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Eisenbahn- Korridor

Sonntag, 27. März 1938

weiche, sie wird aber, wenn sie gut beraten ist, Niemand soll glauben, baß die deutsche   So

der eigenen Vernunft weit gezialdemokratie fünftighin eine Politik der Angst hende Konzessionen machen oder der gewissenlosen Lizitation betreiben wird. müssen.( Beifall.)

Jetzt muß sich das tschechische Volk als ein wahres Staatsvolt bewähren. Es fällt uns nicht dieser oder jener tschechischen Partei ihr Ver­halten vorzuschreiben.

durch Mähren  ? Berlin.  ( Tsch. P. V.  ) Durch den An­schluß Oesterreichs   an Deutschland   ist auch für die Tschechoslowakei   im Eisenbahnverkehr eine Frage entstanden, über die vielleicht bald Verein, handlungen eingeleitet werden dürften. Der Ver­kehr zwischen Preußisch Schlesien  und Oesterreich   macht, wenn er sich über deutschen   Boden vollziehen soll, einen ungeheuren Umweg, während auf der nächsten Strecke, dur ch Mähren   hindurch, einige hundert Ki­Tometer erspart werden. Von deutscher   Seite be­steht der Wunsch, eine Regelung zu erzielen, wie sie im Verkehr durch polnisches Gebiet bei der Verbindung zwischen Ostpreußen   und dem Reich vorliegt. Analog wie hier hat Deutschland   den Wunsch, so weit als möglich die Bezahlung in Devisen zu vermeiden oder zu verringern.

aweifellos ein wertvollerer Beitrag zur Zukunfts­sicherung der Sudetendeutschen  , als er der in den letzten Wochen inszenierte Gleichschaltungsrum mel ist. Vielleicht werden erst am Verhandlungs­tisch die von mir stizzierten Realitäten den Mas sen der Sudetendeutschen   bewußt werden.

Eindringlichst aber warnen wir vor der Wiederbelebung des Geistes i en er all na tionalen Roalitionen, die an den heutigen Schwierigkeiten ein gerüttelt Ma von Schuld tragen.( Großer Beifall.)

Hodža- Interview

über die Minderheitenfrage

Paris  . Paris Soir" veröffentlicht eine Un­terredung seines außenpolitischen Redakteurs Julius Sauerwein   mit Dr. Milan od 3 a. Seine Unterredung leitet der französische   Jour­nalist mit der Bemerkung ein, daß Dr. Hodža wahrscheinlich der heute in der Welt mit der schwersten Verantwortung belastete Mann sei.

Nr. 73

Tschechische Jugend­

vertreter

vertreter bei Dr. Hodža

Bildung eines Nationalausschusses angekündigt

Ergebenheitskundgebungen

für den Präsidenten der Republik  

Sie wird eine Politik des M: te s, der Entschlossenheit und der Konse quenz aufnehmen, deren ausschließliches Ziel die Erhaltung des Friedens und der sigenden der Regierung Dr. Milan o da Vers Brag. Am Samstag fanden sich beim Vore Demokratie, nationale Gleich treter der Reichsunion des Republikanischen Nach Hodža berechtigung, politische Freiwuchses, der jungen Nationalen Vereinigung, der heit und soziale Aufstiegsmög jungen Generation der Gewerbepartei und der lichkeit der Arbeiterklasse und aller werk- ersten Linie" der nationalen Liga ein, die Dr.. tätigen Schichten des Volkes ist."( Stürmi Sodža eine Erklärung übergaben, in der sie die scher, langanhaltender Beifall.) Bildung eines Nationalausschusses der tschechos slowakischen Jugend" bekannt geben. Das Memo rondum wurde vom Reichsvorsitzenden des Repu blikanischen Nachwuchses Alois Usát übergeben, der hiebei im Namen der ganzen Delegation dem Vorsitzenden der Regierung versicherte, daß die tschechoslowakische nationale Jugend sich kom promißlos in die Dienste des tschechoslo­watischen Staates stelle und sämtliche privaten In dieser beruhigten Atmosphäre wird es mög- und Parteiinteressen den Bedürfnissen der Nepu­lich sein, von Zusammenarbeit auf dem Gebiete blik unterordne. der europäischen   Politik zu sprechen. Der Vorsitzende der Regierung betonte in Zum Schluß erklärte Dr. Hodža: Es handelt seiner Antwort, die Regierung der Republik   heiße fich nicht nur darum, dem Kriege auszuweichen, jede Attion willkommen, die auf die Zuſammen Die SdP- Führung wird zur Kenntnis sondern auch eine schließliche Katastrophe Euro- faffung der Kräfte gerichtet ist und, selbst ein­nehmen müffen, daß es bisher leichter war, in vas zu verhindern; es handelt sich um die Erheitlich in ihren Gefühlen, Zielen und Aktionen ,. der Prouing draußen zu lizitieren, als in Prag   Vor zwei Jahren, fagte Dr. Hodža, hat die haltung der Integrität eines Landes, das feine diese Einheit verwirkliche. grundlegende Erfolge zu erreichen.( Beifall.) Krise begonnen, die heute ihren Höhepunkt er Mission in Mitteleuropa   erfüllen und die rivali­reicht. Unsere Ruhe quillt aus ruhigem Gewissen fierenden Nationalismen und Ideologien versöh­Sammlung für Friede und Aufbau und aus der Sehnsucht, die Probleme zu lösen, nen muß. Wir werden zeigen, daß wir auf Auch so manche tschechische Politiker dürften die uns die Verfassung unseres eigenen Staates der öhe unserer Verantwort dabei um die Erkenntnis bereichert werden, daß auferlegt. Wir bemühen uns, einen M v dus lichkeit stehen, und die Welt wird gezwun­es bequemer war, die Partei des Herrn Henlein viven dizu finden, der viel besser wäre als gen sein, dies anzuerkennen. tattisch gegen die Linke auszuspielen, als sie die Schwierigkeiten einer dauernden Krife. Wir nationalpolitisch zu befriedigen. Für wollen und meiner Ansicht nach können den Tag des Erwachens der Sudetendeutschen   wir die Frage der Sudetendeutschen lösen. aus der Kriegspsychose und Gleichschaltungs- Eine Gewähr dafür ist mir unser aufrichtiges Hysterie halten wir uns bereit. Die deutsche   Bestreben, das wir schon seit dem Jahre 1918 Sozialdemokratie will nicht die Nachhut des entfaltet haben. Unsere vorbereitenden Arbeiten Aktivismus sein, sondern Kern und Ausgangs- waren naturgemäß langwierig, da die Maßnah­punkt einer voſitiven fudetendeutschen Staats- men, die wir ergreifen müssen in der Praxis fehr volitik, die auf der Basis der Gleichberechtigung komplizierter Art find. Wir haben allen Minder­ihre historische Miſſion erfüllt. Nach der fatti- heiten das Recht auf Proportionalität auf dem schen Seite hin gilt es noch eines hervorzuheben: Gebiete der öffentlichen Verwaltung gegeben. Die deutsche Sozialdemokratie wird nach wie vor unfere Gefengebung bietet uns die breiteste Ba­in engster Verbindung mit allen Kräften bleiben, sis für diese Proportionalität. Wir geben jetzt welche mit den demokratischen Freiheiten auch die einen Erlaß über die Ernennung Deutscher   auf Grundlagen einer freien Arbeiterbe Stellen in der staatlichen Verwaltung aus, da wegung und somit des wirtschaft Yi= wir bereits genügend Erfahrungen mit der Be­ then   und sozialen Fortschritte 3 teiligung der Minderheiten in der Gemeinde, unferer werftätigen Voltsmassen sichern wollen. Bezirks- und Landesverwaltung haben. Wir ha Sie wird sich aber davor hüten, in eine unhalt- ben dies am 18. Feber des vergangenen Jah­bare Position zivischen zwei Volfsblöcke zu gera­res versprochen. den und durch ihre Haltung das Odium auf sich zu nehmen, daß sie den Sudetendeutschen   auch nur ein Jota realer nationalpolitischer Erfolge vors enthalten will, deren Erreichung ohne brand und Bürgerkrieg ist. und liberalen Verfaffung ist es nach Ansicht Dr. ( Beifall.) Damit wollen wir die Grundlagen für Hodžas möglich, alle gesetzlichen Forderungen der das Entstehen eines sudetendeutschen   Deutschen   sicherzustellen. Schließlich werden alle Friedens und Aufbaulager 3 die Minderheiten betreffenden Maßnahmen in schaffen, an dessen Stärkung alle Kräfte und alle Schichten interessiert sind, die dem Volfe zwar sein nationales Recht schaffen, aber es nicht in den Abgrund einer zerschmetternden Katastrophe stürzen wollen.

Mahnung zur Vernunft

Einige Worte sind aus diesem Anlasse auch an diets chechische Seite zu richten: Es ist nicht Zeit für bittere Reminiszenzen.

Wir fordern auch nicht, daß die tschechische Politik unter der Drohung der Gewalt zurück­

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Der ewige Schatten

Roman von Max Hochdorf  

Des Tuchscherers Tier gelangte zur Schlachts bank, schon ohne Besinnung, und es brauchte nicht mehr aus Angst vor der letzten Opferung wie ein Kind zu greinen. In seiner Etstase hatte der

schwarze, mächtige Mann ein warmes Leben ge= fühlt, zuckende Nerven, Muskeln, die wohl unter­swürfig sein wollten, aber sich sträubten, weil die Demut so schlecht gelohnt wurde. Die Berührung mit dem Lamm gab ihm vermehrte, bärenhafte Energien ein.

Dr. Hodža macht weiters aufmerksam, daß die Deutschen   schon heute an der Verwaltung ihrer fulturellen Angelegenheiten beteiligt find. Im

kultureller und sprachlicher Hinsicht und in Schulangelegenheiten todifiziert werden. Dadurch werden die Verpflichtungen erfüllt, dic wir im Jahre 1919 auf Grund des Vertrages von St. Germain auf uns genommen haben.

Warum Henlein

nicht in der Regierung ist

Prag  . Amtlich wird gemeldet: In der letzten Zeit erhielt der Präsident der Republik   eine große Anzahl von Kundgebungen und Resolutionen, durch welche die Beiwohner der Republik   tschechos Flowakischer, deutscher und ungarischer Nationali tät ihren festen Willen kundgeben, dem Staate zu dienen und ihn mit aller Entschlossenheit zu vers teidigen.

Mit Rüdjicht auf die große Anzahl diefer

Sundgebungen dankt der Präsident der Republit auf diesem Wege allen jenen, die ihm solche Kund­gebungen gesandt haben.

Eine bemerkenswerte französische   Stimme Baris. Der Prager   Sonderberichterstatter des Ercelſior", D e m a it re, der sich haupt­sächlich mit der deutschen   Frage beſchäftigt, ant wortet auf die Frage, weshalb die Henleinpartei als die zahlenmäßig stärkste deutsche   Partei nicht in der Regierungsfoalition vertreten sei, folgen­dermaßen: Wenn die Henleinpartei aus der Re­Der Präsident der Republik empfing am gierungskoalition ausgeschlossen ist, dann nicht Samstag den früheren Minister Erwin Rajiček. deshalb, weil ihre Mitglieder Deutsche   sind, son­Neuer Chef der tschechisch- agrarischen Presse. dern deshalb, weil sie sich auf die Doktrinen Hitlers   berufen. Es Wie die Blätter der tschechischen Agrarpartei wäre ziemlich schwierig, Ministersise Männern melden, hat der Parteivorstand der tschechischen zuzuteilen, die den verfassungsmäßigen Prinzi- republikanischen Partei den ehemaligen Abge­pien der Tschechoslowakischen Republik widerspre- ordneten Rudolf Halit zum Leiter der gesam chende Theorien verkünden und deren Programm im Gegensatze zu jenen Gesetzen steht, die die ten Preſſe der Partei bestimmt. Halif ist der Grundlage der tschechoslowakischen Demokratie Nachfolger des vor einem Jahr verstorbenen Senators Josef BVraný.

Amtliche Warnung vor grundlosen Gerüchten

Prag  . Amtlich wird gemeldet: Es wurde durch die bisher durchgeführte Untersuchung mit festgestellt, daß beunruhigende Meldungen ver- Sicherheit festgestellt wurde, vollkommen breitet werden, denenzufolge in verschiedenen grundlos, wenn nicht direkt böswillig Das höchste Ziel der Mission der Tschecho Orten der Grenzbezirke unter der Bevölkerung, erfunden und propagiert. Die Def­flowakischen Republik ist die Vorbereitung und hauptsächlich tschechischer Nationalität, Munition fentlichkeit wird deshalb vor der Verbreitung ähm­Organisierung des Friedens zwischen den Raſſen und Waffen verteilt werden und daß insbeson- licher unwahrer Meldungen aufs nachdrücklichſte und Nationen in dieser europäischen   Region, Wir wollen, daß die Spannung nachlaffe. Wir wol- dere einige tschechische Vereine und Organisatio- gewarnt. Gegen ihre Verbreitung wird mit len eine neue psychologische Atm v- nen sich bewaffnen und besondere motorisierte Ab- allem Nachdruck entsprechend dem Gesetz einge­fphäre schaffen und das Vertraud leben. teilungen bilden. Diese Meldungen sind, wie schritten werden.

ungeheuren Auftrag, dessen sie sich nur entledigen durfte in der Wehmut, in der Schmerzenswall­fahrt, in der Reue.

Nein, bereuen darf ich das ja nicht, was ich jest zu tun begriffen bin", dachte Maria de Padilla  . Raub iſt es, und es ist doch Rettung. Es ist das Niedrigste, wenn es jemand täte mit unreinen Händen und in der Verfommenheit. Und das Höchste ist es dennoch, weil ich es tun werde in der Vollkommenheit meiner Liebe zu den Brü­dern und Schwestern von Toledo  !"

Rauten und Blumengewinden verästelt, was sich in die Nadel des Turmes zuspißt und geradeaus in den Himmel deutet, meine Augeniveide ist es gewesen. Heute ist es meine Trauer."

Vorfahren den Turm von Vavel bauen, und sie Einstmals", so dachte sie, wollten meine verstanden sich nicht, und sie zerfleischten sich des­halb in Zant. Werden sie mich zerfleischen, wenn vielleicht der Sieg nicht kommt, wie er kommen soll, wenn ich nicht zurückzahlen kann das Lehn­gut, genommen von der Heiligkeit der Gottes­

Der Tuchscherer jubelte: Wir haben genug Eisen, wir haben genug Stahl, wir haben genug Brot, wir haben genug Fleisch! Die aber bei dem König, die müffen bei den Juden betteln gehen, und alles, was sie haben, ist beschnitten und arm selig verfümmert. Unser sind schon zehn Siege! In ihre Vorhut haben die Toledaner sich hinein­gehauen, und der König versteckt sich hinter seinen Deutschen  , den Schändern unserer Töchter, der Feigling!" zur Isabellenstraße bergablief, marschierten Män Nachdem sie knieend die Straße erreicht mutter? Wird der unzerstörbare Stein nicht plös ner herauf. Nicht alle hatten Büchsen geſchultert, hatte, in Schwarz gekleidet, wie nur die Tochter lich auch zerspringen wie der Stein von Babel, viele nur Spieße und Spaten, aber sie sangen, sich leidet, wenn sie die Mutter begräbt, sam- und werden nicht einstürzen auf mich die Trims sangen, während für sie geschlachtet wurde. Sie melte sich das Toledo  , das zurückgeblieben war, mer und mich zerschlagen, bevor ich getan habe, sangen, während sie beseligt witterten, daß für um die trauernde Frau. was ich jetzt tun will und muß?"

Aus der Straße, die vom Schlachthausplatz

Schmiedefeuer lodern sahen und die Hämmer und sprach: Vergib mir im voraus, heilige fie gebaden wurde. Sie sangen, während sie die Sie faltete die Hände. Sie senkte das Haupt dröhnen hörten. Hatten sie noch keine festen Waf- Gottesmutter, daß ich Dich von Deinem Schmuck fen, so würden sie bald welche haben, im Galopp entblöße! Ich habe ihn Dir gespendet, und alle ihnen nachgeschickt. Aber vielleicht würden sie das hier um mich, sie halfen dabei. Wir wollen ihn gar nicht mehr brauchen. Hatten sie nicht Hände nur entleihen, heilige Gottesmutter. Wir sind ja um Würgen? Zähne, um die Kehle der Feinde feine Diebe, wir wissen, was wir Dir schulden! zu zerbeißen? Zurückzahlen werden wir, nachdem der Sieg un­ser geworden ist, mit Zins und Binseszins."

Die Turmwächter von Toledo   trompeteten schon hinter den Ausmarschierenden, und die Trompeter schmetterten schon an der Spiße des Zuges, dort, wo Don Juan de Padilla auf sei­nem Schimmel ritt. Weiß das Kriegstier, weiß, wie immer, der Kommandant.

Noch spielte die Dämmerung hell über die Isabellenstraße, die in den Platz der Kathedrale mündete, hell über die Bahn, auf der sich Maria de Padilla   knieend vorwärtsbewegte. Dagegen empfingen die Mauern der Häuser den hellen Re­fler des Lichtes nicht mehr.

Sie befragte mit den Augen alle, die sie erreichen konnte, alle, die mit ihr wallfahrteten. Unter ihnen war auch der Führer, der Tuchscherer. und er überragte alle durch die Macht seiner Sinochen und Glieder.

Wie einen Schirm breitete er die Hände über das schmale, in diesen Tagen und Nächten noch mehr abgezehrte Haupt der Knieenden und Vor­wärtsteuchenden. Und mit den Schenkeln und den Ellbogen und den nackten Füßen sorgte er dafür, daß die Frau von der Masse nicht erdrückt wurde.

Neben ihm schritt die Frau, die er aufgele fen hatte, die er nicht mehr losgelassen hatte, für die er aber vorläufig noch kein anderes Amt wußte als das, an seiner Seite zu bleiben.

Sein Volf, es gehörte ihm und seiner Be­redsamkeit. Dieses Wortgewitter, blizen und don­nern sollte es aus ihm. Er sprang in die Herde hinein. Als wenn er mitten im Meer stände, als wenn die Wogen unter ihm wühlten, als wenn er einen Orkan überbrüllen müßte, so war ihm. Unbändiges wollte er finden. Diese Männer, die über die rottriefende Schwelle des Hofes hin­austraten, von deren Armen es blutrot triefte, aus deren Schnauzbärten es selbst von frischver­gossenem Blut tropfte, seine Männer waren es, Auf die Farbe des hellsten Lichts hatte er seine Gesellen, seine Untertanen. Fähig waren sie, aus Tod Leben zu schaffen, Leben für Toledos auch für diesen Auszug nicht verzichtet. Soldaten draußen im Felde. Währenddessen verließ Maria de Padilla  , Ob sie wohl schon zum Schuß gekommen die Gattin des Kommandanten, ihr Haus. Sie Da war Maria de Padilla   in das Innere der Stathedrale gelangt, in die tühle, sanfte Dämme waren? Ob einer von ihnen schon die Frabe des ging nicht aufrecht. Nur auf den Knien rutschend verhaßten Königs ausgespäht und ihm eine Blei- bewegte sie sich vorwärts. Denn der Weg, den sie das den Hochaltar umzäunte. Dahinter waren sie rung. Da umfaßte sie mit ihrem Blick das Gitter, ladung in die Ninnbaden hineingefeuert hatte, jezt zurückzulegen gedachte, war ein Passionsweg. aufbewahrt, die Verklärten mit den gefalteten oder, besser noch, in das Herz? In das Herz, in Alles zurückbleibende Toledo   lebte im toben Sie verbeugte sich bei jedem Schritt. Dann Händen oder mit den Händen gekreuzt über der das Herz, in das harte, scheußlich entartete Herz. den Borgenuß der kommenden Weltordnung, die blickte sie wiederum auf. Auf jeder Säule der Brust, verbunden durch den Schwur, niemals dem in das Herz, das nicht fühlen vollte, wie es einig fo föstlich die Gemüter durchstrahlte: Maria de Kirche verweilte ihr Auge, als zählte sie jede ein- Simmel rauben zu lassen, was sein Tempelschap hätte werden können mit dem ganzen Bolt, in Padilla allein war demütig und ernſt. Denn ſie zeln, als wollte sie sagen:" Was da aufsteigt im war. das Herz, das nur sich selber bergötterte! Thatte den Auftrag ihres Gatten auszuführen, den feinziselierten Stein, was sich in Ranten   und

Mit erdiger Seruste waren die Mauern be­bedt, wie mit schwarzen Tüchern der Eingang der Totentapellen.

Knieend auf dem Teppich, gewirkt aus hel­len Schatten und aus dunklem Licht, näherte sich Maria de Padilla   der Kathedrale.

( Fortsetzung folgt.),