Mttwo», 9. März 1938 «eile 8 Der Felssturz In Herrnskretschen  Zu unserem vor Monatsfrist veröffentlichten Bericht über den Felssturz in Herrnskretschen  , teilt uns da- Pressedepartement des Ministerpräsidiums aus Grund amtlicher Erhebungen mit, daß die Di­rektion der staatlichen Forste und Güler in BinS» dorf zur Feststellung einer erwaigen Gefährdung der genannten Fabritobjektes nicht kompetent und Latz die- vielmehr Sache des Gemeindeamtes von Herrnskretschen   gewesen sei, welches schon im August 1887 die Eigentümer der bedrohten Objekte ausge» sordert hatte, sich allenfalls beim Bezirksamt in Tetschen   zu melden. Die Schuld an der Katastrophe trage daher nicht die staatliche Forswerwaltung, um so weniger, als am 8. und 12. Feber 1888 kom- missionell festgestellt wurde, daß der Felssturz durch MtterungSeinflüsse lvis major) verursacht wurde und die Sachverständigen in einem Protokoll vom IS, Feber 1888 konstatiert haben, daß eS in keiner Weise möglich gewesen wäre, die Katastrophe zu verhindern, und auch eine Begehung deS Geländes der staatlichen Forswertvaltung auberhalb de- Fa» brikrayonS, die übrigen» mit groben Schlvierigkeiten verbunden getvesen wäre, leine Klarheit über die Abswrzgefahr hätte schaffen können. Durch eben« welle Sicherungsarbeiten wäre der Felssturz kaum verhindert, vielmehr im Gegenteil eher beschleunigt worden. Da, da» Gemeindeamt Herrnskretschen die Besitzer der bedrohten Objekte aufforderte, sich zu melden, war er Sache der Firma, ihre Anmeldung i Annäherung entgegengesetzte Wirkung hervorge der, welch ein Fufall, nach dem Wunsch der Seyß« Jnquart-Leute am gleichen Tage in Oesterreich  abgehalten werden soll. Selbstverständlich beeilt sich die SdP, zu versichern, daß der Plan zur Ab­haltung de» Karlsbader»Parteitage»" schon frü­her, nämlich in der Vorwoche, gefaßt worden sei und dasi da» Zusammentreffen mit demDeutschen Tag  " in Oesterreich   tatsächlich nur zufällig fei, doch haben, wie wir erfahren, die Vertrauensmän­ner Henlein  » mit den Leuten um Seyß  -Jnquart über da» Datum verhandelt. G Masaruk-Ehrung in Aussig  . Die Stadtver­tretung in Aussig   ehrte das Andenken Masarhks durch eine Sitzung, in welcher der Beschluß zur Errichtung eine» Masaryk-DenkmalS im Stadt­parke gefaßt wurde. Die Gemeinde stellt da» Grundstück zur Verfügung und sichert allseitige Hilfe zu. Außerdem stiftet sie für da» Denkmal 40.000. Im Stadttheater fand eine Festauf­führung statt. bei der Gemeinde zu überreichen, welche da» ent­sprechende kommissionelle Verfahren ausgeschrieben und die Firma sowie die staatliche Forswerwaltung davon verständigt hätte. Wenn die an die staatliche Forswerwaltung in BinSdorf gerichtete Eingabe der Finna Wilhelm Eisielt vom 26. August 1887 von der Forstverwaltung abgelehnt wurde, weil die Ein­gabe nicht im Sinne der Gesetzesvorschriften in der Staatssprache abgefabt war, so sei au» den oben geschilderten Umständen zu ersehen, daß die Annah­me der formal nicht eiwvandfreien Eingabe in kei­ner Weise vermocht hätte, die Katastrophe zu ver­hindern, andererseits müsie auch sestgestellt werden, daß die Ablehnung der Eingabe in formaler Hin­sicht keineswegs al» ungesetzlich anzusehen ist, da der Inhaber der genannten Firma reichsdeutscher Staatsbürger ist und Subjekte der Minderheiten­rechte im Sinne der Paragraph 2, Absatz 2, des SprachengesetzeS nur die Staatsbürger der Tschecho- fwwakischen Republik sind. den gestrichenen Kandidaten die Eignung al» Gemeindevertreter ermangele. Die OrtSleiter mußten gegenüber der Exlandidaten alle Regi­ster. ihrer Beschwörungskunst in Anwendung bringen, nm die Krachs nach außen hin nicht merken zu lassen. Als daS Wuhlamt in der Hauptleitung der SdP die Kandidatenlisten-Aktion beendet hatte, ging es daran, Material für denWahl- k a m p f zu sammeln. DaS Wahlamt beauf­tragte alle Bezirksleitungen, nicht nur daS öffentlicheLeben, sondern auch da» Privatleben aller derzeit amtierenden parteigegnerischen Gemeinde« unktionäre auf mehrere Jahre zurück genau zu kontrollieren und alle», wa» deren per­sönlichem und parteilichem Ansehen abträglich ist, besonder» aber, was sie als lächerlich erscheinen läßt, genauest und womöglich mit Belegen zu registrieren. Darüber hinaus sind die Bezirks­leitungen beauftragt worden, in ähnlicher Weise mit derzeit amtierenden Funktionären in Be« ztrkSvertretungen und anderen Kör­perschaften, zu verfahren. Die Bezirksleitungen det SdP haben diese Aufträge an die einzelnen Ortsleitungen wei­tergegeben, die ihrerseits vertrauenswürdigen Mitgliedern die Anweisung zur Erhebung bzw. Herbeischaffung de» gewünschten Wahlkampf« Materials erteilt haben. Damit hat man also einen Vorgeschmack der Art. in der die SdP fürderhin zu führen ge­denkt! Demnach ist zu erwarten, daß die SdP den nächsten Wahlkampf darauf beschränken wird, die Funktionäre der gegnerischen Partei in der Oeffentlichkeit lächerlich zu machen oder in Schmutz und Kot zu ziehen. Sie wird in den Wahlgemeinden jene demagogische Hexerei ver­anstalten, die sie szt. in Karlsbad   mit der an­geblichenAffäre" des ViztbürgermeisterS Holick in Szene gesetzt hat. Das wird natürlich dazu führen, daß der von der Sudetendeutschen Partei aus diese Weise geführte Wahlkampf eine Flut von Prozessen mit sich bringen wird. Parteitage der SdP werden in der Regel, M einen entsprechenden Widerhall zu sichern, wochenlang vorbereitet. Für den seinerzeit ver­botenenParteitag" der SdP in Aussig  , der, wie olle biiberigen Parteitage der SdP, ganz einfach ein Massenaufmarsch werden sollte, agitierte man viele Wochen vorher mit dem allergrößten Eifer, auch war das Programm aus Wochen hinaus bis in alle Einzelheiten festgesetzt. Nun trat Konrad Henlein   mit der Mittei­lung vor die Oeffentlichkeit, daß die SdP schon am 27. März, also in knappen drei Pochen, einen sogenanntenParteitag" veran­stalten wolle. Diese Mitteilung machte er ausgerechnetl reichsdeutschen Journa­listen. Er hat e§ mit der Einberufung des»Par­teitage»" so eilig, daß er sich noch nicht einmal schlüssig werden konnte, ob mit ihm eine Massen­kundgebung verbunden sein wird. Dabei steht fest, daß er nicht» al» eine Massenkundgebung abzu­halten beabsichtigt, ja, daß er sie genau nach dem Muster deSDeutschen Tage»" organisieren will, Line Komplikation für Henlein  : Seyß-Inquart   dringt vorläufig nicht durch? Wien  . An kompetenten Stellen wird dem Tsch. P.-D. zu den Informationen, daß am 27. März in einigen Städten Oesterreich  » ein soge­nannterDeutscher Tag  " stattfinden werde, mit­geteilt, daß diese Informationen«vollkommen falsch und tendenziös" sind. grüßt darin in erster Linie da» Streben, Deutschland   zu freundschaftlichen Beziehungen kommen, und singt dann eine LobeShtzmne auf, heutige Deutschland  , mit demin Kultureller Ber, bindung zu bleiben" werde. Er begrüßt weiters denmächtigen Aufstieg" de» Dritten Reiches   und geht mit der SdP auch in der Hinsicht ganz konform vor, daß er deren These anerkennt, daß die Minderheiten­frage nicht eine rein innenpolitische Angelegenheit sei, sondern ginter internationaler Kontrolle stehe. Rach einer scharfen Kritik an der ungenügenden Durchführung de» 18. Feber appellierte er au die leitenden Faktoren,aufrich­tig" den gerechten inneren Frieden zu suchen. Der Präsident der Republik   empfing am Dienstag den Divisionsgeneral Dolejal, ferner eine Deputation des Deutschen ReichSvexbandeS für Feuerwehr- und RettungSwesen in der Tschechoslowakei   und schließlich eine Deputation der Stadt Vodäany, die dem Präsidenten daS Ehrenbürgerdiplom überreichte. AuS Eger   wird uns berichtet: Bereits seit Monaten beschäftigt sich die SdP mit den Vorbereitungen zu den Ge­meindewahlen. Dazu ist in der SdP ein eigene» Wahlamt geschaffen worden, dessen Leiter einen ansehnlichen Stab von Mit­arbeitern zur Verfügung hat. Einer der ersten Arbeiten des DahlamteS war der Auftrag an alle Bezirksparteileitungen, in ihren Bezirken Probewahlen zu veran­lassen. Dieser Auftrag ist auch in allen Bezirken durchgeführt worden, llm alle Parteimit­glieder restlos auf eine öffentlich aufgelegte Kandidatenliste zu verpflichten, hat man von den Mitgliedern die Namhaftmachung jener Perso­nen verlangt, die auf einer Kandidatenliste der SdP stehen sollen. In einigen Bezirken hat die Staatspolizei bzw. die Gendarmerie von diesen Prvbewahlen erfahren,'deren Urheber. festgeftelli und die P r o b e w a h l l i st e n beschlag­nahmt. Auf Grund der Probewahlergebnisse der einzelnen Bezirke hat das Wahlamt der Haupt« leiwng der SdP R i ch t l i n i e n an die ein­zelnen Bezirksleitungen ausgegeben, nach denen von den Ortsleitungen der einzelnen Gemeinden Kandidatenlisten aufgestellt wurden. Diese Kan­didatenlisten mußten den Bezirksleitungen unter­breitet werden, in deren Auftrag eigen- dazu ge­bildete Dezirkswahlkommiflionen die vorgelegten Kandidatenlisten überprüften und den OrtSlri« tungen wieder zustellten. Dabei ist«S verschie­dentlich zu Reibereien gekommen, weil die Bezirkswahllommissionen die Kandidatenlisten einer Korrektur unterzogen haben. So kam, daß die Bezirkswahllommissionen auf den Kan­didatenlisten Arbeiter, Angestellte und Kleingewerbetreibende ge­strichen und sie von sich aus durch Akademi­ker, höhere Beamte, Kaufleute, Grundbesitzer u. a. ergänzt haben. Gewöhnlich war den zurück- qcsandtcn, korrigierten Kandidatenlisten ein Be­richt beigeschlossen, aus dem hervorging, weshalb die Korrekturen vorgenommen wurden. Man be­gründete diese Korrekturen zumeist damit, daß d:S Faschismus... dieser Abschaum der menschlicheN Gesellschaft... Da» Sowjetvolk hat fein drohende» und gewichtige» Wort gesprochen: ES hat da» Recht zu fordern, und eS fordert da», was diese Banditen verdient haben: Erschießen!.., die Söldlinge der faschistischen Kriegsbrandstifter... grauen­erregende Menschen... eine Reihe von Bestien in Menschengestalt... ein Rudel von Schakalen und Htzänen, menschliche Ungeheuer,.. diese dreifach Verfluchten... der Erzspion, der Obermörder Trotzki  ... in diesem Rudel von Provokateuren und Ver­rätern. die ihren Vorgesetzten au» der Gestavo und an anderen faschistischen Spionageorganisationen die Stiefel leckten... Henker. Dieuchelmörder und Gift­mischer... Bandit Bucharin... Auf dem herrlichen, freien SowjeWoden, den diese gemeine vertierte Bande zu verschachern, vreiSzuaeben, in einem Meere von, Blut zu ertränken versuchte, gibt eS für dieses Gesindel nur einen Platz da» Grab." Dies alle- wird, wohlgemerkt,»u Be­ginn des Prozesses und während dec famo­senRechtsfindung" geschrieben. Daß eS ge­schrieben werden darf ist ebenso bezeichnend» wie daß es geschrieben wird. Nur ein schlechtes Gewissen kann zu so besessenem Schimpfen An­laß geben. Wer so schimpft, hat von vornherein Unrecht, auch wenn er, wie es in den vorliegen­den Fällen geschah, noch mit dem Schaum vor dem Mund denherrlichen Führer der Böller"» denweisesten Stalin  "» in allen Tonarten be­singt. EiitstmalS lag die ganze kommunistische Presse vor den Männern, die sie setzt mit solchen Namen belegt, genau so auf dem Bauch wie jetzt noch vor Stalin, und jeder Sozialdemokrat war gegenüber den jetzigentrohkistischen Bluthun­den" ein erbärmlicher Schuft. Sie sind kon- seguent, die Herren, die uns ausfordern, in ähr Wutgeheul einzustimmen. Aber wir schä­men unS auch für siel Im Namen deS Sozialismus: wir verachten sie aus tiefster Seele! Schweigen wäre Schande! Won Blum Uber den Moskauer Prozeß Paris. Grosse Aufmerksamkeit hat in der Pariser Presse ein Leitartikel Lion Blum» imPovulaire" erregt, der sich mit dem Moskauer   Prozess befasst. Dir führende« sozialistische» Persönlichkeiten Frankreich  » haben bereit» vor einigen Tagen einen entschiedenen Standpunkt gegen diesen Prozess eingenommen und verlangt, dass den Angeklagten die Möglichkeit einer freien Ver­teidigung geboten werde. Al» sich dir deutsche Presse dir imPopulairr" vertretene Ansicht zu eigen machte, griss die kommunistische.Humani tt" die französische sozialistische Presse an. Lton Blum antwortete am Mittwoch, dass er nicht schweigen könne, obwohl er sich dessen bewußt sei,_'. seine Stellungnahme missbrauchen werden. Blum ist der Ansicht, Schande wäre". Deutscher   lag- In Karlsbad  Sey8*lnquart und Henlein   wollen am gleichen Tage sprechen Wie die SdP Wahlkämpfe führen will Probewahlen/ Unangenehme Kandidaten/ Privatlebender Gegner... DSAPÜberall Im Aufstieg Am vergangenen Sonntag haben in einigen Organisationsbezirken unserer Partei die ordent. lichen JahreSkonserenzen stattgefunden. Sie wurden durchweg» zu hocherfreulichen Beweisen des allgemeinen und andauernden Wiederauf, sieg» der DSAP. Allein im Bezirk Karls­ bad   konnten in der allerjüngsten Zeit der Par. tei nahezu tausendneueMitglieder, der Parteipresse fast siebenhundert neue Leser zugefiihrt werden. Einen ahn- lichen Fortschritt verzeichnet die R. W. und auch in den Gewerkschaften und Genossenschaften macht sich der Ruck nach vorwärts immer deut- sicher und schöner fühlbar. Und ähnlich wie dieser Bericht über den Erfolg unserer Arbeit im Karlsbader Bezirk lauten auch die Berichte aus allen unseren anderen OrganisattonSgebie- ten. Beispielsweise ist im Bezirk N e u e r n die Parleimitgliedcrzahl im Berichtsjahre nm 62 Prozent, der Markenumfatz sogar um 94 Pro- zent gesttegen. Dem reiht sich der Bezirk Brüx-OberleutenSdorf mit einem MstgliederzuwachS von 500 Personen und einer Steigerung deS MarkenumfaheS um 4000 wür­dig an, wie anderseits auch auf der JabreS- konferenz D u p- B i l i n ein allgemeiner Auf. stieg der Partei in diesem Bergbaugebiet fest, gestellt werden konnte und auch auf der Bezirks- konferenz in Saaz   die aussteigende Tendenz der Mtglieder-Dewegnng und die bedeutend« Erhöhung der Markenkassierung die Parallelität der Kurve aufzeigte. Auch der Bezirk Ben- sen verzeichnet einen schönen Mitglieder.Fu- wachs und die Gründung etlicher neuer Lokal, organisattonen. kln Extratour Hllgenrelners Im Senat Im Senat wurde am Dienstag nachmittag» gleichfalls die Debatte über die Regierungs«. erklärung eröffnet. Eingeleitet wurde die Debatte durch den 'Hlinka  -Manu Meberlv, der die außenpolitische Re« gierungSerktäning als Beitrag zur Beruhigung, mit Dank quittierte, dann allettnng» mit allerhand Vorbehalten herauSrückte. Er ging auch auf die ge­scheiterten Verhandlungen betreffend den Regie- rungSeintritt der Slowaken ein und erklärte u. a-, feine Partei habe sich mit persönlichen Ga­rantien nicht begnügen können, auch wenn sie von einer so ehrenwerten Persönlichkeit wie Hadia stammen. Unter den Forderungen der Sloivaken figuriere u. a. die verfassungsmäßige Anerkennung der rechtlichen Eigenart des slowakischen Volke»"und eine Novellierung de» SprachengesetzeS. Dr. Mawutek lNat.»Ver.i begrüßt die Erklä­rung Dr. HodlaS und tritt u. a. für eine Annähe­rung an die Staaten der römischen Protokolle ein. ModräLek lSoz.-Dem.) erklärt, die Regierungs­erklärung habe au» Millionen Her­zen gesprochen und Klarheit im Tunern wie nach außen geschaffen. Thor  (Aew-P.j erklärt, daß wir schon lange nicht Zeugen einer derartigen Einigkeit waren, wie aus Anlaß der Regierungs­erklärung. HodiaS Rede habe voll und ganz den Gefühlen der Bevölkerung entsprochen. Bei dem letzten Redner, Dr. Hilgenretarr lEhr.-Soz.j hatte man stellenweise da» Gefühl, einen SdP-Sprecher vor sich zu haben. ES sei die selbstverständliche Pflicht" der Partei, die Regierungserklärung politisch zudecken". Er be« ~ mit zu Has immer sein Bestreben bleiben dass die gemeinsamen Feinde des Kommunismus und deS Sozialismus diese dass Schweige« etile Er schreibt weiter» dass, so lange die Politik der Achse BerlinRom- Tokio dauere, im Interesse dr» Friedens liege, daß neben dem französisch.siwjetrusstschrn Neber» rinkommen auch eine Annäherung Russland  » mit den grossen Demokratien England und den Ber­einigten Staaten zustande komme. Der gegrnw grtige Moskauer   Prozess aber hob« durch seine Methoden gerade bei diesen Staaten die einer rufen. Sie dr&nsen sich! Die Geständnisse im Moskauer   Prozess wurde« auch am 7. und 8. März Programm- gemäss fortgesetzt. Einer hat dem anderen von den Mordplänm und Spionage-Grschichten ge ­wissenhaft erzählt und alle waren ganz offen» sichtlich bemüht, möglichst viele Mitwisser zu haben. Selbstverständlich wurde von den Ange- klagten auch dirErmordung  " Gorkis zugegeben, der bekanntlich nach den Berichten der amtliche» Jswrstija" undPrawda" an einer von den Arrzten seinerzeit genau registrierten und in ihrem Verlauf genau bekanntgegebenrn Erkran ­kung, nämlich an einer Lungenentzün ­dung, im Alter von üv Jahren gestorben ist. Einige der Angeklagte«» versuchen nachznwrisen, dass 1918 rin Plan zur Ermordung Lenins   und Stalins bestanden habe, obwohl Stalin damals alles andere denn rin verlässlicher Gesolgsma/n Lenins   war und auf keinen Fall die Bedeutung hatte, die man ihm jetzt durch dir angeblichen Mordpläne" nachträglich zuschreiben will. Mit dem ganzen Gebäude der Anklage wer ­den wir unS an Hand des genauen Textes in der Moskauer  Deutschen Zeiitral-Zeitung" noch ausführlicher beschäftigen. Objektiv« Presse** In Moskau  Für die Rechtsausfassung des BolschewiS«  ninS ist bezeichnend, daß die Preffe den unerhör ­testen Druck auf das Gericht ausübeu darf sofern ein solcher eben noch nötig ist. Sie schreibt so, als ob eS bereits erwiesen wäre, daß alle Angeklagten vertierte Subjekte sind, während sie andererseits im Schweiße ihres Angesichtes glau ­ben machen tvill, es handle sich bei diesen Pro ­zessen um eine wirkliche Rechtsfindung. Hier seien einige Blüten aus den Leit ­artikeln derDeutschen Zentral-Zeitung" wie ­dergegeben: ,,.., der faschistische Bluthund Trotzt'... die gekauften und bestochenen trotzkistisch.bucharinschen Banditen... die Landsknechte de» Weltkapitals.., die verbrecherischen Taten dieser Banditen... ge ­kauften Schurken... vertierte Volksfeinde... das faschistische Reptil... Oberbandit   Trotzki... Mör» der und Verräter... ein Geruch von Unrat und Verwesung geht von dem Verräter Krestinskh au»... daS gemeine Geschmeiß... diese erbärmlichen Hunde