Nr. 104 Mittwoch, 4. Mai 1938 Seite S und Woche di« (17.8 100 100 ISO 100 1ÜÖ 1 1 100 100 lOtt 100 100 100 liinbcr Vertrages, für den die Verhandlungen ge- meinfmn geführt wurden, wird bis 30. April 1039 verlängert. In den drei Gebieten arbeiten derzeit an die 20.000 Arbeiter und Arbeiterinnen. Alle Produktionszweige unserer Land wirtschaft erfordern Berücksichtigung Oberlippe, Nur mit einer eigen- konstruierten Bart­binde konnte diese zugleich drohend und lächerlich wirkende Barthaltung erzwungen werden. Haby machte den Kaiserbart und da» kaiserliche Vorbild wurde vielhunderttausendmal nachgeniacht, so entstand eine Armee speertragender Gesichter. Seit Wilhelm II. auf diesen Bart verzichtet hat, sieht er wenigergemacht", untheatralischer, aber auch menschlicher au». Er ist nicht mehr wie früher seinem Bart eine bestimmte dazugehörige Haltung schuldig. Gin« Internationale Briefmarken-Aufstellung. Die Prager Philatelisten beenden die lebten Vor­bereitungen zur Internationalen BriefmarkenauS» stellungPraga 1088", die am 26. Juni d. I. er­öffnet wird. DienStag hatten die Veranstalter der Ausstellung die Vertreter der Prager Tagervresse zu einer informativen Zusammenkunft eingeladen, um sie über die Vorbereitungsarbeiten zu unterrichten. ZentralausstellungSgebäude wird das Nat'.onalbauS in Prag XIl sein, wo in allen Sälen Erpositionen und in der Sokolturnhalle die Ausstellung der Ju­gend untergebracht sein wird. I» einem Saale wer­den die Exponate der Postverwaltungen verschiedener Staaten untergebracht sein. Bisher haben die Tsche­ choslowakei , Großbritannien , Belgien . Frankreich , Luxemburg , Italien.Japan . Norwegen . Estland , Ungarn , Holland und das Postmukeum von Liechten­ stein gemeldet. Ferner wird dar Internationale Arbeitsamt ausstellen. Bereits heute liegen 430 An­meldungen von Ausstellern vor, deren Fahl wahr­scheinlich 500 überschreiten wird. Von den bisher angemeldeten Sammlungen ist eine auf 850.000, eine andere auf 250.000 versichert. Sämtliche Sammlungen dürften wahrscheinlich auf 25 bis 80 Millionen XL versichert werden. Im Rahmen der Ausstellung findet auch die zweite Internationale Ausstellung der philatelistischen Presse statt, deren Erpositionen Im Hause für Landiwrtschaftliche Kul­tur. Prag XII, Slezskä, untergebracht sein werden. DaS Protektorat der Ausstellung bat der Präsident der Republik übernommen. Die AttSstelluna. die am 26. Juni eröffnet tverden wird, wird neun Tage bis zum 4. Juli dauern. Die Folgen des Anschlusses für unsere Seidenindustrie Die Seidenindustrie ist durch den Anschluß Oesterreichs an Deutschland empfindlich bctrossen. Durch die politischen Umwälzungen wurde die bereits bestehende Stagnation dieses Produktions­zweiges noch weiter verschärft. Zahlreichen Betrie­ben droht die Gefahr von Einschränkungen, Aus­sehen der Arbeiter und Angestellten und Entlas­sungen. Einige Unternehmungen haben bereits die Arbeitszeit gekürzt. Die Unternehmer unter­nehmen nunmehr zusammen mit den Gewerkschaf­ten Borsprachen bei den Regierungsstellen, um die härtesten Auswirkungen der derzeitigen Lage zu mildern. Bor allem wurde auf die Notwendigkeit Hingeiviesen, mit raschester Beschleunigung die entsprechenden Handelsvertragsverhandlungen aufzunehmen. damit alle Unklarheiten, besonders beim BeredelungSverkehr, der für die inländischen Seidenfabriken lebenswichtig ist, beseitigt werden. (DStD) Kb 658. 765. 17.10 540.30 536 662.50 80.20 143.25 28.65 151.00 1508. 64.80 484. 639. 738. Volksabstimmung abzuhalten. Mit dieser Abstim­mung wird, wie es in dem»MobilmachungSauf« ruf an alle Juden in den Vereinigten Staaten von Amerika " heißt, bezweckt, eine einheitliche jüdi­sche Front gegen den ivachscnden Antisemitismus in der ganzen Welt zu machen und eine jüdisch­nationale Verteidigung in Form von politischer Einmischung und wirtschaftlichem Boykott bzw. Unterstützung aufzubauen. Bei dieser jüdischen Abstimmung sollen, wie bereits beschlossen wurde, 400 Abgeordnete gelvählt tverden, die im Sep­tember in New Aork den ersten»Jüdischen Welt­kongreß" abhalten werden, an dem noch 32 jüdi­sche Delegierte aus anderen Ländern der Welt teilnehmen werden. Auf diesem Weltkongreß sol­len zunächst die Unstimmigke'ten unter der Juden­schaft selbst beseitigt werden, dann sollen die Gründe für den wachsenden Antisemitismus ge­prüft und ein gemeinsames Abwehrprogramm aufgestellt werden. In dem Entwurf der Abstim» mungSformnlare wiü> u. a. gefragt, ob der Ab» timmende für die Gründung eines freien Juden» ßaateS in Palästina sei und ob er sich für den Boykott Deutschlands , einschließlich des Landes Oesterreich, einsetzen wolle. Autodafe im BaSkenland . In Algorta(BaS- kenland) ging die wertvolle 45.000 Bände enthal­tene Bibliothek von Lezama-Lehuizamon, die auch die bedeutendste baskische Büchersammlung um­faßt«. in Flammen aus. Obwohl die Rebellen von einem.unglücklichen Zufall" sprechen, liegt eS klar auf der Hand, daß es sich hier um eine faschistische Bücherverbrennung handelt, durch die unabschäh» bare Werte der baskischen Kultur vernichtet wurden. ' Wilhelm II. wichtigster Untertan, der Mann, dem er sein martialisches Aussehen verdankte, der H o f f r i s e u r H a b y, ist im 77. Lebensjahre gestorben. Sein Werk, seine Idee und seine Tat war der berühmteES ist erreicht"«Bart, daS Empor­stehen der Schnurrbarlenden zu beiden Seiten der DI« Industrialisierung der Slowakei Prrsiburg. Die Zentralvereinigung der slo­wakischen Industrie hielt Dienstag ihre General­versammlung ab. Der Vorsitzende, Dr. Jng. Milan Zufsa, referierte über die Tätigkeit im abgelaufenen Jahre. Er führte u. a. aus, daß das Jahr 1087 nach einer langen Krise ein gutes Jahr für di« Industrie gewesen sei. Die Industrialisierung ver­zeichne in den letzten Jahren gewisse Fortschritte und daS vorliegende Programm beweise, daß auch in der nächsten Zukunft die Entwicklung günstig ein werde. Hierauf sprach HandelSininister Rudolf MlL'och. Er führte in seiner Ansprache aus, daß in den heutigen schweren Leiten die verantwort­lichen Faktoren unserer Industrie ruhige Nerven bewahren müßen. Wir müssen unS alle um die Erhaltung des Lebensniveaus der breitesten Schichten kümmern und darum bemühen wir uns, die handelspolitischen Beziehungen unseres Staa­tes bei geeigneter Gelegenheit zu vervollkommnen. Im Vorjahre wurde eine ganze Reihe solcher Ver­träge abgeschlossen und bei allen kann ein? Ver­besserung gegenüber dem Stande verzeichnet wer­den. Dies hat sich meist auch bereits in den statisti­schen Daten unseres Importes und Exporte» gezeigt. Generalsekretär Dr. Jng. Zatiko führte in seinem Berichte aus, daß das Jahr 1087 als eine Periode besonderer Bewegung auf dem Gebiete des politischen und wirtschaftlichen Leben« charak­terisiert werden könne. Die Gesamtbeschäftigung der Jndustrieerzeugung der Welt war 1987 wesentlich höher als im vorangegangenen Jahre. In der Tschechoslowakei war das Ansteigen der Beschäftigung in der Industrieproduktion im ver­gangenen Jahre sehr bedeutend. Unsere Ergeb­nisse auS dem Vorjahre können in vieler Bezie­hung ruhig mit den ijn benachbarten Deutschen Reiche erzielten Ergebnissen verglichen werden. Lohnvarhandlungen In der nordbühmlschsh Textilindustrie Die Verhandlungen über die Lohnregelung in der nordbähmischen Textilindustrie sind abge­schlossen. Die Arbeiter erhalten«ine Aushilfe in der Form von Hellerzulägen für 8000 Stunden in der gleichen Höhe wie im Vorjahr. DI« Aus­hilfe bewegt sich bei den Webern von 510 bis 680 KL und gelangt in 5 Raten zur Auszahlung. Die Gültigkeit tzes Reichenberg-Tannivald-Fried- Prozent) und Hartmanitz(16.2 Prozent). ES braucht nicht erst besonder« betont werden, daß in den hier angeführten und noch vielen gleichgearte- ten Bezirken deS sudetendeutschen Gebiete- dem Ge­treidebaue fast gar keine Bedeutung zukommt, und daß deren Bewohner, die fast keine Körnerfrucht zu verkaufen haben, kein Interesse an übermäßig hohen Getreidepreisen haben. Die Tabellen Über die Getreide-Fruchtarten zeigen: RoggenundHafer, sowie die Futterpflanzen sind die entschei­denden Fruchtgattungen der su­ detendeutschen Landwirtschaft. In einzelnen Landstrichen kommen andere Frucht­gattungen hiezu, die von ausschlaggebender Bedeu- tuna lind: In erster Linie ist' üopfenbau zu nennen, der zur Zeit der landwirtschaftlichen Betriebszählung noch zu 55 Prozent in den über- Iviegend deutschen Bezirken lag. dann der O b st» und Weinbau und schließlich atich der Flachs­bau. Die Kartoffel-Anbaufläche nimmt einen gro­ßen Raum ein, doch ist ihr Anteil im tschechischen Gebiete größer. Diese Bodenverhältnisse in der Mehrzahl der deutschen Bezirke bedingen eine erhöhte Viehhaltung. In den sudetendeutschen Gebie­ten kommt der Viehhaltung üb« r- ragendeBedeutungzu. Die Zahl der R i n d e r, in erster Linie der Kühe, übersteigt weit den Durchschnitt der gehaltenen Tiere. DaS gleiche gilt für die Z i e g« n. Während in Böhmen -Mäh­ ren auf 100 Hektar landwirtschaftlichen Boden 60 Rinder, davon 88 Kühe, und 14 Ziegen(SiaatS- durchschnitt 53. 20, 10) entfallen, betragen die be­treffenden Durchschnittszahlen der Überwiegend deutschen Bezirke 75. 43 und 20. ESistklar, daß die üderwiegende Mehrheit der sudetendeutschen Landwirte, angewiesen auf die Viehhaltung und ihreErträgnisse. an einer diese günstig beeinflussenden Agrarpolitik interessiert ist. Die Schweinehaltung bleibt vor allem in Böhmen hinter dem Durchschnitte zurück. Dieselbe Beobachtung ma­chen wir auch bei Geflügel, bei Rinder-Masttieren, die im Futterbaugebiete Böhmens nicht einmal ein Drittel des Landesdurchschnitte- aufweisen, und den Zuchtsäuen, deren Zahl im Getreidekartoffelbau» und Futterbattgebiete äußerst gering ist. Unsere Betrachtung zeigte in erster Linie, daß die von Deutschen bewohnten Landstriche BöhmenS- MäbrenS weit ärmer find als da» tschechische Gebiet. Wir sehen aber auch, daß in unseren sude­tendeutschen Gebieten Produkte gebaut werden, die durch die Agrargesetzgebung bisher sehr stief­mütterlich behandelt tmirden. Es ist deshalb nötig, daß in der Agrarpolitik Wandel geschaffen werden muß. Die deutschen Gebiete haben im Rah­men unserer Agrarproduktion«in« tesondere Auf­gabe, die ihr gestchert und zu deren Ausführung ihr alle- Nötige bereitgeftellt werden muü.(f.) IAA -Konferenz über Arbeitszeit im Bergbau Genf . Im Internationalen Arbeitsamt wurde Montag eine technische Konferenz für die Verkürzung der Arbeitszeit im Kohlenbergbau er- öfsnet, zu der folgende neun Länder Regierung»-, Unternehmer- und Gewerkschaftsvertreter entsandt haben: Tschechoslowakei . Belgien . Chile , England, Frankreich , Holland , Polen Jugoslawien und ÜSA. Griechenland ist durch einen Beobachter vertreten. Zum VorHtzenden wurde der belgische Negierungsvertreter Raven, Generaldirektor der Bergwerke, gewählt. Neudaker Prozefl nunmehr In£ger Neudek. (Eigenbericht.) Dienstag früh wird die Verhandlung fortgesetzt. Noch im­mer ist einer der beiden SdP«Konspiranten am Pressetisch zu sehen, doch hat sich Dr. Meinl von dem gestrigen Schlag sichtlich ttoch nicht erholt. Zu Beginn der heutigen Verhandlung benennt Dr. Henisch weitere Entlastungszeugen für Ober­lehrer Plank und Bürgermeister Winterstein. Der Zeuge Reitzner sagt in einem für Plank günsti­gen Sinn auS. Die Zeugen Kraus und Ficker ent­lasten Plank ebenfalls. Ter Zeuge Pecher bestä­tigt, daß Winterstein keine strafbare Handlung begangen habe. Die steinesammelnden Frauen, so sagte dieser Zeuge, sind offenbar nur der Phan­tasie gewisser Leute entsprungen. Der Zeuge Rudolf Heidler entlastet auch den Angeklagten Fuchs. Josef Sandner gibt an, während der Zu- sannnenstöhe mit Fuchs beim NotauSgang der Turnhalle gewesen zu sein. Der Zeuge gibt aber an, daß auf der Seite des Zaunes, an der die SdP-Ordner standen, die Latten abgerissen ge­wesen seien. Da« läßt eindeutige Schlüsse auf die wirklichen lluruhestister zu. Der 1036 pensio­nierte Polizeiinspektor Roßmeißk sagt, er habe von den vom Winterstein gefundenen Notizbuch nicht- gehört. Es wird jedoch festgestellt, daß die­ser Zeuge init Winterstein und dem jetzigen Polizeiinspektor Sander nicht auf gutem Fuße steht. Ein achtzehnjähriger Entlastungszeuge, der zur Zeit der Vorfälle 15 Jahre alt gewesen ist, gibt an, daß die Henleinordner auf den Ruf: Ein Ordner toi" I vorgegangen seien. Nach der Vernehmung von zwei Entlastungs­zeugen für den kommunistischen Angeklagten Zu­leger erklärt der Vorsitzende zur allgemeinen Ileberraschung, daß die nächste Verhandlung Mittwoch früh 9 Uhr in E g e r stattfinden werde. Steuererhebungen In Frankreich Paris . Die ersten RegierungSsinanzdekrete haben eine gewisie Enttäuschung hervorgerufen. ES gilt da- insbesondere von der allgemeinen und pauschalen Erhöhung aller staatlichen Steuern um 8 Prozent. Die Rechte erwartete ein Streik­statut und die Ausschreibung einer Anleihe der Nationalverteidigung sowie auch Bedingungen für eine größere wirtschaftliche Entfaltung und Betriebsentwicklung. Auf der Linken wiederum ist man der Ansicht, daß die Steuererhöhung unaustveichlich eine weitere Steigerung der Teuerung zur Folge haben wird. Tie französische Regierung bereitet für die nächste Kundmachung weiterer Dekrete vor. Unsere Landwirtschaft weist eine Reihe grund­verschiedener Erzeugung-gebiete auf. Nur eine Agrarpolitik, die a l l e Produktionsgebiete gleich­mäßig berücksichtigt, kamt alle. Schichten de- Landes­volles befriedigen. Wir haben schon wiederholt auf die Probleme verwiesen, die sich daraus ergeben, daß im deutschen Gebiete die Landwirtschaftsbetriebe noch mehr alS im tschechischen Ergänzung« wirtschaften sind. Auch der Frage der Bodenverteilung und dem Pächter Problem wurde entsprechende» Augenmerk gewidmet. Wir wollen beute eine allge­meine Charakteristik der sudetendeutschen Landwirt­schaft folgen lasten. Dabei fällt sofort die gegenüber dem tschechi­schen Gebiete bedeutend Höhere durchschnittliche See­höhe auf. Sie beträgt in den überwiegend deutschen Bezirken Bühnten« 580 und Mähren » 512 Nieter gegenüber etwa 425 Meter in den tschechischen Be­zirken. Zwei weitere markante Tatsachen sind der geringe Anteil der deutschen Bezirke am R Ü b e n» baugebiete und der unverhältnismäßig hohe Anteil am Futterbau gebiete. Bon mSgesamt 68 Gerichtsbezirken im Rübenbaugebiet« waren nur acht deutsche(lech» in Böhmen , zwei in Mähren ). Dagegen finden wir im Futterbaugebiete 60 deut­sche Gerichtsbezirke(48 und 12) von insgesamt 80. Die übrigen Produktionsgebiete zeigen fol­gende» Bild: Bon den 188 Gerichtsbezirken de» Getreidebaugebietes sind 49 deutsche(85 und 14), worunter sich allerdings auch die Hochflächen de- Tepler Lande», de« Duppauer Gebirge» und der ganze ErzgebirgSstreifen von Karbitz bi» Görkau mit Ausnahme von Katharinaberg befindet, die eigentlich Futterbaugebiete sind, so daß sich der An­teil der Getreidebaugebiete ermäßigt und der An­teil de» Futterbaugebiete» noch steigt. Al» Getreide­kartoffelbaugebiet wird daS fast durchiveg» tschechi­sche Gebiet südlich der Sazawa von Prag bis über die böhmisch-mährische Höhe bezeichnet. Die in die­sem. 50 Gerichtsbezirke umfastenden Landstriche, liegenden fünf(zwei und drei) deutschen Bezirke, zählen zu diesem Prodnktion-gebiete. Reben dem starken Anteile deS reinen FutterbaugebieteS, da» der sudetendeutschen Landwirtschaft ba» Gepräge gibt, tritt da- Gctreidcbaugebiet hervor, jedoch je­ne» Getreibebaugebket, in dem vorwiegend Koni, Hafer und Kartoffeln gebaut tverden. Die ungünstige Lage der meisten deutschen Be­zirke bedingt einen geringen Anteil de» A ck er­be d e n s an der Gesamtfläche. DaS trifft beson­der« für Böhmen zu, doch ist auch im Futterbau­gebiete Mährens das Berhältni» ungünstig. Wäh­rend der Anteil des Ackerlandes in ganz Böhmen 50 Prozent ausmacht, ist er in den deutschen Be­zirken des Getreide-, Kartoffelbau- und de» Fut- terbaugebiete« bedeutend geringer. Er beträgt in ersterem etwa 44. in letzterem gar nur 88 Prozent. Dagegen ist der Antest der Wiesen und de» Walde» entsprechend höher. Zur Jllpstration seien nur we­nige Beispiele au» dem Zahlenmaterial der land­wirtschaftlichen Betriebszählung angeführt: Im RizsengehirgS-Gerichtöbezirk; Marschendorf beträgt der Anteil de» Ackerlandes am landwirtschäftlichen Boden 10.1 Prozent, im Rochlitzer 14 4 Bro-ent. im TannWälder 14.6 Prozent, in dem Böhmerwald - Gerichtkbezirke Wallern 11.2 Prozent, im Winter­ berger 16.7 Prozent. Der Anteil de« Walde» beträgt im GerichtSbezirke Rochlitz 67.2 Prozent. Marschen- . darf 67.2 Prozent. In den anderen Bezirken ist der Wald-nteil etwa» geringer, jedoch der Anteil der Wiesen sehr hoch. Er beträgt im Gerichtsbezirk Wal­lern 31.7 Prozent. Tannwald 24.2 Prozent, Be« Man erhält für 100 Reichsmark.... Markmünzen...» rumänisch « Lei.. polnisch« Zloty... ungarische Pengö.. Schweizer Franken . französische Franc». englisches Pfund.. amerikanischer Dollar. italienische Lire.... holländische Gulden... jngokiawische Dinare.., BelgaS dänische Kronen..,, schwedische Kronen,,, Ein Taubstummen»Chor. Die taubstummen Bettler deS berühmten orientalischen Markte» von Sarajevo haben dieser Tage unter dem Namen Hafif Alaj" einen Chor gebildet, dessen erste« Gastspiel auch schon anläßlich der Heirat eines rei ­chen Mohammedaner« vor sich gegangen ist. Die Lolalpresse meldete hierzu, daß man wohl noch niemals 26 Menschen mit toternjten Gesichtern einen derart greulich verstimmten und unartiku ­lierten Gesang von sich gegeben haben, dazit noch in der lleberzettgung, völlig richtig zu singen. Der etwas grobe Spaß hatte sür die Bettler selbst an ­genehme Folgen, da jeder von ihnen einen An ­zug, Esten und Geld al» Geschenk erhielt. Außer ­dem ist der Taubstummenchor einzeladen worden, auf noch fünf weiteren Hochzeiten zu singen. Die Fürsorgebehörden haben ausdrücklich ihre Ein ­willigung hierzu gegeben, da die Bettler für ihre Kunstdarbietungen gut entlohnt werden. Streik beim KönigSbesuch. 500 Chauffeure der schottischen Automobilverkehrsgesellschaft sind gerade an dem Tage in den Streik getreten, an welchem der König von England die Ausstellung dc» britischen Imperiums in Glasgow eröffnete. Die Ursache des Streiks ist die von der Gesellschaft einen der Chauffeure gegebene Kündigung. Da» Syndikat, dem die Streikenden angeboren, hat je ­doch abgelehnt, dem Streik offiziellen Charakter zuzuerkennen. Die Zigeuner wollen keinen Diktator. Auch in dem territorial nicht begrenzten Reiche der Zi ­geuner scheinen sich ernste Ereignisse vorzubcrei- ten. 10.000 Zigeuner haben dem im vorigen Juli gewählten König" Kwiel I. ein regelrech ­te- Ultimatum übersandt, in dem sie ihn auffor- dern. sofort ein Parlament der Zigeuner einzu ­berufen, und erklären, sie wollten nicht länger »nter seinem autokratischen und diktatorischen Re ­gime leben. T>ie Zahl von 10.000 ist aber eine Minderheit, denn die Anhänger de» König» Kwiek I. beziffern sich auf eüva 28.000. E» ist darum nicht ausgeschlossen, daß der Zigeunerkönig das Ultimatum damit beantwortet, daß er«ine Volksabstimmung der Zigeuner über die Frage der Rechtmäßigkeit seiner Herrschaft veranstaltet. Au« alledem kann eine neue Königswahl oder minde­sten» eine Wiederholung der vorjährigen Zusam ­menkunft der Zigeuner in Warschau zustande- kommen. Uniformen statt köpfe. Auch auf den Uni ­versitäten Innsbruck und Graz wurden die Vor ­lesungen im Zeichen des neuen politischen Kurse« eröffnet. Ein Teil der Studenten und auch einige Professoren erschienen in SA-Unisormcn. Soweit bekannt, wurden bisher der Professor der Grazer Universität Viktor H e h, der Nobelpreisträger und Entdecker kosmischer Strahlen Ist, weiter der Pro- fessor der Anthropologie und Nassenforschung an der Wiener Universität Josef W e n n i e r suspen ­diert. Bei beiden bildete den Grund der Suspen ­dierung die Eh« m i t I ü d i n n«n. Weiter wurde der ehemalige Rektor der Grazer Universi ­tät und Vorstand de» Physikalischen Instituts Dr . Hann» Benndorf suspendiert. Für die Studen ­ten der obersten Klassen der österreichischen Mit ­telschulen, die wegen illegyler Tätigest au-ge- schloffen worden waren, wurde nunmehr in Wien ein achtwöchiger Maturakur» errichtet. Diese Schüler werden auf Staatskosten in einem et^e» r.cn Internat Aufnahme finden und die gleichen Vorteile genießen wie die Mitglieder der illegalen Hitlerjugend und Sturmabteilungen . Amerikas Inden wehren sich. Der amerika ­nische Judenkongreß, der seit Montag unter Vor ­sitz des Rabbiners Wife in New Aork tagt, hat be« wmi schloffen, in allen Städten der Bereinigten Staa-!merkenswert sind'die"großenSÜttveide^Fliichen'in rrn am 20., 26. und 27. Junt eine jüdisches den Böhmerwaldbezirken Bergreichenstein