«r. 37 Seite 3 Sonntag, 13. Feber 1038 Was die Woche brachte Dio 45 Tage des Herrn Gon: Gestern noch auf stolten Ilnssen Generale emigrierten Das Schwert des Damokles war Ihnen zu blutig Weitere Aktionen des Gesnndtieitsministeriums Bekämpfung der Krebskrankheit und der. Tuberkulose ' Die steigende Zahl der Krebstodesfälle erfor» Krt, daß die Gesundheitsverwaltung dieser keineswegs nur auf ältere Personen beschränkten Krankheit ihre besondere Aufmerksamkeit wid­met. Durch die Errichtung zweier auch im streng­sten Weltmaßstäbe als mustergültig anzusehenden Anstalten in Brünn und in Prag haben wir auf diesen Gebieten in den letzten Jahren einen erfreulichen Fortschritt erzielt. DaS Gesundheitsministerium bemüht sich, die Errichtung von Anstalten zur Erkennung und Behandlung des Krebses auch in anderen Teilen unseres Staatsgebietes zu unter­stützen. Es hat im Jahre 1937 zur Bekämpfung tet Krebses Subventionen inder Höhe von 8 0 2.0 0 0 KC aufgewendet und ist ent* schloffen, auf diesem Wege weiter fortzuschreiten. Jenen öffentlichen Krankenanstalten, die be« rett sind, in ihrem Rahmen die Fürsorge für Krebskranke durch eigeneEinrichtungen, durch Erweiterung und Ausgestaltung der Heil­behelfe zu vertiefen, hat das Gesundheitsministe­rium aus den Mitteln der Sanitätsumlage einen weiteren Betrag per 200.000 Kl flüssig gemacht, dec in den Dienst des Kampfes gegen die Krebs- lranlhetten gestellt wird und durch Dezentralisie­rung der Hilfsaktion auch den entlegensten Anstal­ten die Eingliederung in diese AUion zu ermög­lichen. Ansuchen um Bewilligung von Beihilfen sind bis spätestens 18. März d. I. an das Ge­sundheitsministerium zu richten, wobei nur fene Ansuchen berücksichtigt werden, die durch genaue Angaben über die Ausgestaltung der Krankenhäu­ser in der obangesührten Richtung eine Grundlage für die Entscheidung geben. Kampf gegen die Tuberkulose Eine erfreuliche Erscheinung, die auS den trockenen Ziffern unserer Gesundheitsstatistik ent­nommen iverden kann, ist die ständige Abnahme der Tuberkulose-Sterblichkeit. Trotzdem hat sich die Wachsamkeit unserer Gesundheitsverwaltung gegenüber dieser Volksseuche auch im heurigen Jahr nicht vermindert, da da» Ministerium alle» daransetzcn will, die Tuberkulosesterblichleit noch weiter herabzudrücken. DaS Gesundheits­ministerium hat trotz Zuwendung bedeuten­der Summen für neue Zweige der Gesundheits­fürsorge im Jahre 1987 die Ausgaben für die Tuberkulosebekämpfung ge­steigert. So gewährte es den Korporationen und Anstalten, welche sich mit der präventiven und kurativen Fürsorge für Tuberkulose befassen, aus dem Budget 1087 Subventionen im Gesamt­beträge von 1,207.800. Außerdem überwie» das Gesundheitsministerium den bestehenden Tu­berkulose-Heilanstalten für Investitionen und Be« triebsfiihrung einen Betrag von 900.000 XL zu­sammen. Optische Werke rar dem AbscNuB Ersatzindustrie für Rothau Am Donnerstag wurde amtlich gemeldet, daß der Ministerrat Maßnahmen zur Milderung der Arbeitslosigkeit im Bezirk Neudek genehmigt hat. Ale wir hiezu von zuständiger Seite erfahren, handelt es sich um Bestrebungen nach Schaffung einer Ersahindustrie in Rothau» Schindelwald für die vor Jahren einge­stellten Eisenwerke. Die diesbezügliche Verhand­lungen wurden mit der Bcrg« und Hütten-A.-G. als Eigentümerin der leerstehenden Fabriksloka« lliättn und mit einer Firma zur Erzeugung optischer Spezialgläser geführt, die bereit ist, diese Industrie in Rothau einzu­führen. Die Berg» und Hütten-A.-G. hat die FabrikSräumlichkeiten zur Verfügung gestellt. Die Firma beansprucht jedoch einen Betriebs­kredit von rund 8 Millionen. Um die Schaffung dieser für Rothau so wich­tigen Ersahindustrie zu ermöglichen, soll da» Für­sorgeministerium au» dem Arbeitslosenfond» für eine Reihe von Jahren de» Zinsen- und Amorti- sierungSdienst für diesen Kredit direkt oder indi­rekt übernehmen. Im ersten Jahr der Betriebs­ausnahme sollen mindesten» 100 Arbeiter Be­schädigung finden, im zweiten Jahr 200 und von Beginn de» dritten Jahre» angefangcn 280. Au» der Stammfabrik der Firma würden lediglich einige geschulte Kräfte für eine gewisse Zeit über­nommen werden, um die Arbeiter einzuarbrite«, bzw. umzuschulen. Diese Lösung wurde vom Ministervai bereits grundsätzlich genehmigt und die beiden Ministerien für Fürsorge und für Handel wurden damit betraut, die Verhandlungen mög­lichst bald zum Abschluß zu bringen. Gewisse Schwierigkeiten ergeben sich noch darau», daß eine Art Numerus clausus für diesen Industriezweig eingeführt ist, doch rechnet man be­stimmt damit, daß sich diese Schwierigkeiten hof­fentlich überwinden lassen werden. Fortsetzung der Kartoffelzuteilung für Arbeitslose tralstelle der deutschen aktivistischen Parteien. Willi Wanka, über die Ergebnisse und Ziele de» 18. Feber sprechen wird. In der Debatte werden Redner der aktivi­stischen Jugendgruppen zum Worte kommen. Ein Deutscher auf führendem Eisenbahn- Bosten. Dr. Ludwig N i ck e r l wurde zum Vor­standstellvertreter der Rechtsabteilung der Prager Staatsbahndirektion ernannt. Dr. Nickerl ist der erste deutsche Beamte» der bei der Prager Direk­tion auf einen leitenden Posten berufen wurde. Triebe wieder auf freiem Fuß. Josef Triebe, der ehemalige Direktor der Heimatscholle in Ko- motau, ist seit 8. Feber, nach gänzlicher Verbü­ßung seiner Strafe, wieder in Freiheit gesetzt worden. Der Schwarzfahrer KapS verhaftet. Der Chauffeur Kaps, der durch seine Schwarzfahrt das tragische Autounglück am vergangenen Sonn­tag in Troppau verschuldete, ist in der Nähe von Piltsch von reichsdeutschen Finanzorganen verhaf­tet worden. Kaps trieb sich einige Tage an der Grenze herum und versuchte nach Deutschland zu flüchten. Wahrscheinlich dürfte er an die tschecho« slowakischen Behörden ausgeliefert werden. A L P A oft den Alpa. für ein Franzbranntwein Gurgeln und spülen Sie Mund mit verdünntem Einige Tropfen genügen Wasserglas. Auch das Einatmen des unverdünnten Alpa wirkt aus­gezeichnet. Zerstäuben Sie Alpa in Wohn- und Gesellschaft«räu­men. Hiedurch gründliche Luft­desinfektion. Fragen Sie Ihren Arzt I Achten Sie beim Einkäufe darauf, daß Sie wirklich Alpa bekommen! Kampf gegen die Grippe! BesterGrlppeschutz durch gründliche Desinfek­tion der Mund- und Nasenhöhle, der Kehle, sowie aller Atmungs­organe durch Munaollnl hat«len preußischen Parademarsch ein* Jtcführt, Ki int achon einmal ho Im Stech fich ritt eine Armee In Ihre Niederlage hinein marachlcrt Barcelonas Vorschlag einer menaohlfehen Kriegführung wurde von Franco abgelehnt. Ne« Herr Jene ml: Wir operieren am lebendigen Fleischt Wir* bombardieren weiter Kinder and Frauen! Von den Brünner HakenkreuzliSeks In denLidovS Novinh" konnte man sich vor einiger Zeit an eine Karikatur von Josef Eapek ergötzen, dieVersammlung der SdP in Zcllahnkau" heißt. Man sicht eine Reihe von SdP-Männcrn um einen Tisch herum sitzen und lebhaft diskutieren:Worschischek't"Hier! 28a» ist, Zwertschek?"Wo ist Wtzwrthal? Wywrthal und Vichskotschill sprechen in Slad - kau."Und Kokerhatsch?"Kokerhatsch spricht in Horschkau."Und der Saufall?" Saufall ist in Kisselan."Und wer ist in Popowitz?"Der Lieball?"Nee. dort ist der Picpall mit Ziesarsch und Tschcpitscharsch." Was vermag die Satire zu erfinden, wen» die Wirklichkeit noch um so viel unwahrscheinlicher ist! Wer sammelt in Brünn für die Sudetendeutsche Volkühilfe? Kraliczek, Jelinek. Krczal, Mitschulka, Skrujny, Jaschke, Schidlo, Kopkiwa, Legner, Peschke. Im Zeitalter der Schiicklgruber nennen sich die KrältäelS freilich gern Kralitschck. Aber manch­mal kommt man ihnen darauf. 0 DaS Ministerium für soziale Fürsorge hat für die von der Arbeitslosigkeit betroffenen Ge­meinden die weitere Zuteilung von Kartoffeln für Arbeitslose oder beschränkt Arbeitende eingeleitet. Di« Zuteilung ist vor allem für jene arbeitslosen Personen bestimmt, die in die Herbstetappe dieser Mion im Hinblick darauf, daß sie ihre Beschäf­tigung erst nach Beendigung dieser Aktion verlo­ren haben, nicht ausgenommen werden konnten und nunmehr unterstützungsbedürftig find. Für die Zuteilungen bleiben die bisherigen Richtlinien in Kraft, desgleichen bleibt auch die Organisierung der Kartoffelaktlon grundsätzlich unverändert. Die Bezirksämter wurden über die Durchführung der Zuteilung eingehend instruiert und erteilen auf Ersuchen die notwendigen In­formationen. Vie Maul- und Klauenseuche 15 Fälle In Katharein, 16 in Reidiwaldau Während in Troppau dank der weltgrei« senden sanitären Maßnahmen de» städtischen BeterinäramteS die Stadtvertretung hat hiezu die notwendigen geldlichen Mittel zur Verfügung gestellt die Einschleppung der Maul« und Klauenseuche verhindert werden konnte, greift die Seuche in der Schwesterstadt Katharein im­mer weiter um sich. Freitag wurden vom Bürgermeisteramt in Katharein zwei neue Fälle, und zwar je einer in dem Anwesen de» Landwirte» Eduard Pilz und in dem der Landwirtin Marie Pflüger festgestellt und der Behörde gemeldet. Damit ist die Anzahl der Seuchenfälle innerhalb von vier Wochen auf gestiegen. JnReichwaldau wurden bisher 18 Fälle konstatiert. * Seudien-Verordnungen bedrohen die westböhmischen Kurorte Wie die sächsischen und bayrischen Zeitungen melden, ist in Schönbrunn bei Wunsiedl der Aus­bruch der Maul« und Klauenseuche amtlich festige« Staatliche ErnShrungsaktlon für Arbeitslose In der letzten Sitzung be» Ministerrat«» wurde beschlossen, zur Fortsetzung der staatliche« Ernährungsaktion für Arbeitslose und Kurzarbei­ter in der weiteren fünfwöchigen Periode, da» ist vom 14. Feber bi» 20. März 1038 13,783.800 Kronen zu bewilligen. Für die Durchführung der Milchaklion für di« Kinder arbeitsloser und kurzarbcitrndrr Familienerhalter für die gleiche fünfwöchige Pe- riodc wurden 1,878.000 Kronen bewilligt. Gleichzeitig wurde beschlossen, die Brot- a k t i o n für Arbeitslose unter den bisherigen Bedingungen fortzusehe». Der Aufwand dafür wird ungefähr drei Millionen Kronen betrag««. stellt worden. DqS Gebiet liegt in unmittelbarer Nähe des westböhmischen Bäderdreiecks. Die Veterinärbehörden in den angrenzenden Bezirken Eger , Asch, Marienbad , Falkenau , GraSlitz und Karlsbad müssen die schärfsten Präventivmaßnah­men anovdnen, um die Verschleppung der Seuche auf das ischechoflowakische Staatsgebiet zu verhin­dern und um den westböhmischen Kurorten jene Maßnahmen zu ersparen, die bei Ausbruch der Seuche behördlich angeordnet werden. Eine kata­strophale Auswirkung müßten die behördlichen Verfügungen zur Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche haben» wenn sie in der Zeit der Kursaison als notwendig getroffen werden müssen. Die Arbeitsgemeinschaft der westböhmischen Kur­orte wird schon jetzt Verhandlungen mtt den Veterinärbehörden aufnehmen müssen, um iw Ernstfälle die Herausgabe von Seuchenbekämp fungSmaßnahinen zu erlangen, die weder der Freindenverkehr in den Kurorten noch den wäh­rend der Kursaison regen LebenSmittelzufuhrver kehr erschweren. Ole deutsche Jugend zum 18. Feber Unter diesem Titel veranstaltet der aktivi- stische KlubDie Tat" am 18. Feber im großen Saal deS Handwerkervereines, Prag II, Smeäky 22, einen Abend, an dem der Sekretär der Zen- SdP-OpposItlon bildet neue Partei Eine neue Bewegung derDeutschen So­zialisten" veröffentlicht einen Gründungsaufruf» den u. a. folgende, zumeist au» der SdP.Oppo­sition stammende« Personen unterschrieben haben: Friedrich Brehm(Eger ), Jng. Ferdinand Fischer(Prag ), Ernst Hartmann (Braunau ). Dr. Gustav I o n a I, ehemaliger Generalsekretär der SdP(Mähr-Trübau), Abg. Otto Liebl(Gör­kau), Alfred Müller(Rumburg ), Heinrich Milan (Mödritz ), Josef Reif(Königsberg ), Dr. Robert Reindl(Neubistritz ), Viktor Richter(Komotau ), Karl Sitte(Reichenberg), Albert S m a g o n (Olmütz ), Josef Palatzky(Neutitschein ), Abg. Lud­wig Wagner(Krumau ). In dem Aufruf wird u. a. erklärt, daß die neuen Männer"(um Henlein ) das Vertrauen Eder Volksgenossen nicht gerechtfertigt hätten und sich tiefgehende weltanschauliche und soziale Gegensätze innerhalb der VolkSgemein- schaft zeigen. Die Schuld daran trage die Füh­rung. Der Aufruf wendet sich dann gegen Libe­ralismus und Marxismus , aber auch gegen die getarnte Ausbeutung des deutschen Arbeiters" und erklärt als Ziel die Erkämpfung der na­tionalen und sozialen Gleichberechtigung auf dem Boden des Staates. XPO In Kumten aufgeflogen Wien . Die Staatspolizei hat die-gesamte tlegale kommunistische Parteiorganisation in Kärnten ausgehoben. ES wurden nicht nur die illegale Landesleitung, sondern auch die Kreis­leitungen, die verschiedenen Kurierorganisatio­nen und BerteilungSstellen für Schriftenmaterial äufgedeckt. Den Behörden sind große Mengen von Propagandamaterial in die Hände gefallen. Zwölf Personen wurden bisher verhaftet. Die ausgehobenen kommunistischen Parteistellen waren eine Neuorganisation, da schon einmal, vor zwei Jahren, der ganze Parteiapparat auf­geflogen war. Ablehnende Antwort Japans Tokio.(Reuter.) Der Staatssekretär im japanischen Autzenamte Oriniuschi überreichte am Samstag dem amerikanischen und dem britischen Botschafter die Antwort auf die britische und ame­ rikanische Note betreffend die Tonnage der Schlachtschiffe. In der japanischen Antwort wird die For­derung der drei Noten zurückgeiviesen. Japan erklärt lediglich, daß es nicht die Absicht habe, eine solche Ausrüstung zu besitzen, welche andere Staaten bedrohen würde. Die bloße Mit­teilung der gewünschten Informationen würde zu keiner gleichberechtigten Abrüstung beitragen, da eS noch keine quantitative Beschränkung gebe. Auf die Anregung über eine Beschränkung der Kriegsschiff-Tonnage und der Kaliber der Schiffsgeschütze zu verhandeln, wird erklärt, daß eine derartige Debatte keineswegs zur Realisie­rung der japanischen Wünsche nach Abrüstung füh­ren könnte. Die iapanische Negierung sei jedoch bereit, Verhandlungen über eine gleichmäßige quantitative Herabsetzung zu führen. L Millionen Flüchtlinge In Spanien Bareelona.(Ag. Esp.) Im republi­kanischen Gebiet leben jetzt 1.8 Millionen Flücht­linge auS dem Rebellengcbiet oder ans den von FraneoS Fliegern besonders oft bombardierten Orten, sowie 1.2 Millionen Menschen, die zu ihrer eigenen Sicherheit ihre frontnahen Wohnort« der- lassen mutzten. Die ersteren werden von der da­für eingesetzten Generaldirektion erhalten, doch arbeiten viele von ihnen in der Kriegsindustrie und am Bau von Zufluchtsstätten gegen Flug­angriffe. Für die Evakuierung sind besondere Be­triebe zur Herstellung von Kleidung, Schuhen nsw. errichtet worden. Für schwangere Frauen beider Gruppen bestehen eine Reihe Dttdtn-. dungöhcime.