Seite 2

müssen doch außerdem in jeder Gemeinde auch beherzte Wähler, die den Wut haben, die Kan­didatenlisten zu unterschreiben, in genügender Anzahl gefunden werden. Wie sollen sie gefun= den werden dort, wo wahrer Heldenmut dazu gehört, sich zur Sozialdemokratie zu bekennen, wo Bekenntnis zur Sozialdemokratie verbunden ist mit der Gefahr, den Arbeitsplatz zu verlieren, die Wohnung gekündigt zu bekommen, Tag für Tag beschimpft und bedroht zu werden? Wir haben vor einien Tagen eine Anweisung der SdP an ihre Parteistellen veröffentlicht, eine Anweisung, nach Ueberreichung der Kandidatenlisten die

sozialdemokratischen Kandidaten zum Rücktritt zu bewegen. Kein Terror? Aber genau so wurde schon seit Wochen gearbeitet, um Arbeitern die Geneigtheit, für die Sozialdemokratie zu kandi­dieren, auszutreiben. Schon seit Wochen sorgt der Nazi- Terror dafür, daß die Wahlen eine wirklich freien Wahlen sein können. Ja, dafür ist freilich gesorgt, daß die Stimmen abgabe geheim ist, daß der Wahlakt selber vor Terror, vor jeglicher Nötigung geschützt ist. Kein einziger Wähler braucht zu be­fürchten, daß er gezwungen werden kann, eine bestimmte Liste zu wählen, keiner, daß be­kannt werden kann, wie er gewählt hat. Am Wahltage sind die Wahlen geheime Wahlen, sind fie freie Wahlen. Aber wer da meiß, was in den

Sonntag, 22. Mai 1938

Nr. 120

Auch die Spanier ergeben sich nicht Mahnung des Präsidenten

Heftige Kämpfe überall

Barcelona . Das Nationalverteidigungsmini- Flugzeuge 180 Bomben über der Stadt ab, wo­sterium gibt bekannt: burch gegen 60 Häuser zerstört wurden. Das An der Ostfront im Abschnitt bei Cedrillas Bombardement hat unter der Zivilbevölkerung gelang es dem Feinde nach heftigen Angriffen, den mehrere Opfer gefordert. Bic Tumborubio zu erobern, aber unsere Truppen bemächtigten sich seiner aufs Neue durch einen mächtigen Gegenangriff. Weitere Angriffe des Gegners auf diese Stellung scheiterten. Auch die

( Fortfehung von Seite 1.) nationalen Standpunkt ruht, die innige und aufs richtige Aufforderung richten, sich im Wahlkampfe zu mäßigen und niemals gewisse Grenzen zu überschrei­ten. Unser Staat war zwanzig Jahre lang ein fried­licher und ruhiger Staat und wir müssen Europa einen neuen Beweis dafür liefern, daß wir es unter allen Umständen auch weiterhin Spanisches Gold nach den USA bleiben. Man hört oft Klagen, daß unsere demokratischen Perpignan.( Havas.) Freitag abends tras Institutionen nicht genug rasch und effektiv arbeiten Verfuche des Gegners, den Berg bei Pennaroya fen aus Barcelona in Perthus 20 Laſtkraftwagen und in der heutigen Zeit, da in der Nachbarschaft zu besetzen, blieben erfolglos. Durch einen Gegen- ein, die mit Gold und Silber beladen waren. Die mit beschleunigtem Tempo und sehr ausgeprägtet angriff besetzten dann unsere Truppen die Kote Mannschaft, welche diese wertvolle Ladung beglei= Erfolgen autoritative Regime wirksam sind, 1940 öftlich von Pennaroya. Die Angriffe der tete, erklärte, daß sie dieſe Gold- und Silberbar- unſere Demokratie mit ihnen nicht Schritt zu halten Franco- Truppen auf Lome del Burro wurden zu- ren über Le Havre in die Vereinigten Staaten vermag. Die heutige europäische Demolatie muß sich rückgeschlagen. Im Abschnitt bei Mesqueruela ge- transportieren soll. Bei der Zollrevision wurde dieser Gefahr gut bewußt sein. lang es den Francotruppen, den Pic Cabozo zu die Fracht von französischer Mobilgarde bewacht, besetzen. Die Republikanischen Flieger entfalteten welche die Autos bis in den Hafen von Port Ven­an der Ostfront eine erfolgreiche Tätigkeit. Sie dres eskortieren wird, von wo die Barren nach stellten sich den feindlichen Flugzeugen mehrmals Le Havre gebracht werden sollen. Man nimmt an, zum Kampf und schoffen eines von ihnen ab. Die daß dieses Edelmetall im Werte von vielen Mil­Flugabwehrbatterien in Sagunto schossen ein Inn- lionen zur Bezahlung der Ankäufe verwendet wer­fers Flugzeug der Francotruppen ab. Bei einem den soll, welche die Regierung der spanischen Re­feindlichen Luftangriff auf Castellon warfen 19 publik in Amerika vorgenommen hat.

Tezten Wochen im judetendeutſchen Gebiete geſches Polnische Stimme

Fönnen.

kennen und ständig ihre moralischen Vorzüge und Es genügt nicht, sich zur Demokratic zu be­Vorteile zu betonen. Die Demokraten müssen be­bingungslos so handeln, daß sie einen Ver= gleich mit dem autoritären Regimen standhalten. Sie müssen sich dessen bewußt sein, daß sich das demokratische Regime nur durch ehrliche Arbeit, rafches Tempo und einprägsame, klare Taten zur Geltung bringt und siegt. Wir müssen unsere Demokratie noch stärker unterstützen; unsere politischen Parteien, unsere Bürokratie und un­fere gesamten demokratischen Institutionen müssen

hen ist, wie mächtig die nazistische Terrorwelle war, die über das Land flutete, wie eifrig und unbedenklich mit Verheißungen und mit Drohun­gen gearbeitet wurde, weiß auch, daß Wahlen, die in solcher Atmosphäre stattfinden, ein Warschau :. Das Wochenblatt Czarno na[ legenheit bekannt sei. Der Tschechoslowakei die flares Bild der wirklichen Stim­bialem", ein Organ des demokratischen Klubs, un Sand zu reichen, schreibt das Blatt, und einen mung und Gesinnung der sude= welchen sich die Demokraten des Sanacia- Lagers wirtschaftlichen und militärischen Machtblock von tendeutschen Bevölkerung ergeben und ein bedeutender Teil der demokratisch ge- 50 Millionen Slawen zu schaffen, in welchen sinnten Legionäre gruppiert, veröffentlicht in der auch die baltischen Staaten einbezogen werden heutigen Nummer einen aufsehenerregenden Ar- fönnten, würde nicht nur die Festigung der Macht filel, der in politischen Streisen lebhaftes Inter- und der Wehrfähigkeit Polens , sondern auch die effe begegnete. In dem Artikel, der sich einlei- Ergreifung der Initiative in Mitteleuropa durch tend mit der Entwicklung der innerpolitischen Polen bedeuten. Situation in Polen befaßt, wird auch der gegen= wärtige außenpolitische Kurs und in Verbindung damit die Politit Polens gegenüber der Tiches Keine Milde für Südtirol ! choslowatei einer eingehenden Grörterung

für die Tschechoslowakei en alle ihre Sträfte zu noch rafcherer, noch er­

Je ungehemmter sich der nazistische Terror, dieser zumeist nicht beweisbare, dieser meist im Geheimen arbeitende Terror entfaltete, um so be­wundernswerter das Heldentum der sozial demokratischen Arbeiter, die sich gegen den Ter­ror ſtemmten, die unbefümmert um die Folgen, einzig dem Gebot ihres Gewiſſens gehorchend, den

Kampf für ihre Ueberzeugung, den Kampf für die Demokratie führen. Alle fast, die noch vor wes nigen Wochen law in Faschismus anklagten, sind untreu geworden, sahnenflüchtig. Allein die so­zialistische Arbeiterschaft ist fest geblieben, ihre Treue, ihren Mut, ihre Tapferkeit wird dereinst die Geschichte nicht hoch genug zu rühmen wissen.

zogen. Das Blait schreibt diesbezüglich u. a.

In der Angelegenheit unseres Verhältnisses zur Tschechoslowakei bewahrt Minister Beck ein hartnäckiges Schweigen. Seine letzte Erklärung in dieser Angelegenheit vom Jänner v. J. ist nicht über den Rahmen der Allgemeinheiten hinaus gegangen. Wir wollen wissen, wohin uns Mi­Weil sie in den Stürmen der letzten Wochen nister Beck führt und wir wollen, daß er sehe, daß ausgeharrt haben, weil sie unter widrigsten Ver- es in Polen fein bedeutendes politisches Lager und hältnissen den Kampf für ihre Gesinnung und fein Presseorgan, mit Ausnahme der Regierungs­damit für die demokratische Staatsidee führten, presse, gibt, die nicht den Standpunkt vertreten weil diese herrliche Armee da iſt, arbeitet und würden, daß alle Anschläge auf die Souveränität tämpft deshalb glauben wir nicht nur an die der Tschechoslowakei unbedingt abgewehrt werden Zukunft der sudetendeutschen Arbeiterschaft, son- müssen. Es ist eine bezeichnende Sache, daß der dern auch an die des sudetendeutschen Volkes. Krakauer Kurier Codzienny", der so lange an Denn ein Volk, dessen Kern, die Arbeiterschaft, der Spitze der antitschechischen Kampagne in so gesund ist, so reich an politischer Reife und so Bolen stand, jetzt angesichts des Ernstes der Si­bereit und fähig, diese politische Reife in tuation und der wichtigen Probleme diese Waffe schlimmster Zeit zu befunden, ein solches Voit niederstreckt. Der unfehlbare Instinkt warnt. muß schließlich ja doch wieder zu sich selber zurüdfinden!

Diesen reifen Arbeitern und Arbeiterinnen

brauchen wir in dieser Stunde nicht mehr zu sagen, wie sie wählen sollen. Den anderen aber, den Schwankenden, noch Unentschlossenen aber rufen wir zu, sich dessen bewußt zu sein, daß es gilt, für die Demokratie, für die Freiheit, für den Frieden zu stimmen und daß sie deshalb

3

Der Sprung von der Brücke

Erzählung von Martin Grill

Das Wochenblatt führt weiter aus, daß die Saltung der polnischen Demokraten, die drei Vier­fel der ganzen Nation bilden, in dieser Ange­

Italiens König nach Lyblen

Syrakus. Viktor Emanuel III. ist Freitag Mittag an Bord der königlichen Yacht" Saboya" nach Libyen abgefahren. Die Jacht wurde von zwei

folgreicherer, noch wirksamerer Arbeit einsvan­nen. Ich glaube an den Erfolg unferes heutigen Regimes. Wir werden wie Tabor fest, ſtart, furchtlos und entschloffen sein, aber auch weise, bedächtig und verträglich. Wir werden den Mut haben, dem Wohl des Vaterlandes alle persön lichen und Parteiopfer zu bringen und wir wer­den den Schwur erfüllen, daß nur in unserer tatsächlichen Einheit unser Seil und die Blüte unseres Staates, sein Erfolg und seine schöne Sukunft liegen!

ä

ältesten politischen Häftlinge aus Südtirol verfügt hätte! Der Besuch Hitler ist nicht einmal an einer Amnestle Sitlers hat das italienische Volt eine halbe Interessiert Milliarde geloftet. Die Freilassung der wegen ihres Bekenntnisses zum Deutschtum in Im Dezember des Vorjahres var der jugo den Kerkern des faschistischen Italien schmachten­slawische Ministerpräsident Stojadinovič den Südtiroler hätte nicht einen Heller gekostet, als Gast Mussolinis in Rom zu Besuch. Selbst- aber Herr Hitler hat dieses Opfer von Mus­verständlich ging es ohne den üblichen Pomp nicht folini offenbar nicht begehrt. Als er am ab, aber Serr Stojadinovič bestand darauf, 20. Feber im Reichstag großsprecherisch verkün Italien nicht zu verlaſſen, ohne dort einen Erfolg dete, das Dritte Reich werde es nicht dulden, daß eingeheimst zu haben, an dem ihm mehr gelegen an seinen Grenzen deutsche Menschen nur wegen war als an den phraſenreichsten Trinksprüchen. ihres Bekenntnisses zum Deutschtum verfolgt wer Darum gab die Agenzia Stefani am 6. Dezember den, hat er nur an die Tschechoslowakei gedacht, in 1937 die folgende Meldung aus: der niemandem seines nationalen Bekenntnisses Anläßlich des Besuches des Ministerpräsiden- wegen auch nur ein Haar gekrümmt wird. Stoja­ten Stojadinovič hat der Duce die Freilas dinovič wollte von Rom nicht wegfahren, ohne sung der lebten politischen auch nur eine Geste des Duce für sich buchen zu Häftlinge aus den Provinzen können. Herr Hitler hat kein Interesse selbst an Julien und Venetien angeordnet. einem solchen billigen nationalen Erfolg; wenn In diesem Monat war Hitler in Italien . Er es in sein Konzept nicht paßt, verschmäht er es, wurde auf Kosten des ohnehin genug ausgeplün- deutschen Menschen, unter denen sich nicht derten italienischen Volkes mit einem mehr als wenige Nationalsozialisten phantastischen Aufwand an Geld, Fahnen, Gir- befinden dürften, die Kerkertüren öffnen zu landen, Fadeln und verlogenen Reden in Rom auf helfen. Und da will uns noch jemand im Ernst einem eigens gebauten Bahnhof empfangen und einzureden versuchen, das Dritte Reich wolle sich durch eine eigens gebaute Straße in den Köings aus verleßtem Gerechtigkeitsgefühl, aus vers palast geführt. Aber niemand hat gelesen, daß lettem Nationalstolz, der Su Mussolini aus Anlaß von it detendeutschen annehmen und sie nicht lers Besuch die Freilaffung nicht etwa als Spielball ſeiner imperialiſtiſchen Pläne etwa der letzten, sondern der ersten und mißbrauchen?

holen, doch Tom scherte sich nicht darum...Jch| buntbewegten, blutvollen Lebens. Die Arbeiter| freundlichem Mann immer sehr zugeneigt gewesen, werde ihr sagen, daß du sie angelogen hast, und und die Matrosen, denen der Wind der Weltmeere und wenn ihn etwas in den vergangenen Monaten sie wird mir glauben", und dabei stach er wieder um die Ohren geweht hatte, sie schienen dem Jun­in den herumfollernden Sad hinein. gen unbefümmerte, von rauher Straft erfüllte Männer, die ihren Platz in der Welt ausfüllten; er wußte noch nicht, daß die Freiheit, deren sie sich erfreuten, auch nur eine scheinbare war. So war es nicht eben verwunderlich, daß er es faum siebzehnjährig durchseßte, von dem be freundeten Kapitän eines Handelsschiffes mit auf weite Fahrt genommen zu werden.

Nun fam Peter in Wut, warf sich auf den Bruder und prügelte ihn tüchtig durd). Natür lid, ranute Tom zur Mutter und flagte heulend sein Leid, ohne den Grund der Rauferei anzu­geben.

Er sah ein schönes Stück der alten Erde, doch ihm schien es noch zu wenig zu ſein: Als das Schiff von einem indischen Hafen aus die Heim­reise antreten sollte, war er eines Tages ver­schwunden: Er war seinem Kapitän davon ge­laufen.

bedrückt hatte, dann war es die Befürchtung ge­wesen, daß sein vorschnelles Handeln dem altern den Mann tief betrübt haben tönnte. Der Tod hatte einen der wenigen Fäden zerrissen, die ihn an das Elternhaus banden. Dennoch zog es ihn in den ersten Tagen des Schmerzes zurück in die Heimat. Würde er damals ein Schiff gefunden haben, das nach einen europäischen Hafen unter wegs war, er hätte unter den schlechtesten Bedin gungen angemustert. Aber er bekam kein sol ches Schiff, kein gutes und kein schlechtes, weder in diesen Tagen, noch in den folgenden Monaten. Der Zufall wehte ihn nach den Häfen des fernen Ditens, von dort nach Südamerika und wieder zurüd über den Stillen Ozean. Es waren fast vier Jahre nach seiner Ausreise vergangen, als

Tom, der um vier Jahre Jüngere, war ein hübscher Bursche mit braunen Augen und dunk­Die Mutter war entsetzt und verlangte vom Iem Lockenschopf. Er erinnerte an die Vorfah- Vater eine harte Bestrafung Peters; doch jener ren seiner Mutter, die irgendwo im Süden sah eine Prügelei unter Jungen als kein welt­Frankreichs zu Hause gewesen waren. Es war der erschütterndes Ereignis an und begnügte sich das erklärte Liebling des Hauses und wurde dem mit, ihm eine Rüge zu erteilen, die dieser ziem­zehnjährigen Peter oft als Beispiel hingestellt. lich gleichgültig hinnahm. Dem Kleinen gefielen die Zärtlichkeiten und Er war damals zwölf Jahre alt und fühlte Schmeicheleien seiner weiblichen Umgebung, und schon, daß ihm eigentlich nicht mehr als das ge­er erkannte frühzetig, daß er sich diese Gunst meinsame Heim mit den anderen verband. Er Einen Monat später erhielten die Eltern nur erhalten fonnte, wenn er sich scheinbar ihren stand allein in der Welt, seinen Vater sah er einen Brief, in dem er sein eigenmächtiges Han- der Frachter Condor ", auf dem er lange Zeit Mit sechs Jahren war er ein feltener als je zuvor, Handelsverbindungen, deln zu begründen versuchte. Er schrieb, daß er als Hilfsmaschinist fuhr, Ladung für Liverpool vollendeter kleiner Heuchler, der es verstand, fast Warenpreise und Manöver der Konkurrenz, in es nie ertragen hätte, sein Leben in einem engen an Bord nahm. alles zu erreichen nach dem ihm gelüftete. Er diesen Falten erschöpfte sich dessen Leben. Die Büro zu verbringen. Er wolle noch ein Jahr oder Im Bestimmungshafen musterte er ab, sehr entsprach in allen den Wünschen seiner Mutter, stärker werdende Entfremdung äußerte sich nicht zwei Jahre ausbleiben und dann heimkehren. Er zum Ünwillen des Kapitäns. Bleib an Bord, doch nur dann, wenn er sich beobachtet glaubte. etiva in Bank und Feindschaft, er fühlte nur, Peter", sagte er, hast hier ein gutes Schiff und In der Sonntagsschule hörte er dem alten weiß- daß er in wesentlichen Dingen anders fühlte anständige Kollegen, wirst nicht leicht wieder ein haarigen Lehrer sehr aufmerksam zu, doch nach als seine Mutter und sein Bruder; er wich ihnen ähnliches finden. Und in der Heimat ist es auch der Kirche machte er sich über den alten, zie nach Möglichkeit aus und ging frühzeitig seine nur halb so schön, wie man es sich gewöhnlich genbärtigen Affen" lustig. Mit besonderem Haß eigenen Wege. vorstellt." verfolgte er die Kaßen; wenn ihm eine in die Als die Mutter sah, daß sich Peter mehr und Hände fiel, dann quälte er sie mit all der Grau- mehr ihrem Einfluß entzog, gab sie die Be­samkeit, deren manchmal Kinder fähig sind. Ein- mühungen um ihn auf und fehrte sich ganz Tom mal hatte er eine junge Staße eingefangen, in zu und versuchte durch Liebe und eifersüchtige einen Sad gesteckt und durch Nadelstiche fast zur Wachsamkeit, ihn so eng als möglich an sich zu Raserei gebracht, als sein Bruder dazukam. binden. Er war nun ihr einziges Kind und ihre ganze Hoffnung. Peter war nur ihr Pflegefind und der Sohn ihres Mannes nicht mehr.

Hör auf mit dieser Quälerei", sagte er, ,, lasse sofort die Kaze frei." Du hast mir gar nichts zu sagen", er= widerte Tom mit einem tüdischen Seitenblick. ,, Jch mache, was ich will."

,, Wenn du noch einmal die Kaze stichst, du Kleines Scheusel, dann kannst du etwas erleben!" Schließlich drohte Peter die Mutter zu

Der Vater hätte ihn gern als Nachfolger im Geschäfte gesehen, doch Peter fand wenig Gefal­len daran, sich mit Zwischenhändlern herumzustrei­ten und den Manövern der Konturrenten nachzu spüren. Sein Lebensbereich war der Hafen und die dort zusammenströmenden vielfältigen Sträfte des

hoffe, daß sie ihn nicht zu hart beurteilten und ihn berständen. Er fühle sich gesund und kräftig und sende allen die besten Grüße.

Es vergingen viele Monate, bevor er eine Nachricht aus der Heimat erhielt. Dann war es ein Brief, der die Handschrift der Mutter trug. Sie schrieb ihm, daß der Vater an einer epidemisch auftretenden Krankheit plößlich gestorben war, noch bevor er von der Flucht des Sohnes erfahren hatte; er war ohne Born gegen ihn aus dem Leben ge­schieden. Ueber Tom schrieb sie fast gar nichts, doch glaubte Peter zwischen den Zeilen herauslesen zu können, daß zum ersten Male an Stelle der fritiflosen Bewunderung eine leichte Besorgnis ge­treten war.

Es nützt nichts, Kapitän, diesmal mache ich ernst. Ich warte ja schon ein Jahr darauf, wies der einmal nach Hause zu kommen."

-

Na, dann Good by, Peter, und wenn du das Land satt haben solltest, in drei Monaten sind wir wieder hier; auf dem Condor " wird jedenfalls eine Stoje für dich frei sein."

"

Peter wehrte lachend ab. Danke schön, Käpten, aber ich glaube, daß ich von Ihrem An­erbieten keinen Gebrauch werde machen können. Beter war ehrlich traurig. 3war hatte er Es ist an der Zeit, daß ich mir auf dem Lande zu seinem Vater nie ein rechtes Verhältnis ge- eine Existenz schaffe." Dann ging er grüßend funden, doch war er dem immer geschäftigen und davon. in den wenigen Stunden des Beisammenseins stets

(( Fortsetzung folgt.)]

92

fche hab

auf

19

aut

idhe

da

ten

for

die

vo

St

902

Ei

de

be

а

G

de

re de

f