Rr. 151 GamStag, 2. Juli 1038 Gelt« 8 Die Rechte des Alltags Die Konsumgenossenschaft* schreibt: Die letzen Wochen waren für die Bevölkerung La Tschechoslowakischen Republik und insbesondere für die sudetendeutsche Bevölkerung eine Zrir schwer« ster innen« und außenpolitischer Spannungen. ES ist nicht unsere Aufgabe und auch nicht der Zweck dieser Betrachtung, die Beweggründe zu analysieren, wel­che zu diesen politischen Spannungen der letzten Zeit beigetragen Haben; diese Beweggründe find ja all« gemein bekannt, und wir brauchen un- des näheren nicht damit zu befassen. Was uni aber als Genossen« schafter und als Zeugen einer so bewegten Zeit in­teressieren muß, dar find die Reflexerscheinungen in bezug auf die Genossenschaftsbewegung selbst. Ge­rade die GenossenschaftSbewegung der Verbraucher, die so sehr auf^ie persönlich« Initiative und Einsatz­bereitschaft der sie bildenden Menschen gestellt ist, wo die bewegende Kraft der Wirtschaftsunternehmens eine Vielheit von Menschen mit all ihren Fehlern und Vorzügen, mit ihren starken und mit ihren schwachen Seiten ist, gerade die GenossenschaftSbewegung ist ein Schulbeispiel dafür, wie nach einer Zeit schier atemraubender politischer Spannungen der Alltag mit seinen Sorgen und Aufgaben wieder seine Rechte im Bewußtsein der Menschen fordert. Politisch bewegte Zeiten bringen erfahrungs­gemäß die Gemüter der Menschen in Aufwallung; Dinge, von denen sie vordem nicht» oder wenig wuß­ten und die ihnen mehr oder weniger gleichgültig waren, erscheinen ihnen auf einmal riesengroß. Gro­ßer und wirklich Bedeutende» erscheint ihnen klein und unbedeutend. Da» Mitteilungsbedürfnis der Menschen ist in diesen Zeiten äußerst groß, und«in vage» Gerücht, dessen Haltlosigkeit die Menschen zu anderen Zeiten augenblicklich erkennen würden, wird für sie eine felsenfeste Tatsache, an der auch kein ru­higer, sehender Kritiker etwa» zu ändern imstande ist, und feststehende Tatsachen werden von der von Stimmungen und Leidenschaften erfüllten Masse in dar Reich der Fabel verwiesen. In diesen Zeiten gehen vielfach di» Maßstäbe für da», was jft und sei» kam», verloren. Diese politisch aufgeregte Zeit mit all ihren psychologischen Eigenarten wird von gewissenlosen S&föm bttzW»Mt w W oHgtzvMt» Kwae sphäre ihre sehr persönlichen, ihre sehr eigennützigen Zwecke zu verfolgen. So war«» denn kein Wun­der, daß auch die Konsumgenossenschaften vielfach Gegenstand von Angriffen waren, daß sie(ohne e» selbst zu wollen) vielfach in den Strudel de» poli­tischen Meinungsstreite! hineingezogen wurden. Diese Angriffe auf die Konsumgenossenschaften wur­den von einer dem privaten Handel willfährigen Presse offen genährt. Die Konsumgenossenschaften seienvolksfremd*, javolkstumsfeindlich*, da» war die eine Walze, die gespielt wurde. Die traditio­nellen Gegner der Konsumgenossenschaften scheuten keine Mittel, um die Mitglieder zu veranlassen, auf die offenkundigen Leistungen der Genossenschaft zu verzichten, weil sieundeutsch* sei. Die Konsum­vereine schädigten angeblich die Wirtschaft de» Mit­telstandes und sie seien deshalb zu meiden. Bolks- schullehrer stimmten in diesen Ton mit ein und wirk­ten auf die ihnen zum Unterricht anvertrauten Kinder im gleichen Ginne ein. Kinder wiederum, von halbwüchsigen Bengeln, die noch gar nicht wis­sen, war Brotverdienen heißt, aufgchetzt, forderten ihre Eltern auf, nicht im Konsumverein einzukaufen; Kinder, die von der Mutter-in die VerteilungSstelle einkaufen geschickt wurden, wurden verhöhnt. Und die Gerüchtei Dort sei schon eine VerteilungSstelle gesperrt, da eine zweite. Der Konsumverein könne den Mitgliedern nicht die Spareinlagen auSzahlen; in dieser oder jener VerteilungSstelle seien Waffen versteckt usw. Das war so etwa daS Niveau der An­griffe, die in den letzten Wochen, und insbesondere während der Gemeindewahlen gegen die Konsumge­nossenschaften gerichtet wurden. Nun sind die Gemeindewahlen vorbei, die poli­tischen Spannungen haben allenthalben fühlbar nachgelassen, und je weiter sich die Menschen von der politisch aufgeregten Zeit entfernen,, eine um so kri­tischere Einstellung gewinnen sie zu dem, was wäh­rend dieser Zeit vor sich ging. Die Gegner sehen und müssen zur KeitntniS nehmen, daß die Konsumgenossenschaften auch durch noch so viel Geschrei nicht auS der Welt zu schaf­fen find. Gerüchte, die noch vor kurzem von so man­chen Leuten felsenfest al« Wahrheiten hingeiwm- men wurden, zerplatzen gleich Seifenblasen in der Luft, Di» KauSfrau«4 nach, wi« bat den Bleistift 'Swpj i ist er plötzlich in- seiner Wiener Wohnung gestor­ben. Sein Leib wurde am Freitag, den 1. Juli, um 14 Uhr 80, in der Feuerhalle der Stadt Wien den Flammen übergeben, die Beisetzung der Aschenreste erfolgt am Montag, den 4. Juli, um halb zehn Uhr, im Urnenhain der Feuerhalle. Die sudctendeutsche Sozialdemokratie konnte an dem Leichenbegängnis Eduard Rieger », ihres einstigen Vorkämpfers nicht tetlnehmcn. Des­wegen sei ihm von seiner Heimat au», die ein demokratische- Land geblieben ist, das letzte Lebe­wohl zugerufcn und heißer Dank gesagt fiir alles, was er für uns und die Sache der sozialistischen Arbeiter geleistet hat, für da» Ideal, dem wir den Sieg erkämpfen wollen. Der Fall Sandys London. sHavas.) Das Unterhaus hat den Antrag des Ministerpräsidenten Chamberlain be­treffend die Bildung einer besonderen Kommis­sion, welche die Angelegenheit des Abgeordneten Sandys untersuchen soll, einmütig genehmigt. Inwieweit sich aus der Angelegenheit Wei­terungen ergeben könnten, die das Kabinett und insbesondere die Person des Kr i e g S m i n i st e r berühren konnten, läßt sich heute noch nicht über­sehen. Die Londoner Presse zeigt jedenfalls die deutliche Tendenz, au» der Tatsache heraus, daß der KriegSniinister es verabsäumt hat, den Vor­fall in Privatgesprächen mit dem Abge­ordneten Sandy» direkt zu erledigen, ihn für die Krise und die dadurch hervorgKufenen Beunru­higungen der Oeffentlichkeit verantwortlich zu machen. DieTimcS" schreiben, der parlamenta­rische Ausschuß werde schwerlich einige uner­wünschte Konsequenzen verhüten können. Er muß jedenfalls nicht nur untersuchen, wieviel Milch verschüttet wurde, sondern warum sie verschüttet wurde. Der engere private Parlamentsausschuß, der Donnerstag nach der Debatte über die Privile­gien der Abgeordneten und die Beschwerde de» Abgeordneten Sandy» eingesetzt wurde, wird sein« erste Sitzung am Montag abhalten. Die Verhand­lungen werden, wi« die- üblich ist, vertrau­lich sein«>, igfl Keine Vermittlung Japan China ! Tokio . Nach Tokio zurückgekehrt, erklärte ster KrirgSminifter General Jtagaki, daß all« Gerücht« über angebliche Versuch« dritter Mächte zwischen Japan und China zu vermitteln, jegli­cher Grundlage entbehren. Dies« Gerüchte seien ein Beweis, daß weder Hankan noch da» Ausland die klare« KriegSziele Japan» begriffen hätten. Zwischen Japan «nd China , erklärte der Kriegs­minister, gebe e» keinen Friede«, so lange di« Re­gierung Tschiankaischek»och im Amte sei. Die Erklärung der japanischen Regierung, nicht mehr mit Tschiankaischek zu verhandeln, sei endgültig gewesen«nd nicht al» eine nichtssagende Geste zu werte». Verleumder kneifen Der Reichenberger Spitzenkandidat der SdP hat in einer großen Wählerversammlung am 2. Juni erklärt gehabt, die SdP werde in der Rei­chenberger Gemcindestube eine Konkurs­masse übernehmen. Die demokratischen Mitglieder der Reichenbergcr Gemeindevertretung hatten das be­greifliche Bedürfnis, auf diese Behauptung zu ant­worten. Sie planten die Einberufung der alten Stadwertretung, um ihr anläßlich der Aussprache über den Rechnungsabschluß 1987 einen Rechen­schaftsbericht über die in der Gemeinde geleistete Arbeit zu geben. Die SdP versuchte diese Sitzung zu verhindern. Auf Grund der Gemeinde­ordnung erzwangen die demokratischen Mit­glieder der Gemeindevertretung die Abhaltung dieser Sitzung. Sie tagte am 80. Juni. Stadtrat Scherl erstattete einen sehr über­sichtlichen Bericht, au» dem hervorgeht, daß die bisher in der Reichenberger Gemeinde verantwort­lich gewesenen Männer bei ihrem Amtsantritt de­solate Zustände vorgefunden haben. E» gelang Ihnen, die Stadt Reichenberg zu einer der reich­sten Städte des Landes zu machen und außerden» Einrichtungen von dauerndem Werte zu schaffen. Der erstattete Rechenschaftsbericht machte großen Eindruck, widerlegte die Behauptung, daß«ine Konkursmasse vorhanden sei und stellt« fest, daß die LosungMacht Ordnung in der Gemeindet" einige Jahr« zu jpät kommt. Der sozialdemokratische Stadwertreter 28» w i t- stellte den Antrag, eine kollektive Evren'- beleidigungsklag« gegen den Spitzen­kandidaten der SdP einzubringen. Dieser Antrag wurde mit 22 SdP-Stimmen gegen 17 Stimmen abgelehnt. Gegen den Antrag stimmten auch die ehemals christlichsozialen Mitglieder der Stadt« vertrefting, die für da» Wirken der alten Ge­meindevertretung einen großen Teil der Berant- wortung haben. So verhinderte die SdP, daß ihr Spitzen­kandidat für die verleumderische Wahlpropaganda vor Gericht Rede und Antwort stehen muß. ..® Proteststreik untertags Die Belegschaft» der Nachmittagsschicht de» Ldolf-Er n st- Schachtes in Schön­feld ist nicht auSgefahren. Um di« Stillegung des Schachtes, der ausgekohlt ist, wurde schon seit längerer Zeit verhandelt. Jetzt ist ein Streit um die Versetzung der Bergarbeiter und um die Ge­währung einer Abfindung entstanden. Die Aus- siger Bezirksbehörde verhandelt wegen Beilegung «Ins der Freiheit In Aussig bewilligt Die Polizeidirektion in Aussig teilte ge­legentlich einer Vorsprache den Funktionären de» Bunde » proletarischer Freidenker mit, daß kein Einwand gegen die geplante Veranstaltung de» Tages der Freiheit" in Aussig am 6. und 7. August d. I. erhoben und da» bereits vorge­legte Ansuchen bewilligt werde. Wir werden also, falls keine uiworhergesehenen Umstände eintreten, unsere Kundgebung auf dem Marktplatze in Aussig abhalten, ebenso wird auch da» Neben­programm abgewickelt werden. FahrpreiSermäßigunsen: Die Teilnehmer können folgende Fahrpreis­ermäßigungen in Anspruch nehmen: Sonntagsrückfahrkarte. Diese wird jetzt nach allen Stationen der CSD ohne Unterschied der Ent­fernung ausgestellt. Die Fahrt nach Aussig kann frühestens am Samstag, den 6. August um 12 Uhr mittag» angetreten werden, während die Rückfahrt spätesten» am Montag, den 8. August, 12 Uhr an­getreten und um 24 Uhr beendet sein muß, Die Ermäßigung beträgt 26 Prozent. Gemeinschaftsfahrten. Wenn wenigstens 59 Fahrkarten gekauft werden, wird bei einer Mindest­entfernung von 16 Kilometern Personenzug und 81 Kilometern Schnellzug 88 Prozent FahrpreiSer- mäßlgung gewährt. Außerdem jedoch können bei 59 gekauften Karten ein Reiseleiter und bei mehr als 69 gekauften Karten zwei Reiseleiter gratis mit­fahren. Werden wenigstens 199 Fahrkarten gekauft, werden 49 Prozent Fahrpreisermäßigung gewährt. Ueberdie» jedoch können zwei Reiseleiter und bei mehr als 199 gekaufte Fahrkarten drei Reiseleiter gratis fahren. Schwerer Arbeitsunfall In Teplltx-Schönau Trplih. Schönau. Am Post-Neubau in Tcplitz-Schönau stürzte Freitag Abend ein Gerüst ein. Fünf dort beschäftigte Arbeiter wurden dabei verletzt, einer davon schwer. Die Verletzten wurden in das Allgemeine öffentliche Krankenhaus in Teplih-Schönau gebracht. Dl«'Arbeitersendung Melnik bringt in dieser Woche: Sonntag. 8. Juli: 14.1614.89: Au» dem Leien einer Heimartriterin de» Erzgebirge ». Dienstag, 6. Juli: 14.1614.89: Sozial- politischer Fortschritt im Jubikäumliahr der Re- vuilik(Dr. I. W. Brügel). Mittwoch. 6. Juli: 14.fo14.89: Der deutsche Werkstudent in Prag (Hermann Hochfelder). Freitag, 8. Juli; 18.8618.45: Aktuell« zehn Minuten. ein Gruß aus Spanien Parteivorsitzender Abg. Wenzel Jak ich erhielt von Oeneral Julius Deutsch einen vom 26. Juni datierten Brief, in dem ea heißt: Täglich lesen wir in den Zeitungen von den politischen Schwierigkeiten in Mittel europa . Mit besonderer Bpannung verfolgen die in Spanien kämpfenden Sudetendeutschen und Tschechen die Ereignisse in ihrer enge- ren Heimat, in der Tschechoslowakei . Immer wieder werde ich gefragt, wie es dort steht und ob die demokratische Front stand halten werde. Als ich unseren Freunden die bishe rige erfolgreiche Abwehr des faschistischen Vorstoßes auseinandersetzen konnte, glänz- ton ihre Augen vor Freude und Stolz. Lieber Freund, erlaube, daß ich Dir als dem Vorsitzenden der deutschen sozialdemo kratischen Partei, und allen Deinen Mitkämp- fern meine Bewunderung zum Ausdrucke bringe über den Mut und die Klugheit, mit der Ihr in schwerer Zeit Euch ehrenvoll be­hauptet. Wir von der anderen europäischen Front grüßen die tapferen antifaschisti­schen Kämpfer in Mitteleuropa , mit unserem altenFreiheit! Deutsche schreiben an Karel Üaprk: Vor einigen Tagen hat vom Melniker Sender Karel C a p e k, der bekannte demokratische tschechische Dichter, zu den Deutschen unseres Staate» gespro­chen und zum Schluß an die Hörer auch die Auf­forderung gerichtet, daß sie sich mit Beschwerden an ihn wenden sollen. Das ist nun auch bereit» in einigen Fällen geschehen. So hat ein deutscher Bauer aus Ratschendorf bei Reichenberg sich we­gen der Beschädigung seines Feldes bei den Trup­penbewegungen im Mai beschwert und ein deut­ scher Arbeitsloser aus Chodau schrieb an Capek über seine Notlage, unter der vor allem seine zwei Kinder zu leiden haben. Auf diese Beschwerden haben nun tschechische Schriftsteller geantwortet, die voll Verständnis für die Klagen der Deut­ schen vor allem den Standpunkt des gemein« samcnSchicksals betonten, das Deutsche und Tschechen in unserem Staate verbindet. Die Diskussion kann zweifellos manche Mißverständ­nisse klären. Es wurde übrigen» mitgeieilt, daß gegenwärtig täglich um 10.30 Uhr vom Melniker Sender die Beantwortung deutscher Klagen und Zuschriften vorgenommen wird. Französischer Besuch im sudetendeutschen Gebiet. Loui» Lövy, Redakteur des sozialisti­ schen Populaire" in Paris und seine Gattin, die Sekretärin der sozialistischen Frauen-Bewe« gung Frankreichs , Martha Lövy, die sich zur Zeit zu politischen Studieuzwcckcn in der Tschechoslo­ wakei aufhalten, unternahmen in dieser Woche eine dreitägige Reise durch das sudetendeutsche Gebiet, wobei sie in Aussig , Teplitz , Bodenbach , Haida, Warnsdorf, Reichenberg und Gablonz bei den Vertrauensmännern der DSAP und den freien Gewerkschaften Informationen einholten. Konstituierung der Brüxer Stadtvertretung. Am Freitag wurde die Brüxer Stadwertretung konstituiert. Zum Bürgermeister wurde Prof. Alois Ott(SdP) gewählt, zum ersten Stell­vertreter der tschechische Nationalsozialist Dr. Bo­humil D y in e S, zum zweiten Stellvertreter der SdP-Mann W i t o p i l. Die SdP besetzt sieben Stadtratsmandate, die tschechischen Par­teien vier. Die Kommunisten haben ein Stadt« ratSmandat. Sie erlangten es durch Koppelung mit den deutschen Sozialdemokraten. Tot geborgen. Der im wilden Bergbau des Segen-GoiteS-SchachteS tödlich verunglückte Fr. Reichl au» Hundorf konnte Donnerstag abends geborgen werden. Die Beerdigung findet heute um 5 Uhr nachmittags auf dem Friedhof in Janegg stat.. Selbstmord auf den Schienen. Donnerstag nm%10 Uhr sprang bei der Haltestelle Lichten­stadt der Bahnstrecke Karlsbad MerkelSgrün der Landwirt Johann Grimm aus einem fahrenden Zuge. Er erlitt schwere Verletzungen, denen er später erlag. Vertrauenskundgebung für Hodia Der Vollzugsausschuß der Republika­nischen P a r t e.i hielt gestern eine Sitzung ab, in der der Partcivorsihendc Abg. Beran in seinem politischen Referat sich besonders mit den Nationalitätenfragen beschäf­tigte, die unter Wahrung der Integrität des Staates gelöst werden müssen. Im übrigen werde die Republik , die durch eine Feuerprobe gegan­gen sei, auch in Zukunft ehrenhaft bestehen. Berans Erklärung, daß die Partei fest zu tz o d Z a stehe, wurde mit großem Beifall aus­genommen. Der Ministerpräsident sprach dann selber über die innere und internationale poli­tische Situation. Der Präsident der Republik empfing am Freitag, den 1. Juli, den Minister für die Ver­einheitlichung der Gesetzgebung und Organisierung der Verwaltung Msgre Dr. Srämek. Außer« dcm empfing Präsident Dr. Benes den außer­ordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Mi­nister in Rom Dr. Frantisek Chvallovslh. der Differenzen. zur Hand nehmen und sehr genau rechnen, wenn sie mit dem Wenigen, da» ihr für die Erfordernisse de» Haushalte» zur Verfügung steht, auskommen soll, und da spielt e» schon eine Rolle, ob man um einiger Schreier willen auf die wirtschaftlichen Vor­telle der Konsumgenossenschaften verzichten Lum oder nicht. Die schönen Rwen, die man von derVolks- Verbundenheit" auch des privaten Einzelhandel» ge­hört hat, sie sehen jetzt, im nüchternen Alltag betrach­tet, doch ein wenig schäbig auS; die Waren sind trotz der Gemeindewahlen und trotz de» Bekenntnisses der Kaufleute zurVolksgemeinschaft" nicht billiger geworden; der Dienst, den der Einzelhmidel dem sudetendeutschen Verbraucher gegenübervon nun an" zu leisten versprach, er ist nicht da. Wogegen die so arg befehdeten und al»volksfeindlich' hinge­stellten Konsumgenossenschaften nach wi« vor den Mitgliedern Helsen , so manche Krone zu sparen und dadurch unserem Volke einen Dienst erweisen, von dem sie zwar nicht den Mund voll nehmen, der aber dafür um so realer existiert. Und die Gerüchte, daß diese oder jene VerteilungSstelle habe gesperrt wer­den müssen! Keine einzige ist aufgelassen worden; alle 1669 stehen sie den Mitgliedern der Genossen­schaft nach wie vor zur Berfiigung. Und daß der Konsumverein keine Mittel gehabt habe, um«ine verlangte Einlage auszuzahlen I Wie kleinlich nimmt sich ein solches Gerücht heute au», wo die Mitglied­schaft auS eigener Erfahrung weiß, daß die Konsum­genossenschaften zu jeder Zeit genügend Mittel haben, um alle Wünscht der Einleger zu befriedigen. Die Lüg« geht zugrunde und die Wahrheit triumphiert. So hat die an Aufregungen wahrlich nicht arme Zeit der letzten. Wochen. aufs neue erwiesen, daß die Selbsthilfeorganisationen der Verbraucher, daß die Konsumgenossenschaften getreu den ihnen überant­worteten Aufgaben ihre Pflichten gegenüber der Mit­gliedschaft erfüllen, daß alles Uebelwollen letzten En­des an der Standfestigkeit und der Lauterkeit der Be­wegung abprallt. Tragen wir alle unser Teil dazu bei, daß da» Bewußtsein von der Unbesiegbarkeit des Gedankens der genossenschaftlichen Selbsthilfe und die Kenntnis von den Leistungen der Konsum­genossenschaften fest im Kreise der Mitgliederfamilien verankert werden I Dir bauen mit an dem Wall, der die Bewegung vor ihren Widersachern schützt, Ver­trauen, Änsatztrrritschaft und Kampfentschlossenheit für unser« gut« Sache werden auch weiterhin die, Bürgen unserer Entwicklung sein»