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per Hölle entronnen

Die Heldentaten der österreichischen Legionäre- Wiener Pogromtage

Der nachstehende Bericht stammt von einer jungen Wienerin, die gleich nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in Oesterreich versuchte, ille gal über die Grenze der ESN zu entkommen. Sie wurde von den tschechoslowakischen Beamten fests

-

-

noch ziemlich

genommen und ſofort zurückgeschickt. Ein zweites Mal versuchte sie die March zu durchſchwimmen und auf dieſe Art zu entkommen. In der starken Strömung und erschwert durch die Tatsache, daß die March, damals im März viel Eis führte, konnte sie das rettende Ufer nicht erreichen und mußte nach stundenlangem Kampf mit den Elementen wiederum umkehren. Sie er lebte so zwangsläufig die Pogromtage in Wien , die sie teils im Gefängnis, teils mit Waschen von SA- Wagen verbrachte, bis es ihr gelang, einen Bazz zu bekommen. Ueber die Art, wie sie zu diesem begehrtesten Dokument aller Desterrreicher fam, foll hier nicht gesprochen werden:

Samstag, 25. Juni 1938

deutsche und auch ehemalige österreichische Offi­ziere in den Lokalen, wenn das Horst- Wessel- Lied aus den Lautsprechern dröhnte, oftentativ jiben blieben oder das Abstellen des Lautsprechers vers Tangten.

den. Auf je 20 Arier werden ein bis zwei Juden vorgelaffen. Auch in den Gefängnissen sind Juden und Arier von einander getrennt. Nur in der Behandlung ist ein wesentlicher Unterschied festzustellen, die Fürstin Fanny Starhemberg , des ehemaligen Heimwehrführers Ernst Rüdiger ehemalige christlichsoziale Abgeordnete, Mutter von Starhemberg , wird mit Vorliebe zum Häusldienst" herangezogen, d. h. fie muß die loſetts in den Gefängnissen waschen.

Seite 5

Schach ins Volk

Schachaufgabe Nr. 897

Von A. M. Sparke. Schwarz: Kc6, Lg3, Sa8, Ba7, c7, d7.( 6),

8

1

abcdefgh

a b c d e f g h

6

4

Weiß: Ke4, Dh6, Tb5, Ld3, Sd6, Bb4.( 6) Matt in 2 Zügen! Lösungen sind bis längstens 14 Tage nach Erschei­nen der Aufgabe an Wenzel Scharoch, Drakowa 32,

Lösungszug zu Nr. 394: K15- e5! Richtige Lösungen sandten ein: Beutel Wilhelm, Arnsdorf b. Tetschen ; Pichrt Wenzel, Bergesgrün; Franz, Karlsbad ; Rotsch Manfred u. Tröster Kurt, Klein- Priesen; Schöffel Anton, Schöbritz: Hübler An­Trupschitz; Schmidt Rudolf u. Schmidt Karl, Klein­

Amler Rudolf u. Dinnebier Emil, Tetschen ; Tepper

Priesen; Habl Erwin, Tyle Lady, Kreusche Franz, Hodi ton, Aussig : Ollendorff Fritz, Prag : Nitsch Rosa, teid Otto, Lohmüller Hans, Schindler Robert, Freund! Anton, sämtlich Nestersitz; Havel Franz, Modlan; Strache Rudolf, Strache Karl, sämtlich Groß- Priesen; Mildorf Adolf u. Thönert Max, Tischau: Ulbert Rul Franz, Prag - Strašnice; Schöpka Josef, Dux.

Klötzig Rudolf, Jungmann Karl. Richter Heinrich,

Lange Schlangen von Menschen stehen auch maligen Legionäre zurüdtamen. Die Legionäre die das Paradies verlassen wollen, ſtellen ſich Furchtbar wurden die Zustände, als die che vor den ausländischen Konsulaten. Die Menschen, verlangten für sich eine Nacht des Fauftrechtes, schon am Abend vorher an und stehen die ganze die ihnen jedoch offiziell nicht bewilligt wurde. Nacht hindurch, um ja nur recht früh das erhoffte Darum ,, amüsierten" sie sich auf eigene Rech Bifum zu bekommen. Am Morgen erleben die nung. Einer ihrer Scherze war beispielsweise, daß Menschen dann freilich oftmals eine unangenehme schoben, zusammentrieben und die Frauen dann die Menschen fort, um sie zum Wagenwaschen fie im Prater alle Jüdinnen, die Kinderwagen Ueberraschung. Denn knapp bevor das Konsulat seine Tore öffnet, kommen A- Leute und holen zwangen, in der Prater Hauptallee mit den Kin- oder dergleichen heranzuziehen. Dabei ist es be­derwagen um die Wette zu rennen. Wer nicht reits vor dem englischen und dem merikanischen schnell genug lief, wurde geschlagen. Daß dabei Konsulat zu Zusammenstößen zwischen den Kon­herausfielen, erhöhte lediglich das Vergnügen der lommen, man mußte die SA erst darüber auf Post Modlan, einzusenden. viele Kinderwagen umstürzten und die Kinder sulatsbeamten und den deutschen SA- Leuten ge= Regionärshelden. In Döbling ließ man die flären, daß sich die Erterritorialität der Konsulate Frauen in zwei Reihen gegenüber Aufstellung auch auf einen Teil der Straße erstreckt, auf eine nehmen. Jede der Frauen bekam einen Kübel Breite, die genügen muß, damit auch das vor­Schmutzwasser, auf Kommando mußten sich die fahrende Auto bereits auf erterriorialem Gelände Frauen dann gegenseitig anſchütten. Im zweiten parlen fann. Deutlich kann man von zwei großangeleg- Bezirk ließ man auch Männer und Frauen auf ten Pogromen in Wien sprechen. Das erste be- allen Vieren Wette rennen, wobei man denen, gann am Tag nach dem sogenannten Umbruch und die nicht schnell genug vorwärts tamen, auf die dauerte etwa fünf Tage, das zweite, schärfere Sände trat. In den Praterauen zwangen, die Bogrom feste ein mit dem Zurückkommen der Legionäre die Juden, das Gras mit den Zähnen österreichischen Legionäre. Und dieses ztveite abzunagen, nachdem die neudeutschen Helden zu Pogrom, das zivar offiziell abgestoppt wurde, vor in das Gras uriniert hatten! nachdem Gauleiter Vürtel von seinem Oſterur­laub zurüdtam, dauert eigentlich noch heute an, wenngleich nicht mehr so stark in der Oeffentlich feit erkennbar. An Grausamkeit hat es deshalb aber nichts eingebüßt. In der ersten Pogromwelle wurde in der Hauptsache gestohlen und geplündert. Und zivar wurde teils offiziell von den Behörden gestohlen, teils auf private Rechnung der Nationalsozialisten und SA- Helden. Man fuhr mit Autos und Last­wagen vor die Geschäfte und Wohnungen miß liebiger" Juden und trug fort, was nicht niet­und nagelfest war. Noch heute liegen im Alten Rathaus in der Wipplingerstraße ganze Ballen gestohlener Stoffe und Waren, noch nicht for tiert, berlommen im Staub. Ein deutlicher Be weis dafür, daß diese Plünderungen ganz offi­ziell von oben herab angeordnet und durchgeführt worden und daß diese Plünderungen ohne zwin­genden Grund, etiva infolge eines plöglich nots wendigen Bedarfs, durchgeführt worden sind. Es handelte sich nur ganz einfach darum, den jüdischen Geschäftsleuten ihr Eigentum fortzu­nehmen.

dolf, Proseditz; Berger Josef, Klein- Augezd; Koukal

Bezirkswettkampf Teplitz- Dux Brettern ausgetragen wird, findet wie schon berichtet wurde am Sonntag, den 26. Juni um 3 Uhr vorm. statt. Das Spiellokal ist ,, Café Bauer". Tep­Schachfreunde sind herzlichst willkommen.

Dieser interesante Wettkampf, welcher an 20-25

litz, Graupnergasse,( Nicht im Laurer.)

Partie Nr. 157. Königsgambit.

Gespielt im Halbfinale der USSR , in Kijev . Weiß: Schwarz: Freimann

aber sicher die Augen auf. Vor allem mertt man Im übrigen gehen den Wienern langsam an den Mägen, was los ist. Eier sind knapp und steigen im Preis, obwohl normaler Weise jetzt gerade die Eier billiger werden sollten. Viele bil­lige Lebensmittel sind überhaupt nicht mehr au haben. Auch sonst sind wichtige wirtschaftliche Legionäre überfüllt mit Leuten, die eingeliefert als vieles andere den neuen Kurs demonstrieren. Das Rothschildspital ist seit der Rückkehr der Verfügungen getroffen, die vielleicht deutlicher werden mit zerschlagenen Schultern, mit gebro- So ist es den Zahnärzten verboten, Gold für chenen Nippen und schweren Hodenverlegungen. Brücken zu verwenden, falsche Zähne dürfen nur Die Patienten liegen in den Gängen. Als die noch aus nichtrostendem Stahl gemacht werden. Leitung bei der Gestapo anrief und bat, man Das sogenannte Sperrfettenrecht ist aufgehoben, möge einen Beamten ins Spital schicken, der sich d. h. die großen Palais in Wien , die seit Gentes die grauenhaften Verlegungen und Verstümme- rationen in arischem Besitz waren und noch find, lungen ansehen solle, erschien auch ein Gestapo - müssen die Eisentetten von ihren Fassaden_ab­beamter. Er sah sich das Elendsbild an, hatte nehmen und den amtlichen Stellen zum Ein­aber dafür nur die eine Bemerkung: ,, Was wollen schmelzen überlassen. Ohne Entschädigung. Aus Sie, die Kerle leben doch noch alle!" vielen Kirchen sind die Goldschäße verschwunden. Die Gestapo ist in dem ehemaligen Hotel Infolge dieser und ähnlicher Maßnahmen Metropol, das man der Besizerin die übri- schlägt die Stimmung in den bürgerlichen Kreis gens tschechoslowakische Staatsbürgerin ist fen sichtlich um, während die Arbeiterbezirke nach einfach gestohlen hat. Man hat die Frau, eine wie vor rot geblieben sind. In den Arbeiterbezirs Greifin von etwa 76 Jahren, sechs Wochen lang len sieht man die berüchtigten Stürmerfästen nur im Polizeigefängnis Elisabethpromenade einge- leer, die Badeanstalten, in denen Juden der Ein­sperrt gehabt. Dann legte man ihr einen Nevers tritt verboten ist, werden von den Arbeitern aus vor, daß man ihr nichts gestohlen hätte. Erst als Solidaritätsgründen boykottiert, die Geschäfts sie diesen Revers unterschrieben hatte, wurde sie leute, die die Schilder ,, arisches Geschäft" aus freigelassen und war damit auch ihr Hotel los. Innungsbeschluß anbringen müssen, tun dies in den Arbeiterbezirken an möglichst unauffälligen Stellen. Einzelne Lokalinhaber, die in den ersten Tagen glaubten, mit ihrem Ariertum bessere Ge­schäfte machen zu können, sind von den Arbeitern schlossen zu stürmen! Wagehalsig, aber gut gespielt, in recht anschaulicher Weise über die Ansicht der Arbeiter über politische Gesinnungslumperei be­lehrt worden. Die Lokale haben nach drei Tagen von selbst ihre Aufschriften wieder abgemacht, bleiben aber trotzdem leer.

Vor dem Gebäude der Gestapo stellen fich Die privaten Aktionen sahen so aus, daß die Menschen in langen Schlangen an. Man will etwa ein Nazi in irgendein jüdisches Geschäft wissen, wo die Verwandten geblieben sind, die ging und sich einen Anzug faufte. Er ließ ihn man vor drei Tagen zum Waschen von SA sich einpaden und erst an der Kassa, als man ihm Autos geholt hat und die seitdem nicht zurück den Stassenzettel vorlegte, erkundigte er sich, ob gelommen sind, man will wissen, wo man sich die der Inhaber ein Arier sei. Wenn diese Frage versprochene Unterstüßung holen kann dafür, daß ordnungsgemäß verneint wurde, erklärte der man die Ernährer der Familie eingesperrt hat, Käufer", daß er in diesem Falle nicht zu zahlen man will wissen, wo die requirierten Autos ge­brauche, nahm das Paket und verschwand. blieben sind, man will wissen, ob und wo man

Vielfach find allerdings auch ganze Trupps sich seinen Baß holen kann, um endlich das Baras Verlanget überall

von SA Leuten mit vorgehaltenen Revolvern in die Geschäfte gedrungen, haben sich die Taschen gefüllt und fortgeschleppt, was nur möglich war und haben zum Vergnügen" in den Plafond geschossen.

dies verlassen zu fönnen und man will tausend andere Dinge mehr wissen, um die sich Bürger in brauchen. Lints stehen die Arier, rechts die Jul

einem zivilisierten Staat feine Sorgen zu machen Volkszünder

Abschiedsbriefe

In einer Schreibtischlade unter abgelegten Visitenkarten entdeckte ich die Adresse. Ich wollte ihn ungesäumt aufsuchen. Vielleicht war er noch zu retten. Da wurde ich zum Telephon gerufen. Eines Tages erhielt ich einen merkwürdigen Schlips." Ich erfannte die Stimme und dachte Der Anrufer meldete sich: Hier Andreas

Von Fabian Collin

In den ersten Tagen setzten auch die berüch­tigten Puszkolonnen ein. Leute wurden aus den Wohnungen geholt und zum Abwaschen der Strufenfreuze auf den Straßen angehalten. In der Nacht wurden dann von den A- Leuten diese Krufenfreuze wiederum aufgemalt, damit man am nächsten Tage neue Puzzlolonnen zu Brief mit der Morgenpost: sammenstellen konnte. Die ,, Scherze" hierbei, wie beispielsweise das Heranziehen von ehema­ligen Ministern oder daß man Frauen gezwungen es ist mein erster und zugleich letzter Brief an Sie. hat, zum Aufwaschen ihre guten Mäntel oder Vielleicht erinnern Sie sich gar nicht mehr an

Kleider zu verwenden, sind bekannt.

General Sommer und Rittmeister Neumann

,, Sehr geehrter Herr,

mir, der Unglückliche hat wahrscheinlich wieder Mut gefaßt. Wenn ich zugab, den Brief gelesen ou haben, war das für ihn peinlich. Sie sind überrascht, meine Stimme zu hören," sagte er beklommen. ,, Aber keineswegs, Herr Schlips. Warum

1. 3.

e2-21

12-14

Sg1-13

S13xe5

Kopajev

e7- e5

d7- d5

d5xe4 Sb8- d7

Schwarz antwortet auf die bekannten Züge von Weiß mit dem sog. Falkleers Gegengambit.

5.

d2- d4

6.

Sd5xd3

7.

Sb1- c3

8.

Dd1-13

9.

h2- h3

10.

Lel- d2

e4xd3 e. p. Sg8-16

c7- c6

Sd7- b6

Lc8- e6

Sb6- c4

.

11. 0-0-0 Durch diese lange Rochade gelangt Weiß in eine katastrophale Lage, Statt Ret­tung kommt Untergang. 11.

12. Sd3-65

Dd8- a5! Sc4xb2!

Weiß bietet einen Bauern, doch Schwarz ist ent­

13. Kelxb2 14. Se5- d3

10-0-0

Td8- d4!

zugen; es ist aber auch schwer, etwas Besseres zu fin­den. Die Partie ist für Weiß nun hoffnungslos.

15. Sd3- c1 Weiß verliert in einigen

Kb2- b1

15.

16.

17.

Ld2xc1

18.

Df3xd1

19.

Lc1- b2

20.

a2- a3

21.

Dd1- d4

L18- a3+ La3Xcl

Td4xdi

Da5xc3

Dc3- a5

S16-04 Th8- d8!

Weiß gibt auf. Nach 22, Dxe4 entscheidet Td1+; 23. Lel, DXa3 mit nachfolgendem Matt auf cl oder a2. Anmerkungen nach Meister Alatarzev in ,, 64".

Herr Schlips bat mich um Entschuldigung, daß er mich angelogen habe. In Wirklichkeit habe es sich um keinen Irrtum gehandelt. Später fei ihm eingefallen, daß ich wahrscheinlich den Selbstbewußtsein den Unwissenden gespielt habe: Brief geöffnet und nur aus Rücksicht auf sein Aber alle anderen," so schrieb er ,,, die Abschieds­briefe von mir erhalten haben, wollten sich mit meinen Entschluß weiterzuleben, nicht abfinden. Leider bin ich zu gewissenhaft beim Verabschieden gewesen; alle Bekannten verulfen mich; meine Firma meinte, es sei gefährlich, einen geistes­gestörten Playvertreter zu haben. Und mein Ontel, der mir bis dahin öfter geholfen hatte, ties mich ab. Als ich mich wegen des Abschieds­briefes entschuldigen wollte, ließ er mir sagen, ich möge das Andenken seines selig dahingeschiede­nen Neffen nicht verunglimpfen. Schließlich ist nem traurigen Entschluß zurückzukehren." Aber diesmal schreibe er nur an mich einen Abschieds­brief.

mir kein anderer Ausweg geblieben, als zu mei­

mich. Zwei Jahre sind verstrichen, seit wir uns das leztemal jahen. Wir besuchten eine Zeit hatten sich, als man sie zum Straßenreinigen lang täglich dasselbe Kaffeehaus in der Piaristen ließen Sie sich denn so lange nicht anschauen?" Sie haben also keinen Brief von mir be­holte, ihre alten Waffenröde mit sämtlichen gale, wir tranten dort beide unseren Morgenommen Erden angelegt. Das erstemal war man darüber laffee und lasen die Zeitungen, bevor wir an die ,, Nicht, daß ich wüßte, Herr Schlips! Aber Arbeit gingen. An einem Feiertag kamen wir vielleicht kommt er mit der zweiten Post." so fassungslos, daß man Sommer laufen ließ. ins Gespräch, da wir beide mehr Zeit hatten, und Am nächsten Tag jedoch wurde er neuerlich ge= Andreas Schlips brachte verlegen stam­holt und mußte zum Gaudium halbwüchsiger SA- tauschten ſchließlich unsere Visitenkarten aus, Grmeľnd das Ersuchen vor, ich möge den Brief uner­Buben mit der Verdienstmedaille und im Gene innern Sie sich jetzt? Ich bin Andreas Schlips, öffnet zurüdfenden, Nur eine Begründung für diesen Wunsch ralsrock die Straße säubern, ebenso Rittmeister Privatbeamter. Wir tanten dann den Morgen­Neumann. Der Rittmeister hatte Reinigungs- taffee täglich am selben Tisch, was ich sehr gerne fiel ihm offenbar nicht ein. Darüber wollte ich dienſt auf der Marienbrüde. Als er mitten in tat: nicht, weil Ihre Gesellschaft mir leidlich an ihm gerne hinweghelfen: Aber Herr Schlips, Ich hatte den Brief noch nicht zu Ende ge= der Arbeit war, fuhr ein Auto mit zwei Reichs- genehm war( am letzten Tage eines Lebens das kann jedem passieren, gewiß haben Sie die wehroffizieren vorüber. Das Auto hielt, die will ich nicht schmeicheln), ſondern auch, weil ic) Stuverts verwechselt und in das Stuvert an mich Offiziere falutierten vor dem Rittmeister und mir auf diese Art ersparen konnte, aufzustehen, einen Brief geſtedt, der mich nichts angeht." Sie haben es wirklich er erfundigten sich dann, was hier los ſei. Als um mir von Ihrem Tisch die Zeitungen zu holen, ihnen der Rittmeister, der bei guter Laune die Sie ausgelesen hatten und die ich lesen wollte. Und Herr Schlips erzählte mir, er fei Plabs geblieben war, den Sachverhalt darstellte, fchlu- Einige Zeit später teilten Sie mir mit, daß Sie gen die Offiziere dem wachthabenden SA- Buben übersiedeln. Sie verabschiedeten sich sehr lieben vertreter einer Firma für Bürobedarf und er erhalten." Ich las auch diesen Brief: ein paar träftige Ohrfeigen und baten den Ritt- würdig von mir, und baten mich, Sie gelegentlich hätte mir ein Offert zusenden wollen. Dieses meister, zu ihnen ins Auto zu steigen, damit sie einmal zu besuchen. Nun, das war sehr nett von Offert sei mit dem Briefe, der mich nichts an= ihn nach Hause bringen konnten. Neumann wurde Ihnen, und deshalb darf ich nicht aus dieser Welt gehe, verwechselt worden. Com man es nicht verzich, daß er nicht Ein tragisches Schicksal zwingt mich, den Mens dann nicht mehr geholt, dagegen noch oftmals scheiden, ohne mich von Ihnen zu verabschieden. nur Jude, ſondern überbies auch einmal zeit- fchen Lebewohl au fagen, aber ich will es als net, weilig Sozialdemokrat war.( Bulekt war er ter, gebildeter Menſch tun, der nicht weggeht.

allerdings Legitimist.)

ohne zu grüßen.

Ueberhaupt muß von den deutschen Offizie ren berichtet werden, daß sie keineswegs einver- brief. standen waren mit dem, was sich in Wien ab- gutes Spielte. Man fonnte es oftmals beobachten, daß.

Deshalb empfangen Sie mein n Abschieds­Reben Sie wohl und bewahren Sie ein Andenken Ihrem

Andreas Schlips."

raten."

Zwei Stunden später hatte ich genug Ma­nuſtriptpapier für zehn fünfbändige Romane und den Trost, ein Lebensretter zu ſein, doch zu wenig Geld für ein Mittagessen.

-

Etiva nach einer Woche meine Finanzen hatten sich von meiner edelmütigen Tat noch nicht erholt- tam wieder ein Brief von Herrn Schlips, diesmal pneumatisch, expreß, relom Imandiert.

lesen, als Herr Schlips atemlos bei mir erſchien. Er warf mir bereits von der Türe aus einen

Brief zu und bat mich, auch diesen Brief rasch zu lesen: Hier haben Sie die Erklärung, wiejo ich noch lebe. Diesen Brief meines Onkels habe id), tnapp, nachdem ich den Brief an Sie aufgab,

..Mein lieber Neffe Andreas!

Ich war wegen Deines dummen Streiches sehr böse auf Dich. Soeben erfahre ich jedoch, doß Du nicht nur an mich, sondern an alle Deine Bekannten Abschiedsbriefe verſendet hast und daß

Dir wirklich einer hineingefallen ist und Dir Deine Ware abgekauft hat. Immerhin scheinst Du es ja faustdid hinter den Ohren zu haben. Wenn Du Deinen Verstand für anständige Arbeit verwenden willst, kann ich Dir einen guten Posten berschaffen..."