Ar. 190 Sonntag, 11. August 1938 Geile 8 Colonel Hans In« Snanlen-Reportafl« van Klaus Mann Unser Außenhandel im Juli im Juli folgende Gesamt- unser Außenhandel llcbqjrfiufo der Ausfuhr 1037 60.724 82.868 86.688 18.140 12.587 Unterschied 71,188.000 + 41,692.000 2,777.098 765.271 101.024 140.615 02.981 60.448 56.981 47.541 28.160 81.078 durch die starken Fernrohre schauten, setzte drü« ben ziemlich heftiges Artilleriefeuer ein. Dai dumpfe Gebrüll der Kanonen dai wie aus einem weit entfernten Löwenkäfig klingt be« gleitete unsere Konversation. Ich dachte: hoffent­lich geht es wieder so glimpflich aüi, wie gestern der Bombenangriff, und es Wird nur ein Maul­esel getötet, eine alte Frau aber sehr leicht ver­letzt... was für unstatthafte Zivilistengedankenk Gedanken kamen mir viele, und einige von ihnen besprach ich mit unserem Freunde, dem Schriftsteller und Divisionskommandanten, Der Problemkomplex»Pazifismus und antifaschisti­scher Krieg" ist tief und verwirrend. Der ruch­lose Angriff der anderen die wirklich und im ernstesten Sinn de» Wortes unsere Feinde sind zwingt uns ein neue» Problem auf, da» ur­sprünglich keineswegs da» unsere war, und. ver­urteilt uns zu Lebenslagen, für die wir uns nicht geboren meinten. Hat der Feind die Macht, un» wirklich zu verändern, indem er uns zu einer neuen Taktik zwingt? Und wie bewahren wir die Werte und Begriffe, deren Verteidigung doch eben der Sinn unsere» Kampfe» ist, angesichts dieser unbarmherzigen Wirklichkeit? viele Probleme: ich erwog sie im Herzen, und einige besprach ich auch mit unserem Freund. Hatte er Sinn für sie? Kann und darf der Handelte noch Ver­ständnis für die Sorgen, Hoffnungen und Be­fürchtungen de» Geiste» haben? Hans sagte mir:»Wenn wir diesen Krieg erst gewonnen haben, will ich nichts mehr sein als ein Zivilist." Nach einer Pause fügte er aber hinzu:»Wer weiß, freilich? Vielleicht wird e» dann die belei­digte und angegriffene Menschlichkeit an irgend» einer anderen Stelle de» Erdteils au verteidigen geben... Einmal aber werden wir überall ge­siegt haben, und dann hat sich die» alle» ge­lohnt..." Kohlen Hol- Zucker Eisenerze Eisenwaren Cellulose Stabeisen Bausteine Tafelglas Mehl Eiserne Bleche u. Platten 26.986 Mal- Getreide Papier Hohlgla» Eiscndraht * Zwei Tage später besuchte un» in Barce­ lona einer seiner jungen Offiziere es war dec Spanier, der nicht wußte, ob seine Eltern noch lebten. Er brachte un» ein Geschenk von seinem Colonel: ein Album mit Grammophonplatten von Ernst Busch . Wir fanden die Widmung: »... zur Erinnerung an die Nacht in Tor» wsa, diese Lieder der Internationalen Brigade , die ein Ausdruck der Schwere unseres Kampfer sind, aber auch unserer Siegeszuversicht. Han», Kommandant der 45. Division." 1988 5.411,519.000 6.601,010.000 1.189,491.000 1988 760,707.000 916,445.000 154,648.000 Für die Monate Jänner bis Ault 1938 bzw. 1037 ergeben sich folgende Gesamtdaten: Ilnterschied II. Tortosa war einmal eine reiche Stadt mit dier-igtausend Einwohnern. Was wir vorsanden, «er nur noch eine gespenstisch öde Ruinen« Landschaft erinnernd etwa an die schon halb abgebrochene Kuliffenstadt in einem Filmatelier, da» die Schauspieler verlasien haben viele Häuser zeigten nur noch ihre Borderwand, es fehlten die hinteren und die seitlichen Mauern; hinter leeren Fensterhöhlen stand der Nachthim« mel; andere Häuser waren ohne Dach; die auS- gestorbenen Straßen lagen voll Schutt und den Aesten«ine» Hausrates, der den Soldaten zu schlecht und wertlos war, um ihn mitzunehmen. Zivilisten gab es nicht mehr; sie hielten sich in den Bergen versteckt, oder waren nach Barcelona «flüchtet. Di« Faschisten hatten den Ort Dut­zende von Malen mit schweren Bomben belegt, rar allem um die Ebro-Brücken zu zerstören... Ich habe niemals vorher ein solches Bild der Verlassenheit und großen Traurigkeit gesehen; selbst die gemiedenen Äoldgräberstädte in Ame­ rika sind nichts» schaurig wie diese unbarmherzig hingeopferte Menschensiedlung, deren letzte Be­wohner die Soldaten sind, die noch die Trümmer gegen den Feind verteidigen. Im verlassen-» LischofS-Palai», einem schönen alten Gebäude, hausen französische Freiwillige. Auch im alten llaltell, das die Stadt und den Fluß beherrscht, treffen wir vor allem Franzosen. In den höhlen­artigen Steingängen und Verließen, die ihnen alt Quartier dienen, herrscht eine etwas schaurige Gemütlichkeit. Die Luft ist dumpf hier, wie in einer Arabkammer, und neben den harten Lagern der jungen Leute vom Bataillon»Marseillaise " steht allerhand bürgerlich-behäbiges Gerät, da» man au» den Trümmern von Tortosa gerettet hat: eine Uhr im Biedermeier-Stil, eine Wasch« schussel,«in kleines Sofa aus dem Salon einer vielleicht getöteten Dame... Wir blieben mit dem Colonel Hans lange auf dem Söller des Schlosses, dec als Beobach- tung-posten dient. Jenseits des Ebro, wo die Franco-Leute lagen, ließ man noch immer die starken Scheinwerfer wandern; wir mußten uns ab und zu ducken, um ihrem Licht zu entgehen. Ein paar Mal wurde geschossen, aber nicht ost. Auf der feindlichen Seite bewegten sich ein paar Lastwagen. Meistens aber hörte man nicht», außer den natürlichen Geräuschen der Sommer­nacht: Rauschen des Wassers, Zirpen der Gril­len, das Anschlägen eines Hundes, und die mono­tone Melodie der quakenden Frösche. G Am nächsten Vormittag begleiteten wir tzanS auf seiner Fahrt zu einem anderen Beob« achwngSpunkt, der sich, einige Kilometer von Tor­ tosa entfernt, auf dem Gipfel«ine» Berges be­fand. Dorthin hatte früher keine Straße geführt. Die neue von den Soldaten angelegte, war noch etwa» schmal und holprig; aber doch ein befahr­barer Weg. Wir sahen die jungen Rekruten die schon ausgebildet sind, aber noch keine Ge­wehre haben an der Straße arbeiten. Der parÄoxale Gedanke beschäftigte mich, daß dieses höchst unselige Ereignis der Krieg, das so viele Menschen und ihre Siedlungen zerstört, auch seine positiv zivilisatorischen Folgen hat. Die Straße auf den Höhenzug, dem wir uns zu­bewegten, wäre ohne die strategischen Notwen­digkeiten wahrscheinlich nicht gebaut worden... Bon oben überblickt man das breite Ebro- Tal. Der Colonel lieh sich von den jungen Leu­ten, die den Bergposten halten, genauen Vortrag über die Beobachtungen der letzten Nacht halten. Der Lastwagenverkehr auf der feindlichen Seite war beunruhigend... während wir sprachen und 1987 831,985.000 878,758.000 41,768.000 (411 Millionen). Der über die Einfuhr ist infolge der Einfuhrverrin­gerung um 71 Millionen und der Ausfuhrsteige­rung um 42 Millionen(beider im Vergleich zum Vorjahr, um 112 Millionen größer al» 1937. Nach den vorläufigen Erhebungen weist ziffern aus: Reiner Warenverkehr Einfuhr Ausfuhr Aktivum Nach dem starken Rückgang im Juni hat die FertigwarenaüSfuhr nicht nur gegenüber dem Juli des Vorjahre»(636 Millionen), sondern auch gegenüber dem Juni(610 Millionen) auf­geholt und wieder 689 Millionen erreicht. Die Einfuhr von Rohstoffen ist jedoch weiter auf 880 Millionen zurückgegangen und ist kleiner al» im Vorjahr(500 Millionen) und im Juni 1988 Reiner Warenverkehr Einfuhr Ausfuhr Aktivum Ueber die Entwicklung des Exporte» in den einzelnen wichtigsten Warepg^ppen gibt die nach­stehende vergleichende Tavelle Aufschluß: SpezialauSfuhr der Menge«ach 1988 1987 Jänner-Juli Jänner-Juli in Tonnen 2,697(965 673.825 188.614 86.804 125.968 70.729 70.692 84.143 40.068 86.474 48.848 62.140 227.062 27.482 17.800 80.298 6.138,312.000 726,793.000 6.354,702.000 4-246,2 18.000 216,480.000 SpezialauSfuhr dem Werte nach: 1988 1087 Jänner-Juli Jänner-Ji in Taufend K6 Eisen u. Eisenwaren 1.219,914 921,640 Baumwolle, Garne 448,886 622,947 GlaS u. Blaswaren 878,699 420,935 Wolle, Wollengarne 844,737 805,700 Holz 8 l 8,857 268,642 Kohlen 846,140 820,716 Leder u. Lederwaren 844,407 843,716 Konsektionswaren 246,524 257,842 Maschinen u. Apparate 247,605 177,401 Seide u. Seidenwaren 231,976 265,490 Papierzeug, Papier etc. 221,484 212,800 Unedle Metalle 209,880 229,705 Getreide, Malz et«. 285,206 465,168 Zucker 185,114 118,016 Fahrzeuge 180,869 162,998 Flach». Hanf, Jutet etc. 165,806 101,260 Tonwaren 182,061 188,107 Mineralien 124,086 111,201 Tierisch« Produkte 107,148 116,446 Holzwaren 87,467 104,221 Tropische Hitze Da» Thermometer zeigt im Schatten mehr alr 85 Grad Celsius, und die schwitzenden Mit- tcleuropäcr stöhnen wieder einmal unter dertro­pischen" Hitze. ES wird ein schtvachcr Trost für sie sein, zu erfahren, daß die jetzigen Hitzewellen mit tropischer Hitze noch nichts zu tun haben. Aber vielleicht werdendste, wenn sie von de» Schrecknissen der wirklichen tropischen Hitze er­fahren und dann in die mitteleuropäische hoch­sommerliche Wärme herauskommen, sich einiger­maßen erleichtert fühlen wie Eulenspiegel, der sich an einem glutheißen Tage hinter den warmen Küchenherd setzte. Dann lief er, völlig erschöpft vor Hitze auf die heiße Gasse hinaus und rief: »Angenehm kühl ist es da!" Den schtvitzenden und stöhnenden Menschen unserer Breiten, die in den Schatten, in die Bäder und zu den Eismännern flüchten, Ivird es kaum glaublich klingen: In Ländern tropischer Hitze würden Hitzetage wie die vergangenen angenehm kühl erscheinen! ES kommt dabei eben nicht nur auf die Temperaturhähe an. Ausschlaggebend ist der Feuchtigkeitsgehalt der Luft. Diese schwüle, schwere Luft, die so gesättigt ist mit Wasserdampf, daß die Poren sie nicht mehr aufnehmen. Dann entsteht da» berüchtigte tropische Unlustgefühl, die grenzenlose Schlaffheit und Gleichgültigkeit phy­sischer und psychischer Art. Eine trockene Hitze von 60 Arad im Schatten, wie sie- in gewissen afrika­nischen Gegenden herrscht, ist bei weitem erträg­licher al» die feuchte, warme Dunstjgkeit von Jndochina oder des Malaiischen Archipels, der die Pißen Menschen Überhaupt sicht tzandzühalten vermögen. Der Feuchtigkeitsgehalt der Luft steigt bis zu 95 Prozent, und die Kleider, die Möbel, die Schreibmaschinen und der Volant des Auto» sind so naß, als wenn es daraufgeregnet hätte. Ein tschechoslowakischer Musiker in Saigon er­zählte mir einmal die Geschichte von der Ver­wandlung seines Fracks. Er hatte sich den Frack au» Prag mitgebracht, einen schönen, neuen Frack, ein Meisterstück der Schneiderkunst, da er der Arme! gedacht hatte, er werde den Frack an den großen Gala-Abenden in Jndochina brauchen. Kaum war er im Lande angekommen, ließ er sich beim ersten besten chinesischen Schneider ein Dutzend weißer Anzüge machen, hängte den Frack in den Kasten und vergaß ihn. Zwei Wochen später öffnet er den Kasten und fällt fast in Ohn­macht: Da hängt sein schöner, neuer Frack, aber er ist weiß, völlig grauweiß! Er war verschim­melt wie eine ungarische Salami... Gegen die tropische Hitze ist man machtlos. Man kann nicht, wie bet uns, baden gehen, denn beim Freibaden riskiert man einen Sonnenstich, und in den tropischen Meergewäffern ist da» Ba­den meist eine gefährliche Sache.(Die Märchen von den Haifischen sind nicht bloß Märchen.) E» nützt auch nichts, wenn man sich in ein dunkle» Zimmer einschließt und keinen Schritt auf die heiße Straße macht. Welches sind die heißesten Länder der Welt? Unter denFachleuten" für tropische Hitze be­stehen über diesen Punkt Differenzen. Zweifellos gehören zu den Wärmepolen der Erde die Küsten« striche um da» Rote Meer . Die italienischen Sol­daten, die durch den Suez-Kanal nach Somaliland und Eritrea gebracht wurden, tsiirften keine leich­ten Tage gehabt haben. In Addi» Abeba, da» aut einer Hochfläche liegt, geht eS ja noch; aber unten am Meer, das beiderseits von Wüste umschlossen ist, wo eS ganze Jahre nicht regnet und der Wind­zug eher ein versengender Hauch ist! Auf dem Marktplatz von Djibouti werden im Schatten de» öfteren Temperaturen über 50 Grad gemessen. Der Sand des Platzes ist so heiß, daß man nicht begreift, wie die kleinen Somalijungen bloßfüßig darin herumtretcn können. Ueber diesen Platz zu gehen, bedeutet eine Kraftleistung, die einen ge- tvissen Mut voraussetzt. Achnliche Schauergeschichten erzählen die. Reisenden au» gewissen Kongogebieten oder aus dem Innern von Astralien. Auch in Hinterindien gibt eS Fiebergebiete, in denen di« Sonne ein tödlicher Feind ist, wenn man sich ihr aussetzt. Der Himmel ist nicht blau wie bei un», sondern weiß, die Nächte sind womöglich noch heißer als die Tage. Es gibt zahlreiche Anekdoten aus diesen Gegenden, wo die Sonne da» Gehirn versengt. E» fällt einem die Geschichte vom Residenten einer Keinen französischen Provinz in Jndochina ein, der sich in seiner Sonneneinsamkeit so, elend fühlte, daß er in die Hauptstadt eine Botschaft sandte» ein großer Meteorit sei gefunden worden, man möge ihm die Expedition, die gerade in der Hauptstadt sei, schleunigst in seine Gegend schicken. Die Expedition kam. Der Resident begrüßte glück­lich die weißen Männer, die er seit Monaten nicht gesehen hatte. Und der Meteorit? Der Resident vertröstete sie auf den nächsten Tag. Dann, nach einem lustigen Abend, dem einzigen lustigen Abend de» letzten Jahre», ging er am nächsten Morgen hinaus und blieb zwanzig Minuten ohne Tropenhelm in der Sonne sitzen. Am Abend war er tot. Tropiischer Hitzschlag. I. W. Genossen! Genossinnen! 8 G M A» Betriebsversammlung Gewerkschaftsversammlung, Genossenschastsversammlung, Wählerverjammlung, Frauenversammlung, politischen Versammlung, Versammlung oder Sitzung einer proletarischen Organisation sollt Ihr für di« 8 WaldullüttatW Meipreffe intensivste Werbearbeit leisten, Der Schweizerische Gewerk* schaftsbund (JGB) Der Schweizerische Gewerkschafts­bund zählte Ende 1937 222.881 Mitglieder. Das bedeutet eine Zunahme um. rund 4000 oder 1.8 Prozent gegenüber dem Vorjahre. Die stärkste Äitgliedervermehrung haben die Metallarbeiter, sowie die Handels- und Transportarbeiter zu ver­zeichnen, während einige Verbände des öffentlichen Personals infolge weiteren Personalabbau» noch einen Mitglicderrückgang anfweisen. Der Gewerk- schaftSbund besteht aus 16 Verbänden. Die größte Organisation ist der Metall« und Uhrenarbei'cr« verband mit 65.662 Mitgliedern. Ihm fotzen der Bau« und Holzarbeiterverband mit 42.528, der Eisenbahnerverband mit 82.882 und der Han­dels«, Transport« und LebenSmittelarbeiterver« band mit 24.048 Mitgliedern. Die größte Zahl von Organisierten verzeichnen die Kantone Bern mit 50.312 und Zürich mit 46.611. Nach der Statistik über die gewerkschaftliche Tätigkeit tvnrden im verflossenen Lahre 094 Be­wegungen durchgeführt mit 187.000 beteiligten Arbeitnehmern. Die Zahl der Bewegungen hat sich nahezu verdoppelt, und die der Beteiligten ist um über 50.000 gestiegen. In 36 Fällen kam e» zur ArbeitSniederleguijg, woran 4246 Arbeiter be­teiligt waren. Ueber die Ergebnisse der Bewegun­gen berichtet die Erhebung des GewerkschaftSbun- des folgendes: Eine Lohnerhöhung ist für 185.300 Arbeiter erreicht worden; 84.230 Arbeiter erhiel­ten eine Verbesserung der Ferienverhältnisse. Für 8778 wurde eine Verkürzung der Arbeitszeit erzielt. Die Zahl der abgeschlossenen Gesamter« beitSvcrträge beträgt 140, die sich auf rund 4000 Betriebe und 52.600 Arbeiter erstrecken. Marchandeau dementiert Gerüchte über Devisenkontrolle Paris . Der Berichterstatter des Blattes »L'Epoque" dementiert nach einer Unterredung mit dem Minister Marchandeau die neuerlich auf­tauchenden Gerüchte, daß Frankreich die Absicht hätte, die Devisenkontrolle einzuführen. Die Finanz« und WährungS-Lage ist gesund, habe der Minister erllärt, die Staatskasse hat ehrenvoll alle ihre Zahlungsverbindlichkelten erfüllt und sicht der Zukunft ruhig entgegen. Frankreich bleibt dem französisch- englisch» amerikanischen Währungsabkommen vom Jahre 1936 treu. hericktssaak Schon wieder zwölf Klio weniger!" seufzte der Herr und setzte hinzu:Ja. liebe Fran, so geht eS mir!" Nachdem er gesprochen, letzte er sich neben die Angesprochene auf die Bank, denn«S Ivar in einem Park und die Frau hatte mit Interesse zugesehen, wie sich der Herr wiegen ließ.Da­kömmt von der GasthauSnahruiig, liebe Frau, da kann der Mensch nicht gedeihen, Witwer bin ich und so allein und gar nicht freut mich da» Leben!" Abendschatten huschten über die Bäume und Sträuche und ein trauriges Lächeln über das Gesicht des Herrn.Ich bin auch Witlve!" flüsterte die Frau ge­rührt und bald war eine Seeleilgemeinschaft her­gestellt. Anvertraut hat der Herr der Witwe, er habe monatlich 1600 K6 Pension und schon rechnete die Praktische, davon müßten leicht 600 Kfi monatlich zu ersparen sein, wenn nun wenn man einen gemein­samen Haushalt führen würde. Da hört sie den ihr sympathischen Mann weiter beichten:Al» Witwer aber, da braucht man viel, viel mehr als diese 1600 K£." Der Mensch ist manchmal mehr als rätsel­haft. Tatsache aber, daß die Fran dem Mann 600 KL übergab zurAusbesserung". Und er meldete bald, er habe bereits2 Kilo zugenommen", aber so«in armer auf sich angewiesener Mensch... kurz, er möchte doch zu gern in gemeinsamen Haushalt, um seine 12 Kilo aufzuholen.Gemeinsamer Haushalt? Nein! Nur Heirat!"Heirat? Natürlich, daß m»r das nicht«infiel, wir heiraten!" schrie der Mann be­glückt und erhielt für verschiedene Vorbereitun­gen weitere 600. Wieder meldete er ein« Ge­wichtszunahme, aber von der Trauung tvar immer noch keine Rede. So kam er vor den Straf­senat in Prag . Denn über 4000 lli lockte er der Gläubigen heraus, die schließlich erfuhr, daß der Witwer" kein Witwer, sondern längst, verheiratet ist:Aber ich leb doch nicht mit meiner Frau... I" DaS nützte ihm nichts, er erhielt drei Monate schwe­ren Kerker und nur, weil eS seine erste Straftat war, kam er mit Bewährungsfrist davon. Zum Schlüsse aber blieb die Rechnung offen.12 Kg. abgenommen, während der Bekanntschaft mit der Witlve 9 Kg. zu­genommen, drei Kilo muß ich noch aufholen und statt dessen soll ich jetzt alles zurückzahlen!" jammert der Berurtellte und verläßt traurig den BerhandlungS« saal.,