Wr.lRf Mittwoch, 29. Juni 1938 «eite 5 Parade der Briefmarken Die Woche der achten Weltmacht, dieIn­ternationale P o st w e r t z e t ch i u-Au»- stellung Praga 1038" ist am Sonntag mit einer Leier im Weinberger Stadttheater eröffnet worden. Der Vorhang rauscht aus: schwarz dra­pierte Bühne, ein roter Teppich, vor dem Blau- Weih-Rot der Staatsflagge und Mischen grünem Lorbeer die Büste de» Präsidenten der Republik; vier würdige Herren in schwarzem Rock schreiten über die Bühne und lassen sich dort am Tische nie­der; in den Rängen und im Parkett«in internatio­nale» Publikum, in allen Sprachen durcheinander sprechend; die Staat»hymne erklingt feierlich und all« erheben sich der kleine Schuljunge, der sehn­süchtig die billigen Briefmarkenpakcte im Schau­fenster einer Papierhandlung betrachtet und über­legt, ob er sich für seine fünfzig Heller eine Marke für seine Sammlung oder lieber ein Ei» kaufen soll, ahnt nicht, mit welch repräsentativer Welt er al»Sammler" verbunden ist. In tschechischer, deiitscher und französischer Sprache begrüßt der Vorsitzende de« Ausstellung»« au»schusse» L. Bcdnät die Gäste der Feier und in diesen drei Sprachen begrüben dann auch der Mini­ster für da« Post- und Telegraphenwesen Aloi» Tuiuts, der Abteilungirat de« Aubenministerium« Dr. BohuS Rieger und der Vorsitzende der Inter­nationalen Philatelistischen Föderation P. I. Main - gay-Brüssel da« Auditorium, da« der Absendung «ine» Begrübung-telegramm» an den Präsidenten der Republik freudigen Beifall spendet. Zwischen­drein erklingt, von der Kapelle der 28. Infanterie- Regiment«Tnrö und Fügner" gespielt, Urbach » Traum de » Meister» Bedtich Smetana" und zum Schluß Dvokäk»Müj domov". Und während der Melodirnfolge au» derVerkauften Braut ", wäh­rend man in dem traumhaft schönen Sextett au» dem dritten Akt über dem Orchester die Gesang»- stimmen im Geist« mitsingen hört und im Lieber­duett die Violinen ihr silbern glitzernde» Gespinst über dunkle Gründ« breiten, versinkt da» bunte Spiel der Briefniarken, dem diese Feier gilt, in ferner Entrückung. Umso nachdrücklicher bringen sich die kleinen Hunten Dinger dann zur Geltung, wenn man die Autstellung betritt, die über die Räume im Wein­bergerNärodni dum" und imDüm zemidelsk» osvöty" ve^eilt ist. Der Laie wird sich bald verwirrt fühlen in dem bunten Gewimmel von Briefmarken, Briefmarken, Briefmarken In labyrinthischen Gän­gen und vielleicht wird er die geheimnirvoll chiffriert klingenden Gespräche der philatelistischen Fachleute vor den«»»gebreiteten Schätzen mit stummer Ehr­furcht belauschen in dem Gefühl, dah er sich da nie aurkennen wird, bi» er dann mit Hilfe de» in vier Sprachen tschechisch, deutsch , französisch und englisch gedruckten Katalog» doch vor einer der verlockend bunten Sammlungen verweilt und etwa» von dem Reize ahnt, den der Umgang mit den klei­nen bunten Papierchen haben kann, wenn da» Sam­meln von Briefmarken nicht al» eine blohe Anhäu­fung von möglichst vielen Marken oder al« Hamster« mäßige Spekulation auf erhoffte spätere Wertste!« gcrung betrieben wird. Dafür aber, wie der Lieb­haber seiner gehegten und gepflegten Sammlung einen ideellen Sinn gibt, zeigt diese au» der ganzen Welt zusammengetragene Ausstellung viele und viel­seitige Beispiele. Die Fachleute jedoch, die kundigen Sammler finden in dem Gewimmel raschihr" Land, da» Gebiet, dem sie ihre Liebe und ihr In­teresse zugewandt haben. Und da wird keiner sein, der nicht seine Entzückung fände, denn e« ist wirklich die ganze Welt vertreten von den swtiösen General­sammlungen bi» zu den bi» in die letzte Einzelheit ' durchgearbeitcten Spezialsammlungen. Es ist schlechierding» unmöglich, auch nur an­nähernd den Reichtum anzudeuten,' der in diesen Sälen au-gebreitct ist. E« lässt sich nur ein unge­fährer Ueberblick geben. Die Ausstellung ist in Klas­sen eingeteilt, die«ine Grundlage für die Bewer­tung durch da» Preisgericht bilden. Boran stehen die offiziellen Expositionen, mit denen sich die Post­behörden von Belgien , Dänemark , Estland , Finn­ land , Frankreich , Großbritannien , Iran , Island , Italien , Japan , Kuba , Liechtenstein , Litauen , Luxem­ burg , Ungarn , Mandschukuo, Deutschland Holland , Storwegen und Schweden an der Ausstellung betei­ligen. Da» Postministerlum der Tschechoslowakei stellt«ine Exposition au»; die den Werdegang der Briefmarke vom künstlerischen Entwurf bi» zur aus­gabefertigen Marke veranschaulicht. Eine Ehren­klaffe ist den Sammlern eingeräumt, deren Objekte in den letzten fünf Jahren schon mit höchsten Preisen ausgezeichnet worden sind und die sich nun um den Großen Internationalen Prei»Praga 1998" be­werben. E» sind da interessante und sehr wertvolle Sammlungen von Ballonpost , Schiff»-, Marine- und Mtlitärbriefen, Europa « und Uebersee-Samm« lungen und al» besondere Sehenswürdigkeit eine reiche Kollektion der berühmten MauritiuS -Marken ausgestellt. In der Meisterklasse der Tschechoslowa- kei, in der der Meisterschaftspreis der Republik vergeben wird, bewirbt sich al» einziger Anwärter ein Gammler au» Zilina mit einer umfangreichen und höchst interessanten Sammlung von.Karten und Briefen historischen Charakters au» den ersten ereignisvollen Jahren der Tschechoslowakischen Re­publik, die wohl eine der reichsten Sammlungen die­ser Art sein mag. Diese Zeit mit ihrer reizvollen Füll« von Marken und Briefen der Legionärposten, 'Feldposten, bicvolutionSauSgaben, Skautposten, Rot«, und Mischfrankaturen, Abstempelungen und Stpn« pelnationaliflerungen haben sich auch viele andere Sammler al» Spezialgebiet erwählt, di« in der den tschechosowakischen Sammlern vorbehaltenen I. Klaffe »uSstellen; c» ist ein Gebiet, das manchem Betrach« Iter weit anregender erscheinen wird al» die breiten Aneinanderreihungen von postfrischen Marken, Vie­rerblock» und Bögen oder alt da» Sammeln von Zähnunglabarten, Fehldrucken, Plattenfehlern und Plattennummern, denn e» ist ein Sammelgebiet, auf dem nicht nur Kaufeifu und ein entsprechender Geldbeutel erfolgreich sind, sondern für da» gewisse Kenntnisse und natürlich auch Jagdglück erforder­lich sind. Die ll. Klaffe umfaßt die Europa -Sammlun­gen, unter denen viele Seltenheiten und Unikate zu bewundern sind, war natürlich auch bei den Ucber- see-Sammlungen und bei den Kolonial- und Pro« tektoratS-Marken der HI. und I V. Klaffe der Fall ist. Raritäten auS aller Welt umfaßt die V. Klaffe. Die folgenden Klaffen Vl. bis Xll. enthalten Spe« zialsammlungen von Flugpostmarken, Spezialmar­ken aller Art, Ganzsachen, Probedrucken, vorphila« telistischen Briefen, Studien- und Generalsamm- lungen. Darunter befinden sich besondere Liebha­bereien wie die SpezialsammlungenPhilatelie und Musik" oder.Mmstgeschichte in Briefmarken" oder Aktualitäten in Wort und"Bild", zusammengestellt aus Briefmarken, Photographien, Illustrationen aus Tageszeitungen und Zeitschriften und erläuternden Texten. Ein Preßburgcr Sammler hatDie Sport­arten Europa !" in Briefmarkenbildern zusammen­gestellt, ein Berliner hat eine Briefmarkensammlung ausschließlich mit Elefantenbildern angelegt und hat sicher auch dabei seinen Spaß und seinen Stolz. In der XIII. Klasse sind Jugendsammlungen vereinigt und auch da finden sich schon Spezialisten, von denen Herrlchtuns von StaatsstraBen Im Lande MMIiren-Schleslen Im Wirkungsbereich der Baubezirke Olmütz . Prerau und Neutitschein werden Heuer au» den Mitteln de» Strahenfond» im Rahmen de« ge­nehmigten Bauprogrammc» für da» Jahr 1988 Herrichtungen mrf Staatsstraßen mit einem ver­anschlagten Baukostenbetrage von 7,449.009 XL durchgeführt werden. Hievon entfallen auf Straßenherrichtungen im Backbezirke Olmütz 8,889.909 Xi, Prerau 419.999 XL und msi Brückcnbauten im Baube­zirk Neutitschein 189.999 XL. Bon dem für die Herrichtungen im Baube­zirke Olmütz bestimmten Betrag werden 8,899.999 XL für die Pflasterung der Opauer Staatsstraße zlvischen Zebkov und Sternberg, 1,499.099 Xi für die Pfbastrrung der böhmisch-mährischen Staatsstraße zwischen Olmütz und Stkelov und weiters 1,989.999 XL für die Herstellung einer Zementbetonfahrbahn auf der Opauer Staats­straße zwischen den Ortschaften TyneLek und Bil- kovice aufgewcndet. Die Länge der Herrichtungen durch Pflasterung beträgt 9949 Meter, die Länge der projektierten Zementbetonfahrbahn ist 4729 Meter. Die im Ballbezirke Prerau durchzuführen­den Arbeiten betreffen Jahrbahnanstriche auf der Marchtalstraße in einer Gesamtlänge von 2389 Meter und die Pflasterung des Durchzuges der­selben Staatsstraße in der Stadt Prerau , zu deren Baukosteilsumme der Strahenfond» niit einer Subvention von 99 Prozent beitragt. Im Baubezirk Neutitschein kommt eine Brücke über den BlLok-Bach mit einem Aufwand von 189.099 XL zur Durchführung. Die BorbereitungSarbeiten sind so weit ge­diehen, daß in der allernächsten Zeit die Bauar­beiten selbst in Angriff genommen werden kön­nen, so daß in den betreffenden Gebieten eine Linderung der Arbeitslosigkeit erwartet wer­den kann. Die Festsetzung der Getreidepreise Im Abgeordnetenhaus fand am Dienstag ein» Sitzung des Präsidium» des landwirtschaft­lichen Ausschusses statt, in welcher zunächst eine Förderung der Abg. Nepomucky u. G. nach Ein« Kriessdichtuns In China Der Fremdenhaß der Chinesen ist um so grö­ßer geworden, je mehr sie uns Weiße kennen­gelernt haben. Solange sie un» nur aus der Ent­fernung kannten, imponierten wir ihnen noch. Seit dem Weltkriege ist der goldene Glorienschein um die weiße Raffe aber verschwunden. Die Asiaten haben uns gewissermaßen nackt gesehen, und dieser Anblick war für sie nicht gerade erhebend. Blut, Feuer und Plünderung waren die Meilensteine auf dem chinesischen Wege der euro­ päischen Mächte, von dem Augenblick an, in dem die Portugiesen als erste Europäer ihren Fuß auf chinesischen, Boden setzten, bis zu jenem berhang- nisvollen 13. Mai 1925, an dem bekannt wurde, daß die Instruktion:Shoot to kill!"(Schießt sie totl) an die Polizei der internationalen Nieder­lassung zu Schanghai ergangen war. Die Ruinen des Sommerpalastes zu Peking zeugen noch heute Von europäischer Schande, und die Untaten der Europäer im Boxeraufstand sind von den Chine­sen noch nicht vergessen. Die europäerfcindliche, panmongolische Pro­paganda ist kein Traumbild, sondern Wirklichkeit. Sie existiert, und sie ist sogar viel zielbewußter und aufrichtiger als jene, die vor dem Boxerauf-1 stand organisiert wurde. Heute gilt es ja nicht« der eine Nationaltrachten-Markcn, ein anderer, ein kleiner Franzos«Geschichte der Tschechoslowakei" in Briefmarken sammelt oder ein anderer stlne Reise nach Holland mit Briefmarken al» Führer" unternimmt. Kollektionen von Literatur und Be­darfsartikeln für Philatelisten schließen sich an, und dann lassen noch lKarel Seizinger und Bohumi Heinz, die graphischen Schöpfer der tschechoslowaki­schen Briefmarken,«inen Blick in ihre diffizile Arbeit tun. Wer am Ende erschöpft und flügelmatt die Ausstellung verläßt, nimmt eine Vorstellung davon mit, wa» für«Ine internationale Gesellschaft die Briefmarkensammler sind, di« den ganzen Welt­postverein in Bewegung setzen helfen denn viele Marken werden ja nur ihretwegen entworfen, ge­stochen und gedruckt und die ihre Liebhaberei wie «ine gewichtige Wiffenschast betreiben und denen sich ein ganzer technische» Arsenal von der Lupe bi» zur Quarzlampe zur Verfügung stellt. E. Hahne wald. G Der dritte Ausstellungstag der Internationalen Postmarkenausstellung in Prag erfreute sich sowohl bei den Philatelisten, al» auch bei dem breiten Pu­blikum«ine» großen Interesse«. Auch gestern sind«ine Reihe von Autländern, sowie von Besuchern au» der Provinz eingettoffen. Dienstag um 9 Uhr fand der VH. Kongreß der Internationalen Föderation der philatelistischen Preffe statt.. Um 18 Uhr fand der I. Internatio­nale Philatelistentag statt. berusung de» AuSschuffe» zweck» Durchberatung der Grtreidepreis« der kommenden Ernte dahin beanttvortrt wurde, daß die Preisfestsetzung in di« Kompetenz der Aetreidegesellschaft falle und. wenn dort keine Einigung erzielt werden kann, die Re« giening zu entscheiden habe. E» werde daher nicht als zweckmäßig angesehen, den Ausschuß einzu­berufen. In den weiteren Beratungen wurden die durch die Maul- und Klauenseuche hervorgeru­fenen Schäden erörtert. E» wurde festgestellt, daß der Umfang dieser Seuche und ihre Folgeerschei­nungen von feiten de» Staate» außerordentliche Maßnahmen erforderlich machen, besonder» eine hinreichende finanzielle Hilfe für die betroffenen Landwirte. Infolgedessen begab sich da» Präsi­dium de« landwirtschaftlichen Ausschusses zum Landwirtschaftsminister, um mit ihm persönlich in dieser Angelegenheit zu verhandeln. Landwirt« schastSminister Dr. Zadina teilte mit, daß die ent­sprechenden Vorschläge für eine ausgiebige Hilfe an die durch die Maul« und Klauenseuche Ge­schädigten bereit- im Schoße der Regierung durch­beraten tvcrden und daß in den nächsten Tagen eine endgültige Entscheidung zu erwarten sei. Zehn Jahr» Bauorbriterverbaed. Die letzte Nummer de»Bund" der Zeitschrift de» Verban­det der Arbeiter in der Bau«, Stein» und Ke» ramindustrie in der Tschechoslowakischen Republik ist diesmal in festlicher Aufmachung erschienen, denn da» Blatt gedenkt der zehnten Wiederkehr de» Tage», an dem am 1. Juli 1928 durch die Bereinigung dreier Organisationen der Ver­band entstanden ist. von der LanßeSbank für Böhmen . Ende Juni und Dezember«ine» jeden Jahre» werden die fälligen, nicht behobenen Zinsen von Einlagö- dücheln zum Kapitale zugeschlagen, ohne daß e» nötig wäre die EinlagSbüchel behus» Zinsenzu­schreibung eigen» vorzulegen. Die gesetzlichen Be­wehr, eine augenblickliche Erhebung zu schaffen; heute ist et die gesamt« gelb« Raffe, die zum Freiheitskampf gegen die Weißen einschließlich der verhaßtenraffenverräterischen" Japaner aufge­rufen wird. Die Hauptträger dieser Propaganda sind die Soldaten, die singend durch Städte und Dörfer ziehen. Sie singen keine selbsterdachten Volks­weisen, sondern Dichtungen höherer Offiziere oder von der Regierung besoldeter Dichter, die ihnen in besonderen JnstruktionSstunden beigebracht werden. In diesen Liedern wird immer wieder für da» einzige, große, gemeinsame Ziel gewor­ben: für den Kampf gegen den Westen, die weiße Raffe und ihre Schüler, die Japaner. »Gelb sind die Chrysanthemen, Die gelbe Raffe ist mächtig.,. Stark duften die Chrysanthemen, Die gelbe Rasse ist stark. Rur die gelbe Raffe darf au» den Fluten De» Gelben Meere» trinken. Junge Männer, haltet Frieden unter euch. Sonst macht ihr e» Europa und Amerika und Japan leicht, Euch zu unterjochen..." In einem anderen Liede heißt e»: Junge Männer Ostasien». zeigt eure Kraft, Baut unseren schönen, neuen Staat machwoll auf. Man erhält für 100 Me«ch«mark 665.80 Markmünzen 870. 100 rumänische Lei.... 18.85 100 polnische Zloty.... 544.60 100 ungarische Peng».... 618.50 100 Schweizer Franken... 668.50 100 franziisische Franc»... 82.20 1 englische» Pfund.... 143.75 1 amerikanischer Dollar... 28.80. 100 italienische Lire.... 163.40 100 holländische Gulden... 1597. 100 jugoslawische Dinare... 64.80 100 Belga » 489. 100 dänische Kronen.... 638. 100 schwedische Kronen... 738. stinnnungcn betreffend die Verjährung von drei­jährigen Zinsenriickständen finde» auf die Inter­essen von Einlagen gegen Büchel keine Anwen­dung. Für das abgelaufene Semester tvcrden, die Zinsen bet nächster Vorweisung des EinlagSbü­chel» mit dem 19. Juli 1938 angefanacn ein­getragen. Abkommen In London auf dem Wege? London . Wie bereit» gemeldet wurde, scheint ein Kompromiß in den britisch-deutschen Wirt­schaft»- und Finanzverhandlungen, die sich durch die au» dem Anschluß Oesterreich » hervorgegan­genen Fragen al» notwendig erioiesen haben, auf dem Wege zu sein.Daily Telegraph " berichtet über die Möglichkeit deutsch -englischer Vereinba­rungen auf breiterer Basis und der Aussicht auf einen neuen Handelsvertrag. Das Blatt meint eine baldige Einigung könne über folgende Fra­genkreise erwartet werden: 1. Deutschland - Zu­stimmung zur Uebernahme der Verpflichtungen au» den österreichischen Anleihen, 2. Abschluß eine» deutsch,englischen Handelsabkommen» auf geänderter Grundlage und 3. ein neue» Arran­gement betreffend die Verzinsung der DaveS- und Founganleihe. Zu dem letzten Punkt wird hin­zugefügt, daß die» eine Angelegenheit der Renten­besitzer sei, die nicht direkt dir britische Regierung betreffe. Die prinzipielle Einigung ist in gewissem Sinn durch die Tatsache terminiert, daß am Don­nerstag daS gegenwärtige britisch-deutsche Zah« lungSowkommen abläust, demzufolge Deutschland zehn Prozent seiner Guthaben au» dem britisch- deutschen Handel für den Zinsendienst zu verwen­den hat. ;r Mehr Arbeitslose In USA Washington . Wie da» National Industrial Conserence Board mitteilt, betrug di« Zahl der Arbeitslosen Ende Mai 19,319.999, da» bedeutet gegenüber dem Monat April eine Zunahme um 192.990. 100 Millionen-Anleihe Mexikos Mexiko.(HavaS.) Die mexikanische Regie­rung hat soeben ihre Absicht bekannt gegeben, eine innere unverzinsliche Anleihe in der Höhe von 199 Millionen Pesoü auszuschreiben; sie wurde zur Aurschreibung dieser Anleihe durch den Beschluß deS Parlamente» vom 28. April d. I. ermächtigt. Die Anleihe soll zur teilweisen Entschädigung der enteigneten Petroleum-Ge­sellschaften dienen. Die Regierung hat diese Ent­scheidung getroffen, damit sie die notwendigen Devisen, die zur Aufrechierhaltung des regel­mäßigen Ganges der Wirtschaft erforderlich sind, nicht au» der Zirkulation ziehen muß. Roosevelts Sozialreformen Washington . Präsident Roosevelt hat die während der letzten Kongreßtagung angenomme­nen Gesetzentwürfe über bundesamtliche Rege­lung der Lohnsätze uckd der Arbeitsstunden für alle handeltreibenden und Industriezweige unter­zeichnet. Da» neue Gesetz sieht einen Mindest« stundenlohn von 25 EentS vor, der im Laufe von sickben Jahren auf 49 Cent» steigt. Die Arbeits­woche beträgt im ersten Jahr 44, im-weiten Jahr 42 und später 49 Stunden. Läßt man auf der Bühne der Welt Die Schwachen und Zagenden unabhängig bleiben? Vorwärts, junge Männer de» Osten» I Liebet einander! Erhübet euch! Laßt den Ruhm der gelben Raffe wachsen!" In anderen Liedern werden die Feinde EHInas und der gelben Raffe offen genannt: Fürchtet nicht den wilden Japaner, Nicht die mächtigen Männer Europa »!" Gleichzeitig suchen diese neuen Lieder dem Volk militärischen Sinn einzuimpfen, denn nur durch ihn wird es ja instand gesetzt werden, da» Joch der Fremden abzuwerfen: Die Trommel schlägt, die Trommel schmettert, Di« Fahne der fünf Farben weht. Laßt un» den Opfergeist bewahren, Uno der Sieg wird unser sein!" Keine Leiden dürfen unerträglich erscheinen, wentt ci gilt, China die Freiheit zu erlämpsen: Wenn wir hungrig sind, essen wir Sand, Wenn wir dursten, nehmen wir statt Tee Den Dreck der Pferde. Sagt nicht, daß.Krieg nur Tod bedeute! Die Männer fallen wohl, doch der Ruhm bleibt ewig!" Diese Worte sind uns nicht fremd. Will haben sie oft genug gehört. Sie wurden, mit klein nen Abweichungen, überall dort gesungen» wo Krieg tobt. Kirmin,