Sonntaft, 10. April 1038 Seite 0 Nr. 8K i Der alte Seemann Von Albert Dandistel Es reifte. Das Rattern der Straßenbahn erschütterte die Morgenstille. Wimmernd erhob sich in einer Hausnische ein großer, breitschultri­ger Mann. Sei» Anzug war zerfetzt. Der ver­wilderte Bart maskierte sein Antlitz. Schlotternd eilte der Fremde in das Grau des Tages. Flammende Hochöfen und dickqualmende Fabrikfchlote hatten den Verelendeten belebt. Herzhaft betrat er das Kontor einer Rhein -1 Dampfschiffahrtsgesellschaft. Die Büromädels er«| schraken. Sofort trat ein graumelierter Herr an die zerlumpte Gestalt und indem er unwillig fragte:Was wollen Sie hier?" öffnete er die Tür zur Straße... Da aber begann der Zer­lumpte zu jammern:Um Gotteöwillcn, nicht hinausschmeißen I Geben Sie mir Arbeit; Geben Sie mir Arbeit! Sonst gehe ich läputtl" Pein-! liehe Stille störte den Betrieb. Schnell reichte ihm der Geschäftsmann eine Gabe. j Der Zerlumpte wehrte sie ab, mit beiden Händen, und eiferte:Ich will nur Arbeit, keine Almosen, nur endlich Arbeit! Hören Sic, hören Sie, ick bin kein Bettler, sonst wäre ich nicht so arm!" Da forschte der Geschäftsmann ergriffen: Welchen Beruf haben Sie denn?" Der Verarmte antwortete:Ich war See­ mann !" Und indem er immer wieder aus einer! hoffnungsfreudigen Erregung so vor sich hin sagte: Ja, Seemann ; ich war Seemann ..."» kramte er hastig aus seiner.zerfransten Rocktasche seine Seefahrtsdienstbücher. Der Geschäftsmann prüfte sie und fragte dabei:Wo waren sie die längste Zeit an Bord?" Da wurde die Haltung des Zerlumpten, selbstbewußt; er sagte:lieber acht Jahre bin Ich bei der SegelschisfSrederei Leist' gefahren; dann, war ich Bootsmann bei der Eunnard-Linie; und während des Krieges diente ich als GefcchtSruder- gänger in derElsten TorpedobootS-Halbflot« kille", und seitdem bin ich überflüssig geworden, weil weil der Ueberseehandel noch nicht wieder so in Schwung gekommen ist, wie er vor dem Kriege war; ab und zu, wenn ich Glück habe, I werde ich mal da und mal dort für Gelegenheits­arbeiten gebraucht, auf ein paar Stunden oder Tage, oder während der Erntezeit auf ein paar! Wochen; aber dann werde ich immer wieder ent«' kaffen; und so geht's mit mir bergab, obwohl ich doch so gerne wieder nach oben will, aus dem 1 Elend heraus; und eS gelingt mir nicht, und eS. gelingt mir nicht!" Der Geschäftsmann hüstelte und las und las in den SeefahrtSdienstbüchern, daß der Zerlumpte einst von Kapitänen der großen Handelsmächte! als ein tüchtiger, nüchterner und beliebter Kerl gekennzeichnet worden war. Und da atmete der Fremde auf, schon ganz erleichtert. Er räusperte vor HosfnungSfreudig» feit so, daß zum Ausdruck kam:So zögern Sie! doch nicht mehr länger! Geben Sie mir Arbeit an Bord Ihrer Rheindampferi" Endlich schaute derj Geschäftsmann auf und fragte freundlich:Ha­ben Sie denn irgendwo Ihr Zeug, ich meine: Ihre Berufsausrüstung?" Der Zerlumpte schaute fassungslos zu Bo­den und stammelte vor sich bin:Alles ist ver­braucht..." Bedauernd gab ihm der Geschäfts«, mann die SeesahrtSdicnstbücher und ein Almosen.! Ostwind pfiff. Verzweifelt sträubte sich der Zerlumpte gegen daL Verzagen. Aber jede Woche ließ ihn tiefer ins Elend gleiten. Und wieder kam ein Sonntag. Angst vor der frostigen Nacht und die Angst vor dem Zusammenbruch seines abgehunsten Kör­pers trieben ihn zu dem Versuch, sich gewaltsam aus dem Elend herauszuretten. Er folgte seinem Vorsatz: Jus Weitend der Industriestadt...! Ec drückte seinen harten, krummgefrorenen Zeigefinger gegen den Einlaßknopf einer Billa . Aber niemand kam. Er drückte zum zweiten Male. Er polterte mit der Faust gegen die Haustür, hielt den Atem an und lauschte hinein. Tiefe Stille herrschte drinnen. Da verzerrte die Gier sein Antlitz. Er bebte zwar, dennoch zog er einen Nachschlüssel auS seiner Rocktasche und steckte ihn ins Schloß. ES knackste. Die Wohnung öffnete sich. Er trat ein und verriegelte die Tür. Zuerst riß er den Kleiderschrank auf und ihm entfiel ans freudigem Sckreck ein staunendes Ooh..." Nervös betastete er die Aermek der Anzüge, der Ulster und der Pelzmäntel. Unten standen viele Schuhe. Er griff einen auf, hielt ihn an seinen Fuß und flüsterte, von Glückselig­keit überrascht:Jesses! di« passen ia..." Er ließ den Schuh fallen, schaute ins Wäschefach und schmunzelte wie ein Mann, der seine Wäsche be­sonders wegen der Sorgfalt liebt, mit der sie ein­geordnet worden war. Plötzlich huschte er an eine Zimmcrtür, indem er jammerte:Nun noch das Geld; nun noch das Geld, Geld Geld!" Vor­sichtig klinkte er die Tür auf und späbte diebisch in die Stube. Er sah den massiven Schreibtisch, sprang über den Perser draufzu und betroffen staunte der verwahrloste Einbrecher im großen Wandspiegel den ehemaligen Seemann an:Der bist nun Du?" Er wankte, ließ sich auf einem Sessel nieder und schaute zu Boden. Schläfrige Stille beschlich ihn. Er versank in tiefes Nachsin­nen. Friedlich tickte die Zimmeruhr. Auf einmal lächelte der Versunkene, so vor sich hin und nickte: er lauschte dem Ticken, aus dem das ferne Ticken der Wanduhr seines Eltern­hauses herausklang; er sah und hörte seine Mut­ter... Und da erschrak er. Wirr stierte der Mensch MTP Sidney. Die 180-Jahre»feier Austra­ liens hat da» allgemeine Interesse auch auf. dar Schicksal der Urbevölkerung dieses Kontinents ge» ' lenkt, deren Stämme immer noch zu den unbekann­testen Völkern der Erd« gehören. Man glaubte lang« Zeit, daß sie im AuSsterben seien. Seit einer Reihe von Jahren hcwen dies« Völker aber«inen im gleichen Tempo mit ihrem Eintritt in die Zivi« , lisation steigenden, schon heute sehr erheblichen Geburtenüberschuß zu verzeichnen. Die Maori, die Zulu, die Indianer, die Sudanesen haben sich mutig gegen das Eindrin­gen der Weihen in ihre Länder zur Wehr gesetzt und ihren Besiegern zum Schluß wenigstens das Recht abgerungen, friedlich in ihrem Heimatlande leben zu bleiben. Der wenig kriegerisch veran­lagte Australneger hingegen hat einfach das Feld geräumt. Abgesehen von wenigen Tausend sind die llrcimvohner aus allen Staaten des Com­ monwealth mit Ausnahme von Westaustralien , Nordaustralien und Queensland ins Innere verschwunden. Insgesamt dürfte es heute noch ungefähr 100.000 geben. Die Eingeborenen Tas­ maniens . die noch primitiver waren als diejenigen des Kontinents, sind schon vor ungefähr fünfzig Jahren völlig anSgestorbcn. Seit dem Ende de» Weltkrieges bemühen sich die RegierungS« und Missionsstationen jedoch mit vielem Eifer, den Untergang der letzten Reste dieser alten Rasse aufzuhalten. Sie haben für die geistige, wirt­schaftliche und staatsbürgerliche Erziehung der Eingeborenen viel getan, und die Früchte ihrer Bemühungen sind nicht auSgeblieben. Die alte Ansicht, daß die Eingeborenen Australiens eine geistig und körperlich tiefstehende Rasse seien, hat sich dabei rasch als unzutreffend erwiesen. Im Gegenteil,«S hat sich gezeigt, daß sie eine geradezu erstaunliche Auffassungsgabe be­ sitz "», und daß ihre Kinder, wenn sie mit weißen Kindern zusammen aufwachsen und erzogen wer­den, in gleichem Matze wie diese lern- und bil­dungsfähig sind. Ein reinrassiger Australneger, der als einer der besten Redner des Landes gilt, amtiert als Professor für australische Urgeschichte an der Universität Melbourne . Viele Eingeborene mei­stern sehr leicht klassische Musik und entwickeln im Spiel der verschiedensten Instrumente eine an die Zigeuner erinnernde erstaunliche Virtuosität. Andere werden tüchtige Mechaniker und Mathe­matiker, zwei Berufe, die ihrem grüblerischen Temperament besonders zu liegen scheinen. Daß eS sich hierbei nicht nur um Ausnahmen handeln kann, beweist die Tatsache, daß bisher nur einem verschwindend geringen Bruchteil der eingeborenen zum schwingenden Pendel der Uhr und stöhnte in Qual:WaS soll ich nun tun, nun tun, nun tun?" ES tickte fern... Mühselig erhob er sich und lispelte:Hier kann ich nicht stehlen, o Gott, o Gott ..Er verlieb daS Haus. Der Himmel war grau geworden. ES fror. Mit gesenktem Haupt und die Fäuste in den Ho­sentaschen tappte er an den mollig Gekleideten vorbei durch die Straße, die auS der Stadt führte. Seine Augen tränten, während sein verwildertes Antlitz aus Freude darüber lächelte, weil er nun doch nicht gestohlen hatte. So ging er und ging er, bis ihn der eisige Wind auf freiem Gelände vor- wärtstrieb, immer mehr in die Kälte, an die Nacht heran, vor der er Angst hatte. Und da knirschte er plötzlich:Jetzt könnte ich gestriegelt im ge­heizten Hotelzimmer hocken und nach Herzenslust fressen! Oh fressen tät ich jetzt, fressen.. Mit der Faust, die der Frost fast stahlblau ge­färbt hatte, schlug er sich in seinem Heißhunger ! gegen die Stirne und feixte:Ha! Ich war feige Er biß sich wütig auf die Zähne und knirschte:Aber jetzt: Käm nur ein Hund!"... Der Mann geiferte in seiner Qual und schnaubte und blieb plötzlich stehen und stierte sehnsüchtig auf den Weg, den er dahergekommen war, zu­rück... Tenn voraus, in der Richtung, in der er sich hatte entfernen wollen, näherte sich schon die Nacht... Und vor ihm, in der Stadt, erwartete ihn das alte Elend Und immer !mehr schlich ihn der frostige Schatten der Nacht 'an. Er fah auf der vereinsamten Landstraße kei­nen Ausweg aus festem Elend... Auf einmal hörte der Verzweifelte, daß sich ihm aus der Dun­kelheit Schritte näherten. Er flitzke hinter einen Baum, bleckte die Zähne, und seine Hände krampften sich zu Fäusten. Immer naher kamen die Schritte an ihn heran. Er buckelte sich, sprang den einsamen Passanten an und schrie:Hände hoch!" Ta stürzte auch schon der Uebersnllcne von einem Magenhieb schwer getroffen, zu Boden. Der Räuber stürzte sich über ihn, erbeutete die Brieftasche, schreckte dann hoch und hastete zurück, zur.Stadt, verfolgt von dem Geklapper seiner eigenen Schritte. I Abgehetzt stolperte er endlich die steile Stein­treppe hinab, die zum WirtshausZur Grube" führte. Und da ihm nicht sofort geöffnet wurde, fchlug er Lärm mit beiden Fäusten und drohte verbissen:Macht auf!'Oder gleich fplitterts!" Mißtrauisch quitfchte die Tür. Der Gehetzte drang ein, überrannte den Wirt, stürmte durch den lan­gen Korridor in die qualmige Kaschemme und schrie:Musik! Schnaps! Und Zigaretten her! Und Musik! Unh Schnaps! Den Schnaps!" Die trüben Gesichter der Gäste staunten. Der"Gehehte schnaufte und knirschte. Verzlveiflung funkelte in feinen Augen. Da tickte eS in der Stille, die ihn I I II I II Bevölkerung die Möglichkeit zivilisatorischer Er­ziehung geboten werden konnte, und daß ein hoher Prozentsatz dieser Wenigen LeistungSgrade erreicht hat, die fast durchweg über denjenigen der mit ihnen zusammen ausgebildeten Weißen lagen. Die große Mehrheit der Eingeborenen lebt freilich noch immer in ihrem durch die Zivilisation nur wenig veränderten Urzustand. Sie hat außer der täglichen Nahrung kein anderes Bedürfnis als denMia-Mia", den aus Zweigen angefertigten Wind- und Sonnenschutz. Sie schwingt noch wie ihre Vorfahren vor tausend Jahren den Bumerang, der allerdings fast immer nur als Sportgerät, kaum je als Kampfwaffe benutzt wird. Sie lebt vom Fang von Enten und anderen Was- scrvögeln. Sie kennt den Ackerbau nicht einmal in feinen primitivsten Formen, mahlt die Samen ge­wisser Gräser, um daraus Kuchen zu bereiten, denkt aber immer noch nicht daran, diese Samen auSzusäen und sich so eine Ernte zu verschaffen, sondern glaubt, daS Wachsen deS Grases fei die Folge eines mächtigen Zauberers. Dafür sind dieseAustralneger von gestern" freilich unüber­treffliche Meister deS Fischfanges. So leben allerdings nur noch die Stamme des Innern. Bei den anderen, die naher an den Küsten und großen Städten wohnen, dringt die Zivilisation unmerklich, aber unaufhaltsam vor, und auch im Innern selbst findet sie durch die junge Generation, die in den Schulen der Regie­rung oder der Missionsstationen erzogen wurde und dann wieder zu ihrem Stamme zurückkehrt, immer mehr Eingang. Die Zahl der Eingeborenen im Innern, die sich europäisch zu kleiden begin­nen, englisch lernen und affmählich tüchtig« Land­wirte und Viehzüchter werden, wächst in erstaun­lich raschem Tempo. Eine wesentliche Förderung dieser Assimila­tion bietet daS völlige Fehlen jeden StaatSbe- griffcs. DieStämme" der Eingeborenen, die sich voneinander durch ebenso viele Dialekte unter­scheiden, sind keine politischen oder administrati­ven Gemeinschaften, sondern große Familien. ES gibt deshalb zwischen ihnen auch keine Kriege, sondern lediglich seltene Straferpeditionen, sofern StammeSgesetze, Heiratsvorschriften oder ähnliche Traditionen verletzt werden. Aber auch in diesem Falle hört der Kampf automatisch auf, sobald fein Ziel erreicht ist, und die Feinde von heute find morgen wieder die besten Freunde. Im übrigen ist der Australneger ein heite­rer Mensch mit einem stark ausgeprägten Sinn für Humor, und denjenigen gegenüber, die sich als seine Freunde erweisen und ihn zu verstehen suchen, zeigt er große Anhänglichkeit. E. W. plötzlich überkam. Erschreckt schmiß er die Brief­tasche atff den nassen Schanktisch und schrie: Sauft! Singt! Lacht! Und Musil ! Musik!" Dann sprang er an ein Mädchen heran, umkrallte eS und tvarf es hoch, so daß eS waagerecht in seiner Gewalt lag. Und während sich in den gellenden Schrei deS Mädchens das rauhe Gelächter der Gäste mischte, drehte sich der von Gewissensangst verfolgte in einemfort und immer schneller um sich herum und wippte dabei. Plötzlich hielt er inne und begann mit feiner Last z» steppen und schrie:Musik! Musiki" Da sing die Radau­kapelle an. Lachend riefen die Gäste ihm zu: Prost! Prost!" Er ließ daS Mädchen auf ein Sofa faffen und keuchte:Her mit dem Schnaps! Her! Her!" Gierig soff er ihn. Und der Lärm tobte und tobte. So verging die Nacht. Gegen morgen schlief der Seemann endlich auf einem Stuhl in seinem Rausch ein. Müde hatte er seine strapazierten Glieder auSgestreckt. Und immer mehr und mehr drang daS Grau des TageS an ihn heran. Und die Kaschemmenuhr tickte und tickte... Auf einmal begann er zu räu­spern. Er erwachte! Seine verschwommenen Pu­pillen stierten verdutzt, just zu dem fleißig schwin­genden Pendel der Uhr. Erschreckt raffte er sich auf und trottete fröstelnd nach dem AuSgang. Ständig verfolgte ihn nun das Ticken. Manchmal im Raufch und Lärm härte er eS plötz­lich auS der Ferne: da sah er sich, so in Gedan­ken, in dem Zimmer jener Villa als Verelendeter, der dort einen Sieg über sich errungen hatte. Ein andermal entstand in ihm die Sehnsucht nach jenem Ort, aus dessen anheinielnder Stille damals das ferne Ticken" geklungen... So saß er an einem Spätnachmittag frierend unter einem Brücken­bogen. lieber die Brücke rumpelten Lastautos, Straßenbahnen und Pferdefuhrwerke, Peitschen hörte er knallen. Da hielt er sich die Ohren zu und schrie auf:Die Zeit, diese elende Zeit ist schuld! Der Hunger und die Kälte!" Er ballt« seine Hände und keuchte:Ich wiff kein Raubtier sein! Ich halte es nicht aus! Ich will lieber verrecken! Hier lieber krepieren! Aber nicht mehr rauben! DaS halte ich nicht auS, nicht mehr aus!" Und er wurde auf einmal ganz stiffe. Unruhig schauten seine matten Augen in den Nebel, der ihn umgab. Er schlotterte zwar; aber er lächelte mit sich selbst:Damals, ja damals dort habe ich nichts gestohlen..." Und die Dämmerung verffärte fein verwildertes Gesicht. Er erhob sich. Langsam ging er durch die abenddunklen Straßen. Tollende Buben um­schwärmten ihn und riefen auf ihn ein:Ein Strolch! Ein Vagabund! Ein Strömer!" Er aber hörte sie nicht. Er ging und ging, den Blick gesenkt, immer weiter, immer weiter, seiner Sehnsucht nach... Als er endlich in dem Dunkel jener Viss­angelangt war, leitete ihn die freudige Erregung seiner sehnsüchtigen Seele hin zur Haustür. Es roch nach Essen. Und drinnen lachten Menschen. Es tickte fern... Der Heimatlose lauschte. ES begann zu schneien. Die Goldreserven der Welt Von L G. Fuentes Im Jahre 1914 besaß die Welt vier Mil­liarden Dollars des gelben Metalls. Im Jahre 1929, nach dem großen Krach in der Wallstreet betrug der Weltbestand zehn Miffiarden Dollars. Noch später haben die verschiedenen Abwertungen und die Vergrößerung der Produktion die Reser­ven der Welt noch weiter erhöht. Im Augenblick betragen sie 22 Milliarden Dollars. Diese Er­höhung ist zu gleichen Teilen den Abwertungen und der Produktionserhöhung zuzuschreiben. So­zusagen hat die Welt in den letzten 23 Jahren zehn Milliarden Dollars gewonnen. Am 81. Jänner 1984 um 18 Uhr und neun Minuten besaßen die Vereinigten Staaten von Amerika eine Goldreserve im Werte von vier Mil­liarden und 88 Millionen Dollars. Um 16 Uhr und 10 Minuten des gleichen Tages aber betrug die Summe bereit» sechs Milliarden und 829 Millionen, da Roosevelt soeben durch Dekret den Doffar abgewertet hatte. Im Verlauf einer Minute haben also die Bereinigten Staaten nicht weniger al» zwei Miffiarden und 800 Millionen Dollars gewonnen. Im Augenblick besitzen die Bereinigten Staa­ten zwölf Milliarden und 400 Millionen in Gold, also mehr als 1929 überhaupt existierte und drei­mal al» e» im Jahre 1914 im ganzen gab. Diese Bestandsvermehrung in den Metall­reserven der Bereinigten Staaten geht mit denen der übrigen Welt Hand in Hand. Da» Gold, da» sich während de» Kriege» in amerikanischem Besitz befand«ine Milliarde und 600 Millionen Dollar» machte damals 40 Prozent der Weltreserve au». Im Jahre 1929 batte sich die Situation noch nicht geändert. Zur Stunde jedoch besitzen die Bereinigten Staaten 80 Prozent der Weltreserve, sogar mit steigender Tendenz. Man schätzt den jährlichen Zuwachs an Gold auf der Erde durch Förderung auf eine Miffiard« Dollar» und auch davon entfällt die Hälfte auf Amerika . Au» der folgenden Liste ist die Goldvertei­lung nach dem heutigen Stande in den wichtig­sten Staaten zu ersehen: US «.... England..» Frankreich. ,, Italien ..,» Japan ..,» Deutschland ,. 12,187.800 Kg. 2,180.100 Kg. 2,180.800 Kg. 876.180 Kg. 240.600 Kg. 120.860 Kg. 17,161.200 Kg. lCopyright by Lutetia Preß.)' Mitteilungen aus dem Publikum. Palmkätzchen und Frählingäbtätrn find Symbole und Vorboten de» AuferstehungSseste» seit alten Zei­ten. Auch süße Osterbroie, Striezel und Bäckereien sind ebenso alte und unerläßliche Begleiter diese» fchönen FrühlingSfeste». Jede Hausfrau aber berei­tet diese rasch und mühelo» mit den bewährten Oetkererzeugniffen. Köstliche» Aroma spenden Dr. Oetker» Banillinzucker und die Backöle mit Mandel«, Rum- und Zitronengeschmack, locker und leichcver- baulich wird jede» Backwerk durch da» alterprobt» Oetker-Backpulver. Deshalb vergessen Sie nicht beim nächsten Einkauf auch die nun nötigen Letter­präparate zu befolgen! 4644 Der Name garantiert Qualität. Obwohl unser Land besonder» reich an hochwertigen, rein natür­lichen und vor allem hygienisch einwandfrei gefaßten und gefüllten Mineralquellen ist, wird efne Unmenge von Wässern angepriesen, die sich unter den ver­schiedensten Bezeichnungen nicht nur auf ihre Billigkeit", sondern oft auch noch auf ihreHeilkraft" berufen. Solche Wässer sind mit den altbekannten, rein natürlichen Mineralquellen nicht zu vergleichen, da e» sich meist um Wässer handelt, die mit künst­licher Kohlensäure imprägniert sind, oder sogar um solche, die mit Mineralwasser überhaupt nicht» zu tun haben, sondern au» gewöhnlichem Brunnen­wasser mit Zusatz künstlicher Kohlensäure hergestellt werden. Ist e» daher nicht in Ihrem eigenen Inter« ee gelegen, statt einfachMineralwasser" zu bestel­len, ausdrücklich eine OualitätSmarke zu verlangen, wie z. B. ,Metz-Übler" oder.Krondorfer"? Bei diesen OualitätSmarken haben Sie die absolute Ge­währ, daß dieselben durch ihre moderne Quellen­fassung und vorbildlichen Einrichtungen hygienisch einwandfrei in rein natürlichem Zustande, so wie fit dem Urgestein entspringen, auf Ihren Tisch kommen! Gießhübler und Krondorfer sind altbewährte und erprobte GesundheitSwäffer mit wertvollen minera­lischen Bestandteilen, mit einem großen Gehalt an rein natürlicher Kohlensäure, von köstlichem Wohl­geschmack und großer Bekömmlichkeit. Markenware garantiert Qualität und wird daher von jedermann bevorzugt und gern gekauft. Sollten Sie nicht die­sem Grundsatz auch beim Mneralwasser treu bleiben, wo e» sich außer der Qualität noch um Ihr Wohl­befinden und Ihre Gesundheit handelt? ioo