(Belte 2 Nr. 151' Mittwoch, 2V. Juni 1038 Industrie erzeugt werden. Bon diesem gestiegene» Binnenverbrauch allein aber kann die sudetendeutsche Industrie nicht leben. Sie braucht die Wiederherstellung des internationalen Handels, die Ausfuhr von Garne» und Stoffen, von Glas und Porzellan, nicht allein von Munition und Flugzeugen. Ter Anstieg der Rüstungen, der Produktion und des Handels mit Kriegsmaterial hat, wie wir gesehen haben, erst im Jahre 1983 das wahnsinnige Tempo angenommen, von dem die Zahlen, die wir angcfüh t' haben, erzählen. Den Anstoß hat diese Entwicklung von Deutschland erhalten — aber genützt hat dieses Beginnen des Dritten Reiches dem Sudetendeutschtum am allerwenig-' Barcelona. (Ag. Esp.) Außenminister A l- v a r r z d e l B a Y o hat dem britischen Geschäftsträger Mr. Leche eine Note übergeben, in der es u. a. heißt: Alvarez del Vayo , ’Außenministy der spanischen Republik worden find, die anzeigen, daß die Regierung Großbritanniens bereit ist, einen Modus zu studieren, um der Bombardierung offener Städte ein Ende zu bereiten, entsprechende Befehle erteilt, damit lein einziger derartiger Angriff durch die Luftwaffe der Republik erfolgt und sie hat gesehen, daß von Tag zu Tag mangels einer Intec«’ nationalen Reaktion offiziellen Charakters die deutsch -italienische Fluglvaffe sich mehr ermutigt fühlte, ihre terroristische und zerstörerische Aktion gegen die Zivilbevölkerung noch auszudehnen. Die spanische Regierung war und ist der Ansicht, daß rS keineswegs mit dem wahren Charakter des Kriege- in Spanien und mit dem Gefühl, das ihr die Gesamtheit des spanischen Volkes einflöfft, zu vereinbaren wäre» auf Massen- massakerv von Frauen, Kindern und Richtkämpfern im allgemeinen zu antworten, indem die spani schen Zivilisten der Rebellenzone in gleicher Weise getötet würden. WaS immer die Antwort sein möge, zu der die Fortsetzung der Flugangrifse die Regierung zwingen könnte» so wird diese Antwort immer basiert sein auf der vorstehenden Erklärung. stc». Die autarkische Wirtschaftspolitik Deutsch lands hat die Wiederbelebung-des Welthandels verhindert, von dem das Wohl.und Wehe der sudetendeutschen Industriegebiete abhängt. Der Ersatz, den der internationale Handel dafür empfangen hat, die gestiegene Ausfuhr von Kriegsmaterial, hat das sudetendeutsche Gebiet tvenig berührt. Würden nüchternes Denken und reale Betrachtung des Tatsächlichen im Sudeten * deutschtum vorherrschen, dann müßten die Sudetendeutschen die entschiedensten Anhänger des Friedens und die ärgsten Gegner einer autark!« scheu Kriegswirtschaft sein. Auf die Dauer wird aber auch diese Wahrheit nicht ein Leben im Verborgenen führen. Die spanische Regierung hat mit Dankbarkeit davon Kenntnis genommen, daß die britische Regierung in der Note, auf welche diese Zeilen die Antwort sind, die Bombardements von Alicante und GranollerS all solche bezeichnet, die»Leben zerstören, ohne offenbar militärische Ziele zu haben." Die spanische Regierung begrüßt, wie bereits im Kommunique über eine der jüngsten Sitzungen des MinisterrateS gesagt war, die Schaffung der UntersuchnngSkommisston» erklärt sich in Ueberein- ftiminung mit ihrer Zusammensetzung und ihren Zielen und versichert die Kommission ihrer loyalsten und vollkommenen Zusammenarbeit." Die Republikaner halten stand Barcelona. (Ag. Esp.) Die Schlacht an der Tcruel-Castellonsront ist in ihre zweite Phase getreten. Am 18. April hatten die Rebellen auf einer Breite von weit über lüü Km. ihre Offensive eröffnet. Dank der deutsch -italienischen Einmischung hatten sie im Anfang eine vielfache Materialüberlegenheit an Geschützen, Tanks, Flugzeugen und vor allem an Munition. Dieser Ueberlegenheit im starren frontalen Abwehrkampf zu begegnen, erschien dem republikanischen Oberkommando nicht angemessen, es entschloß sich vielmehr zu hinhaltendem Widerstand in der Absicht, in zähem, hartnäckigem und langsamem Weichen solange auSzuhalten, bis das Gleichgewicht der Kräfte wiederhergestellt sein würde. Durch geeignete Operationen und Maß« nahmen sollte außerdem der Gegner mehr und mehr. zum Einsatz seiner Reserven gezwungen werden und sein Verbrauch an Menschen und Material aus da» Höchstmaß getrieben werden, ES gelang dem' organischen Prozeß,' die Offensive de» Gegner» langsam und unter schweren Verlusten für ihn zunächst abzubremsen und dann anzuhalten. An keiner Stelle ist die vom republikanischen Oberkommando von vornherein festgelegte HauptwiderstandSlinie durchbrochen oder auch nur in ernste Gefahr gebracht worden. Nirgends ist das Ziel der Offensive oder auch nur ein Teilziel erreicht wordey. Eine» dieser Ziele war die Forcierung der Straße Teruel—Sagunto und die Einnahme von Mora de Rubielp». Vorübergehend war e» den Rebellen durch Uebcrslügelung vom Süden und vom Gebirge her gelungen, in die Nähe der Stadt Sarrion vorzustoßen. Bor zwei Tagen jedoch haben die RepMikaner dort zur Gegenoperation angesetzt und den Gegner zurückgedrängt, die Stadt Puebla de Baldere ent lastet und die Kontrolle Über Straße und Eisenbahn Pucblc de Valverde—Sagunto verstärkt und gesichert,/Mora de Dubielo», das vom Süden her umgangen Und eingeschlossen werden sollte» ist heute strategisch stärker als je. Alle Angriffe des Gegners aus dem Raum Baibona, also vom Westen her, sind gescheitert, ja seit zwei Tagen sind auch hier die republikanischen Abteilungen zur Osfensivaktion übergegangen und'haben den Gegner zurückgedrängt. Die Front im Teruelabschnitt ist somit in Bewegung. Die Initiative und den Vorteil haben die Republikaner . Sie drängen die Rebellen langsam au» der Flügelftellung zurück. Versuche der Rebellen, von villahermosa läng» de» gleichnamigen Tale» in südlicher Richtung au» dem Flust Mijare» vorzudringen, sind in zehntägigem Kampfe erfolgreich abgewiesen worden. Alle über den Fluß Mijaro» vorübergehend vorgedrungenen feindlichen Abteilungen sind in den jüngsten Tagen zurückgetrieben oder vernichtet worden. Sechsgliedriger Koalitionsausschuß zum Studium der Nationalitätenfrage Prag . Dienötag fand die reguläre Sitzung deS Ausschusses der Wirtschaftsminister statt. Der AuSschust der politischen Minister hielt keine Sitzung ab. Da» Mitglied diese» Ausschüsse», Minister Dr. Srämck, weilt bekanntlich in Jugo slawien , wo er an dem Orelkongrest in Laibach teilnimmt. Die Arbeiten der. Regierung sind für die nächsten Tage wie folgt aufgeteilt: Mittwoch wird der Vorsitzende der Regierung, Dr. Hodja, einzelne Vertreter der polnischen und un- »arischen Opposition empsangen, welche er zu einer Besprechung über die Fragen der Nationalitätenpolitik eingeladen hat; für Donnerstag ist die reguläre Sitzung de» MinisterrateS rinbernfen worden. Am Nachmittag de» gleichen Tage» treten die Borsttzenden der Koalition»par- teien und der Abgeordneten» und Senatorenklub» dieser Parteien zusammen, um unter Teilnahme der Vorsitzenden der beiden Kammern der Nationalversammlung, de» Abg. M a l» p e t r und und de» Senator» Dr. S o u I u p, dir Aussprache mit dem Borsttzenden der Regierung über daS Arbeitsprogramm der Regierungsmehrheit, insbesondere über die Fragen der Nationalitätenpolitik, fortzusetzen. In der Donnerstagsitzung werden diesem KoalitionSkollegium Finanzminister Dr. Kalfu» und der Gouverneur der Nationalbank,.Professor Dr. Karel Eugli4,..eine.Dar- leguug über' die Wirtschaft»» und Finänzsragen vom Gesichtspunkte der staatlichen Bedürfnisse erstatten. In Koalition»kreisen ist man der Meinung, dass e» gleichzeitig auch zur Konstituierung eine» voraussichtlich sechsgliedrigen KoalitionS- auSfchusse» für da» Studium der Projekte zur Lösung der Nationalitätenfragen kommen wird, welche von der Regierung unter Mitwirkung der Fachezperten ausgearbeitet worden sind. Die Mitglieder dieses Ausschüsse» sollen dann Mitglieder dr» gemeinsamen Ausschüsse» deS Abgeordnetenhauses und dr» Senate» werden, welcher die Gesetzentwürfe durchberaten wird, welche die Fragen der Nationalitätenpolitik lösen. Auf diese Weise soll am wirksamsten die Kontinuität der vorbereitenden Verhandlungen im LrgiSlativversahren gesichert werden. Spanien stimmt zu Erklärung der republikanischen Regierung I Zwischen I Mann und Kind H Roman von Lill Körber Robert nahm den Tiger mit dem Büchsenöffner heran»: »WaS ist denn da»?" fragte Isa neugierig. Robert erklärte mit falscher Bescheidenheit. Isa unterbrach ihn in einem AuSbruch von Begeisterung: »Nein, du bist eine Geniel Großartig finde ich da»! Und wie fchön er istl So ein süße» Buckelchen macht er l Du, Robert, schenk' mir doch die Zeichnung, bitte, bitte I" Robert strahlte. So war Isa. Man mußte immer tun, wa» sie wollte und sich sagen lassen, daß man zu jung war, aber dafür gab e» niemand, der ihn so verstand. Er bekannte ein wenig bedrückt— keinen Menschen sonst hätte er e» zugegeben: «Dafür ist mir gestern die Geige meine» Bruders Werner mißlungen." «Ach, die triffst du auch noch. Ein Tiger ist ja Vies schwerer zu zeichnen. Also schreibe deinen Namen drauf. Ich hänge sie in meinem Zimmer auf. Die Tante E— sie heißt Emilie—, die Tante E nehme ich herunter, dein Tiger ist viel schöner." «Kann der Onkel Adolf auch zeichnen?" fragte Robert in gespielter Harmlosigkeit. «Nein", gab Isa treuherzig zu.«Da» ist wahr. Zeichnen kann er nicht. Aber jetzt muß ich fort. Und wir müssen gleich da» nächste Mal besprechen, weil ich von zu Hause nicht mehr anrufen darf. Ach, Robert, man hat es nicht leicht mit einem Vater, sei früh, daß du keinen hast." «Vielleicht krieg' ich bald einen", sagte Robert düster. „Nein!" Isa sperrte Mund und Augen vor Erstaunen auf.«Wie ist da» möglich?" Robert sagte dumpf: «Gestern hat ein Doktor die Mujter angerufen." Isa fragte: «Wie sieht er au»?" «Da» weih ich nicht." Isa legte die Zeichnung in ihr Rechenheft und fragte: «Du, darf ich da» meiner Mama erzählen?" Robert sprang auf: «Wenn du da» tust, Isa, dann will ich dich nicht mehr Wiedersehen... nie, niemals will ich dich Wiedersehen." «Aber nein, ich tu'» nicht, ganz bestimmt nicht",-beteuerte Isa rasch, von seiner ungewohnten Leidenschaft erschrocken. Seine blauen Augen sahen sie drohend an. Sie duckte sich innerlich. Und doch hatte er ihr noch nie so gut gefallen wie jetzt. Sie sagte weich und fast demütig: «Ich danke dir für die Zeichnung, Robert. Sie ist sehr schön." Er antwortete nicht. Er war nicht mehr böse, aber e» tat Wohl, Isa plötzlich klein und nachgiebig zu sehen. «Wollen wir un» übermorgen wieder vor dem Straub treffen?" schmeichelte sie. «Gut", willigte er ein, von. oben herab. „Wenn ettva» dazwischen kommt, vielleicht hat Onkel Adolf keine Zeit für die Miß, schreibe ich dir eine Karte." „Ja, aber bitte adressiere den Brief an meinen Freund, den Maler Hofer, der in unserem Hause wohnt und unterschreibe mit einem Männernamen. Ich will nicht, daß mein Bruder Werner... „Gut", sagte Isa bereitwillig, sie wäre seht auf alles eingegangen, wa» er von ihr verlangt hätte. Als sie, sich trennten, blickte sie sich noch einmal nach ihm um. Er ging, die Hände in dm Taschen, vor sich hinpfeifend, ohne, sich nach ihr umzudreHn. Er war enttäuscht, weil er so leicht Biacht über sie bekommen hatte. G Isa saß auf ihrem Bett und zog sich die Strümpfe aus. Frau Abel faltete ihre Wäsche zusammen und sagte: „Isa, wie oft muß ich dir wiederholen, daß man seine Sachen nicht einfach hinwirft, wenn man sie auäzieht, sondern schön auf den Sessel zü- sammenlegt. Die Mihi steht da und bügelt und zivei Stunden nachher sieht alle» wie ein Fetzen au». Ich verstehe nicht, daß eine so ordetüliche Mutter wie ich eine so schlampige Tochter hat. Die Miß könnte auch aufpassen... wo ist sie denn überhaupt, wenn du zu Bett gehst?" „A propo», Mama,"— Isa zog ihr Nachthemd unter dem Kissen hervor— was heißt da» eigentlich: ein glänzender Liebhaber?". Frau Abel blieb stehen, Isa» Strümpfe in der Hand, ihre großen, runden, schwarzen Augen, blank wie Mantelknöpfe, blickten ihre Tochter entgeistert an. „Jsai Um Gotte» Himmel» willen, wo hast du denn da» her?" «Hab' mir gleich gedacht, daß e» wa» Unanständige» ist." Sie schlüpfte in» Nachthemd. „Ich hab' gehört, wie eine Frau in der Straßenbahn der anderen erzählte..." „Wie kommst du in die Straßenbahn, ich habe doch ausdrücklich der Miß gesagt, du sollst au» der Schule zu Fuß nach Hause kommen.. Man kann sich wirklich auf die Leut« nicht verlassen. Alle» muß man selbst tun. Und du sollst nicht zuhören, wenn jemand wa» Dumme» in der Elektrischen sagt. Denk' lieber an deine Aufgaben." Sie übersah Isa» verschmitzte» Lächeln und deckte sie zu. „Mamal " „Ja, waSlvlllst du?" .„Kannst du dem Papa nicht auSreden, daß Via Arbeiten des Pen-Klub! Am DIen»tag nahm die vormittägige Ar« beitSsihung der Pen-KInbS-Föderation mit stürmischem Beifall die Berlesmig der von den Kongressen in Brüssel und Edinburgh angenommenen vterLeitsätze, die fiir die Bereinigung verbindlich sind, mit stürmischem Beifall auf und gab ihnen dadurch neuerlich ihre Zustimmung. Diese Leitsätze sagen, daß die Literatur keine Grenzen kenne und die literarischen Beziehungen für immer unabhängig von den politischen Ereignissen bleiben müssen; daß unter allen Umständen und besonder» in KricgSzeiten die Kunstwerke als gemeinsame» Eigentum der Menschheit respektiert werden müssen; daß die Mitglieder ihren persönlichen Einfluß und ihre Schriften zugunsten gegenseitiger Respektierung der Böller benützen werden; daß mit Beunruhigung die Eingriffe in die Meinungsäußerung konstatiert und der ilcber- zeugung von der Unerläßlichkeit einer freien Kritik der Regierung und der Institutionen Ausdruck geben wird. Der Bericht über die Tätigkeit im abgelaufenen Lahr besagt, daß in der Föderation 68 Zentralen au»»2 Staaten vcr« einigt sind. Pen-Klub» gibt es weder in Rußland , noch in Deutschland . Die Tätigkeit der Madrider Zentrale ruht, die in B a r c e l o n a arbeitet wieder. Die chinesische Organisation arbeitet, mußte aber wiederholt ihren Sitz verlegen. Bon der Wiener Zentrale, einer der eifrigsten und stärksten, liegen keine Nachrichten vor. Biele Mitglieder sind nach Prag , Pari», London oder Uebersee gegangen. Mitgliedern, die in» Ausland gehen konnten, wurden Beiträge au« einen: zu diesem Zwecke geschaffenen Hilfsfonds gegeben.— In Pari» wurde im Borjahre ein Klub-Hau» errichtet, da» Mitgliedern, die nach Pari» kommen, Gastfreundschaft getvährt. Die Versammlung beschäftigte sich dann mit der für da» nächste Jahr geplanten Konferenz, die über eine Revision der Berner Autorenrechts- Konvention beraten soll. Die Pen-Klub-Kon« ferenz soll sich die Teilnahme an dieser nach Brüssel einberusenen Tagung sichern. Die Londoner Gruppe der deutschen Mitglieder verla» eine Kundgebung zu Ehren Egrlvon Ossietzkys. Die polnische Zentrale ließ eine Kundgebung verlesen, welche die Konferenz ausfordert, von allen Resolutioen politischen Charakters abzusehen. Am Abend war Empfang beim Präsidenten der Republik, dann Jesworstellung im Rationaltheater. Der Präsident der Republik empfing am Dienstag, den 28. Juni, den ersten Präsidenten de» Obersten BerwaltungSgerichte» Dr. Emil H ä ch a und den Präsidenten de» Bersassungt- gerichtShofe» P.of. Dr. Jarislav K r e j t i. Hierauf empfing der Präsident den außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister in Bueno» Aires Dr. Fr. K a d e t ä b e k und schließlich Vertreter der gemeinsamen Zentrale der Angestelltengewerkschaften„Odborovö jdru- jent öesioslovensto. Jubiläumsspende für den StaatSverteibi- gungSfondS. Bi» zum 27. Juni 1988 wurden von 64.818 Spendern KC 162,724.988.85 tatsächlich eingezahlt. ich mit Robert nicht mehr zusammenkommen soll? Ich glaube, er hat auf mich einen guten Einfluß. Neulich sagte er noch:«Isa, du sollst Baier und Mutter ehren, auf da» e» dir wohlgehe und du lange lebst auf Erden." «So, hat er da» gesagt? Da» ist sa schön von so einem jungen Menschen. Wirklich schön. Aber Papa hat gemeint, andere Mädchen haben Freundinnen und du bist immer nur mit dem Burschen zusammen." „Wenn er aber guf mich einen guten Einfluß hat!" «Nun, gut, ich werde mit Papa reden, schließlich seht ihr euch nicht so oft, wenn er einmal in vierzehn Tagen herkommt, da» ist nicht so arg l Aber jetzt sollst du schlafen, Isa, du bist so blaß und mager in der letzten Zeit. Die Tante Bertha sagte mir noch heute:«Die Isa sieht au», al» wäre sie zehn Jahre alt." „Da» hat sie bloß au» Wut gesagt, wegen der Devisenverordnung in Polen ." -„Isa, du sollst nicht so keck sein, die Tante Bertha ist die Schwester deine» Vater» und war immer freundlich zu dir. Da» schöne Buch, da» sie dir zu Weihnachten geschenkt hat..." „Da» war doch nur ein alte» von der Mimi..." „Ich habe keine Nerven für dich, Isa, der Papa hat recht, ich habe dich schlecht erzogen. Immer hast du eine Antwort. Und die Miß erzieht dich auch nicht. Wo ist sie überhaupt?" „Sie macht keine Ueberstunden, Mama. E» ist schon spät. Ueber allen Gipfeln ist Ruh. Au» dem Zimmer der Miß spürest du kauni einen Hauch. Der Hausmeister ruhet..." „Gute Nacht, mein Kind," sagte Frau Abel erschöpft und küßte ihr Töchterchen. „Gute Nacht, Mama," sprach Isa mit schlaftrunkener Stimme. Frau Abel knipste da» Licht aus und ging auf. den Zehen au » dem Zimmer. .lFortsehung folgt)j.
Ausgabe
18 (29.6.1938) 151
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