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SamStag, 13. August 1938
Nr. 189
Die großen französischen   Alpenmanöver General Hartung  , Kommandant Carrins, General Gamelin und General   Touchon bei den großen Sommermanövern in den Alpen   am Galabier.
DAesnmigLeiten. Alemanos! Alemanosl Angstschrei der spanischen   Kinder: Alemanos! Alemanos! Denn andere» wissen die spanischen Kin» ver von heute nicht von den Deutschen  , al» da» sie Todbringer sind. Deutsche   Flieger werfen Bomben auf spanische Städte, deutsche Flieger beschießen au» Maschinengewehren flüchtende Frauen und Kinder. Die Alemanos   kommen" e» klingt in diesen» Schrei derselbe Schreck wie im Angst« und Warnruf während der dreißigjährigen Kriege»: Die Schwe­ den   kommen I Aber während Schweden   durch angestrengte Kulturarbeit bei gleichzeitigem Fernbleiben von allen kriegerischen Abenteuern längst dm bösen Ruf, den seine Mitteleuropa   verheerenden Soldaten sich vor ein paar hundert Jahren erwarben, vergessen gemacht hat, e» kaum irgendwo in der Welt jeman­den geben kann, der andere» al» Gute» vom schwe­dischen Volk zu sagen weiß, haben deutsche Führir dafür gesorgt, daß man nicht mehr an deutsche Dich­ter, an deutsche Maler, an deutsche Gelehrte denkt, wenn man irgendwo in der Welt von Deutschen  spricht, sondern an deutsche Rüstungen, an deutsche Soldaten und an deutsche Rücksichtslosigkeit und Erbarmungslosigkeit. Ach, wie gut wir e» wissen, daß nicht da» ganze deutsche   Volk grausam» rücksichtslos, barbarisch, sadistisch ist! Wie gut wir«» wissen t Aber wo wird jener Teil de» deutschen Volke», der Grausamkeit und Untoleranz und Machtgier ablehnt, sichtbar, wann und wo kann er zu Worte kommen? Seit Jahren also erfährt die Welt nicht» andere» von den Deutschen  , al- daß sie ihre politischen Gegner in Konzentrationllager stecken und dort quälen, daß sie wehrlose und ahnung»lose politische Gegner hin­terrück» l.auf der Flucht") erschießen, daß sie die Juden erst bestehlen und dann mißhandeln und zu­letzt aut dem Lande jagen, daß sie freiwillig abge­schlossene politische Verträge nicht halten, daß sie dar Menschenleben fall» e» da» Leben eine» Nichtnazi ist gering schätzen, daß sie Furcht er­wecken wollen, daß sie auch»atsächlich durch den Ver« nichtung-kampf gegen alle Andersdenkenden im Innern und durch die Art ihrer kriegerischen Inter« vention in Spanien   Schrecken erregen. Daß es einmal ein andere» Deutschland   gab da» heutige sorgt dafür. daß das vergessen wirol Daß spanische Kinder, kleine Kinder, nur in Angst und Schrecken und in Zorn und Haß an die Deutschen   denken können, daßAlemanos" zum In­begriff alle- Schrecklichen, Furchtbaren, Entsetzli­chen geworden ist ja, da» mag manchem der Neu­deutschen ungemein schmeicheln für da» deutsche  Volk ist e» unheilvoll genug I Da» wird nämlich nie, nie in der Welt vergessen werden, daß deutsche   Flie­ger mithalfen, die spanische Freiheit und kleine spa­nische Kinder zu ermorden! Vor fast vier Jahrzehnten, im Sommer 1800. hielt Wilhelm II   eine Ansprache an Marinesolda­ten, die zum Abtransport nach China  , wo damals die Boxer-Unruhen Sorge erweckten, bereit stände*» In dieser Ansprache rief der Kaiser den gegen d< Chinesen«»»ziehenden Soldaten zu:»Pardon wird nicht gegeben! Wer euch in die Hände fällt, sei euch versallen! Wie vor tausend Jahre« sich d i e H u n n e n einen Namen gemacht, der sie noch jetzt in Ueberlieserungen und Märchen gewal­tig erscheinen läßt, so möge der Name Deutscher  durch euch in China   in einer Weise betätigt wer­den, daß niemals wieder ein Chinese e» wagt, einen Deutschen   auch nur scheel anzusehen!" Nie ist Wilhelms Wort von den Hunnen vergesse» worden! Während de» Weltkriege» erinnerte man sich allüber- all schauernd diese» Selbstvergleicher, gegen dt» »Hunnen  " zog eine Welt in den Krieg und kx« siegt- da» deutsche   Volk! Wieder soll e» so werden, daß man sich die Alemanos, die Gernmin» in- welcher Sprache immer man an die Deutschen   denkt nur al» Tod­bringer, al» Gewaltgläubige, alt Barbaren vorstel­len kann? Und ein Volksverräter soll sein, wer zu beweisen versucht, daß e» noch ein andere» Deutsch­tum gibt? Es ist also allein echte» und rechte» Deutschsein, dafür zu sorgen, daß die Vermutung, im deutschen   Volk könnte noch ein Rest von Mensch­lichkeit leben, gründlich zunichte gemacht wird?
Flieger rettet sich durch Absprung Prag  . Am 12. August um 16,20 Uhr ge­riet der Gefreite Alois Jirovskh bei der Rückkehr von einem Bestimmungsslug mit einem Jagdflug­zeug bei der Gemeinde Pkezlesice bei Binoi in ein heftiges Gewitter. Beim Flug durch eine Wolke geriet das Flugzeug ins Trudeln und daher be­nützte der Pilot den Fallschirm. Er ging unweit von Prezletice nieder, wobei er eine leichtere Ver­letzung erlitt. Das Flugzeug stürzte 500 Meter nordöstlich von der Gemeinde ab.
Endlich Kegen I Es sah schon am Donnerstag so aus, als ob... Aber erst am Freitag kam der ersehnte Regen. Im Lause deö Vormittags schoben sich die Regen« wände von Deutschland   her quer über die Tsche« choslowakei. Mittags stürzte der Regen auf Prag  nieder, sehr heftiger, ausgiebiger Regen. Wohl« tätiger Regen, von den meisten sehr freudig be« grüßt. Aber wesentlich kühler wurde es nicht, es blieb auch nach dem Regenguß ganz schön warm. Samstag und Sonntag, wird es wieder,
Wahrscheinlichkeit nach, so sonnig sein, wie all die bisherigen Augusttage. Aber der Regen selber erfrischte, sehr viele setzten sich Ihm gerne au», ließen froh da» Wasser an sich herunterlaufen. Während de» Regens fühlte man auch Frische in den Wohnungen und Arbeitsräumen. Er hat wohlgetan. Er war zur rechten Zeit gekommen. Bald war der Regen nur noch eine Erinne­rung. Nur noch ein paar rasch vertrocknende Pfützen gaben Zeugnis von ihm. Und daß der Abend doch ein wenig erquickender wurde al» die früheren, auch das erinnert angenehm an diesen Sommerregen. Aber ehe er zu uns gekommen war, hat er sich recht wild gebärdet. Besonder» in England, wo er sich von Stürmen über» Land jagen ließ und von Gewittern begleitet war. In Dutzenden von Londoner   Geschäftshäusern schlug der B l i tz ein. Mehrere Häuser gerieten dadurch in Brand. Der Verkehr mußte wegen wolken­bruchartigen Regen» und Ueberschwem- m u n g e n ganzer Straßenzüge teilweise stillge­legt werden. Der Norden London  » wurde von einem schiveren tz a g e l s ch l a g heimgesucht. Die Hagelkörner lagen zeitweilig bis fünf Zentimeter hoch. In Middlehäm wurden ein Mann und zweiRennpferde vom Blitz erschla­gen. Auch die britische Luftwaffe hat unter den ungünstigen Wetterverhältniffen Verluste erlitten. Auf einem UebungSflug über Lincolnshire  stürzte ein zweisitziger Militärflugzeug in der Nähe von Caythrope ab, wobei die z w e i I n s a s s e n ihrLebe n verloren. Bei Ehesbire flog ein Flugzeug in schwerem Regen gegen einen Hügel. Die beiden Flieger wurden auf der Stelle getötet. In beiden Fällen wurde die Maschine völlig zertrümmert.(Jn-gesamt hat die britische Luftwaffe damit in diesem Jahre bei 68 Abstür­zen 116 Flieger verloren.)
Ttslgsnds Kriminalität der Jugend Nach der eben veröffentlichten Statistik für 1936 weist in diesem Jahre die Kriminalität der Jugend sowohl im Hinblick auf die Zahl der Straffälle al» auch auf die Beschaffenheit der De­likte eine Zunahme auf. Im Jahre 1986 stan­den vor den Jugendgerichten 26.646 Personen bis zu 17 Jahren, d. i. um 2969 Jugendliche mehr al» im Jahre 1935. Aus den absoluten Ziffern der Anzahl Jugendlicher in der Population der Jahre 1937/40 erhellt, daß aber die größte ab­solute Anzahl abgeurteilter Jugendlicher gerade heuer zu erwarten ist.(TND)
Gedächtnisfeier für Klabund  . Am Sonntag, den 14. Apgust, wird vom Sender Prag II in der Zeit von 20.15 bis 20.45 Uhr in einer lite­rarischen Hörfolge anläßlich seines 10. Todestage» des Dichter» Klabund  (Alfred Henschke  ) gedacht werden. Die Hörfolge wird ein Lebensbild de» Dichters und eine Auswahl au» feinen Werken bringen. Die Schlacht von Zborov   wurde rekonstruiert. Auf der Militärfchießstätte von Milowitz wurde Freitag ein Teil der Schlacht von Zborov  , an der sich bekanntlich die tschechischen Legionen während des Weltkriegs maßgeblich beteiligten, rekon­struiert. Diese Rekonstruktion erfolgte, unter Be­teiligung militärischer Sachverständiger und etwa 4000 Soldaten, zu Filmzlvecken.(DND) Tschechoslowakin in Wien   verurteilt. Bor dem Schöffensenat beim Landesgericht l in Wien  sand Donnerstag gegen die 54jahrige tschechoslo­wakische Staatsbürgerin Louise Guttmann die Verhandlung wegen Devisenvergehen statt. Die Blätter, die die Angeklagte al» Jüdin, die die tschechoslowakische Staatsbürgerschaft besitze, be­zeichnen, berichten, daß Louise Guttmann beschul­digt wird, da» Vergehen der Devisenverschleppung begangen zu haben. Seit dem Umbruch hatte Louise Guttmann jede Woche von ihrem Konto bei der Kreditanstalt-Bankverein rund 1000 Reichs­mark behoben. Neber den Verbleib des Geldbetra- aller ge» gestand sie schließlich, da» Geld einem früher
in Wien   ansässigen Ausländer zur Aufbewahrung übergeben zu haben. Dieser Ausländer stellte, als er einvernommen wurde, dem TvvifenfahndungS« amt ein Einlagsbuch auf 7587 Reichsmark und einen Barbetrag von 4000 Reichsmark zur Ver­fügung und bemerkte, daß er diese Werte in ge­schloffenem Kuvert zur Aufbewahrung übernom« ntcn habe. Der Verbleib von weiteren 3400 RM blieb unaufgeklärt. Die Angeklagte wurde zu scch» Monaten strengen Arrest, znr Bezahlung von 7996 NM und 4000 RM verur!'ilt. Außerdem wurden die beschlagnahmten Beträge für versal­len erklärt. Dem Antrag de» Staatsanwaltes auf Landesverweisung wurde nicht stattgegeben. Die Angeklagte hat sich Bedenkzeit erbeten. Slowakischer Lehrer überfahren. Auf einem ungeschützten Bähnübergange in SpiSskä Bklä er­eignete sich Donnerstag ein tragischer Unglücksfall. Um diese Zeit wollte der Arbeiter HokejS  , der aus dem Beiwagen den Lehrer Jarosiav Novotnh aus Spiüskä Bklä hatte, vor dem anfahrenden Zuge mit seinem Motorrad die Eisenbahnstrecke überque­ren. Er gab daher GaS und fuhr dicht vor dem Zuge über die Geleise. Der Lehrer Novotnh, der die gefährliche Lage sah, sprang aber ab, wobei er tödlich verunglückte. Kinderspiel mit Granaten. Im toskanischen Dorfe Strada in Casentino fand ein Kind beim Spielen einen Sprengkörper, brachte ihn heim und warf ihn ins Feuer. Das Geschoß explodierte und tötete die Mutter sowie zwei Kinder. Ein Kind wurde schwer verletzt. In Ecuador   werde» ständig neue Erderschüt- terungen verzeichnet. Durch diese Erdbeben wur­den die drei Dörfer San Golqui, Tingo und Alan« gasy zerstört, die ungefähr 25 Kilometer von Quito   entfernt liegen. Blitz tötet vier Menschen. Die schiveren Un« weiter, die seit Tagen Jugoslawien Heimsuchen, baben Donnerstag durch Blitzschlag vier neue Todesopfer gefordert. Besonders heimgesucht wurden diesmal die Gegend von Risch sowie ver­schiedene kroatische Landesteile. Geldfälscherwerkstatt in Pari» nusgehoben. Die Polizei hat eine Geldfälschertverkstatt entdeckt, in der falsche Banknoten, und zwar insbesondere 50 Francs» und 5 Pfund-Noten erzeugt wurden. Als Täter wurde der Rumäne Jan Jliescu ver­haftet, der das Atelier als Zeichner unter dem Namen Jan Rosst; gemietet hatte. Bei der Haus­durchsuchung wurde bei ihm belastendes Material gefunden. JlieScu gestand auch selbst ein, Bank« notensälschung betrieben zu häben. Außer ihm wurde auch sein Gehilfe Lucien Bourgeat verhaf­tet. Beide wurden von der Polizei dem Gerichte eingeliefert. Sir Walter Strickhand, der Wanderbaron, welcher auf da» britische Baronat verzichtet bat und tschechoslowakischer Staatsbürger geworden ist, ist im Alter von 87 Jahren in Buitenzorg   auf Java gestorben. Sir Strickhand wird seinem Wunsche gemäß verbrannt werden. Er wurde 1851 geboren, wurde in Edinburgh   und Cam- bridge erzogen, und folgte 1909 in der Baronie. Im Jahre 1923 gab er durch seinen Anwält in Aork bekannt, daß er tschechosiowakischer Staats­bürger geworden sei und auf seinen Titel verzichte. Streik untertags. Auf der großen Kohlen­grubeWalenty Wawel" in Ruda bei Kattowitz  ist die Belegschaft in einer Stärke von 8200 Mann untertags in den Streik getreten. Der Streik brach infolge Nichteinhaltung der gelten­den' Lohnabmachungen und Herabsetzung der Bergarbeiterlöhne durch die Grubendirektion aus. Die streikenden Bergarbeiter drohen mit einem Hungerstreik. Drei Petroleumtanks explodiert. Infolge eines Brandes explodierten drei große Petroleum­tanks der Salpetermine von Rosario de Huara in Chile  . Sieben Personen wurden getötet und 15 schwer verletzt. Die Verwaltungsgebäude der Mine wurden durch den Luftdruck teilweise zer­stört.
Das heutige Programm der deutschen   Sendung Praq-Melnik: 10.15: Funk der Frau: Dr. flütft Spiegel: Reisen in Amerika  . 10.80 bis 11.00: Schallplatten. 12.10: Unterhaltungsmusik l Gesang Ferrh Löring. Klavier R. I. Schubert). 18.00: Eo- ebcn erschienen, die neuesten Schlager. 18.45: 80 Minuten Spannung. 19.80: Feieräbend, Hörfolge. 20.00: Sonntag an der Moldau, bunte Szenen und Musik von Rud. Hermann. 22.30 di» 23.30: Tanz­musik aus Hotel Corso. Marienbad  . Brünn  : 18.00 di» 18.35: ,,Wa» der Alltag bringt". Eine kleine Kantate von Vaöa Lochmann. Ausführende: Lele Scharff. Marianne Weigl, Willi Wickerhauser, Otto Ritter, Diide Walz, Sylvester Such, OSkar Willner  . Regie: VaSa Lochmann. Am Klavier: Tibor CoSma.
Hohentriger dürfen nicht ge-eigt werd«. Tee Bürgermeister von Lang Beach(USA  ) hat den Be­suchern de» Strande  » strengsten» untersagt, die Röcke abzulegen, wenn sie Hosenträger tragen. Dar sei unästhetisch und unmodern. E» entspann sich nne Auseinandersetzung mit einer Zeitung in Lang Beach, und ihr Redakteur nahm nun gerade seinen Rock am Strande ab, obwohl er Hosenträger trug. Er ist so­fort verhaftet und mit einer hohen Geldstrafe belegt Wochen. Mövenkrieq in Schweden  . Die schwedischen Be« Hörden   haben einen erbavmung»losen Feldzug gegen die Möven begonnen und allein in den Gebieten von Biekinge und Wallo sind in wenigen Tagen 7000 Eier in Mövennestern durch Gisteinsprihung sterili­siert worden. Diese Methode mag merkwürdig er­scheinen und man könnte annehmen, daß e» doch wesentlich einfacher wäre, die Möveneier au» den Nestern zu entfernen oder zu zerschlagen. Aber die Möve ist ein außerordentlich kluge» Tier, und wenn sie das Nest leer oder die Eier zerstört finden würde, so würden die Vögel sicherlich fahr schnell den Platz frei machen, und ein andere» Mövenpaar würde neue Eier in da» Nest legen. Die durch Gift sterilisierte» Eier aber werden von den Vögeln weitergebrütet, und loenn sie die Zwecklosigkeit bemerken, ist die Brutzeit bereit» vorbei. Dieser Betrug der Möven durch die schwedischen Behörden ist dadurch notwendig gewor­den, weil die Seevögel weit in» Land hinein kom­men, sich hier ansiedeln und ausgesprochene Schäd­linge darstellen; die Möven brandschatzen Obstgärten und Felder. Ein Heiliger entsteigt dem Grabe. Im Dörfchen Bridorck in der Touraine   hat vor einigen Tagen eine seltsame Zeremonie stattgefunden. Man hat dort das Grab" eine» Heiligen wieder geöffnet, und dieser darf nach mehr al» einem Jahrhundert wieder das Licht der Welt erblicken. Ja mehr al» da», seitdem er wieder seinen Platz in der Dorfkirche gefunden hat, dürsten die Touristen, die in da- schöne Tal der Indre» kommen, nicht versäumen, einen Abstecher nach Bridorö zu machen. Nun handelt e» sich freilich nicht um die Gebeine eine» Heiligen, sondern um sein Standbild. Diese» stammt au» dem 15. Jahrhundert und ist ein Meisterwerk der Spätgotik. Aber es stellt den Heiligen St. Roch so eifervoll und lebendig dar, daß die Frauen der Gemeinde jahrhundertelang Angst davor hatten. Hierher wurden die unartigen Kinder gebracht, denen man sagte, der Heilige würde sie mit seinem Zorne strafen, und sie brauchten bloß zu dem leidenschaftlichen Gesicht aufzublicken, um vor Schreck zu zittern. Anfang de» 18. Jahrhunderts hat man darum die St. Noch-Statue regelrecht auf dem Ge­meindefriedhof begraben. Diese» Grab Ist sehr ver­ehrt worden, und e» fehlten niemals frische Blumen auf ihm. Die Exhumierung der Statue ist auf An­ordnung de» Ministeriums für schöne Künste erfolgt. Lewanewski gänzlich aufgegeben. Eine amtliche Mitteilung der Sotvjetreaiernng betreffend die Be­satzung de» Flugzeuges Lewanewski  », da» am August 1087 von Moskau   über den Nordpol   nach Nordamerika   abflog, und seither vermißt wurde, be­sagt: Die Besatzimg bildeten sech» Personen; Flug­zeugkommandant war der Held der Soivjetunion Le­wanewski. Der Flug wickelte sich unter überaus schwierigen meteorologischen Verhältnissen ab und kurz nach der Ueberfliegung de» Nordpol  » setzte ein Motor aus. Darauf brach die Verbindung mit dem Flugzeug ab. Obzwar nach Ansicht der Fachleute alle- auf eine Katastrophe hindeutete und da» Flug­zeug aller Wahrscheinlichkeit nach verunglückt war, organisierte die Regierung der NSSR Nachforschun­gen auf der gesamten Flugstrecke von der Küste der USSR   bis nach Alaska   und Nordkanada.- E» wur­den einige Flüge zum Nordpol  , nach Amerika   und an die Küste von Grönland   unternommen. Sie blie­ben aber erfolglos. Man muß annehmen, daß die Besatzung de» Flugzeuges um» Leben gekommen ist. Deshalb beschloß der Volkskommiffarenrat dec UDSR, die Nachforschungen nach dem Flugzeug ein­zustellen. Die Regierung der USSR   teilt die Trauer de» Sowjetvolkes Aber den Verlust der tap­feren Flieger und spricht deren Familien ihr tiefstes Beileid au». Zum Andenken der verunglückten Flie­ger wird ein'Denkmal in Mo»kau errichtet werden. Eine Anzahl Institutionen, Schulen und Werke wird nach ihnen benannt werden. Die Familien der ver­unglückten Flieger erhalten erhöhte Pensionen und eine einmalige Aushilfe von je 20.000 Rubel. Unbeständig. Im Zusammenhänge mit einer Störung, die sich Donnerstag über Bayern   ausge­bildet hatte und Freitag nachmittags über Böhmen  verrückte, haben sich in der ganzen Republik   zahl­reiche Gewitter mit stellenweise erheblichen Regen­güßen ausgebildet. Gleichzeitig gingen die Tempera­turen weiter zurück,, so daß sie die sommerliche Höbe von 25 Grad nur vereinzelt erreichte». In den näch­sten Tagen dürfte ziemlich unbeständiger Wetter vor­herrschen. Wahrscheinliche» Wetter Samstag: Wechselnd bi» vorwiegend bewölkt. Zeitweise Regen­fälle oder Gewitter, Nachmittag-temperaturen um 20 Grad. Minima unter 15 Grad. Südwestwind. In der Ostslowakei und Karpathorußland noch ziemlich warm. Oertliche Gewitter. Südostwind. Wahr­scheinliches Wetter Sonntag: Ändauern de» ver­hältnismäßig unbeständigen Wetter» mit Gewittern oder Regenfällen. Weiterer Temperaturrückgang..