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ging sich Négrier in den klerikal- royalistischen Salons in Prätovianischen Ausfällen gegen die Republik . Namentlich ist es lietait geworden, daß er anläßlich des Dérouléde'schen Putsches bie Mengerung that:" General Roget( der feige Mitschuldige Déroulédes) hat nur den Fehler begangen, Dérouléde nicht gefolgt zu sein!" Er blieb aber unangetastet: es war unter dem doppelzüngigen Ministerium Dupuy..

Ohne Zweifel täme de Négrier unter einem Dupuh oder Meline auch wegen seiner amtlichen Prätorianerhat sehr glimpflich davon, wenn die heille Angelegenheit überhaupt nicht vertuscht worden wäre. Die Zeiten haben sich aber grfindlich geändert. Die gegenwärtige Regierung hält ihre republikanischen Versprechungen. Sie hat mit fester Hand den nächst dem Vicepräsidenten des oberen Kriegs­rates, dem General Jamont, angesehenften und höchstangestellten " großen Chef", den Befehlshaber der französichen Vorhut im Striegs­falle, einen Liebling der chauvinistischen Masse, unnachsichtlich be­straft. Daß die bloße Amtsenthebung keine genügende Vergeltung des schweren Amtsfrebels ist, versteht sich von selbst. Aber die Exekutivgewalt fonnte von sich aus gefegmäßig teine schwerere Strafe liber den General verhängen.

Im übrigen erscheint es nicht ausgeschlossen, sondern sehr wahr­scheinlich, daß die Regierung gegen Négrier und die anderen Prä­torianer nach Erledigung des Dreyfus- Prozesses eine gerichtliche Aktion einleiten wird. In diesem Sinne wird namentlich die geftrige Srebus proeffes gerichtliche außergewöhnliche Beratung der Ministerpräsidenten und des Justiz­ministers mit dem General- Staatsanwalt und dem Bolizeipräfetten gedeutet.

Der Fall Négrier zeigt am deutlichsten, wie ernst es mit der Militärgefahr ist. Es wäre um die Republik geschehen, wenn nicht Das gegenwärtige Kabinett zu stande gekommen wäre, wenn in der legten Ministertrise die Melineschen Auch- Republikaner gefiegt hätten. Freilich hätten dann Négrier und Konsorten teine amtliche Prätorianer­Hatz zu betreiben brauchen. Die Civilgewalt wäre ihr dienstwilliger Haustnecht, wie das zwei Jahre lang der Fall war.

Zugleich mit Négrier ist General de Pellieug, das ver dienstvolle Mitglied der verflossenen Fälscherbande, seines Pariser Kommandos enthoben worden, um in ein untergeordnetes Provinz­tommando bersegt zu werden. Seine gerichtliche Verfolgung wegen Amtsfrevels in der Untersuchungspoffe Esterhazy bleibt vorbehalten.

De Bellieug teilt nun das Schicksal seines würdigen Chefs, des Generals 8urlinden, bes abgesezten Militärgouverneurs von Paris . Damit ist die obere Befehlshaberschaft der Pariser Truppen von den prätorianischen Elementen gefäubert. De Pellieug ist, wie Burlinden, durch einen zuverlässigen republikanischen General ersegt worden.

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Deutsches Reich .

Noch ein paar Fichte- Citate.

Um der Post" und den Berliner Neuesten Nachrichten" noch weiterhin Gelegenheit zu geben, sich über unseren Fichte zu ents rüften mit dem fie fo gern ihre guten Stuben dekorieren bringen wir noch ein paar Citate, die der heutigen Bourgeoisie un angenehm genug ins Ohr schrillen mögen:

Das Leben im Staate gehört nicht unter die absoluten 8wecke des Menschen, was auch ein sehr großer Mann darüber fage; sondern es ist ein nur unter gewissen Bedingungen statt findendes Mittel zur Gründung einer vollkommenen Gesellschaft. Der Staat geht, ebenso wie alle menschlichen Institute, die bloße Mittel find, auf seine eigene Vernichtung aus: es ist der 8wed aller Regierung, die Regierung über flüffig zu machen."

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" Das Licht fiegt endlich gewiß die Beit tann man freilich nicht beſtimmen, aber es ist schon ein Unterpfand des Sieges, und des nahen Sieges, wenn die Finsternis genötigt ist fich in einen öffentlichen Kampf einzulassen. Sic liebt das Dunkel; sie hat schon verloren, wenn sie gezwungen ist, an das Licht zu treten.'

dem letzten Zived aller Gesellschaft: der völligen Gleichheit aller ihrer Mitglieder."

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Sie( die Gesellschaft) wird sorgen, daß jedes Jndividuum mittelbar aus den Händen der Gesellschaft die ganze vollständige Bildung erhalte, die es unmittelbar der Natur nicht abgewinnen fonnte. Die Gesellschaft wird die Vorteile aller einzelnen, als ein Gemeingut, zum freien Ge brauche aller aufhäufen und sie dadurch um die Zahl der Individuen vervielfältigen; fie wird den Mangel der einzelnen gemeinschaftlich tragen und ihn dadurch auf eine unendlich fleine Summe zurückbringen."

Arbeiter foaliert sind. Daß in diesem Ausbreitungsprozeß in dem berechtigten Streben nach Vergrößerung der Koalitionen Aus­schreitungen vorkommen, ist richtig und von allen Seiten( die Socialdemokratie nicht ausgenommen) anerkannt. Allein daß die Verschärfung der Strafgeseze ein Mittel sei, diefe Ausschreitungen zu verringern, ist eine Behauptung, die, so oft sie auch aufgestellt worden ist, jedes Beweises ermangelt, und noch viel weniger ist bewiesen, daß dies der einzige Weg fei. Die ausschlage gebende Partei des Reichstages, das Centrum, hat für die Weiter beratung der Borlage Anträge auf Sicherung des Stoalitionsrechtes und auf rechtliche Anerkennung der Arbeiter- Berufsvereine ante gekündigt. Diese Anträge scheinen zwar zunächst als eine Art Kompensation für neue Strafbestimmungen gemeint zu fein. Sie find aber mehr als das: sie sind ein Ersaz dafür. Förderung der Koalitionen, größere Ausbreitung, gefeßliche Anerkennung( alles Forderungen, denen auch Anhänger der Vorlage im Princip zu­stimmen), das sind die Mittel, mit denen man nach allen historischen Erfahrungen eine Verminderung der Gewaltthätigkeiten ebenso ficher erreicht, wie man sie von einer Verschärfung der Straf­bestimmungen vergebens erwartet."

Die Wahl eines Standes ist eine Wahl durch Freiheit; mit­hin darf kein Mensch irgend zu einem Stande ge zwungen, oder von irgend einem Stande ausge fchloffen werden. Jede einzelne Handlung, so wie jede all­gemeine Veranstaltung, die auf einen solchen Zwang ausgeht, ist unrechtmäßig...( ein solcher 8wang) fegt unsere Handlung in Widerspruch mit unserem prattischen Begriffe von ihr. Wir wollten ein Glied der Gesellschaft, und wir machen ein Werkzeug derselben; wir wollten einen freien mit arbeiter an unserem großen Plan, und wir machen ein gezwungenes, leibendes Instrument desselben; wir töten durch unsere Einrichtung den Menschen in ihm, so viel es an uns liegt, und vergehen uns an ihm und an der Gesellschaft." ministerium.

Es ist nicht ein bloßer frommer Wunsch für die Menschheit, sondern es ist die unerläßliche Forderung ihres Rechts und ihrer Bestimmung, daß fie so leicht, so frei, so gebietend über die Natur. so echt menschlich auf der Erde lebe, als es die Natur nur irgend verstattet. Der Mensch soll arbeiten; aber nicht wie ein Lasttier, das unter seiner Bürde in den Schlaf sinkt, und nach der notdürftigsten Erholung der erschöpften straft zum Tragen der selben Bürde wieder aufgestört wird. Er soll angstlos, mit Lust und mit Freudigkeit arbeiten, und geit übrig behalten, seinen Geist und sein Auge zum Himmel zu erheben, zu dessen Anblick er ge­bildet ist. Er soll nicht gerade mit seinem Lasttier essen; sondern feine Speise soll von desselben Futter, feine Wohnung von desselben Stalle sich eben so unterscheiden, wie fein Körperbau von jenes Körperbaue unterschieden ist. Dies ist sein Recht, darum weil er nur einmal ein Mensch ist.

Man hat viel und häufig von Nationalreichtum, National wohlstand u. dergl. geredet... Dies soll nun sein ein Wohlstand der Nation; nicht einiger Individuen, deren höchster Wohlstand oft das auffallendste Zeichen und der wahre Grund ist von dem höchsten Uebelbefinden der Nation; er soll so ziemlich über alle in demselben Grade sich verbreiten."

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demnächst aus dem Ministerium ausscheiden und das Kommando des Der Kriegsminister v. Go ßler, so verlautet wieder, werde 1. Armeekorps erhalten. An seine Stelle soll Generalleutnant Freis herr v. Gemmingen treten, jest Divisionskommandeur in Erfurt , längere Zeit Direktor des Militär- Oekonomiedepartements im Kriegs­

Herr v. Goßler foll gehen, weil sein Auftreten bei der Beratung der letzten Militärvorlage noch nicht herrisch genug gewesen sei. Vielleicht nimmt er einige seiner Ministerkollegen mit sich, die es bei der Zuchthausvorlage an Widerstand mangeln ließen.

Frage und Antwort. Im Reichsboten" lesen wir:

Es sei festgestellt, daß die liberale und socialistische Presse auf die Frage, ob die Socialdemokratie revolutionär sei, und auf unsere dazu gegebene Begründung noch immer keine Antwort gefunden hat, sondern sich weiter in ein beredtes Still­schweigen hüllt.

Wir haben dazu zu bemerken, daß wir die Heugabeln, Tot schläger und Spieße bereits wohlgeordnet auf Lager haben, womit wir versuchen werden, Bresche in die Beste der Dummheit zu schießen, die sich Reichsbote" nennt. Wir bitten also, zu zittern.

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Die Germania" ist so freundlich, uns zu gestatten, die Religion zu kritisieren. Nur eine Verspottung und Verhöhnung der Religion will sie sich von niemandem gefallen lassen, am aller­wenigsten von den roten Volksbeglückern.

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Die Religion zu verhöhnen, tönnte nur einem Flachtopf bei fommen. Dagegen scheint es uns allerdings sehr angebracht, fraffe Mißbräuche des religiösen Lebens lachend zu geiseln, für die eine ernst hafte Kritik Verschwendung wäre. Oder sollten wir gegen die Wallfahrts­Schnapsflasche, die wir gestern schilderten, eine würdevolle Stritit Die Hauptrefultate der aufgestellten Theorie sind diefe: daß loslassen? Wir haben beinahe den Eindruck, als ob die Germania" in einem dem Rechtsgejeze gemäßen Staate die drei Hauptstände weit weniger erbost wäre selbst über eine Verhöhnung der der Nation gegen einander berechnet, und jeder auf eine bestimmte Religion, die wir für geschmacklos halten, als sie ergrimmt Anzahl von Mitgliedern eingeschränkt; daß jedem Bürger sein verfein würde über eine ernste ritit von kirchlichen Miß hältnismäßiger Anteil an allen Produkten und Fabrikaten des brauchen, an denen ihr Herz hängt. Landes gegen seine ihm anzumutende Arbeit, ebenso wie den öffentlichen Beamten ohne sichtbares Aequivalent, zugesichert; daß zu diesem Behufe der Wert aller Dinge gegen einander, und ihr Preis gegen Geld festgesetzt und darüber gehalten; daß endlich, damit dieses alles möglich sei, aller unmittelbare Handel der Bürger mit dem Auslande unmöglich gemacht werden müsse. Solche Irrlehren propagierte ein Mann, mit dessen Berufung die Berliner Universität ihre Wirksamkeit begann.

OT

Die Arond ,, Denkschrift". Leichtfertige Blätter aus der Scharfmacherei hatten es der Regierung dringend ans Herz gelegt, zur Entkräftung des angeblich tendenziösen Vorwärts"-Berichts über die Fakultätsverhandlungen in Sachen Arons die Elstersche Anklageschrift zu veröffentlichen.

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Wir können versichern, daß die Regierung nicht daran denkt, diesem Wunsche zu willfahren; denn diese Anklageschrift ist und gefez zur endgültigen Beseitigung des Koalitionsrechts alltäglich zur Zuchthausvorlage zurecht gebraut. Uns ist die Anklage Zur Zuchthausdebatte. Die, Bost" widmet ihrem Lieblings- das weiß die Regierung wohl nach dem Muster der Denkschrift reichliche Artikelmengen. Unser gestriger Leiter verführt sie zum schrift zwar nicht auf den Tisch geflogen, aber fo biel Jubel, daß die Aussichten der Vorlage doch nicht schlecht sein können, wissen wir doch, um beurteilen zu können, daß die Regierung sich da wir besorgt und mutlos find. Wir blicken allerdings den hüten wird, unter ihrer Verantwortung ein Erzeugnis zu veröffent Thatsachen ruhig ins Auge und mißtrauen der Festigkeit der lichen, das teilweise auf arg verstümmeltem Material beruht. Als die An Der Trieb geht darauf aus, freie vernünftige Wesen außer bürgerlichen Parteien gegenüber dem Drängen der Regierung und Klageschrift ausgearbeitet wurde, nahm man- wie bei jener Dent­Der Trieb geht darauf aus, freie vernünftige Wesen außer uns zu finden, und mit ihnen in Gemeinschaft zu treten; er den Beeinflussungen ihrer kapitalistischen Hintermänner. Wir haben schrift- das Material ohne Kritik her, wo es sich zufällig darbot; aber umso mehr Vertrauen zu der Kampfeszähige geht nicht auf Subordination, wie in der Körperivelt, feit und Energie der beutschen Arbeiteritajie, man handelte naiv und ohne jede wiſſenſchaftliche Zuverlässigkeit, fondern er geht auf Koordination aus. Will man die ge- an der die Hoffnungen der Stümmlinge sicher zu Schanden werden. aber doch in gutem Glauben. Jezt aber weiß die Regierung, wie fuchten vernünftigen Wesen außer sich nicht frei sein laffen, so rechnet wenn es der Bost" beliebt, unsern Appell an die Wachsamkeit der es mit ihrem Material steht, und darum wird sie die Anklageschrift man etwa bloß auf ihre theoretische Geschicklichkeit, Arbeiterklasse zu Gunsten ihrer Zuchthauswünsche auszulegen, so nicht veröffentlichen.- nicht auf ihre freie praktische Bernünftigkeit: man will nicht in lassen wir ihr gern diese Frende, denn sie und ihr Protektor haben Gesellschaft mit ihnen treten, sondern man will fie, ale ge- in lezter Beit gar zu viel politisches Aergernis schlucken mögen. schicktere Tiere, beherrschen, und dann versetzt man seinen ge fellschaftlichen Trieb mit sich selbst in Widerspruch. Doch was Wir hoffen, daß die Freude der Post" auch nicht gestört werde, sage ich: man versetzt ihn mit sich selbst in Widerspruch? man hat wenn wir aus einem guten Artikel des Privatdocenten Dr. Jastrow ihn vielmehr noch gar nicht jenen höheren Trieb: die Mensch- ökonomie und Statistik" über die Art der Fertigstellung und über in den gut bourgeoisen Konradschen Jahrbüchern für National­

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Reinliche Scheidung. Der Chefredacteur der Bossischen Zeitung", Herr Stephany, hatte bekanntlich neulich vor Gericht Gelegenheit, nachzuweisen, wie tugendhaft es für einen politischen Redacteur sei, Reklame- Artikel für ein Unternehmen in den Handelsteil seines Blattes zu lancieren und gleichzeitig

heit hat fich dann in uns noch gar nicht so weit ausgebildet; wir den Wert der Zuchthausvorlage ein äußerst absprechendes Urteil Attien dieses Unternehmens zu zeichnen. Allgemein be stehen selbst noch auf der niederen Stufe der halben mitteilen. Dr. Jastrow behandelt die Zuchthausvorlage von einem wundert um dieser selbstlosen Handlungsweise Willen konnte

Die

Menschheit oder der Sklaverei. Wir sind selbst noch bisher nicht beachteten Gesichtspunkte, nämlich insofern als dieselbe nicht zum Gefühl unserer Freiheit und Selbstthätigkeit gereift; eine Bedrohung der Gewerbegerichte bedeutet. denn sonst müßten wir notwendig um uns herum uns ähnliche, Denkschrift- Quellen, aus denen die Vorlage destilliert wurde, kritisiert d. i. freie Wesen sehen wollen. Wir sind Sklaven, und wollen Sklaven halten. Rousseau sagt: Mancher hält sich für einen Herrn Dr. Jastrow sehr treffend: anderer, der doch mehr Sklave ist, als sie; er hätte noch weit richtiger fagen tönnen: Jeder, der sich für einen Herrn anderer hält, ist selbst ein Stlave. Ist er es auch nicht immer wirklich, so hat er doch sicher eine Stlavenseele, und vor dem ersten Stärkeren, der ihn unterjocht, wird er niederträchtig friechen.

Nur derjenige ist frei, der alles um sich herum frei machen will, und durch einen ge wissen Einfluß, beffen Ursache man nicht immer bemerkt hat, wirtlich frei macht. Unter seinem Auge atmen wir freier; wir fühlen uns durch nichts gepreßt und zurüd gehalten und eingeengt; wir fühlen eine ungewohnte Lust, alles zu fein und zu thun, was nicht die Achtung für uns selbst uns berbietet.

Der Mensch darf vernunftlose Dinge als Mittel für seine Bwede gebrauchen, nicht aber vernünftige Befen: er darf diefelben nicht einmal als Mittel für ihre eigenen Zwede brauchen; er darf nicht auf sie wirken, wie auf tote Materie oder auf das Tier, so daß er bloß seinen 8wed mit ihnen durchsetze, ohne auf ihre Freiheit gerechnet zu haben. Er darf kein ber nünftiges Wesen wider seinen Willen tugendhaft oder weise oder glücklich machen."

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" Ich kenne wenig erhabenere Jbeen als die Jdee dieses allgemeinen Einwirkens des ganzen Menschengeschlechtes auf sich felbst, biefes unaufhörlichen Lebens und Strebens, dieses eifrigen Wettstreites zu geben und zu nehmen, das edelste, was dem Menschen zu teil werden kann, dieses allgemeinen Eingreifens zahlloser Räder ineinander, deren gemeinsame Triebfeder die Freiheit ist, und der schönen Harmonie, die daraus entsteht. Wer Du auch seift, so kann jeder sagen, Du, der Du nur Menschenantlig trägst, Du bist doch ein Mitglied dieser großen Gemeine; durch welche unzählige Mittelglieder die Wirkung auch fortgepflanzt werde ich wirte darum doch auch auf Dich, und Du wirkst darum doch auch auf mich; feiner, der nur das Gepräge der Vernunft, sei es auch noch so roh ausgedrückt, auf seinem Gefichte trägt, ist vergebens für mich da."

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Sept man voraus, daß mehrere vernünftige Wesen vorhanden find, so ist in der Forderung, daß in jedem alle seine Anlagen gleichförmig ausgebildet werden sollen, zugleich die Forderung enthalten, daß alle die verschiedenen vernünftigen Wesen auch unter sich gleichförmig gebildet werden sollen. Sind die Anlagen aller an sich gleich, wie fie es find, da fie fich bloß auf die reine Vernunft gründen, sollen fie in allen auf die gleiche Art ausgebildet werden, welches der Inhalt jener Forderung ist, so muß das Resultat einer gleichen Ausbildung gleicher Anlagen allenthalben sich selbst gleich fein; und wir tommen hier auf einem anderen Wege wieder au

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fein Flecken haftete an ihm, seine Verleumder wanden sich zerknirscht Stephany reinen Mantels den Gerichtssaal verlassen

am Boden.

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Seit einigen Tagen hat nun die Bossische Zeitung" am Kopf eine interessante Aenderung vorgenommen. Wo früher zu lesen war " Berantwortlicher Redacteur( mit Ausnahme des Handels. " Verantwortlicher Redacteur Friedrich Stephany" heißt es jezt: teils): Friedrich Stephany".

Wenn ein Staat meint, daß bei den Koalitionen der Arbeiter Ausschreitungen vorkommen und wenn derselbe Staat Behörden besitzt, die mit diesen Koalitionen in beständiger Fühlung sind, so sollte man meinen, daß diese Behörden die geborenen Gutachter sein müßten. Dazu kommt, daß das Gewerbegerichts- äußerlich vorgenommen, und damit hat sich die von Stephany Die reinliche Scheidung zwischen den Ressorts ist nun wenigstens Gesetz in der That derartige Fälle vorgesehen und die Gewerbe- verkündete Moral teilweise an ihm selbst bewährt: Bedenkliche Hand­gerichte verpflichtet hat, auf Ansuchen von Behörden Gutachten" Lungen gehen niemanden etwas an, so lange sie nicht zum öffent abzugeben. Es sind auch für die Erteilung von Gutachten an lichen Standal werden. Arten sie aber dazu aus, so duldet der Ber­größeren Gewerbegerichten, dem Gesetz entsprechend, eigene Ausleger Leffing den Kompromittierten teinen Augenblid mehr in seinen schüsse eingesezt worden. Statt sich an die Gewerbe­gerichte zu wenden, hat man fich aber an die Staatsheiligen Hallen. anwälte gewendet. Die Denkschrift ist im wesentlichen zu­sammengesezt aus Berichten der Staatsanwälte( ergänzt durch andere Verwaltungsbehörden).

Es scheint, als ob die Affaire Stephanh troß der glänzenden gerichtlichen Rechtfertigung doch ein wenig als öffentlicher Standal empfunden worden ist.

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Die Verordnung zum Handwerksorganisations Gejeh Nun leuchtet auf den ersten Blick die Verschiedenheit der Gesichtspunkte ein, unter denen die Koalitionen vom Gewerbe- wird zwar erwartet, aber nicht vor Oftober. Es sind noch die Ab­gericht oder vom Staatsanwalt betrachtet werden. Wer mit den schnitte über die Handwerkskammern und über den Meistertitel sowie Koalitionen und ihren Vertretern in beständiger Fühlung namentlich über die Behrlingsverhältnisse im Handwerke in Kraft ist, wer die tägliche Arbeit kennt, die in diesen Vereinen und Ver zu setzen. Vornehmlich in lezterer Beziehung werden einschneidende fammlungen geleistet wird, der wird zwar über Ausschreitungen Aenderungen insofern eintreten müssen, als das Halten von auch nicht hinwegsehen, er wird in ihnen aber das erblicken, was Lehrlingen im Handwerk an bestimmte Voraussetzungen, wie Sie sind die bedauerlichen, vielleicht zu häufigen Ausnahmen, aber Bollendung des 24. Lebensjahres, gewisses Maß von zurüd immerhin doch Ausnahmen. Wer hingegen mit den Koalitionen gelegter Lehrzeit usw., gebunden ist. Ob der Bundesrat von Berufswegen nur zusammenstößt, sobald sie sich Aus- von seiner Befugnis, für einzelne Gewerbe Ausnahmen von diesen schreitungen zu Schulden kommen lassen, der wird von ihnen die Vorschriften zu erlassen, Gebrauch machen wird, steht, den Berliner Borstellung haben, daß fie, wo er ihnen auch begegnen Bolitischen Nachrichten" zufolge, noch dahin. Im übrigen ist in den mag, immer etwas Böjes im Schilde führen. Uebergangsbestimmungen des Gesetzes selbst Vorsorge getroffen, daß Daher ist in diesen staatsanwaltlichen Berichten unaufhörlich von nicht etwa Härten plaßgreifen. Jedenfalls haben alle Gewerbe­Verfehlungen die Nede, die thatsächlich oder vermeintlich auf Leiter treibenden, welche beim Erlaß des Handwerksorganisations- Gesezes von Koalitionen zurückzuführen sind, ohne daß an irgend einer Lehrlinge hielten, das Recht diese auszulehren, auch nachdem die Stelle der Versuch gemacht würde, zu einem Urteil darüber zu ge- neuen Vorschriften über die Lehrlingsverhältnisse im Handwerk in langen, der wievielte Teil der Koalitionsthätigkeit auf Aus- Kraft gesezt sein werden.

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schreitungen entfalle; ja, es wird sogar ganz ausdrücklich so ge- Der Tuberkulose- Kongrek, ber fürzlich in Berlin stattfand, sprochen, als ob Ausschreitungen und Koalitionsthätigkeit hat selbst sehr loyale Gemüter davon überzeugt, daß mit privater im großen und ganzen einander decken." Wohlthätigkeit der verheerenden Volkskrankheit nicht beizukommen ist, Dr. Jastrow schließt mit der Betonung der Notwendigkeit daß der Kampf einzig auf dem Gebiete geführt werden müsse, auf einer Erweiterung des Roalitionsrechts: helion dem die Ursachen der Seuche liegen: auf dem socialen Gebiete. Es Unsere Gesetzgebung hat schon an zu vielen Punkten damit ist nun sehr interessant, wahrzunehmen, daß, sobald der einzelne fich begonnen, öffentliche Einrichtungen auf das Vorhandensein von ernsthaft damit abgiebt, wirksame Borschläge nach dieser Richtung Koalitionen zu begründen, als daß sie darauf ausgehen könnte, zu machen, er vollständig, meistens unbewußt, auf alte social­diese Koalitionen noch hinwegzuwünschen. Ist dies aber nicht demokratische Forderungen tommt. Im neuesten Hefte der Grenz­mehr möglich, so muß man sich flar machen, daß der Wunsch, die boten", die man sicher fein Organ des Umsturzes nennen kann, Koalitionen Hein zu erhalten, schlechterdings nichts für sich anführen tommt ein Herr Dr. Steinthal in einer Besprechung der Lehren fann. Im Gegenteil, giebt es einmal Soalitionen, so muß im allgemeinen des Kongresses zu dem Schluß: zu den socialpolitischen Maßnahmen, Intereffe ihre möglichste Vergrößerung gewünscht werden, damit nicht die die Vernichtung der Tuberkulose bewirken sollen, gehöre in erster eine fleine Minderheit von Koalierten das Scepter führt. In Linie: eine Verbilligung aller notwendigen Lebensmittel, ins diesem Vergrößerungsprozeß befinden sich gegenwärtig die deutschen besondere des Fleisches und der Fette, d. h. eine Aufhebung Koalitionen, und dieser Prozeß wird noch eine lange Dauer haben, aller 8ölle, die auf die Einführung gelegt find. ba bis jest nicht mehr als 7-8 Broz. der deutschen gewerblichen Ferner müßte der Staat und das Gesez berhindern, daß leistungs­

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