Sr. 184 Sonntag, 7. August 1038 Sell« 8 Tag der Freiheit gcft und Kundgebung der Proletarischen Ul', der Hoffnung, als Danl für diese Unterwerfung 7.) befürchten, daß hinter den Mauern der Strafanstalt Hannover sich In aller Stille eine furchtbare Tra­gödie um diesen schuldlosen Rann.abspielt. Die Weltöffentlichkeit, die den Kampf nicht nur für den Frieden, sondern. auch für all« Friedenskämpfer fuhrt, darf jetzt, nachdem ein volles Jahr feit dem Verschwinden Thälmann « abgelaufen ist, ihn nicht vergessen, erneut fragt sie alle, die ei angeht:wag ist'» mit Ernst Thälmann ?" f S.), Es handelt sich hier um einen Hochbau au» drei Stockwerken und um eine große ebenerdige Anlage mit Oberlicht. Bon Jahr zu Jahr wurde die Fassade dieses verlassenen Unternehmen» immer schadhafter. Seit einigen Tagen werden aber diese Schäden durch Bauarbeiter ausgebessert und nun wird bekannt, daß in dem Gebäude die Fa­brikation wieder beginnen soll. Wie wir erfahren, wird Herr Endler aus Neustadt a. T. gemeinsam mit einem Kompagnon eine so­genannte Drahtspinnereiid. h. eS werden Leitungsdrähte verschiedener Stärken bespannen werden. Wieviel Arbeiter dabei Beschäftigung fin­den werden, ist vorläufig nicht bekannt. Aber schon die Tatsache an sich, daß-in dieser noch nicht alten Fabrik in einiger Feit wieder gearbeitet werden soll, ist erfreulich und erweckt neue Hoff­nung für den Ort und die Arbeitslosen. Der Terror In Palästina Jerusalem . In der Nähe der hiesigen Erlöser­kirche wurde ein arabischer Geheimpolizist beschos­sen und schwer verwundet. Er erwiderte da» Feuer und schob ig. die Menge, wobei ein Araber verletzt wurde.- Zwischen. Jaffq und Tel Aviv wurden zwei arabische Angestellte der Stadtverwaltung Jaffa durch Schösse schwer verletzt. Unweit Jaffa wurde ein bewaffneter Araber:tot aufgefunden. Fabrikseröffnung Seit etlichen Jahren sind die Tor« de» zum KonzernTextilana" gehörenden Betriebe» in Röchlitz bei Reichenberg geschloffen. k.7.' Freidenker in Aussig , Beranstaltungen, an denen auch die Massen der sozialistischen Arbeiter teil­nehmen, haben mehr als örtliche Bedeutung und auch andere als die einer Kundgebung bloß für die kulturellen Bestrebungen und Forderungen der Freidenker. DerTag der Freiheit" ist Be­kundung der Treue der sudetendeutschen soziali­ stischen Arbeiter zu den groben Idealen der Demo« . kratie, zur Freiheit des Individuum» unv des­halb vor allein eine Kundgebung der Treue zu unsercin demokratischen Staat, zur Tschechoslowa­kischen Republik. Die Freidenker haben bestimmte Forderun­gen, die sie heute wieder bekräftigen werden, For­derungen kultureller Art. Aber nur im demokra­tischen Staate sind sie zu verwirklichen! Und nur im deinokratischen Staate gibt es jene Gewtssenö- freiheit, die er jedem Staatsbürger freistem, sich nicht nur selber seine Weltanschauung zu formen, sondern auch ihr gemäß zu leben und für sie zu werben. Ta« gilt gleichermaßen für jede religiös fundierte, wie für jede wissenschaftlich begründete Weltanschauung, wobei an Weltanschauung" im wahren Sinne dieses Wortes gedacht ist: Auf­fassung vom Wesen der Welt, des Weltganzen, der Stellung des Menschen in dieser Welt, nicht aber an jene Pseudoioeltanschauung, wie sie der Fa­schismus zu haben vorgibt, Beurteilung des Welt­geschehens au« der Enge einer zur Gottheit er­hobenen Nation. Demokratie allein, die ja viel mehr ist als das Recht, Vertreter in Berwaltungs- und Ge» schgebungs-fförverschafjen zu wählen,, die auch Sicherung der Menschenrechte ist, Demokratie allein gibt auch Raum für ein Nebeneinander der Weltanschauungen, denn Demokratie ist gleichbe­deutend mit Toleranz in religiösen und weltan­schaulichen Fragen. Nicht aber darf sie gleichbedeu­tend sein mit Toleranz gegenüber autoritären, auch geistig-autoritären Bestrebungen, denn da» hieße tolerant sein gegenüber dem Bemühen, die Demokratie zu erwürgen. Tag der Freiheit" das ist also ein Tag der Demonstration für weltanschauliche Freiheit und für die Demokratie, damit aber auch der Demonstration gegen die Feinde der Demokratie. E« sind im sudetendeutschen Volk nur noch Arbeiter, die sich zu den Idealen der Freiheit be­kennen- Da» Bürgertum, da» heute kaum noch, etwas weiß von seiner eigenen Geschichte, die die Geschichte eines großen Kampfes um Geistesfrei- hcit, um Gewissensfreiheit ist, dieses Bürgertum verleugnet seine eigene Vergangenheit, seine große Vergangenheit, sofern eS von ihr noch etwas weiß. Indem es sich freiwillig gleichschaltete, gab eS. die Geistesfreiheit preis und damit alles, tvofür Vor­einst seine großen Söhne kämpften, die Kudlich und Ottendorfer, die Achtundvierziger und jene, die in der Reaktionszeit, für die Ideen von 1848 lämpficn. Aber nicht der nur einst fortschrittliche Teil des deutschen Bürgertums gab seine Ideale preis, damit auch die eigne Freiheit. Auch da« kon­fessionell gebundene, auch das katholische Bür­gertum hat sich, aus Angst vor der etwaigen Not­wendigkeit, für seine religiöse Ueberzeugung gegen den Nazismus kämpfen zu müssest, glcichgeschaltet, Von unseren Kinderfreunden Die Schulferien gehen ihrem Ende zu und un­sere diesjährigen Ferienaktionen finden allmählich ihren Abschluß. Wieder sind ti tausende Arbeiter­kinder, denen durch die Arbeit der Kinderfreunde einige frohe Ferienwochen bereitet werden konnten und die gesundheitliche Erholung fanden. Neben dem 1. Reichs-Falkentreffen und dem großen Zeltlager Ml Eulautal führten viele Gaue, Bezirke und Orts­gruppen kleinere Lager und Kolonien durch, oder wanderten mit den Falken, dabei schönste Gemein­schaft und Solidarität pflegend. All diese Arbeit t« Dienste unserer Kinder ist der tatkräftigen Zu­sammenarbeit unserer Funktionäre und Eltern, sow'.e der verständnisvollen Unterstützung unserer Freunde zu danken. Die Arbeit darf aber nicht ruhen. Schon jetzt muß die Vorarbeit geleistet werden, um die Herbst- und Winterarbeit rechtzeitig einzuleiten. Diesem Zwecke dienen eine Sitzung der Exekutive de» zentra­len Helfer» und Falkensührerkreise am 18. und 14 August und einer Vollsitzung de» Vorstände» und UeberwachungSauSschusseS des ZentralvereineS am 18. August in Prag . Beide Sitzungen werden sich mit den Ergebnissen unserer Arbeit im ersten Halb­jahr 1988, mit den Ferienarbeiten, mit der poll­tisch-pädagogischen Situation und den kommende» Aufgaben beschäftigen und die entsprechenden Be­schlüsse fassen. Wenn auch die Arbeiten in der gegenwärtigen Zeit schwieriger geworden sind, so beseelt unser« Funktionäre doch der Wille, auch diese Schwierig­keiten zu meistern und die wichtige Erzi«hung»arbeit unvermindert fortzusehen und noch weiter aus- zubauen. Frelgewerkschaftllcher Sieg In der MQhllg-Unlon Bei den BctriebSauSschustwahlen der M ü h- lig- Union erhielt von 409 gültigen Stim­men die Liste der vereinigtm freien Gewerkschaf­ten 298 Stimmen und fünf Mandate, die Liste der völkischen Gewerkschaften 211 und drei Man­date. Angesicht» der Treibereien gegen di« freien Gewerkschaften Ist da» Ergebnis der BrtriebSauS- schußwahlen als ein glänzender Sieg z» tuchen. Wa» soll mit den deutschen Drsertrnrrn ge­schehen? In den maßgebenden Kreisen beschäftigt n>an sich derzeit mit der Frage, was mit den deutschen Deserteuren geschehen soll, die auf unser Gebiet überlaufen. Mit dem Asyl hängt auch eine bestimmte materielle Unterstützung zusammen. Die Errichtung von Lagern für Deserteure wurde abgelehnt. Dagegen kommt der tschechoslowakische OffizierSverband mit dem Vorschlag, aus ihnen kleine Arbeitskolonnen zu bilden, die in tschechi­schen Gebieten untergebracht würden-(DND.) Interessenvertretung der A«r»teruh«ständlrr. Im ReichSverband der deutschen Aerztevereine In Aussig wurde eine Arbeitsstelle errichtet, welche die Interessen aller pensionierten Aerzte, wie Distrikts«, Stadt-, Gemeinde« und Spitalsärzte etc., vertreten wird. Bon der Gründung einer Fachgruppe der ihren Beruf nicht mehr aus­übenden Aerzte im Verband wurde vorläufig .Abstand genommen. XDND.),. Ungewißheit um Ernst Thälmann ES ist jetzt rund ein Jahr verflossen, seit Ernst Nölmann in einer Lugustnacht heimlich von Gestapo -' axenten aus dem Moabiter Untersuchungsgefängnis in Berlin nach einer Strafanstalt in Hannover ver­schleppt worden ist. Erst zwei Monate später ver­mochte die PariserAgence Radio" diese Tatsache, die sich später als zutreffend herausstellte, der Oeffentlichkeit mitzuteilen. Die von faschistenfreund­licher Seite gebrachte Meldung, Thälmann sei er« «krankt und werde in ein Sanatorium übergeführt, wo er längere Zeit der Pflege bedürfe, erwies sich als eine grobe Irreführung der Oeffentlichkeit. Beson­ders empörend ist eS, daß, wie dieUnion für Recht und Freiheit" erfährt, Thälmann in Hannover sei­nen täglichen Rundgang, den er ursprünglich isoliert mochte, später zusammen niit einem Mörder antre- ien mußte. Diese entwürdigende Maßnahme gegen einen Freiheitskämpfer ist zugleich die letzte Kunde, die über sein Schicksal in die Außenwelt gedrungen ist und gerade jetzt, da sich wieder die Nachrichten über Terrormaßnahmen gegen deutsche Antifaschisten häufen, hat die Oeffentlichkeit doppelten Grund, voll Unruhe zu fragen:WaS ist's mit Ernst Thäl- mann?" Kurz vor seiner Ueberführung hatte der Eesiapochef Himmler die Anweisung gegeben, die vklhafieten Politiker als Geiseln festzuhalten, auch wenn kein Prozeß gegen sie geführt wird. Im Falle Thälmann wurde der Staatsanwaltschaft befohlen, di« Prozeßakten nicht weiter zu bearbeiten, nachdem sich trotz fünfjähriger Bemühungen kein hinreichender ffullagegrund konstruieren ließ. Man muß ernsthaft Die englischen Luftmanöver London . Freitag nachmittags begannen die großen britischen Luftmanöver, deren Beginn sich iifolge der schlechten.Witterungsverhältnisse bis io die Nachmittagsstunden verzögerte. An den Ranövecn, die an der Nord- und Ostküste Eng­lands stattfinden, nehmen 900 Flugzeuge teil. Den Uebungen liegt die Annahme zugrunde, daß 86 Staffeln von Bombenflugzeugen in einer Ge­samtzahl von 478 der modernsten Maschinen des angenommenenOstkandeS", das jen­seits der Nordsee liegt, einen Angriff aus.Westland", das durch die Zone Humbcr im Horden und Themse im Süden begrenzt ist, unter­nehmen.Westland" verfügt zur Verteidigung öder 28 kampsstasseln, 4V Bomber, ein Detache­ment von Spezialerkundungsslugz'eugen, sämtliche Flugabwehrbatterien in dem betreffenden Gebiete und Landtruppen in der Stärke von 17.000 Offi­zieren und Soldaten. Die Wirkung desBom» lardements" wird von dem Armeephoiodienst und einem Korps von Unparteiischen festgehalten wer­den. Die Operationen beider Parteien waren Freitag durch eine niedrige Nebeldecke erschwert. In einem amtlichen Berichte des Lustsahrt- minisieriumS heißt e», daß die Manöver am SamSlag zeitig früh unterbrochen werden muß­ten, weil der dichte Nebel die Operationen sehr beeinträchiigte. Die Fortsetzung wurde für 14 Uhr angesetzt. Kontraktkulis In Österreich Oesterreichische Arbeiter werden von den siazi'Behörden als Kontraktkulis nach Deutschlaiid verschickt. Bor ihrer Verschickung haben sie einen llontralt zu unterzeichnen. Bom Arbeitsamt in Graz Verschickte mußten z. B. unterschreiben: .Ich verpflichte mich, den mir angegebenen Ar- bkitiplatz... anzutreten... Ich erkläre, daß ich gesund und arbeitsfähig bin. ES ist mir bekannt, daß bei Nichtantritt oder bei vorzeitiger Aufgabe deS Arbeitsplatzes die Unterstützungssperre ver­hängt wird und die Kosten der Hinreise durch mich ersetzt werden müssen." Diese Grazer Arbeiter wurden als Tiefbau­arbeiter nach Wilhelmshaven vermittelt. Auf ihrem BerpflichtungSschein stand:folgende Be­dingungen für den Arbeitsplatz sind mir bekannt­gegeben worden: Lohn pro Stunde 82 Pf., Be- WstigungSdauer unbegrenzt, Unterbrin­gung: Wohnlager", d. h. Baracken. In Wirk­lichkeit wird nur wenigen dieser Arbeiter mehr als dl Pf. pro Stunde bezahlt. Im allgemeinen wird bei der Verschickung nach Deutschland auf die familiären Verhältnisse leine Rücksicht genommen. Selbst Mütter von ein- bis zweijährigen Kindern dürfen eine ihnen im Reich zugcwiesene Arbeit nicht ablehnrn. Die Kin­der Verden in solchen Fällen von der Fürsorge un­tergebracht. Frauen, die in Munitionsfabriken vermittelt wurden, erfuhren gleich beim Arbeits­amt, daß sie nach drei Monaten den Arbeitsplatz wechseln müssen, weil diese Arbeit zu gesundheits­schädlich sei. Grazer Arbeiter, die im Reich als Tiefbau­arbeiter arbeiten, berichten, daß sie täglich 12 b>sl4Stun denarbeiten müßten. Auü» bezahlt wurde ihnen aber nur der Lohn für 88 Kochenstunden. Der Rest würde für die Zeit der LrbeitSlosigkeit im Winter einbehalten die Nazis wollen ini Winter keine Erwerbslosen « Unterstützung zahlen, trotzdem sie 8% Prozent dev Lohnes als Beitrag zur Arbeitslosenversicherung Wenn. Eine größere Zahl österreichischer Hausgehil­finnen wurde nach Norddeutschland vermittelt. Dar Fahrgeld für die Hinreise wurde ihnen ge­liehen, der Vorschuß wird ihnen in 12 Monats­raten vom Lohn abgezogen. Freie Rückfahrt er« ballen sie mir, wenn sie mindestens ein ganze» Fahr in der ihnen zugewiesenen Stellung verblie­ben sind.Für die Mädel also eine ausgezeichnete Sparkasse und... ein Anreiz... an ihrem Ar« beitSplatz auSzuharren", höhnt die österreichische Nazipcesse. ein Plätzchen ungestörten Vegetieren» eingeräumt zu bekommen. Die Fortsetzung des Kampfes gegen| den Katholizismus imAltreich", das Entflammen> dieses Kampfes im annektierten Oesterreich, die 1 Wendung des italienischen Faschismus zum Ras« siSmus, der Kampf de» italienischen Faschismus gegen den katholischen llniversalismus zeigen, daß die Unterwürfigen falsch spekuliert haben. Der Faschismus kennt keine Toleranz, auch«licht gegen­über den Religionen. So werden denn nun die sozialistischen Ar­beiter, indem sie gegen den Nazismus kämpfen und für die Erhaltung der persönlichen Freiheit durch die Demokratie, auch zu Kämpfern stlr die religiöse GewiffenSfreiheit. Nicht ihre Sorge ist die Freiheit der religiösen Gemeinschaften, aber indem sie für die Gewissensfreiheit überhaupt kämpfen, streiten sie auch für die Freiheit de» reli­giösen Bekenntnisses... Di« Freidenker waren im alten Oesterreich nicht einmal lvirklich geduldet, dem StaatSgrund- gefeh zum Trotz wurden sie so stark war der Einfluß de» KlerikaliümuS schikaniert und drangsaliert. Die Demokratie hat ihnen Bewe­gungsfreiheit gegeben. Sie wissen, was sie der Demokratie zu danken haben. Sie lviffen aber auch, gerade mif Grund der Geschichte ihrer Bewegung, daß untrennbar verbunden mit der Demokratie die weltanschauliche Toleranz ist. Und sie wissen, weil sie durchweg» Sozialisten sind und in ihrer großen Mehrheit Angehörige der deutschen So­zialdemokratie, daß das Gebot dieser Toleranz auch innerhalb der Partei gelten muß, daß in der Partei religiöse und konfessionslose Arbeiter als gleichberechtigte Genossen nebeneinander stehen, daß die große sozialistische Freiheitsbewegung ge­tragen sein muß vom Freiheits« und Gerechtig- leitswillen aller, die im KapitaliSnuiS eine zu­tiefst unsittliches System sehen, von gläubigen und ungläubigen Arbeitern, von den industriellen und Landarbeitern, von Hand, und Geistesarbeitern. Gerade weil sie der Partei eng verbunden sind, erkennen und verstehen sie das, werten sie es nicht etwa nur als taktische Notwendigkeit, sondern schätzen diese Grundsätze als untrennbar vom Freiheits- und Humanitätsbegriff de» Sozia­lismus. Tag der Freiheit* das ist nicht nur ein Tag des Bekenntnisse» zür Freiheit, zur politifchett Freiheit als Voraussetzung der Geistes» und Ge­wissensfreiheit. DerTag der Freiheit" ist auch Bekenntnis der festen Entschlossenheit, für die Freiheit zu kämpfen. Zu diesem Fest- und Kampftag in Aussig , an dem außer den Arbeitern Aussig » und der näheren Umgebung nur Abordnungen der Arbeiter aus anderen Gegenden des Lande» teilnehmen können, entbietet die Partei herzliche Grüße. Sie weiß, daß es wahrhaft kampfentschlossene Männer und Frauen sind, die in Aussig zusammenkommen. Sie weiß, daß derTag der Freiheit" unbedingt Ver­läßliche, bedingungslose Treue versammelt, von denen jeder entschlossen ist, sich ganz, mit Leib und Seele, einzusctzen zum Schuhe unseres köst­lichsten Gute», der Freiheit! > Um was für Aktionen handelt slch's? FPartei" oder.Bewegung" oder? Die Nazi ! Itwollten keine Partei im üblichen Sinne haben, schwärmten immer vonBewegung". Wa» nun die SdP wirklich ist, zeigen deutlich genug Rundschreiben solcher Art: Kr«i»stelle III Trautenau der Sudetendeutschen Partei. Trautenau , 24. Juli 1288. KreiSweffung OG9. 38. Streng vertraulich l 1.),, Alle Weisungen und Berichte sind bi» auf Widerruf al»strengvertra«lichzu be­handeln. Nachrichten, Anfragen usw. sind nur durch Kuriere(&S A) zu befördern. Post und Telefon streng verboten. 2.), Die Berichte unter Einteilung der FL in Ko« k können. Hebungen sind regelmäßig und pünkt« ' sich einzusenden. |8.). Mitgliedsbücher von Kameraden, die nach Deutschland in Arbeit gehen, sind außer dem bekannten Vermerk noch mit einer laufenden Nummer zu versehen, welch« un» zweck» Kon­trolle mitgeteilt weiden muß. 4.), Für den Monat August sind in allen Orten Bereitschafts-Appelle der FL durchzuführen. Berichte über Beschäftigung in den Betrieben, Einberufung zur außerordentlichen Waffen­übung, Verstärkung von Bend. u. Staat!« Polizei. Vorfälle über Personen, die im Ver­dacht stehen, als Konfidenten bei Aemtern und Parteien zu sein. Oeffentliche Versammlungen sind vorderhand zu vermeiden, dafür aber A-2-Versammlungen in allen Orten mit den Weisungen 7 und 8 durchzuführen. Für den Monat August sind durch die B.« SchulungSleiter Tagungen nach§ 2 einzube­rufen, da von Eger einige Instruktoren in Kreis Hk entsandt werden. Berichte über Tätigkeit der Republikanischen und Roten Wehr in Euerem Bezirk. Wir verlangen von allen Kam. eine intensive und exakte Arbeit, da die Monate August und September für un» von grober Bedeutung sind, von welchen da» Gelingen aller Aktionen abhängt. Mit deutschem Gruß F. Haar, m. p. K. Hofhansel, m. p. KreiSleiter. Heil Henlein! ' Rundschreiben einer politischen Partei? Anweisungen eine» politisch-militärischen Ge« heimtbunder, der, während seine Führer mit der Regierung zu verhandeln vorgeben, Aktionen be­sonderer Art vorbereitet, Aktionen, die-weiset!»» nicht dec Festigung des Staate» dienen, keine großartigen LoyalitätSkundgebungen sein solleirl Wo in aller Welt gibt eS nochpolitische Parteien" ähnlicher Art? Und wie furchtbar muß doch die politische Unterdrückung sein in einem Staate, der kam« meSgeduldlg den Treibereien einer solchen Ber« schwörergesellschaft zusiehtl ES wäre gut, wenn auch Lord Runciman dieses Dokument derUnterdrückung" kennen lerntet