«Seite 2 Dien»«»,. 28. Juli 1038 Nr. 173> ten Staaten auf 812 Millionen Dollar geschäht. Ebenso überschreiten in England die Riickznhlun- gen von ans Ausland gegebenen Krediten die Neuverleihungen. In den Jahren 1036-38 haben diese Rückzahlungen nach einer Berechnung von Robert KinderSleg 188 Millionen Pfund betragen, denen nur 112 Millionen Pfund Neuverleihungen gegcnÜberstehc». Obwohl also nut einer neuen Krise von den Ausmatzen jener von etwa 1030-34 gegenivärtig nicht gerechnet werden kann, müssen alle Matznah- mcn getroffen werden, um den Rückschlag in der Weltwirtschaft zu überwinden. Mit großer Initiative ist auch jetzt Präsident Roosevelt vorgegangen. Seine Maßnahmen erstrecken sich:.auf 1. verstärkte Verflüssigung der Kreditmärkte, ko daß Industrie und Landwirtschaft billige Kredite bekommen. 2. direkte Ankurbelung durch öffentliche Ausgaben. 3. den Versuch einer Belebung der privaten Wirtschaft. 4. Steuererleichterungen, um die Wirtschaft zu fördern. Auch in der Tschechoslowakei müßten eine Reihe von Maßnahmen getroffen werden, um so mehr, als durch die. Politik der SdP, die alle Rücksichtnahme auf die Wirtschaft und die Lcbensintcressen der arbeitenden Bevölkerung im sudctcndeutschen Gebiet vermissen läßt, die wirtschaftlichen Verhältnisse im deutschen Grenzgebiet eine fühlbare Verschlechterung erfahren haben. Auch bei uns müssen öffentlich» Jnvestittoneü in großem Matze unternommen werden. Es sei nur an den Antrag der tschechischen und deutschen Sozialdemokraten im Parlament erinnert, der angcnomtnen, aber noch nicht durchgeführt wurde Md dessen Durchführung nun zu betreiben wäre. In den monatelangen Verhandlungen, die über die nationale Frage geführt lverden, sind die wirtschaftlichen Maßnahmen, die erforderlich wären, etwas in den Hintergrund getreten, und cs wäre nun Zeit, nicht nur an die politischen, sondern auch an die wirtschaftlichen Bedürfnisse des sudetcndeutschen Gebietes zu denken. Neben de» öffentlichen Arbeiten, die im deutschen Gebiet unternommen werden müßten, gibt e» auch Möglichkeiten einer industriellen Belebung sowohl durch Förderung des Exports auf auch durch Anlage von neuen In« jduftrien. Da» bedarf allerdings einer politischen Beruhigung, die so wie in der Weltwirtschaft alS auch in der Wirtschaft der Tschechoslolvakei, insbesondere im sudetendeutschen Gebiet, sich günstig auSwirkcn würde. Netas Im Rundfunk Minister für soziale Fürsorge Ina. N-^Las hielt am Sonntag. im RundfMk eine Rede, in welcher er an die Kundgebung des verstorbenen Präsident-Befreier» T. G. Masaryk zum z:hn- jährigen Staatsjubiläum im Jochrc 1028 un- knüpfte, in der dieser betonte, daß die tschechische Frage eine Weltfrage darstelle und daß der Staat Weltpolitik treiben muß, daß aus der Politik jeglicher Chauvinismus auf beiden Seiten ausgeschlossen werden muß und daß nicht nur den Deutschen , sondern auch den anderen Minderheiten die demokratische Gleichberechtigung zuteil, werden soll, daß aber jeder, der die gleichen Rechte verlangt, Ouch die gleichen- Pflichten loyal erfüllen und die Gesehe und die Verfassung respekti-ven muh, den mit denen,. die grundsätzlich gegen die Republik und gegen di« Demokratie. sind,..ist..»in Uebereinkommen nicht möglich. Die Demokratie gelte aber nicht nur in der Politik, sondern auch in der Wirtschaftend in. der Sozialpolitik-und die Humanität sei keine Philantropic oder Almo- scntum, sondern finde in der Entschlossenheit ihren Ausdruck, durch di« Gesetzgebung jedem Bürger einen anständigen Lebensunterhalt zu ermög- lichen. auf die Grundmauern niederbrannten. Autos, die von den Exzedenten in der Stadt oder in der Umgebung überrascht wurden, wurden überfallen und zertrümmert. Für ganz Haifa wurde eine Verordnung«lassen, durch die allen Einwohnern ohne Ausnahme verboten wird, die Häuser zwischen 7 Uhr abends und 6 Uhr früh zu verlassen. Alle nach Haifa führenden Wege wurden verbarrikadiert und sind betvacht. Die Telephonverbindung mit dem Binnenland ist unterbrochen. Ueber ganz Haifa wurde der Belagerungszustand verhängt und starke Militärpatrouillen, die ständig durch die Stadt marschieren, haben eine ver« hätnismäßige Ruhe hergestellt. ES kam zur Verhaftung einer Reihe von Juden, die im Verdachte stehen, Angriffsabsichten zu haben. In Jaffa haben die Araber den Generalstreik zum Zeichen des Protestes gegen das Dorgehen der Sicherheitsorgane eröffnet. An der Grenze zwischen Jaffa und Tel Aviv kam«S Montag zu zahlreichen Gewalttaten, wobei rin Araber durch einen Revolverschuß getötet wurde. Starke Militärpatrouillen bewachen den Rayon beider Städte, um Zusammenstöße zwischen Juden und Arabern zu verhindern. Britische Flugzeuge patrouillieren in dem gesamten Gebiet, dessen Bevölkerung höchst erregt ist. Deir letzten Meldungen zufolge setzt die Polizei die Nachforschungen nach den Urhebern des heutigen Attentates fieberhaft fort. Die Ergebnisse der Nachforschungen werden jedoch streng geheimgehalten. ES «st lediglich bekannt geworden, daß der Mechanismus der Bombe sehr genau war. Mit Rücksicht auf den AuSnahmSzustand in Haifa wurde eine Verfügung erlassen, daß sämtliche Schiffe, die Montag in Haifa vor Anker gehen sollten, in Tel Aviv anlegen müssen. Infolge de» Attentates kam es in Nordpalästina und im Gebiete von Tiberias zu Gewalttaten, bei denen drei Juden getötet und sieben schwer verletzt wurden. Nach amtlichen Meldungen wurden Montag in ganz Palästina 30 Araber und drei Juden getötet und 46 Araber und 14 Juden verletzt. vürzerlcriessrustand in Palästina Haifa.<DNB.) Auf dem Arabergemüse-> schen Geschäften in Brand steckte, von denen vier bis markt wurde Montag vormittag» eine Bombe ge worfen. Nach einer Reuter-Meldung wurden 3i> Personen getötet und 48 verletzt. Die Bomben- explosion fand ungefähr an derselben Stelle statt, wo schon am 7. Juli ein Attentat verübt worden war. D« Anschlag hat unter der Bevölkerung zu ein« Panik geführt. Der Verkehr in den Straßen ist lahmgelegt. Die Bombenexplosion hat in der ganzen Stadt eine große Erregung verursacht. An verschiedenen Stellen kam rö zu Zusammenstößen, bei denen rin Jude getötet und viele Personen verletzt wurden. Patrouillen von Matrosen durchziehe«« dir Stadt. In den letzte» drei Tagen wurden insgesamt 1500 Personen verhaftet. In der Nähe von Nazareth sind zwei Araber erschossen aufgefundrn worden, am Berge Karmel bei Haifa ein Jude. Außerdem brachen in Haifa Montag neun Brände aus. Haifa befindet sich jetzt im Be lagerungszustand. Den letzten Meldungen zufolge wurden durch Steinwürfc mehr als 50 Personen verletzt und 6 getötet. SamStag explodierte in einem Kraftwagen der vor einem der eleganten Kaffeehäuser von Tel Aviv stand, eine Bombe. Sieben Personen wurden verletzt. Kairo . Meldungen aus Palästina zufolge seien in Haifa jüdische Geschäfte und Warenhäu ser in Brand' gesteckt worden. Bier Warenhäuser seien bereit- von den Flammen zerstört worden. Sämtliche Straßen nach Haifa seien gesperrt und die Telephonverbindungen mit dem Innern des Landes unterbrochen. In Jaffa sei Generalstreik auSgerufen worden. Die Zwischenfälle in der Zone zwischen Jaffa und Tel-Aviv nehmen immer mehr zu. Ein arabischer Fußgänger sei durch Re volverschüsse getötet worden. Haifa.(Reuter.) Die Nachricht von der Ex« plosioir einer Bonche auf dem Marktplatz von Haifa verbreitet sich rasch; im ganzen Lande kommt es z«« BergeltungStaten, besonders aber in Haifa , wo die erregte Menge eine Reihe von jüdi« Einrückung schon nach sechs Stunden I In der Sammlung.der Besetze und Verordnungen erschien die Regierungsverordnung vom 15. Juli über die Aenderung und Ergänzung der Wchrvorschriften. Die neu« Verordnung bezieht sich insbesondere auf die Bestinunungen über die Ableistung der Waffenübungen sowie auf dic EinbcrufungSkarten und den Amtsweg bei der Zustellung dieser EinberufungSkarten, ferner auf die Präsentierung der nach dein allgemeinen Einrückungstermin assentierten Wehrpflichtigen, aus Gesuche um vorzeitigen Antritt de» Präsenz- diensteS, aus Gesuche um Aufschub der Waffenübung, wo das NationalverteidigungSministerium Personen, die dauernd in« Ausland wohnen und d, i 32. Lebensjahr überschritten haben, von der Ableistung der Wassenübung überhaupt entheben kann. Versäumt eine Person die Wassenübung infolge Erkrankung ununterbrochen durch mehr als 14 Tage oder mit Unterbrechungen durch mehr als 28 Tage, hat sie die Wassenübung in der nächsten UebungSpcriode fortzuschen. Versäumnisse durch Krankheit bis zu 14 Tagen werden nicht ersetzt. Dauert die Versäumnis länger an, ist die ganze Zeit sofort nach Schluß der Wassenübung zu ersetzen. Reservisten und Ersatzreservisten «verden zu Waffenübungen mit EinberuftingS- karten einberufen, die für Mannschaftspersone«« auch als Fahrschein gelten. Der Antritt der Wassenübung lautet in der Regel auf einen be- stimmten Tag, ausnahmsweise auf Sofortantritt. Neu ist die Bestimmung, daß bei Sofortantritt der Waffenübung der Einberufene s p ä t e st e n S sechs Stunden nach Zustellung der Ein- berusungskarte sich zu seiner Truppenformation zu begeben hat. Die Verordnung ist am Tage der Kundmachung in Kraft getreten. Spenden für die Staat»v«t«idiguns. Der Jubiläumsfonds für die Staatsverteidigung erreichte gemäß dem Ausweis des Arbeitsausschusses am SamStag, den 28. Juli, KC 891,803.522.—, er hat sich also seit Freitag uin KC 8,005,144.— erhöht. Die Zahl der Spenden stieg um 2707 auf insgesamt 138.808 Personen. 88 j Zwischen| Mann und Kind Roman von LUI K 8 r b• r M „Später, Franzl, jetzt sitzen wir doch beim Essen. Und du erzählst dem Herrn Doktor gar nicht, daß auch Robert zeichnen kann." „Ja, der ist aber vier Jahre älter als ich," kogte Franzl unbeirrt.„Und dichten kann er nicht. Hören Sie, Herr Doktor:„Leider haben wir keine Kleider, sagte einst ein Bögelein." Das ist das Gedicht von mir.„Leider haben wir keine..." „Du gib' acht, fetzt stoßt du mich mit den Füßen," knurrte plötzlich Werner.„Er kommt ganz aus dem Häuschen, wenn ihm zufällig je- niand zuhört." Werner sprach es in die Luft, aber doch irgendwie zu Dr. Gehler. „Das ist mein großer Bruder, ein neidiger Kerl," erklärte Franzl.„Der ist fast doppelt so alt wie ich, zweimal acht«nacht sechzehn und er ist fünfzehn und einhalb. Deswegen macht er sich so Patzig." „Ich werde dir bald zeigen, wer sich patzig macht!" „Hören Sie, Herr Doktor," rief Franzl triumphierend,-„jetzt droht er mir, da» ist kein Kunststück einein Kleinen zu drohen, das kann jeder. Dabei habe ich im Aufsatz„sehr gut" und er nur„genügend". Wissen Sic, er hat einen Aussatz geschrieben:„Was du ererbt von deinen Vätern hart, erwirb es, um es zu besitzen". Wissen Sie, Herr Doktor, warum„hart"? Ein Bub hat e» so von der Tafel abgelesen. Er hat sich geirrt." „Fra««zlk" stammelte die Mutter verzweifelt, „willst du nicht ein paar Radieschen?" „Ich will kein ParadieSchcn, sondern ein Höllchen," sprach Robert nachdenklich. «Sie müssen wissen," fuhr Franzl fort,„es heißt„hast", aber ein Bub, da» ist der Holubek, er hat ein Motorrad, da» ist der Freund von Werner, Werner ist«nein großer Bruder, der da sitzt..." ,«Holubek ist nicht mein Freund," zuckte Werner die Achseln. „Nein, er ist sein Freund, er nimmt ihn auf die Hutschen hinten auf dem Motorrad, sie fahren herum, statt in die Schule EU gehen." (Die Mutter hörte erschrocken zu— woher der Kleine das alle» wußte?)„Dieser Holubek hat auf der Tafel..." „Franzl, ich glaube, er ist Zeit, daß du zu Bett gehst," spielt« die Mutter ihre letzte Karte au». „Nein, heute ist Feiertag, wir haben Besuch," sagte Franzl» er fühlte sich scheinbar durch die Anwesenheit Dr. Gehler gestützt.„Ueber« Haupt geht die Uhr vor." „Sie geht um sieben Minuten nach," berichtigte Werner.„Und außerdem bist du schläfrig. Wenn einer so viel redet, ist er schläfrig." „Ich habe noch Hunger," erklärte Franzl. „Mutter, darf ich einen Apfel essen? Herr Doktor, Men Sie von dem Wilhelm Tell gehört, wie er von dem Kopf seine» Buben einen Apfel äh* geschossen hat? Der Lehrer hat«» un» erzählt. Unser Lehr« ist ein Ekel, er kann mich nicht au»- stehen, obschon ich so gut lerne." „Erzähle nicht immer, was du kannst," sagte die Mutter streng.«Herr Doktor, bitte, noch etwa» Weintrauben? Robert, da» Telephon läutet." Wie einfach war plötzlich alle» geworden. «Mutter, die Tante Wally." Irgendwo in Frau Martha regte sich ein Gefühl der Peinlichkeit. Ach ja, Hans Kandier! Ader heute erschien er ihr nur komisch. Daß sie solche Kleinigkeiten tragisch nehmen konnte! Ihre Stimme war so froh und klingend, daß Wally sie fragte:„Was hast du denn heute?" Als sie zurückam, hielt Dr. Geßler FranzlS Zeichnungen in den Händen und der Bub stand vor ihm und sagt« auf: „Leider haben wir keine Kleider. Sagte einst ein Bögelein. Das andre spricht: Du dummer Wicht. Die Menschen haben Pelz und Hut Und haben's ninmier gut." '„Aber das ist doch wirklich sehr lieb," lobt» Dr. Geßler.„Sehr lieb, Franzl. Hast du noch mehr Gedichte?" „Leider nicht," sagte Franzl,„aber wenn Sie wollen, mache ich Ihnen auch eines mit einer Zeichnung. Möchten Sie vielleicht ein Auto haben? Oder ein Hau»? Ich habe für die Mutter ein Haus gezeichnet, das, werde ich ihr schenken, wenn ich groß bin." „Was du willst. Und loas soll ich dir schenken?" „Mir?" Die Augen des Buben blitzten auf. „Warten Sie, ich«nuß mir überlegen, was ich mir am«neisten wünsche. Ich glaube ein anständige» Taschenmesser, und einen Photoapparat und Skier." „Franzl, du bist aber unbescheiden!" rief die Mutter. „Also, ein Photoapparat ist für den Winter gar nicht»," meinte Dr. Geßler.„Und Skier—< wäre es nicht besser, lvenn du mit Schlittschuhlaufen anfingest?" „Aber Werner läuft Ski," sagte Franzl vorwurfsvoll. Na ja, aber du hast doch selbst gesägt, daß Werner fast doppelt so alt ist al» du, nicht? Skiläufen ist sehr anstrengend für so einen kleinen Kerl." Maus tschechische■ Selbstverwaltungs-Organisation , In Pilsen fand Sonntag der konstituierende Kongreß einer neuen Organisation der Gebiets-Selbstverwaltung des Lande» Böhmen statt, an dem zahlreiche Vertreter von Bezirken, Städten und Gemeinden teilnahmen. Bürgermeister Abg. Pik begrüßte den Kongreß und betonte, daß die Stadt Pilsen die Anregung zu einer einheitlichen Organisation der Selbstverlvaltung gegeben hat. Auf dem Gebiete der Selbstverwaltung dürfe es keine parteimäßigen Spaltungen geben» die Bevölkerung muß gemeinsam al» vorbildliche» Ganzes auftreten. Obermagistratsrat Dr. Saftk au» Prag referierte hierauf über; di« Leitung uns die Aufgaben des Böhmischen' Landesverbandes der Gemeinden, Städte und Bezirke. Landesau»« schußbeisther MachäLek berichtet« Wer die Aufgaben der Selbstverwaltung unter den gegenwärtig gen Verhältnissen, worauf Sekretär Netolickh über die sozialen Aufgaben der Selbstverwaltung sprach. Zum Vorsitzenden dev Verbände» wurde Professor Al. Zipek- Prag, zu Stellvertretern wurden Abg. Stüla- Prag, Dr. Jekäüek- Prag und Abg. Oliva gewählt. Zum Vorsitzenden der Gemeindesektion wurde LAB. MachäLek, zum Vorsitzenden der Städtesektion wurde Bürgermeister Soumar-Ta- bor und der Bezirkssektion LAB. Smejkal gewählt. Für die SelbstverwaltungSbraintenschaft wurde de« Zentraldireltor der Stadt Pilsen Dr. Kkij in den Ausschuß gewählt. Osusky bei Bonnet Pari». Außenminister Bonnet empfing Montag abends dei« tschechoslowakischen Gesandten Dr. O s u s k h, mit dem er hauptsächlich die Folgerungen aus den Pariser Gesprächen Lord Hali fax' mit Daladier und Bonnet in der vergangenen Woche lind ihre praktischen Beziehungen zu den aktuellen Fragen und Ereignissen besprach. Newton bei Hodia Prag. Der Vorsitzende der Regierung, Dr. Milan HodZa, empfing lvtontag vormittag» den britischen Gesandten in Prag, Newton. Oslo-Gruppe für Frieden und Völkerbund Kopenhagen . Die Konferenz der sieben Außenminister der Oslo-Gruppe hat Sonntag mittag ihre Arbeiten beendet. Ueber da» Ergebnis der Konferenz heißt es in einer amtlichen Verlautbarung u. a.i Die sieben in Kopenhagen vertretenen Länder sind bereit, aktw an allen internationalen Bestrebungen für ein« Versöhnung mitzuwirken, beseelt vom Geiste der Unabhängigkeit gegenüber den verschiedenen Mächtegruppen. Sie werden die Bestrebungen für den Abschluß einer internationalen Abrede» für Beendigung del Rüstungswettlauf» unterstützen, insbesondere ein Abkommen über di« Probleme der Luftbombarde- inent». Die Regierungen der sieben Länder werden ihre Teilnahme an der Arbeit de» Völkerbünde» weiter fortsetzen. Die Minister verabredeten die Fühlung untereinander zur Erörterung von Fragen gemeinsamen Interesse» aufrecht zu erhalten. Jir Verbindung mit der bevorstehenden Versammlung des Völkerbundes werden sie«ine Zusammenkunft abhalten. „Ich bin sehr kräftig," sagte Franzl,«diese» Jahr nehme ich auch keinen Lebertran mehr." „Gewiß, ein schwacher Bub kann doch auch nicht Schlittschuhlaufen." „Der Eintritt am EiSlaufplah kostet aber Geld," meinte Franzl,„und wir müssen sparen." „Also darüber reden wir einmal allein unter vier Augen. Und als Volksschüler wirst du doch auch Ermäßigung bekommen." «Franzl," sagte die Mutter und zeigte aus die Uhr.„ES ist zwanzig nach ,.." Franzl stand ungern auf.„Und Robert?" fragte er. Er reichte Dr. Geißler die Hand. „Also, leben Sie Wohl, es hat mich sehr gefreut." (Diesen Satz hatte er oft von der Mutier gehört.)„Und wenn Sie mir wirklich ein Taschenmesser schenken wollen, bitte mit einer doppelten Klinge. Vielleicht ist auch ein Korkenzieher dabei. Und wegen der Schlittschuhe muß ich e- mir überlegen." Dr. Geßler hielt ihn mit beiden Amen fest: „Schlaf Wohl, mein Bub!" An der Tür drehte sich Franzl um: „Kommst du bald, Mutter?" Werner erhob sich: „Ich habe noch zu arbetten, Mutter. Entschuldigen Sie, Herr Doktor." „Ich glaube, wir sitzen gemütlicher im Arbeitszimmer," schlug Martha vor und stand auf. „Robert, es ist besser, du gehst auch zu Bett, sonst gibt Franzl keine Ruhe. Wenn er nur einschläft," wandte sie sich besorgt zu Dr, Geßler. „Er war so übermütige Es ist furchtbar, daß er sich immer so produzieren muß. Der Lehrer hat sehr über ihn geklagt." „Und dabei ist er ein reizende» Kind," lächelt« Dr. Geßler,„sehr aufgeweckt, nur machen ihn die beiden großen Brüder unsicher.* 8 Fortsetzung folgt.).
Ausgabe
18 (26.7.1938) 173
Einzelbild herunterladen
verfügbare Breiten