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Sonntag, 13. Feber 1938

man fich nicht einigen, da der bekanntlich sehr starke denden Deutschland - Reisen den heimischen Unan­Industrie- Flügel in der SdP zu keinen Rongeffionen nehmlichkeiten zu entziehen.

bereit ist. Als fich auch ein besonderer Redaktions- Einstweilen wurde die Teplißer Tagung auf

ausschuß über die auf der Tepliker- Tagung einzu- den 20. Feber anberaumt. Man kann ge= nehmenden Haltung nicht einigen konnte, wurde die spannt sein, ob sie überhaupt stattfinden wird Tagung verschoben und Henlein berief schleunigst und in welchem Phrasenschwall man die ernsten eine Tagung des unter seinem Vorfit stehenden Ver- Gegenfäße innerhalb der Sdp, die sich zwangs= bandes der europäischen Volksgruppen in einen läufig aus der absoluten Unternehmevabhängigkeit Badeort bei Berlin ein, um fich auf diese Weise wie

einer sich sozial gebärdenden Partei ergeben, aus

der einmal durch eine seiner immer häufiger wer der Welt zu schaffen versuchen wird.

Die ersten Beschlüsse

des Kabinetts Christea

Betonung des nationalen Prinzips

Bukarest . Samstag abends fand unter dem Borfin König Carols ein Ministerrat statt, welcher die folgenden Beschlüsse faßte:

1. Einsetzung einer Kommission zur Aus­arbeitung eines Verfassungsentwurfes.

zu betätigen.

8. Festlegung des Verbotes der Uebernahme von Staatsämtern durch nahe Verwandte am­tierender Minister.

Rekonstruktion

bisher nicht beschlossen Ebensowenig eine Erweiterung

Nr. 37

Staat ausbauen und verwalten wollen, treu bleie ben. Wenn wir von Koalition sprechen und hies bei an das Jubiläumsjahr denken, so sind wir der Auffassung, daß nach außenhin unsere Bedeutung und Stärte umso imposanter sein wird, je. her die Zahl derer ist, die sich loyal und ehrlich Zu dem Berichte einer deutschen Prager an der Zusammenarbeit beteiligen. Tageszeitung über vermeintliche Verhandlungen Nicht ein einziger Redner, sagt..Národni der Regierung ist das Tschechoslowakische Preffe- Osvobozeni", fand sich während der dreitägigen der politische Minister über die Rekonstruktion büro ermächtigt zu erklären, daß diefe Nachricht Aussprache im Budgetausschuß des Abgeordneten. den Tatsachen nicht entspricht. Der Vorsitzende hauſes, der den Nachweis versucht hätte, daß wir der Regierung Dr. Hodža hatte in dieser Woche aus der heutigen zahlenmäßigen Stärke der Gdy eine Reihe von Beratungen mit Regierungsmit- die Konsequenzen ziehen müſſen" oder der irgend gliedern und politischen Faktoren, wie das Presse wie Nachgiebigkeit gezeigt hätte. Diese Tatsache büro bereits in einer Meldung vom Freitag zeigt, daß das Bemühen, mit der SDP zu koket­abends bekanntgab. Das Komitee der politischen tieren, isoliert ist. Minister wird jedoch erst im Laufe der nächsten Woche zu einer Sitzung zuſammen­treten.

Rumänien im Spiegel

Eden

will nichts überstürzen

benüßt, um die Bereitwilligkeit Roms zu einer Verständigung mit London zu bezweifeln.

Was die weiteren Behauptungen desselben deutschen Tageblattes anbelangt, wonach beschlos sen worden sei, die flowakische Volkspartei Differenzen mit Chamberlain? In einem Aufruf verspricht die Regierung die( Hlinka ) und die Partei der Nationalen Ver= Betonung des nationalen Prinzips einigung" zur Teilnahme an der Regierungskva­London. Ein Angriff Farinaccis gegen 2. Ausarbeitung des Entwurfes einer Einhaltung des Prinzips der Gesamtlich zu erklären, daß kein solcher Beschluß tischen Presse in großer Aufmachung wiedergegeben auf allen Gebieten des staatlichen Lebens unter lition einzuladen, ist das Pressebüro ermächtigt, Eden im ,, Regime Fascista" wird von der bris neuen Verwaltungsordnung durch ie I ich feit, weiters die Gutmachung der das Institut für Berwaltungswissenschaft. historischen Ungerechtigkeiten, deren Opfer das hei gefaßt wurde. Damit entfallen auch alle Kombi- und in Londoner politischen Kreiſen vielfach dazu 3. Verbot für Staatsbeamte, sich politisch mische und überwiegende rumänische Element wurde", nationen, welche das erwähnte Blatt und nach ihm ohne daß sie irgendwelche Afte der Ungerechtigkeit auch einige weitere Blätter aus diesen unrichtigen 4. Patriarch und Kirchenfynode werden den gegenüber den alten Minderheiten, die in den Gren- Behauptungen abletten. Gläubigen die Ablegung von anderen, als den en des heutigen Rumäniens leben, begehen wolle. gesetzlich vorgesehenen Eden( d. h. Eide auf ge- nationalen Uebereinkommen mit den übrigen Staa­Rumänien werde auf der Grundlage der inter­heime Organisationen etc.) untersagen. Zuwider- ien ausammenarbeiten, die einen Ueberschuß an handelnde Priester sollen bestraft werden. discher Bevölkerung haben, um diesen Juden ein 5. Suspendierung des geltenden Beamten neue 3 Vaterland zu finden. Unter den statuts sowie der Unabsetzbarkeit der Richter. weiteren Programmpunkten befindet sich die Ein­6. Suspendierung der Universitätsauto- haltung vollkommener Ordnung mit der Einhaltung nomic. der Garantie aller Gesetzesrechte, die für alle 7. Regelung des Preffewesens durch Ein- Bürgergleich gelten. stellung der überflüssigen oder schädlichen" Bu­Im letzten Programmpunkt wird die Einhaltung sels; in ihrem Urteil über die Erfolglosigkeit der ein langsameres Vorgehen ein­der traditionellen Außenpolitik Versuche Gogas stimmen sie überein. Allgemein trete. Der Außenminister sei der Ansicht, daß blikationen sowie Kontrolle der Finanzmittel der Rumänien 8 mit ben bauernden Zielen der Er- wird die Erwartung ausgesprochen, daß der Mussolini durch den Drud der Verhältnisse im Zeitungen und sonstigen periodischen Drudhaltung des Friedens und der Verteidigung der außenpolitische Sturs des neuen Sta- Laufe der Zeit zu größerem Entgegenkommen schriften. Grenzen angeführt.. binetts, durch Tatarescu repräsentiert, wieder veranlaßt werden würde, denn Italien brauche so an die Kleine Entente - Politik anknüpfen wird. bald wie möglich eine Anleihe. lieber die innerpolitische Entwidlung Rumäniers besteht noch nicht genügend Klarheit. Von der großen Mehrheit der Presse unterscheiden sich die

Nun werden alle glauben!

werden wohl gleichzeitig entrüstet und belustigt gewesen sein über den Einfall des Außenamtes unter seiner neuen Leitung, der Auslandspresse im Befehlston das Zweifeln zu verbieten.

Owsejenko erschossen?

Am Freitag wurden die Berliner Vertreter der ausländischen Presse ins Außenamt geladen, wo ihnen ein Ministerialrat Berndt einen Vor­trag hielt, der alle Gerüchte über die letzten Er­eignisse als tendenziös und erfunden bezeichnete. Als er die Journalisten aufforderte, Fragen zu Das Kopenhagener Blatt Politiken " meldete stellen und nun nach den wirklichen Gründen der dieser Tage, in Moskau sei der ebemalige Leiter der Verabschiedung Blombergs und Fritschs gefragt wurde, antwortete er, der Abschied Blombergs sei Owieiento, erschossen worden. Erschossen russischen Handelsvertretung in Prag , Antonow aus gesundheitlichen Gründen erfolgt. Wer an orden sei auch Tropfis ehemaliger Privatsekretä: dieser Erklärung 3weifel hege, Erwin Wolff , ein tschechoslowakischer Staats­zweifle das Wort der Reichsrebürger, der im Vorjahre aus Valencia verschleppt Und wenn schon Blomberg, obawar gesund worden ſei. das Verschwinden aus Spanien iſt und rüſtig genug, um eben jest eine junge Dame Tatsache. Die Nachricht von der Erſchießung zu heiraten, nicht gefund genug mehr ist für den Wolffs und Owsejenlos ist unkontrollierbar. Dienst, wieso sind ganz plößlich noch ein Dut­

gierungan.

zend Generale und eine unbekannte, aber große Schweizer Parlamentarier Bahl anderer Offiziere mit ihm verabschiedet wor den? Auch aus Gesundheitsgründen?

gegen Flugbombardements Wenn das Außenamt den Journalisten kom- Bern.( Ag. Efp.) 155. von den 187 Mits mandiert, zu glauben, was ihnen vorgesetzt wird gliedern des Nationalrates und 41 von den 44 wird nun die Welt das Wort der Reichsregie- Mitgliedern des Ständerates haben den Bundes­rung nicht mehr anzweifeln? Jeder der Journalis rat schriftlich aufgefordert, allein oder zusammen sten hätte ohne langes Nachdenken einige gebro- mit dem Internationalen Roten Kreuz und ähn­chene Ehrenwörter, verlegte Abkommen, mißach- lichen Einrichtungen alles zu tun, um den Flug­tete Verträge nennen können. Aber so sicher, um bombardements offener Städte, dieser zynischen das wagen zu dürfen, fühlen sich auch die Aus- Verleugnung aller Menschlichkeit, ein Ende zu landsjournalisten in Deutschland nicht. Aber sie machen.

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Der ewige Schatten

Roman von Max Hochdorf

der tschechischen Presse Mit zwei Ausnahmen ist die gesamte iscje­chische Presse mit der Entlassung Gogas zufries den. Sämtliche Blätter bringen ausführliche Be­richte über die Vorgeschichte des Regierungswechs

Boulevardblätter Stříbrnýs, die ihre Enttäu­

,, Daily Expreß " berichtet, daß in der Frage einer italienisch- britischen Verständigung in der britischen Regierung zwei Ansichten bes tänden; Chamberlain sei für eine Annäherung, sobald sich eine mit der englischen Würde zu ber einbarende Möglichkeit für die Lösung der Mittel­meerfrage, der spanischen Frage und der Probleme des Nahen Ostens ergibt, während Eden für

Labour

lehnt Deutschland - Besuch ab

schung über den schnellen Fall Gogas nicht vers Dr. Ley, der Leiter der Deutschen Arbeitsfront , hehlen können. Der Stříbrný- Redakteur Abg. hat eine Reihe von Mitgliedern der englischen Ges Se ut war bekanntlich sofort nach der Einsetzung werkschaften und der Labour Party zu dem im Juni Gogas bei ihm in Audienz erschienen und hatte in Hamburg stattfindenden Kraft- durch- Freude" dann eine ganze Serie von Propaganoaartiteln Songreß eingeladen. Der Vorsitzende der englischen für den neuen rumänischen Kurs veröffentlicht, Gewerkschaften, Sir Walter Citrine, gibt nun be die jetzt noch mehr als seinerzeit den Spott der fannt, daß er und seine Kollegen nicht in der Lage Stříbrný- Liga stellen einerseits eine Niederlage auf die Tatsache, daß es im Reich feine Meis übrigen Presse herausfordern. Die Blätter der seien, die Einladung anzunehmen, da im Hinblic des deutschen Einfluſſes in Rumänien feſt, ande- nungs- und Redefreiheit gebe, einer un rerseits betonen sie in aufgeregten antisemitischen parteiischen Untersuchung jede Basis entzogen sei. Ueberschriften und Berichten den Widerstand des jüdischen Kapitals gegen Goga, vermutlich um so

zu dokumentieren, welches Verständnis sie für die Bedeutung des Geldes für die Politiker haben. Schweigsam geworden ist hingegen der Venkov", beschränkt und seine eigenen Ansichten ausnahms der sich auf die Wiedergabe fremder Ansichten weise für sich behält.

Mitteilungen aus dem Publikum.

Bedroht durch Grippe? Sie müssen die Zu Organismus gelangen, in einem Zustand verſtärkter fahrtswege, au denen die Grippe- Bazillen in Jhren Abwehrbereitschaft versehen! Regelmäßige Desinfel Machnik für Erweiterung der Koalition. tion des Mundes, der Nasenhöhle und der Atmungs­Auf einer Bezirtstagung der Republikanischen organe mit Alpa- Franzbranntwein stählt Ihren Partei in Pilsen erklärte Verteidigungsminister Organismus, ist somit eine sichere Abwehr gegen jed Machnik u. a.: Im Inlande wollen wir dem Grundsaße der koalitionsmäßigen Zusammen=| wede Grippegefahr. Alpa- Franzbranntwein vorbeu arbeit mit allen, die diesen Staat lieben und mit gend, gesundheitsfördernd. Fragen Sie Ihren Arzt! uns im Geiste der wahrhaften Demokratie den| Apa gibt es nur in plombierten Originalflaschen!

Jeiner Seitentür, die von einem Purpurvorhang| Arme fegten über den steinernen Boden. Das gab| Mauern und Balfen bedroht wäre, nicht mehr von verdedt wurde. Noch immer griffen die Lataien, Kühlung. den Krallen der Frau, die sie in ihrem Rüden tie zur Seite der Zür postiert waren, nicht zu, Wenn nur feiner käme! Sie wollte hier spürte. um den Vorhang zurückzuraffen. Tange, lange liegen bleiben und jedes Denken ver­wischen. Sie wollte immer tiefer hineintauchen in das Nichts ihrer Müdigkeit und ungeheuren Erschlaffung und Angst.

Plößlich zog die Königin die Lider empor. Es kostete sie Mühe, mit dem Finger die schweren Augendeckel zu stützen, damit sie sich nicht sofort wieder über ihre Pupillen herabsenten. Wie ein Jäger schaltete sie sich in die Blidbahn ihres Gat­Es präsentierten die Hellebardiere vor den ten ein. Sie visierte zu dem Purpurvorhang hin­Gästen an der Eingangspforte. Es stießen die über. Sie richtete trampshaft alle ihre Energie schweizerischen Söldner, die jenseits der Graben- auf die Fransen des Vorhanges, auf die blinken brüde das Volk vom Adel abzusondern hatten, den Aepfel der stürzenden Stangen. Denn sie mit ihren spizen Stulpenstiefeln in die Kniekehlen hatte durch ihre Spizel erfahren, daß Adelgonde der Neugierigen, die nicht so schnell zucüdwichen, de Vocht längst in den Palast eingeschmuggelt wie ihnen zugeschnauzt wurde. ,, Sie soll auch fommen! Die Adelgonde de Adelgonde de Bochheinen sollte. trat hervor. Aber der Bocht, die Liebste des Prinzen! Wird Er es wagen, Prinz gab sich sorglos. Es wußte, daß ihm die der Majestät sein Betthäschen vor die Augen zu Festgesellschaft gehörte. Und die Festgesellschaft bringen?", so ging es durch die Menge. schörte der Frau, die erwartet wurde, und nie Immer fommt sie noch nicht! Sie läßt sich mand würde es wagen, ihn eines Besseren zu be­bitten! Sie wird sich nicht unterstehen zu kom- lehren. Verächtlich spiste er die Lippen. Er schleu­men!" fochte es aus der Menschenmauer. derte den Degen zur Seite. Die Waffe klirrte.

war und von wo sie

Sie schleppte sich die Treppe hinauf. Sie gebot dem Schmerz Schweigen. Und oben in dem Korridor, in den die Treppe mündete, lag der Mondschein auf den Fliesen, ein blasser, durch Sie betastete jede Stelle und jedes Glied Mebel gesiebter Mond, aber es war ein Wegweis ihres Leibes. Nein, man hatte ihr noch nicht ihr ser. Dem folgte sie bis zu den Fenstern. Sie Kind genommen, auch noch nicht die Organe, um stützte sich auf das Gesims. Während einiger es an das Licht zu fördern, um es zu nähren, fo- Momente war sie sich darüber klar, daß in ihrem bald es den ersten Lebensschrei ausstoßen würde. Schoß das Erdbeben einen sehr natürlichen Tann spürte sie einen Schmerz, der anfing, Schmerz bedeutete, Schmerz, der Geduld erfors an jedem Teil ihres Körpers zu rütteln. Alles derte, Hoffnung und Anstrengung, der Natur zu Leben schien zusammenzuströmen nach ihrem dem Werke zu verhelfen, das die Schöpfung Schoßze. Als wäre sie ganz nur Schoß geworden, wünschte. se bebte es in ihrem Inneren. Sie bildete sich ein," Soviel Kinder wurden in meinen Staaten das ganze Haus werde von Erdbeben erschüttert. geboren, und ich hab' es nicht gespürt", das dachte Die Mauern barſten. Der Puß der Decken- die Königin. Warum nannte mich das Volk denn gewölbe regnete in Blöcken auf ihren Schoß nie- Landesmutter, wenn ich mit feinem von meinen der. Die Balken wurden aus ihren Scharnieren Muttertindern und mit feiner von meinen Stinds­gesprengt. Als würden sie von Riesenfäusten auf müttern mitgefühlt habe?" Und weiter: Jekt und nieder gerammt, so war es. Und stets wat fühle ich's doch. Wie viele Frauen in meinen das Ziel der Schoß der Königin, nur ihr Schoß. Staaten leiden jetzt ebenso martervoll wie ich?" Die Violinen sangen. Der Prinz sprang auf. Er beschattete mit dem Hut die Augen, um noch dem sie mit den Händen um sich schlug, dann, in- Sturm vor der Sonne ist es nur. Kind, mein Erst glaubte sie, sich genügend zu verteidigen, in- Und plößlich:" Nein, es ist ja gar feine Marier. schärfer zu dem Purpurvorhang zielen zu können. dem sie die Hände gewaltsam auf ihren Schoß Kind, so heftig nicht, so wild nicht, so ungeduldig Da machten die Diener an der Seitentür die preßte. Nein, das Kind durfte nicht getroffen und nicht! Warte nur eine Sekunde, damit ich Atem Drinnen im Saal saß die Königin Johanna ersehnte Geste. Der Prinz vernahm ganz deutlich verletzt werden! Um Gottes willen, nicht das! schöpfe! Ich werde dich verteidigen gegen alle, immer noch steif und regungslos auf ihrem das scharrende Geräusch in den metallenen Ringen. Sie richtete sich auf. Sie tastete sich an der auch gegen Adelgonde de Vocht!" Thronsessel. Auf dem Thron zu ihrer Linken hatte Die Königin aber glitt vom Throne herab. Mauer entlang. Ihr Fuß stockte. Es kam ihr der schöne Prinz Platz genommen. Er hatte den Sie schleppte sich bis zur Hintertreppe des Po- zum Bewußtsein, daß sie eine Treppe hinaufstei- So wurde sie ohnmächtig gefunden. Sätte Endlich vergingen ihr die Sinne. spanischen Federhut auf die Knie gebreitet. Er diums. Sie troch, schon von der Estrade verborgen müßte. Tas Geländer glitt ihr unter die man das Neugeborene nicht schleunigst aus der hielt, zwischen die Beine gepreßt, den Degen, der gen, da sie sich nicht mehr aufrecht halten konnte, Sand. Stufe um Stufe zog sie sich empor, auf- Umschlingung der Mutter befreit, es würde er in sielberner Scheide steckte. Seine Hände um auf allen Vieren bis zur hinteren Saaltüre. Sie feuchend auf jeder Stufe, um der Dunkelheit zu stickt sein. flammerten den diamantenbeseßten Goldknauf. gelangte in den Korridor, wo es ganz finster und entkommen, die ihr jetzt entseßlich und lebens­Während die Paare im Reigen den Saal still war. Dieser Schande entfliehen, zu der der gefährlich schien. Sie fürchtete sich, daß man ihr umschritten und sich verbeugten, so oft sie an dem schöne Prinz sie verurteilt hatte! Das war ihr ihr Kind entreißen würde. Adelgonde de Vocht, föniglichen Baar vorbeiparadierten. war der einziger Gedanke. fein anderes, würde diesen Raub an ihr begehen. schöne Prinz ganz abwesend. Wohl dankte er Es tat ihr unendlich wohl, sich auf dem Weiter fliehen! Weiter! durch mechanisch vollführtes Kopfniden auf jede Boden zu rollen, die Haube mit den Brillanten und Meverenz, doch seine Blide suchten durch das Ges Perlen vom Haar zu reißen und dazu noch die folge der Noben und ritterlichen Geländer nach Verschnürung der Taille vom Leib. Ihre nadten

Und sie kam wirklich nicht. Schon rasselten Eiserne Riegel und Ringe über die Holzportale des Prinzenhofes. Der letzte Gast hatte sich ein­

gefunden.

VI.

Die Stadt Gent , die plößlich von der Vor­frühlingssonne überglänzt wurde, erivadite mit In der Höhe der Treppe bemerkte sie einen dem Entschluß, die Geburt des Prinzen zu be schwarzblauen Schimmer. Das mußte die Frei- jubeln. heit sein. In der sie nicht mehr von trachenden

( Fortsetzung folgt.)]