Seift 4 DienStag, 2«. Juli 1938 Nr. 178 Levantefront bleibt stabil Biver.(Ag. Esp.) Nachdem bereits vor zehn Tagen der frontale Angriff längs der Straße Teruel-Sagunto über Barracas hinaus in der Richtung auf Biver-Scgorbia im Feuer der repu­blikanischen Truppen zusammcngebrochcn Ivar, versuchten die Rebellen hintereinander zwei Ope­rationen, die den Zweck hatten, die Riegelstellung der Republikaner durch Umgehung<tt erobern. Unter Einsatz der auf einem schmalen Raum konzentrierten Artillerie und mit starker Unter­stützung durch Flugwaffe und Tanks sollte zu», nächst von der Sierra de Espina. also vom Nor­den her, die von Biver abgehende Straße erreich! werden. Diese Operation ist in schweren mehrtägi­gen Kämpfen durch die republikanischen Truppen an ihrem Ausgangspunkt aufgebalten worden und scheint endgültig aufgegeben zu sein. Seit vier Tagen versuchen die Rebellen nunmehr vom Süd­westen und Westen der sich an die Straße vorzu­schieben. Auch diese Unternehmung in nach schwe­ren und für den Angreifer verlustreichen Kämp­fen zum Scheitern gebracht worden, ohne daß er auch nur den geringsten Erfolg hätte erzielen kön­nen. Besonders heftig war der Druck am Sonntag auf da» Massiv und den Abschnitt von Salado. Dieses Massiv erhebt sich bis 586 Meter Hohe, liegt etwa 18 Kilometer südwärts von Viver und nimmt eine beherrschende strategische Stellung ein. Alle Bemühungen der Rebellen, den Berg im frontalen Angriff zu nehmen, sind gescheitert, nicht minder der am Sonntag unternomincue Ver­such, da- Massiv beiderseits zu umgehen. Stark war der Rebcllendruck auch auf den ertoeiterten Abschnitt BcgiS. Die kleine, aber ope­rativ wichtige Stadt liegt« etwa acht Kilometer westlich von Viver. Bei DegiS laufen vier Stra­ßen zusammen, eine von BarracaS, zwei von Viver und eine vom Saladamassiv. Die Angriffe in diesem Abschnitt wurden abgcwiesen. ES scheint auch diese Offensive sich totzulaufen. Auf dem rechten Flügel der Levantefront, im Abschnitt Bal de Uxo unternahmen die Rebellen eine Reihe von Angriffen auf die republikanischen Stellungen, stark unterstützt durch ihre, da» un­mittelbare Hinterland bis Segorbia bombardie­rende Flugwaffe. Sämtliche Angriffe brachen un­ter schweren Verlusten im Feuer zusammen. Am SamStagauSgang ist es an der Estrema­durafront den Rebellen gelungen, in der Jone von Monterrubio Sierra Castuera und die gleich­namige Stadt zu besetzen. Kollektive Feigheit gegenüber Verbrechern Bari ». In der Sonntag-NachnlittagSsihung tcS RUP-KongresscS sagte M. R. A ck I a n d, oppositionS-liberaleS Mitglied des Unterhauses: Man hat immer auf dem Standpunkt gestanden, daß England und Frankreich zusammen marschie­ren müßten. Vor allem hat Frankreich sich im­mer dem Schritt Englands angepaßt. Ich kann Sie versichern(zu den Franzosen ), daß England sich Ihrem Schritt anpassen würde, wenn Sie es wollten es ist das einzige Mittel, das Eng­land noch vor dem Untergang retten kann! Sie haben die Phrenäengrcnze gesperrt, um England ein Vergnügen zu machen. Ich kann Sie ver­sichern, daß Sie damit vielleicht einigen Leuten in England einen Gefallen erwiesen, aber keinc»- tvegS dem Wunsch des englischen Volkes entspro­chen haben! Die Herzogin von Atholl sagte: ES ist für mich eine große Ehre, vor diesem internationalen Meeting für den Frieden zu sprechen, aber eine nicht geringere Ehre, in Gegenwart einer Spa­nierin zu sprechen, die eine große Rolle im Kamps für die Freiheit spielt.(Stürmische Ovationen für Frau Ibarruri.) Ich bitte Sie, einmütig dieser Entschließung zuzustimmen:Alle demokratischen Staaten sollen eine neue Prüfung des Nichtein- mischungsvcrtrages vornehmen, wenn nicht bin­nen 105 Tagen alle fremden Truppen Spanien verlassen haben. ES wäre ein Verbrechen, einen Rcbellenführer als kriegführende Partei anzucr- kennen, der keine internationalen Pflichten aner- kcnnt, vor allem die des Schutzes der Bevölkerung offener Städte. Ich verlange von Frankreich , daß es die Phrenäengrenzc wieder öffne, damit Spa­ nien da» nötige Kriegsmaterial bekommen kann." Exministcr Pierre Cot sagte in einer flammenden Rede u. a.: Die kollektive Sicherheit ist nach und nach durch die kollektive Feigheit ersetzt worden!" Invasionsflleger Uber Alicante Alicante.(HavaS.) Montag überflogen fünf Bombenflugzeuge die Stadt Alicante und warfen ungefähr 40 Bomben ab. In dem Viertel San Blas lvurden 25 Häuser vernichtet. Dabei wurden fünf Personen getötet und 40 verletzt. Vorläufig 40 bis 50 Arbeitslager Zn den Nachrichten über staatliche Arbeits­lager erfährt derDeutsche Nachrichtendienst", daß vorderhand die Errichtung von vierzig bis fünfzig Lagern geplant ist, Einen Teil davon.will man dadurch beschaffen, daß man bereits bc« stchende Lager, die bisher politischen Parteien oder anderen Organisationen gehörten, in staat­liche Verwaltung übernimmt. Die Insassen der Arbeitslager sollen grundsätzlich nur für. solche Arbeiten verwendet werden, die nicht unter die üblichen staatlichen Investitionen fallen. So sol­len vor allem Bezirksstrahen adaptiert, Wiesen entwässert und Alleen angelegt, also durchweg- Meliorationsarbeiten durchgcführt werden. Geographie einmal anders herum Wer hätte geglaubt, daß eS auch ein Olhmpia in Nordamerika und ein Bethlehem in Süd­ afrika oder ein Berlin und Paris in Nordamerika gibt? Unsere Karte gibt Ihnen hierüber Aufschluß. Ein Mann ein Wortl Oder: was ein FUhrerwort wert Ist Für den kommenden Montag, den vierten Jahrestag de» national­sozialistischen Putsche«, dem Bundeskanzler Dr. Dollfuß zum Opfer siel, sind in Wien , wie der dortige Korrespondent desDaily Telegraph " meldet, große Festlich­keiten geplant. Bon der Turnhalle im VII. Be­zirk, in der(ich seinerzeit die Teilnehmer an dem Putsch versammelten, wird«in Umzug zum Bundeskanzleramt gehen und denselben Weg neh­men, den vor vier Jah­ren die Putschisten ge­nommen haben. 100 Mann, die an der Be­setzung des Bundeskanz­leramtes teilgeNommen haben, werden, auf den ­selben offenen Militär­lastwagen, die sie mich damals benützten, im Zuge mitfahren. Eine Messe für die Hingerich­teten Teilnehmer deS Putsche» wird gelesen werden. (ZeitungSmtldung, die von der Wirklichkeit in­zwischen übertroffen wurde.) Da» Attentat gegen den österreichischen Bun­deskanzler, das von der deutschen ReichSregie« rungauf da» schärf­ste verurteilt rind bedauert wird, hat die an sich schon stabile Lage Europa »., noch lpeiter verschärft ll.Sitler an Papen am 27. Juli 1084.)... 1034.) ro lote bei einem Flugzeugabsturz Bogota .(HavaS.) Auf demCampo de Marte»" bei Bogota stürzte bei einer Militär­parade der kolum bischen Truppen rin Flugzeug in die Zuschauermenge ab, wobei 80 Personen getötet und 150 versetzt wurden.- Bei akrobatischen Vorführungen, welche das. Flugzeug über der einen Tribüne durchführte, verlor der Pilot die Herrschaft über die Maschine. Da» Flug­zeug stürzte auf die Nachbartribüne und geriet dabei in Brand. Unter den Toten befindet sich auch der Präsidentschaftskandidat von Kolumbien . Teerkessel-Explosionen Samstag nachmittag explodierte in den Kap« serwerken in Krompach in. der Ostslovakei.ein Teerkessel. Durch den heißen Teer und Splitter deS Kessels wurden vierzehn Arbeiter verletzt.- Sie wurden in das Krankenhaus in Krompach über­führt, wo einer seinen schweren Brandwunden Montag nachmittags erlag. Bier Arbeiter wa­ren nur leicht verletzt, so daß sie Montag bereit» wieder die Arbeit angetreten haben. Nunmehr befinden sich noch neun Arbeiter im Krankenhaus. Bei zwei der Verletzten werden die Wunden von den Aerzten al» sehr ernst bezeichnet, die übrigen höfstwan rettenzü könffüi. Die Ursache"de»'Un- glück» wird noch untersucht. »eil Hitler! Hinaus mit uns! scheint auch hierzulande die Devise mancher Ju­den zu werden. Da erscheint in Prag überflüssi­gerweise eine ZeitschriftHohe Wart e"; in der. allerhand Kulisscntratsch brcitgctreten und ansonsten Christ' wie Jud' die Welt von der schönsten Seite gezeigt wird. Der Leitartikel der letzten Nummer ist ein.Karlsbader Stimmungs­bild". Karlsbad fei zwar heuer leer, aber die Schönheit dieser Stadt komme dadnrch erst recht zum Ausdruck, die Juden seien zwar besorgt, aber! Wir glauben nicht, daß die Sorgen der Juden begründet sind, denn in der g r o ß e n s u d e t e n- deutschen Partei ist seht ein solcher Schatz von Staat»raison, Erfah­rung, Gei st, Wissen und Können zusammcngeströmt, daß man volle» Ver­trauen haben kann. Schreibt der Herr Max Glaser, der, wenn HcnlcinS Blütenträume reifen würden, besten­falls FS-Stiefel putzen mußte, statt eine Zeit­schrift heranSzugcbcn. Das alles nach den Juden« Verfolgungen in Deutschland , nach den Nürn­ berger Gesetzen, inmitten der Iudenhatz in Wien , die alle Schreckbilder des Mittelalter» in Schat­ten stellt! Geschrieben über eine Partei, die sich just in Karlsbad zu dennationalsozialistischen Grundausfassungen" de» Lebens bekannt hat, dcren Verwirklichung solches Grauen mit sich bringt! Geöffnete Bahnschranken: zwei Tote Pilse». Die SiaatSbahndirektion in Pilsen meldet: Sonntag um 16.15 Uhr stieß dec Last­zug Nr. 1084 im Kilometer 117.840 der Streck.' NürschanPilsen auf dem geschützten.Bahnüber­gang mit dem Lastauto Nr.C 63087 zusammen. Ter Besitzer de» Autos, der Kaufmann Joses Stoc und der Gcmeiudelvachmann Thomas Krystl, die den geisteskranken Anton Fißer au» MaleSitz in die Irrenanstalt nach Dobtany brin­gen wollten, wurden ebenso wie Jiier schwer verletzt. Sie wurden niit dem gleichen Zug nach Pilsen gebracht und mit einem Sanitätsauto ins Pilsner Krankenhaus geschasst. Stoc und Mer starben während der U.cberfiihruug in» Kranken­hau», der Wachmann Krystl ist sehr schwer der- I letzt. Die Schranken des Bahnüberganges waren bei dem Zusammenstoß geöffnet. Die Schuldfrage wird untersucht. I...... Da» Sparkassenbuch auf den» Komposthausen. Der Bergarbeiter Moöigcmbe au» Peterswald in Schlesien , ein eifriger Philatelist, der Marken von alten Kouvert» ablöst, die er auf einem Kom« posthaufen beim Krematorium in Mähr.-Ostrau sammelt, gab Montag bei der Gcndarineriestation seine» Wohnorte» ein Einlagebuch der Mähr.- Ostrauer Sparkassa mit einer Einlage von bei iahe 65.000 Xi auf den Namen Anna Kutäskovä ab, da» er zwischen Briefumschlägen auf dem Kom« posthaufen gefunden hatte. Die Einlage besteht, wie sestgestellt wurde, tatsächlich und das Einlage­buch tvar nicht vinkuliert. Die Gendarineriefahn- dungsstation untersucht nun, wem das Einloge­buch gehört. Motorrad gegen Auto. Samstag kam es aus der stark frequentierten und gefährlichen Kreuzung der Straßen ÄephnitzPodersam und Karlsbad Prag zu einem Zusammenstoß zwischen einem Motorrad und eineni Personenauto. Das Dtotor- rad lenkte der ledige Dreher Josef D i ck auS der Gemeinde Stupno. im Bezirk Rokycan und hinter ihm saß der 27jährige verheiratete Arbeiter der Skodawerke Wenzel Holh auö Radnitz. Beide, er­litten Schädelbrüche und schlvere Gehirnerscbjitte- rungen. Sie wurden bewußtlos in» Podersamer Krankenhaus gebracht, wo Dick, ohne das Bewußt­sein wiedererlangt zu haben, Sonntag um 6 Uhr früh starb. Auch der Zustand Holh» ist sehr ernst. Die Insassen des Personenkraftwagens kämen un­verletzt davon und da» Auto erlitt lediglich einen Motordefekt. Auf der Straßenkreuzung in Mikulovice bei Pardubitz stieß SamStag abend» der 25jährige technische Beamte der Skoda -Werke Jng. Josef Kudyn aus Königgrätz auf seinem Motormd mit dem Auto de» Handlungsgehilfen O. Dolcjal au» Königgrätz zusammen. Neben einem doppelten Bruche des linken Beines erlitt Jng. Kudyn einen lebensgefährlichen Schädelbrnch. Er wurde in» Pardnbiher Krankenhaus eingelie- fert und ist bisher aus seiner Bewußtlosigkeit noch nicht ertvacht. Arbeitslose al»Eisrnsucher". Einem Brief au» deni B e n e t i a n i s ch e n entnehmen wir folgende Angaben:Die Erwerbslosigkeit, die jahrelang konstant war, ist in letzter Zeit fühlbar gestiegen. Die meisten Arbeitslosen erhalten keine Unterstützung, da sie schön mehr als drei Mo­nate erivervslos sind. Die faschistische Fürsorge besteht in ein paar Kilo Brot oder einem Sack Maismehl und stellt ein erbärmlicher Almosen dar, da» kaum vor dem Verhungern schützt. Biele Arbeitslose haben sich zu Gruppen zusamnienge- schlossen,.hie auf. den.Schlachtfeldern de» Welt- Das heutige Programm der deutschen Sendung Prag -Melnik . 10.15: Für die Frau: Einkoch, kur»: Himbeeren. 10.8011.00 Schallplatte». 12.45 Orchesterkonzert(Klavier: Prof. Fr. Wagner). 18.00 Mit dem Junkbaedeker nach Frankreich . 18.45 Vor­trag Dr. E. Faktor: Prag » Zukunft al» Festspiel­stadt. 10.00 Schallplatte». 19.80 Unterhaltungsmusik. (Walter Simmlinger, Klavier: R. I. Schubert.) 10.45 Bratschenlieder(Bratsche: Ant. Krafft, Ge­sang: Katharina Hofsmann, Klavier: Dr. K. Behr). 20.00 SOS, Hörspiel von Rudolf Stern. 20.50 Bruckner: Siebente Symphonie E«dur Dir. Clement Schmidt) Schallplatte». 21.50 Böhmisch « Musiker um Mozart , Hörbild(Gesang: Maria Hauner, Klavier: Gertrud Hutter). 22.8028.00 Orchesterkonzert. Brünn : 18.00 Sozialinformationen. Arbeiter­sendung: Dr. Artur Lampl: Berufskrankheiten. Land­wirtschaftliche Sendung: Unsere wichtigsten Futter­pflanzen. kriege» Mteisen Granatsplitter und Blind­gänger suchen gehen, wa» von den Militärbe­hörden verboten und von den Großgrundbesitzern verhindert tvird. Polizei, Miliz und Grundbesitzer machen auf die arbeitslosen«Eisensucher" Jagd; diese sehen sich mit Pickeln und Stöcken zur Wehr. Es ist bereit» zu Zusammenstößen zwischen Poli­zei und Miliz und denEisensuchern" gekommen. Die Bevölkerung unterstützt die Arbeitslosen in diesen Kämpfen." ZngSunglück bei Nürnberg . Bei der Durch­fahrt durch den Bahnhof Fürth stieß ein Sonder­personen zug mit einem fahrplanmäßigen Perso- ne.izug zusammen. Einige Personen, darunter auch ReichSlbhnpersonal, wurden schwer verletzt. Außerdem sind noch 25 bi» 80 Personen leichter verletzt worden. Eisenbahnunglück: fünf Tote. In der Nähe von Saint Tront in Belgien ereignete sich ein Eisenbahnunglück. Bei der Einfahrt in den Bahn­hof entgleiste ein Zug. Fünf Personen wurden ge­tötet und zehn verletzt. Die Ursache de» Unglück» ist unbekannt. Schwere Zusammenstöße zwischen Streik­posten und Polizei in Chicago . 250 Polizisten griffen am Mittwoch 500 Streikposten vor einer Gießerei in Chicago mit Tränengasbomben an. Zahlreiche Streikende, darunter auch Frauen und Kinder, wurden verletzt. Der Angriff war vom Polizeichef selber angeordnet worden, nachdem er zahlreiche Streikposten hatte verhaften und die andere» auffordern lassen, sich in fünf Minuten zu zerstreuen. Sportfest in Moskau . Sonntag, den 24. Juli, fand auf dem Roten Platz in Moskau ein großes Sportfest, an welchem 85.000 Sport­ler aus den elf Unionsrepubliken der UdSSR teilnahmen, statt. Unter den Zuschauern befanden sich auch Vertreter französischer und tschechoslo­wakischer Sportorganisationen. ' Großrabbiner al» Rauschgifthändker. In Paris wurde Sonntag der Grotzrabbiner von Brooklyn in den Bereinigten Staaten wegen Rauschgiftschmilggels verhaftet. Bereits zu Be­ginn des Monats Juni lvurde die Behörde zur Bekämpfung deS Rauschgifthandels aufmerksam gemacht, daß eine Persönlichkeit ausländischer Herkunft, die sich in der jüdischen Kolonie in New flork großer Wertschätzung erfreut und dort gro­ßen Einfluß besitzt, unter dem ernsten Verdachte steht, sich mit eineni ausgedehnten internationa­len Rauschgift- und Opiumhandel zwischen Frankreich , Amerika und Palästina zu befassen, wobei Pari» als Zentrum bezeichnet wurde. Die Polizei ermittelte, daß der Betreffende Isaak Lei­ser heißt, früher polnischer Staatsangehöriger war, in Amerika naturalisiert lvurde und gegen« wärtig die Stelle eines Großrabbiners in Broo­ klyn bekleidet. Der ztveite ist der ungarische Staatsangehörige Herrmann Gottdiener. Beide bemühten sich bei ihrer Berhastung eine Menge von Päckchen auf dem rückwärtigen Sitz deS Miet­autos zu verstecken. In den Päckchen entdeckte die Polizei eine Menge hebräischer Gebetbücher. Bei einer näheren Untersuchung dieser Gebetbücher wurde sestgestellt, daß sie in ungetvöhnlich sinn­reicher Weise für den Schmuggel von Rausch­giften eingerichtet waren. Der Polizei fielen auf .diese Weise mehr als 10 Kilogramm Heroin im Werte von weit über einer halben Million Francs in die Hände. Der Großrabiner und fein Komplize Gottdiener lvurden verhaftet. Der Her­steller der Gebetbücher wurde vorläufig in Frei­heit belassen, wird aber auch wegen Uebertretung des Gesetzes gegen den Rauschgiftschmuggel an­geklagt werden. Die Polizei ist überzeugt, daß sie sich auf der Spur einer weitverzweigten Schmugg- lerbande befindet. Sturmkatastrophe in den USA . Ueber New York und Umgebung ging ein heftiger Gewitter­sturm nieder, der zahlreiche Häuser und Brücken zerstörte, Bäume umriß, Wege und Fernleitun­gen beschädigte und hiedurch einen Schaden von mehreren Millionen Dollar verursachte. Infolge des Sturmes stürzte auch unweit von Wood­bridge/ Im Staate Connecticut , ein Bombenflug­zeug ab, wobei drei Personen den Tad fanden. An einer anderen Stelle verlor ein AutobuSlen« kcr infolge de» Sturmes die Herrschaft über den Wagen und fuhr gegen ein Geländer. In dec Nähe von flonker» entgleiste infolge Erdrutsche» ein Zug, wobei vierzehn Personen verletzt wur­den, Zahlreiche kleinere Gemeinden in der Um­gebung von New flock wurden von Ueberschlvem- mungen heimgesucht. Auch der südwestliche Teil von Texas wurde vom Hochwasser helmgesucht, wobei zwei Personen ertranken und etwa 500 PersonenObdachlos geworden find.