Freitag, 4. Feber 1VS8 Nr. J9 nett wir den Ausführungen dieser Männer, so entrollt sich Uns in großen Zügen jene friedliche Gemeinschaftsarbeit. Die größten Schwierigkeiten waren bisher auf wirtschaftlichem Gebiet zu überwinden. Tiefe sind z.' T. geboren aus der Gleichartigkeit der Produktion in den einzelnen skandinavischen Län- Vern. Alle Länder Haven eine starke Agrarwirt» schäft, deren Produkte Weltruf besitzen. Hier ist also gegenseitiger Au-tansch nicht möglich. Jr« gendwelche autarkische Bestrebungen sind hier nicht vorhanden. Die nordischen Länder müssen den Weg nach dein Weltmarkt suchen. Hier stoßen sie auf den Protektionismus und den Aurarkiewahn großer Mächte. Sie suchen daher zuerst nachBtin» desgenossen unter den kleineren Mächten, welche gleich ihnen unter den bestebettden Verhältnissen zu leiden haben. Im Jahre 1880 schlossen sich zur Osloer Konvention zusammen die fünf nor­dischen Staaten sowie Holland  , Belgien   und Luxemburg  . Diese, als Lolostaaten bezeichneten Mächte, versuchten sich durch wechselseitige Ver­träge alle Erleichterungen eines Güteraustausche« untereinaitder zu sichern. In jedem dieser Länder besteht ein Ausschuß, welcher fortgesetzt prüft, welche weiteren Möglichkeiten zu noch engerer Zu­sammenarbeit vorhanden sind. Bon Zeit zu Zeit lommcti Vertreter dieser Länder zusammen, um ihre Erfahrungen auszutauschen und eventuell ihren Regierungen neue Vorschläge zu unterbrei» ten. Ein Hindernis für diese Zusammenarbeit be­stand bisher in den Valutarestriktionen, zu wel­chen einige dieser Länder gczwuttgen lvaren. Doch auch hier erfolgen schrittweise Erleichterungen. In der Industrie der nordischeir Länder ist der Wilke zur Zusammenarbeit auf verschiedenen Gebieten erkennbar. Bor allem wird eine ausge­zeichnete Qualitätsware für den Weltmarkt ent­wickelt. Der Austausch von Jndustrieerzeugnissen ist unter den Oslostaaten beachtlich, seine AuL- tveitung wird durch Zollerleichterungen und An- .gleichung der Zollgesetzgebung gefördert. Es wird die Anregung gegeben, durch Standardisierung der Examen auf allen Gebieten der Wirtschaft und Kultur den gegenseitigen Austausch von QualitätLkräften und deren Förderung zu erleich­tern. Wobei heute schon gesagt werden kann, daß skandinavische Ingenieur« und Techniker zu den besten der Welt gehören. E» finden fich auch hier im Norden Ansätze für den Einsatz einer leistungs­fähigen Industrie gegen die preisübersetzende Stellung einiger Welttrusto. Die bisherige Zu­sammenarbeit hat auf verschiedenen Gebieten zu einheitlicher Gesetzgebung geführt, v. a. im Pri­vat- und Familienrecht sowie in der sozialen Ge» setzgebung. Während in der Welt Mauern zwischen den Völkern künstlich errichtet werden, schlägt man im europäischen   Norden Brücken. Wir glauben, daß die tatkräftigen Bestrebungen der nordischen Län­der beispielgebend.für andere Nationen.sein wer­den, allzumal Vie wirtschaftliche Bedeutung dieser Länder auf keinen Fall unterschätzt werden darf. Der skandinavische Norden ist sowohl als Produ­zent wie al« Konsument bedeutungsvoller als manche Großmacht. Die 16 Millionen Einwohner der fünf nordischen Länder sind der viertgröhte Importeur der Welt. Per Einwohner berechnet, importiert der Engländer für.V, der Skandi­navier für 18.4. der Franzose für 7.8, der Deutsche   für 8,1,- der Italiener für 3.1 und der Pole für 1.1 Pfund Sterling Waren. Die Han­delsflotte des vereinigten Nordens ist die dritt­größte der Welt. Tatsachen, welche wahrscheinlich den meisten Menschen unbekannt sind. In den Dienst dieser geschilderten Zusam­menarbeit stellt sich vorbehaltlos die starke Arbei­terbewegung dieser Länder. Zwischen ihren Or­ganisationen besteht eine Zusammenarbeit seit 1888. Mit gegenseitigen Verpflichtungen bei Ar­beitskonflikten begann dieselbe und weitete sich in Jahrzehnten auf alle Gebiete an». Gewerkschaf­ten und sozialdemokratische Parteien dieser Län­der haben ein besondere» Komitee für diese Zu­sammenarbeit gebildet. In denselben werden be­sonder» Fragen der Sozialpolitik, der Arbeitsbe­schaffung und fachlicher Schulung der Arbeiter besprochen. Aber auch auf wirtschaftlichem und kulturellem Gebiet arbeiten diese Organisationen gemeinsam. Wichtiger VeratungSgegenstand ist zur Zeit. Ivie man es den skandinavischen Arbei­tern ermöglichen kann unter Beseitigung der gesetzlichen und bürokratischen Bestimmungen- ungehindert in den skandinavischen Landen Arbeit anzunehmen. Mit Recht sieht man in einer Ver­wirklichung dieser Frage eine weitere Möglich­leit zur Heranbildung fachlicher Qualitätc-arbxiter. Allzumal südlich gelegene Länder sich völlig ab- gerieget haben gegen fremde Arbeitskräfte. Die außerordentlich starke sozialistische Jugendbewe­gung dieser Länder fördert mit vorzüglichen Bil­dungseinrichtungen Wissen und Können der jun­gen Menschen und sorgt damit für einen Nach­wuchs. der nicht nur das Erbe der Väter vertei­digen. sondern auSbauen.und vennehren wird. Die kooperativen Unternehmungen der Arbeiter tätigen vielfach gemeinsamen Einkauf lebenswich­tiger Produkte und tragen damit ihr Teil zu möglichst billiger Versorgung der Bevölkerung bet. Von Weitsicht zeugt ein gemachter Vor« Dr. Karl Loevenstein gestorben In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag starb in Prag   der Präsident de» Verwaltung»« rateS der Skoda  -Werke Dr. Karl Loevenstein im 88. Lebensjahre. Mit ihm ist einer der führenden Wirtschastsinännec dec Republik   aus dem Leben geschieden. Der verstorbene, der au» Königgrätz  stammte, hat in Prag   studiert und war nach Be­endigung der UniversitätSstudien Beamter de» Wiener Bankvereins. Im Laufe de» Kriege» kam er als Soldat in die Pilsner Skoda  -Werke und blieb dort auf Grund seiner hervorragenden Lei­stungen auch nach dem Weltkriege. Seine Karriere war erstaunlich rasch: 1918 wurde er General­sekretär und schon 1823 Generaldirektor. Er hat mit ungewöhnlicher Geschicklichkeit, großem Or­ganisationstalent und wirtschaftlich-finanziekken Kenntnissen die Skoda-Wcrkc zweimal über eine schwere Krise hinweggebracht. Da» eine Mal un­mittelbar nach dem Krieg, da e» galt die Kriegs­produktion aus die Friedenswirtschaft umzustellen. Er hat dann den Skoda  -Werken neue Produke tionSaebiete erschlossen. DaS zweite Mal haften die Skoda-Werke schwere Tage im Gefolge der allgemeinen Weltwirtschaftskrise. Auch damals ist rS Loevenstein gelungen alle finanziellen Schwie­rigkeiten, die nicht geringe waren, zu überwin­den. Man kann Loevenstein als den Schöpfer de» heutigen Skodakonzern» bezeichnen, er war auch Mitglied des VerwaltungSrateS der Anglobank, sowie der Prager   Kreditbank und galt auch als Wirtschaftsberater einiger führender bürgerlicher Politiker. 1881 legte er sein Amt als General­direktor nieder und wurde Präsident de» Ber- waltungSrateS. Seit Jahren kränkelte er und ist nun dieser Krankheit erlegen. schlag, rrchtzeittg für eine gemeinsame Versor­gung der skandinavischen Bevölkerung mit lebens­wichtigen Waren zu sorgen, für den Falt einer europäischen   Katastrophe.. Richt einigen konnte man sich bisher in den skandinavischen Staaten über die gemeinsame Regelung einer von den faschistischen Staaten er­zwungenen Aufrüstung und Wer den Plan einer gemeinsamen Verteidigung im Ernstfälle. Die» hat seine wirtschaftlichen und politischen Ursachen, wird auch bedingt durch die verschiedenartige geographische Lage der einzelnen Länder. Diese bisher nicht überwundene Unstimmigkeit bedeutet aber keineswegs, daß man gewillt fein würde, einen Angriff auf die demokratischen Dolksfrei- heiten tatenlos hinzunehmen. Faschismus und Kommunismus haben im skandinavischen Norden keinerlei Bedeutung. So­zialistische Parteien anderer Länder könnten nur gewinnen, bei einem Studium der hier oben ge­leisteten Aufbauarbeit. Beispielgebend ist hier die Zusammenarbeit zwischen Bauern und Arbeitern, wie beide Schichten Verständnis für die Beson­derheit ihrer Lage ausbringen und gemeinsam versuchen eine Politik zu betreiben, welche für beide Schichten von Vorteil ist. Wir glauben aber auch, daß diese vorbildliche Aufbauarbeit zu dem Glauben berechtigt, daß von hier au», nach Ueber« Windung dev faschistischen Ungeiste», ein« euro­päische Zusammenaicheit ihren AuSgang nehmen wird. Diesen Glauben in Millionen Menschen wachzuhalten, ist da» große Verdienst der skan­dinavischen Staaten. A. P.(Kopenhagen  ). Ein Debattenabend In derPfftomnosf Der Klub.Plitomnost" gab den im Genfer 3ugendau»schuß vereinigten Jugendorganisatio­nen Gelegenheit, ihre Ziele. Programme und An­sichten zu entwickeln. Die Vortragsreihe, in der die führenden Funktionäre fast aller Jugend­organisationen der Republik   zu Worte kamen, war benannt:Die Tschechoslowakei   in den Augen der Jugend". Sie wurde am letzten und vorletzten Mittwoch abgewickelt. Von den tschechischen Jugendorganisationen stellten fich alle bl» auf die Jugend de» Rctrodnt sjednocenl vor; auch die Jugend der Slowakischen  VolkSvartei fehlte. Diese hattewegen der räum­lichen Entfernung" abgesagt, jene konnte sich wahrscheinlich, wie der Vorsitzende witzig be­merkte, nicht auf den Redner einigen". Unter den tschechischen Rednern weckreu be­sondere Aufmerksamkeit der Vertreter der katho­lischen Jugend, der Sozialdemokraten und der Gewerbepartei. Waren die Darlegungen de» Ka­tholiken- und de» Sozialdenwkraten auch vom Äandpmikte der Deutschen   erfreulich, so forder­ten jene de» Vertreter» der Gewerbe-Jugend zum Widerspruch heraus, insbesondere die Stellen, in denen er sich mit der Emigration beschäftigte. Die meisten der tschechischen Redner sprachen wie Parteifunktionäre, keineswegs wie Leute der Ju­gendbewegung. Dabet waren Propagandareden durchaus fehl am Platz. Die Rede eine» ungari­schen Oppositionellen siel durch ihre Sachlichkeit und Verbindlichkeit auf und sand trotz den kriti­schen Bemerkungen, die der Redner nach der tsche­chischen Seite machte, stürmischen Beifall. Die Sudetendeutsche Jugendgemeinschaft war auf den merkwürdigen Gedanken gekommen, sich durch Herrn Günzel repräsentieren zu lassen. ^ftehdiwtfc T«rboun, 2 Emigrant Alex Von Ernst Wilde Ja, sagt mal. wa» hat denn der Alex eigentlich?" frage ich sie. ,Hhr seid doch jeden Tag mit ihm zusammen." Oökar zuckt mit den Schultern.Ich glaube, der ist nicht mehr gmiz normal. Ist doch ein guter Kerl, aber wenn er seine Zustände kriegt, ist es besser, man geht ihm au» dem Wege." Na ja, ist eben mit den Nerven herunter", toirst Karl tüt. Nee, nee, ich weiß schon, waö ihm fehlt", sagt Max jetzt und nickt bedeutungsvoll mit dem Stopf..'ne Frau, ist doch klar. DaS heißt, nicht irgendeine.., seine Frau." Woher weißt du denn da«", frage ich er« 'staunt,mir tcmtmt es doch eher so vor, als 'stecken politische Sachen dahinter, die ihn so ver­bittert haben." Ach, mit Politik hat das nichts zu tun", meint er kopsichüttelnd.Wir haben ihn doch früher manchntal mitgenontmen, wenn wir tan­zen gegangen find, ins Nachbardors. Aber meinste, der hat sich an ein Mädel rangetraut? Keine Epurl Al» wir mal eine Nacht zusammen nach Hause gingen, hat er mir gesagt, er kann das nicht,«r hat Hemmungen. Ich wollte ihm das auSreden, so'n Kerl wie er, wenn e» früher gegen die Nazis ging, war er immer vorne, und auf'm Tanzboden rutscht ihm da» Herz in die Hosen. Aber eS war zwecklos, konntest nicht» mit ihm an« fangen." -Ja, wenn da» so ist, wie du sogst", meinte ich nachdenklich,ist e» natürlich schlimm. Aber ich versteh' da» nicht, sie könnte doch mal Herkom­men, auf ein paar Tage, zu Besuch. Wäre doch nicht die einzige, machen doch andere auch.". Wer weiß, wird wohl keinen Paß kriegen", ilät OSkar,oder vielleicht hat sie auch kein Geld." Max schüttelt den Kopf.Ach, das ließe sich gewiß machen, wenn e» bloß daran hapern würde." Er rückt ganz dicht heran.Du kennst wohl den Hambttrger Richard nicht mehr, du bist ja erst gekommen, al» er schon wieder weg war. Der war aus demselben Viertel wie Alex, hängt auch in derselben Sache mitdrin. Der kennt Alex' Frau schon von früher." Er flockt, weiß anschei­nend nicht, wie er e» unü sagen soll.Aber tut inir eitlen Gefallen und sprecht nicht darüber.». ja also, die soll längst mit'nem andern zusam­menleben, der Alex ist kaum weggewesen." Keiner hat mehr Luft, die so jäh unterbro­chene Verhandlutig fortzusetzen. Wir sind un» schnell einig, die Entscheidung der nächsten Heim» versainntlung zu überlassen. Eilig verabschieden sie sich. Ich öffne da» Fenster. ES ist Nacht draußen, in den Kastanien spielt ein leiser Wind. Kräftig strömt der Duft der spätsommerlichen Erde von den Feldern zu mir in» Zimmer. Im Hau» scheint schon alle» zu schlafen. Ea ist so still, daß ich deutlich da» Knispern einer Mau» höre, die sich irgendwo unter den Dielen eia Lager für den Winter baut.- Wenn ev ihnen drattßen zu kalt wird, kontmen sie zu uns, jedes Jahr, zu hunderten, ganze Böller. Und wir, heimatlos, selbst Gäste in diesem HauS, wir ge­währen ihnen Obdach. Ich muß lachen, al» ich an den Kampf denke, den e» zwischen den Ge­nossen ihretwegen gab. Soll man Fallen auf­stellen oder sis-mit Gift vertreiben? Dars man sie töten? Dagegen sprachen Menschen, die mit knapper Not dem Henker entronnen waren. Sie legten den Keinen. Wintergästen Lrotreste hin. Vielleicht gewöhnen sie es sich ab, in die Küche einzubringen und Schaden anzurichten. Auch Alex war auf ihrer Seite. Wieder find meine Gedanken bei ihm. Kann man ihm denn nicht irgendwie helfen? Aber schließlich muß da» doch jeder mit sich selbst au»- I machen. Ich habe«ine Mutter zu Hause, wer weiß, ob ich sie jemals Wiedersehen werde. Und die Lotte, deren Rann schon seit einem Jahr im Zuchthaus sitzt? Und die anderen alle? Wie wollen wir unsere große Aufgabe erfüllen, wenn wir daran schtvach werden? O Am anderen Tage wurde ich in die Stadt gerufen, au» der ich erst eine Woche später zu- rückkehrte. Oskar holte mich vom Bahnhof ab. Es sei nichts Besondere» passiert, meinte er, al» ich danach fragte. Die Küchenbelegschaft hätte in der Versammlung auf ihre Forderung verzichtet. «Und tva» ist mit Alex", erkundigt« ich mich. Der Hütte nach dem bewußten Abend tagelang kein Wort mit den anderen gewechselt. Gestern sei aber ein Brief für ihn dabei gewesen, aus Ham­ burg.  «Er.ist nachher ganz aufgeregt gewesen und fragte mich, wann du zurückkommft", schließt Oskar seinen Bericht. .Wann ich zurückkomme? Verstehe ich nicht. Waö will er denn von mir?" Er weiß e» auch nicht. Wie ich beim Abendbrot bin die Mar­garinestullen mit der sauren Gurke dazu wollen nach den paar Tagen Stadtkost gar nicht schmecken kommt Alex herein. Br sieht wirklich ver­ändert aus. Und zu seinem Vorteil. Vielleicht macht e» nur der Kragen, den er heute umge­bunden hat. Richtig fein gemacht hat er sich, denke ich und sehe ihn erwartungsvoll an.«Na, Alex, was ist denn heute lo», willst wohl au»- gehen?" »Nein, ich kriege Besuch", antwortet er und ich merke, er sst verlegen. «Wer kommt denn zu dir?" »Meine Fraui" «Deine Frau?" Im Moment spüre U$, tote dumm diese Frage ist. »Wieso, hast du wa» dagegen?" Lr ist gar nicht mehr verlegen, im Gegenteil, rr steht mich herausfordernd an. Ich bin wütend auf den Ueber den Inhalt seinerRede", die er schleck!» vorla» al» deren Schreiber wohl wünschten, wird später einiges zu sagen sein: es wird sich nmnlich überhaupt al» zweckmäßig erlvcisen, den Chorat­ter dieser Sudetendeutschen   Jugendgemetnsckaß zu untersuche». Weder die Rede, noch deren Vor. leser machten einen guten Eindruck, und so wurt: der Sach« der Totalitären mehr an Schoden   zv> gefügt al» die optimistischesten SdP-Leut« eit Nutzen zu erhoffen wagten. Für die sozialistisch« Jugend hatte beim er­sten Abend Karl Kern gesprochen, dessen Dar­legungen auf die Versammelten großen Eindruck machten. Auch die Siede de» Vertreter» der Juitg- akademiker im Bund der Landwirte. Josef Denk und die Rede de» deutschen   Jungdemokraten. Wank, weckten starke» Interesse und große Zu­stimmung. wie überhaupt nur die aktivistische sudetendeutsche Jitgend zu den brennenden Pro, bleuten der Gegenwart etwa» Konkrete» zu sag« wußte, während sich der DdP-Mann hinter schwammigen Phrasen verschanzte und just darauf keine Antwort aab, woraus man am neugierig« sten war: nämlich auf die Frage, wie die Jugend der SdP zur Demokratie stehe. Lange gemeinsame Geschichte" Amtsantritt des neuen tachechoslowskt. sehen Gesandten la Wies Donnerstag, den 8. Feber, hat der neuer, nannte tschechoslowakische Gesandte in Lien Künzl-Jizerskh dem Bundespräsidenten Milla« sein Beglaubigungsschreiben überreicht. Der Ge­sandt« sagt« dabei u. a.: Ich komme in Ihre Hauptstadt, fest er­schlossen, au» allen Kräften za einer stet» eng«« Annäherung unserer betten Nachbarstaaten hin«u- arbeiten. Meine Aufgabe wird allerding» durch die lange gemeinsame Geschichte erleichtert, velche «Ine Gemeinsamkeit zahlreicher Interessen und «ine Betrachtungsweise geschaffen hat, die sich nur wenig voneinander unterscheidet... Diese Simm» günstiger Bedingungen führt unsere beiden Staa­ten zu der bereits traditionellen Annäherung«. Politik und fteundschafklichen, loyalen und aufrich­tigen Zusammenarbeit mit allen ihren Nachbar», wa» ihnen die Erfüllung ihrer historischen Mission und die Entwicklung ihrer wirtschaftlichen und gei­stigen Beziehungen zum größten Bortell unserer beiden Länder ermöglicht... Nur durch ein dol> kommene» Perständni» und gegenseitige Achtung können vor allem di« Schmerzen geheilt werden, an denen alle Staaten Mitteleuropa  » leiden. In seiner Antwort sagte Rikla» auch fol­gende»: Nach mannigfachen Wechselfällen der Ge­schichte und dem Zuge der poliftsche» und wirt­schaftlichen Entwicklung der letzten Jahr« ist de» Völkern unserer beiden Nachbarstaaten so manche» Gemeinsame», da» sich infolge jahrhundertelanges Zusammenleben« herausbildet«, wieder stark zunt Ausdruck gekommen. Ich sehe darin ein rrfrctM« Symptom für«ine fortschreitende Aujgestaltun- der Beziehungen zwischen unseren beiden Staates. Der Präsident der Republik empfing am TvnnerStag den Rektor der KarlSuniversttä», Pro­fessor Dr. G l a v i k, ferner den Rektor der tscket wischen technischen Hochschule, Prof. Dr. S vam- b e r g, und schließlich den Vorsitzenden der Inter« nationalen neozionlstischen Weltorganisation Ala- dtmir Jabotinsky  . Max. ES ist doch offensichtlich Unsinn, wa» der Kerl erzählt hat. »Aber nicht doch, Alex, ich wundere mich nur..., wann kommt sie denn?" »Ich meine, du hast doch nichtt» dagegen, daß sie hier wohnt?" Er ist immer noch nicht be­ruhigt. Mißtrauisch sieht er mir inS Gesicht. »Natürlich nicht, Alex, werde dock de!« Frau nicht auSsperren", ich lache, als hätte ich einen Ditz gemacht. Und ntm hellt sich sein Gesicht wieder aus. »Was meinst du, können wir nicht im hinteren Zimmer die Zeit iibec wohnen?" »Na Aar, steht doch leer", antworte ich, zu­frieden, daß er nicht» weiter gemerkt hat.»Kommt sie mit dem Zehn-Uhr-Zug? Dann mußt du ja loSgehenl Ich werde nachher gleich zwei Betten reinstellen lassen, aber ein» genügt wohl auch, wa»?' »Ist schon gut, Alex", ich lege ihm die Hand auf die Schulter,«e» gibt eben mal Kurzschluß, kann jedem passieren. Hauptsache ist, man findet sich wieder und steht ein, daß«S Unsinn war." Freundschaftlich knuffe ich ihn i,i die Seite.»Aber nun schnell zuni Bahnhof, ist höchste Zeit!" Als der OSkar am anderen Tag zu mir kam, war ich gerade mit meiner Wochenabrechnung fertig geworden, die mich fast den ganzen vor­mittag beschäftigt hatte. Alex hatte sich nicht sehen lassen. «Wa» macht denn der Besuch?" frage ich OSkar, während ich di« Bücher vom Tisch räum«, «'n schlechten Eindruck", anttvortet er. »Wieso?", «Na, der ganz« Bau spricht doch schon drüber." .Worüber?" «Na, über di« Diskussion an der Küche, heut« früh." «Nun erzähle schon", sage ich ungeduldig. (Fortsetzung folgt)