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Dienstag, 3. Mai 1938

Nr. 103

nahmen, zu denen Abgeordneter a sprach. Auch den Köpfen der Teilnehmer wehten blutigrot un- salle Flüſtergerüchte vergeblich sind. An den cher- Jan Masaryk   bei Halifax  hier ließen es sich an die Tausend unserer Men- sere Freiheitsfahnen, durchbrochen von den Blau  - nen Freiheitswillen unserer tapferen Menschen schen nicht nehmen, nachmittags noch nach Fal- weiß- rot der Staatsfahnen. zerschellen diese verwerflichen Methoden. Ihre fenau zu fahren, um dort den Parteivorsitzenden   In den Straßen der Stadt sah man erstaunte Ueberzeugung ist nicht fäuflich. sprechen zu hören. Gefichter. Die tausendfach totgesagten Sozialdemo Die Kundgebung auf dem Marktplaß, die fraten marschierten wieder. In größerer Anzahl von etwa 5000 Menschen besucht war, wurde vom und wuchtiger als je zuvor. Hoffentlich hat dieser Genossen Reiche I eröffnet. Für die tschechischen Tag die Drahtzieher in der Volksgemeinschaft" Teilnehmer sprach Linhart, für unsere Partei un­dahingehend belehrt, daß alle Anstrengungen und| ter brausendem Beifall Karl Stern  .

Mnogu nov

Gewaltige Kundgebung in Komotau  

nob nov

Schon in den frühen Morgenstunden begann um das Volkshaus" in Komotau   reges Treiben. Von überallher strömten Menschen zusammen.

14.000 auf dem Teplitzer Marktplatz Turner in ihrer Uniform, Frauen in blauen Blu- Zu einer gewaltigen Manifestation des Frei- der Internationale", mit der die denkwürdige und sen. Jugendliche in ihrer schmucken Tracht, Geheitswillens der arbeitenden Menschen gestaltete bedeutungsvolle Maifundgebung des Bezirtes Tep­wertschafter, Parteigenossen, alle geschmückt mit sich die Maifundgebung auf dem Teplitzer Markt- lig- Schönau ihren Abschluß fand. dem Symbol unseres Maitages, der roten Nelte. play. Um halb 1 Uhr mittags versammelten sich Troß des Regens, blieb die gute Stimmung in den Straßen der Stadt Turn   die Teilnehmer aufrecht. aus den Bezirksgemeinden; Zug um Zug mar

Um 10 Uhr kamen die Züge aus den Ort schaften an. In den einmündenden Straßen flang Mufit auf, rote Fahnen wogten einher und bald waren die Gassen um das Mannesmannröhren­werk herum, dicht von Menschen besetzt, die ihre Stellplätze bezogen. Punkt halb 11 Uhr, seßte sich, unsere NW   mit der Staatsfahne an der Spize, vom Mannesmanneingang aus, der ge­waltige Demonstrationszug in Bewegung, der

fast 10.000 Personen

Fest

An der Versammlung nahmen ausschließlich nur Menschen teil, die im Bezirke Teplitz   wohnen. Riesiger Aufmarsch in Dux

London  . Der tschechoslowakische Gesandte in London   Jan Masaryk   wurde für Montag, den 2. Mai, nachmittags, zum britischen Außen­minister Lord Halifax   geladen. Die Aussprache währte anderthalb Stunden. Außenminister Lord Halifax   informierte bei dieser Gelegenheit den tschechoslowakischen Gesandten in ausführlicher Weise über die Entschließungen der Londoner   Be­sprechungen und setzte ihn von den demnächst zu erfolgenden Schritten der britischen und französi= then und fchen Regierung in Kenntnis. Osuský kommt nach Prag  

Paris  . Der tschechoslowakische Gesandte Dr. Ofusty wurde vom Ministerpräsidenten Da= Ia dier und auch neuerlich vom Außenminister George Bonnet empfangen. Dr. Osustý reiste

Montag abends nach) Prag   ab, wo er über seine

Aussprachen amtlichen Bericht erstatten wird.

schierte ein und immer wieder mußte die feit stellung gemacht werden, daß die Kraft der sozial demokratischen Arbeiterschaft ungebrochen ist. Die arbeitenden Menschen des Durer Koh­Selbst aus den kleinen Landgemeinden wälzten sich lengebietes haben in würdiger Weise ihren sozia­große, imponierende Kolonnen heran. In den listischen Maitag gefeiert. Ein untrüglicher Be- sozialdemokratischen Arbeiter aus allen Teilen letzten Stunden vor dem 1. Mai hatte die weis dafür, daß sich der Gleichschaltungswahnsinn des Brüger Bezirkes haben wieder einmal einen ihre eigene Kundgebung abgesagt und die Anhän- an den festen Fronten des kämpfenden Proleta- Beweis ihrer Treue und ihrer Opferwilligkeit gerschaft zur Teilnahme am sozialdemokratischen riats bricht. Alle Erwartungen wurden übertrof- für die Partei gegeben. Die Genossen aus dem Mai- Aufmarsch aufgefordert. Auch die tschefen, als die einzelnen Züge anmarschierten; ge- oberen Teil des Bezirkes tamen mit Fanfaren chischen Nationalsozialisten nahmen schlossene Kolonnen der deutschen und tschechischen und einer starten Musikkapelle nach Brür gezo in einer stattlichen Zahl an unserer Kundgebung sozialdemokratischen Arbeiter formierten sich zu gen, die Genossen und Genossinnen aus dem Ge­umfaßt hat. An der Ede Heinrichstraße- Steingasse teil. Der Zug bewegte sich durch ein mächtiges cinem gewaltigen Demonstrationszug, der sich um richtsbezirk Statharinaberg famen mit zwölf wurde der Zug von den etwa 2000ti che chi- Spalier nach Teplitz- Schönau  . Er bot ein far- 2 Uhr durch die Straßen der Stadt auf den Markt- Autobussen, 500 an der Zahl. Sie sieht es mit schen Teilnehmern erwartet und jubelnd benprächtiges Bild: Jugend im Blauhemd, Atus- play bewegte. 3500 Personen wurden im Zuge dem Niedergang" der Roten   im Erzgebirge  begrüßt. Gemeinsam erfolgte dann der Einmarsch Mitglieder im schmuden Grau, die tschechischen gezählt. Auf dem Marktplatz hatten sich bereits aus. Als pünktlich um halb 10 Uhr der Abmarich auf den Marktpla B, wo schon eine ge wa l- Gliederungen in ihrer Tracht und tausende Män- Hunderte Menschen versammelt, so daß die sozial- des imposanten Zuges erfolgte, leuchteten alle tige Menschenmenge versammelt war. ner und Frauen aus den Betrieben, Werkstätten demokratische Maikundgebung mit 5 0 0 0 nicht zu Augen, denn dieser 1. Mai, das wußten alle, Ueber eine halbe Stunde marschierten die Teilneh- und Büros. Der Vorbeimarsch dauerte hoch angenommen wird.( Die Sop vereinigte in bedeutet viel mehr. Auf dem Wege zum Ver mer auf den Martiplag auf. Immer wieder flan- 44 Minute n; die Teilnehmer marschierten zu ihrem Zug am Vormittag 4500 Personen.) Der sammlungsplatz erschien dann Genosse 3 a kich gen jubelnde Freiheitsrufe auf. meist in Sechserreihen. An der Spige zogen Fanfarenchor unserer Atus- Jugend eröffnete die mit der englischen Genossin Dhonau, die lebhaft die Legionäre mit den Angehörigen der National Manifestation, die Musittapelle intonierte die begrüßt wurden. Kurz nach 10 Uhr begann die sozialisten, dann folgten die Sozialdemokraten mit Staatshymne und die Bezirksfunktionäre Schnei Stundgebung auf dem Wasarykplatz. Die Mujit allen Zweigen der Bewegung: den Abschlußz bil- der und Dvořák   hielten dem Tag angepakte Er spielte das Lied der Arbeit, worauf Genosse Falb dete der Zug der KPC. Vierzehn Mujitlapellen öffnungsansprachen. Zu den Forderungen der in einer fernigen Ansprache die prächtige Ver begleiteten den Marsch, 119 Fahnen wurden den Sozialdemokraten und der gegenwärtigen Situas sammlung eröffnete. Genosse I at ich sprach tion sprachen Abgeordneter Němec und Sekretär dann etiva 20 Minuten in eindrucksvollster. Gruppen vorangetragen. Pichl. Ihre Ausführungen lösten stürmische Bes Weise, oft von begeisterter Zustimmung unters geisterung aus. Knapp vor Schluß der Versamm brochen. Immer, wenn Salsch den Kampscharak­lung fam Pa u l- Prag von der Tepliker Mani- ter der Partei betonte, folgte stürmischer Beifall. festation und richtete an die Kundgebung in Dur Die Arbeiter sehen in der Partei ein Instrument aufrüttelnde Worte für ein geschlossenes Treue- ihres Kampfes, darum stehen sie gerade in Die Fanfaren der Atus- Jugend kündigten den Be- bekenntnis. Hinreißend waren die Stürme der schwerer Zeit um so fester zu ihr. Das hat dieser ginn der Manifestation an, hierauf ertlang die Begeisterung. Die Kundgebung wurde in voller 1. Mai bewiesen. Nicht endenwollender Beifall Staatshymne, worauf Hegenbart für die Disziplin geſchloſſen, worauf sich sämtliche Teil- folgte den Ausführungen des Genossen Balsch. deutsche   und Jirout für die tschechische Sozial- nehmer wieder zum Sammelplay begaben, um an Dann hielt Genossin Dhon a u, lebhaft be demokratie die Kundgebung eröffneten. Paul. der von der Legionärgemeinde veranstalteten grüßt, eine furze Ansprache. Sie übermittelte die Prag   brachte das zum Ausdrud, was die deutschen Staatsfeier teilzunehmen. Diese wurde vom Bür- Grüße der englischen Arbeiterschaft und erklärte, germeister Schlein und dem Legionär Trura er- daß die englischen Arbeiter zu uns stehen. Mit arbeitenden Menschen als Sozialdemokraten zu den gegenwärtigen Zeitgeschehnissen zu sagen öffnet. Die Proklamation des tschechoslowakischen einem englischen Freiheitsappell schloß die Ges haben. Seine Rede löste unbeschreiblichen Jubel Nationalrates verlas Vizebürgermeister Belšan, noffin Dhonau ihre lurzen, aber außerordentlich aus und wurde immer wieder von stürmischen Beis für die deutschen Freiheitskämpfer sprach Pa u I- wertvollen Ausführungen, die mit lebhaftem Bei­fallsfundgebungen begleitet. Primas sprach für Brag. Das Schloßwort hielt Otto Bichl. Auch fall aufgenommen wurden. Die Staatshymne unsere tschechische Bruderpartei, Sobotta für die hier unendliche Begeisterung und ein entschloffenes ertönte, Genosse Falb sprach noch einige wuchtige Nationalsozialisten, während Stopit und Rubanto Treuebekenntnis zur Freiheit und Demokratie. An Säße, worauf die Versammlung geschlossen diesem Aufmarsch beteiligten sich insgesamt wurde. für die KPC die Kundgebung begrüßten. 13.600 Menschen.

Die deutsche   Ansprache hielt, von den Mas­sen jubelnd begrüßt, Wenzel Jatsch. Er wandte fich auch mit einem furzen Referat in tschechischer Sprache an die tschechischen Teilnehmer. Nicht endenwollender Beifall dantte ihm für seine Aus­führungen. Für die Kommunisten gab Abg. Schenk eine Erklärung ab. Für die tschechischen Teilnehmer sprach Senator Jetonisky.

Die englische Journalistin, Genossin Doh= nau, die ebenfalls von den Massen begeistert be­grüßt wurde, überbrachte die Grüße der englischen Arbeiterpartei und gab ihrer Freude darüber Aus­druck, daß derart viele Menschen den sozialistischen  Maitag feierlich begehen. Das ist ein Beweis da für, so sagte sie weiter, daß der Wille im Volte lebendig ist, die Freiheit und Selbständigkeit die­ses Landes zu erhalten.

So wurde diese Maikundgebung zu einer der größten überhaupt, die in den letzten Jahren durchgeführt wurden.

5000 in Saaz  

Die behördliche Zählung des Aufmarsches ergab etwa 10.000 Personen, auf dem Marktplay dürften ungefähr 14.000 Menschen anwesend gewesen sein.

Auch da, wie in allen anderen Städten, in benen Kundgebungen stattfanden, eine Massenbe­teiligung. Stundenweite Wege haben die armen Wir haben schon lange nicht auf dem Tep­Landarbeiter gemacht, um dabei ſein zu können, Tiger Martiplatz eine derartige Welle der Begeis trotz des wütendsten Terrors der Henleinbauern. iterung für die großen sozialistischen   Ziele und die In der Wussin- Allee versammelten sich die Unabhängigkeit der Republik   erlebt. Als Hegen­Teilnehmer. Ueberall tauchten die roten Fahnen tart zum Schluß mitteilte, daß die Gegner schon unserer Bewegung auf, wenn mit Musiftlängen ihre Berichte über die sozialdemokratische Kund­die Teilnehmer aus den Ortschaften anmarschiert gebung mit dem leeren Martiplab vorbereitet lanten. Das Maisymbol der Sozialisten, die rote baben, während hier die Oeffentlichkeit sehe, daß Melle  , beherrschte den Plaz. Bald setzte sich der nur ein schmaler Streifen des weiten Feldes leer gewaltige, a us   fast 4000 Personen begeblieben ist, was beweist, welche Straft der so­tehende zug, der zur Hälfte aus deutschen zialistischen Bewegung innewohnt, verrauschte die Sozialdemokraten bestand, in Bewegung. Ueber tosende Zustimmung der Massen in den Klängen

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Der ewige Schatten

Roman von Max Hochdorf  

Der Arzt hörte es, er wollte es überhören. Er schritt absichtlich lärmend umher in der Stube, deren Fußboden stöhnte und knarrte.

Krone der Venus!" lachte der Kaiser greller und vorwurfsvoller, als wollte er sagen: Wer so gekrönt ist, der ist wohl nicht mehr wert, daß ihre medizinischen Gnaden noch ernstlich über seine Genesung spekulieren."

Jaksch in Brüx  

Die Maifeier aller tschechischen Parteien und der Kommunisten fand auf dem Dr. Švehlarlasz statt. Diese Kundgebung war die stärkste n allen Maifeiern in Brür. Die Maifeier der SdP Alle Maifeiern fanden hier vormittags fand auf dem Dritten Play statt. Es gab dabei statt. In der neunten Stunde wurde es in den viel Sieg- Heil- Geschrei. Gegrüßt wurde mit er­Straßen lebendig. Unsere Genossen formierten hobener Hand. Den Hauptteil der Teilnehmer ihren Zug in der Goethestraße. Die Volksgestellte zweifellos die Standesgruppe der Arbeiter meinschaft versammelte sich auf dem alten Vieh- und Angestellten... martt beim Bahnhof. Unsere Partei Der 1. Mai in Brür hat unzweifelhaft ge­feierte diesmal allein den 1. Mai, zeigt, daß die demokratischen und sozialistischen die tschechischen Genossen beteiligten sich an der Sträfte in diesem Bezirke des Uebergewicht ha Maifeier aller übrigen tschechischen Parteien. Die ben.

stützten ihn nicht mehr. Hätte der Arzt ihn nicht| Matthys zweifelte daran nicht mehr. Er zweifelte[ deutschen Posten auf Wache, Scheffer, Renner, aufgefangen, der ohnmächtige Leib würde zu nur daran, ob dieser Tod ihm selber neues Leben Boden geglitten sein. bringen würde.

Doktor Matthys rieb die Hände, aus denen der kalte Schweiß hervorbrach. Er flößte dem Patienten gewaltsam den Inhalt einer Phiole zwischen die Zähne. Als er den Anfall gemeistert hatte, und der Kaiser die Augen wieder aufschlug, schrie der Krante: Steine Hilfe möglich, feine Rettung, Doktor! Man kann nicht entrinnen!"

Denn, was ihn draußen anzog in der wei­nenden Natur, das war nicht der verhängte Hori­zont. Das waren die Weiten jenseits des Hori zontes. Das waren die Weiten jenseits des Soris nicht in seinen Erinnerungen aussterben wollten, die Gefangenen, die Verlorenen, die Jrrenden, die Frau, die man einstmals für die Mutter des Heilands gehalten hatte. Jehuda Valdez und Maimon Viterbo waren das.

So oft er sich über den Tod beugte, standen Aber wo? Aber wo?

Flemming, Jakob Kastenholz. Vor dem Eins gangstor stand auf Sonderposten Aribert der Oppenheimer. Die Straße zum Haus war mit Stroh belegt. Sie hatten zu wachen, daß sich weder Mensch, noch Tier, noch Wagen von der tönedämpfenden Spur entfernte. Schlotterten sie auch unter der regendurchweichten Kapuze, so visierten sie doch, als sähen sie dem Herrn gerade­aus ins Auge, als fommandierte er ihnen un mittelbar.

Es klang wie das Wimmern eines geprü­gelten Kindes. Es flang noch weiter so:" Die Nur der Oppenheimer trug sich mit Flucht­Sazen sind wieder da, die den Baldrian riechen. plänen. Er zählte die braunen und blauen Flecken und meine Mutter ist wieder da. Sie ist nicht tot. sie wieder auf. an seinem Leib. Keinen Flecken gab es wohl Sie zupft mich wieder an den Ohren. Sie hebt mehr, der nicht brau und blau gewesen wäre. Er mir wieder die Kazenmeute auf den Leib. Sie Er wünschte den Tod des Kaisers. Er sehnte entwarf wieder einmal Briefe in die Heimat: mästet mich wieder. Und Hadrian   ist wieder da ihn mit so viel Innigkeit, um frei zu sein, um Bald werd' ich zurückkehren, bald! Wie oft und der Herr von Chièvres, und sie drücken mir die verlorenen Wesen zu suchen, an die er sich werdet ihr bei euch geschlagen, ihr Lieben? Eben­Doktor Matthys trat zu seinem Patienten wieder Stock und Schnvert in die Hand, und die allein gebunden fühlte, daß er es bedauerte, nicht so häufig wie ich? Also ratet ihr, daß ich nicht und sprach: Menschentrone, Kaiserliche Maje- Toledaner sind wieder da, und ich muß wieder aus der Medikamentenküche im Keller den letzten, fomme, daß ich bleibe und schweige? Meint ihr stät, und der Arzt ist froh, daß es seiner Kunst ge- den Don Juan de Padilla töpfen, und Martin den mächtigsten Schlaftrunt heraufgeholt zu nicht, daß wir einmal aufhören sollten zu stattet ist, dieses Schicksal fortzuwischen. Nur bit- Luther höhnt mich wieder, das Tier! Warum hab' haben. schweigen? tet der Arzt die Majestät, ganz menschlich zu sein ich ihn nicht erdrosselt, in Worms   gleich zerstäubt, Wieder einmal schalt er sich einen Feigling, und nicht zu vergessen, daß Sie dieses Schicksal mit zerstampft, verbrannt?--" und er schämte sich, dem auszuweichen, was sein allen Ihren Granden und dem gemeinsten Ihrer Dottor Matthys umschlang den Kranken Trieb war und sein wahrhaftigstes Wegehren. Moẞtnechte teilen. Steine Angst, Kaiserliche Maje- und drückte ihn in die Kissen hinein. Der Kranke Wozu war sie nüßlich, seine Kunst, wenn Frieden hatte der Kaiser. Er verwendete stät, aber auch keine Ueberhebung! Sie haben ge- blieb mit offenem Munde, aber kein Laut kam nicht dazu, daß er sich selber Heilung von deren Frieden, um den Ruhm zu vergessen. Und nossen, was uns alle entzückt, und Sie haben mehr über seine Lippen. ewigen Krankheit verschaffte, an der er litt? Das er war froh, nein, aber er war im Halbschlaf, in empfangen, was jeden von uns ernüchtert. Doktor fragte er sich. einer Stimmung, die ihn bei dem unterstützte, Matthys ist dazu da, daß er die Majestät aus was allmählich in ihm aufdämmerte. dem Menschlichen befreit und wieder auf den Thron zurückführt."

Doftor Matthys", fuhr der Staiser auf, ist ein fluger, aber ein efelerregender Mann. Ich dacht' ihn einen guten, feinen schadenfrohen. teinen bissigen, feinen beleidigenden."

,, Allen helfe ich, nur mir selber kann ich nicht helfen. Noch keine Mettung gefunden für diese meine schlimmste Krankheit, für die Feig­heit."

.VIII.

Die Medizin übte ihre Wirkung. Die Müs digkeit faßte den Kranten. Während er noch auf­zudte, während seine Sinne sich noch an die Er wollte nicht mehr wach sein, er wollte Wirklichkeit flammerten, während er sich noch das schweben zwischen dem Diesseits und dem Jen­gegen sträubte, in Verwirrung hineinzutaumeln, feits. Er wollte näher sein dem Jenseits als dem mußte er sich doch der stärksten Kraft, seiner Im Landhaus auf der Landstraße nach 2ös Diesseits. Er ahnte da Pfade, auf denen er die Schwäche, ergeben. ven wurde Betdienst und Dankdienst abgehalten. Göttlichkeit deutlicher entdecken würde als in Sie siegte über ihn, und sie hüllte ihn ein Die Köche beteten über Topf und Pfanne. Die feinem Thronsaal, als auf seinen Schlachtfeldern. Doftor Matthys erwiderte: haben die in das Nichtdenten, in das Nichtfühlen. Mehrere Wäscherinnen büdten sich im brennenden Fleiße Er hatte die Gewißheit, daß er sich ansiedeln Kaiserliche Majestät eigentlich an das Ungeheuer Stunden dauerte dieser Zustand an, Stunden, in über den Trog. Die Staubwedler verrichteten eine müsse in der Zwischenwelt, in der Welt zwischen Dottor Matthys gedacht, als Sie sich an der denen Doktor Matthys Zeit gewann, über sich Arbeit, die ihren Stolz erhöhte. Die Kübelreini- dem, was die Seele antränkelt, und zwischen Megensburger Venus berauschten, die sich die selber zu grübeln. Das Beste für diesen Mann, ger empfanden, daß ihnen ein schönes, ein ver- dem, was ihr die Gesundung verschafft. Er hatte Ehre nahm, die Kaiserliche Majestät mit dieser der ihn nicht losließ, der ihn Tag und Nacht be- edelndes Amt geschenkt war. Denn was sie taten, die Botschaft erhalten, daß Gott bereit wäre, ihm Krone zu beschenten?" schäftigte, es wäre der Tod gewesen. Hente oder sie taten alles nur für den Kaiser. bald an seiner Seite einen Platz einzuräumen. Fortschung folgt.)

Aber der Patient verfärbte jich. Die Kissen Imorgen, sicher wird ihm der Tod sein. Doktor. An allen vier Eden des Hauses standen die i