»(Seite 4 SamStag, SS. Juli 1938 Nr. 171. Agesneui-keikN' Das Uabermlkroskop Noch interessanter Ware es, einen Flug rund um die Welt über die zwei Pole(Entfernung 40.000 Kilometer) mit nicht mehr al» zwei Zwisihesilän« düngen zu unternehmen. Unsere Erfahrung spricht dafür, daß in Zukunft alle Fernflüge in der Sira» tosphäre d. i. in einer Höhe zwischen 9000 und 10.000 Meter durchgeführt werden. Dann wird sich der Flieger nicht mehr in unbedingter Ab­hängigkeit von den metereologischen Verhältnissen befinden. Uns scheint e» das, der Kampf um die Aufstellung des Weltrekordes im Fernflng sich gerade in diesen Höhen abspielen wird und das mit großen Geschwindigkeiten. Erdumfllegung Uber die Pole Absichten der Sowjetflleger Anläßlich des Jahrestages der FlugeS der sowjetischen   Flieger Gromow, Jumaschew und Ganilin auS der UDSSR   nach den USA   iiber den Nordpol  (10.148 Kilometer) brachten die Sow» jetzeitungen ausführliche Artikel der Flugteilneh­mer. Bei dieser Gelegenheit schreibt Gromow in einem Artikel:Wir haben uns natürlich mit der von uns im Vorjahr erzielten Leistung nicht zu­frieden gegeben. Nach eingehendem Studium de» Problems der Fernflüge gelangten wir zur Schlußfolgerung, daß alle Möglichkeiten für die Schaffung eines Flugzeuges vorhanden sind, mit dem alle Rekorde der Fernflüge im Kreisflug, in gerader und Zickzack-Linie ohne Treibstoffergän- zung und ohne Zwischenlandung brechen kann. Es ist möglich, einen Flug auf unserer alten Flug­strecke aus Moskau   über den Nordpol   nach Süd­ kalifornien   ohne Zwischenlandung und Treibstoff­ergänzung und nach Moskau   zurück vorzunehmen. Diese Strecke dürfte etwa 20.000 Kilometer be­tragen. 2n diesem Falle wird das Flugzeug sei­nen Flug über den Wolken in 8000 bis 10.000 Meter Höhe nehmen müssen, wobei die Gefahr einer Vereisung de» Flugzeuge» beseitigt wird. Ein Militärlastauto verunglückt Ein Toter, sechs Verletzte Prag.  (TNO) Am Donnerstag, den 21. Juli, gegen 11 Uhr stürzte auf der Straße bei der Gemeinde Dkevöice bei BrandhS an der Elbe  ein Militärlastauto um, auf dem sich zwölf Solda­ten unter dem Kommando eines Leutnants befan­den. Zu dem Unglück kam es auf der teilweise auf­geweichten Bezirksstraße beim Verlassen einer sehr mäßigen Kurve. Obzwar der Wagen bloß mit einer Geschwindigkeit von 30 Kilometer fuhr, kam er auf der unebenen Fahrbahn ins Schleudern, ohne daß e» dem Chauffeur gelang, die normale Fahrt wieder herzustellen. DaS Auto überschlug sich, wo­bei von den Insassen vier Soldaten leicht und zwei ernstlich verletzt wurden. Der Soldat Frantibek B ä L a wurde getötet. Die Verletzten wurden zu­nächst mit einem Zivilauto in die Militärpflege- änstalt und von dort ins Divisionsspital überge« ührt. Der Wagen blieb fahrtfähig und kehrte rasch zurück. Und noch«in Unglück Prag  . Freitag um 7.18 Uhr kam cS bei Belkä Chuchle zur Havarie eines Militärpersonen« antoS, in welchem drei Angehörige des Artille­rieregimentes in Ptibram saßen. In einer Reihe von Wagen, welche die Fahrt von der Akzise fort­setzten, bremste plötzlich heftig ein vor dem Militär­fahrzeug fahrendes Auto. Deshalb war auch das Militärauto gezwungen, rasch die Geschwindigkeit herabznsetzen. Dadurch geriet der Wagen auf der feuchten Straße ins Schleudern und fuhr aus der Fahrbahn direkt gegen ein schweres Lastauto, das auS der entgegengesetzten Richtung kam. Bei dem Zusammenstoß wurden alle drei Insassen des Mi­litärpersonenautos verletzt. ES sind da» Kapitän S k ä ch a, der Leutnant des WirtschaftSdienste» Eule, und der Soldat K o h ä r. Die Verletzten tvnrden sofort in das Prager   Divisionsspital über­geführt, wo ihnen sofort ärztliche Behandlung zu­teil wurde. Ein schworst Autounglück ereignete sich vergangenen Mittwoch, gegen drei­viertel S Uhr abends vor der Hammerbrücke   in Oberaltstadt  . Der in Trautenau   beschäftigte Tischlergehilfe K u p s l y Alois aus Jungbuch befand sich auf feinem Fahrrad auf dem Heim­wege; beim Ueberholen eines Pferdes erlitt er einen Schlauchdefekt, durch welchen da» Pferd scheu wurde und nach ihm ausschlug. DaS Fahr­rad kam unter daS im gleichen Augenblick ent­gegengesetzt fahrende Auto der Frau Posselt au» Trautenau   zu liegen und Kupsky wurde, da die Autolenkerin nicht sofort bremste, auf den Kühler de» Wagen» geschleudert. Frau Posselt, die den Wagen steuerte, fuhr mitKupskyam Kühler noch 22 Meter weiter in den Straßen­graben, prallte an einer Ueberbrücknng an und schleuderte Kupsky an eine Mauer. Kupsky wurde mit zertrümmertem Schädel in» Trautenauer Krankenhaus eingeliefert, wo er drei Stunden später starb. Frau Posselt wurde durch die ge­brochene Volantstange am Leib verletzt und erlitt eine Gehirnerschütterung. Trauerfeier für Otto Bauer   in Bad Stos Einer Anregung folgend, die von dm deutschen Sozialdemokraten in der Gemeinde und einem Teil der Gäste de» Sanatorium» Sw» aus­ging, veranstaltete die Verwaltung des Bade» am vergangenm Montag eine schlichte, eindrucksvolle Trauerfeier für Otto Bauer  . Im Anstaltssaale, der mit schwarzen! Tuch und Blattgrün dekoriert war, hatten sich die einheimischen Sozialisten, zahlreiche Gäste und da» Personal de» Sanatorium»«ingefunden. Nach der ungemein herz­lichen und' warmen Eröffnungsansprache de» Verwal­ter» der Anstalt, Karol S v i! t l t k, trug da» Musik« korp» der Messerschmiede von Sto» einen Trauer­marsch vor, worauf Roth   da» von Josef Hofbauer  verfaßte GedichtEmigranten" sprach. Die Gedenk­reden hielten in tschechischer, deutscher uiw ungarischer Sprache Prof. Patzak, Hofbauer und Ri* pässy. Rezitationen der Mitglieder de» National­theater» in Prag  , Bydra und Chvälobä, bereicherten da» Programm in wirkungsvoller Wesse. Am Schluß der Feier hörten die Anwesenden stehend die vom Muflkkorp» gespielte.Marseillaise" an. Die Veranstaltung dieser Gedächtnisfeier, die nicht nur mif die sozialistischen, sondern auch auf die indifferenten Zuhörer starken Eindruck machte, er« wie» auf» neue, in welch gutem Geiste die Heilanstalt in Sto» geleitet wird. Im Laboratorium für Elektronenoptik von Siemens L Hälfte wurde jetzt von den beiden Er­findern Bodo von BorieS und Ernst RuSka   ein Uebermikrofkop herauSgebracht, dessen Entwick« lungSmüglichkelten sich noch nicht absehen lassen. Schon jetzt erzielt man 80.000fache Vergrößerun­gen, die jedoch so scharf sind, daß man sie auf Gesamwergrößerungen von 100.000fach und mehr vergrößern kann. Durch diese außerordent» lichevergröherungSmöglichkeit kann man gefähr­liche Krankheitserreger sichtbar machen, die bisher noch nie eine» Menschen Auge gesehen hat, und Dinge erkennen, die sich in einem Größenbereich der hunderttausendstel und millionstel Millimeter obspielen. Wegen der großen Bedeutung, welche die Uebermikroftopie für diele Gebiete der Dissen« chast und Technik hat, ist da» mit Elektronen« Wahlen arbeitende Uebermikroflop so eingerichtet, daß drei Forscher gleichzeitig da» Bild beobachten können. betätigen, wo ihm bereit» eine Reihe von Ber« waltunaSratSstellen angetragen wurden, und auch seine' Memoiren schreiben. Um die Rückkehr de» Exkaisers. Die eng« lischt ZeitschriftNew Revue" behauptet, daß ein deutscher Adeliger, dessen Name nicht genannt wird, in der letzte» Zeit einigemal Doorn besuchte. Die Besuche galten der beabsichtigten Rückkehr Wilhelm lk. nach Deutschland  . Dieser solle an­geblich lediglich versprechen, daß er sich politisch nicht exponieren tvolle, worauf ihm die Rückkehr gestattet werden würde. Die eigentliche Ursache dieses Schrittes erblickte man darin, daß Hitler durch die Rückkehr Wilhelms einen weiteren Punkt deS Versailler Friedensvertrages beseitigen tvolle. Wilhelm soll erklärt haben, daß er an eine Rückkehr nach Deutschland   nicht denke, solange die Monarchie nicht erneuert werde. Ein neuer Spanienfilm. Der amerikanische  Schriftsteller Ernest Hemingway  , der seit Beginn de» Kriege» in Spanien   tveilt und den Reportage­filmSpanische Erde" gedreht hat, arbeiten ge­genwärtig an einem neuen Spanienfilm. Mehrere tausend Meter Film sind an den verschiedenen Fronten bereits gedreht worden. Die Hauptrolle wird Robert Montgomery   spielen, die berühmte« sten Schauspieler Hollywoods   tverden im Film mitwirken: Luise Rainer  , Frederic March  , Joan Cratvford, JameS Cagney  , Leo Carillo, Paul Muni  , Franchet Tone, Eddie Cantor  . Der Film wird von den Schauspielern auf eigene Verant­wortung und auf eigene Rechnung hergestellt. Die genannten Filmschauspieler gehören fast alle dem Spanienkomitee von Hollywood   an. Regisseur Wyler, ein Schweizer  , wird dir Inszenierung leiten. 100.000 Franks geraubt. In einer Mar« sailler Vorstadt überfielen Freitag fünf mattierte und bewaffnete Banditen drei Angestellte eine» Unternehmen» für öffentliche Arbeiten, die in einer Marseiller Bank die wöchentlichen Lohngel­der geholt hatten. Die Ueberfallenen mußten 100.000 Franc» den Räubern überlassen, die in einem Kraftwagen entkamen. Weder Gefrorene»,«och saure Gurke« für So- koltumrr. Die Sanitättsektion der Sokolgemeinde hat ihren Rechenschaftsbericht über die Nahrungs­mittelversorgung beim Sokolkongreß fertiggestellt, der einige interessante Einzelheiten über die Organisation der Massenverköstigung enthält. Bei der Zusammen­stellung de» Speisezettels für die Jungtürner wurde streng darauf geachtet, daß die Speisen für den kind­lichen Magen verdaulich seien. Deswegen wurde die : Speisenfolge von einem Dozenten für Kinderheilkunde festgesetzt. Die beim Kochen verwendeten Rohstoffe mußten garantiert frisch sein: so wurde da» Fletsch direkt von den Schlachthöfen bezogen und sofort ver- : arbeitet. Mit großer Strenge wurde darauf geachtet, l daß keine Speise verabreicht wurde, die schon vor ; einigen Stunden zubereitet worden war. Alle Spei- senreste wurden verschenkt oder vernichtet, nicht» wurde auf den nächsten Tag aufbewahrt. Der Ver­kauf von Gefrorenem und sauren Gurken auf dem Stadion war überhaupt verboten, weil nach den Er­fahrungen der letzten Kongresse gerade diese Lecker­bissen die häufigsten Magenbeschwerden bei den Turnern hervorgerufen hatten.(DND) Ermäßigt« AufbewahrungSgeiühr für da» Ge­päck der Geschäftsreisenden. Jene Geschäftsreisen­den.die sich mit einer von der Handel»- und Ge« Werbekammer ausgestellten Legitimation auSwei« sen konnten, hatten bisher Anspruch auf ein» 50prozentige Ermäßigung der Aufbewahrung»gebühr von Gepäckstücken in den Bahnhofsgarderoben. Wie un» die Union   der Geschäftsreisenden und Berireter mitteilt, werden ab 1. Jänner 1989 laut dem Erlaß des EisenbahnmlnisteriumS Nr. 29.455 nur jene Geschäftsreisenden diese Ermäßigung erhalten, die sich mit einer durch ihre GewerkschastSorganIsasion bestellten Halbjahreskarte ausweisen können. Bon der Fürsorgerinnenschule. Da» Mini­sterium für öffentlicher Gesundheitswesen und Kör« Pererziehung verlängert die Anmeldefrist für deutsche Hörerinnen de» neuen Lehrganges an der staatlichen Masaryk  -Schule für Gesundheits­wesen und Sozialfürsorge in Prag   bis zum 15, August d. I. Die gestempelten Gesuche der Absol« vcntinncn von Mittelschulen, belegt mit einer Ab­schrift der Reifezeugnisse», der Staatsbürgerschafts­bescheinigung, dem Tauf- oder Geburtsschein und einem amtsärztlichen Zeugnis, nimmt die Direktion der Schule in Prag   XH, Ruskä 2881, entgegen, die auf Ersuchen auch nähere Informationen erteilt und gedruckte Prospekte verschickt. Fahrprei»ermäß!gung für HopfenvflÜcker. Pom Landesarbeitsamt in Prag   wird amtlich verlautbart: Anweisungen für Hopsenpslücker für die zulällig« FahrpreiSermäßiguim auf den Staatsbahnen werden zu 20 Heller für Stück ausschließlich in den Bezirksan st alten für unenl« geltliche Arbeitsvermittlung verkauft. Die Bartieführe'r(Führerinnen) von Bflückerpartien sollen sich rechtzeitig diese Legitimationen dort besorgen. In den erwähn­ten Bezirksanstalten erhalten sie auch ein Flugblatt, in welchem auch eine B elehrung über die für Hopsenpslücker geltenden Begünstigungen bei Bahn­fahrten enthalten sind, nach welcher sich diese genau zu richten haben, weiter dieBedingungen" de» Ar« beitSvertrage» für die beurige HopfenvMcke. Par­tien. welche keine im voraus gesicherte Arbeitsstelle bei der Hopfenpflücke haben, dürfen keine Anweisun­gen ausgestellt werden. DaS Wetter. In Mitteleuropa  , wo sich kühle maritime Luft mit den warmen kontinentalen Lust­massen durchmischt, herrscht bereits seit mehreren Ta­gen ungünstiges und regnerisches Wetter. Die Tem­peraturen liegen dabei und zwar besonders in Böhmen  unter dem Normalwert. Freitag hat ei sich auch in den Karpatbenländen abgekühlt. Eine durchgreifende Besserung ist vorläufig noch nicht zu erwarten. Wahrscheinliche» Wetter Sam  »taa: Borwiegend bi» wechselnd bedeckt mit örtlichen Regen­fällen oder Gewitter. NachmittaaStemverawren um 20 Grad. In der Nacht ziemlich kithl. Westwinde. Wetteraussichten für Sonntag: Im ganzen noch Andauern der unbeständigen Witterung, etwa» wärmer. Var heutige Programm der deutschen Sendung Prag  -Melnik  : 10.15 Für die Frau: Traut« Riedl, Komotaur Deutsch« Volkstrachten. 10.89 ist 11.00 Schallplatten. 12.10 Unterhaltungsmusik.(Ge­sang: Eugenie Blna, Klavier: R. M. Mandke.) 18.00 Kreuz und quer durch unsere schöne Heimat, 18.80 Tschechische Violinmusik.(Violine: Egon Ledei, Klavier: Fr. Holeäek.) 19.80 Feierabend, Hörfolge von Multerer. 20.15 Orchesterkonzert und Schall­platten. 22.8028.30 Tanzmusik au» dem Hotel Corso", Marieubad. Brünn  : 18.0018.25 Eine halbe Stunde Kam­mermusik. Mitwirkende: Da» Brünner Streichquar­tett: Karl Brix(erste Geige), Alex. Kuntschner (zweite Geige), Richard Kozderka(Viola  ), Walter Klein(Cello). 182518.85 Schallplatten. Der Erfolg der Erfindung Links: So sah man bisher Eitererreger in tausendfacher Vergrößerung gefärbt unter dem Licht­mikroskop; recht» sieht man Eitererreger jetzt ungefärbt in 20.400facher elektronenoptischer Vergrößerung. Sßdtähmen kauft drei Armeeftugzeuge. Heber Initiative de» Bürgermeister» von Bud« weil, Dr. Neumann, wird unter der Bevölkerung Südböhmen  » eine Sammlung für den Ankauf von drei Armeeflugzeugen durchgeführt. Die Flugzeuge wurden bereit» bestem und werden dem Nattonal- verieidigungSministerium am L8. Oktober d. I. übergeben werden.(DND) Frankenstein britischer Staatsbürger. Der frühere österreichische Gesandte in London  , Fran­kenstein, hat kürzlich die britische   Staatsbürger­schaft erworben. Mit Rücksicht auf seinen unun­terbrochenen mehrjährigen Aufenthalt in Eng­land(Frankenstein war bereit» vor dem Kriege al» österreichischer Handelsattache in London  tätig) wurde sein Gesuch vom Innenministerium unter Außerachtlassung der sonst üblichen Forma­litäten erledigt. Baron Frankenstein, der gegen­wärtig Gast Lord Londonderry» ist, wird dem­nächst eine Reise antreten und erst im Herbst wieder nach London   zuriickkehren. DemEwcning Standard" zufolge Will er sich in der Wirtschaft Melnlk und dieZelt" Seit Monaten treibt dieZeit" ein von ihrem Gesichtspunkt aus neckische» Spiel, da» aber nach den verschiedensten Seiten politisch-mora­lischen(oder unmoralischen) Charakter hat. All« wöchentlich nämlich veröffentlicht da» vornehme Blatt eine Liste jener Künstler und Sprecher, die zwei arische Großmütter und dennoch die Courage haben, am Melnikcr Sender mitznwirken, den bis zum Sieg Henlein  » oder aber bi» zum St. Nim« nicrlcinötag zu boykottieren die SdP sich entschlaf« sen hat. Die also Angeprangerten sollen, da» ist der Sinn dieser schwarzen Listen, sich entweder einschüchtern lassen oder aber es soll ihnen ge­wissermaßen gedroht werden: Na, wartet nur, bis wir... I Erfreulicherweise hat die SdP mit die­ser noblen KampfeSweise gegen Künstler, die sich loyal in den Dienst einer demokratischen Entwick­lung stellen, gar keinen Erfolg gehabt, und die Melniker Station lebt auch ohne da» Protektorat durch die SdP. Die Sache hat aber auch noch eine andere Seite. Eine ganze Anzahl von Künstlern befolgte die Boykott-Parole vom Anfang an, sei e» weil sic Mitglieder der SdP sind, sei e» weil sie sich eben einschüchtern und einreden ließen, daß die ganze Geschichte ja nur ein paar Wochen dauern könne... Darüber sind aber eben Monate in» Land gegangen und die fteiwillig oder unfreiwil­lig Gehorsamen, zum großen Teile arme Teufel, stehen hungernd vor dem Melniker Tor und war­ten, bis ein Wunder e» ihnen aufschließt. Wie wir hören, geht schon seit Langem ein kräftige» Murren durch diese Reihen der Wartenden, lind was bietet ihnen die SdP und dieZeit" unter­dessen? Allwöchentlich die Liste der anderen, die verfemt sind und angesichts derer, so hofft die Zeit", dieBraven" den künstlerischen und ma­teriellen Verlust leichter ertragen sollen. Aber inan dürfte sich in derZeit" wohl klar darüber sein, daß auch diese Geduld einmal ein Ende hatk