Nr. 78

SamStaft, 2. April 1938,

Wie sas ichs meinen Kindern? Von Ehe Wetthelm>

Am Donnerstag schrillte bei Hubers Schlag ^»I Uhr die WohnungSglocke fünfmal knapp hin­tereinander. Dr. Giessner, der Untermieter dec jfamilie Huber, eilte durch» Vorzimmer, um zu öffnen. Drallsten standen die Buben. Sie waren in Knicstrümpfen, hatten Sporttrawatten umge- Hunden und trugen auch jetzt im Winter leinen Mantel und leinen Hut. Papi", rief dec Jüngere mit hochroten Wangen,»der Emil hat wieder ungenügend in Naturgeschichte!" Der zwölfjährige Emil klopfte dem Kleinen auf den Rücken: »Verschluck dich nicht, verschluck dich nicht." lind zum Vater:Last ihn doch gegen da» Lügen versichern. An solchem Lügen-Ungetüm lönnte der Abel leicht einmal ersticken." Aber Abel war schon in de» Vater» Zimmer gestürmt. Diese» war halb Büro, halb Schlaf­raum. Abels lebhafte Augen, rund und dunkel­braun wie Kastanien, suchten da» Zimmer ab. Sie blieben am Schreibtisch haften: Papi, hast du wieder viel zu tun?" Leider!" seufzte der Vater,sonst würde ich euch schon öfter» einladen, ihr Spitzbuben." Die Kinder wohnten in der gleichen Straste, zwei Hauser weiter. Dr. Giestner rief täglich ihr« Wirtin an, auch mit den Buben sprach er öfter» durch» Telephon. Aber nur den Donner»-1 iag-Nacknnittag widmete er ihnen immer. Ist die Krau Klotzle zufrieden mit euch?" Doch", rief Abel. Doch!" echote Emil. Warum sagt ihrdoch"? Da» ist in die­sem stalle falsch. Wistt ihr denn nicht..." Wir wissen, wir wissen, Papi. E» war ein stall, der stall fiel um... Erzähl' uns lieber etwas anderes... Wer war die Dame, mit der du unlängst im Taft gesessen hast? Willst du sie vielleicht heiraten?" fragte Abel lauernd. Aber Abel, du könntest doch wissen, dast ich nicht heiraten will."Bestimmt nicht?" »Bestimmt nicht. Ich würde mich selbst dann noch nicht dazu entschliessen können, wenn ihr mich selbst darum bitten würdet, Spitzbuben. Ich habe nämlich überhaupt keine Lust dazu." Die Buben hörten nur noch mit halbem Ohr hin. Abel ist dem Emil tückisch auf den stust ge­treten. Emil bleibt ihm nicht» schuldig. Papi schreit: Aushörenl Aushören! Polsterschlacht seht! Ihr Heide gegen mich. Verstanden?" lind er wirft dem Abel ein Kissen an den Kops.«Dumme» Zeug", ruft der Kleine. Aber schon trifft ihn ein zweite» Kissens schon hat Emil eine rosafarbeneSchlummer­rolle" von dem Sofa genommen, schnell hebt er auch eine» der Kissen auf, da» Mel hat fallen lassen, und trifft den Vater, der vorhin die Drille abgenommen hat, in» Gesicht. Mel will auch nicht beiseite stehen. Er er­gattert ein gelbe» Seidenkissen.»Papi» strmi Huber ist duldsamer al» unsere Fran Klotzke", denkt er noch. Aber bald denkt er nicht mehr, er fühlt nur, wie die welchen, daunengefüllten Kis­sen ihm rasch nacheinander an Kopf und Brust fliegen. »Vati, du bist doch der Tüchtigste", gibt Emil anerkennend zu, nachdem sie atemlos aufge« ' hört haben. Hat's auch leichter, weil er gross ist", nörgelt Abel. Am Ringen werde ich trotzdem bald der Sieger sein", prahlt Emil. Der Vater krempelt schon die Hemdärmel hoch. Die Buben legen auch die Jacken ab und folgen seinem Beispiel. Dann wollen sie sich auf ihn stürzen. Und die Hosen?" ruft der Vater vor­wurfsvoll. Erst setzt besinnen ste sich, dast ste ihre neuen Anzüge schonen müssen. So verlangt e» der Baier. Darin ist er unerbittlich. Sie entledigen stch allo rasch der Bein­kleider. Vater hat inzwischen die Türe abgerie­gelt. Auch seine dunklen Beinkleider hängen schon über der Stuhllehne. Dann wird geboxt und ge­rungen. Al» Frau Huber etwa» später durch das Schlüsselloch sieht(Es ist immer besser, man vergewissert sich, wa» so ein fremder Mann eigentlich treibt, man liest doch von schrecklichen Sachen in der Zeitung, und schliestlich gehört die Wohnung noch mir...". pflegt sie zur Por­tiersfrau zu sagen), machen die drei gerade Knie­beugen.Ja, wenn man beim Militär war...", seufzt strau Huber für stch, und sie vertieft sich in den Anblick. Al» erster hört Abel auf. Das Getue lang­weilt ihn.Ich bin soo müde", raunzt er. Emil strahlt:Da hast du'», Papi, der künftige Champion!" Dann hören auch ste auf. Der Aeltere steht dem Vater auffallend ähnlich; nur sein Haar ist lichter, fast blond. Da» Gesicht ist schmal, die Aase stützt hackig vor wie bei einem Raubvogel, die Augen sind grau, klein und misstrauisch. Später werden sie Weltschmerz vorheucheln. Der Kleinere hat ein liebliche» runde» spitzbübisches Gesicht.Ihm fliegen alle Herzen zu", pflegt der Vater am Stammtisch halb bedauernd, halb stolz zu erzählen.Und der Emil, der Aeltere, fühlt sich zurvckgesetzt. Und dann: der Abel(da» ist der Jüngere, wissen Sie) ist so agreffiv. Uno der grosse Emil steckt von dem Kleinen alle» ein." Die Mutter ist längst gestorben.Oder im Irrenhaus", tuscheln Eingeweihte. Herr Dr.

Giestner möchte In der Tat schon lange wieder heiraten.Wie stell' ich's nur an, dass die Buben sich dann nicht von mir entfremden?" sinnt er in sangen Nächten. Na, setzt sind wir sa wieder salonfähig", sagt Dr. Giestner und richtet vor dem Schrank­spiegel noch die verrutschte Krawatte.Vorwärts, dalli, dalli!" sfrau Huber verlässt mit Bedauern das Schlüsselloch und eilt in die Küche. Jetzt wer­den dieHerrschaften" gleich Kaffee wünschen. Nachdem ste den Kaffeesatz der Frau Huber getrunken haben(Fran Klotzke macht einen noch schlechteren, Papi, tröste dich. Und weisst du: sie spart sogar mit dem Zucker. Ueberhaupt möchten wir fort von dort, nicht wahr, Abel?"), da druckst der Emil mühsam heraus:«Papi, es ist doch wahr."WaS denn?" Das mit dem Ungenügend. Weisst, ich kann fa gar nichts dafür. Der Professor Kühne ist eben aemein. Da kann ich lernen soviel ich will, zum Schluss lässt er mich doch durchlaufen." Dr. Giestner kommt eine glückstche Idee. Aber Emil, d» bist dach sonst nicht so! Warum gebrauchst du Ausreden?! Schau, ich bin doch immer dein guter Kamerad gewesen, und setz! belügst du msch". und er lässt traurig den Kops hängen. Aber Vapi", ereifert sich der sonst stille Emil,da» kann doch nicht dein Ernst sein. Krage nur Abel und Kran Klotzke, ob ich mir Mühe gebe. Ich will doch nicht sitzen bleiben. Alle meine Kameraden sind VarzugSschiiler und die rücken in die nächste Klasse hinaus. Aber Papi, da werde ich doch nicht sitzen bleiben wollen!" Ja.... dann... wa» soll man aber dann nur machen?" und der Pater runzelt die Stirn. Könntest du nicht vielleicht bei dem Pro­fessor vnrsprechcn lassen. Vater?" Da» könnte ich schon. Aber weisst, ich alaiche, ich würde dir damit nicht viel bellen. Ich batte nämsich zuletzt schon den Eindruck, dass der Kühne mich noch weniger leiden kann als dich. Ich will dir nscht auch noch die letzte Ekanee ver­derben, weisst du." Dem Jungen st-ben schon Trä"»n in den Augen. Auch dem Mel gefällt die Sache nicht. Mer fchliessl><si: plärren braucht der lanae Lasse doch nicht. Sr schweigt aber, denn im Rechnen steht er auch nicht gut. und der Klassenlehrer hat shn vor zwei Tagen in» Klassenbuch eingetragen.

Wie Ich Radiohörer wurde und Jeder Mensch ist ander». Ich gehöre nun einmal zu denen, die zu Haufe Ruhe haben wol­len. Daher war ich ein geschworener Feind de» Radio. Wenn ich daran denke, wie manche meiner Freunde für schwere? Geld einen Krach im Häu­sel haben, dast einem im Kopfe ganz wirblig wird. Nein, danke, meine Ruhe ist mir lieber! Mochten böswillige Zungen mich behaupten, dast nur Mangel an Kleingeld mich hindert, dast ich unmodern und kein.Kulturmensch sei, ich blieb hartnäckiger Gegner. Denn: Lieber unmodern sein, al» einen immer lär­menden Radioapparat im Hauke haben. Und Geld? Schon richtig, davon ist höchsten» drei Tage bei mir etwa» zu spüren, aber, ein Wink und der schönste Apparat steht hier, allerdings m>f Raten. Na, und ob e» gerade Kultur ist, wenn man beim GeschirraufwaschenDie Götterdämmerung " oder Traviata " hört, da» wage ich zu bezweifeln. Bestimmt aber hat e» mit dem BegriffKul­turmensch" nicht» zu tun, wenn im Rundfunk Menschen in der niedrigsten Weise beschimpft werden. Doch stärker alS der menschliche Wille sind die Umstände und trotz aller Ablehnung hatte ich eine» Tage» einen Radioapparat. Nicht eine Krone hat er mich gekostet, direkt aufgezwungen wurde er mir. Wa» blieb mir übrig, al» den Drohungen der Kollegen und den Bitten der Frau nachzugeben. Meine Abneigung gegen diesen geheimnisvollen Kasten überwindend, studierte ich die Grundlagen deS Radloempsangc», krach nach dem theoretischen Studium dieser Frage auf Bäume und Dächer, um Ausschau zu halten, wo die Antenne angebracht werden könne. Son­derbar, mir wurde gesagt, es koste gar nicht», doch siche da, man muss einen Antennendraht haben, ein gewöhnlicher tut'» nicht. Also kaufen. Run die Frage, welchen Draht soll man kaufen. Ich frage Bekannte, die schon immer etwa» vom Radio verstanden haben. Du meine Güte, die einen be­schwören mich, nur sa den gedrehten zu kaufen. Die anderen schütteln entsetzt die Köpfe, wie mir semand einen so unfachmännischen Rat geben kann. Tvr Fachmann im Geschäft entscheidet, dast der volle Draht besser ist. Ich kaufe noch die Ablei­tung. die Zuleitung, die Stromführung, den Blitz­schutz und z»m Schluss kenne ich mich vor Leitun­gen überhaupt nicht mehr au». Sonntag früh beginnt die Montage. Mittags spielt der Kasten. Donnerwetter, ich habe vor mir selber Respekt. Zwar: Die Hände sind zerschunden, zerstochen, in den Rock habe ich ein grosse» Loch gerissen, beim Löten die Fingernägel erwischt, doch der Kasten spielt und nicht ein­mal so übel. Die häusliche Ruhe zwar ist verschwunden. Dafür bekamen wir dieDrehkrankheit". Da» ist so: Meine Frau will drehen, ich will drehen, mein

Doch da» weist der Vater nicht, und auch der Emil ahnt e» nur. Weisst", sagt der Emil nach langem Nach­denken,»da» ist so: wenn die Mütter zum Kühne kommen und sie plärren ihm wa» vor, dann ist er viel freundlicher, lind höflich ist er zu den Damen, sag' ich dir. Stell dir vor, der Mutter vom Bans« hat er unlängst sogar die Hand ge­küsst." Dr. Giestner wird ganz heiter. Dast ihm sein Emil so schön die Trümpfe in die Hand spielt! Jetzt will er ihn aber auch nicht länger zappeln lassen: Weisst du, Emil, ich habe da eine Idee. Ich weiss zwar noch nicht, ob es auch klappen wird, aber schliesslich könnte ich eS sa versuchen. Ich könnte auch eine Dame zum Kühne schicken." Oh. Papi, fein, wen willst du denn hin­schicken?" Wie hat dir die Dame gefallen unlängst im Cafk?" Ganz nett", kommt e» zögernd, denn die Kinder haben schon unlängst aeurteilt, dast da» wieder so eine blöde Pute" ist. Na also, wenn ich diese Dame bäte und! wenn auch du sie schön bitten wirst.(Mel, auch du wirst ein nette» Wort für deinen Bruder ein­legen, nicht wahr?" und der Kleine nickt ge­schmeichelt),sa, also dann wird sie un» sicher au» der Zwickzange heraus helfen. Na. wa» meint ibr?" Gut, Papi."Kn Ordnung, Papi", tönt t» erleichtert von den Kind-rn her. Ja: und sollen wir der Dame dafür nicht etwas kchenken?" Wenn sie'» gut macht, kaufen wir ihr «Inen H»t."»Warum einen Hut. Mel?" Sie hatte doch k-inen auf. Vati." Nein, lieber Vl»men", entscheidet Emil. Meine liebe Bärbel. eS ist geschafft! Morgen erlcheint die Familie Giebner vollzählig . in deiner Mahnung. Die Bengel» mit roten Nelken im Arm. Ich sehe deine Auaeu fragen, wieso, sind ob mir meine beiden Hgrssövs- schon dieEinwillimma" erteilt hol'en. An solchem Temvo ging da» leider nickst. Mer ich Hofs-, dass du die Herren dieser schwierigen iungen Herren bald für vich s-'tzv eln"-nom"-a hoben wirst wie du und ick e» schon lanae haben möchten. Allo: aut bald i Ganz der deine, ff-rih V. S. Emil will dich bitten, den braven Professor Kühne vom RealgNmuasium anfzusuchen. und ich erlaube dir ausnahmsweise, mit>bm flirten. mit Mab. mein Kinv. mit Mass." MTP

Sohn will drehen. Die Knöpfe üben eine eigen­artige AnziehnngSlraft au». Da» Seltsamste, jede» von un» dreien will etwa» andere»! Will ich Nachrichten hören, sagt meine Frau: Daü dumme Gequatsch", dreh Musil auf" Dreht ste Musik aus. so sage ich:Hör' auf mit dem Ge« fammerk" Mein Junge dreht am liebsten neben den Stationen auf, dort, wo e» am lautesten pfeift. Tv» stachelt meinen Zorn a»fs Höchste, ist Signal zum Kampf. ES beginnt ein allgemeiner Streit und im Kampsgetöse gehen Musik und Nachrichten unter. Dee.Kamps tvurde mit sedem Tage schär­fer. Zum Schluss kam e» soweit, dast meine Frau wie eine Furie ans mich lo-fuhr, wenn Ich mich auch nur nm einen Schritt dein Apparat näberte. Mir geht es wie den Enaländern, um Frie­den zu baben. gebe ich nnch. Ich drehe überhauvt nicht mehr. Der Apparat eristiert kür mich nicht. Gelacht; ging e» früher ohne, wird es seht auch gehen l Insgeheim beschliesse ich. den Apparat bei nächster Gelegenheit verschwinden z» lassen. Grol­lend stelle ich fest, dast meine Abneiguna begrün­det Ivar. ES ist doch so:Der gute Mensch in keinem Drange ist sich des rechten Weges wohl bewusst." Andererseits doch nicht ganz von der Hand zu weisen, so ein Apparat. Wenn meine Frau nicht zu Hause ist, dann drehe ich auf. Bon allen Sen ­

dern, die ich erreichen kann, höre ich mir Reden und Nachrichten an. Auch wenn Ich ihre Sprache nicht verstehe. Beim Abhörcn einer fremden Sprache kann man so schön die Phantasie schweifen lassen. In Sofia spricht eine Fran, so eigen, dast ich immer das Verlangen verspüre, ihre Lippen zu küssen. Tann spricht einer, wahrscheinlich italienisch, der reisst das Maul so auf, dass e» mich gelüstet, ihm meine Faust hineinzustossen und drinnen umzu­drehen. Dumme Gedanken, nicht? So schwankte ich zwischen Verlangen, und Entsagen. Heute weist ich, dass ich den Apparat bestimmt wegschasfe. Han» P a b l e.

Schach ins Volk

Schachaufgabe Nr. 385 Von E. Kahane. Schwärs: Keß(11

Weiß: Kc2, OKI, Tdl, Lbl. Saß. 68,(6) Matt In 8 ZBien! Losungen sind bis längstens 14 Tasto nach Er­scheinen der Aufgabe an Wenzel 8charoch, Dra- kowa 33, Post Modi an. elnxusendcn. Umnanor tu Nr. 382: I.ei' Richtige Lösungen sandten nachfolgende Genos­sen ein: Schliffet Anton. Schöbritz: Tcppor Franz. Karlsbad : Kouka) Frans. Prag -Strnschnltz: Dlnne- bler Emil Tatschen: Nitsch Rosa. Trupschlts; Bernt Josef. Komotau ; Rotsch Manfred, Klein priesen: Klötzlg Rudolf, Richter Heinrich. Richter Oswald, St rache Rudolf, Strache Karl, sämtlich Oroß«PriM<n: Demel Rudolf. Schirmdorf: Lepschi Franz. Kaplltz: Habt Erwin. Schindler Robert, Tylc Lady, Chlmlak Theo. Holfeld Otto. Lohmüller Hans, Frcundi Anton, sämtlich Nesterslts: Ämter Rudolf. ToUchen; Schöpfe* Josef, Dux; Ulbert Rudolf. Prosetitz; Brr« «er Josef. Klelnaugozd: Sfearwada Frans und Scha« roch Frans. Wfsterachan: Havet Frans. Modlan:« 118 An ton und Walter Ludwig. Kwltkau,

X. Frans, Prag : Gibt es leider nicht mehr; die einzigen In deutscher Sprache sind Schweixer Arb.» Schachseltung und unser Schachmlttellungsblntt vom Atua". K. Manfred. Klrlnprlewn: Kn wird mich freuen, etwas aus diesem Kampf zu glossieren.

Arbeiterschach Serienspiele Im V. Kreis In der am 37. Mörz ausgetragenen 4. Runde der diesjährigen Bezlrksmelsterechaft verliefen auch dies­mal die Spiele völlig reibungslos und ohne besondere Üeberraschungen. Lediglich der Wettkampf der Wl- sterschaner Reserven gegen Bichwald butte beinahe eine unangenehme Sensation für Bichwald bringen kennen. Die Teplltzer 1. Mannschaft gewann gegen Ihre Reserve mit 6:0 Punkten. Auch Wlsterschan I. gegen Kuckmantel endete mit diesem Resultat. Dio Zucfemantler Genossen machen derzeit eine schlimme Krise durch, hoffentlich ist dies nur eine vorüber­gehende Bracheinung, In Kwltkau gewann Blchwald gegen Wlster- schnn II. mit 3*/:: 2*6 Punkten. Bel Wlsterschan 1 Punkt verloren durch zu split antreten. Nach der 4. Runde ist nun folgender Turnier­stand: 1. Teplltz I. 3U Siege. 18*h Punkte. S. Wi< storachsn I, 8 Siege. 20*4 Punkte. 3. Blchwald?' r Siege. 11*4 Punkte(1. H.). 4. Wistcrachsn 77. 1 Sieg, 0*4 Punkte. 56. Zuckmantel 1 Sieg, ß»4 Punkte, ß.6. Teplltz II. 1 Sieg, 514 Punkte<1. H.).

Bezirkswettkampf Dux: Teplitj! Dieser Interessante Wettkampf findet am 22. Mal In KostenblattP o s t" anläßlich der Maiwanderung statt. Zu diesem Wettkampf haben folgende Spieler zu erscheinen: Hyna Fr. und Frau. HostomJlz: Mazzln, Böhm. Pichl, Weberslnke. Hofmann, alle Sobruasn; Schöpfen und Krumpa Richard, Dux: Pfibemy. Lan- gugest: Stubner« Kostenblatt, und Tychal, Herrlich. Da In Kostenblatt eine Menge Arboitcr-Schacnsplßler sind, wird es wahrscheinlich zu einer Sektionsgrün­dung kommen. Bretter sind mitzubringen. Schach - Interessenten sind willkommen. Beginn wird noch rechtzeitig bokonntgogoben.

In flagranti ertappt... MTP London. Tvr ehrenwerte Mr. Cecil Frazer hat leider die Torheit beseflen, seine nicht minder ehrenwerte Gattin Mr». Emily Frazer einen Augenblick lang der Untreue zu verdächti­gen und sie In flagranti ertappen zu wollen. Die Folgen dieser Unbesonnenheit waren, dass er erstens Abbazia , wo er sich gerade mit seiner Frau aufhielt und da» im Frühjahr besonders schön ist, ziemlich fluchtartig verlassen muhte, weil ihm die Sache peinlich ivar, dast er zweitens einen schönen Scheck loögeworden ist, aber dass drittens dadurch ein ungewöhnlicher Gaunertrick entlarvt werden konnte. Denn Frazer hat zu allem Ueberflust die Sache einem seiner Freunde Im Klub sofort nach seiner Rückkehr nach London erzählt, und siehe da, dieser hat die gleiche Geschichte voriges Jahr in Deauville erlebt. Frazer war masslos erstaunt, dann lief er zur Polizei, und diese machte die einfallsreichen Gauner mit Hilfe ihrer italieni­schen Kollegen noch in Abbazia dingfest. Eines Morgen» erhielt Frazer im Hotel In Abbazia einen Brief, der ihm in recht brutaler Weise anlündigte, dass er am gleichen Nachmit­tag zwischen 5 und 7 seine Frau auf Zimmer Nr.... in den Armen des österreichischen Baren» HaderSbrunner in flagranti ertappen könnte. Frazer Ivar außer sich, aber e» fiel ihm ein, daß seine Frau tatsächlich für diesen Nachmittag einen weiten Ausflug angekündigt hatte. Sein Verdacht Wurde rege, er beschloss zu handeln. Pünktlich um 6 Uhr stand er vor Zimmer Nr.... Aber noch bevor er die Tür eindrückcn konnte, öffnete stch diese, ein vornehm aussehen­

der Herr blickte durch den Spalt, er trug einen Morgenrock und war ohne Kragen. Offenbar wollte er sehen, ob der Weg frei war. Frazer liess ihn gar nickst erst wieder die Tür schliessen. Er stiess ihn beiseite, drang in dar Zimmer ein, sah ein zerwühltes Bett und eine Dame, die gerade ihre Toilette beendete. Schon wollte er aus­schreien:Emily!"... Aber eS war nickst Emily, sondern eine ihm völlig unbekannte andere junge Tume. Er er­bleichte, dann wurde er rot, er stammelte irgend etwas und wollte sich zurnckziehen, aberBaron HaderSbrunner" vertrat ihm den Weg. zeigte sich ungeheuer empört, was nach Lage der Dinge nur verständlich schien, wollte ihn zunächst auf ein Säbelduell fordern, dann der Hotelverwaltung an­zeigen, jedenfalls einen Riesenskandal machen» Frazer wusste gar nickst, wie er sich helfen sollte, und eS fiel ihm nichts bessere» ein, al» die Sache wie unter Gentlemen " zu erledigen, indem er einen Scheck anbot, den der Baron nach einigem Zögern auch akzeptierte. Dann zog sich Frazer mit Verbeugungen und Entschuldigungen zurück, und am nächsten Tag reiste er mit feiner Gattin ob. Wie gesagt: er schwieg über den Vorfall nickst, wie da» offenbar Dutzende vor ihm getan haben müssen. Denn jetzt, da man das in fla­granti ertappte Paar festgesetzt hat, stellte es sich heran», dass es stch um einen Kellner au» Wien und eine Tänzerin handelt, die diesen Trick seit anderthalb Jahren mit Erfolg in den fashionabcl» steil Bädern und Wintersportplätzen durchsührten. Die Diskretion, die in solchen Situationen gent - leman-likc ist, sicherte ihnen ein fast ungestörtes Arbeiten. E. W.