Nr. 175.
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Vorwärts
Berliner Volksblatt.
16. Jahrg.
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Redaktion: SW. 19, Beuth- Straße 2.
Die Terroristen an der Arbeit.
Marg hat einmal von den in Trades Unions organisierten englischen Arbeitern gesagt, sie seien die Preisfechter des gesamten Proletariats der Welt gewesen. Von den dänischen Unternehmern können wir heute mit gleichem Recht sagen: sie sind die Preisfechter des internationalen Unter nehmertums. Dänemark Die Massen Aussperrung in ist keine nationale Angelegenheit, sie ist in einem Maße wie kein früherer Klassenkampf zwischen Arbeitern und Kapitalisten eine internationale Angelegenheit, ein internationaler Kampf.
Die dänischen Geldprogen würden sich nimmermehr zu diesem Feldzug gegen die Klassen- Organisation der Arbeiter entschlossen haben, wenn sie nicht im Voraus sich der Unterstützung ihrer Klassen und Standesgenossen in den übrigen Kultur- und Industrieländern versichert hätten. Namentlich in dem stammberwandten Deutschland , wohin die dänischen Arbeiter gern wandern( nicht aus wandern), hatte man das Terrain vorher sondiert und die bündigsten Zusagen kräftigster Unterstüßung empfangen. Insbesondere hatte man die Zusage, daß kein ausgesperrter dänischer Arbeiter in Deutschland Beschäftigung erlangen würde. Die Aussperrung der Arbeitswilligen der Arbeit von war also gleich von vornherein mit einer Aussperrung vom Brot, mit dem wirtschaftlichen Interdikt verbunden. Wir wissen, daß die Zusage gehalten worden ist. Das Sprüchwort von der Ehrlichkeit unter Dieben gilt auch für die Zunft der Arbeitgeber. Und nicht bloß ist die Zusage gehalten worden- nein, auch in jeder Weise hat das ausländische Unternehmertum die dänischen Kollegen
unterstützt: fie angefeuert, angeftachelt, aufgeftachelt, für den unbarmherzigsten Terrorismus scharf zu machen gesucht. Die Briefe der König Stumm und verwandter Seelen, die, ähnlich, wie weiland der gar von Saarabien den Hamburger Reedern während des Hafenarbeiter- Streits, den dänischen Prozen Mut zusprechen und sie ermahnen, nicht eher zu ruhen, bis die„ rebellischen" Arbeiter vom Hunger auf die Stnie gebracht und gezwungen sind, ihre
einzige Waffe: die Organisation die Organisation zur Ausübung
autres
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des Koalitionsrechts zu zerbrechen- pour encourager les um den Arbeitern der anderen Länder als warnendes Beispiel zu dienen diese Briefe zu lesen, das wäre ein kulturgeschichtliches Studium. Wir tennen ja schon den kulturgeschichtlichen Wert Stummscher Briefe, wenn ihnen auch, wie das Gericht festgestellt hat, tein geistiger Wert innewohnt, so daß fie fein geistiges Eigentum bilden tönnen.
Das Zureden und Heßen, verbunden mit der thatkräftigen Unterstützung durch allgemeines Aussperren der Ausgesperrten, hat denn auch seine Wirkung nicht verfehlt; die dänischen Arbeitgeber fühlen sich auf der Höhe ihrer internationalen Mission, und zu den 40 000 schon Ausgesperrten wollen sie jetzt noch weitere 15 000 aussperren, damit die Brotrationen verringert werden müssen, und der Hunger seine Arbeit rascher verrichtet.
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Hunger! Nicht der Hunger, welcher der beste Koch ist für den, infolge von Ueberfütterung, an Appetitlosigkeit leidenden Reichen nein, der Hunger, welcher den Magen zernagt und in das Mark der Knochen hineinbeißt der grausamste, gefürchtetste Feind der Armut, und der zur Armut verurteilten Arbeit. Der Hunger, dieser mächtigste Bundesgenosse des Kapitalismus, dieser Bändiger der stärksten Kraft und der festesten Entschlüsse, diese trockene Guillotine, die, wie wir früher schon sagten, weit qualvoller ist, als die nasse, und die ihr Ziel sicherer trifft, als das Schwert und die Kugel: er, der hunger, der allbezwingende Würger, ist die Hauptstüze, ist das Hauptwerkzeug, die Hauptwaffe des modernen Terrorismus. Was ist verglichen mit diesem Schreckmittel die Guillotine der alten französischen Revolution, die Mitrailleuse, die zu Hunderten, zu Taufenden die Männer, Frauen und Kinder der Kommune hinmähte, wie im Juni die Grashalme von der Sichel gemäht werden? Kein Despot des Altertums und der Neuzeit hat gleichen Terrorismus geübt, konnte und kann gleichen Terrorismus üben, wie der moderne Despot von Kapitalismus Gnaden, dem Leib und Seele„ seiner" Arbeiter gehört, und für den die Arbeiter nicht Menschen sind, sondern Sachen, mit denen er thun kann, was er will.
Nur eine Möglichkeit giebt es für den Arbeiter, sich aus der Bastille dieses absoluten, unbeschränkten Despotismus zu retten,
sein Menschenrecht ihm gegenüber zu bewahren. Diese einzige Möglichkeit liegt im Soalitionsrecht. Das Koalitionsrecht wird deshalb auch ingrimmig von dem Unternehmer- Despotismus gehaßt. Es den Arbeitern zu rauben, ist das Ziel des UnternehmerDespotismus, und der Zweck des Unternehmer- Terrorismus in allen Ländern des europäischen Festlandes. In Deutschland Knebe lung der Arbeiter, durch die der Unternehmer- Despotismus mit einem Male sein Ziel erreichen soll- in Dänemark diese Massen= Aussperrung, durch die wider Recht und Gesetz den Arbeitern ihre beste Wehr und Waffen zerbrochen werden soll.
Ueber 55 000 Arbeiter die Folter des Hungers verhängt, weil fie von ihrem gesetzlich verbrieften Naturrecht Gebrauch machen und dieses Schredenssystem verhängt unter dem Beifall des Unternehmertums aller Länder des europäischen Festlands! Kann der Terrorismus, kann die Gesetzlosigkeit, kann die Unmenschlichkeit des kapitalistischen Unternehmertums handgreiflicher dargethan, in grellerer Beleuchtung gezeigt werden?
Sonnabend, den 29. Juli 1899.
Maße unserer Kräfte, denn ein Sieg des dänischen Unternehmer- Terrorismus wäre gleichbedeutend mit einem Sieg des deutschen Unternehmer- Terrorismus! Drum, Hilfe den dänischen Brüdern!
Expedition: SW. 19, Beuth- Straße 3.
öffentlich klar zu machen, daß die Gunst des Volkes nicht dem wirklichen Regenten gehöre, sondern dem unberechtigten Thronanwärter.
Der Fall zeigt nicht nur, wie man heutzutage den ur Und nieder mit der Schreckensherrschaft des inter alten Hofgeist aus der Zopfzeit sinnig mit der modernsten nationalen Kapitalismus ! Technik des Inserierens vereint, sondern er beweist auch, mit welchen eigenartigen Mitteln man gegenwärtig das monarchische Gefühl zu stärken meint.
Der Kampf um Biesterfeld. Vor einigen Monaten wurde auf einen merkwürdigen Fall von Politik im Gothaischen Hoftalender hingewiesen. In der Vorrede der Redaktion zum Jahrgang 1899 fanden sich folgende Bemerkungen:
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Tiefgehende Veränderungen in dem genealogischen Teile des Hofkalenders find nicht vorgenommen worden, wenn auch in diesem Jahre, wie schon oft, mannigfaltige Versuche- Teil unter Drohungen gemacht worden sind, die Nedaktion von ihren alten bewährten Grundsäßen abzubringen und den Hofkalender Sonderbestrebungen dienstbar zu machen. Es sei auch hier darauf hingewiesen, daß der Hofkalender nie Politik getrieben hat noch treiben wird. Er hält sich einfach an die vollendeten Thatfachen und verzeichnet sie historisch möglichst getreu. Irgend welche Bevorzugungen oder Parteinahme findet nicht statt. Dagegen hat er oft genug schon Schutzlofen gegen seiner Meinung nach un berechtigte Angriffe dadurch Schuß gewährt, daß er an dem bisherigen Wortlaut festhielt."
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Bitterer Zucker. -st- Wien , 27. Juli. Das Ministerium Thun- Kaizl hat den Bogen überspannt. Nachs dem sich die guten Oestreicher zwei Jahre lang die entwürdigende Berordnungswirtschaft ohne Murren gefallen haben lassen, so meinte die Regierung wohl, es könnte ihnen alles, also selbst die verfassungswidrig vollzogene Auferlegung neuer Steuern, zugemutet werden. Nur so ist es zu erklären, daß die Regierung sich vermessen hat, die Steuer auf Zucker mittels des§ 14, also ohne Parlament, um fast die Hälfte zu erhöhen. Aber wenn auch die politische Reife der durchschnittlichen Oestreicher so geartet ist, daß Verlegungen der Verfassung hier gleichmütig hingenommen werden: Da es an den Geldbeutel geht, werden selbst die Leute störrig, die sich im allgemeinen über den Mißbrauch mit dem§ 14 nicht aufzuregen vermögen. Nun regnet es, seitdem das Reichs- Gesezzblatt die kaiserliche Verordnung kundgemacht hat, Prozesse über Prozesse. Die Regierung hat zwar den ganzen Polizei- Apparat aufgeboten, um der Oppofition Herr zu werden- die Zeitungen werden toufisciert, die Versammlungen verboten oder aufgelöst, die Die Tragikomödie, die sich in der Redaktion des harm- Beschlüsse der Gemeindevertretungen sistiert; aber man sieht doch, harm- baß lofen Hoffalenders abgespielt hatte, bestand darin, daß sie daß es eine wirkliche und tiefgehende Bewegung ist, die sich da gegen den immer dreister auftretenden Absolutismus regt. der Weisung widerstrebt hatte, die Kinder des jezigen Regenten Borgehen der Regierung Thun war wirklich eine Herausforderung; von Lippe deshalb aus dem Kalender zu streichen, damit ihre es war weder notwendig noch berechtigt. Daß sich der Widerspruch nun so fräftig regt, zeigt also an, daß die Destreicher, dieser vorgeschobene Ebenbürtigkeit nicht anerkannt werde. Bosten der europäischen Kultur, für den Absolutismus denn doch nicht genug verfommen sind.
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Die Gothaische Hofkalender- Redaktion zeigte also eine nicht unrühmliche Widerstandsfähigkeit gegen mächtige Einflüsse. Es ist nicht wahrscheinlich, daß die lauten Proteste die oktroierte Aber Strafe muß sein, und da es nicht gelungen war, den Steuer wegschaffen werden, dazu ist die Gewalt einer fertigen ThatKalender, übrigens ein durch seine statistischen Nachweise sehr sache zu groß. Aber sicher ist, daß sie die Regierung beseitigen nützliches Buch, durch gütliche Ueberredungen zu beeinflussen, werden. Diese Steuererhöhung wird denen, die sie verübt haben, so griff man zur finanziellen Gewalt, man suchte ihn mürbe noch bitter genug werden. Mit dem verfassungswidrigen Ausgleich man ihm künstlich eine Stonkurrenz hat sich die Regierung den Stein um den Hals gelegt, der sie zu machen, inde schuf, zum erstenmal seit seinem Bestehen, seit 136 Jahren. rettungslos in die Tiefe ziehen wird. Die politische int Oestreich ist deshalb fo seltsam, weil die Wie wir den Dresdener Nachrichten" entnehmen, erschien bald Lage ant Ruder befindliche Regierung ganz und gar unmög auf dem Markt ein Buch mit dem Titel: Jahrbuch des hohen Adels, umfassend die Abstammung der lich ist, sich aber stola als„ Unentbehrlich" darstellt. Denn es deutschen landesherrlichen Häuser 2c." sind noch etliche Verfassungsbrüche zu begehen die AusgleichsInteressenten und Kenner der Fachlitteratur konnten, so schreibt bestimmungen über die Bank, über die Balutaregulierung, über die das erwähnte Blatt, nicht begreifen, was die als Verleger ge- Verrechnung des Ertrages der indirekten Steuern werden alle mit zeichnete Verlagsbuchhandlung für Seriegs wissenschaft, G. m. dem§ 14 in Straft gesezt werden, und es wäre wirklich schiver, b. H., Berlin W.( Geschäftsführender Gesellschafter der königlich eine neue Regierung aufzutreiben, die das Werk fortzusetzen bereit preußische Hofbuchhändler Hans Stufittich) veranlaßt haben könne, wäre, das die Herren Thun und Kaizl so glorreich begonnen. Und den Versuch zu machen, mit diesem Jahrbuch den Gothaischen Hof: das merkwürdigste ist, daß diese weiteren Verlegungen der Verkalender zu verdrängen. Der Vergleich ergiebt, daß es außer einigen fassung erst möglich sein werden, nachdem das Parlament heimDer Reichsrat muß im Oktober einnicht neuen, irgend einem heraldischen Handbuch entnommenen Be- geschickt sein wird. aber um die Delegationen zu wählen merkungen über die ursprüngliche Bedeutung der Bezeichnungen Graf berufen werden um und Herzog, nichts enthält als einen fast buchstäblichen Abdruck der er darf im November nicht mehr beisammen sein, weil sonst beiden ersten Abteilungen des Gothaischen Hofkalenders, wobei es die Regierung den Ausgleich nicht zu Ende führen könnte. wahrscheinlich in Ermangelung eigener Quellen bei neuen Er- Wird gegen alle Vernunft die Regierung Thun im Oktober noch am eignissen nur den vorjährigen Jahrgang des Gothaer abschreiben Ruder sein, so wird damit offen zugegeben, daß man den Reichsrat konnte. Dabei kostet das Jahrbuch bei einem Umfange von nur zu keinem anderen Zwecke einberuft, als um ihm die Delegations 190 Seiten 4 M., während der Gothaische Hofkalender, der außer rechte abzulisten, daß man aber die Absicht hat, ihn danach sofort Deshalb konzentriert sich das gesamte dem genealogijchen Teil noch das viel wichtigere diplomatische Jahr wieder heimzubefördern. buch enthält, bei einem Umfang von 1335 Seiten nur 8 M. tostet. politische Interesse heute darauf, ob es möglich sein wird, diese Das Rätsel löst sich allein, aber in überaus charakteristischer Wahlen zu verhindern. Daß es unter Umständen notwendig Weise, wenn man in beiden Handbüchern den Artikel, Lippe" sein kann, steht außer allem Zweifel. Es ginge das freilich nur mit vergleicht. Während im„ Gothaer" selbstverständlich alle Glieder wirklicher Gewalt. Alle Steuererhöhungen mit dem§ 14 sind selbst des Hauses verzeichnet sind, hat der Berliner Kriegsverlags- Hof- nichts anderes als Gewalt, und das Gewalt von oben die Gewalt buchhändler in seinem Jahrbuch allein den Graf- Regenten von von unten hervorruft, ist eine Wahrheit, von der die Geschichte auf Lippe aufgenommen, seine Kinder und andere Glieder des jedem Blatte Kunde giebt.
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Hauses aber unbarmherzig aus der Liste der Lebenden ge strichen. Also allein zu diesem Zwecke mußte die KriegsverlagsDie Transvaal - Krisis Buchhandlung des Herrn Kufittich dem über 100jährigen Gothaischen soll, nach einigen Alarmnachrichten, wieder plößlich brennend Hoffalender ein Konkurrenzunternehmen bringen und das neue Jahrbuch unter ihre Fittiche nehmen. So sicher es ist, daß wirk geworden sein. Bei einer Frage, in welcher politische Momente lich leitende Persönlichkeiten der Sache ganz fern stehen, so so innig mit Börsenmanövern und Aktienspekulationen vercharakteristisch und interessant ist sie für eine bei jeder Gelegenheit quickt sind, ist es ist es außerordentlich schwer, alle Nachfofort fich einstellende liebedienerische Geschäftspraris, die den Personen richten auf ihren wahren Wert prüfen prüfen zu und der Sache, der sie dienen will, in den Augen der unabhängig tönnen. Jedenfalls steht es aber mit beglaubigten und klar Denkenden nur großen Schaden bringt." Nachrichten im grellsten Widerspruch, wenn hiesiges Sensationsblatt unter der großgedruckten Ueberschrift: Krieg zwischen England und Transvaal ? teilweise in fetter Schrift eine Londoner Depesche veröffentlicht, welche „ Die aus Anlaß meines Geburtstages mir übersandten freund den Krieg für unvermeidlich erklärt, wenn die Boeren nicht lichen Glückwünsche, die mir so zahlreich aus dem Lippischen unbedingt nachgeben. So stehen die Dinge denn doch Lande wiederum dargebracht sind, haben mich herzlich erfreut nicht, das Schlimmste, was vorliegt, ist eine Tischrede, und sage ich auf diesem Wege meinen aufrichtigsten Dank die der englische Minister Balfour gehalten hat und über für dieselben. Adolf, Prinz zu Schaumburg- Lippe . Bonn , Palais die der Telegraph also berichtet: Schaumburg, den 21. Juli 1899."
Zu diesen erbaulichen Enthüllungen, die gerade in ihrer vorsichtigen Formulierung deutlich reden, nehme man folgendes Inserat der Lippischen Landeszeitung" vom 26. Juli:
Der durch den Schiedsspruch des Königs von Sachsen seines Anspruchs auf den Thron von Lippe verlustig gegangene Prinz bringt sich den„ Unterthanen" seines siegreichen Rivalen auf dem Wege des Zeitungsinserats in empfehlende Erinnerung. Er beruft sich auf die Sympathien, die er in um zu zeigen, wer seinem ehemaligen Lande genießt- eigentlich der angestammte" Herrscher sei. Wenn die 1866 widerrechtlich entthronten Fürsten von Hessen und Hannover derartige Kundgebungen erlassen hätten, Der Kampf, den die dänischen Arbeiter gegen die so würde Bismarck schleunigst Abwehrmaßregeln verlangt haben, Hungertattit des fatten Unternehmertums führen, ist der näm- obwohl das doch ihr gutes Recht gewesen wäre und derartige liche Stampf, wie der Kampf der deutschen Arbeiter gegen die Dantjagungen begründete Antworten auf wirkliche Sympathiegeplante nebelung. Beides ist ein Kampf; und darum Kundgebungen gewesen wären. Jetzt nimmt ein durch rechtgebietet uns das Klasseninteresse ebenso wie die Humanität, den lichen Schiedsspruch seiner unbefugten Ansprüche entledigter dänischen Genossen Hilfe zu gewähren, Hilfe im äußersten Prinz für sich das Recht in Anspruch, dem legitimen Fürsten
Bei einem Luncheon der fonservativen Partei, welches am Donnerstagnachmittag stattfand, hielt Balfour eine Rede, in welcher er ausführte, die Transvaalfrage sei geeignet, sowohl der britischen Regierung wie der konservativen Partei Sorge zu bereiten. Es wäre ein Irrtum, wenn man die Angelegenheiten Transvaals so betrachten wolle, als wären sie die eines isolierten Staates.„ Wir müssen“, fuhr Redner fort,„ nicht nur die Klagen der Uitlanders in Erwägung ziehen, sondern auch die Reaktion derselben auf unsere Kolonien. Gladstone und sein Kabinett würden niemals Transvaal die Unabhängigkeit wiedergegeben haben, wenn sie nicht geglaubt hätten, daß die Republik der englischen und der holländischen Rasse gleiche Vorrechte einräumen würde. Die Regierung Transvaals hat indessen nicht die Politik befolgt, zu der sie sich 1880 verpflichtet hat. Daher rühren alle gegenwärtigen Schwierigteiten. Wenn unsere unendliche Geduld und alle Hülfsmittel der Diplomatie sich unwirksam erweisen, den Knoten zu lösen, müssen andere Mittel gefunden werden. Man hört jedoch, daß Transvaal bereit ist, den Interessen