Wr. 13«
SomStag, 11. Sun« 1038
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Nach der Reinigungskur B. B. Paris . Wenn bisher gewisse Iweifel auf der Politik der französischen sozialistischen Partei lasten konnten, so hat der Kongress von Roimn die Wirkung eine- reinigenden Gewitters aiiSgeübt. Die Partei erscheint seht in ihrer Ge« samthcit als das, was ihre Führung immer gewesen ist, als ein verantwortungsbewusster, von Realismus erfüllter, Faktor der französischen Politik, welcher die grosse Tradition des Sozialismus IaureS'scher Prägung in sich trägt, aber der Romantik der Barrikade in allen ihren Spielarten eine deutliche Absage erteilt. Die sozialisti« sitze Partei hat sich in Royan von jenen Pseudo« revolutionären befreit, welche die Partei kompromittierten und deren Aktion hemmten, die sich auf dnö praktisch Erreichbare im Innern und nach Aussen zu Gunsten eine- starken, würdigen Verhaltens der Nation«insehte. Im vollen Um« fange hat sie jetzt jenes innere Gleichgewicht zu« riickcrlangt, das ihr nach der neosozialistischen Spaltung vom Dezember 1933, bei der der rechte Flügel amputiert wurde, manchmal verloren gegangen war. Damals handelte eS sich um dest Abgang von Opportunisten, unter denen sich jedoch crnstzunehmende, gereifte Politiker befanden, die in der Geschichte des französischen Sozialismus nicht wenig bedeutet hatten. Die Pivertisten hingegen sind zu einem Teil politischer Flugsand, zum andern, Elemente, die von jeher der Partei fremd waren und eher ihren Platz bei Anarchisten oder Trotzkisten gehabt hätten. Nur dank der weitgehenden innerparteilichen Demokratie vermochten sie so lange bei den Sozialisten Unterschlupf zu finden, von denen sie sich auch jetzt in ihrer Mehrheit freiwillig trennten, ohne durch ein AuSschlussdekret gezwungen zu sein. Dar Zentral« organ der Partei vermag darum in diesem Verhalten keine wirkliche politische Aktion zu erblicken, sondern nur einen„Lausbubenstreich", von der Art jener wie sie von Marceau PivertS Anhänger, wir erinnern an die Demonstration vor dem EenatSgebäude, die Protestversammlung gegen dir republikanische Regierung, wiederholt durchgeführt worden waren. Während«S die ausgelockerten Verhältnisse bei der französischen Rechten ohne weitere- ermöglichen, neue Parteien ins Leben zu rufen und selbst Parlamentarier zu finden, welche sich ihnen anschliessen, ist ein ähnliche- Beginnen auf der Linken zu einem sicher«:' Misserfolg verurteilt. Es musste rin Ereignis von solchem Ausmasse wie die russische Revolution eintreten, um gewisse Rückwirkungen auf die Par« teienzusammensehung der französischen Linken auSzuüben. Dutzende von Gruppen, die unter den verschiedensten, lockenden Firmierungen neben die beiden grossen Arbeiterorganisationen treten wollten, sind seit Kriegsende gescheitert, mag ihr Start auch noch^so hoffnungsvoll, gewesen sein. Dazu kommt, dass im gegenwärtigen Augenblick da» BedürfniS für eine proletarisch-extremistische Opposition weniger denn je besteht, denn objektiv vermag sie durch ihre antinationale, antimilitari« siische Einstellung doch nur die Sache der ausländischen Faschismen besorgen, die darauf lauern jede Schwäche Frankreichs au-zunützen. Die verhängnisvolle Rolle der Pivertisten kam bei den Kongrehdebatten hinreichend zum Vorschein. In ihrer Stellungnahme zur internationalen Lage offenbarten die Delegierten der»Revolutionären Linken" eine völlige Unkenntnis der Situation, wobei ihnen auch die Veränderungen entgingen, welche infolge der nationalsozialistischen Machtergreifung in Europa eingetreten waren. Sie zeigten sich als Pazifisten um jeden Preis ähnlich übrigens wie gewisse vereinzelte Erscheinungen auf dem äussersten rechten Flügel der Partei. Der französische Sozialismus von seinen destruktiven Elementen befreit, vermag sein innerpolitische- Prestige bedeutend zu steigern, denn dir Parteiführung ist in Zukunft nicht mehr ge- wisscn Zufallsabstimmungen au-geliefert, welche die unheilvollsten Rückwirkungen auf die Gesamtlage de- Staate- haben konnten. Die politische Einsicht, verfochten von den repräsentafivsten Persönlichkeiten der Bewegung, geht al- Siegerin au- allen Auseinandersetzungen von Rohan hervor. Der von Lion Blum in einer staatsmännischen Rede vorgezeichnete Weg wird die für die Partei richtunggebende Marschroute. Keine Koali« tionS- und Regierungspolitik um jeden Preis will man betreiben, sondern nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen. Ersten- in jedem Falle, tvenn die gesellschaftliche Entwicklung um ein bedeutende- Stück nach Vorwärts getrieben werden kann, sodann, wenn da- Land vor aussenpolitischen Gefahren steht und dritten-, wenn die Bedrohung auf innerpolitischem Gebiete es erforderte, dass»l« Sozialisten einen Teil der Staatsgewalt in ihre Hände nähmen. Diese Konzeption zeigt sehr wohl, dass man die politische Wirklichkeit über den Doktrinarismus stellt, wobei Lion Blum mit grossem Nachdruck an das Beispiel der italienischen und der deutschen Sozial- demokratie erinnerte. Rohan bedeutet einerseits Verzicht auf jede- Abenteuer, andererseits aber doch auch eine Aktivierung der Parteikräfte, denn cs kann sich nicht darum handeln, dass die fran zösischen Sozialisten von nun ab eine tateplose Tolerierung gegenüber dem Kabinett Dgladier praktizieren wollen. Nach den Kongressbeschlüssen sollen zwei Fragen schon in allernächster Zeit in den Mittelpunkt der Diskussion gerückt werden; zwei Problem«, die jedem Sozialisten am Herzen liegen: die bisherige Handhabung der Nichtinter- vcntlonspolitik im spanischen Konflikt und die Reform des Senates.
In der gesäuberten Partei werden gewisse Widerstände und Meinungsverschiedenheiten übrigblpiben, vor allem durch da- Wcitcrbestchc» der im Ganzen loyalen und gesunden Opposition Jean ZyromskiS, welche jedoch wie in der Vergangenheit nur dazu beitragen wird, die Vitalität deS französischen Sozialismus zu steigern. Da- Hauptergebnis des Parteitages ist die Bestätigung jener französischen Redensart, wonach ein«
Vettere Subventionen kür LtreVen» lind Brückenarbelten Im deutschen Gebiet Da- Ministerium für öffentliche Arbeiten hat folgende weitere Staatsbeiträge bewilligt: Dem Bezirke Mäbrisch-Schönberg wurden 1,485.000 XL für den Bau der Bezirksstrasse Goldenfluss—Ober-Ullersdorf in einer Länge von 6573 Meter mit einem Kostenaufwande von 1.650.000 XL bewilligt. Im Bezirke Römer st adt wurde durch die Bewilligung eine- Staatsbeitragei von 140.000 Xi der Bau der Bezirksstrasse Doberseik—Friedrichsdorf in einer Länge von 1562 Meter, voranschlagt auf 850.000 Xi, sichergestcllt. Dem Bezirke W a g st a d t wurde ein Staatsbeitrag von 880.000 Xi für den Bau der BezirkS- ftrasse Klimkovice—Bkekina in einer Länge von 8554 Meter mit einem Kofteiworanschlage von 1,100.000 Xi und für den Bau der DezirkSstrasse Klimkovice— Starck Bilck in einer Länge von 2860 Meter voranschlagt auf 897.000 Xi, ein Staatsbeitrag von 65.000 Xi bewilligt. Weiter- wurde dem BezirkeTrovvau ein Staatsbeitraa von 150.000 Xi für den Bau der Bezlrklftrasse Gross-Glocker-dorf-Haltestelle in einer Länge von 2740 Meter, voranschlagt auf 750.000 Xi. und zum Umbau der Bezirksftrasse Trovväu— Fulnek im Stadtdurchzime Trovvau in einer Länge von 1078 Meter. voranfchla"t auf 400.000 Xi. «In Staatsbeitrag von 410.000 Xi bewilligt. Alle diese Bauten, mit Ausnabme des letztgenannten Baue», welcher sobald als möglich veraeben werden soll, wurden bereits begonnen, sie werden heuer fortgesetzt werden. In der Sektion für Bauten Nichtstaat« kicher Brücken hat da- Ministerium für öffentliche Arbeiten durch Bewilligung von Staatsbeiträgen ermöglicht: Im Bezirk« Römer st adt den Dau der Brücke über die Mobra in^riedland a. M. mit einem Kostenvoranschlage von 480.000 Xi mittel- eines Beitraget in der Löhe von 40 Prozent bi- 190.000 Xi; imB«, zirkeWaastadt den Bau der Brücke über die Oder bei Sladkck Tira, voranschlagt auf 700.000 Xi, mittel- einer Unterstützung von. -0 Pro-ent bis höchstens 280.000 Xi: und dem BezirkeL eschen den Bau der Brücke über die Koftelnice bei Zihla giit einem Bauaufwande von 100.000 Xi mittel» einer Unterstützung von-0 Prozent bi- zu 40.000 Xi. Die Gesamtauswände der so ermöglichten Bauten erreichen alko 1,280.000 Xi und die zugehörige Summe der Staatsbeiträge 510.000 Xi. Au^-rdem werden soeben beschleunigt weitere Staatsbeiträge verbandelt, und zwar: dem Bezirke Römer st adt zum Baue der Brücke über die Mobra i*t km. 18.00 der Bezirksstrasse Kriegsdorf—Neurod«, voranschlagt auf 400.000 Xi. dem Bezirke Iäaerndorf zum Baue der Brücke rber den Ramselbach in Grossraden mit einem Ko« stenvoranschlaae von 150.000 Xi und der Stadt Ostrau zum Bau der Brücke über die Ostravica. vor- anfchlagt auf 1,500.000 Xi. also Beittäge zu Brük«
Geschichten aut den»Schwarzen Bergen* Da» Königreich Montenegro ist verschwunden, aber die Montenegriner sind geblieben; und sie sind immer noch so eigenartig und merkwürdig wie früher. Der Montenegriner ist recht treffend al- Mischung zwischen geizigem Scholten, prahlerischem Gascogner und Hungerleider charakterisiert worden. Im Berlage der»Sedma Sila" in Belgrad erschien ein montenegrinisches Anck» dotenbuch, au- dem wir folgende Geschichten entnehmen, die für die Bewohner der»Schwarzen Berge" charakteristisch sind. DI« Flotte Im September 1912 lief ein k. u. k. Minenboot den Hafen von Bar(Antivari) an. Mrgud Milutinovic, damals ein junger Bursche, heute Gemeindevorsteher von Podvisje, war zum ersten Male an- Meer gekommen. Er hauste droben im Karst und hatte noch niemals einen Kahn, geschweige denn ein Schiff gesehen. »Habt Ihr noch mehr solche Schiffe?" fragte Mvgud einen der herumlungernden Matrosen. »Natürlich I" »Wieviel?" »Hunderte. In Pola, in Cattaro , in Si- benik... Da- ist aber erst di« Hälfte. Die anderen sind in China , in Japan , auf dem Ozean..." ,,Fabelhaft! Und kommen die Schiffe nie zusammen?" »Niel Äusser wenn Krieg ist." »Aber Euch greift doch keiner ani" »Das nicht. Aber weyn, sagen wir, einem Matrosen hier etwa- passiert, dann sagt er e- dem Kapitän, und der Kapitän sagt eS dem Admiral, und der Admiral sagt es dem Kaiser, und dann gibt«S Krieg!"
mal doch jene Recht bekommen müssen, welche wirklich Recht haben, was diesmal nicht nur im Jutcrcffc des eigenen Landes gewesen ist, sondern auch zum Nutzen de- gesamten demokratischen Europa , dem in Frankreich «in Hort der Freiheit erhalten bleibt, von keiner parteipolitischen Kurzsicht gefährdet, von keiner mangelnden Stabilität in seiner Führung bedroht.
kenbauten, die insgesamt auf 2,050.000 Xi voranschlagt worden sind. Da- Ministerium hat ferner dem Bezirke D a u b a«inen Staatsbeitrag von 228.000 Xi für den Bau der Bezirk-strasse Schel«s« u—Z imor in einer Länge von 2807 Meter, voranschlagt auf 760.000 Xi, bewilligt. Mit dem Bau soll baldigst begonnen werden. Weiter» hat«S durch die Bewilligung eine» Staatsbeitrage» von 875.000 Xi den Bau der Bezirk»itrasse T«t s ch« n—S> errn» kreischen in einer Länge von 2166 Meter, mit einem Kostenvoranschlage von 8.500.000 Xi. ermöglicht. Dieser Bau ist bereit» begonnen worden und wird heuer sortgeführt werden. In der Sektion für Bauten nichtstaatlicher Brücken bat da» Ministerium für öftentlich« Arbeiten dem Bezirke K l a t t a u zum Bau der Brück« über die Angel in Neuern, voranschlagt auf 800.000 Xi. einen Staat-beittag von 80 Prozent bi» zu 90.000 Xi bewilligt und verhandelt über di« Be
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willigung eine- weiteren Beitrage- zum Bau« der Brücke über die Angel in Borovy mit einem Kostenvoranschlage von 700.000 Xi. Herstellungsarbeiten auf Staats* Straßen In nordböhmischen Bezirken Im Bereiche der nordböhmischen Bezirke Teplitz-Schönau , Titschen und Böhmisch-Leipa werden im laufenden Jahre im Rahmen der genehmigten Bauprogramme die HerstellungSarbei- ten für die Staatsstrassen mit einem Gesamtaüf- wande von 5,864.000 Xi durchgeführt tverden. Für die HerstellungSarbeiten in den einzelnen Bezirken sind folgende Beträge bewilligt: Polttscher Bezirk T e v l itz- S ch ö n a u 1.850.000 Xi. voli- rischer Bezirk T e t s ch e n 1,985.000 Xi, politischer Bezirk Böbmisch-Leiva 2.985.000 Xi. Schwere Beläae werden mit einem Aufwande von 2,790.000 Xi. mittlere und leichte Beläae mit einem Aufwande von 3,074.000 Xi durchgeführt werden. In den genehmigten HerstellungSarbeiten sind unter anderem mich die Pslastenmaen der Staatsstrasse Eisenstein—Tcplitz in einer Länge von 2758 Meter bei Settenz und weiter» bei Brüx in der Richtung gegen Hawran in einer Länge von 1150 Meter enthalten. Die Borbereitungsarbeiten für die Inangriffnahme dieser HerstellungSarbeiten sind bereitbeendet, so dass in der allernächsten Zeit mit den Arbeiten begonnen wird, um die Arbeitslosigkeit in den oben erwähnten Bezirken zu mildern. Im Bezirke Tevlid-Schönau wird au
Im nächsten Augenblick hatte der Mätrose ein paar saftige Ohrfeigen. Tumult, Verhaftung, Verhandlung. Berühmt ist die Verteidigung MrgudS geworden: »Ich wollte einmal die ganze k. u. k. Flotte auf einmal sehen!" Die Kaneerven Die Montenegriner sind immer hungrig, und sie sind e» auch immer gewesen. Wenn c» wieder einmal Krieg mit den Türken gab, dann teilte der König seiner Armee, Mann für Mann, je ein Brot auS; ein zweites Brot bekamen sie als Belohnung, wenn der Krieg gewonnen war. Im Jahre 1908 aber schickte Zar Nikolaus an König Nikita ein« ganze Schiffsladung mit Konserven. Gebrauchsanweisung:„Nur im Kriegsfälle zu benutzen!" Monatelang lagen die Konserven im Magazin, und die Montenegriner schlichen um sie herum. Sie murrten; eine Revolution drohte. Nach sieben Monaten entschloss sich Nikita zu einem Telegramm nach Petersburg : »Krieg erklären oder Konserven freigeben!" Leiter Wunsch Ivo aus Piper lag im Sterben, umgeben von seiner Familie, die ihm, traditionsgemäss, den letzten Wunsch erfüllen wollte. Lange zögerte Ivo; dann sagte er: »Ich würde sehr gern noch einmal ein Stück Speck essen." Noch länger zögerten die Verwandten. Endlich seufzte der älteste von ihnen: „Herrgottnochmal, ein Stück Specks Wie gern würden wir das auch noch einmal essen!" Ivo bekam seinen Speck nicht. Speck ist im armen Montenegro eine seltene Delikatesse. Warum sind die Montenegriner mager? Klassisch ist der Ausspruch König Nikita? geworden, mit dem er die Frage des französischen
dem Bau« der Brücke über den Mühlgraben in Brür gearbeitet, welcher einen Kostenaufwand von 275.000 Xi erfordert. Im Bezirke Böbmisch-Leiva wird der Bau der Brücke auf der Staatsstrasse über den Jung« ferttbach bei Niemes mit einem Kostenaufwande von 210.000 Xi durchgeführt. Äusser den oben angeführten Arbeiten werden noch die Pflasterungen der staatlichen Durchgangsstrassen in den Gemeinden mit einem Kostenautwande von 1.286.000 Xi durcbaefübrt. für welche rin Staatsbeittaa von 1,102.000 Xi. d. i. 90 Prozent der tatsächlichen Gesamtkosten, bewilligt wurde. Handelskammern urgieren Export* förderung Der handelspolitische Ausschuss der Zentrale der tschechoslowakischen Handel»« und Gewerbe« kammern hielt am 9. Juni 1988 eine Sitzung ab. Da der bisherige Stand der Exportförderung keineswegs befriedigt, wurde beschlossen, das Präsidium der Zentrale zu ersuchen, dass die Präsidenten der Kammern unter Beteiligung der Generalsekretäre in einer Audienz beim Vorsitzenden der Regierung auf die Notwendigkeit einer raschen Verwirklichung von Massnahmen zu Gunsten der tschechoslowakischen Ausfuhr hinweisen. Die Löhne der Waldarbeiter In Deutschland sind selbst in der Zeit der Hochkonjunktur noch niedriger al» in der Krisenzeit und im demokratischen Deutschland . 1933 schrieb der nationalsozialistische»Landarbeiter":»Deutsche Land « und Waldarbeiter! Wir wissen, dass bei Euch die Not am grössten ist. Wir wissen ferner, dass Eure Löhne die schlechtesten und niedrigste» deS ganzen Volke- sind." ES folgen die vielen Versprechungen. Was daraus wurde, zeigen die Stundenlöhne in den Staatüwaldungen. Wir nehnien die h ö ch st e Lohngruppe I. In dieser betnigen die
Löhne in Pfennigen:
Preussen.■
1929 ... 68
1982 *55
1938 52
... 65
’ 53
51
Mecklenburg.
... 57
51
48
... 73
58
54
Anhalt..
,.. 71
57
55
»»,"0
57
55
... 70
50
50
Sachsen..
... 76
56
56
In der Zeit, in der die Gewinne au» der
staatli«
chen Waldwirtschaft enorm gestiegen sind, wurden
die Löhne der Waldarbeiter fast überall
beden«
tend gekürzt. Auch der Stücklohn lvurde geschmä-
lert. Während dieser 1929 mit
25—80 Prozent
über dem Stundcnlohn lag, wurde diese
Spanne
von den Nationalsozialisten auf 20 Prozent her«
abgeseht.
Gesandten beantwortete, ivarum alle Montenegriner so entsetzlich mager seien: »Dick kann man nur von fremden Sorgen werden. Wir haben unsere eigenen." Krankendllit Wenn der Montenegriner den Arzt ruft, ist der Fall schon fast hoffnungslos. Aber Schuto aus Zub ging doch einmal nach Cetinje und holte den Doktor, denn feine Mutter war schlver krank. Der Arzt wanderte einen halben Tag über sonnverbrannte Felsen, kam nach Zutz, sah sich die Alte an und nahm Schuto beiseite: »Also: Sorgsam pflegen. Wenig essen. Nur gelegentlich ettvaS saure Milch und ettvas Hühnerbrühe geben— sonst nicht, gar nichts, wenigstens eine Woche lang!" »Hundesohn, elender! Für den Rat bekommst du keinen Groschen. Wenn wir hier saure Milch und Hühnerbrühe zum Essen hätten, wäre sie ja doch nicht krank geworden!" Montenegro ohne Krise Ein Belgrade« Journalist befragte die montenegrinisch« BolkSmcinung über die Krise. Al» erste interviewte er eine Grossmutter aus Cetinje . »Krise? Ich glaube nicht daran. Als ich sung war, da war der einzige, der in unseren: Stamme ein Hemd hatte, der Bojvode Mitjun, und das trug er auch nur am Feiertag, und wenn er zum„Goschpodar" in den„Schenat" gerufen wurde, und manchmal verborgte er e» auch an den Bojvoda Jovan, der kein- hatte. Wer heute? Schau mich an! Ich hab' ein Hemd am Leibe und eins zu Hause in der Truhe, und meine Tochter hat auch zwei, und mein Enkel hat auch ein», und jeder von uns,— da lartn doch keine Krise sein!".