Hannover   gestorben war, folg ten seinem Sarge unsichtbar im Zuge der Trauernden und doch allen gegenwärtig und ver­

iraut seltsame Gestalten: Mag und Morih, die fromme Helene, Pater Filucius, Tobias Knopp, die Witwe Bolte, der Maler Klecksel und der Dichter Bählamm und viele, viele andere, ein uns absehbares Gefolge. Und auch der Unglücksrabe Hans Hudebein und Fips der Affe hüpften hin terdrein, bemüht, den Ernst der Stunde nicht durch ungebührliches Betragen zu stören. Sie alle waren Kinder seines Geistes; er war ihr schöpferischer Vater. Durch sie war er berühmt und weit über Deutschlands   Grenzen hinaus bekannt und beliebt geworden. Ohne diese Kinderschar- und was für Kinder! wäre Wilhelm Busch   ein unbes fannter Maler geblieben, ein Maler zwar nicht ohne Können und nicht ohne Wert, aber doch nur einer von vielen im Schatten der Berühmten. Wilhelm Busch   ist am 15. April 1832 in dem fleinen Flecken Wiedensahl   im Hannöver schen geboren und später von seinem Onfel, einem Landpfarrer, erzogen worden. Der begabte Junge sollte Technifer werden, wandte sich aber bald der Malerei zu. 1854 fam er an die Münchener Akademie. Aber keiner der dortigen Lehrer sagt ihm recht zu. Tuß Wilhelm Busch   seinen eigenen Weg insgeheim bereits gefunden und betreten hat, weiß er selbst noch nicht recht; es kommt nur ge legentlich zum Vorschein, wenn er seine Karika­turen für ein Stünstlerfest hergibt, in denen er als scharfer Beobachter die Schwächen seiner Lehrer und Gefährten verspottet. Entdeckt hat ihn schließ lich Kaspar Braun  , der Verleger der Münchener Fliegenden Blätter", in denen 1859 die ersten humoristischen Zeichnungen Wilhelm Buschs er­scheinen und deren rasch beliebt gewordener Mit arbeiter Busch bis 1871 geblieben ist. Schon bald schreibt er selbst auch die Verse und Texte zu seis nen Zeichnungen, und von nun an ist Wilhelm Busch   der Zeichner und Dichter der humoristis schen Bildergeschichten, die ihn berühmt gemacht haben. Die 1870 bis 1873 erschienenen Bilder geschichten Der heilige Antonius von Padua  ", ..Die fromme Helene  " und" Pater Filucius", in denen Wilhelm Busch   die im Vismärdischen Kui turfamps" verfolgte katholische Stirche verspottet und die als politische Satiren gedacht waren und damals auch so verstanden wurden, machen, weil die wirtung dieser antikatholischen Satiren un gemein stark war, Buschs Namen weithin bekannt, obwohl ihnen in den sechziger Jahren schon Mar und Moriz", Buschs befannieftes und in viele Sprachen, sogar ins Japanische übersetztes Bilder buch, und Hans Hudebein, der Unglücksrabe" vorausgegangen waren.

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das auch klingt.

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Sonntag, 9. Sänner 1938

als lächerliches Opfer, und darin ist Buschs Humor drud. Er liebte Luther   und verehrte Bismard: Eisenbahnunglück

Es rührt wohl

durchaus nicht harmlos. Es rührt wohl wirks

lich an tiefere Zuſammenhänge, wenn von Buſchs Bienenhauers philoſophiſche Schriften und die

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in der Slowakei  Drei Elsenbahner getötet

in seinem Garten waren ihm die derbem, mitunter sogar ziemlich lieblos anmutens liebsten Gefährten. Die Berichte über einen dem Humor gesagt worden ist, daß er nur die regen Verkehr mit den Bauern in einem Wirts­Verkleidung einer pessimistischen Lebensstimmung hause am Ende des Dorfes gehören ins Reich der In der Slowakei   ereignete sich am Samstag sei, gleichsam die Schaltskappe, unter der sich der Fabel. Er zog sich ganz in sich selbst zurück: er ein Eisenbahnunglück, welches drei Men­Menschenverächter verberge. wurde zum Einsiedler. Nicht daß er die Menschenfchenleben forderte. Ueber dieses schreckliche gehaßt hätte; aber er entbehrte sie gern". So Ereignis werden amtlich folgende Einzelheiten schreibt sein Neffe über ihn, in dessen Pfarrhause gemeldet:

erfennen.

Daß sein dichterisches Sinnen noch aus ans deren, tieferen Quellen floß, lassen manche sei ner philosophierenden Gedichte in den Bänden Kritit des Herzens" und" Schein und Sein" Nach den Jahren in München   und dann in Frankfurt   zog sich Busch   nach seiner Heimat Wie densahl zurück. Dort lebte er ziemlich abgeschloss sen. Eine gewisse Frömmigkeit und die Neigung zur Einsamkeit famen im Alter stärker zum Aus­

in Mechtshausen   Wilhelm Busch   seine letzten Am 8. Jänner geriet auf der Strecke zwi­Lebensjahre verbracht hat. Dort ist er, nachdem schen Devinská Nová Ves und Lamač der Zug er nur zwei Tage getränkelt hatte, am Morgen Nr. 8610 in eine Schneewehe. Zur Hilfeleistung des 9. Jänner 1908 friedvoll und schmerzlos ents 8ents wurde von der Station Lamač aus eine Hilfs. schlafen. Ja, dante, ganz gut." Das waren lokomotive   entsendet. Beim Ankuppeln der Hilfs. seine letzten Worte auf eine Frage seiner betagten lokomotive standen innerhalb des Profils des Schwester, und ein leiser Händedruck für sie war Nebengeleises der zweigleisigen Strecke der Loko­seine letzte Regung. Edgar Hahne wald. motivführer der Hilfslokomotive Vojtěch Petra s vom Heizhaus Bratislava  - Rangierbahnhof, der Heizer der Lokomotive des Zuges 8610 Josef Kováč vom Heizhaus Bratislava  - Hauptbahn hof und der Zugsführer František Kovářit aus Břeclav  . Zu dieser Zeit nahte auf dem Neben­Eisenbahner, die auf der Stelle getötet wurden. Das Unglück wurde hauptsächlich durch die Un­fichtigkeit des Wetters infolge heftigen Schneetreibens verschuldet.

Die Nordpolexpedition berichtet

Moskau.  ( Havas.) Wie bekannt, befindet Eisberge haben die sowjetrussische Expedition

fich die von Papanin   geleitete russische Polarer- nad er 7901.69 Mai Beleise ein Personenzug und erfaßte die drei

pedition bereits seit sieben Monaten auf dem Wege. Sie wurde auf einer Eisscholle durch die len nordöstlich des Standortes der sowjetrussischen Meeresströmung abgetrieben und befindet sich Expedition befand. Ohne noch Schlußfolgerungen aus dieser Differenz in der Fahrt der Erpedi­gegenwärtig in den Gewässern von Grönland. tionen zu ziehen, ist Professor Samoljevic der An­Eine andere sowjetrussische wissenschaftliche Ex­icht, daß der Wind einen bedeutenden Einfluß auf pedition wurde in das arktische Gebiet entsendet. die Fahrtrichtung der Schiffe hat und daß die Sie besteht aus 150 Teilnehmern und wird von Fahrt in der Richtung erfolgt, in welcher der Wind Professor Samojlovic geführt. Die Erpedition vorwiegend weht, allerdings mit einer Abweichung benußt die drei Eisbrecher Sadko"," Malikin" von 30 bis 60 nach rechts. Die Schiffe hatten und, Sadov" und befindet sich bereits 60 Tage einem starken Eisdruck, der von Flut und Ebbe unterwegs. Der Winteraufenthalt der Schiffe im abhängig ist, zu widerstehen. Ein Motorboot des Eiſe begann am 23. September v. J. auf 75 Grad Schiffes Sedov" wäre beinahe durch den Drud 15 Minuten nördlicher Breite und 123 Grad 20 der Eismassen zermalmt worden, doch hat der Minuten östlicher Länge. Am 1. Dezember be- Drud schließlich nachgelassen. Die Aufgabe der fanden sich die Schiffe auf 78 Grad 20 Minuten Erpedition war es, das legendäre Land" Sanni­nördlicher Breite und 140 Grad 44 Minuten fov" aufzufinden, das angeblich nördlich von den östlicher Länge. Sie bewältigten ſomit 980 Kilo- ncusibirischen Inseln liegt. Die in die Eiswüste meter mit einer durchschnittlichen Tagesgeschwins vergedrungene Expedition fand in dieser Gegend digkeit von 14 Kilometern. Professor Samojlovic icdoch keinerlei Spur von Festland und auch meldete die Ergebnisse der Expedition durch Lebewesen nur in geringem Maße. Die Expedi­Funkspruch und gab u. a. bekannt, daß die Erpe- tion fing zehn Blaufüchse, von denen einer ein dition ihre Fahrt in derselben Gegend wie die Schrottorn im Felle aufwies. Man schließt dar­bekannte Nansenexpedition auf der Fram" in den aus, daß dieser Fuchs von den neusibirischen In­Bohren 1893 bis 1896, allerdings bei stark versieln oder vom Kontinente an den Ort gelangte, änderter Reiseroute, aufgenommen habe. Die vo er gefangen wurde.

Tagesneuigkeiten

Ossietzkys Friedenspreis

Agrarischer Abgeordneter gestorben. Samstag ist im Iglauer Krankenhause der Abgeordnete der Republikanischen Partei Ludwig Maret im Alter von 46 Jahren gestorben.

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Schloß Neuwiese für Dr. Beneš? Wie das Pr. Tagblatt" meldet, hat die staatliche Domä nenverivaltung in Reichenberg von der Kanzlei des Präsidenten der Republik den Auftrag erhal­ten, das Jagdschloß Neuwiese bei Haindorf zu adaptieren. Präsident Dr. Beneš   beabsichtigt, etwa Ende Jänner dieses Schloßz zu beziehen und etwa acht Tage im deutschen Gebiet zu verweilen. Das Jagdschloß Neuwiese liegt zweieinhalb wegstunden von Haindorf. entfernt, nahe dem

Bad Liebwerda  .

Protest gegen den Antisemitismus. Der Rek­tor der Lemberger Universität, Prof. Kulcziniti, hat seine De mission gegeben, die vom Se­nate der Univerſität angenommen wurde. Der Rücktritt des Rettors erfolgte wegen der anhal­tenden Exzesse der nationalistischen Studenten schaft, welche die Einführung des sogenannten Bant- Chettos in den Hörsälen der Universität verlangte. Unmittelbar nach dem Rücktritt des Rektors ordnete sein Nachfolger die Separie rung der arischen Studenten von den jüdischen an. wobei diesen die Bänke auf der linken Seite der Vorlesungssäle zugewiesen wurden.

mittags plus 3 Grad verzeichnet, Königgräß hatte jedoch noch minus 5 Grad, Kaschau   minus 12 Grad. In unseren Gegenden fällt stellenweise Schnee, in West Deutschland regnet es jedoch. Die wärmere Luft

Offietty durfte nicht nach Oslo   kommen, um den Nobel- Friedenspreis in Empfang zu neh men. Immerhin gestattete man, daß das Geld Auch der Papst wird zensuriert es erhalten hat, wurde immer schon bezweifelt. nach Deutschland   gebracht wurde. Daß Ossietzky Noch immer Tauwetter! Die verstärkte Tätig Der Tiroler Anzeiger", eine selbstver­Er ist ja nicht frei, ist keine Minute unbeaufsich­ständlich- katholische Zeitung, findet es auf fen, er ist, wenn auch in einem Spital, nachdem merer maritimer Luft auf das Festland. Troydem tigt, kann ohne Erlaubnis feine Verfügung tref- fchen Inseln bedingt einen dauernden Zufluß wär­feit der Druditörungen in der Umgebung der briti fällig, daß die meisten italienischen Zeitungen er in Gefängnis und Konzentrationslager frant bat das Tauwetter bei uns nicht einmal ganz Böh den kurzen Hinweis des Papstes auf die traurige geworden, Gefangener. Nun erfährt man men erfaßt, während weiter gegen Diten der Froit Lage der Kirche in Deutschland  ( der Papst hatte plötzlich, daß Ende Jänner in Berlin   ein Prozeß nech überall anhält. In Prag   wurden Samstag nach davon in seiner Ansprache im Geheimen Konsi. um Ossiegtys Geld stattfinden soll, ein Prozeß storium geredet) ihren Lesern vorenthalten. gegen den Mann, der den ansehnlichen Geld betrag unter die Botmäßigkeit des Dritten Reis Aber folgendes ist noch) seltsamer als das Totches gebracht hatte, gegen den angeblichen oder weird sich nunmehr nur sehr langsam gegen Oſten zu schweigen des Papstes in Italien  : Auch die ehemaligen Rechtsanwalt Wannow aus Ham- fortbewegen. Wahrscheinliches Wet­amtliche österreichische Nachrichtenstelle hat die burg  . Gegen ihn ist ein Verfahren wegen verster Sonntag: Vorwiegend bis wechselnd be Papstansprache notgedrungen frisiert ausgege. juchter und vollendeter Untreue eingeleitet wor- wölft, unbeständig und zeitweilig Niederichläge. In ben, so daß die österreichischen Zeitungen nicht den. Wannow hat sich nämlich so ziemlich den Böhmen   mäßig warm, auch im mittleren Teile der den vollen Wortlaut zu bringen vermochten. Die ganzen Betrag angeeignet, unter den verschie Republik   Ansteigen der Temperatur auf Null Grad. In höheren Lagen jedoch überall Anhalten des densten Vorspiegelungen und beiseite geschafft. Amtliche Nachrichtenstelle übernimmt nämlich das ist wirklich grotest, daß er, der sich Ossich- rung. Ueberwiegend Südwestwind. Wetter­Frostes. Im Karpathengebiet allmählich Frostmilde­die italienischen Aussendungen vertraglich vom the Geld aneignete, nicht weniger als 20.000 a usiichten für Montag: Allgemeiner italienischen amtlichen Pressebureau Agenzia Mart Spesenvergütung berechnete! Als das Witterungscharakter noch ohne wesentliche Alende­Stefani, und dieses mußte der Achsenpolitik" Geld fast völlig verloren war, griff die Gestapo   rungen. der römischen Regierung ein Opfer bringen. gen lassen! Das duldet die Gerechtigkeit im ein. Man darf doch Ossietzky nicht um alles brin­Man sieht, wie schwer es ist, die Wahrheit zu er- Dritten Reiche nicht! Wie könnte denn Offießty, fahren und wie weit der Arm des Propaganda- wenn ihm Wannow alles genommen hat, die ministers Goebbels   reicht, um die Wahrheit zu Stosten seines Aufenthaltes im Konzentrations­vertuschen". lager, im Gefängnis und im Spital zahlen?

Auch Meyerhold   in Ungnadel

Vom Rundfunk

Empfehlenswertes aus den Programmen: Montag:

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Dienstag:

Brag, Sender I: 7: Morgenmusif, 10.05: Es ist die unividerstehliche Trastik der Zeich Wenn selbst der Papst zensuriert wird? Deutsche Presse, 11.35: Stompositionen von Reval  , nung, die immer nur sich auf wenige, scheinbar 12.10: Schallplatten, 14.05: Deutsche   Sendung: ungefähre, aber genau überlegte Striche be- Warum nicht auch der Papit? Wenn Goebbels Ing. Wuhrmann: Folgen des internationalen Wob­schränkt, und die knappe Schlagtraft der Verse, die es will! Es gibt auch bei uns viele, die Zwar ist er kein Politiker, hat weder mit nungstongresses, 16.30: Beethovenvariationen: sich dem Gedächtnis so leicht einprägen, die den für einen Pressefrieden" und für Neutrali  . den Fünfjahrplänen, noch mit Außen- oder In- Klaviertrio, 18.10: Deutsche   Sendung: Zehn Minu­Bilderbüchern Wilhelm Buſchs die Wirkung tät" gegenüber dem Dritten Reich schwärmen renpolitit zu tun, aber immerhin, daß er, wenn ten Lachen, 18.20: Rundfunkwochenübersicht, 18 30: sichern. Busch   hat fomische Sentenzen geprägt, die und dabei von der Vorstellung geleitet werden, auch bloß Theaterleiter, Bühnenfünstler, noch Vorlesung. 18.45: Deutsche Presse. Pran   Sender in aller Munde sind; sie sind geflügelte Worte II: 14.20: Deutsche   Sendung: Spiel Bigenner, immer nicht in Ungnade gefallen war, mußte Schallplatten, 14.55: Deutsche Presse, 18.10: Slo­geworden. Wer an Busch denkt, denkt auch so- wenn man nichts Kritisches über Deutschland   einigermaßen befremden. Vielleicht hatte man wafische Lieder. Brünn   17.40: Deutsche Sen fort: Dieses war der erste Streich, doch der mehr sage, werde auch drüben nichts Böses mehr ihn vergessen? Nein, der Lenker der Welten und bung: Dr. Schönfeld: lleber Störungen des Nerven­zweite folgt sogleich" oder Vater werden ist nicht über uns gesagt werden. Nun, der österrei- das Licht des Ostens vergißt nicht! Die Taß- initems. Musikeinlage. Preßburg   15.15: schwer, Vater sein dagegen sehr". Und es ist ge- chisch deutsche Pressefrieden hat die Blätter des Agentur meldet: Rundfunkorchesterkonzert, 17.40: Gitarrentonzer. wij teine llebertreibung, wenn Wilhelm Busch   der Dritten Reiches   nie daran gehindert, gegen beim Volkskommissarenrat beschloß, das bekannte acfänge, 12.85; Militärmutit, Der Ausschuß für Seunstangelegenheiten 22.30: Tanzmusit. Saschau 12.05: Operetten­nach Schiller am meisten zitierte deutsche Dichter Mährisch Ostrau  genannt wird, so parador und nahezu blasphemisch Desterreich loszuziehen, er hat aber die Abwehr Weyerhold- Theater als ein der 17.55: Deutsche   Arbeitersendung: Luise Sedlaček: Desterreichs zeitweilig sehr gelähnt. Auch die Sowjettunſt wesens fremdes Die Frau und die Gewerkschaften, 19.15: Lieder, Chansons etc. Ziel seines Spottes war immer wieder der innere Abwehr! Denn auch in Oesterreich   kann Theater aufzulösen. Weiters wurde Philister in allen seinen Verkleidungen. Und es kaum noch etwas über die Kirchenverfolgungen darüber entschieden, die Künstler dieses Theaters ist eine drollige Ironie, daß Wilhelm Busch   auch auf anderen Bühnen zu beschäftigen und auch im Dritten Reich   geschrieben werden. So ähn­von denen geliebt und mit Vorliebe zitiert wird, die Frage einer weiteren Betätigung Wſewolow die sein Spott eigentlich trifft. Der Philister lich wäre es, käme ein Pressefrieden zwischen un- Meyerholds zu erwägen. weiß es ja nicht, daß er einer ist; er sieht ja in serem Staat und Deutschland   zustande. Die sich den Ausbund aller Tugenden, und wenn er innere Abwehr der Tschechoslowakei   würde ge­ Busch   zitiert, so hält er dessen Witz selbstgefällig schwächt, die ohnehin sehr schwächliche Propa. für den eigenen. Liebenswürdig oder etwa gar gütig aber ist ganda für dieDemokratie würde noch schwächer- Busch Humor nicht; dieser Täuschung darf man und zufrieden wäre man drüben doch erst dann. sich nicht hingeben. Das Element seiner Satire wenn die vollkommene Gleichschaltung erreicht ist die Schadenfreude; vielleicht macht gerade das wäre. Vorläufig wird der Papst zensuriert, ihn so populär, denn der Volkswitz bezeichnet ja auf Goebbels   Geheiß. Bald werden auch, in die Schadenfreude als die reinste Freude. Sicher ihren Ländern!, die führenden Staatsmänner ist sie allzuoft die ehrlichste; es ist die Freude am Bech, ja jogar am Unglück der andern. Und diese sensuriert werden. Wenn Goebbels   es für not. Schadenfreude weidet sich in Busche Bildergeschich- wendig hält. Was tut man nicht alles um des ten allzu gern auch am Malheur des Schwächeren, Friedens willen, wenn es auch nur ein magerer und oft, zu oft wählt sie sich die wehrlose Kreatur Pressefrieden" ist!

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Prag  , Sender I: 10.05: Deutsche Presse, 10.30: Schallplatten: Aus Puccinis und Verdis Opern, 11.05: Rundfunk für deutsche Schulen, hös here Stufen, 12.35: Militärmusit, 14: Deutsche  Es kommen alle an die Reihe, die alte Vol- Sendung: Aus dem tschechoslowakischen Stulturleben. schewiti sind oder vor vielen Jahren schon sich 17.30: Trio für Geige, Viola   und Klavier von begeistert und gläubig der russischen Revolution Bicha, 18.10: Deutsche   Sendung: Horner  : zuwandten. Darin eben ist die Hand der Vor- schaftliches Relief. 18.20: Von ewiger Liebe, aus sehung zu spüren, der stalinschen Vorsehung. Aus dem deutschen Stulturleben, 21.20: Beethoven  : Weten von Brahm3, 18.45: Deutsche Presse, 18.55: Der Meyerhold   fann froh sein, wenn er nicht IV. Sinfonie, V- Dur. Brag, Gender II: 11: gleich nach Sibirien   geschickt oder erschossen wird, Schallplatten, 14.20: Deutsche   Cendung: Horner: wenn immerhin erwogen wird, ihn noch beim Entstehung der Porzellanindustrie in Böhmen  , Theater zu verwenden, vielleicht als Statiſten. 14.40: Wechsberg: Herrschaft über die Welt, 14.55: Am lautesten haben die Kommunisten Meyer- Deutsche Presse. Brünn   17.40: Deutsche   Arbei­holds Ruhm verkündet.( Er verdient große Be- terfenbung: Abolf Schmidt: Die Bormärzzeit in der achtung, er ist in mancherlei Beziehung Er- Literatur, Sozialinformationen. Landwirtschaft. neuerer des Theaters.) Werden sie nun ebenso laut seine Schmach" als Gegenrevolutionär" I ausschreien?

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Kaschau   11.05: Schallplatten, 12.05: Lieder aus Breßburg 17.30: Schumann: Klavierquintett. Tonfilmen, 16.10: Rundfunkorchesterkonzert: Mo­ zart  , Rossini, Lorbing etc.

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