(Seite 2 Mittwoch, 22. Juni 1038 Nr. 148 Die Judenverfolgungen j n Deutschland Keine Möglichkeit der Auswanderung tuns von Castellon de la Plana hat sich gcwei« gert, in der Stadt zu bleiben. Sie zog es vor, Hab und Gut zu verlieren, statt Franco untertan zu werde». 20.000 Einwohner verliehen vor dem Einzug der Francisten die Stadt und begaben sich in die Provinz Valencia . Nur einige hundert Bc- wohner sind zurückgeblieben. Die Soldaten der 43. spanischen Regierungsbrigade, die in den Pnrenäen die Umklammerung durch eine faschi­stische Uebermacht gesprengt hatten und nach Frankreich geflüchtet waren, verlangte» geschlos- scn den Rücktransport nach dem republikanischen Spanien . Sie stehen bereits wieder an der kata­lanischen Front. So wie diese Soldaten und jene Zivilisten nicht an Uebergabe denken, denkt das republika­nische Spanien auch nicht an einen Waffenstill­stand Das republikanische Spanien kämpft um unveräußerliche Ideale. Es känipft um die Unabhängigkeit des spanischen Landes und um die Freiheit seiner Bürger. Diese Dinge sind kein Schacherobjekt. Die Behauptung, daß das repu­blikanische Spanien kriegsmüde sei, ist insofern richtig, als es den Krieg überhaupt nicht gewollt hat. Den Krieg haben die anderen begonnen, die bereit sind, das Vaterland der Spanier auslän­dischen Eroberern auszuliefern. Ein Waffenstill­stand das würde bedeuten, die faschistischen Daterlandsverräter als Verhandlungspartner an­zuerkennen und ihnen jene militärische Atempause zu gönnen, die sie»ach den mörderischen Verlusten der letzten Schlachten dringend nötig haben. In dem Ringen um Castellon haben die Faschisten mehr als 40 Prozent der eingesetzten Soldaten verloren und fast das ganze Ossensivmaterial ver­braucht. Franco kann auf diese Art noch einige Schlachten gewinnen, aber er wird sich zu Tode siegen. Die Moral der spanischen Truppen und der spanischen Bevölkerung ist ungebrochen. An ihrem leidenschaftlichen Freiheitswillen würde jeder Ver­such scheitern, mit den faschistischen Verrätern einen faulen Frieden abzuschließen. Die Regie­rung der spanischen Republik als Trägerin des freiheitlichen Volkswillens Hai auch gar nicht die Absicht, das zu verraten, wofür schon zehntau­sende spanischer Soldaten gestorben sind. Die Regierung und die republikanische Ar­meeleitung führen diesen Krieg als einen Ab­wehrkrieg unter möglichster Schonung der eigenen Truppen. Sie wissen, daß in der Aus­dauer der Erfolg liegt und daß diese Ausdauer den Freiheitswillen auch in Franc o-Spanien immer mehr steigert. Schon hat der Rebellen­general Qneipo de Llano erklärt, er möchte lieber Republikaner sein als italienischer Untertan. Wenn schon die Generale Francos so denken, kann über die Stimmung des Volkes kein Zweifel bestehen. Die militärischen Erfolge Francos in Wirklichkeit Erfolge der ausländischen Jnterven- tionStruppcn sind kein Beweis dafür, daß die spanische Republik verloren ist. Jin Weltkrieg standen die deutschen Armeen tief in Rußland , Rumänien , Serbien und Frankreich . Sie haben die meisten Schlachten gewonnen, aber doch den Krieg verloren. Auch der Defensivkrieg der spani­ schen Republikaner wird mit dem Siege der spa­ nischen Republik enden, und zwar umso rascher, je gründlicher man dafür sorgt, daß über das Schicksal Spaniens nur die Spanier zu ent­scheiden haben. 19 Bimi Dnnaustrand ll ins IDunderland ERZÄHLUNG VON TH. W. STEINER Aber ein Tier von fernher zu erschießen, ist loohl eine Kunst, aber kein Beweis von Mut, denn, verzeihen Sie, Sahib, er kann ja nicht zurück­schieben 1" Ich mußte im Stillen zugeben, daß er einigermaßen, wenn auch nicht ganz, recht hatte und meine Freude ivar ziemlich gedämpft. Etwas ärgerlich fragte ich ihn:Hast du schon einen Bären mit dem Kukri erlegt?"Freilich", war die Antwort,wie wäre ich sonst verheiratet und Familienvater? Aber Sahib, ich will es Ihnen gern beweisen, wenn Sie mir den nächsten Bären überlassen, es ist noch einer in der Nähe, ich habe feine frischen Spuren an den Baumrinden gesehen. Die anderen SchiblogS sind doch im Camp geblie­ben, also können sie sich nicht beklagen."Gut", sagte ich,wenn du ihn bis v Uhr findest, gehört er dir." Inzwischen hatte er mit staunenswerter Ge­schicklichkeit dem toten Bären daS Fell abgezogen, hing eS an einem Baumast, um es später abzu­holen, und stand auf. Schweigend gingen wir höher hinaus, der Shilari suchte Spuren im toten Laub und an jedem Baum. Plötzlich hob er den Arm, deutete auf einen Baumstamin, dessen Rinde ganz frische Krallenspuren zeigte, ging gebückt, auf die Erde starrend, abwärts, dann richtete er sich auf, lief so rasch, dab ich ihm kaum folgen konnte, wei­ter links, bis wir auf eine kleine Lichtung kamen, wo wir unter uns richtig den Bären gemächlich watschelnd daherkommen sahen. Der Shikari lockerte sein Kukri in der Scheide, nahm einen Der Leidensweg der Juden in Deutschland scheint, wie die«Basler Nationalzeitung" aus Berlin meldet, wenn nicht alles täuscht, seinem schnellen, wenn auch nicht schmerzlosen Ende ent» gcgenzugehen. Seit Tagen sind im ganzen Reich von den Parteiverbänden, zusammen mit der Polizei, umfangreiche Aktionen, in einer bisher nicht gesehenen Schärfe, gegen die jüdische Bevöl­kerung im Gange. Diese Aktionen erstrecken sich nicht nur auf öffentliche Lokale, Theater, Kinos, Cafks und Geschäfte, sondern zum erstenmal auch auf Privatwohnungen, wo in zahlreichen Fällen Haussuchungen vorgenommen wurden, die, je nach dem Ergebnis, zur Verhaftung des Wohnungs­inhabers führten. Diese Aktionen werden, um in der nationalsozialistischen Terminologie zu blei­ben,schlagfertig" durchgeführt und erstrecken sich über daS ganze Reich. Der jüdischen Bevölkerung hat sich eine unge­heure Panik bemächtigt, da sie keine Möglich­keit sieht, dieser neuen antisemitischen Welle zu entgehen. Denn jede Möglichkeit, Deutschland zu verlassen, ist den Juden dadurch genommen, daß man ihnen die Pässe entzogen hat. Die sogenannte legale Auswanderung ist an un­vorstellbar komplizierte bürokratische Bedingun­gen verschiedener Art geknüpft, die Wochen und Monate in Anspruch nehmen. Daß diese außer­dem an den fast völligen Verlust deS Vermögens gebunden ist, würden die deutschen Juden heute schon verschmerzen, wenn sie nur das Land ver­lassen könnte». D'.: Tatsache, daß die Juden als einErb­feind" verfolgt und aus der deutschen Volksge­meinschaft" auSgerottei werden, während ihnen gleichzeitig beinahe sämtliche Möglichkeiten, daS Land zu verlassen, in ungeheurer Weise erschwert werden, bleibt daS Unverständlichste an der anti­jüdischen Politik des Dritten Reiches . Dabei darf man nicht etwa glauben, daß nur den reichen Juden die Auswanderung kompliziert wird: auch arme, völlig mittellose Inden, bei denen auch nicht der geringste Verdacht einer Vermögens­verschleierung besteht, können nicht oder nur nach Erledigung eines ganzen WirrsalS von admini­strativen, finanziellen und sonstigen Voraus­setzungen über eine der Grenzen. Und diese letz­teren sind natürlich die ungeheuere Mehrheit. ES gibt gerade in Berlin , besonders in den nörd­lichen Stadwierieln, ganze Straßenzüge, die von Juden, meist Ostjuden, bewohnt sind, die in ge­radezu unvorstellbarer Armuv. ihr Leben fristen. Straßen, wie die Grenadierstraße, Dragoner­straße, Münzstraße usw. sind ausgesprochene Pro- letariervikrtel in des Wortes schlimmster Bedeu­tung. Die meisten der hier wohnenden oder besser hausenden Juden hätten nicht einmal genug Geld, um im Personenzug die nächste Grenze zu errei­chen. DaS Schlagwort vomreichen Juden" ist hier geradezu ein blutiger Hohn, und diese Ber­ liner jüdischen Elendsviertel unterscheiden sich kaum von den ähnlichen in den jüdischen Provin­zen Polens oder Rumäniens . Was die Reichs­regierung für ein Interesse daran haben kann, diese Leute in Deutschland zurückzuhalten, bleibl ihr Geheimnis. Ein Geheimnis bleibt auch der Grund, aus welchem im gegenwärtigen Augenblick diese ver­stärkte antijüdische Aktion in Szene gesetzt wird. Da hier nichts zufällig geschieht, wäre es inter­Stein auf und schleuderte ihn auf den Bären. Er traf ihn an der Flanke, doch war der Effekt nur ein Schütteln und leiser Brummen. Ein zweiter Stein traf ihn am Kops. Jetzt war das Brummen stärker und zornig und der Bär nahm Notiz von dem Shikari, der aufrecht in der Sonne stand, das blanke Kukri in der Rechten und sich anschickte, dem Bären enigegenzugehen. Dieser schien den Kampf sofort ausnehmen zu wollen, rannte den Berg her­auf, und als er nahe kam, stellte er sich mit offe­nem Rache» auf seine Hinterbeine und fuchelte mit den Vorderpranken wie ein Boxer. Ich war Ivie hypnotisiert, laut- und regungslos wartete ich auf das, was jetzt kommen mußte. Da duckte sich der Gurkha und-sprang mit einem Schrei auf sei­nen Feind. Ein schwarzer Blutstrahl schoß empor und in der nächsten Sekunde kollerten Mensch und Bestie, sich anscheinend umarmend, den Abhang herunter. Jetzt erst fuhr mit der Schreck in alle Glieder und ich bereute tief, dem Eingeborenen die Erlaubnis zu diesem tolljühnen Stück gegeben zu haben, während ich den Abhang hinunter halb rannte, halb rutschte, um zu retten, was noch zu retten war. Doch noch ehe ich ganz angelangt war, stand mein Shikari langsam auf, lächelte mit zwinkernden Augen und sagte einfach:So machen wir es, Sahibl" und wischte daS Blut erst von dem Kukri, dann auS seinen Augen. Meine Knie zitterten und ich mußte mich setzen.Bist du ver­wundet? Du bist ja von oben bis unten voll Blut", fragte ich.Nicht meins, oder nur von einigen Kratzern an der Schulter, wo er mir die Kleider zersetzt hat in seinem TodeSzucken." Der Bär lag, mit herausquellenden Eingeweide» da, während der Shikari mit einem feineren Messer geschickt und sorgfältig jede einzelne K-laue aus­löste und sie dann in einem Zipfel seines Tuches einband. Ich hatte genug.Als wir im Camp anlangten und ich daS Abenteuer zum besten gab, erntete ich die bittersten Vorwürfe wegen meines Leichtsinnes, denn, sagten sie, wäre dem Shikari etwas passiert, wäre er gar an den Ber« essant, die Hintergründe zu kennen. Ist die Ver­sion richtig, die hier umläuft, nach welcher eS der Reichsregierung darum gehe, eine große Diver­sion zu schaffen, um gewisse außenpolitische Miß. erfolge der vergangenen Wochen vor der öffent­lichen Meinung zu verschleiern? Wie dem auch sei: Wir wohnen hier seit einigen Tagen einer menschlichen Tragödie von unvorstellbarem Ausmaß bei, die namenloses Leid über Tausende von wehrlosen Familien bringt. Prag . Die Montanistische Hochschule in Pti« bram hat dem Präsidenten der Republik Doktor Edvard Benes die Würde eines Ehrendoktors der Montanwissenschaften verliehen. Dienstag, den 21. Juni, fanden sich die akademischen Würden­träger dieser Hochschule auf der Prager Burg ein, um den PromotionSakt vorzunehmen. Der Präsident der Republik erklärte in seiner Antwort auf die Ansprachen u. a.: Die Natur hat unserem Vaterlande mine­ralische Reichtümer in reichem Maße beschert. Bereits im Mittelalter waren unsere Länder durch ihren Reichtum an Edelmetallen berühmt. Der Reichtum an Kohlenbecken und Kohlenför­derung gab uns Exportmöglichkeiten. ES ist notwendig, daß wir unsere Gruben technisch auf daS vollkommenste ausbauen, in den Berg- und Hüktenbeiriebe» auf da« ökonomischeste wirt­schaften und uns auf diese Weise auch weiterhin den Export in der schweren Weltkonkurrenz sichern. Nicht gering ist die Bedeutung unseres Erzreichtums, welcher die Entstehung großer Hüttenunternehmungen und der modernsten Un­ternehmungen der Eisenindustrie auf dem Kon­tinente begünstigt hat. Wenn Ihre Hochschule in diesem Zusam­menhang ein wichtiger volkswirtschaftlicher Fak­tor ist, der öffentliche Güter zu schaffen half und durch die Erleichterung des Produktionsprozesses die Erhöhung des Wohlstandes aller unserer Bürger anstrebte, so verschließt sie sich auch nicht den sozialen Fragen, welche als empfindlicher Ausschlag in der Produktion und auf dem Ar­beitsmarkt wesentlich In das komplizierte Getriebe der Staatswirtschaft eingreifen. Die Arbeits­losigkeit der arbeitenden Schichten in Ihren Be« schäftigungSzweigen,. die Lohnverhältnisse, die Arbeitszeit, da« Lebensniveau des arbeitenden Volkes, die Altera-, Kranken» und Invaliden- Verficherung, kurz alle Fragen, welche sich aus dem ArbeitSvcrhältniS zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer sowie auS der rein menschlichen Forderung ergtben, daß dieses Verhältnis stets gehörig geregelt werde, auf alle diese Pro­bleme mutz Ihre Hochschule bedacht sein, muß sich mit ihnen befassen und um eine solche Lösung dieser Probleme bemüht sein, welche der Zeit und dem Staate entspricht und möglichst geringe Schwierigkeiten verursacht. AuS dem Komplex dieser Probleme hebe ich I insbesondere zwei Hera »-, über die Sie selbst Gelegenheit hatten, sich zu äußern, alS in öffent- ' kicher Diskussion die Ursache für Mängel gesucht Wundungen gestorben, hätte ich mich nicht nur vor den politischen Behörden zu verantworten gehabt, sondern wäre auch vom Gerichte verurteilt wor­den, den Hinterbliebenen Schadenersatz und eine entsprechende Rente zu bezahlen. NaEnde gut, alles gut", aber auf Bärenjagd bin ich seitdem nie wieder gegangen. Und eine« schönen TageS erhielt ich einen Brief von meinem ältesten Bruder aus Prag , der mir eine gute Stelle in einer Fabrik im schönen Böhmerland anbot. Aufgeregt übersetzte ich den vollen Inhalt meiner Frau und fragte sie, ob sie bereit wäre, ihre Heimat mit meiner zu vertau­schen.Warum nicht?" antwortete sie.»Hast du 24 Jahre meinetwrgen in meiner Heimat ay-ge- balten, will ich gerne 24 Jahre deinettvegen in deiner Heimat leben." Also akzeptierte ich sreudig noch am selben Tage den Posten und erregte am nächsten Tage durch meine Kündigung grobes Auf­sehen in der ganzen Eisenbahnerkolonie. Mein lieber Direktor war sogar beleidigt und sagte mir, ich sei undankbar, und einiges mehr. Doch die Würfel waren gefallen, meine indische Karriere war beendet und wohlgemut trafen wir die Vor­bereitungen zur Heimreise. Der Klub gab uns zu Ehren einen großen Abschiedsabend, aber wirklich überrascht waren wir beide von dem Abschied, den uns daS Eingebornnen'Personal bereitete. Als wir zum Bahnhof kamen, war die kleine Platt­form gedrängt voll von Arbeitern. Der Zug nach Kalkutta sollte drei Minuten Aufenthalt haben, aber sobald er ankam, stürzten sich die guten Leutchen auf ein leeres Abteil und verwandelten eS für uns in einen Blumenhain. Meine Frau und auch ich mußten uns bekränzen lassen und das Zugspersonal wartete pflichtvergessen gute zehn Minuten, bis auch die letzten SalaamS und guten Wünsche deklamiert und unzählig« Hände geschüttelt waren. Jndia, Fare wellt (Schluß.), DieTimes" veröffentlichen einen Artikel über die Ausschreitungen gegen die österreichi­schen Juden seit dem Anschluß: Das Blatt schreibt u. a.?Tausende von Juden mußten Straßen fegen und die nationalsozialistischen Ge­fängnisse aufrämnen. Häuser reicher Juden wur­den geplündert, und Zehntausende von Juden, deren Vermögen unter irgendwelchen Vortvänden beschlagnahmt wurden, sind arbeitslos geworden. Tag und Pacht wurden Verhaftungen vorgenom­men, und jüdische Personen jeden Geschlechtes und jeden Alters wurden in Konzentrationslager gebracht. wurde. ES ist dies die Frage der Sicherheit der in den Gruben beschäftigte» Arbeiter und ihrer Gesundheit. DaS kürzliche Unglück auf der Grube Nelson", welche- eine größere Zahl von unter- tagS arbeitenden Bergleutv» zum Opfer forderte, war für nnS eine Warnung und eine Mahnung, konsequent und mit aller Strenge bei den Arbei­ten in den Gruben auf solche Sicherheits-Vor­kehrungen zu sehen, welche sich auS den wissen­schaftlichen Erkenntnissen und auS langjährigen Erfahrungen ergeben. Die in den JoachimSthaler Gruben arbeitenden Bergleute sind einer beson­deren Krankheit auügesetzt, welche sich bei ihnen nach einer nicht langen Reihe von ArbeitSjahren äußert und den Charakter einer Lungentuber­kulose trägt. Bisher ist eS nicht gelungen, dieser Krankheit Einhalt zu gebieten oder ihr in irgend­einer Weise z» begegnen. Auch hierin kann Ihre Hochschule initiativ eingreifen, ebenso wie ihr niemand daS Recht absprechen kann, ihr Urteil über eine Frage abzugeben, welche infolge dieser verschiedenen Erscheinungen kürzlich cunfgetaucht ist, nämlich über die Frage der Lerstaatlichung der Gruben. Dia Jubiläumssammlung Am Montag erhöhte sich der Stand der Jubiläumssammlung für den Staatüverteidi« gungSfonds um 16.7 Millionen. Insgesamt wurden von 30.846 Spendern bereits 76.1 Mil­lionen bar eingezahlt. Die Präsidien der beiden Kammern der Natio­nalversammlung haben beschlossen, für den Staat»- Verteidigungsfonds 80.000 KC zu spenden. DaS Präsidium deS Abgeordnetenhauses hielt Dienstag eine Sitzung ab, in der u. a. auch über das Datum der nächsten Plenarsitzung deS Hauses beraten wurde. Als frühester Termin kommt der 12. Juli, ein Dienstag, in Betracht, wahrscheinlich wird da« Haus aber erst ein paar Tage später zusammentreten können, bis der Entwurf des Nationalitätenstatuts endgültig ausgearbeitet ist, DaS Präsidium befaßte sich dann mit einer Reihe administrativer Fragen. So wurde die Anschaffung eines Apparates zue Aufnahme der ParlamentSvcrhandlungen be­schlossen, der während der Ferien montiert wer­den und im Herbst bereits in Aktion treten soll. Die ParlamentSrestauration wurde neu dem Restaurateur Musil vom Thomas-Keller ver­geben. Der parlamentarische SparauSschuß befaßte sich am Dienstag in AMvesenheit der Minister Machnik und Tuänh mit der Vergebung der Te­lephonzentrale in Preßburg . Hierauf erstattete Finanzminister Dr. K a l f u« einen Bericht Uber den gegenwärtigen Stand der Staatswirl- schaft, über die Lage auf dem Geldnmrkt, sowie über die Vorbereitungen zur Zusammenstellung des Staatsbudgets für daSJahr 1939 und über die geplante Regelung der Wirt­schaft in den staatlichen Ilnternehmungen in Pod- brezovä. In der NachmittagSsitzung wurden unter Beteiligung von Vertretern deS Nationalverieidi« gungSministeriumS, des Innen- und des Han­delsministeriums sowie des Ministerratpräsidiums einige Fragen behandelt, die mit der Beschaffung und Verteilung sowie mit den Preisen der Gas­masken Zusammenhängen. Abg. Remci und Abg. Dr. Dolansky erstatteten einen Bericht über die Untersuchung einiger Steuer« und Einkom­men-Angelegenheiten. AgrarischerBeiler" konfisziert. Am Sams­tag verfielBeker", das Blatt der tschechischen Agrarpartei, der Konfiskation, und zwar des­wegen, weil das Blatt In ungebührlicher Weise das Vorgehen der tschechischen Sozialdemokratie bei der Wahl des Bürgermeisters von Dux kriti­siert hatte. Stoupal nicht mehr LandeSauSfchußbeisitzer. Jn der mährisch-schlesischen Landesvertretung teilte LandeSpräsident Cerny bei Eröffnung der Sitzung mit, daß der Beisitzer Viktor Stou­pal, der bekannte Führer des rechten Flügels der Agrarier, auf die Mitgliedschaft in der Lan­desvertretung und im Ausschuß verzichtet habe. Das Motiv deS Rücktrittes soll uäberbürdung mit Arbeit in verschiedenen wirtschaftlichen Kor­porationen sein. Der Redakteur derLidovt Roviny", Hu­ bert Ripka , hielt Dienstag im Königlichen Insti­tut für Außenpolitik in London einen Vortrag, für den Schulz der Bergarbeiter Eine Rede des Staatspräsidenten Dr. BeneS