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Silfe, solange die demokratische Staatsgewalt funktioniert.( Stürmischer Beifall.) Und wir wissen und sagen es mit ſtolzer Genugtuung, daß es soYange eine deutsche sozialistische Massenbewegung im ganzen Lande geben wird, solange es eine demofratische Republit gibt. Nicht die Arbeiter brauchen Hilfe, aber das Volt braucht Retter.
Der bloße Gedanke nur, wie sich das im Gange befindliche politische Hasardspiel bei unserer schwer blutenden und schwer ringenden Wirt schaft auswirken muß, ruft zur Besinnung. Die Sudetendeutschen müßten doch vom Teufel besessen sein, wenn sie keine andere Sorge hätten,
Freitag, 1. April 1938
als dazu beizutragen, daß sie den letzten Rest| unseren Beitrag dazu leisten, indem wir hier in dies ihrer Existenzgrundlage selber zertrümmern und sem Grenzlande die Stimme des Gewisihren Industrieexport vernichten helfen, auf dem sens erheben, die heute in der Nacht der Dittatur das Dasein von zwei Drittel der Bevölkerung zum Schweigen gebracht wurde, die geknebelt und gefesselt ist. aufgebaut ist!
Wir waren in den letzten Wochen auf wirt schaftlichen Gebiet nicht müßig. Aber alles das was gerettet wurde in den Stürmen der Krise, alles Mitarbeit in der Regierung, alles das ſteht wieder das, was mühselig aufgebaut wurde durch unsere um auf dem Spiel und ist Objekt einer frevlerischen, einer selbst mörderischen Hasardpolitik ge= worden.
Nr. 77
Jatsch stellt dann der Versammlung den neu gewählten Vorsitzenden- Stellvertreter der Partei Donnerstag die flowakichen Abgeordneten der Franz Schaffarsch aus Tepliß- Schönan vor Stoalition eine gemeinsame Erklärung ab, in der und weist darauf hin, daß Schaffarsch, der jetzt Se- die Autonomieforderungen der flowakischen zer Zeit in der Grube gearbeitet hat. Dann führt Bertreterin des flowakischen Volkes sprechen zu fretär der Union der Bergarbeiter ist, bis vor furs Wollspartei zurückgewiesen und ihr Anspruch, als Jatsch fort: tönnen, mit dem Hinweis auf die ziffernmäßige Ueberlegenheit der hinter den Regierungspar. teien stehenden Slowaken zurückgewiesen wird.
Die Metallarbeiter und die Bergarbeiter waren immer die Vorhut der Bewegung und ihr Beispiel wird dazu beitragen, auch die anderen mitzureißen. Wir wollten die Bodenbacher Arbeiter rufen, damit In der Erklärung, die Ursinh( Slov. Agrafie der Arbeiterschaft des Landes, aber auch den rier) abgab, wird festgestellt, daß die Mehrheit der tschechischen Republikanern ein Signal geben. Sie Bewohner der Slowakei und auch die Mehrheit des Deshalb richte ich heute den Ruf an alle, nicht kleinlich, sondern großzügig find dem Ruf gefolgt und Reitzner mag recht haben: flowatischen Volles teine legislative Autonomie die ihr Volk lieben, die ihm sein Recht sichern sein!( Stürmischer Beifall.) Wenn wir hätten einen Saal auftreiben können, der Slowakei wünscht, sondern gerade in ihr eine wollen, aber auch sein Brot, daß sie mit uns Die gegenwärtigen Schwierigkeiten wurden der 10.000 Menschen faßt, so hätte ich nicht ge- er Iebung deritaatlichen Eime eine eiserne Phalang bilden. eine Pha nicht zulest dadurch heraufbeschnvoren, daß Wafürchtet, daß er leer geblieben wäre! heit und damit eine Bedrohung der nationalen und lang der Mutigen im fudetendeutschen Gebiet, jaryfs Programm im entscheidenden Punkt, Unsere Kundgebung soll ein anal sein, staatlichen Eristena sehe. Die Autonomisten haben cine Bhalang, die durch ihren Krafteinfas dazu in der nationalen Frage, zu wenig eingehalten Ener Wille und Enere Bereitschaft follen leuchten weder ziffernmäßig, noch moralisch die Berechtigung, beitragen soll, dns Schiafal des Volkes und des wurde.( Schr richtig.) un appelliere ich an das wie ein Blitz durch die Finsternis und den sich als die einzigen Vertreter des flowakischen Vol: Landes zum Guten zu wenden. tschechische Volt, im Geiste Masaryks zu hantes auszugeben!( Stürmischer Beifall.) Die flowa deln und uns zu helfen, gemeinsam mit allen Fries Freunden im Lande und den Freunden in der tischen Roalitionsabgeordneten anerkennen einzig densträften Europas die Situation au meistern. Welt sagen:„ Es loht noch eine Flamme, es wir fönnen im Ringen der Weltkräfte nicht entgrünt noch eine Saat, verzage nicht, noch bange, tig, der die Uebereinstimmung und die Einheit mit und allein den slowakischen Nationalismus als rich scheidend in die Waagschale fallen. Wir wollen aber im Anfang war die Tat!" dem tschechischen Nationalismus sucht. Ein antitschechisch zugespitzter slowakischer Nationalismus ist eine Sünde, die er an sich selbst verübr.
Mehr können unsere treuen Menschen nicht
mehr an Einsatz bieten, als sie schon dargeboten haben. Das sage ich auch an die Adresse von Prag . Mehr kann der deutsche sozia listische Republikaner nicht tun, als seine Existenz aufs Spiel zu setzen und sich als Freiwild für Wahnwißige preiszugeben, die schon heute mit Parteirache und Terror drohen. Mehr kann man von uns nicht fordern, als das, was wir der Republik an Standhaftigkeit und Treue und an Ausdauer schon gaben.( BeifaI 1.)
Wir wollen in einer Situation, wo über nationalpolitische Fragen verhandelt werden soll, nie manden hinauflizitieren und niemanden unter bieten. Wir wollen nur als deutsche Sozialdemofraten dafür sorgen, daß im nationalpolitischen Machtstreit das Schidial des arbeitenden Menschen und vor allem das Schicksal der Arbeitslosen nicht vergessen wird.( Beifall.) Wir haben der Regie
Des weiteren der Redner fest, daß das slowakische letzten givei Jahrzehnten in feiner wirtschaftlichen, fulturel,
Der große Saal des Varieté Kinos in shin, daß im Grenzgebiete der Terlen und sozialen Entvidlung einen so ungeheuren Bodenbach war dicht gefüllt, die Besucher der or wütet und daß es nicht leicht sei, bei Tag Fortschritt gemacht hat, wie er in der Geschichte Bersammlung standen bis auf die Straße. Die als Sozialist eine öffentliche Kundgebung der fast beispiellos dasteht.( Beifall.) Dafür gebührt Bühne war mit dem Wappen der Partei und mit Sozialisten zu besuchen. Als er den Parteivor- auch den Tichechen nicht Mißfallen, sondern Danf. den Staatsfahnen geschmückt. Als Jakfch den figenden Jatsch willkommen heißt, tobte aufs Wir haben den unabänderlichen Willen, in brüdere Enal betrat, wurde er von den Versammelten nene stürmischer Beifall durch den Saal. licher tichechoslowakischer Eintracht alle Aufgaben zu stürmisch begrüßt. Der Vorsitzende Meitner lösen. Wir sind überzeugt, daß uns dies auf dem wies in seinen Begrüßungsworten, die insbeson Die Rede Jakschans wurde mit stürmischem. Wege der Regelung der Kompetens der Selbstverwaltung und durch wirtschaft. nicht enden wollendem Beifall aufgenommen. dere den anwesenden Vertretern der Nach Jakich sprach, herzlich begrüßt, der Vorliche Maßnahmen auch gelingen wird. demokratischen Preffe de In
rung, dem Herrn Ministerpräsidenten und den beslandes und der West sta a ten galten, dar fitzende- Stellvertreter der Partei, Fran& dic in einen zersetzenden politischen Dua.
durch eine große Delegation der Partei und der Gewertschaften ein Soforiprogramm überreicht. Es ist noch in Verhandlung, aber ich zögere nicht zu fagen: Aus meiner Stenninis der Lage in den Grenzgebieten und der Vorgänge, die sich abspielen. ist dieses Sofortprogramm in den dazwischenliegenden Tagen bereits überholt worden.
Heute sind nicht mehr hundert, sondern hunberte Millionen Kronen notwendig, wenn wir jene Arbeit schaffen wollen, die unfere arbeitslofen Menschen und unsere dahinvegetierende Jugend wieder auf andere Gedanken bringen soll.
Das ist gewiß nur symbolisch gemeint. Wir wollen nicht Bettler sein, aber drei Dinge müssen getan werden mit ganzem Einsatz:
des Vertrauens fet, und daß die Menschen, die hier versammelt find, und ihre Anhänger in den umliegenden Dörfern und Städten beweisen wollen, daß sie das Horz auf dem rechten Fleck haben und ihren Kopf noch zum Denken gebrau chen.( Großer Beifall.)
Schaffarfch. Dann schloß einer mit einer markanten Ansprache die eindrucksvolle, feten. Die Autonomie wird doppelt gefährlich, wenn unvergeßliche Kundgebung der Bodenbacher Ver- mar um fie Seite an Seite mit jenen lämpit, weldje trauensmänner. Mit großer Begeisterung wurde fein Schlußfat aufgenommen:„ Wir gehen aus. einander, aber wir wollen einander treu
Reitner wies darauf bleiben!"
4500 in der Aussiger Kurzweilmühle
auf unseren nationalen Tod hingearbeitet haben. Wir lehnen es ab, diele Leute irgendwie in bie doppelt, baß fie etiva attiv eingreifen. Der Geiſt Lösung der schwebenden Fragen einzubeziehen und der herzlichen tschechoslowakischen Einheit gibt uns unerschütterliche Kraft. Wer diesen Geist untergräbt, hilft jonen, die mit diebischer Hand nach unserer Freiheit greifen. Dagegon muß auch die Demokratie eingreifen, und wir vertrauen darauf, daß sie auch mit fester Hand eingreifen wird.( Beifall.) Die Erklärung wurde von stürmischem Beis Nachher wies der Kommunist Bener auf die
Eine besonders eindrucksvolle Kundgebung, dem Jubel und immer wieder von Beifall unterEs wird in volitischen Kreisen darüber disdie von den Teilnehmern wahrscheinlich nie ver- brochen, eine in den Grundzügen gleiche Rede wie fall der Koalitionsparteien begleitet. futiert, wie man Beruhigung schaffen fönnie in den Grenzgebieten. Gestern sagte nach meinem Vortrag geisen werden wird, war die Versammlung in der in Bodenbach hielt. Es war ein unvergeßliches in der Prager Přítomnost" ein tschechischer Freund: Auffiger Kurzweilmühle. Von sechs Uhr abends Man müßte die Sudetendeutschen und vor allem an strömten die Massen in den Versammlungsdie judetendeutschen Arbeitslosen mit Brotlaiben raum, obwohl der Versammlungsbeginn erst für bombarbieren, um die Stimmung zu beruhigen. 8 Uhr angefeht war. Es war geplant, um 6 Uhr eine Vertrauensmännerversammlung abzuhalten, doch konnte dieser Plan infolge des Andranges der Wassen nicht verwirklicht werden. Um halb 8 Uhr abends wurde der Saal wegen Ueberfüllung polizeilich gefchloffen. Bei Versammlungebe. ginn ftauten sich im Saal und weit im Garten die zuhörenden Massen, die von 3 entsch willkommen geheißen wurden und zunächst die Darlegungen Franz Nehwalds über das Wirtschaftsprogramm der Partei intereffiert anhörten.
Bild, die Arbeiter, vor allem viele junge Männer unhaltbaren Zustände im deutschen Gebiete hin, wo und Frauen zu sehen, die mit gläubigen Augen die Flüsterpropaganda fieberhaft betrieben wird und und heißer Begeisterung den Worten des Nebners alle Methoden des Terrors angewendet werden, um lauschten und durch ihr Verhalten das Hiſtoriſche tastische Erwartungen in ihnen zu eriveden. Regic. die Bevölkerung in Erregung zu halten und phan, dieser unvergeßlichen Stunde unterstrichen. Jatschens Nede wurde durch Lautsprecher ins Freie zugreifen und Maßnahmen zum Schuße der demokra rung und Behörden haben die Bilicht, energisch ein. übertragen und die Versammlung ging, obwohl fischen deutschen und tschechischen Bevölkerung au eine Anzahl Henlein - Anhänger im Saale waren, treffent. Redner begrüßt die Rundfunkrede Dr. Hod in vollkommener Ruhe unter grenzenloser Begei- Jas, in der dieser Schuß augesagt worden ist, und sterung der Maffen zu Ende. verlangt, daß dieses Versprechen sogleich in die Tat umgesetzt werde.
Es muß Arbeit, Arbeit und wieder Arbeit geschaffen werden.( Stürmischer Beifall.)
Im Namen der treueſten Soldaten der De
mokratie und der Republik , die unsere herrlichen Arbeiter darstellen, im Intereffe des Landes und feiner Zukunft, im Namen des europäischen Frie dens beschwöre ich die führenden Männer des tschechoslowakischen Volkes, die führenden Män ner dieses Staates, sie mögen in dieser Stunde
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Um 9 Uhr abends fam, von einem unbeschreiblichen Jubel der Menge empfangen, Abgeordneter 3 aks ch, der unter erneut losbrechen
Tod geheimnisvoll und tückisch durch ihre Reihen herumgeschlichen wäre, um von den Brüdern jeden zehnten Mann mit der Sichel an sich zu raffen!
Sie verstanden den Tod nicht, der wahllos die Willigsten von ihnen überfiel, die gerade, die am tapfersten mit der Faust auf den Muskel hieben und sich rühmten, daß alles noch felsenfest in ihren Snochen zusammenpaßte.
Gern ertrugen die um die Toledaner Ver- Gerade den Robustesten, die ihre ganze Verbrüderten das gegenwärtige Leid, weil in ihren achtung gegen den Tod ausschäumten, glitt der fiebernden Köpfen die künftige Glückerfüllung Boden unversehens unter den Füßen weg. Daß sonnenhell strahlte. ihnen spizze Pfeile durchs Gehirn gestoßen wür Quartierten die wenigsten unier Dach und den, dachten sie. Sie erstiäten plöblich. Ihre NüFach, schleppten die meisten die Glieder im frost- stern verpfropften sich. Dann blieb nur noch ein geschwollenen Gelenk, das nur ein dünner, dürf- ungeheurer Brand in ihren Eingeweiden. Sie vertiger Aermel gegen Sturm und Winterregen schüßte, so war doch die rote Lize am Aermel noch nicht abgefasert. Die Brüder fanden sich in die sem Zeichen. Sie befeuerten sich darin, soviel sie vermochten.
fohlten bis in die Haut der Zehen und der Finger, deren Adern sich als schwärzliche Linien abzeichneten.
Es half nichts, daß ihnen Wacholderdämpfe zum Einatmen gegeben wurden. Lebendigen Leibes schrumpften sie ein, und es knisterte in ihnen, als würden sie durch das innere Feuer immer schneller, immer gewaltsamer verzehrt.
" Freiheit und Sankt Jakob !" das war die Parole, unter der sie sich erkannten und umarmten. Das wärmte, die borstigen Backen aneinander zu scheuern. Diese Leichen, das Zehntel der Armee, das Freiheit und Sankt Jakob herrlicher Erz- rätselhaft vernichtete, das durch kein Gebet zu vater, dem von den Heiligen die Himmelsleiter rettende zu begraben, es war wochenlang ihre zur Erde niedergelassen wurde, und er hatte wohl Pflicht. auch geschlottert wie sie, die Bürgersoldaten, ge= Aber sie gaben sich noch immer nicht geschlaKlappert hatte er wohl auch mit den Zähnen, win- gen. Sie verbissen sich in ihre Hoffnung. Berterzerzauſt unter seinem leichten Zelt. Da aber, rissenen Herzens wohl, hatte doch jeder unter den wie ihm das Gebein verquollen an Ellbogen und von der Seuche Gesichelten einen Freund, einen Kniescheibe abbrechen wollte, schnellte er sich mit Verwandten. legter Anstrengung auf die Leitersprosse, und Dann aber bemerkten sie, daß die Berühsiehe, hoch und höher tanzte er, bis der Himm- rung mit den Sterbenden und Einzuscharrenden lische ihm das Portal öffnete, das auf den Wöl- ihnen die gleiche Verseuchung brachte. Die Gebungen des Regenbogens ruhte. wissenhaftesten und Erbarmungsvollsten erstickten Freiheit und Santt Jatov- tämen erst die zuerst und nach einigen Stunden ihres LiebesTage der Kämpfe, dann würden die Brüder nur dienstes. Neben der schon ausgeschaufelten Grube noch Riesen sein, und weggeblasen würde sein daß schmetterte es sie in den klebrigen Morast. Gliederreißen wie ein winziger Schnupfen! Die Priestersoldaten, die letzten Beichtiger Wenn nur nicht während einiger Wochen der und Satramentenverteiler, durften sich nicht ein
Die Zahl der Teilnehmer an der Aussiger Bersammlung wird von der Polizei mit 4500 Für die SdP gab Dr. Hobina eine Erwiderung angegeben. Der Vorsitzende Jentsch konnte in sei- auf die Kundgebung der foalierten Parteien ab, die ner Eröffnungsansprache darauf hinweisen, daß in den Schatten stellie. Es wird darin den Stoalis an Arroganz und Eigendünfel alles Dagewefene die Sd, die in der Vorwoche nicht mehr Be- tionsparteien u. a. politische Janos fucher in ihrer Versammlung in der Kurzweil- ran 3" und beispiellose Anmaßung" mühle hatte, damals stolz 12.000 Teilnehmer vorgeworfen. Die Erklärung gipfelte in dem Gab. gemeldet hat. daß die SdP..die Erklärung der Koalition weder
Der Tod stahl sich auch in das Schloß von Tordesilla . Alle fürchteten ihn dort. Nur Königin Johanna fürchtete ihn nicht. Denn sie wußte nichts von dem Tod. Sie schlief und schlief.
mal Zeit gönnen, um die Sterbenden mit dem leßten Segen für die Himmelsreise zu versorgen. Der Tod, der giftige Tod, er nistete sich nicht nur ein unter den Verbrüderten. Er stahl sich auch in die Häuser von Tordesilla , und dort Sie schlief auch noch, als Doktor Matthys forderte er sowohl Kinder wie Greise. Die Müt- sich die verriegelten Tore des Palastes öffnen ter sollten ihre Stinder nicht sterben lassen. Jam ließ, als er die Bergstraße hinunterschritt zur mernd taten jie, was die Verzweiflung ihnen ge- Stadt, als er durch die Straßen der Stadt schritt, bot. Nahte sich einer von den Verbrüderten ihrer als ihm Eingang über Schwellen gewährt wurde, Wohnung, dann verrammelten sie Türen und auf denen händeringende Mütter und Väter Fenſter. Versuchte der Soldat troßdem einzu- ſtanden, Eltern, die auch Hilfe brauchten gegen dringen, dann wurde er mit siedendem Wasser den Tod. Denn der Tod hockte auch bei ihnen, verbrüht. Schon kam es vor, daß die Hausväter über einem Sohn oder auch schon über einer die Einquartierten, eben noch ihre lieben Tochter. Freunde, auf die Straße schleppten, und die Ges nebelten konnten sich nicht mehr rühren. Denn auch sie waren schon berührt von dem Tod.
Troßdem sichelte der Tod weiter in den Bürgerquartieren. Aber man sah ihn nicht. Nur die Werte seiner Wut wurden sichtbar.
Die Angst, die Angst, sie war schuldig, daß man weder zu essen noch zu trinken wagte. Viel leicht verbarg sich das Gift des Todes auch in dem Brot, vielleicht auch in den gebratenen Schafsteulen, vielleicht auch in dem Wein, dem Wasser, in der Wilch.
Das Kind verfärbte sich schon. Es röchelte schon. Es erstarrte schon im Anblick des Stetters,
der eintrat.
Er trat ein, ohne daß er sich scheute, den vergifteten Atem einzuschlürfen. Er war der einzige, der sich nicht vor dem Tod fürchtete, und den deshalb allein zu schonen der Tod sich offen. bar einfallen ließ.
Er half und half, wohin er geholt wurde. Imumer dichter wurde der Zug der Bettelnden. die Hilfeschreie wurden immer lauter und dring licher. Er hörte jeden, jeden erhörte er Tag um Tag, Nacht um Nacht.
Man verscharrte das Brot. Man verscharrte das Fleisch, wie man die Menschen verscharrte. Es geschah, was am Bett der Königin JoSchon ſtoven Schwärme der Brüder, die hanna geschehen war. Wollte der Leib eines vor Wochen noch in Begeisterung gelodert hatten, Kranten zerfallen, so brauchte Doktor Matthys rückwärts. Besser zu Hause zu sterben als hier nur die Hände des Bittenden zu streicheln, und in der Fremde, als hier verbrüht zu werden von em Menschenstaub, schon schwarz und ohn: der Feindschaft der verzweifelten Mütter und Atem, formte sich wieder irgendwie unter seiner Väter. Doch sie erreichten nur die Tore von Berührung, gleich wie der Eisenstaub von den Toledo . Denn die Frauen hielten dort Wacht, Polen des Magneten geformt wird. und sie wurden bewacht von der e sten Frau der Endlich versicherten sich die einen:„ Der Stadt, von Maria de Padilla , von der Frau, die Tod ist müde." Die andern:" Der Tod ist überniemals ihr schwarzes Trauerkleid ablegte. Die sättigt." Frauen formierten selber Häschertrupps. Sie Und über Doktor Matthys ergoß sich ein bildeten selber ihr Standgericht gegen die Defer- Segen und Danten, das ihm noch nachhallte, als teure. Da nur noch Weiber und Greise zurück- er die Grenzen der Stadt überschritt, um den geblieben waren, taten Weiber und Greife, was Soldaten im Felde seinen Beistand zu leisten, das Amt der Männer gewesen wäre. ( Fortsetzung folgt.),
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