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EV

Sozialdemokrat

Sentralorgan der Deutschen sozialdemokratischen Arbeiterpartei in der Tschechoslowakischen Republik

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Erscheint mit Ausnahme des Montag täglich früh Einzelpreis 75 Seller

Rebattion u. Verwaltung: Prag   XII., Fochova 62- Telephon 53077- Herausgeber: Giegfried Taub- Verantwortlicher Rebatteur: Rarl Kern, Prag  

18. Jahrgang

Eine Woche der Siege Spanische Republikaner sichern Ihre Eroberungen

Barcelona.  ( Ag. Efp.) In knapp fechs Engen   hatte die am 25. Juli eröffnete strategische Offensive der Republikaner   im Ebrobogen ihr primäres Ziel erreicht: die Ausfüllung des rund 700 Quadratkilometer großen Sektors, der im Norden, Osten und Süden vom Ebro   umschloffen wird und dessen westliche, offene Seite in an­nähernd gerader Linie von Cherta im Süden auf Fayon im Norden verläuft.

Die zweite Woche der großen Operation diente im wesentlichen der Sicherung, Säuberung und militärischen Nutzbarmachung des weiten er­oberten Gebietes. Es kam vor allem darauf an, dem Gegner einen Raum zu versperren, den er als Basis für einen späteren Ausfall in der Richtung auf Tarragona   vorgesehen und vorbereitet hatte. Während in der ersten Phase der Ebro- Offenſive jeder feindliche Widerstand glatt überrannt werden konnte, gela:: g es den Rebellen in der zweiten Woche, allerdings um den Preis der totalen Ein­stellung ihrer Operationen von Teruel  , in der Richtung auf Sagunto  , die Verteidigung an zwei Bunkten neu zu organisieren: bei Gandesa   im mittleren Abschnitt und bei Pobla- Fayon auf dem äußerst nördlichen Flügel.

Sonntag, 7. August 1938

Ein deutscher   Militärflieger

über tschechoslowakischem Gebiet

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Vom 20. Mai bis 6. August 74 Flüge über unsere Grenze! Prag.( Amtlich.) Heute Samsta g.] Eger eine Gruppe von drei Militärflug den 6. Auguft früh, überflog ein reichsbeut zeugen, deren eines das Zeichen D- OEX) trug: fches Flugzeug aus der Richtung von der 6. am 8. Juni überflog die mährische Grenze längs Gemeinde Branik in Preußisch- Schlesien   die tsche­der Thaya   ein einmotoriger Zweideder: 7. am 9. Juni flog im Raume von Eger der einmotorige choslowakische Staatsgrenze. Das reichsdeutsche Zweideder D- ERS": 8. am 20. Juni landete Flugzeug überflog die Gemeinde Skro chow it in Bilfen das reichsdentidie Flugzeua D- JOS: auf tschechoslowakischem Gebiet und setzte den Flug 9. am gleichen Tage überflog ein reichsdeutsches entlang der Linie Troppau   Flugzeug. dessen Balkenkreuz genau beobachtet wer­ gerndorf nach Braunsdorf im Bezirk den konnte, Neumarfi: 10. am 23. Juni flog über Jägerndorf   fort. Ueber Braunsdorf zog das Flug Lobendau   bei Rumbura das reichsdeutiche Flugzeug zeug einen Kreis und flog dann ins innere D- AFOL: 11. am 28. Juni flog über Georgswalde der einmotorige Riveideder D- EXUM; 12, am 27. Gebiet der Tschech of lowakei. Juni I andete auf dem Kluavlab in Plan das Ungefähr nach zwei Stunden kehrte das reichsdeutsche Flugzeug D- ENG: 13. am 29. Juni Flugzeug auf dem gleichen Wege in Richtung auf überflog ein reichsdeutsches Flugzeug, dessen militäs die Gemeinde Branit nach Preußisch- Schlesien   rische Zugehörigeit nach dem gut sichtbaren Balfen­zurück. Die reichsdeutsche Nationalität des Flug- freuz feitgestellt wurde. Roßhaupt: 14. am gleichen zeuges wurde von der militärischen Luftpatrouille Tage wurde über Lobendau bei Rumburg   ein drei­motoriger Tiefdeder wiederum mit dem militärischen und der Finanzwache in Strochowitz festgestellt. Balfenkreuz beobachtet; 15. am 1. Juli flog über Asch ein deutscher einmotoriger Tiefdeder militärischer Zu­gehörigkeit; 16. am 11. Juli wurde über unserem Ge­biet ein reichsdeutscher Tiefdeder grüner arbe mit der militärischen Bezeichnung 83 vor dem Balkenkreuz festgestellt: 17. am 12. Juli überflog unser Gebiet ein Militärflugzeug mit dem Zeichen D- EONI und landete auf dem Militärflugplatz in Kuttenberg  ; 18. am 18. Juli wurde über Lobendau bei Rumburg  ein schwerer dreimotoriger Tiefdeder grauer Farbe wiederum mit dem militärischen Abzeichen gesichtet; 19. am gleichen Tage flogen über tschechoslowakisches Sebiet im Staune von Beißaffer in Schlesien   let Glaals- Militärflugzeuge. Es waren dies Meter über dem Boden flogen; 20. am 19. Juli flos einmotorige Tiefdecker grüngrauer Farbe, die nur 50 gen wiederum drei deutsche Militärflug zeuge über tschechoslowakisches Gebiet. Es waren dies graue zweimotorige Eindeder, die 100 Meter über dem Boden flogen.

Brag. In einer Meldung des tschechoslowa tischen Pressebureaus heißt es: Die ausländische Propaganda benüßt das Ueberfliegen des Glazer Die feit acht Tagen im Stampfgebiet herr- Gebietes durch drei tschechoslowakische Flugzeuge schende tropische Hitze verbot Infanterieaktionen zu scharfen Angriffen gegen den tschechoslowali großen Stils. Das republikanische Oberkommando ichen Staat, seine Regierung und insbesondere die konnte diese durch Naturgewalt diftierte Zurück Armee. Sie beschuldigt die Tschechoslowakei   einer haltung umso leichter hinnnehmen, als der Feind unverantwortlichen Kriegsheße und bezeichnet die bei Gandesa   seit langem blockiert ist und nicht tschechoslowakischen Flieger als Halbidioten. Das mehr über gangbare Rüdverbindungswege ver- Tich. P. B. bemerkt dazu, daß in der Zeit vom just feu Worden bei Bobla- Yahun haben bie Ne 20. Mai bis zum 6. Auguſt gerteidigunge bon leverfliegung tidied of tomatidint& Walle fſtellen eingenommen, sondern fie besitzen dort auch gebietes durch reichsdeutſche Flugzeuge feſtgeſtellt eine hervorragende Basis für neue Offensiv- wurden, wobei die Flugzeuge in 71 Fällen aus operationen. Deutschland   famen und wieder nach Deutschland  Das gesamte Gebiet des Ebrobogens ist in zurückkehrten, während in den drei verbleibenden der Zwischenzeit in Würdigung seiner elementaren Fällen die Flieger sogar auf unserem Staats­strategischen Bedeutung folide befestigt gebiet Tandeten. Nominativ werden 20 Fälle von worden. So hat die vorderste Kampflinie der Re- Verickungen der tschechoslowakischen Grenze durch publikaner mühelos dem konzentrierten Geschütz- reichsdeutsche Militärflugzeuge in der angegebe- flowafisches Gebiet unerlaubterweise noch 54 reichs feuer und den massiven Flugangriffen des Geg- nen zeitlichen Reihenfolge angeführt. ners standgehalten. Auf der knapp 40 Kilometer

publifiruppen

breiten Front find 220 bis 250 Feldgefchüße und mehrere hundert schwere Bomber des Feindes zu fammengezogen. Zur Unterstützung und Tiefen­ficherung der Front wurde in intensiver Arbeit ein weitverzweigtes und bis zum Ebro   gestaffeltes Verteidigungssystem geschaffen, in dem jeder Ver­fuch einer Gegenoffensive fich unbedingt tot­laufen würde.

Der Nachschub an Truppen, Artillerie, Mu­nition und Verpflegung funktioniert reibungslos, bie inzwischen solide ausgebauten und gesicherten Ebrobrücken genügen bei weitem den Erfor­derniffen.

Durch den großen republikanischen Sieg im Ebrobogen wurde der Feind gezwungen, seine an der Levantefront auf Segorbe- Sagunto gerichtete Operation stillzulegen. An geeigneter Stelle dieses Abschnittes ergriffen die Republikaner   in Voraus­ficht dieser Verhältnisse die Initiative und warfen die Rebellen und Italiener vor Viver an der Straße Teruel- Sagunto und südlich von ihr am Salado- Massiv unter schweren Verlusten weit zurüd.

Außer dieser 20 Ueberfliegungen, deren reichs deutscher   Ursprung unstreitig ist, überflogen tschecho= chp deutsche Flugzeuge, deren Erkennungszeichen nicht sicher festgestellt werden konnten. Wir machen auf­mertiam, daß nicht einer diefer 54 Fälle und sogar nicht einmal eine der zwanzig unerlaubten Ueber­fliegungen durch unzweifelhaft deutsche Flugzeuge von der tschechoslowakischen Presse in solcher Weise ausgenügt wurde, wie in diesen Tagen der reichs deutsche Rundfunk und die Preise den tschechoslowaki schen Staat angriffen.

1. Am 20. Mai flog über dem Friedländer Aus­läufer ein zweimotoriger Eindeder grüner Farbe mit dem reichsdeutſchen Immatrifulationszeichen D ADAF. 2. Am gleichen Tage überflog den Fried­länder Ausläufer ein Flugzeug mit dem Reichen ..25 Balfenkreuz 11." Ein schwarzes Balkenkreuz be­fand sich am Rumpf der deutschen   Militärflugzeuge im weißen Feld, während ein Hakenkreuz am Schwanz des Flugzeuges feftaeitellt wurde. Das Es muß bemerkt werden, daß die reichsdeutschen Flugzeug gehört zur I. Staffel des Bombardierungs- Behörden unseren Behörden bisher weder die Num regiments 152; 3. am gleichen Tage wurde über mern, noch wenigstens die Kennzeichen der Flugzeuge dem Friedländer Ausläufer eine dreigliedrige bekanntgegeben haben, die nach der Behauptung Staffel reichsdeutscher Militärflugzeuge feit reichsdeutscher Nachrichtenquellen bei fiarem Wettet gestellt: 4. am 28. Mai floa über Aich ein reichs- eine ganze halbe Stunde lang und oft nur in einer deutsches Militärflugzeug mit dem Zeichen..21 Bal- Söhe von 100 Metern über dem Gebiet von Glatz fenfreu; 31"; 5. am 31. Mai flog im Raume von flogen.

Beide Regierungen

verständigungsbereit

Ostasien  - Zwischenfall vor diplomatischer Erledigung

teidigungslinie bei Echatsoaping erfolgte. Der An­griff wurde abgeschlagen. Um 14.30 Uhr bombar­bierten drei Soviet- Flugzeuge die japanischen Bosi­tionen bei den Dörfern Sozan und Koje. Als ein Scwjetflugzeug von der japanischen Fliegerabwehr abgeschossen wurde, entfernten sich die beiden andern Flugzeuge.

Mit Beginn der vergangenen Woche setzte im Abschnitt des oberen Guadalaviarfluffes, etwa Aus Moskau   und Tokio   wird bestätigt, daß näherte sich unterdessen bis auf 200 Meter, worauf 50 Kilameter westlich von Teruel  , eine groß- beide Regierungen den Konflikt am Shafan- See um 8.30 Uhr ein Angriff auf die japanische Ver­angelegte Operation der Republikaner   ein. In lokaliseren wollen: schwerem Kampf auf einem ebenso schwierigen wie militärisch wichtigen Boden wurde der Feind ver- Totio. Der japanische Außenminister hat dem nichtend geschlagen. Die republikanischen Truppen für die weiteren Verhandlungen mit der Sowjet­apanischen Botschafter Schigenitsu neue Instruktionen haben am Donnerstag die Höhenstellungen über­regierung übermittelt. Man sieht hierin ein weiteres schritten und operieren nunmehr auf langfam Seichen der Verbesserung der Situation. Die Bei­abfallendem Gelände in der Nichtung auf Albar- tungsnachrichten über die Grenzzwischenfälle befin den sich nur mehr auf der zweiten Seite der Blätter.

racin.

Moskau  . Siesige Beobachter nehmen an, daß Bomben auf britisches Konsulat die Sowjetregierung, die den lebhaften Wunsch heat, Alicante.  ( Havas.) Samstag um 11.30 einen Krieg zu vermeiden, bereit sei, jeden vernünf­tigen Vorschlag nach einer vorläufigen Zurückziehung Uhr vormittags unternahmen sechs Francoflug der japanischen Truppen in Erwägung zu ziehen. zeuge einen Bombardierungsanflug auf Alicante  . m ganzen Lande gibt es zwar noch immer Anzeichen Der Angriff erfolgte auf das Stadtviertel Bella- einer Erbitterung, doch enthalten sich die Blätter bista, wo 70 Bomben großen Kalibers niever- forgfältig fämtlicher Stommentare. fielen. Eine Bombe im Gewicht von 250 Silv fiel

Nach einer offiziellen Meldung, die das Kriegs­ministerium erhielt, überschritt eine Gruppe sowjet­russischer Soldaten die Grenze und begann bei dem mandichurischen Dorf Mantjenschan etiva 20 m. füdlich von Suifenban Schüßengräben auszuheben.

Frankreich   sichert sich

Tokio  . Wie die Agentur Domei meldet, sol­Alle Meldungen über neue Kampfhandlungen Ten Freitag bei den Paracel- Inseln   sieben fran­auf das britische Konfulat, wo riesige Schäden stammen aus Tokio  : zöfifche Unterfeeboote aufgetaucht sein. Außerdem verursacht wurden. Der britische Konful wurde Das japanische Kriegsministerium teilt mit, sollen in die Befestigungen an der Atvangtschau­von einem Splitter getroffen und schwer verfekt. daß die Sowjetartillerie Samstag ab 6.30 Uhr früh Bei dem Anflug wurden eine Person getötet und ihr Feuer auf die japanischen Positionen an der Bucht mit mehreren neuen Geſchüßen von den Storeagrenze fonzentrierte. Die Sowjetinfanterie Franzosen   bestückt worden sein.

elf verletzt.

Aus dem Inhalt:

,, Tag der Freiheit" in Aussig  Freigewerkschaftlicher Erfolg in der Mühlig- Union  

Die Folgen der SdP- Politik für unsere Wirtschaft Der schwarze Tag" an der Westfront

vor zwanzig Jahren

Nr. 184

Die Flüchtlingsfrage

Nur Nationalsozialisten fönnen, wenn sie von der Heimatlosigkeit der aus Großdeutschland Geflohenen, von noch Schrecklicherem: von der ihnen drohenden Gefahr, an die Grenze abge schoben und in das Land, das sie vertrieb, zurüd geschickt zu werden, in den Tageszeitungen lesen - wenn sie von diesen Tragödien überhaupt er­fahren, wenn nicht ihre Blätter es vorziehen, darüber zu schweigen, geringschäßig, überheb­lich bemerken:" Sind ja ch nur Juden!". In den großen zivilisierten Nationen hat die Behand lung der Sozialisten, der christlichen Oppositio nellen, deren Opposition einzig und allein in der Treue zu ihrer religiösen Ueberzeugung besteht, die Behandlung der Juden, denen alle Existenz­möglichkeiten genommen werden und die man nur aus dem Lande läßt, wenn sie ihren ganzen Bejiz zurückläſſen, ungeheuere ſittliche Ent­rüstung erweckt. Der Nationalsozialismus hat sehr vieles getan, um das Ansehen des deutschen  Voltes in der Welt herabzumindern, durch nichts aber hat er, vor allem in Nordamerika  , eine solche allgemeine Stimmung des Abscheus ers zeugt, wie durch die rohe, brutale, dabei aber auch tüdische und räuberische Verfolgung der Juden. Jene deutschfeindliche Stimmung, die während des Weltkrieges erst die deutschen   diplomatischen und militärischen Dummheiten, Mißgriffe, Ueberheblichkeiten erzeugten, ist heute nicht erst wieder im Werden, sondern schon lebendig und sie ist in stetem Wachsen.

Aber Amerika   hat sich nicht begnügt mit der moralischen Verurteilung der Verfolgungen. Ameritas Präsident hat die Initiative zur inter­nationalen Lösung des Flüchtlingsproblems er­ist nicht möglich, denn es handelt sich keineswegs griffen. Eine andere als internationale Lösung nur um die Unterbringung derer, die dem Drit ten Reich bereits entflohen find, sondern um die Befürsorgung noch hunderttausender, die es in den nächsten Jahren werden verlassen müssen. Der amerikanische   Delegierte Myron Toylor er­latte may be the beragten, nur bis zum Ein­treffen des zum Vorsißenden gewählten amerila­nischen Juristen Rubbe vertagten Londoner   Be­ratung der internationalen Flüchtlingskommif­sion, man müſſe mit einer Gesamtzahl von sechs­hunderttausend Flüchtlingen im Laufe der näch sten fünf Jahre rechnen. Es handelt sich darum, Aufenthaltsländer für sie zu finden, aber auch darum, die Frage der Lebensfristung der zur Auswanderung Gezwungenen zu lösen. Denn die übergroße Mehrzahl wandert völlig mittellos aus. In den ersten Jahren der nationalsozialis stischen Diftatur war es noch eher möglich, wenig ftens einen Bruchteil des Besizes zu retten. Jetzt müſſen die Flüchtlinge mit leeren Händen das Land verlassen, in dem ihre Ahnen seit Jahr hunderten beheimatet waren. Die wirtschaftliche Entrechtung der Juden kommt einer völligen Vermögensfonfistation gleich. Wie aber sollen sie, wenn sie ein Land finden, das bereit ist, sie aufzunehmen, ihr Leben fristen, so lange wenig stens, bis sie sich eine neue Existenz schaffen fonnten? In nicht wenigen Ländern ist das be­kanntlich überhaupt völlig unmöglich, in jenen Ländern, die zwar ein Asyl, aber keine Aufent haltserlaubnis gewähren. Die Internationale Flüchtlingskommission will nun mit Deutschland  verhandeln, um zu erreichen, daß die Auswan dernden wenigstens einen Teil ihres Vermögens mitnehmen dürfen. Die Aussichten, eine Zusage des Dritten Reiches   oder gar das Einhalten einer etwaigen Zusage zu erreichen, müssen freilich sehr skeptisch beurteilt werden.

Berechtigt ist das Verlangen gewiß. Denn auch wenn als ganz gewiß angenommen werden kann, daß sich später den Gastländern ihre Menschlichkeit lohnen wird, weil die Emigranten ja ihr Wissen und Können und ihre Erfahrungen mitbringen, so erwachsen doch zunächst aus der Aufnahme der Vertriebenen gewaltige Auslagen: Reisekosten und Kosten der Unterbringung und Ernährung. Begreiflich, daß jene Staaten, die bereit sind, Flüchtlinge aufzunehmen, von denen, die vertreiben, fordern, daß sie nicht enteignete, zu Bettlern gemachte Menschen der Menschlich­feit anderer überantworten. Aber mit jener Un bekümmertheit um alle in der zibilisierten Welt geltenden Rechtsbegriffe, die sich in dem brus talen Saß äußert:" Recht ist, was dem deutschen  Volke nüßt", will der Nationalsozialismus gleichzeitig die verhaßten Juden loswerden und