Gelte 2 Freitag, 5. August 1938 Ste.l8> denen Tage ««fle nnt nördlich von Landes«. Die Franco-Truppen stießen überall auf hartnäckigen Widerstand der Republikaner , die Feit zu einer starken Befestigung dieses Abschnittes hatten. Rach den in Bar celona eingclangten Nachrichten hat der Gegenangriff der Franco-Truppen bisher noch nicht seine volle Entwicklung erreicht. Bon den rasch herbeigerufenen Berstärlungen aus anderen Abschnitten der Front konnten bisher noch nicht alle in die Aktion ringreifen/ Die fast ausschließlich aus Marokkanern bestehenden Angriffswellen stürmen bisher hartnäckig oegen die Regierungspositionen an. In den drei Tagen seit der Eröffnung der Gegenangriffe der Aufständischen konnten diese bisher keinerlei Vorteile erzielen. Barcelona.<Ag. Esp.) Seit Beginn dieser Woche haben die republikanischen Truppen in dem ebenso schwierigen, wie wichtigen Gebiete westlich von Teruel mehr als üO Quadratkilometer erobern können und stehen bereits 13 bi» 16 Kilometer vor Albarraein.— In den letzten fün Tagen haben die zahlenmäßig schwächeren republikanischen Flieger 40 Flugzeuge der Rebellen abgefchoffen, selbst aber nur neun Flugzeuge verloren. Barcelona .(HavaS.s An der Ebrofront verdoppelten die Rebellen Mittwoch die Heftigkeit ikr«: Angriffe bei der»Tasche" bet Gandesa , die von den Republikanern besetzt ist. Diese Angriffe richteten sich vor allem gegen das Gebiet südlich «n Tag tiefster Schande Es gibt grotzdeutsche Ereignisse, mit die verhinderten Grohdeutschen, die Eudetonazi, trotz innerer Uebereinstimmung doch nicht sehr prahlen— ans Rücksicht auf die überalterte humanistische Gesinnung eines Teiles der zwar parteimäßig, aber noch nicht ganz moralisch gleichgeschalteten Mitgliedschaft. Ehemalige Christlichsoziale zum Beispiel, die die Dollfuß -Mörder für Mörder und für nichts anders als Mörder halten, dürfte eS noch in erklecklicher Anzahl geben. Weshalb die Presse der SdP nicht viel Aufhebens von der P l a n e t t a und Holz Weber zuteil ge- Streiks in Deutschland Auf den Befestigungsbauten London . Die englische Presse wendet In den letzten Tagen einen großen Teil ihrer Aufmerksamkeit den deutschen Befestigungsarbeiten an der Westgrenze und den Mitteln zu, mit welchen daS notwendige Material und die ArbeitS- kräfte aufgebracht werden. Die Berichte der englischen Zeitnngvkorrespondenten auS Deutschland schildern die Schwierigkeiten» in welche zum Beispiel die Bauindustrie dadurch gekommen ist, daß ihr notwendige Materialien nicht mehr beigestellt werden, weil sie für die Befestigungen gebraucht werden. Unlängst wurden in den deutschen Städten sogar die eisernen Gitter in Parkanlagen und Friedhäsen entfernt, weil selbst die bisherigen Alt- eisensammlungen und Reguirierunge» nicht mehr für den Bedarf a»»reichen. Daneben hänfen sich die Meldungen über die drakonischen Maßnahmen, durch welche die Menschen zu den Arbeiten im Westen gezwungen werden. Man berichtet, daß in Ottweiler und an andern Stellen unter der Arbeiterschaft eine Bewegung entstanden ist, die sich in Streiks und stürmischen Demonstrationen geäußert hat. Die Streiks wurden durch Polizei und Gestapo unterdrückt. ES erhält sich da» Gerücht— vielleicht nicht unerwünscht für die Behörden, die in der Einschüchterung einen Vorteil sehen—, daß zehn der Führer der Arbeiterschaft erschossen wurden. Offiziell werden selbstverständlich alle Nachrichten über die Unzufriedenheit dementiert. DaS war aber auch bei früheren Anlässen der Fall. Man erinnert stch, daß noch vor kurzer Zeait ähnliche Nachrichten auv Oesterreich als Erfindung und Lüge bezeichnet wurden, obwohl wenige -später die Wahrheit« wenn auch' indirekt, geben werden mußte. Vie Republikaner vor Albarraein Alle marokkanischen Anstürme bei Gandesa zusammengebrochen Revolte In einer Kadettenschule Wie auS Graz berichtet wird, kam es in der Liebcnauer Kadeitenschule, die fetzt unter der Leitung von preußischen Offizieren steht, vor einigen Tagen zu einem Aufruhr. Maskierte Offiziersschüler überfielen einen besonders verhaßten Instruktor und verprügelten ihn. Siebzehn von ihnen wurden verhaftet. Hinrichtung In Berlin Berlin . Der vom ReichSkriegSgericht zum Tode verurteilte Wilhelm Kasche! aus Dresden ist Donnerstag hingerichtet worden. Kaschel ist, nach der Behauptung des DNB, getrieben von Geldgier aus freien Stücken mit einem ausländischen Nachrichtendienst in Verbindung getreten und soll eS dann unternommen haben, wichtige militärische Geheimnisse zu verraten. Er habe sich bei der Ausführung seines landcSverräterischen Unternehmens eines fungen Mädchens als Mittelsperson bedient. Die Minderheltenrechte In Rumänien Bukarest . Gleichzeitig mit der Ernennung des Professor» Silviu Dragomir zum Generalkom- missärfür Minderheitenfragen erschien sm Amtsblatt ein Dekret und ein Regierungsbeschluß betreffend die Behandlung der Min- deicheiten de» rumänischen Staate». Die neuen Bestimmungen beruhen auf dem Grundsatz, der in der Feberverfassung enthalten ist, daß alle rumänischen Staatsbürger ohne Rassen», ReligionS« und Spra- chenunterschied vor den Gesetzen gleiche Rechte haben und gleich geschiwt werden. Ml« Sonderange- legeicheiten der Minderheiten werden in Zukunft von dem Minderheitenkommissariat behandelt werden, daallein vom Ministerpräsidium abhängig ist. Die Minderheiten haben da» Recht, sich ihrer Muttersvrache im Bereich der Religion, der Preise und ihre» persönlichen und geschäftlichen Verkehr» sowie in Äer- summlungen zu bedienen. Bor Gericht ist Angehörigen der Minderheitsgruppen gestattet, ihre Sache in der betrefienden Sprache zu verteidigen, fall» sie nicht durch einen Rechtsanwalt vertreten werden. Im schriftlichen Verkehr mit den Lokalbehörden können Bittschriften auch in den Sprachen der jewelligen Minderheiten überreicht werden, wenn sie von einer rumänischen llebetsetzung begleitet find. Sämtliche Staaträmter und Würden sind für die Minderheiten osfen.JndenGemeinden, inwelchen die Minderheiten zahlreichvertretensind.könnenBchrgermeister undVize- Ivordenen offiziellen Heldenehrung macht. Am 2. August, dem Tage der Hinrichtung der beiden, wurde in der Rossauerkaferne in Wien vor Angehörigen de» ehemaligen Deutschmeister-Regi« nienieS eine militärische Ehrung»der von einem verräterischen Stzstem feige hingemordeten Kameraden" veranstaltet. Ein Oberstleutnant und ein SS-Sturmbannführer würdigten die Verdienste der Helden. Aber ehe die Feier begann, mußten von den Gedenktafeln, die zu Ehren der Dollfuß -Mörder in der Kaserne angebracht wurde, Blätter einer illegalen Kompagnie-Zeitung entfernt werden. Diese illegale Zeitung hatte die Ueberschrift:»Waren Planetta und Holzweber wirklich Helden?"— und beantwortete diese Frage mit der Feststellung, daß»ein Tag tiefster Schande" dem ruhmvollen Regiment bcvorstehe, denn zum ersten Male in der Geschichte der alten österreichischen Armee werde Männern, die sich eine» feigen und schimpflichen Mordes schuldig gemacht haben, in aller Form militärische Ehren erwiesen. ES gibt also, wenn auch im Verborgenen weiterlebend, doch in der ehemaligen österreichi schen Armee noch einen wirklichen Ehrbegriff! Wie wenig da» forsche Preußentum auch in der ehemals österreichischen Armee beliebt ist, beweist eine Was sagt Paris ? » Im„Oeuvre" schreibt der frühere Ministerpräsident und frühere Außenminister Baut Boncour:»An politischen Pariser Stellen h»gt man den Wunsch, daß lvichrend der Tätigkeit de» englischen Staatsmannes in der Tschechoslowakei die verschiedenen geheimen Unterredungen, Missionen, Auslandsreisen und ähnliche», wie die» in den vergangenen Wochen zum Beispiel' die Sendung de» Hauptmannes Wiedemann in London darstellte, eingestellt werden, denn man ist der Ansicht, daß solche Reisen mit ihrer Geheimniskrämerei die Lage überflüssig komplizieren, die an und für sich schon angespannt genug ist und bei dem Mangel an verläßlichen Informationen sensationslüsternen Berichterstattern Anlaß gibt zu oft erdachten, die Situation verzeichnenden und noch weitere Schwierigkeiten bereitenden Meldungen. Im.L'Oeuvre" schreibt weiter» Andrö Pierre: Je mehr wir da» tschechoslowakische Problem von allen seinen Seiten prüfen, desto mehr /überzeugen wir un», daß seine friedliche Lösung von Berlin und keineswegs von Prag abhängt. Bi« wohin will der deutsche Dynamismus gehen? Da» ist die ganze Frage. Wenn Hitler e» will, so iverden da» Deutschtum und die mystischen Appelle an Raffe und Blut vor höheren politischen Interessen zurückweichen: har er nicht der Achse Rom-Berlin seine Landsleute in Südtirol geopfert? Die Angelegenheit der Sudetendeutschen ist ein ausgezeichneter Bortvand zur Schwächung oder Zerstückelung einer Lande», da» dem Dritten Reiche bei seiner Expansion nach Süd osteuropa im Wege steht.— Auch der Chefredakteur de» nationalistischen Blatte»„Le Jour", Lion B a i l l y, schreibt: Man kann von der tschechoflowa« kischen Nation nicht verlangen, daß sie sich den Körper aufschlitzt oder ihrer Existenz entsagt, damit die Ehre gewahrt wird. Die drei Millionen Deutschen können doch nicht in dem unabhängigen tschechoflowa- kischen Staate einen totalitären Staat unter der Vormundschaft Deutschland » bilden!— Der diplomatische Berichterstatter de» Blatte» ,,L' E p o a u e", Donnadieu. sagt: Während die verantwortlichen tschoflowakischen Staatsmänner Beweise guten Willen» geben, kann man die» von den Sudetendeut schen und auch vom Deutschen Reiche nicht sagen. Er hält den Umstand für beunruhigend, daß der Feldzug der reich-deutschen Preise gegen die Tschechoslo wakei heute heftiger ist al» je. und macht auch darauf aufmerksam, daß Deutschland seine Grenzen in Eile befestigt und da» nicht allein gegenüber der Tsche choslowakei . I Zwischen| Mann und Kind Stanz! merkte gar nichts, manches Mal schien sie ganz geistesabwesend. Sie telephonierte mit Bekannten(Steffi keifte in der Küche:„Die Telephonrechnung dürfen dann wir bezahlen!"), traf Verabredungen:„Martha, kommst du mit?" Auf die Weigerung der Schwester meinte sie ärgerlich:„Du wirst nie jemand kennen lernen, wenn du so menschenscheu bist", bedachte nicht, daß cs Martha vielfticht an der nötigen Toilette fehlt«, daß sie nicht von ihr, Stanzi, abstechen mochte— bei jeder anderen wäre es ihr gleich gewesen. Sie sprachen nur über Gleichgülige» minteinander, Stanzi wich aus, konnte nicht richtig heraus mit den Dingen, die sie gleich nach ihrer Ankunft erwähnt hatte, und Martha ftagte nicht— nicht nur aus Diskretion: sie nahm die»Probleme" der Schwester nicht ernst, ach, sie kannte doch diese Probleme StanziS von Jugend auf, irgend eine Männergeschichte, die sie beschäftigt«, die ihr wichtiger al» alles in der Welt erschien... DaS letzte Mal bekam sie Briefe mit dem Aufdruck: „LSgation d'Argenttne". Sie zeigte die Photos eine» korrekten jungen Gentleman mit dem standard-sportlichen Zügen und einer dichten schwarzen Mähne, die nicht auszufallen versprach. „Er ist' so reizent", berichtete sie der Schwester und auch dem Schwager, denn sie machte au» ihrem Herzen keine Mördergrube.„Denk' dir, er kommt herein, und in der Hand hat er langstilige gelbe Rosen..." „Na, daran muß d» doch gewöhnt sein". Meinte Gustav, den die Schwägerin amüsiert«. „Nein, ich bin nichts gewöhnt. Ich vergesse alles von einem Mal zum anderen." „Du Rautendelein", lachte Gustav, und Martha dachte:„Ja, so muß eine Frau sein und nicht wie ich: eine Bruthenne. Ach, warum, warum bin ich Stanzi nicht ähnlich, dann hätte Gustav viel mehr von mir..." Am zweiten Abend nach ihrer Ankunft suchte Stanzi, von einem Besuch im Cottage heimkehrend, di« Schwester in ihrem Zimmer auf: „Schläfst du noch nicht» Martherl?" flüstert« sie.„Ach, wie schön, daß du nicht schläfst» ich habe so ein Bedürfnis, mit dir zu sprechen, konnte eS einfach den ganzen Abend nicht aushalten." Sie beugte sich über Franzi» Bett. „Wie drollig er schläft— so einen kleinen Kopf hat er, und drauf ein Schöpfchen, so süß... Ach, Martha, du weißt gar nicht, wie glücklich du bist, daß du ganze.dret Kinder hast... immer hast lm alle» so gut gemacht, und ich, ich war immer«in Pechvogel..." Sie kauerte sich verzweifelt am Bettende der Schwester nieder. „Aber Stanzi, wie kannst du so etwa» sagen... Ganz im Gegenteil! Du, ein Pechvogel! Ich dachte, du wünschst dir gar feine Kinder..." „Ich weiß doch nie, wa» ich mir"wünsche und wa» nicht... vielmehr weiß ich e» erst nachher... Ich hätte«den«inen energischen Mann belmnmen sollen, der für mich entscheidet. Aber Jame» ist zu mir genau so gewesen wie alle anderen Menschen: voller Scheu, mir Belastungen, Pflichten aufzuerlegen, ich bin nur zum Vergnügen da, damit sichj die Galerie zerstreuen lann.." „Aber Stanzi, wenn dein Mann Rücksichten auf dich mchm..." „Habe ich ihn darum gebeten, solche Mck- sichten auf mich zu nehmen. Run ja, da» ist wahr, ich war jung, hübsch, ich wollt« etwa» von der Wett sehen... Aber schließlich wollte ich auch eine richtige Ehe, wenn e» mir damals auch nicht zum Bewußtsein kam, und zu einer Ehe gehören nun einmal Kinder,.. Er war der viel Aeltere, er hätte mich führen müssen... Aber er dachte letzten Ende» auch nur an sich, wollt« jemanden nur für seine Zerstreuung haben, wenn er zufällig einmal ein« Viertelstunde Zeit hatte..." „Gustav hat auch selten Zeit für mich gehabt, Stanzi... Ich glaube, kein Mann hat richtig Zeit für seine Frau... Und bei Gustav...7 sie schluckte, nein, da» hatte sie der Schwester nie eingestanden, sollt« sie sich ihr so weit Preisgeben? Sie zögerte nur einen Augenblick, dann sagw sie tapfer:„Und,Gustav wurde so oft... von andern... angerufen, weißt du." «Immer noch besser al» so eine Geschäft»- mumie!" Stanzi kreischt« auf: „Ha, wie du dir da» vorstellst! Der ist doch nicht, eifersüchtig, er steht jenseits von Gut und Böse... Sie soll nur tun, war sie freut, das liebe Kind..." „Leise, Stanzi, du weckst mir da» Kind auf: Wenn Jame» so empfindet, dann muß er dich doch sehr lieben..." „Ja, ich bedanke mich für so eine Liebe. Ich will al» normale Frau behandelt werden und nicht al» Wunderkind, dem alle» erlaubt ist. Er,' nur er ist schuld, daß ich in all diese unerfreulichen Angelegenheiten hineingesttegen bin..." „Wa» für Angelegenheiten?" «Na, du weißt doch, dieser Legattonssekretär und di« hundert anderen'..." «Die hundert anderen?" ,,J», weißt du wa» mir der Zürcher Professor sagte, so in seiner harten Sprache, Gott, so grob sind diese Leut«. Ich ftagte ihn:«Wa» glauben Sie Herr Professor, werde ich noch Kinder haben?" Und er:„Ja, mein«' liebe Dame, da» ist halt schwer: auf einem Sportplatz wachsen keine Bäume." Martha lachte. „Ja, da» kommt dir komisch vor, und ich habe geheult, du, geheult vor Wut und weil er recht hat. Und dann hab' ich dir den Brief geschrieben und bin hergekommen, Wien ist meine letzte Hoffnung. Wenn mir ein Wiener Arzt wiederholt, was der Zürcher Professor so unverblümt bürgermeifter Angehörige der betrefienden Minder- heitrgruppen sein. In den Gebieten mit vorwiegender Mindecheitsbevöllerung,werden Schulen und Kirche« eine entsprechende Unterstützung au» dem Staat», budget erhalten. Die Minderhett»schulen, Kirchen und Wohltättgkeiweinrichtungen werden von den Vertretern der betrefienden Volksgruppen selbst vcavaltet. Schließlich kann die Regierung gewissen Verbänden da» Recht gewähren, ihr« eigenen Fahnen neben der rumänischen Staatsflagge zu hissen. Vas unruhige Palästina Die Terrorakte, die In der letzten Woche den Höhepunkt mit den großen Bombenattentaten erreicht hatten, sind auch in dieser Woche fortgesetzt worden. So wurde bei Tulkarem eine Eisenbahndraisine, auf der sieben jüdische Hilfspolizisten saßen, durch eine Mine arabischer Terroristen in die Luft gesprengt. Die Hilfspolizisten wurden alle verletzt. Nach der Explosion eröffneten di« Araber da» Feuer auf die Juden, die sich gtnef Stunden lang gegen die Uebermacht verteidigten. — In Jerusalem wurde wiederum ein Stata wegen verbotenen Waffentragen» zum Tode verurteilt. Jerusalem . Ein Awauäportwagen mit landwirtschaftlichen Arbeitern jüdischer Rationalität fahr ans der Fahrt nach Jerusalem in der Nähe von Mamathkowesch* aüf«ine maöklerte Mn« auf und würde in Stück, gerissen. Sech» jüdische Arbeiter, darunter zwei Frauen, wurde» auf der Stelle getötet und elf jüdische Arbeiter verwundet.•— In der Nähe von Athlit wurde der jüdische Chauffeur eine» Transportwagens au» dem Hinterhalt erschossen. Fllegerlrrtum Prag . Bei einer Fliegerübung, die am 8. August in Ostböhmen stattfand, verloren drei tschechoslowakische Flugzeuge die Orientterung und gerieten über deutsche» Gebiet in der Umgebung der Stadt Glatz. Die deutsche Gesandtschaft in Prag schritt am 4. August im Außenministerium gegen diese» Ueberfliegen ein. Da» Außenministerium sprach sein Bedauern über diesen Vorfall au». Üeberdies werden die Flieger, die den Zwischenfall verschuldet haben, bestrast werden. Ansorderungm von Transportmitteln str militärische Zwecke. Die Regierung hat der Nationalversammlung einen Gesetzentwurf vorgelegt, durch welchen gewisse Bestimmungen Über die Anforderung von Transportmitteln für militättsche Zwecke geändert und ergänzt werden. Die Anforderung von Transportmitteln für militärische Zwecke während der Wehrbereitschaft de» Staate» wurde durch da« Gesetz Nr. 117/1024 Slg. d. Ges. u. Ldg. geregelt. Diese» Gesetz bezieht sich.auf die Anforderung von Pferden und anderen Zugtieren, Fahrzeugen mit tierischem Vorspann, Geschirren, Motorfahrzeugen und Flugzeugen und dem Gesetze Nr. 28/1086 Slg. d. Ges. u. Vdg. zufolge auch auf Schiffe. Durch die Novellierung des Gesetze» soll die Benützung einer erforderlichen Anzahl von Transportmitteln auch bei der Verfügung einer besonderen Uebung bei Einführung einer neuen Ausrüstung und bei der Anordnung«wer außerordentlichen Uebung zur Steigerung der Wehrfähigkeit de» Staates nach 8 22, Ms. 4, de» Wehrgesetze» ermöglicht werden. Ferner soll die Stelligmachung der Transportmittel dadurch beschleunigt werden, daß deren Inhabern eventuell bereit» im Ftteden bekanntgcgchen wird, wohin im Bedarfsfälle die Transportmittel vorzuführen find. gesagt hat, dann... dann... dann hab« ich keine Hoffnung mehr."«Seit wann wünschst du dir denn so sehr ein Kind?" «Seit... ja weißt du, ich habe jetzt jemanden, der mit viel bedeutet, und nun habe ich begriffen, daß ich mein Leben verpatzt habe und möchte nachholen, wa» nachzuholen ist..."' ,Stanzi, ist e» nicht«ine Stimmung von dir? Bitte, sei nicht böse, aber warum findest du plötzlich, daß du dein Leben verpatzt hast, du hast einen guten Mann..." Stanzi stand auf und ging durch» Zimmer. «Ich habe gewußt, daß du da» nicht begreifen würdest, Martha", sagte sie kühl. ,Jch muß dir die Wahrheit sagen, ich habe sogar daran gedacht, inkognito nach Wien zu kommen, um dir nicht» erzählen zu müssen. Ich nehme e» dir nicht übel, du kennst mich, wie ich früher war, weißt nicht, welche Wandlungen ich durchgemacht habe." ,verzeih, Stanzi, aber ich kann nicht glauben, daß Menschen sich grundlegend verändern.. Ich sehe e» an meinen Kindern... Werner war al» kleiner Bub genau so hewschsüchtig, so undiszipliniert« so selbstherrlich wie heute, und Sio« bert so schweigsam und gutmütig und eigensinnig 8.." Stanzi hörte nicht zu. Sie interessierte sich nicht für die Kinder ihrer Schwestet:, sie übersah sie innerlich, sie empfand sie al» Beweis von Martha» Ueberlegenheit. Sie ging noch immer im Zimmer'auf und ab. Mgrtha, legte sich in die Kiffen zurück, sie konnte Stanzi nun einmal nicht lernst nehmen, auch dies« plötzliche Sehnsucht nach einem Kinde war Nsieder«ine neue Schrulle. Eine Fran, die kinderliebend ist, behandelt auch fremde Kinder nicht so gleichgÜlttg. Da» erste Mal, heute Abend, daß sie den schlafenden Franzl richtig angeschaut hatte, und auch"nur, um festzustellen, daß sie selbst unglücklich sei..'. Stanzt al» Mutter— undenkbar! Wa» wollte sie eigentlich? Jedem da» Seine. Und übevhaupt, jetzt, jetzt war ihr da» eingefallen, mit 8b Jahren? .(Fortsetzung folgt),
Ausgabe
18 (5.8.1938) 182
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