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Br. 168. 16. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Versammlungen.

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Der socialdemokratische Wahlverein für den 4. Berliner Reichstagswahlkreis( Side of tagte am Dienstag in der Drachenburg an Schlesischen Brücke. Die außerordentlich gut besuchte Versammlung folgte mit Jnteresse dem Vortrage des Rechts­anwalts Viktor Fränkt über den socialen Charakter des neiten bürgerlichen Gesetzbuches. An zahlreichen Beispielen bewies er, daß die socialen Bedürfnisse der Arbeiterklasse in dem Gesetz nicht ge­nügend berücksichtigt find. Wo Besitzende miteinander zu thun haben, Verbands- Filiale ist, sei reicht worden. Einer derselben,

Ein

den

Diese Vorgänge bestärken die Arbeiter, in der Ansicht, daß Herr Anklam , troz der entgegengesezten Behauptung

des Magistrats, das Koalitions- und Petitionsrecht der Arbeiter beschränke. Zu diesem Punkt wurde folgende Resolution angenommen:

Freitag, 21. Juli 1899.

In einer Versammlung der Schuhmacher am Mittwoch wurde über den Ausstand in der Filzschuhfabrik von Emil Pinner Nachfolger( Inh. Manasse) verhandelt. Wie Herrmann als Mitglied der Lohukommission berichtete, ist der Ausstand in dieser Fabrik, wo bei dem früheren Inhaber bessere Arbeits- und Lohn­verhältnisse waren, dadurch entstanden, daß durch den Wechsel des Juhabers sowie des Werkführers die Verhältnisse immer unerträglicher wurden. Zunächst sollte aus der Arbeitsordnung der Basius aus geschieden werden, daß Arbeiter wvegen Streits nicht

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nach Maßgabe des Dienstalters zugesichert worden. Herr Anflam arbeiten. Knoll empfahl, daß man dann aber auch den 1. Mai durch habe nun diese Zulagen ganz willkürlich und ohne Rücksicht auf das Arbeitsruhe feiern solle. Die Streiffondsbeiträge für diese Woche Dienstalter bewilligt. Infolgedessen sei Herrn Anklam eine von fast allen sollen dann schon am Freitag, den 11. August, von abends 7 Uhr Arbeitern des Werkes unterzeichnete Eingabe eingereicht worden, ab bei Nümann abgeliefert werden. Ferner wird mitgeteilt, daß die worin diese bitten, daß ihnen wie es auf anderen städtiſchen Innungsmeiſter Hirſch ſen. und Heuer nur den minimal auch all­Werken geschehen ist die Zulagen bewilligt werden, damit jeder Arbeiter wisse, auf einen gemein 60 Pf. gezahlt worden sind. Es konnte aber auch mit mitgeteilt werde, nach welchen Grundsägen 60 Pf. pro Stunde zahlen, während doch vor dem Streit wie hohen Lohn er eigentlich Anspruch habe. Diese Eingabe sei geteilt werden, daß mehrere Firmen schon über den Maximalloha dem Herrn Anklam an einem Sonnabend von drei Arbeitern über- von 65 Pf. hinausgegangen sind und 70 Pf. Stundenlohn bezahlen. der auch Kassierer der Knoll ermahnt die Versammlung, sich durch diese letztere Thatsache sei jeder Fall genau gesetzlich geregelt; dagegen sei im Verhältnis am darauffolgenden Montag ent nicht in Sicherheit wiegen zu lassen, sondern stets eingedent zu sein, zwischen Befitlosen und Bejizenden das freie Vertragsrecht" gewahrt, ein unentschuldigtes Ausbleiben des lassen worden. Als Grund der Entlassung sei zwar daß die Unternehmer nur gezwungen die Zugeständnisse gemacht das natürlich den Besitzlosen, als wirtschaftlich Schwachen, benachteilige. gehenden Montag angegeben worden. Arbeiters am vorher haben und infolgedessen bei dem ersten Umschlagen der Konjunktur Da aber die Das alte Pfandleihrecht sei beibehalten, ebenso das Gesinderecht. Boche und auch die Lohnzahlung am Sonnabend vorüberging, ohne bestanden haben. Die einzige Möglichkeit, diesem wirksam entgegen ganze versuchen werden, die Zustände herbeizuführen, die vor dem Streit Da sei das Allgemeine Landrecht bei seiner Einführung ein weit größerer Fortschritt gewesen, da es über die damaligen socialen daß das Ausbleiben des Betreffenden gerügt wurde, die Entlassung treten zu können, sei die Festigung der Organisation. Diesem Zweck Berhältnisse hinausgegangen fei, während das neue Bürgerliche Arbeiter und Unterbeamte an, daß die Üteberreichung der Eingabe dessen weiteste Verbreitung sich jeder Steinsetzer angelegen sein vielmehr erst nach Ueberreichung der Eingabe erfolgte, so nahmen diene ein in der Versammlung zur Ausgabe gelangtes Flugblatt, Gejezbuch nicht einmal die jetzt vorliegenden Zustände genügend be- der wahre Entlassungsgrund ist. Herr Anklam stelle jezt ein pein- lassen solle. bearbeiter rücksichtige. Unter solchen Umständen sei es zu verstehen, wenn liches Verhör mit den Arbeitern an, um die Urheber der Eingabe schließlich die Socialdemokraten zum Schluß gegen das Gefeß ge- ausfindig zu machen. stimmt haben. Der Redner ermahnte die Versammelten, für die Stärkung der Macht der Socialdemokratie zu sorgen, damit sie die Rechtsverhältnisse zum Wohle des Volkes bessern könne. stimmiger Beifall bezeugte die Zustimmung der Anwesenden zu Ausführungen des Vortragenden. Dann wurde die folgende Berufs­statistik der Vereinsmitglieder verlesen: Der Verein hat 2915 Mit­Da der Magistrat es seiner Zeit abgelehnt hat, in der Friedrichs­glieder, darunter eine große Anzahl, die lange Zeit mit den Bei- Hagener Angelegenheit vor dem Einigungsamt zu erscheinen; da bei trägen im Rückstand sind. Unter den Mitgliedern befinden sich zur der ersten vom Magistrat vorgenommenen Untersuchung kein Arbeiter Beit: 474 Tischler, einschließlich 2 Tischlermeister; 5 Klavierarbeiter; vernommen wurde und auch in dem zweiten Schreiben des Magistrats entlassen werden sollen, wogegen die Arbeiter natürlich sich sträubten. je 1 Instrumentenmacher, Orgelbauer, Mechanikarbeiter, Holzarbeiter, die Gründe der Entlassung der beiden Arbeiter nicht angegeben Jede gütliche Vorstellung bei dem etwas nervösen Inhaber scheiterte, Brettschneider und Bretterträger; 3 Werkzeugmacher; 56 Bimmerer; find, so ist die Versammlung zu der Ansicht gekommen, daß der indem er auf den Wertführer Serahmer verwies. Dieser Herr ist 7. Stiftenmacher; 13 Stellmacher; 62 Drechsler; 20 Böttcher, ein- Magistrat eine Feststellung des wahren Sachverhalts grundsätzlich durch seine früheren Stellungen als Werkführer, namentlich von der schließließlich 1 Böttchermeister; 47 Bildhauer; 1 Formenstecher; vermeidet. Die Versammlung beschließt daher, die Angelegenheit beitern gegenüber, bei diesen überall gründlich verhaßt. Denn wo Schuhfabrik in Erfurt , durch sein schroffes Auftreten allen Ar­13 Bürstenmacher; 11 Korbmacher ; 40 Metallarbeiter; 145 Schlosser; 18 Schmiede; 10 Kupferschmiede;'38 Dreher; 21 Schraubendreher; dem Stadtverordneten - Kollegium zu unterbreiten mit der Bitte, eine früher friedliche Zustände herrschten, änderte sich das Ver­62 Gürtler; 17 Graveure; 20 Metallbrüder; je 4 Ciseleure, Bräger Untersuchung der Angelegenheit und die Wiedereinstellung der Enthältnis sofort, wo und wenn Herr K. Werkführer wurde. und Metallgießer; 6 Gelbgießer; 8 Schriftgießer; 35 Former; laffenen zu veranlassen. Ferner wurde eine Protestresolution gegen So auch in dieser Fabrit, wo er nicht nur durch sein hochmütiges 5 Bestoßer; je 2 Kernmacher, ginkgießer, Nadler, Heizer, Maschinen- das Verhalten des Herrn Antlam angenommen. Auftreten die Arbeiter aufs äußerste empörte, sondern auch bei jeder meister und Feilerhaner; 69 Klempner; 5 Schnittarbeiter; 7 Uhr= 31 Mechaniker; Im zweiten Punkt der Tagesordnung wurde die Lohn- Lohnzahlung ohne vorherige Ankündigung, d. h. immer wenn die Arbeit macher; 8 Silberarbeiter; 16 Rohrleger; bewegung der Arbeiter des Schlacht- und Bichhofes behandelt. Die- fertig gestellt, Lohnabzüge bis zu 20 und 25 Broz. eigenmächtig vor­9 Maschinenarbeiter; je 3 Maschinenbauer, Monteure, Galvaniseure, selben haben, wie aus den Darlegungen mehrerer Redner hervorging, nahut. Jede Beschwerde bei den Juhaber Manasse wurde schroff Fraiser, Bandsägenschneider und Maschinisten; je 1 Silberschleifer, im vorigen Jahre eine Petition um Lohnausbesserung zunächst beim zurückgewiesen, mit dem Bemerken, daß der Werkführer das Silberpolier, Optiker, Drahtweber und Metallschläger; 219 Maurer ; Stadtrat Hübner, und dann, als keine Antwort erfolgte, beim Di wohl c besten beurteilen könne. Als sich sämtliche Ar­2 Maurerpoliere; 2 Buger; 6 Steinmetze; 13 Töpfer; 6 Dachdecker; rektor Hausburg eingereicht. Die Angelegenheit hat sich bis jetzt beiter weigerten, die neuen Bedingungen zu unterschreiben, 9 Bauarbeiter; 8 Glaser; 4 Glasschleifer; 44 Maler; 1 Stein hingezogen, ohne daß die Arbeiter einen endgültigen Bescheid erfolgte deren Entlassung in schroffster Weise. Nummehr sah sich die arbeiter; 1 Steinschleifer; 2 Steinfeger; 1 Fliesenleger; 1 Brunnen hielten. Neuerdings hat sich der Stadtverordnete Wilke der Lohukommission veranlaßt, mit Juhaber und Werkführer zu ver­macher; 1 Ofensezer; 1 Glasbläser; 1 Gmailleur; 1 Glasgraveur; Sache angenommen und dieselbe im Kuratorium des Schlacht- handeln, weil gerade die besten und ältesten Arbeiter der Firma 1 Aeper; 2 Anstreicher; 1 Schriftmaler; 2 Porzellanmaler; 38 Ver und Viehhofes vertreten. Infolgedessen soll den Arbeitern von der Entlassung betroffen waren. Herr Manasse verwies darauf, golder; 16 Ladierer; 41 Möbelpoliere; 2 Beizer; 1 Schriftsteller; auch eine Lohnzulage bewilligt worden sein. Bestimmtes daß der Fabrikantenverband darüber zu entscheiden habe. 29 Schriftsetzer; 29 Buchdrucker; 2 Stereotypeure; 3 Lithographen; ist hierüber jedoch noch nicht bekannt. Es wurde eine Resolution fönne die Entlassenen nicht mehr aufnehmen, da 12 Steindrucker; 1 Silberdrucker; 1 Redacteur; neue 2 Expedienten; angenommen, welche sagt: Die Versammelten hoffen, daß die Ver- reits Arbeiter eingestellt habe. És erfolgte 2 Korrektoren; 5 Zeitungsspediteure; 40 Buchbinder; 2 Album- waltung des Schlacht- und Vichhofes den Arbeitern Bescheid zu- mehr eine Besprechung, alt welcher Herr Manasse, der arbeiter; 1 Goldschnittmacher; 1 Preßvergolder; 1 Etuiarbeiter; tommen läßt, ob sie eine Lohnzulage erhalten oder nicht. Vorstand des Fabrikantenvereins und Herrmann als Mit­23 Lederarbeiter; 30 Sattler; 19 Tapezierer; 4 Bojamentierer; Hierauf begründete Börsch und andere Redner die Forderung glied der Lohnkommission teilnahmen. Aber auch hier war selbst 6 Kürschner; 1 Knopfarbeiter; 51 Schuhmacher, einschließlich 1 Schuh- der städtischen Arbeiter auf Gewährung von Sommerferien. Dazu der Vermittelungsvorschlag des Vorsitzenden der Unternehmer zu machermeister; 1 Lederzurichter; 1 Lohgerber; 1 Weißgerber; wurde folgende Resolution angenommen: In Erwägung, daß Gunsten der Arbeiter fruchtlos, namentlich deshalb, 1 Gerber; 47 Schneider, einschließlich 6 Schneidermeister; 1 Damen - den städtischen Beamten ein Sommerurlaub gewährt wird, die Herrn Manasse ärgerte, daß die bösen Arbeiter sogar Streit­schneider; 1 Stepper; 6 Weber; 1 Teppichweber; 3 Täschner; Arbeiter aber einen solchen zur Erholung und Stärkung ihrer post en stellten"!! Selbst die einfichtsvolle Entgegnung des Bor­3 Färber; 9 Cigarrenfabrikanten; 30 Cigarrenarbeiter; 8 Cigarren Gesundheit ebenso notwendig brauchen wie die Beamten, richtet die fizenden: Das ist doch sehr erklärlich, wer will das den händler; 6 Musiker; 1 Musiklehrer; 2 Tanzlehrer; 1 Gesangs- Bersammlung an den Magistrat die Bitte, vom nächsten Jahre an Arbeitern verdenken, wir Fabrikanten machen es dirigent; 1 Brauer; 1 Brauereihilfsarbeiter; 1 Brenner; 136 Gast allen städtischen Arbeitern, die länger als 5 Jahre im Dienst sind, doch nicht besser, wir stellen auch Posten aus," und Schankwirte: 2 Destillateure; 17 Stellner; 1 Gastwirtsgehilfe; im Sommer eine Woche Urlaub unter Weiterzahlung des Lohnes zu der Deffentlichkeit angerufen, ob sich die Kollegen mit den Aus­führte zu feiner Einigung. Mithin hat man das Urteil 1 Oekonom; 10 Kaufleute; 1 Vertreter; 1 Lagerist; 1 Buchhalter; gewähren. 1 Comptoirift; 1 Bureaugehilfe; 1. Reisender; 29 Hausdiener; 4 Pader; 1 Arzt; 2 Heilgehilfeu; 3 Friseure; Solzbearbeitungsbrauche. Am Dienstag fand im Englischen gesperrten solidarisch erklären, da am Donnerstag, 21. Juli, 24 Barbiere; Garten" eine zahlreich besuchte öffentliche Versammlung der Arbeiter eine abermalige Verhandlung stattfinden soll. Zunder 1 Fischer; 6 Schlächter, einschließlich 2 Schlächtermeister; 5 Bäcker, der Holzbearbeitungsbranche ſtatt, un zu dem bei der und einige andere der Ausgesperrten erklärten, daß sämtliche Ar­einschließlich 3 Bäckermeister; 1 Konditor; 1 Kartonarbeiter; Firma Lange u. Wagner ausgebrochenen Streif Stellung zu nehmen. beiter einmütig bei ihrer Forderung beharren und Manasse 1 Gummiarbeiter; 1 Fabritarbeiter; 1 Hilfsarbeiter; 565 Arbeiter; Auch eine Anzahl Gräsereibefizer und Meister hatte sich eingefunden. ledenfalls nachgeben werde, entweder den Werkführer 6 Gärtner; 1 Kranzbinder; 1 Blunienhändler; 2 Grünkramhändler; Der Vertrauensmann I äd berichtete in längeren Ausführungen über zu entlassen und die Entlassenen wieder einzustellen oder 8 Milchhändler; 1 Butterhändler; 5 Kohlenhändler; 4 Händler; die mit der Firma gepflogenen Unterhandlungen, die resultatlos daß Der Ausstand mit Nachdruck fortgesetzt werde. Herr 11 Kutscher; 3 Droichtentutscher; 1 Wagenführer; 1 Wertmeister; verlaufen seien. Herr& ange, der bie beiden Kommissionsmitglieder Schulz als Vertreter der Fabrikanten erklärte, daß man bei 1 Fensterpuzer: 1 Portier; 2 Berwalter; 1 Raffierer; Hofmann und Jack in der Hausthür in Gegenwart eines Kriminal- einer abermaligen Verhandlungs jedenfalls zu Gunsten der Arbeiter 1 Privatier; 1 Droquist; 1 Bürstenmacher; 1 Versicherungs- beamten empfing und mit ihnen unterhandelte, habe Nedensarten zu einer Einigung kommen werde. Nachdem Hermann noch er­beamter; von 25 Mitgliedern ist der Beruf unbekannt. Eine Altersstatistit soll, gebraucht, die man sonst kaum von einem gebildeten Manne höre. suchte, die Beiträge für den Unterstützungsfonds pünktlich zu leisten nach der Zusicherung des Borstandes, Die Bemerkungen bezüglich der Nichtverbändler in den Inseraten der und für die Organisation der Schuhmacher rege zu agitieren, ge­ebenfalls veröffentlicht werden. Der Vorstand machte bekannt, daß bürgerlichen Zeitungen erklärte Herr Lange als auf einem Versehen langte eine Resolution zur einstimmigen Annahme des das Mitglied Berbe fich nicht ganz forrett gegen seine beruhend, obwohl er früher außerte, daß er vom Verband, un- Inhalts, daß die Schuhmacher Berlins sich mit den Ausgesperrten Kollegen benommen habe; da jedoch bei Ausbruch des fraglichen abhängig sein wolle. Eine flare, unzweidentige Antwort auf die folidarisch erklären und sich verpflichten, dieselben bis zur endgültigen Streits sich ganz merkwürdige Verhältnisse in der betreffenden Werk Forderungen der Kommission sei von Herrn Lange nicht zu erhalten Entscheidung moralisch und materiell zu unterstützen. Hierauf er­statt vorfanden, so sei die Angelegenheit als erledigt betrachtet. folgte Schluß der Versammlung. Ferner wurde ein Gesuch der Gastwirtsgehilfen um Rücksichtnahme auf Lotale verlesen, in denen Verbandsmitglieder beschäftigt sind. und Sauerzapf, auf die Zustände in der Fabrik der genannten einen Vortrag des Genossen G. Wagner über: Volksbildung In der Diskussion gingen die beiden nächsten Redner, Krause Die Maurer der centralen Richtung hörten am Mittwoch Ein Mitglied rügte die mit der Versammlung zusammenfallende Firma des näheren ein, führten unter lebhafter Zustimmung eine Reihe und Klaffenbewußtsein. Der Vortrag fand reichen Beifall. Dann Flugblattverteilung, worauf erwidert wurde, daß die Agitation ein- drastischer Beispiele an, in welcher Weise Herr Lange seine Leute zu wurde über zwei Anträge verhandelt, die die Erhöhung des Beitrags heitlich vorgenommen werden müsse, da die Stadtverordnetenwahl behandeln pflege, beleuchtete die Konkurrenz der Firma, die zum Streiffonds von 25 Pf. auf 50 Pf. verlangten. In der ebenfalls einheitlich und gleichzeitig in ganz Berlin stattfinde. Der allerdings infolge ihrer Preisdrückerei nicht genügend verdiene erregten Diskussion wurde beantragt, die Angelegenheit für die Genosse Wallmann, der gegen die Principien der Partei ver- und sich daher an den Arbeitern schadlos zu halten suche, nächste Versammlung auf die Tagesordnung zu seßen. stoßen hat, ist vorläufig ausgeschlossen worden. da er sich auch beim Auch die unzureichenden Sicherheitsvorrichtungen in dem gefähr- wefenden 400 bis 500 Maurer könnten nicht über 5000 Kollegen Schiebsgericht ungebührlich betragen hat. Nachdem um die strenge lichen Betriebe wurde einer scharfen Seritif unterzogen. Herr Lange, bestimmen. Warum das nicht schon früher bekannt gegeben sei? Berücksichtigung der Lokalliste ersucht worden war, gingen die Ver- der in der Versammlung erschienen war und, seinem Verhalten nach Darauf wurde erwidert, daß der Streit viel gekostet habe fammelten mit einem dreifachen Hoch auf die Socialdemokratie aus zu schließen, mit den parlamentarischen Gepflogenheiten noch recht wenig und es Pflicht sei, das rasch wieder einzuholen. Hinausgeschoben bekannt ist, erwiderte, daß er die Brauchbarkeit der betreffenden Arbeiter dürfe die Sache nicht werden, da in der Provinz jezt überall Lohn­Die städtischen Arbeiter hielten am Mittwoch eine gut besuchte nicht leugne, daß er in seinem Benehmen allerdings etwas" turz" sei und fämpfe ausgebrochen seien. Als der Antrag auf Erhöhung der Bei­öffentliche Versammlung in Stecherts Saal ab. Der erste Bunft der weist den Vorwurf der Preisdrückerei zurück. träge in der folgenden Abstimmung angenommen wurde, verließen Tagesordnung betraf eine schon mehrfach in Versammlungen be Unter stürmischer Heiterkeit bezweifelte Herr Lange schließlich die Gegner des Antrages demonstrativ den Saal. Die Abrechnung handelte Angelegenheit, nämlich die als Maßregelung angesehene seine eigene Absicht, die organisierten Arbeiter aus seiner Fabrit soll diesmal mehrere Tage vor der Generalversammlung in einem Entlassung von zwei Arbeitern des Wasserwertes in entfernen zu wollen. Flugblatt veröffentlicht werden. Zum Schluß wurde die Verbands­Friedrichshagen. Der Magistrat hatte es seiner Zeit abgelehnt, Fräsereibesiger Melle, spricht sich in entschiedenster leitung angeregt, die dänischen Ausgesperrten zu unterstützen. wegen dieser Sache vor dem Einigungsamt zu erscheinen, er hat Weise gegen die Firma Lange u. Wagner aus und bemerkt, daß er für Brit. Am 14. Juli hielt der Volks- Bildungsverein eine General aber eine Untersuchung in der Angelegenheit veranstaltet, ohne aber dieselbe keine Arbeit übernehmen werde. Er giebt der Hoffnung versammlung ab. Nach dem Jahresbericht des Vorstandes fanden einen Arbeiter zu vernehmen. Auf Ersuchen einer Versammlung Ausdruck, daß die streikenden Arbeiter bald anderwärts untergebracht 4 Generalversammlungen und 16 Mitgliederversammlungen statt; ist dann eine erneute Vernehmung vorgenommen worden, zu der werden könnten. Bezüglich der Schußvorrichtungen werde in den Versammlungen wurden 15 Vorträge und 5 Vorlesungen ge auch die beteiligten Arbeiter hinzugezogen worden sind. Wie der er bei der Berufsgenossenschaft, bei der er delegiert sei, halten. Die Mitgliederzahl beträgt 59 gegen 47 im vorigen Jahre. Referent Börsch mitteilte, ist jetzt die Antwort des Magistrats ein- Berichterstatten. In ähnlichem Sime spricht ein anderer Die Einnahme betrug 198,88 M., der eine Ausgabe von 149,55 M. gegangen, welche dahin lautet, daß nach dem Ergebnis der Unter- Unternehmer sich Nachdem noch weitere Diskussions- gegenübersteht, mithin verblieb ein Bestand von 49,33 M. Für die fuchung nicht angenommen werden könne, der Betriebsleiter redner gesprochen, wurde Herr Lange vom Vorsitzenden befragt, Bibliothek wurden 14 Bände gekauft; dieselbe weist jetzt 60 Bände Antlam habe das Koalitions- und Betitionsrecht der Arbeiter ob er im auf die Forderungen der Arbeiter: Anerkennung der auf. Die Vorstandswahl ergab Händel , Vorsitzender, Schön­beschränken wollen. Weiter heißt es in dem Schreiben Organisation, des Arbeitsnachweises und Einstellung aller Streifenden berg. Schriftführer und Diege, Kassierer. des Magistrats, die beiden entlassenen Arbeiter G. und endgültig und definitiv eingehen wolle. Sch. seien vernommen worden. G. habe selber zugegeben, Nach verschiedenen Winkelzügen gab Herr Lange endlich die Er daß er sich mehrfacher Verstöße gegen die Arbeitsordnung schuldig flärung ab, daß er die Forderungen der Arbeiter voll anerkenne, Bon der Neuen Zeit"( Stuttgart , Diez' Verlag) ist soeben das gemacht habe und die Angaben des Sch. seien so unklar gewesen, worauf der Streit für beendet und die Ausständigen sich zur Auf­43. Heft des 17. Jahrganges erschienen. Aus dem Inhalt heben wir hers daß nichts daraus zu entnehmen war. Es müsse demnach bei dem nahme der Arbeit bereit erklärten. vor: Wille gegen Wille. Die Konzentration der Betriebe in Oestreich. früheren Bescheid des Magistrats bleiben. Der Redner führte nun Die Steinsetzer hielten am 18. Juli in Nümannschen Lokale Von Ernst Berner. Tugan- Baranowskijs Forschungen zur Geschichte des aus, man sei in Arbeiterkreisen nach wie vor der Ansicht, daß die eine gut besuchte öffentliche Versammlung ab, in welcher Genosse Sapitalismus in Rußland . Von J. Karsti. Die Kravalle von Herne . Entlassung der beiden Arbeiter, welche Vorstandsmitglieder der Faber einen instruktiven Vortrag über die Rechte und Pflichten der Von Otto Hué- Effen. Litterarische Rundschau. Feuilleton: An der Verbandsfiliale in Friedrichshagen waren, eine Maßregelung Arbeiter in der Zwangsinnung hielt. Die Ausführungen des Schwelle des neuen Jahrhunderts. Eine naturwissenschaftliche Umschau von gewesen sei. Wenn das nicht der Fall gewesen wäre, Referenten wurden in einzelnen Punkten durch Kno II ergänzt. Dr. Friedrich Knauer.( Schluß.) dann hätten doch die Gründe der Entlassung nominiert: angegeben Als Kandidaten für den Gesellenausschuß wurden Von der Gleichheit", Zeitschrift für die Interessen der Arbeiterinnen werden können. Das sei aber bis heut, auch in dem Kopres, Peter, Dierberg, nupe, Kunze, Langen( Stuttgart , Diet' Verlag) ist uns soeben die Nr. 15 des 9. Jahrgangs zu­Yezten Schreiben des Magistrats, nicht geschehen. Die Weigerung und als Ersatzmann Lutter. Als Revisoren für die Streit gegangen. Aus dem Inhalt dieser Nummer heben wir hervor: Die Dirne als Schußgöttin der Ghe und Staatsretterin. Der internationale des Magistrats, vor dem Einigungsamt zu erscheinen, lasse darauf abrechnung wurden gewählt: Snupe, W. Damm, Langen, Frauenkongreß in London . Von Lily Braun - Berlin . Ein Erwerbszweig schließen, daß der Magistrat einer unparteiischen Untersuchung der G. Kredow, Woitschästi und Priebst. Es wurde sodann der Frauen im Großherzogtum Hessen. Von St. Feuilleton: Jack. Deutsch von Angelegenheit ausweichen wolle. Der Redner vertrat die Ansicht, bekannt gegeben, daß demnächst neue Streiffonds- Karten zur Aus- Geschichte eines wahren Romans. Von Alphonse Daudet . Notizenteil von Lily Braun und Klara Zetkin : oaß die von einem beim Stadtausschuß thätigen Assessor betriebene gabe gelangen und daß die alten Karten behufs Kontrolle am Sonn- Wilhelm Thal.( Schluß.) Antersuchung nicht so gehandhabt worden sei, daß der Sachverhalt hätte abend, den 22. Juli, eingezogen werden. Hierbei wurde auch darauf Grauenarbeit auf dem Gebiete der Induſtrie, des Handels und Verkehrss Gewerkschaftliche Arbeiterinnenorganisation. llar gestellt werden können. So lange Herr Anklam seine hingewiesen, daß ein Teil der Kollegen im Zahlen seiner wesens. Frauenbewegung. Stellung auf dem Friedrichshagener Werk bekleide, werde wohl keine Streitfonds- Beiträge lässig zu werden beginne, und daß auf die Die Gleichheit" erscheint alle 14 Tage einmal. Preis der Nummer Bufriedenheit unter den dortigen Arbeitern eintreten, denn Herr Lässigen eine aufmerksamere Kontrolle verwendet werden müßte. 10 Pf., durch die Bost bezogen( eingetragen in der Reich post- Zeitungsliste Anklam habe schon wieder neue Maßregelungen vorgenommen. In- Weiter wurde beschlossen, am Quartalstag( 12. August), der seit für 1899 unter Nr. 3033) beträgt der Abonnementspreis vierteljährlich ohne folge ihrer vorjährigen Petition seien den Arbeitern Lohnaulagen Bestehen des Verbandes als Stiftungsfest gefeiert wird, nicht zu Bestellgeld 55 Pf.; unter Kreuzband 85 f.

einander.

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gewesen.

aus.

Eingegangene Druckschriften.

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