Nr. 16 t

Freitag, 15. Juli 1938

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klug UM 61« Veit von 6er Tschechoslowakei aus? Der neue, von Hughes aufgestellte Flug, rekord hat den Plan eines von der Tschechoslo- makei auS zu unternehmenden Fluges um die Welt auftommen lassen. Alü Pilot käme einer der tschechoslowakischen Flugakrobaten in Betracht. In diesem Zusammenhang ist erwähnenswert, daß der Pariser Berichterstatter derLidovk Noviny" den eben kn Frankreich weilenden bekannten Mili- tärslirger Oberleutnant Noväk über die Möglich» leiten eine- solchen FlugeS befragte. Oberleutnant Noväk betonte, daß er den gleichm Flug wie Hughes ohne weiteres ausführen könnte, äußerte allerdings zugleich Bedenken«egen der kostspie­ligen und technisch komplizierten Borberritungrn für ein solches Unternehmen. Der Plan, eS auS- zuführen, besteht jedoch. Man denkt u. a. auch an eine Mithilfe der Industrie, namentlich der Auto», Flugzeugfabriken und der Benzin» und IpirituSindustrle. Man weist auf die propagan­distische Bedeutung rinrS tschechoslowakischen FlugeS um die Welt, besonders während der jetzigen internationalen Lerhältnisse, hin. Dem wird allerdings entgegengehalten, daß sich die Mitwirkung des Staates vor allem auf dir tech­nische Seite, dir Beistellung geeigneter Prrsön- lichkeiten und deS notwendigen organisatorischen Apparates, beschränken würde, so daß daS Auf­bringen der erforderlichen finanziellen Mittel der privaten Initiative überlassen bliebe.(DRD).

20.000 Stück Vieh mit Maschinengewehren erschossen. In der südafrikanischen Provinz Natal wurde auf Grund einer Verfügung der Regierung dem Abschuß von ungefähr 20.000 Stück Vieh, daS an Maul- und Klauenseuche erkrankt ist, begonnen. Zu diesem Maffenabschuß werden Maschinengewehre benützt. ES wird befürchtet, daß die Eingeborenen große Not leiden werden, obwohl die Regierung eine Entschädigung von über 50.000 Pfund Sterling zugesagt hat. Rätselhaft« Epidemie in Jugoslawien . In Starä Beiei, unweit von Neusatz, ist eine unbe­kannte Epidemie aufgetreten, deren Symptome dem Typhus und der Grippe ähnlich sind. Blätter­meldungen zufolge sind bisher etwa 600 Personen an dieser Epidemie erkrankt. Sie ist mit hohem Fieber von ettva 40 Grad und mit Schmeern im ganzen Körper verbunden, so daß die von ihr Be­troffenen sich nur schwer bewegen können; außer­dem verlieren sie den Appetit. Die Epidemie wird gegenwärtig von Fachärzten untersucht. Wiener RrttungSgesellschaft wird liquidiert. Die daSNeue Wiener Abendblatt" mitteilt, wird die Wiener freiwillige Rettungsgesellschaft liquidiert werden. Ihre Agenda übernimmt die Feuerpolizei. Die Wiener freiwillige Rettungs­gesellschaft wurde im Jahre 1881 nach dem Ring- thcater-Brand gegründet und war die erste In­stitution dieser Art. Nach ihrem Vorbild wurden dann Rettungsgesellschaften in anderen Städten gegründet. Die Freundin BiSmarckS gestorben. In dem Dorfe Kreuth in Südbayern starb im Alter von 85 Jahren die Gräfin Sascha Schlippenbach» eine der letzten Persönlichkeiten, die zum engeren Freundeskreis desEisernen Kanzlers" gehörten. Sie stammte aus einer Frankfurter Patrizier­familie, in der auch Bismarck ost zu Gaste war, und weilte nach ihrer Verheiratung mit ihrem Gatten sehr oft in FriedrichSruh , dem Landsitze Bismarcks. Auf st« beziehen sich die bekannten Worte BiSmarckS:Ich habe Ihrer Großmutter und Muttv. von Hof gemacht und nunmehr mache ich Ihnen den Hof." Ltellruiesrtzung. Im Bereich der StaatSbahn« direktion in Vilsen wird die Stelle eines Eilenbahn« distriktSarzteS in Nepomuk besetzt. Ordentlich gestem­pelte Gesuche sind bis 8. Auaust 1888 an die Staats« babndirektion in Pilsen , Abt. 2/4, einzusenden. Nähre Bedingungen im Amtsblatt. Bon der Masartzk-Fürsorgrrinnrnschule. DaS Gesundheitsministerium verlängert die Anmeldefrist sür deutsche Hörerinnen des neuen Lehrganges an der staatlichen Masarhk-Schule für Gesundheit-» und Sozialfürsorge in Prag bis zum 15. August d. I. Die gestempelten Gesuche der Absolventinnen von Mittelschulen, belegt mit einer Abschrift deS Reife­zeugnisses, der StaatSbürgerschaftsbescheinigung, dem Taus- oder Geburtsschein und einem amtsärztlichen Zeugnis nimmt die Direktion der Schule in Prag XU., Ruskä 2881, entgegen, die auf Ersuchen auch nähere Informationen erteilt und gedruckte Prospekte verschickt. Arbeitslager für arbeitsscheue Elemente in Estland . Mitte Juli tritt ein Gesetz über die Arbeits­lager für arbeitsscheue Elemente und Personen, die ihre Bürgerpflichten vernachlässigen, in Kraft. DaS Gesetz erstreckt sich auf Personen im Alter von 18 bi« SS Jahren, die nicht über 68 Prozent ihrer Ar­beitsfähigkeit verloren haben und ihren Lebensunter­halt durch berufsmäßiges Betteln verdienen, auf unverbesserliche Landstreicher und Alkoholiker. Den Internierten wird ein Lohn gezahlt werden, der teil­weise zur Unterstützung ihrer Familien verwendet werden kann. Als die schwerste Disziplinarstrafe im Arbeitslager ist für- Männer die körperliche Züchtigung(bis zu 25 Rutenschlägen) vor­gesehen. Angeln zur Nachtzeit verboten. DaS Landes­amt hat angeordnet, daß das Angeln zur Nachtzeit verboten ist. Geangelt darf nur bis 22 Uhr wer­den, und zwar vorläufig in der Zeit vom Juni bis August. -

Gdingen : 120.000 Einwohner. Einer amt­lichen Statistik zufolge zählte der polnische Hafen Gdingen am 1. Juli d. I. 118.541 Einwohner. Diese Ziffer ist ein Beweis für das rapide An­wachsen der Bcvölkerungszahl des polnischen Hafens. Flucht auS dem Dritten Reich.(Insa.) Wie dieThurgauer Arbeiter-Zeitung" berschtet, wollte die KantonSpolizei Thurgau letzte Woche einen politischen Flüchtling auS Wien , der mit einem Motorrad In einem Ruderboot vom deutschen Ufer»achtS nach Arbon gekommen war, mit einem KurSschiff von Romanshorn wieder nach Deutsch - land zurückschickcnl Dem entschlossenen Eingreifen deS Grenzwachtchefs Romanshorn, der der Ansicht war, in Grenzangclcgenheiten habe nicht die Thurgauer KantonSpolizei, sondern die eidgenös­sische Grenzlvache zu entscheiden, gelang eS aber, die Auslieferung zu verhiWern und den Flücht­ling über die westliche Grenze nach Frankreich zu schieben.

Die deutsche Nanga-Parbat.Expedition ist durch einen starken Schneefall» der am 27.. Juni begann, sehr behindert. Das Lager, das sich in einer Höhe von 6200 Meter befindet, ist ohne jede Verbindung mit den übrigen Lagern. Das Lager wurde neuerlich durch Aeroplan mit Lebensmit­teln und Heizmaterial verproviantiert. Die Be­satzungen der Lager III und IV sind in das Hauptlager abgestiegen, nachdem sie in den La­gern Wachen zurückgelassen hatten. Sie werden im Hauptlager warten, bis sich das Wetter bessert. Ursache: Schilling Reichsmark. Wie amt­lich gemeldet wird, hat der Wiener Polizeipräsi­dent erneut eine Reihe von Kaufleuten mit einer Geldstrafe bis zu 1000 Mark wegen Preistrei­berei bestraft. In einigen Fällen wurde auch mit der Schließung der Geschäfte gedroht und ein Kaufmann wurde von der Gestapo verhaftet. Die Wiener Blätter veröffentlichen ganzspaltig die Namen der Bestraften. Es handelt sich vor allem um Textil-, Obst» und Gemiisefirmcn, Gastwirte, Fleischer, Bäcker und Zuckerbäcker.

keine Unterwerfuns unter die Herrschaft ernannter Führer Gewerkschaftsbiitter Uber Nazismus un6 S6P

Die GcwerkschaftSblätter befassen sich in letz­ter Zeit ausführlich damit, daß man den Ar­beitern einzurcdcn versucht, die von der SdP ge­predigteVolksgemeinschaft" könne ihnen helfen. So schreibt derGlück auf!"» daS Organ der Bergarbeiter: Volksgemeinschaft" ist das Schlagwort ge­worden, das in letzter Zeit so viele erfaßt, und Agitatoren, die nie im Kampfe zwischen Arbeiter und Unternehmer standen, versuchen, dem Arbeiter nun glaubhaft zu machen, daß in solcher Formie­rung die Gegensätze überbrückt werden» die die Arbeiterschaft von den Unternehmern trennen. Wahrlich ein Beginnen, dar alltäglich an der Ar­beitsstelle hundertfach widerlegt werden könnte, wenn jene Menschen die Zusammenhänge deS wirtschaftlichen und politischen Geschehens mit kri­tischem Blick überschauen würden. Sie wurden vor allem zu der Erkenntnis kommen müssen, daß in solcherVolksgemeinschaft" der Arbeiter nur das Mittel zum Ztveck ist und als der wirtschaft« lich Schwächere niemals detz-notwendigen Ein­fluß in dieser Gemeinschaft gegenüber dem ände­ren Partner erlangen wird, der notwendig ist, um seinen Interessen zum Durchbruch zu verhelfen. Es ist eine Ablenkung von den Interessen der Ar­beiterschaft, wenn die nationale Frage in den Vordergrund der Diskussion dieserBolks- gemeinschaftSbewegung" gestellt wird, die doch letzten Endes wie uni die Erfahrungen der Vergangenheit lehren nur den Unternehmern die entsprechenden Erfolge sichern. Wer könnte ermessen, welch ui^cheure Opfer der Wirtschaftskrise mehr am Kampfplätze ge­blieben wären, hätte«S in den letzten Jahren keine Gewerkschaftsbewegung gegeben. Diese Frage zu erwägen, ist vor allem Auf­gabe jener, die da von den diversen Aufsehern, Meistern, Steigern und anderen Werksbeamten zum Beitritt zu dieserVollSgemeinschaft" be­wogen werden. Kann r» überhaupt im Interesse d«r Arbeiter fein, wenn Vertreter der Unternehmer« auf den Betrieben für eine Bewegung werb«, di« von den Unternehmern unterstützt und bevorzugt wird? Hat je ein Unternehmer etwas unternommen, das nicht zinSbringend für ihn sein sollte, und . erhofft er sich nicht auch von der Bewegung, die er da so protegiert, den nötigen Ruhen für ihn und seine Interessen? Wieviel Rot und Em«, der

bchrungen zu lindern hätten dem deutschen Unter­nehmer die letzten Jahre geboten. Haben nicht deutsche Unternehmer den deutschen Arbeiter ent­lassen und ihn zum Hungern verurteilt oder Löhne reduziert und sonstige Forderungen der Arbeiter aufs brutalste abgelehnt?" «Der Textilarbeiter" wieder erinnert an dir Versuche, welche im alten Oesterreich gemacht worden sind, die Arbeiter von ihren sozialen In­teressen abzulenken und schreibt dann über dir ähnlichen Bestrebungen der SdP von heute: DaS bürgerlich-kapitalistische Führertum der SdP sieht ihr Haupt» und Endziel in der Ver- i wirllichung des braunen Faschismus, und zwar im Rahmen des Dritten Reiches . Letzteres gesteht «S zwar nicht offen zu, aber es ist trotzdem so. Was würde die Erreichung dieses Zieles für die Arbeiter bringen? Vollständige Rechtlosigkeit, Vernichtung jedes Mitbestimmungsrechtes, Auf­hören jeden Einflusses auf alle Körperschaften in Staat, Land und Gemeinden, in denen Arbei- terintereffen zu vertreten sind, ZersÜrung der gewerkschaftlichen, politischen, kulturellen und son­stigen Organisationen der Arbeiter. Vollständige Unterwerfung unter die Herrschaft ernannter Führer und Herabsinken zum Sklaventum. Die Arbeiter würden in dernationalsozia­listisch«» Gesellschaft" aushöorn, Menschen mit eigenem Willen zu sein. Wer aber dennoch einen fteien Willen und eine eigene Meinung bekunden wollte, dem würden solche Anwandlungen durch die Gestapo in den Bunkern der SS und im Konzentrationslager gründlich auSgeirieben werden. In der allein­seligmachenden Volksgemeinschaft, mit der die SdP uns beglücken will, würde der Arbeiter kein Mensch, sondern lediglich Objekt der Anordnun­gen der diversen Führer sein. Vom Betriebe an­gefangen, in dem der Unternehmer als Betriebs­führer fungiert bis hinauf zu den höchsten Stel­len des Staates hätte er niemals das Recht, in bezug auf seine Interessen miibestinunend oder gar führend zu sein. Immer würde er von irgendeinemFührer" geführt oder richtiger ge­sagt, kommandiert werden. Der Arbeiter würde in dieser Gemeinschaft zum Schaf degradiert, da« unter allen Umständen seinem von oben bestimm­ten Leithammel gehorsam zu folgen hat." Dieser klare und grundsätzliche Standpunkt GewcrlschaftSpressc ist sehr zu begrüßen.

Einvernehmen über die

Nur Rossen um 4 KC verteuert Prag . Die Festsetzung der Getreidepreise, die vor genau einem Jahr zu einer gänzlich unerwar­teten Regierungskrise geführt hatte, ging Heuer ohne größere Schwierigkeiten vor sich, so daß zum ersteumale der BerwaltungSrat der Getreidcgesell» schäft sich am Donnerstag s e l b st über die Preise einig wurde und die Regierung, die ja ge­nug andere Sorgen hat, mit dieser delikaten Frage gar nicht erst befaßt werden muß. Die Aenderun- gen gegenüber dem Vorjahr sind nicht bedeutend. Sie betreffen vor allem eine Erhöhung des R o g» genpreisesum4KL und kleinere Abände­rungen der Abzüge und der Zeitzuschläge. In dem offiziellen Bericht wird hervorgeho­ben, daß die ursprünglichen Preisforderungen der verschiedenen JnteressenteNgruppcn im allgemeinen nicht stark von einander abwichen und von dem Be­wußtsein der Notwendigkeit einer baldigen und zufriedenstellenden Lösung deS ganzen Fragenkom­plexes getragen waren. Die Verhandlungen führ- ten zu einem vollen Erfolg. Dieser Antrag, dessen Durchführung von der Voraussetzung abhängt, daß die Bedingungen sür tzjg.MnlagorMg der eiserge« Weizenreserve die

gleich«» wie bisher bleiben werden, enthält gegen den vorjährigen Zustand nachstehende Arnderun- gen: Bei Weizen ist der Ankaufspreis(Parität Prag ) derselbe wie im Vorjahr, und zwar mit 164 KC, angesetzt, der WeizenverkaufSpreiS mit 182 KL, also um 50 Heller gegm das Vorjahr niedriger, der Beitrag deS Landwirtes, der vom GrundankaufSpreiS abgezogen wird, ermäßigt sich von 4 auf 2 KC? die Terminzuschläge werden ins­gesamt auf 6 von 8 KC im Vorjahr reduziert. Der RoggenankaufSpreis wird von 135 KL Parität Prag auf 130 KL erhöht, der RoggrnverkaufS- preis von 136 auf 140 KL, die Trrminzuschläge, die insgesamt im Vorjahre 8 KL betrugen, wer­den auf 5 KL herabgesetzt, wobei dieser Gesamt­betrag wie folgt verteilt ist: im September 2 KL, im Oktober 1 KL und in den weiteren 4 Monaten je 56 Heller. Die Gersten- und Haserpreise blei­ben unverändert. Bei MaiS werde» der Ankaufs­preis um 5 KL, der Verkaufspreis um 3 KL und die Zuschläge insgesamt um 3 KL reduziert. Dieser Antrag wurde stimmeneinhellig ange-

Ole Lohnklassen-Statlstlk vom Mal 1938 Die Zentralsozialversicherungsanstalt veröf- ftntlicht soeben die Uebersicht über die Beschäfti­gung und die Versichertenbewcgung im Monat Mai. AuS der Einreihung der Versicherten in die Lahnklassen ist zu entnehmen, daß die günstige Entwicklung im Vergleich zum Vorjahre angehal- »en hat. Ueber den Stand der Versichertcnlöhne im Mai 1038 im Vergleich zum Mai 1035 und 1030 unterrichtet die folgende Tabelle. ES betrug der Anteil der Versicherten an den einzelne" Lohn klassen: Klasse 1088 1035 1080 Prozent der Gesamtversichcrten

Mai

1

11.08

11.43

8.81

2

10.55

24.74

15.82

3

14.53

17.45

14.84

4

11.70

12.32

11.21

5

11.34

0.60

11.15

6

7.52

6.37

8.50

7

4.06

3.84

5.61

8

3.67

8.18

4.00

0

3.38

2.67

4.43

10

12.18

8.45

14.64

In den nied

rigsten drei

Lohnklassen

waren

nach im Mai 1038 45.16 Prozent der Gesamt­versicherten versichert, lvährend ihnen im Mai 1080 nur 30.47 Prozent angehörten. 3n den oberen drei Lohnklassen waren im Mai 1038 10.28 Prozent versichert, lvährend es im Diai 1030 23.07 Prozent waren. Das Zurückbleiben der Versichertcnlöhne hinter dem Stand vom Mai 1080 ist also noch recht erheblich. Trotzdem scheint es, als ob das llufsteigen in die höhere» Lohn­klassen schon sein Ende erreichen sollte. ES ist zu beobachten, daß seit Jahresbeginn der prozentuale Anteil der in der zehnten Lohnklasse Versicherten an den Gesamtvcrsicherten zurückgcht. ES waren in der zehnten Lohnklaffe, als in der höchsten, in Prozent aller Versicherten versichert: Jänner«. 12.45% Feber.... 12.20% März«... 12.22% April.... 12.28% Mai 12.18% Wenn auch im Mai die Verschiebung auS den un­tersten Lohnklaffcn in die mittleren und höheren mit Ausnahme der zehnten Lohnklasse noch ange­dauert hat, so scheint die rückläufige Entwicklung in der zehnten Lohnklasse doch der Ausdruck dafür zu sein, daß an dem Widerstand des Unterneh­mertums die Aufbesserung der Löhne zum Still­stand kommt.

Neuer Hlifsfonds-Entwurf? Das Landwirtschaftsministerium hat, Blät­termeldungen zufolge, einen neuen Entwurf für einen landwirtschaftlichen Hilfsfonds auSgcarbei» tet. Darnach soll der beabsichtigte daniit verbun­dene KolonisationSfondS fallen gelassen worden sein. Die jährliche Dotierung soll auf 65 Millio­nen erhöht werden. Der Betrag soll durch eine Kunstdiingerabgabc, einen Beitrag deS Gctreide- »nonopols auS dem Verkaufe von Futtermitteln, ferner einen Beitrag aus den» Umsatzsteucrpau« schal der Spirltusgescllschaft, des Fonds für die Bodenreform und aus dein Ertrag der staatlichen Wälder und Güter aufgebracht werden. Bis der Entwurf vorliegen wird, werden wir dazu Stel­lung nehmen. ES scheint nur, daß er wieder, wie der vorhergehende, unannehmbar sein dürfte.'

* Ständiger Rückgang der bäuerlichen Siedlung In Deutschland Wirtschaft und Statistik" veröffentlicht die Zahlen über daö Ergebnis der bäuerlichen Sicd- lung 1037 in Deutschland . Daraus geht hervor, daß insbesondere die Zahl der Neusiedlungen stark zurückgegangen ist. erfolgten 1785 Neubildun­gen von Bauernhöfen mit einer Fläche von 35.000 Hektar. Den Anlicgcrsiedlungc» wurden in 12.100 Fällen 22.800 Hektar zugcteilt. Folgende Uebersicht gibt Aufschluß über die Entwicklung dec letzten Jahre:

Neusiedlungen

Anlicgcrsiedlungen

Zahl

Hektar

Zahl

Hektar

1032

9.046

101,026

0.136

17.767

1033

4.914

60.207

8.480

17.047

1084

4.931

74,102

13.654

27.056

1935

3.905

68.338

13.156

23.145

1936

3.300

60.000

10.000

22.000

1937

1,785

' 35.000

12,100

22.800

Als besonderer Grund

für den

Rückgang

wird angeführt, daß das zur Verfügung stehende Land für andere öffentliche Zwecke gebraucht wird; wahrscheinlich für Kasernen, Flugplätze u. ä. Fer­ner wird auf die Verteuerung der Baukosten ver­wiesen, was allerdings bei anderen Bauten kein Grund zur Unterlassung ist.

Man erhält für

KS

100 Reichmark(Noten).

. 568.

100 Reichsmark(Münzen)

e

. 817.50

100 rumänische Lei...

a

. 19.45

100 polnische Zloty.,

. 546.50

100 ungarische Pengö.,

e

. 623.50

100 Schweizer Franken.

s

. 663.50

100 französische Francs,

, 82.20

1 englisches Pfund..

.. 143.76

1 amerikanischer Dollar.

U

. 28.80

100 italienische Lire.,

167.40

100 holländische Gulden.

. 1597.

£ 100 jugoslawische Dinare,

e

. 64.80