Konstruktive Vorichiage der Arbeiterschaft einer Industrie, die durch ihre Umsätze für die Aus« fuhrbilanz einen Hohen Wert besitzt und fast allen Volksschichten eine» weiten Kreises schon jahrzehnte« kann die Eristenzmöglichkeit bietet. Wen« aus diesem Gebiet daS Glas einmal verschwinden sollte, würde die» eine Katastrophe bedeuten. Erschwerung des Exports nach Holland ? Amsterdam . Die holländische Industrie hat in der letzten gelt eine Verstärkung de- Zoll« schutzeS angestrebt und es ist wahrscheinlich, daß die holländische Regierung einigen Forderungen entsprechen wird. Erhebungen werden bereit» durchgeführt und es wird erwartet, daß die er­höhten Sätze in Kürze etwa am 1. Juli* in Kraft gesetzt werden. Der größte Teil der ein« gebrachten Ansuchen um Zollerhöhung betreffen Textilien. So klagt vor allem die Iuteindu« strie über belgische und tschechoslowakische Konkur« renz. Ein führendes holländisches Unternehmen dieser Branche erklärte. 800 Arbeiter entlassen zu müssen. Auch die Tonwarenindustrie strebt eine Erhöhung des ZollschuhcS an, wobei die Porzellanindustrie darauf verweist, daß die heimischen Preise nur wenig höher als die aus« ländischen seien. Eine Verstärkung des Zollschuhes wünsche, wie berichtet wird, auch die Papier« i n d u st r i e. Kunstölerzeugung. die quantitativ und besonder­qualitativ beschränkt ist, Deutschland für den gröberen Teil seine- Verbrauches auf die Einfuhr von Rohöl angewiesen. Großbritannien hat keine Oelvorkommen in eigenen Lande. Wenn es auch für die Gewinnung flüssiger Treibswffe sein« Kohlenlager nutzbar machen konnte, hat die bri­ tische Regierung doch darauf vernichtet, Ersatz­stoffe herzustellen, weil sie zur Ueberzeugung ge­langt ist, daß die Erhaltung einer entsprechenden Zahl von Zisternenschiffen und ihre Sicherung durch eine starke Kriegsflotte die verläßlichste und beste Bürgschaft für die Versorgung mit Treib­stoffen bildet. Tatsächlich besitzt Großbritannien von der Tonnage der großen Staaten Europas an Zisternenschiffen von insgesamt 8.7 Millionen Tonnen allein 2.0 Millionen. Italien hat weder eigene Oelvorkommen, noch geeignete Rohstoffe zur Herstellung zuverlässiger Kunstöle. Sein Friedensbedarf von 2.8 Millionen Tonnen muß fast zur Gänze aus dem Auslande bezogen werden. In gleich ungünstiger Lage befindet sich Frankreich , dessen eigene Oelvorkammen fast gleich Null sind und wo sich die Herstellung von Kunstölen durch Verflüssigung erst in den Anfängen befindet. Frankreich beabsichtigt auch nicht ein« größer« Ausdehnung der Ersatzstoffindustrie. Frankreichs Friedensbedarf ist mit über 8 Mill. Tonnen dop­pelt so hoch wie in Italien , der Verbrauch in einem eventuellen Krieg wird mit 12 bis 15 Mill. Tonnen angefeht. Frankreich sucht das Problem, wie aus einem Gutachten des Kammerberichter­statters Gouin zu entnehmen ist, durch Einlage­rung zu meistern, die als erheblich billiger als die Erzeugung von Kiinstol errechnet Ivird. DaS Land besitzt Anlagen für die Aufbewahrung von 5 Mil­lionen Tonnen, die gegenwärtig noch ertveitert und angriff-sicher gemacht werden. Einen Fort­schritt für die Verteilung soll der geplante Bau eine Pipe-Line von den atlantischen Häfen nach dem Landinncrn bilden. Frankreich ist ebenso wie Italien und Groß­ britannien , Deutschland annähernd zur Hälfte seines Bedarfes auf die Einfuhr aus dem AuS- lande angetviesen. Von rund 7 Millionen Tonnen, die Frankreich in den letzten Jahren«ingeführt hat, stammt fast die Hälfte aus dem Irak . Der Riesenbedarf an Oelen der europäischen Groß­mächte von 20 Mill. Tonnen im Frieden, 40 bis 60 Mill, im Krieg, wobei Rußland nicht mit- gerechnet wird, kann einzig von den Bereinigten Staaten befriedigt werden, die heute schon für drei Viertel des Welwerbrauchs auflommt. Ge­neral Serrigny kommt daher zu dem Schluß: Wenn die Vereinigten Staaten ihre Ausfuhr zu­gunsten einer kriegführenden Partei öffnen, sind sie nach einiger Zeit Herren der Geschicke des kleinen Europas . Der französische Fachmann er­kennt daher unter dem Gesichtspunkte der Ver­sorgung mit Treibstoffen den Bereinigten Staa­ten die Rolle eines Schiedsrichters in einem et­waigen europäischen Konflikt zu. Verschärfung des Konflikts wegen der österreichischen Schulden London . Der Verband der britischen Han­delskammern hat dem britischen Finanzminister Sir John Simon ein Schreiben geschickt, in dem verlangt wird, daß die britische Regierung in der Frage der österreichischen Ausländsanleihen eine feste Haltung einnehme. E» wird hier u. a. ge­sagt, daß viele der früheren österreichischen Aus­landsschulden entweder voll oder teilweise von der britischen Regierung garantiert wurden, während andere Schulden wirtschaftlicher und finanzieller Art find und Kapitalsinvestitionen darstellen, welche von England für die Hebung des inter­nationalen Handels, und für die allgemeine Be­friedung Mitteleuropas in den ersten Nachkriegs­jahren gegeben wurden. Der Verband der briti­schen Handelskammern vertritt die Ansicht, daß die Zeit zu einer entschiedenen Stellungnahme gekommen sei, selbst wenn dadurch britische Gläu­biger der Gefahr eines weiteren Kapitals- und AnlageverlnsteS ausgesetzt werden. Zum Schluss« wird in dem Schreiben gefordert, daß die diesbe­züglichen Verhandlungen mit Deutschland nicht in Berlin , sondern in London stattfinden, damit die britischen Delegierten in der Lage sind, während des Verlaufes der Verhandlungen mit den briti­ schen Sachverständigen in täglichem Kontakt zu bleiben. Bemerkenswert erscheint, daß dieses Schreiben des Verbandes der britischen Handels« kammern vom 1. Juni datiert ist, zu welcher Zeit die Einstellung des Zinsendienstes für die öster­reichischen Anleihen noch nicht bekannt war. ausschließlich auf den Export angewiesen. Welche 1 oelktwirtschaftliche Bedeutung diese Industrie für die Aussuhrbilanz darstellt, geht daraus hervor, daß allein bei den Zollposttionen 888/7, in welchen die, jiriftaHerie und Flakonerie sowie andere Waren nicht inbegriffen sind, der Wert der ausgeführten Kare rund 200 Millionen im Jahre 1088, fast 280 Millionen im vergangenen Jahre betrug.- Dabei ist noch besonder! hervorzuheben, daß nachgewiesener­maßen für die AlaSerzeugung überwiegend e i n h e i» misch« Rohstoffe in Verwendung kommen, was bei der Ausfuhr der Erzeugnisse eine Steigerung de» Bollsvermögens und eine Devisenvermehrung be­deutet. In sozialer Beziehung ist dieser Industriezweig ebenso bedeutend, weil viele zehntausrnde Existenzen direkt oder indirekt von ihm abhingen. DaS Ala!» gebiet umfaßt«ngesihr 100 deutsch« und tschechische Gemeinden. Di« Arbeitslosigkeit in diesem Gebiet »ar in de» Jahren 1030 bi» 1036 abnormal hoch; im Jahr« 1037 ging st« etwa! zurück, ist aber gegen­wärtig wieder scharf im Ansteigen te- grifsen. Die Erzeugung»- und Absahverhältnisse waren bi» zum Sommer 1027 sehr unstet. Als sich di« Ver­hältnisse anfangs 1027 so weit verschlechterten, daß ein völliger Zusammenbruch in einigen Erzeugungs­ureigen drohte, faßte die deutsche und tschechische Alakarbeiterschast den Entschluß, Ordnung zu schas­sen. nachdem_bie Faktoren, die Erzeugung und Han­del in den Händen hatten, selbst zur Regelung nicht! beitrugen. Die Regelung geschah vor allem durch die ei n« Seitliche F estlegungderLohn-und Ar« beitlverhältnisse für die meisten Arbeiter­kategorien der gesamten Gablonzer Glasindustrie, die einersrit! eine Erhöhung und Stabilisierung der Löhne brachten und andererseit! die Unternehmer zwangen, di« Verkaufspreise darnach anzupaffen und einheitlich festzulegen. Dies hatte zur Folge, daß innerhalb einer kurzen Zeit durch die Stabilisierung eine Konjunktur eintrat, die fast in allen Branchen eine Steigerung de! Absatzes herbeiführte. Eine Aenderung verursachte dte im Jahre 1080 einsetzend« und bi! Anfang 1087 andauernde Welt­wirtschaftskrise. In dieser Zeit entstand neuerlich «in wilder Konkurrenzkampf zwischen den Erzeugern und Exporteuren, der da! ganze Vertrag-Werk ver­nichtet«. Di« Gewerkschaften kämpften jahrelang vergeblich gegen diese Mißstände. Durch die von den Unternehmern verschuldet« Anarchie gingen der hei­mischen Volkswirtschaft Hunderte Millionen Xi ver­loren. Wiederum waren«! die Gewerkschaften, die dazu sibergingen. diesen unhaltbaren Zustanden ein Ende zu bereiten. Sie gingen von der einzig richtigen Er- kenntni! au!, daß«ine Regelung und Besserung der Verhältnisse nur auf folgender Grundlage möglich ist: 1. Einheitliche stabilisiert« Regelung der Roh- glaSprrise, 2. einheitliche Regelung der Lohn- und Arbeit!, bebingungen in alle« Erzmgungvzweigm. Die Verhandlungen der RobglaShütten haben bisher zu keinem positiven Ergebni! geführt. In den Verkaufspreisen des Rohglase» bestehen daher große Spannungen, die sich auf die Gestaltung der Verkaufspreise der Fertigwaren schädigend auswir« ken. Ferner führen die Erzeuger, die teuerer ein­kaufen, den Ausgleich durch Herabsetzung der Löhne durch, was wiederum die angrstrebte Stabilisierung der Verhältnisse erschwert. Die Gewerkschaften stehen auf dem Standpunkt, daß die einheitliche Regelung der RohglaSpreise durch die Bildung eines privatrechtlichen Kartells nicht zu« standegebracht werden kann, weil eine freiwillige Zusammenfassung aller RobglaShütten nicht möglich ist. Nach Ansicht der Gewerkschaften ist dieser Zu­sammenschluß aller RohglaShütten einzig und allein durch die ZwangSstindizierung Im Ginne der Reg.» Vdg. 2/1086 möglich und durchführbar, weil die er­forderliche 70prozentige Mehrheit der bereitwilligen Firmen vorhanden ist. Mit Rücksicht auf die große Bedeutung dieser Planwirtschaft wird die Zwang»« stmdizterung auch deshalb anempsohlen, tveil dte vor­gesehene staatliche Ileberwachung und der Einfluß der Gewerkschaften sowie der Konsumenten in diesem Falle«ine zwingende Notwendigkeit ist. Wa! dte zweite Grundbedingung anlangt, ver- niochten die Gewerkschaften nach lleberwindung vieler Schwierigkeiten ein großes BertragSiverk auSzubauen. Ta» konnte nur dadurch erreicht werden, daß die Ar­beiterschaft teistveise und im Jahre 1087 in ihrer Gesamtheit znm Streik greifen mußte, uni ihre triste Lage zu verbessern. Außer fünf Rahmenkollektivver­trägen wurden in der Gablonzer SchnnickglaSindu« strie zahlreiche Lohntarife vereinbart. ES gelang den Gewerkschaften unter Anspannung aller Kräfte, für sämtliche Arbeiterkategorien einheitliche Löhne durch­zusehen. wa» ein gewaltige» Vertragswerk von weit­gehender Bedentung darstellt. DaS Memorandum schildert dann im Detail,| auf welche Schwierigkeiten und Widerstände die Gewerkschaften bei ihrem Bemühen stoßen, daS Vertragswerk durch Kontrolle, Schiedsverfahren und Tarifierungskommissionen zu sichern, und welche Opfer die Arbeiterschaft brachte, um diese Einrichtungen ins Leben zu rufen. Zahlenmäßig wird der Nachweis geführt, wie schädigend sich in den Krisenjahren die Niederkonkurrierung aus« Ivirtte: Vom Jahre 1038 bis zum Jahre 1986 wurde trotz steigender mengenmäßiger Ausfuhr der erzielte Durchschnittspreis um n,ehr als 10 XL pro Kilogramm gesenkt. Das Traurigste ist, daß Dar tschechoslowakische Zugang zum Meer ImObzor Närodo-hospodäkskh" behandelt Dr. Hoch die Lage des tschechoflowakischen Waren« tranSporteS, wie er sich durch die Schaffung eines Großdeutschlands gestaltet hat. Bisher sind keine Anzeichen dafür vorhanden, daß in der gegen- wärtigen Situation der Zufahrtswege zu den Welthäfen, namentlich nach Triest , eine Aende­rung eintreten sollte. Sicher jedoch wird die gegen­wärtig herrschende politische Unruhe zu einer Initiative ausländischer Jinporteure und Expor­teure führen, im Handelsverkehr mit uns den Transport über andere Wege zu leiten. Dafür käme vor allem der Weg über Gdingen in Be­tracht. Praktisch sind jedoch solche Tendenzen über bloße Studien noch nicht hinausgelangt. Selbst­verständlich wird die Tschechoslowakei im Notfall einen Weg nach Triest unter Vermeidung de! ehemaligen Oesterreich suchen, d. h. über die un­garischen und jugoflawischrn Bahnen, eventuell den kombinierten Weg Donau jugoslawischer Donanhafenjugoflavische Bahnen. Ein solcher Weg würde in dem Augenblick von praktischem Werte sein, in welchem die österreichischen Bahn­strecken verteuert würden. Die Tschechoslowakei hat auch die Möglichkeit, einen Weg in die rumä­nischen Seehäfen zu suchen, und zwar entweder auf der Donau oder mit Hilfe der Zugsverbin­dungen. Im Ganzen sind die tschechoflowakischen Möglichkeiten einer Verbindung mit der Meeres­küste nicht so ungünstig, wie man im AuSlande vielleicht glaubt. Ost Schirm hilft die Kiel * der schonte. Oos Schuh. Werft wird geschont durch BERSON Oonniob.A... Herrichtung von Staatsstraßen in Nordmähren und Schlesien Im Gebiete der politischen Bezirke Mähr.« Schönberg, Freiwaldau und Troppau werden im laufenden Jahre im Rahmen der genehmigten Bauprogramme Herrichtung von Staatsstraßen mit einem Kostenaufwand von 2,997.000 XL und Neubauten der StoatSbrücken mit einem Kostenaufwande von 884.000 XL durchgeführt werden. Hievon entfallen auf Herrichtungen im Bezirke Mähr.-Schönberg 241.000 XL, Freiwal­dau 1,016.000 XL, Troppau 1,740.000 XL. Die Herrichtungen bestehen durchweg» in leichten und mittelschweren Asphaltstraßenbelägen. Unter den bewilligten Bauarbeiten ist auch die Herrichtung einer mittelschweren Straßendecke auf der Hultschiner Staatsstraße mit einer Ge­samtlänge von 6800 Meter vorgesehen. . Die Vorarbeiten für die Inangriffnahme der Herrichtungsarbeiten sind beendet und die Durchführung der Arbeiten ist in der nächsten Zeit zu erwarten. Diese Arbeiten sollen zur Lin­derung der Arbeitslosigkeit in diesen Bezirken mit beitragen. Im Bezirke Troppau wird außerdem der Bau einer Brücke auf der Staatsstraße Troppau« Hof über den Hoßnitzbach mit einem Auswand von 490.000 Xi und auf der Mährisch-schlesi­schen Staatsstraße der Bau einer Brücke in Groß« Poblom mit einem Aufwand von 110.000 XL in Auftrag gegeben. Derzeit befindet sich«ine Brücke über die Goldoppa bei Jägerndorf mit einer Baukostensumme von 284.000 XL im Bau. Des weiteren werden im Bezirk Freiwaldau Pflasterungen von Straßendurchzügen in Ort­schaften vorgenommen werden, deren Bauauf­wand im Betrage von 408.000 XL zu 90 Prozent durch Subventionen an! dem Straßenfonds in der Höhe von insgesamt 864.800 XL gedeckt er­scheint. Oss Oelproblem Im Kriege Die Zusammenhänge Heer-Motorismu!-Oel find heckte auch jeden» Laien klar. Ohne Kraft­wagen, Flugzeuge, Tanks ist kein moderne» Heer denkbar, aber alle diese modernen Kriegsmittel wären nntzlo», wenn es am lvichtigsten, dem Treib­stoff. mangelte. Die Sichennig de» Treibstoffe» ist ftir jeden Staat ein Haupterforderni». Der Ver­sorgung der europäls^n Großmächte mit Treib­stoffe» für den Fall eines Krieges widmet der sranzöstsche General Eerrignh in der»Revue des Deup Monde!" eine beachtenswerte Studie. Wir entnehmen ihr u. a-: Rußland , das 1987 rund 28 Millionen Tonnen Rohöl aufbrachte, ist neben Rumänien der einzige Staat Europas , der seinen eigenen Bedarf im Lande zu decken verniag, wobei aller­dings für den Kriegsfall die Voraussetzung ist, daß sein zwischen Kaukasus und Persien gelegene» Produktionsgebiet von den AuSlvirkungen der : Kämpfe verschont bleibt. Deutschland verfügt zur Deckung seine» FriedenSbedarses von fast 6 Mil­lionen Tonnen, der sich im Kriege mindestens ver­doppeln dürfte, über eigene Rohölaufkommen von 800.000 Tonnen und eine Produktion an Kunst­ölen von fast 2 Millionen Tonnen. Dennoch bleibt auch bei der vorgesehenen Steigerung der EinWeg für die Gablonzer Glasindustrie Die Vertreter der Arbeiterschaft in der Gablonzer Glasindustrie haben an die Regierungs­stellen ein umfangreiches und sorgfältig begrsindetes und belegte» Memorandum gerichtet, in welchem sie die besonderen Verhältniffe ihrer Industrie schildern und praktische Vorschläge erstat­ten, durch die bestehende Mißstände abgeschasst, die Lage der Arbeiter gesichert und die ArbeitS- möglichkeiten in der Gablonzer Industrie erweitert werden können. Wir geben nachstehend einen knappen AnSzug au» der Denkschrift: Die Gablonzer Glaswarenerzeugung ist fast I da» Ausland zumeist den Preisabbau nicht ver- langte und daß es Branchen gab, die trotz Krise i gut beschäftigt waren, und Erzeugnisse guten M-, satz hatten, deren Preis gehalten werden konnte.< Diese Tatsache geben die Exporteure selbst zu. Die bisherigen Erfahrungen und die Vorkomm« niff« der letzten Zeit bekräftigen die Gewerkschaften immer mehr in ihrer Ueberzeugung, daß mit den der­zeit bestehenden gesetzlichen Vorkehrungen und den angewandten Mitteln zur Aufrechterhaltung der not­wendigen Ordnung da! Auslangen nicht mehr ge­funden werden kann und daß es daher notwendig ist, weitere Maßnahmen in sozialpolitischer und wirt­schaftspolitischer Hinsicht zu treffen. In Betracht kommen: 1. Die Herausgabe der DurchführungSverord- nung nach 8 3 de! Ges. 29/1920; 2. die gesetzlich« Arbeitszeitregelung in der GlaS-Heiminduftrie; 8. Die Versachlichung der GlaSheimarbeit durch ein Gesetz; 4. die praktische Durchführung der gesetzlichen Bestimmung über di« Trennung des Hand, und dr! mechanischen Tchleiseus pon Glaslmitationen: 8. dir Erweiterung der zuständigen Gewerbe- lnspektorate in Reichrnbrrg und Jungbunzlau durch Aufnahme von Gewerbe-Assistenten nnv dm Reihen der Facharbeiter; 6. Maßnahmen zur Sicherung der Qualität der Erzeugnisse der Gablonzer Glasindustrie und be­sondere Schuhvorkehrungm in einzelnen Erzeugung»- zweigen; 7. einheitliche Regelung der Verkaufspreise durch die Genoffenschaften und deren RechtSvertind- lichkeit; 8. dle Regelung und planmäßige Anpassung der Lierbandnehmendm Mechanisierung der Gablonzer Glaswarenerzeugnng an die gegebenen Verhältnisse, und zwar mit Rücksicht auf dm Schutz de! Arbeits­plätze»: 9. al» sozialpolitische und arieltlrechtliche For­derungen: Restlose Durchsetzung de! Helmartelter- schutzgesede», Amderung der von der ZSBA herau!» gegetenm Richtlinien über die Kranken», Invalidi­tät» und AlterSvrrsichrmng der Heimarbeiter hinsicht­lich der sestgelegtm monatlichen Lobngrenzr von 120 Xi, Sonderregelung für die Heimarbeiter in bezug auf dm Anspruch auf ArleltSlosrnsürsorge, Maßnahmen zur Arbeitsbeschaffung, welche die Gr» werkschaffm präzisieren»erden. Auf wirtschaftspolitischem Gebiet erblicken dle Gewerkschaffen die Belebuna und Förderung der Gablonzer Glasindustrie In der Erfüllung folgender Erfordernisse: 1. Entsprechende Berücksichtigung bei Handrl»» verträgen; 2. finanzielle Ezporthilfr, wie sie den Glaß» hüttm gewährt wurde; 3. Borschußgewährung auf dir Im Aulland« in­folge lllearingmatznahmen ausstehmdm Geldfor» derungm oder Ermöglichung deren Flüssigmachung: 4. TranSporttariferkeichterungen: 5. Schaffung eine» Ministeriums für Industrie­wirtschaft unter Bedachtnahmr aus die Errichtung einer Speziakabteikung für die Gablonzer Glas- Industrie; 6. zweckmäßig organisierte Propaganda Im In» lande und besonder» im Ausland«; 7. Förderung der Lualitätserzeugung durch planmäßige Schulung der Facharbeiter und Heran­bildung eine» qualifizierten Nachwuchses durch wei­teren Ausbau der GlaSfachfchulr in Eismbrod und Errichtung einer gleichen Bildungsstätte in Gablonz . Er geht den Getverkschaste» nicht nur um die Verbesserung der sozialen Lage der Arbeiterschaft diese» Gebietes, sagt die Denkschrift zum Schluß, sondern auch um die volkswirtschaftliche Bedeutung Man erhält für K6 100 Reichsmark..,, 9 698. Markmünzen... 8.18. 100 rumänische Lei.. 18.35 100 polnische Zloty... 540.50 100 ungarische Pengö.. 598.50 100 Schweizer Franke » 659.50 100 französische Franc» D H 82.20 1 englische» Pfund.. 143.50 1 amerikanischer Dollar. 28.80 100 italienische Lire.. 159.40 100 holländische Gulden. e 1593. 100 jugoslawische Dinare. 64.80 100 Belga»..... 1 488. 100 dänische Kronen.. 638.