Veite 8 Sozialdemokrat" SamStag, 25. L«nl 1038. Nr. 148 KROKODILE IN MITTELEUROPA  ? Ja, zur grössten Freude der Schwim­mer und Nichtschwimmer kommen Gummi-Krokodile in allen Lsl. Ge­wässern vor. Für Ki 3-.-, zu erhalten bei Hager Atm»- Großer Fabrikbbrand In Byfokan. Gestern vormittags brach in der Vyfoianer Zcllulosesabrik der Firma Arnold Schwarz infolge Kurz­schlusses ein schtverer Brand aus. Wenigstens er­scheint nach Annahme der Polizei diese Brand­ursache vorläufig als die wahrscheinlichste, wenn auch nickt auSzuschliehen ist. daß das Feuer auf andere Ursachen zurückzuführcn ist. Da« leicht brennbare und explosive Material führte dazu, das; das Feuer mit unheimlicher Geschwindigkeit um sich griff, wobei sich eine derartige Hitze ent­wickelte, daß die meisten Fensterscheiben der be­nachbarten Gebäude platzten. Die Rettungs­arbeiten. zu denen sich mehrere Abteilungen der städtischen Feuerwehr in beachtenswert kurzer Zeit einstellten, stiegen auf große Schwierigkeiten. Nach fünfviertelsründiger schwerer Arbeit konnte der Brand erstickt werden. Personen kamen bei dem Feuer nicht zu Schaden. Der angerichtete Sachschade, der nach vorläufigen Schätzungen auf enva eine halbe Million KC veranschlagt wird, dürste durch Versicherung gedeckt sein. Ter Gangfterübrrsall in Smicho« vorlänsia «nausgeklärt. Ace bereite berichtet, wurde Mittwoch abend» in der Kunzlei des Kaufmann» Zdenkk Bondh in Smichow  , Rädra.stii ul. 81. ein verwegener Raub­überfall verübt. Zwei maskierte junge Männer drangen in die Kanzlei des Firmenchefs und. nötig­ten ihn mit vorgehaltenem Revolver, die" gesamte Barschaft, die sich in der Kaste befand c8 waren bloß 2000 herauSzugeben. Kurz vorder war in der Kanzlei des Kaufmann» ein Junge erschienen, der ihm einen mit einem Frauennamen unterzeich­neten Brief überreichte. Der Junge war, offenbar rin spion der Gangster, die kurz nachher in Aktion traten. Vorläufig fehlt jede Spur von den Tätern. Er bandelt sich um zwei etwa 18jährige Burschen, von denen der eine blond ist und.mit einem braunen Anzug bekleidet war, tvährend sein Komplice schwar­ze» Haar bat und dunkel gekleidet war. Wie einige Bläner konstatieren, ist dieser Raubübersall binnen vcrdälinirmäßig kurzer Zeit bereits da» dritte uti> aufgeklärte Gangsterstück, da» sich im Rayon der Pra­ ger   Polizeidirektion ereignet hat. Ilrberfahren. In der HeinrichSgaffe stieß gestern bormictag» der LastkralNvagen de» Franz Rekicba aus Senajowitz den 84jährigen Zeitung-Verkäufer Franz CtriZenlk aus Prag   I., der am Rand des Gehsteige» ging, zu Boden, so daß er bewußtlos liegen blieb. Tie RettungSgesellschaft brachte ihn mit einer Riß­wunde am Kopf und einer schweren Gehirnerschüt­terung auf die Klinik Schlosser. Todebsturz in den Listschacht. Gestern fiel, kurz nach Mittag, in einem neugebauten Zinshaus in Bkevnov dier öl jährige Arbeiter Karl Jezdik aus »lcschicsch aus dem 8. Stock in den Liftschacht und blieb bewußtlos liegen. Er hatte sich fo schwer ver­letzt, daß er während der Ueberführung in» Kranken­hau» starb.- Statt der kalten die heiße Dusche. Der 88jäh- rige Kellner Anton Havlikek, der gestern auf die üli« nit Sambcrger gebracht wurde, gab dort an. er habe vor kurzem in einem Smichover Bad gebadet und dort irrtümlich beim Loslasten der Dusche statt de» kalten da» heiße Wasser aufgedreht. Hiebei erlitt er ziemlich starke Verbrühungen am Unterleib, so daß er in Pflege belasten werden mußte. Tschechoslowakische Kinder acw Jugoslawien   und Bulgarien   trafen gestern in Prag   ein, u. zw. 78 aus Belgrad  , 06 aus Agram, 41 aus Sarajevo   und 48 aus Sofia  . Die Kinder verbleiben al» Gäste der Hauptstadt bi» zum 20. Juni in Prag  , worauf sie aufs, Land gebracht werden. Sonntag besuchen die »linder die Vorführungen am Sokolstadion. Montag erfolgt ein Besuch am Grabe de» Präsident-Befreier» in Lany, Dienstag ein Empfang im Rathause durch Primator Dr. Zenkl. Ter Präsident der Repntlik besuchte die Aus­stellungGestalten der tschechischen Geschichte", die vom VereinbildenderKünstlerMane»" veranstal­tet wird rind besichtigte dann im Gemeindehause dir Ausstellung'»Da» Böhmische Paradies in der' bil­denden Kunst", die' der Klub tschechoslowakischer Touristen aus Anlaß seines vOjährigen Jubiläum» veranstaltet hat.- Morgen Eröffnung der Rathao».Ausstellung. Dl« anläßlich der 600-Jahr-Feier de» Lltstädter Rathause» veranstaltete Arc»stellung wird morgen um 11 Uhr vormittag» im Palai» Elam-Galla» (!., Husova tk. 20) eröffnet. Sie wird täglich von 0 bi» 17 Uhr frei zugänglich sein. Südslawische   Sokol-Jugend eingetroffen. Die jugoslawische Delegation traf gestern nachmittag» in zwei Sonderzügen auf dem Wilsonbahnhof ein und wurde von der Prager  , Bevölkerung begeistert emv- fangen. Nach dem offiziellen Empfang auf dem Wil­sonbahnhof formierten sich die Gäste e» handelt sich um Jungturner und«Turnerinnen zu einem imposanten Zug, der, begleitet von Prager   Sokoln, über den WenzelSplatz und die Ilationalstraße zum TyrS-Hau» zog. Die Straßen, die der Zug passierte, waren mit Flaggen in den jugoslawischen und tsche­choslowakischen Farben geschmückt. Namentlich der Wenzelsplatz, von dessen sämtlichen Flaggenmasten die Farben der beiden befreundeten Staaten wehten, und die Nationalstraße boten ein eindruck-volle» Bild. Die Ssmmrrmode ist unbarmherzig? Weil Sie soviele Schuharten diktiert? Nein! Besuchen Sie nur vor der Urlaubsreife die nächste Baka« Verkaufsstelle. Dort finden Sie die schönsten Prome­naden«, Nachmittag»-, Sport- und Badeschuhe, zu Preisen, tvelche Ihr Sommerbudget nicht belasten werden. Bata bringt diesmal wirklich eine reichhal­tige Auswahl modernster Sommerschuhmodelle. 100 Die elektrischen Bahnen und der Autobusverkehr während de» Sokolkongreffr». Am Sonntag, den 26. Juni, am Mittwoch, den 20. Juni, und an den Haupt-Kongreßtagen, d. i. am 8., 4., 3. und 6. Juli, wird der Verkehr auf den elektrischen Bahnen und Autobussen derart geregelt werden, daß eine direkte Verbindung mit dem Stadion aus allen Teilen Prags  hergestellt wird. Auf zwölf regelmäßigen Strecken der elektrischen Bahnen und auf der AutobuSstrecke H werden teilweise Aenderungen vorgenommen werden, so daß diese direkt zum Stadion führen werden. Außerdem werden sech» besondere direkte Strecken der elektrischen Bahnen und sech» besondere direkte Auio- buSstrecken zum Stadion eingefübrt werden. Infolge dieser Aenderungen werden auf einigen regelmäßigen Strecken der elektrischen Bahnen und Autobuffe be­stimmte Abschnitte au» dem Betrieb ausgeschaltet. Die Strecken 8 und 10 und die Autobusstrecken M lind S werden aufgehoben. In den Abschnitten Älar'scheS BlindeninstitutScadion, Stroßmayer- PlatzStadion und Kinsky-GartenStadion wer­den einige Station aufgehoben werden. Auf den Autobussen wird der Fahrpreis so geändert werden, daß zum Stadion einheitlich 2 Xi, vom Kinsky-Gar­ten 1.50 Xi zu zahlen sein werden. Die Einzelhei­ten über diese Aenderungen sind in den Wagen der elektrischen Bahnen und in den Autobusten au»ge- hängi. Dar Publikum, da» an dem Kongreß nicht teilnimmt und durch die Verkehrsänderungen in sei­nen BeförderungSbedürfniffen beschränkt sein wird, wird ersucht, die Notwendigkeit der im allgemeinen Jntereffe und für da« Gelingen de» Kongresses ge­troffenen Maßnahmen anzuerkennen. Der Ferienverderter ist meisten» die Müdigkeit. Den ersten Tag schiebt man e» auf die Reisestra- pazen, den dritten Tag auf die Luftveränderung, den ö. Tag guf da» Wetter und dann steht man da und weiß sich keinen Rat. Wenige kmnmen darauf, daß e» enge, schwere und nichtentsprechende Schuhe sein können. Wenn Sie diesem Jerlenvevderber au» dem Wege gehen wollen, besuchen Sie vor der Ab­fahrt in die Sommerfrische die nächste Baka-Ver« kaussstelle. Dort erhalten Sie Gommerschuhe, wel­che Ihnen da» Gehen erleichtern und Sie jeden Ferientag restlos genießen lasten. 100 Regelung de» Dienste» bei den Postämtern wäh­rend der Hauplkongreßtage: Bei den Postämtern Prag   2, 8. 6, 7, 8. 10. 11. 14. IS, 21, 22, 81, 86, 86, 40, 47, 61, 66, 66, 60, 66, 78 wird am 8.. 6. und 6. Juli der Parteiendienft beim Briespost» und Geldschalter, beim Telegraph und Telephon bi» 10 Uhr verlängert. AuSslugSzäge. Die Staatsbahnen veranstalten vom 0. bi» 17, Juli Exkursionen nach der Hoben Taira für 680 Xi, Streifen durch die Slotvakei für 670. Xi und vom 9. bi» 24, Juli eine Exkursion nach Karpathorußland für 760 Xi. Anmeldungen und Informationen im Referat der AuSflugSzüge der Staatsbahnen neben dem Wilson-Bahnhof, Tele­ phon 888-88  .' farwfiti&aal Tragische* Ende eines Familienstreites Prag  ,-rb- Daß der vorliegende Fall nur mit einer Anklage wegen des Vergehens gegen die Sicher­heit des Leben» endete und nicht mit einem Sckwur- gerichtsprozeß wegen de» Verbrechen» des Totschlag», kann der Angeklagte al» einen GlückSexfolg' buchen. Der 4Siährige Tischler FranzNavrätil aus Kladno   lebte in ständigem Unfrieden mit seinem Schwager WenzelKräl. Schon niehrfach war e» zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen den ver­feindeten Schwägern gekommen. Die Feindschaft zwi­schen den beiden fand ihren tragischen Höhepunkt am 8. März d. I. An diesem Tage hatte der Angeklagte zunächst einen Streit mit seiner Schwägerin, der Gattin de» verhaßten Schwager». Diese Auseinandersetzung ver­lief vorläufig glimpflich. Am folgenden Tag hielt in­dessen Wenzel Kräl den Angeklagten an. als er an seinem Hause vorbeiging und provozierte einen neuen Streit, der damit endete, daß Wenzel Kräl seinem Schwager mit der rechten Hand einen Hieb gegen den Schädel versetzte. In der linken Hand hielt Kräl einen Stein, mit welchem er gleich darauf dem Angeklag­ten einen Heiteren Schlag auf die Schädeldecke bei­brachte. Navrätil verspürte einen heftigen Schmerz, da er erst kurz ,vorher von einer Mittelohrentzündung geheilt worden war. Als der hitzige Schwager neuer­lich zu einem Schlag ausholte, kam ihm der Ange­klagte mit einem Siebgegen daSKinn zuvor, der den Angreifer auf das Pflaster warf. Kräl stand nicht mehr auf. Der Aufprall auf den Rand de» Pflaster» hatte eine Zerschmetterung de« linken vorderen Gebirnlappen» nnd einen Bruch de» Schä­delbasis zur Folge, der der Verletzte noch am gleichen Tage im Kladnoer Spital erlag. Die Voruntersuchung gestaltete sich nicht ganz einfach, da sich die Anklagebehörde darüber klar zu werden batte, nach weichem Delikt Navrätil anzukla« gen sei. Auf dielen Fall waren mehrere Straspara« grapben zu applizieren. Der Untersuchungsrichter hatte sich darüber klar zu werden, ob der Angeklagte gegen den Schwagerzwar nicht in der Absicht ihn zu töten, aber doch in andrrrr feic.dlicher Absicht in einer Art gebandelt babe. daß daraus desten Tod erfolgte", wie e« im Strafaesetzbuch beißt. Diese Annahme hätte eine Anklage vor dem Schwurgericht und im Falle einer Verurteilung eine schtvere Kerkerstrafe zwischen fünf und zehn Jahren bedeutet. Aus der anderen Seite war zu erwägen, ob nicht der Angeklagte in ge­rechter Notwehr gebandelt batte. In welchem Falle er hätte straffrei bleiben müssen. Schließlich kam der Tatbestand der Ueberschreiiung der zulässigen Gren­zen der gerechten Notwehr in Betracht, der nach dein Strafgesetz al» fahrlästige Körperverletzung zu be­strafen ist je nach der Schwere der verursachten Verletzung al» Vergeben oder al» Uebertretung. Die Staatsanwaltschaft erhob schließlich gegen Franz Navrätil die Anklage wegen de» Vergehen» gegen die Sicherheit de» Leben». Der Angeklate er­klärte sich als nichtschuldig. Er äußerte sein tiefe» Bedauern darüber, daß ein aar nicht ernstgemeinter Hieb so tragische Folgen nach sich gezogen bat. Nach Durchfübncng de» Beweisverfahren» sprach der Strafsenat Navrätil frei, daß ein Notwebrakt vorgele­gen habe nnd desten schwere Folgen nur einem un­glücklichen Zufall zuzuschreiben seien. Kunst und Mssew i Große Liebe Adrienne Beßner, die entzückende Dar­stellerin vornehm-heiterer alter Damen au» Wien  vertrieben, weil ihre Qualitäten großmütterlicherseit» vor der Nürnberger Inquisition   nicht bestehen kön­nen spielt jetzt mit dem Ensemble de» Deutschen Theater» wiederum in M o l n ä r'S ausgezeichnetem Lustspiel»Große Liebe" die gütig-humorige Exzel­lenz, al» die sie schon vor Jahren bei einem Gastspiel de» Jbsesstädter Theater» auch in Prag   außerordent­lichen Erfolg batte. Die Natürlichkeit und Anmut dieser Schauspielerin, ihre reizende Art, wirtliche Nobleste mit Herzhaftem, urwienerischem Ton zu paa­ren. erquickt auch jetzt wieder da» Prager Publikum bei halbsommerlicher Temperatur. klebrigen» dürfen, unter C o st a'S tadelloser Regie, auch die Unsrigen sich neben der großen Künstlerin anerkennenswert sehen lasten. Christi Raenv findet au» anfänglicher Sprödigkeit nicht nur zu echten HerzenStönen, sondern lveiß auch durch schauspielerische» Können zu festeln. Liebenswürdig, wenn auch ein wenig zu passiv affi- ! stiert Lisl M a ch e i n e r. Ein paar außerordentlich reizvolle Augenblicke verdankt man der talentierten Saloppigkeit Szurovy», deut die Gestaltung irr- lichtender Charaktere besonder» liegt. Schmerzen­reich, der Bielverwendete, überzeugt im Ernsten wie im Humorigen, Elfriede B r i n g o l f, Fritta Brod und Stadler stellen diskret nette Randfiguren bei. Da» Publikum unterhält sich ausgezeichnet. l- g. Mendelssohn, etwa» ausgenordet. Mendel»- sohn'sche Musik darf, wie bekannt, im Reiche Strei­cher» nicht erklingen. Also gibt man dort Shake­speare».Sommernachtstraum" doch zitieren wir einfach die»Bobemia", die sich au» Berlin Folgen­de» schreiben läßt: Im Naturtheater zu Friedrich-Hafen insze­nierte Heinrich George   den.Sommernacht»treum", mit einer t.a 11 bollen Musik von Leo Spieß, die dem C'haxaft^r der Mendelssohn« scheu angenähert ist. Taktvoll? Da» heißt wohl, daß dem Spieß nicht» eingefallen ist. Worauf er sich umdrehte und beim Juden Mendelssohn   pumpte. Schulden, die man nicht zu bezahlen braucht;.. Aufschwung de» Theater  » in Hitler  -Deutschland  . In einer Coburgex Zeitung Coburg war ein­mal ein gute» kleine» Hof- und dann ein ebenso gute» kleine» Lande-chcater derSystemzeit"war kürzlich folgender Stoßseufzer zu lesen:- Er darf nicht sein, daß eine einmalige Wie­derholung derWalküre  " mit der besten Sängerinal»Ga st vorleerem Hause stattfindet und daß eine Aufführung von Thomas Payne" von Han» Iahst eine Ta­geseinnahme von 6(fünf) Mark ein­bringt..." Na, das gibt einen ungefähren Begriff, wie in Deutschland   jetzt die Theater au»sehenl Und da wird auch die Reichst Heater-Akademie nichts helfen, die Goebbels   mit seiner Wiener Rede au» der Taufe gehoben hat. Zu Richard Wagner  gehen die Teutonen nicht? Und nicht einmal zu Iahst, dem Paradedichter Hitler-Deutschland»? Die armen Intendanten, denen Goebbels   in Wien   die Leviten la»! Klassiker s o l l e n sie nicht spielen, Juden undWelsche" und so weiter dürfen sie nicht spielen, Wagner zieht nicht mehr und Han» Iahst wird mit fünf Mark gewertet eine Kunst, da .Kunst" zu machen! PremiereWas wäre, wenn" am Dienttag in der.Urania", heiter-musikalische Revue von und mit Willy Trenk-Trebitsch  . Theater, Film und Kabarett. Karten 6 vir 24 Xi in allen Bor- vcrkaufsstellen. Spielplan de» Renen Deutsche« Theater  ». Sams­tag'/a 8: Große Liebe, Gastsp. Geßner, B 2.   Sonntag 21.16: Im Waldsteingarten: Gärtnerin au» Liebe(bei schlechtem Wetter im Neuen Theater). Spielplan der Kleine« Bühne. Samstag 8: Da» Ministerium ist beleidigt, volkstümlich. Sonntag 8 Uhr: Zuviel Familie, volkstümlich. Der Dkm Film-Fehde Prag  -Berlin  Zu den Maßnahmen, die man im.Großdeut« scheu Reich" ergriffen hat, um sich an der Tschecho­ slowakei   für die Schlappe vom 21. IRai zu rächen, gehörte auch der klbbruch der Berliner   Verhandlun­gen über ein neue» gilm-Handel»abkommen zwischen der Tschechoslolvakei und dem Deutschen   Reiche. Diese Verhandlungen sollten zu einer neuen Regelung der Einfuhr deutscher Filme in die Tschechoslowakei   füh­ren, die bisher die Ausfuhr tschechoslowakischer Filme nach Deutschland   unverhältnismäßig überwog und nach dem Anschluß Oesterreich  » noch ungünstiger für die Tschechoslowakei   zu werden drohte. Auf den Ab­bruch der Berliner   Verhandlungen hat die Prager  Film-Einfuhrkommission vorläufig damit geantwor­tet, daß sie keine neuen Filme au» dem Deutschen Reiche   In die Tschechoslowakei   zu­läßt. Wa» al» Repressalie gegen die Tfchechoslowa- kei gedacht war, wirkt sich zunächst also zum alleini­gen Nachteil des Berliner   und Wiener Filmexport» aus. Zur gleichen Zeit hat sich auch eine Trennung des deutschen   und des tschechischen Film-Verleih» in der Tschechoslolvakei vollzogen. Während sich die deutsche Film-Börse in Aussig  , die den sudetendeut« scheu Kinobesitzern neue Filme vorführt, gleich- geschaltet hat, hat der tschechische Ver­band der Filmindustrie In Prag   eine eigene Jilmbörse geschaffen, die an zwei Vormittagen der Woche Vorführungen neuer Filme für Inter­essenten und Preste-Vertreter veranstaltet. Jle des veuves* Ander» al» die»Grande Illusion" Ist dieser fran­ zösische   ÄriegSfilm, der eigentlich ein Nachkriegsfilm ist, eine allzu romanhafte Angelegenheit, und do« Kriegsschicksal dient hier nur zum Anlaß für eine seltsame Eifersucht»- und Wiedersehensgeschichte: zwei Kriegskameraden, englische Sergeanten in Flan­ dern  , waren in da» gleiche belgische Mädchen verliebt, und der eine der beiden hat den Kameraden bei einem an sich heldenhaften Tank-Vorstoß absichtlich in ver­zweifelter Situation zurückgelaffen, um den Rivalen loszuwerden, den er auch nach Kriegsende, als jener verwundet und ohne Erinnerung im Hospital liegt, verleugnet. Da» Wiedersehen de» Verschollenen, der inzwischen Fremdenführer atif den Schlachtfeldern geworden ist, mit der einst Geliebten, die nun die Frau de» anderen ist, beschwört dramatische Konflikte herauf, die den Film einigermaßen spannend, aber die Handlung nicht glaubwürdiger machen, und die edelmütig-versöhnliche Lösung wirkt nach allem, wo» voranging, ein wenig matt. Unter der Regie Claude Hey mann» sind jedoch manche wirkungsvolle Szenen entstanden,, besonder» die aus der Erinne- nmg auftauchenden Kriegsszenen, und e» wird auch nicht eindruckslos gespielt, von einem Ensemble, in dem der interessanie Pierre Renoir und die vor­nehme Marcelle Chantal   mitwirken.ei» Deeeinsnacimrstten, © Ortsgruppe Prag  . Sonntag: Wande­rung von der Hütte nach CiSoviee, Bojov, Vran, Mkchenice zum Badeplatz der tschechischen Arbeitertonristen. Führung: Pauer. Hüttendienst: Schrei. Rote Falken, Prag  . Heute, 4 Ubr nachmittag», Zusammenkunft aller Falken auf der Hehinsel. Die Teilnehmer de» Reich»falkentreffen« und Reichszelt- lager» müssen unbedingt kommen. Hin» In Prager   Lichtspielhäusern Urania-Kino:Die kalte Diamsell." Engl. Adria:Die Aitwen-Jnsel." M. Chantal, P. Re­noir. F. Alfa:Duchaiek schafft alle»." Vlasta Burian  . Tsch. Apollo:Die Witwen-Jnsel." Avion: Lustspiele(Frigo, Laurel und Hardy) A. Baikal  :Trigger Bill." Wallace Beery  . A. Beranek:Die Entehrte." Victor France». S. Haya« kawa. I. Feuix:(Sin weiße» Segel am H o r i z o n t." R. Flora:Sieben Tage Millionär." A. Hollywood  :Die falsche Katze." Ferbasova. Tsch. Hvizda:Der Sender im Pan- zertvagen." A. Julio:E x t a s e." Hedy Kieß- ler. Tsch. Kinrma: Journale. Grotesken. Repor­ tagen.   Koruna: Journale, Grotesken, Reporta­gen. Kowa:Die Frau im Geheimdienst." Li­ lian Harvey  . Engi. Lacerna:Die Welt  , iy der man bettelt." Hugo Haa». Tsch. Metro:Raß oder trocken." Brüder Ritz. Am. Passage:Die Welt  , in der man bettelt." Hugo Laa». Tsch. Praha:DaS Geheimnis de« Kapitän»." Am.. Radio:H e j r u pt" VoSkovcc und Wcrich. Tick. Skaui:Die Entehrte." Fr. Sviwzor:Ein weißes Segel am Horizont." Ruff. Brletrhy: Auf den Dächern der Großstadt." Am. Alma: Sieben Tage Millionär." Am. Belvedere: .Nacht in Flammen." B. Francen. Fr. Beseda: Bataillon." Fr. Smolik. Tsch. Carlton:Der fidele Desperado." I. Lupino. Am. Illusion: Hurrikan." Am. Lid» II.1Nacht in Flam­men." B. Francen. Fr. Louvre:See-Kadet­ten." Am. Macecika:Der lachende Dritte." D. Pertstsn:Im Feuer der Granaten." Am. Ti­bit:Wir schwören." Russisch.  Roxy:Ihr erster Ball." Marie Bell  . Fr. Tatra:Entführung nach Petersburg  ." Fr. U Bejvodü:Sieben Ohrfei­gen." L. Harvey  , W. Fritsch  . D. Baldek:Vater Kondelik und Bräutigam Vejvara." Tsch. kalt«Ich besten« empfohlen* Die erste Damlnelkerei und Käserei V in Gratzen, Böhmerwald  empfiehlt ihr« eratklasi. 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