®etfe 4 Dien Mn fl, 11. Sännet 1088 Nr. 8 Warum ein Spion hingerichtet wird Kapltln I. R. Leopold Katzem derNod'-Lgent 3q^eauuigfe4ten Das Schwert Ist Mannes eigen Sm Wiener Zeitbild-Verlag ist vor etlichen Wochen der Roman ,,N» r e i n c grau" von Hertha Pauli   erschienen, ein Roman, der die Lebensgeschichte Bertha von Suttners erzählt. Die LebenSgeschichie einer vorübergehend Vergessenen. Einer Vergessenen: in der Zeit des Hoch- und Wettrüstens und der Begeisterung für Irrsinn und Verbrechen des Krieges erinnert sich kaum jemand an eine Frau, deren Lebensarbeit dem Frieden galt. Nur vorübergehend vergessen: da wir immer noch zu hoffen wagen, daß selbst der gigantischeste Wahnsinn deS Chauvinismus die Menschheit doch nicht ganz auSzurotten ver­mögen wird, nehmen wir an(vielleicht allzu optimistisch), daß der Periode der Herrschaft der Waffen, wenn erst die Völker verblutend und verröchelnd dieser Herrschaft Sinn erkennen, doch wieder eine Zeit der Besinnung, der Ernüchte­rung, der Menschlichkeit folgen wird. kl»d dann wird man sich auch wieder der klugen und tapfe­ren Frau erinnern, und reuig erinnern, die der Welt zugerufen batDie Waffen nieder!" Damals, als dieses Buch erschien, da stimm­ten viele Politiker, Wissenschaftlers da stimmten auch deutsche   Dichter Badenstedt, Peter Ro­ segger   der Verfasserin zu. Aber freilich, e» gab auch Barden, die es höhnisch-überlegen ab­lehnten. Der alte FelixDahn schrieb Hertha Pauli   erinnert in ihrem Buche daran ein Epigramm, da- sich männlich-kriegerisch gegen Bertha von Suttner   wandte: Die Waffen hoch! DaS Schwert ist ManneS   eigen. Wo Männer fechten, müssen Weiber schweigen. Doch freilich, Männer gibt'ü in diesen Tagen, Die sollten lieber Unterröcke tragen. Ha, da hatte ein heldischer Sänger eS der FriedenSbertha tüchtig gegeben! Und allen FriedenSioinSlern"! Sollten Unterröcke tragen! Haha, da sieht man doch gleich, waS'n richtiger deutscher Dichter ist! Schwert und Leher! Aber der Felix Dahn  , der die Suttner  in ihre Schranken zurückwies", der so wacker das Recht des Mannes auf das Schwert verteidigte, batte vomSchwert", womit leider noch immer der Krieg poetisch umschrieben, für poetische Ge­müter zurechtgelogen wird, leine Ahnung. Bertha von Suttner   aber wühle vom Krieg! Nicht nur, rveil sie sehr liebe Verwandte durch den Krieg verloren hatte! Sie hatte auch einen Krieg mit­erlebt. den russisch  -türkischen Krieg im Kaukasus  , und hatte scheuhliche Grausamkeiten miterlebt und das Wüten der Pest. Felix Dahn   aber, ein anderer Karl Map, hat so wenig wie der Wild­westmann aus Sachsen   je an irgend einem Kampfe lzilgenpmmen. sondern immer nur, aber allerdings sehr fleißig. die Kämpfe anderer be­sungen. Er war immer nur Gelehrter und Hel- dendichler, und, nie ein Krieget. Und so wie er, der Spötter über die Friedensfreunde, der Ver­ächter der Pazifisten, so sind die allermeisten KriegSbegeisterlen und sind es vor allem die Kriegüdichter Schreibtischhelden. Ossietzky und Ludwig Renn  , die Kriegsfeinde, haben den Krieg miterlebt. Goebbels  , der Kriegsbegeisterte, hockte daheim. Und weil er da­heim gehockt, erhielt er sich die Begeisterung für den Krieg ganz ungebrochen, und den Haß gegen die Pazifisten, und bekam die Macht, die Pazi­fisten, die Kriegsteilnehmer gewesen, einzusper­ren. Seit Theodor Körner   den KriegStod starb, ist cs aus der Mpde gekommen, daß die gleiche Hand, die die Leher rührt, um ihr wilde krie­gerische Töne zu entlocken, auch das Schwert -führt, der Kriegssänger sich der Kriegsgefahr miSsetzt. Arbeitsteilung! Tie einen bejauchzen und lobpreisen den Krieg und die anderen sterben im Krieg! Explosion In Semtln Prag.(Amtlich.) Montag zehn Minuten vor l 2 Uhr kam es in der Fabrik Explosia in Semiiln in der mechanischen Metanit-Mischerei zu einer Explosion. ES explodierte eine unbedeu­tende Menge deS ErplosivstoffeS; dabei kamen vier Arbeiter umS Leben. Zu einem Brand ist es nicht getommen, alle sanitären und Sicherheits­einrichtungen funktionierten tadeUoS. Die Arbeit in der Fabrik wurde eingeschränkt. Die Ursache der Explosion wird untersucht. Bei der Explosion wurden getötet: der 41- jährige Karel N o v o t n h auS JesenLany, Vater von zwei Kindern; der 80jährige Adolf Fin­de j z aus Lhoika Blatnikovskä, Vater von zwei Kindern; der 89jährige Frantiöel Moravee auS Nosece nad Labem, Vater eine- Kinde»; und der llstjähsige Antonln-ka au- Lhotla Blatnikovskä, Väter eine- Kinde». Die Ursache der Erplosipn wird noch untersucht. An der Un» falsstelle sand sich eine Kommission deS Gerichte» in Pardupih und die Gendarmerie aut Pardubitz  »ad Touhrawitz ein. Auf den Spuren einer Valütenschmugglerbpnde Wie die Prager Nachmittagsblätter melden, ist die FiiiauzbezirkSdlrektlon in Eger auf die Spur eines, osfenbar großzügig organisierten Valutenschmuggels geraten, der, allem Anschein nach, von einer Zentralstelle auS dirigiert wurde. rb Wie bereit» berichtet, wurde Samt­tag vor dem Prager Senat für Spionogran-e- lcgenheiten der Kapitän im Ruhestände Leopold Kahern zum Tode verurteilt. ES ist da- dritte TodeSurteil nach dem Gesetz-um Schutz der Repu­ blik  , deren erste-, dat von dem Prager Divistont» gericht über den Stabsfeldwebel Krejza verhängt »vurde, bereit- vollstreckt ist. ,A-Zet" bringt zu dem Fall de» Kapitäns Katzem interesiante Einzelheiten. Nach diesem Bericht trat Kapitän Kahern bereits im Jahre 102g in die Dienste einer fremden Macht und schickte seine Berichte an zwei Wiener   Deckadressen. Im Jahre 1088 wurde er nach Wien   beordert und von dort nach Budapest   gebracht, wo er einen Nadiolurü absolvierte und zum Rang eine» ..Mob"-Agenten befördert wurde. Wie es heißt, verhandelte er sowohl in Wien  , al» auch in Buda­ pest   mit Vertretern einer»dritten Macht", als deren Beauftragter er in das tödliche Netz, ge­raten sollte. Die Stellung desMob"»Agenten bedeutet einen hervorragenden Posten Im Spionagedienst. Al» solcher hat der betreffende Beauftragte nicht so sehr laufende Nachrichten bei« zubringen, sondern erst im Augenblick hoher außenpolitischer Spannung, besonders aber im Falle einer Mobilisierung in Aktion zu treten. In einem solchen Augenblick ist die Ein offizieller Bericht wurde bisher nicht auSgt« geben. Auf die Spur der Balutenfchmuggler führte ein auf dem Egerer Bahnhof deponierter Koffer, der durch längere Zeit nicht behoben und schließlich amtlich geöffnet wurde. Der Koffer enthielt Schmutztväsche, doch zeigte sich bei näherer Untersuchung, daß er einen doppelten Boden batte, der von in- und ausländischen Banknoten auSgefüllt war. Wie verlautet, ist eine umfang­reiche Untersuchung im Gange und die Finanz­behörde soll bereit» Spuren verfolgen, die die Täter, bzw. Organisatoren dieser Schmuggler­aktion in Bälde dem behördlichen Zugrifs über­liefern sollen. Welche Bedeutung man dieser An­gelegenheit beimißt, geht au» der Meldung her­vor. daß ein Sonderbeauftragter der Egerer Finanzbezirksdirektion bei der Prager Finanz» landeSdirektion eingetroffen ist und daß die wei­tere Untersuchung in den Händen eine» hohen Beamten dieser Zentralbehörde, angeblich de? NegierungSrate» Dr. Boner, liegen soll. E» soll sich um Balutenschmuggel in der Höhe von vielen Hunderttausend Xi bandeln. Zwei Bergarbeiter tödl.ch verunglückt Warschau.  (PAT.) Sm KreiS Nybnik in Lberschlesien wurden in einem Bergwerk drei Bergarbeiter von einer Kohlenschicht verschüttet. Die NettungSarbeiten wurden sofort anfgenoin- men. Ein Arbeiter wurde unverletzt geborgen, während die übrige» beiden getötet wurden. Der Alkohol. Sonntag nachts kam es in der Gemeinde Kariav im Bezirke Sobrance   in der Ostslowakei zu einem Auto-Unglück, bei welchem eine Person getötet, zwei Persoiren schtver unv drei Personen leicht verletzt wurden. Da» Auto wollte auf der Straße einem Betrunkenen auStvei« chen, geriet dabei ins Schleudern und überschlug sich. Tie Gattin de» UZhorodcr Magiftratsbeam- ten Julie KuStanova wurde auf der Stelle getötet. Der Betrunkene, der das Unglück verschuldet hatte, wurde schwer verletzt. Durch List zur Volksarmee. In Rabat  (Französisch-Marokko) sinl, vier Soldaten der spanischen   Nebellokigarnison Alcazarquivir einge­troffen. Der älteste von ihnen ist 22 Jahre. Nach­dem sie sich LffizierSunlfonnen verschafft hat­ten, bemächtigten sie sich deS Auto» dc? Flugplatz­kommandanten von El Kasc und fuhren auf die Grenze los. Bei jedem der sechs Rebellenposten unterwegs sprang der als Major uniformierte Soldat ab, stellte die Poften wegen schlapper Hal­tung vor einem hohen Vorgesetzten zur Rede und ordnete ihre Verhaftung zur Ablieferung ans Kriegsgericht an. Dann fuhr man weiter und so erreichte man den französischen   Grenzposten, dem sich die Vier mit dem Ruf.Hoch die spanische Republik!" vorstellten. Eie wollen nun zur spa­nischen Volksarmee. Oesterreich- Gesandtschaft in Bukarest   ab­gebrannt. In dem Gebäude der österreichischen Gesandtschaft ist am Montag nachmittags ein Brand auSgebrochen. Arbeiter waren damit be­schäftigt, die eingefrorene Wasserleitung im Dach­stuhl aufzutauen, al- eine B-nzinlampe explo­dierte. Das Feuer griff rasch um sich und der ganze Dachstuhl stand bald in Flammen. ES ge» läng, das übrige Gebäude zu retten. Eine Die- nertvohnung und das Archiv sind ausgebrannt. England- Genossenschaften boykottieren Japan  . Der leitende Ausschuß der Lqndoner Kooperative faßte am Montag vormittags! den Beschluß, daß"japanische Waren von den ünge- schlossenen Firmen nicht mehr verkauft werden sollen. Den Einkäufern ist Anweisung gegeben tüörden, ohne Erlaubnis der Kooperative keine japanischen Waren mehr einzukaufen. Judenhatz in Budapest  . Auf dem Schw r- benberg bei Budapest  , dem Ziel der Skifahree überfielen am Sonntag nachmittags etwa SO Leute unter Schmährufen auf die Juden. mit Tätigkeit fremder Kundschafter natürlich so gut wie vollkommen gehemmt und nur Leute, die sich absolutesten Vertrauen» erfreuen, können in de» Besitz von Nachrichten gelangen, die für die feind­lichen Auftraggeber von Interesse und Bedeutung sind. Nur solche Personen können z. B. Truppen» und GeschühtranSporte. Befestigungsarbeiten, die Organisation des.Nachschub» u. dgl. studieren, chne Argwohn zu erregen und die gemachten Wahrnehmungen an den Feind weitergeben. Kapitän Katzern war also»Mob"»Agent und bezog al» solcher ein Fixum von 1200 Xi monat­lich. Nach Absolvierung de» Kurse» in Budapest  ivnrde ihm ein winziger Radiosender zur Ver­fügung gestell:, u. zw. in der Art, daß ihm in einem rosafarbenen parfümierten Briefchen ein Depotschein fitr einen Koffer, der in der Garde­robe deS Olmüher Bahnhöfe» lagerte, über­mittelt wurde. Dieser Koffer enthielt nicht» Ver­fängliche», aber in seinem doppelten Boden war ein winzig kleiner, aber sehr leistungsfähiger Sender versteckt, der am Tage einer eventuellen Mobilisation in Tätigkeit hätte treten sollen. Kapitän Kahern hat da» Schicksal ereilt, dem Ivenige seinesgleichen entgehen. Denn jede Spionage wird durchkreuzt durch einen Abwehr« dienst, der rim nicht» weniger gründlich arbei­tet und früher oder später seine Leute zu fin­den weiß. Gummiknütteln. jüdische Sportler und mißhan­delten sie. ES kam zu einer Schlägerei, in deren Verkauf etwa 50 Personen verletzt wurden, dar­unter vier so schwer, daß sie in» Krankenhaus gebracht werden mußten. Polizei schritt sofort ein und stellte die Ordnung wieder her. 18 Per­sonen wurden verhaftet, zum größten Teil jün­gere Leute, die bereit» mehrmals wegen ähnlicher Vorfälle vorbestraft find und Anhänger der Pfeilkreuzler-Partei sind. Die fliegende Festung. Dat 18 Tonnen« Bombenflugzeug mit vier Motoren, da» unter dem Namen»Die fliegende Festung" bekannt ist, hat daü amerikanische Festland überflogen und die Strecke von 8700 Kilometer in elf Stunden zu« rückgelegt, was einen Rekord für Militärflug­zeuge darstellt. Außer dem Piloten Oberstleutnant Old  » bestand die Besatzung au» fünf Mann. An. den Küsten de» Schwarzen Meeres  herrscht furchtbare Kalte. In Eonstanza sind am Sonntag fünf Menschen erfroren. Im Bezirk Constanza tobt ein schwerer Schneesturm. Der Schnee erreicht eine Höhe von drei Meter. In der Wüste verhungert. Bon der Grenze Saudi-Arabien  » wird gemeldet, daß zehn Pilger, wahrscheinlich au» dem Irak  , die zu Fuß nach Mekka   gingen, in der tran»jordanlschen Wüst« den Hungertod starben. Ein Streckenwärter vektrennt. Auf einer Bahnüberfahrt der Strecke NarbonnePerpig­nan bei Lanouville überfuhr ein Zug ein Last­automobil, daü 15.000 Liter Benzin führte. Da» Benzin explodiert« und setzt« da- Häuschen des Streckenwärter» in Brand, der bei lebendigen« Leibe verbrannte. Der Lenker de- Automobil» und der Führer des Zuge» erlitten schwere Brand­wunden. Die Frau und da» Kind des Strecken­wärter» retteten sich durch einen Sprung au- dem Fenster. Auch ein in der Näh« de» Streckenwär- tcrhäuschens gelegene- Gebäude brannte nieder. Deutscher   Bauernwttz. Auf dem Schlachthof in Bremen   wurde ein magere» Schwein mit einem Gewicht von nur 40 Kilogramm angelie­fert. Auf sein schmale» Bäuchlein hatte der Züch­ter da» bekannte Hitlerwort mit Kohlenstift ge­schrieben:GebtmirvierJahreZeit!" Etwa- für Briefmarkensammler. Neu« schwe» dische Briefmarken: Tie schwedische Poswerwaltung wird Ende Jänner zwei neue Briefmarken zu zehn Oere und einer schwedischen Krone mit dem Bilde Emanuel Swedenborg  » aus Anlaß seine- 250. Ge­burtstage», welcher auf den 20. d. M. fällt, in Ver­kehr bringen. Swedenborg   ist der Begründer der Planetartbeorie. machte sehr bemerkenswerte Erfin­dungen auf dem Gebiete der Gehirnlehre und befaßt« sich auch mit einer damals neuen Religionitheorl«. Die schwedische Poswerwaltuna beabsichtigt außerdem, mi» Anlaß de» 200. Jahrestage» der Begründung der Akademie der Wissenschaften Ivet der hervor­ragendsten Mitglieder dieser Akademie durch dir Aus­gabe zweier Briefmarken zu ehren: Di««ine der Marken wird da» Bild Karl Linnö», de» Begründer­de» gleichnamigen System» in der Botanik, trogen; die zweite Marke wird da» Bild Jön- Jakob Berse« liu». de» großen schwedischen Chemiker-, aufweisen. Ende März 1088 wird di« neu«.Delaware"-Mark« zur Ausgabe gelangenj und zwar anläßlich der Feier­lichkeiten zur Erinnerung an die schlvedische Koloni­sation de- Staate- Delaware. Sie werden in Wer­ten zu 5, 15. 20, 80 und 60 Oer« erscheinen. Eine neue Zeitschrift. Da» Statistische Staat-amt, welche- immer wieder bemüht ist, sein« Arbeit zu ver­vollkommnen, gibt seit 1. Jänner nÄen seiner bi»« herigen Wissenschaftliren Revue noch eine andere Zeitschrift heran», und zwar unter dem TitelSta­tistische Nachrichten". Di« Zeitschrift erscheint in deutscher Sprach« und«» ist erfreulich, daß da- Sta­tistisch« Staat-amt Wert darauf legt, da» Ergeb­nis seiner Arbeit auch der deutschen Oeffentlich« leit porzulegen. Die erste Nummtr ist außerordent­lich reichhaltig und informativ und e» ist zu hoffen, daß die späteren Folgen per Zeitschrift ebenso sorg­fältig bearbeitet ersreinen werden. Die Berkosun» der Gewinst« der kl. Klass«. d:r 88. Lsl. Klaffenlotterie wird am 18. Jänner 1938 um 18 Uhr im Ziehungssaal« der Direktion der Staat-lotterien, Prag   l, Kozi 4, beginnen und wird Sajsas Schuldenliste Drei Konknrsanträge gegen den Fäschiatenfiihrer Prag  ,(rb) Bor   dem Prager   Ztvilgerlcht fand Montag die Verhandlung über den Konkurt» antrag der Frau Karla Bondi(vertreten durch Dr. Straka) gegen den Führer der»Tschechvslo» wakischen Faschistengemeinde". Rudolf Gajda  , unter Vorsitz de» GR. Dr. Prochäzka statt, Insgesamt sind bisher gegen Gajda drei Kon« diraanträge überreicht worden, deren erster bereit­verhandelt wurde. Schon diese erste Verhandlung nahm einen bemerkenswerten Verlauf. Gajda hatte sich damall al» zahlungswlllig und zah­lungsfähig erklärt, doch wurde sein« Aufstellung über di« Ausgaben für.da» Jahr 1987 vom Ge­richte nicht anerkannt, da diese auf 700.000 ,(i lautend« Aufstellung auch persönliche und Hau»« Haltungsausgaben, Autospesen usw. enthielt. An­gesicht» der scharf antisemitischen Haltung di« dieseFaschistengemeinde" nach außen hin an den Tag legt«, ist bemerkenswert, daß unter fenen Gläubigern sich auch ein jüdischer Groß­kaufmann befinden soll, der-em Gajda ein« große Dumme geliehen habe, ohne sie aber jetzt anzumelden. Ein anderer Gläubiger, der sich unter den in jenem ersten Konkur-antrag ange­führten Gläubigern befindet, lst«in gewisser Zatetka au» der Melniker Gegend, der den ganzen Pachtertrag seine» Gute» dem Faschistensührer anvertraute und für diese Investition nicht- an­dere- erhielt al- die Stelle eine» Klubdiener-. Die Montag verhandelte Sackie betraf, wie erwähnt, den Konkursantrag der Frau Bouda, die einen Betrag von 92.000 XL anmeldete. Diese Forderung wurde der Antragstellerin von ihrem Vater, einem gerviffen Herrn Bohnflav H o n» au» Prag   l, abgetreten, der al» Legionär ein Freund Gajda- war und diesem den genannten Betrag al» Kaution für die Kandidatur bei den Wahlen im Jahre 1985 vorgestreckt hatte. Wie die Antragstellerin geltend macht, hat Gajda diesen Betrag nichtzur Erlegung der genannten Kau­tion verwendete sondern zum Ankauf der Dru 4« l e r e i, die unter dem Namen seiner Frau iw« mierte. Die Dahllaution, für welche jene 02.000 XL zur Verfügung gestellt worden waren, ist nach den Angaben der betreibenden Partei von derA g r ä r n l Banka"(der tschechischen Agrarbank) beigebracht worden, und zwar auf Weisung eine»unbekannten Kredit­geber»" im Betrage von 800.000 Xik Die Verhandlung über diesen zweiten Kon« kur-antrag gegen den Faschistenführer endet« nach nichtöffentlicher Verhandlung damit, daß da» Ge­richt Gajda eine zehntägige Frist zur Aeußerung jiber da» Vorbringen der Gläubigerin erteilte, Dex dritte Konkur-antrag harrt noch seiner Ver­handlung. Soweit sich bl-her übersehen läßt, haben bisher achtzehn Gläubiger ihr« Forderungen gegen den ehemaligen General geltend gemacht, deren Gesamtforderungen sich auf etwa ein« halbe Mil­lion XL belaufen. am 10. Jänner 1038 um 8 Mr fortgesetzt werden. Verlost werden im ganzen 8000 Gewinste im Ge­samtbeträge von 1,015.880 XL, welche den Spie­lern ohne Abzug autgezahlt werden. Bon höheren Gewinsten werden au-gelost: Ein Gewinn zu 180.000 Xi, einer zu 00.000 Xi, drei zu 20.000, sechs zu 10.000, 10 zu 5000. 40 zu 2000 Xi usw Die amtliche Berlosung-liste wird am 20. Jänn«: erscheinen. Unbeständig, warm. Dem Binnenland wird nunmehr wärmere Luft nicht nur au» dem Süd­west«», sondern auch au» dem Südosten an der Vor­derseite neuer Druckstörungen in der Umgebung der Adria zugeführt. Infolgedessen herrschte Momaa nachmittag» in der Republik   uurmehr ganz leichter Frost. In der Westhälfte Böhmen  » stiea die Tem­peratur auf plui 1 bi» plu» 8 Grad Telsiu» an. Ver­schiedentlich fällt Schnee, in Mähren   Sprühregen. Auch in den nächsten Tagen muß mit unbeständiger und für die Jahreszeit mäßig warmer Wstterung ge­rechnet werden. Wahrscheinliche» Wet­ ter Dien  «rag: Vorwiegend bi» wechselnd be­wölkt. im Westteil der Republik   Schauer, im Olten  länger anhaltende Niederschläge. In allgemeinen weiterer Temperaturanstieg. In den Niederungen strichweise leichte» Tauwetter. Auf den Bergen an­haltender schwacher bi» mäßiger Frost. Südwestücher, jm Karpathengebiet südöstlicher Wind. Wetter« aulsschtenfür Mittwoch; Ueberwle« gend bewölkt, mit Niederschlaglneigung. Temperatur im Flachland nahe Null, vielfach nebelig. Vom Rundfunk tmptehlCMwnrt«» au»»in Programmen! Mittwoch: Prag  , Sender 1: 10,05: Deutsch  « Presse, 10.15: Rundfunk für deutsche   Schulen, nieder« Stufen. 11: Jazzkonzrrt, 12.10: Operettenmusik. 14: Deutsch  « Sendung: Moderne Geigenmusik. 15.15: Konzert de» Prager Blechquintett», 18. Deutsche   Sen­dung: Dr. Moucha: Neue Bücher, 18.20: Deutsch  « Arbeitersendung: Dr. Wider-Hermann: Beratua- gen, 18.40: Sozialinformationen, 18.45; Deutsche Presse, 20.05; Lu» dem Dmetanasaal: Konzert der tschechischen Philharmont«, Dirigent: Tauch  , 22.85: Französisch« Chanson». Prag  , Sende« llt 14-20: Deutsch  « Sendung; Kinderstunde. 14.40: SLallpkätten: Mozart  , 14.55: Deutsche Press«. 18.15: Slowakische" Lieder, 20.55: Uebertragung au» Holland  : Europäische» Konzert. Vrtvu» 12.85: Rundfunkorchester-Konzert: Weingartner, Dvokäk ete 17.40: Deutsche   Sendung: Vorlesun­mr dl« Jugend. Pretztnrg 11.85; Kompositio­nen von J-fjek, 22.40: Englische   Tanzmusik.   Kaschau   12.05: Schallplattenkonzert. Mährisch- Ostrau 15.10: Leichte Musik. DB