5Jr. 101 Dien»««,, 16. August 1938 «eite 8 bekannte deutschsprechende Fremde geohrseigt worden sei. nicht- zu wissen. Diese Angelegenheit schien dem deutschen Rundfunk so wichtig, daß sie in den Aether hinaus, posaunt wurde. Ohrfeigen bei Bodenbach Bodenbach. SamStag meldeten nach 21 llhr zwei Turner, Gerhard Watlauer, geboren am<2. De » zember 1022 In Tetschen , und Karl Schulz, geboren am 20. Mai 1021 in Letschen, beim Staatspolizei­amt in Bodenbach , daß sie am 13. August nach 18 Uhr auf Fahrrädern auf der Bezirksstraste von Neu- Ohlisch in der Richtung gegen Windisch-Kamnib sich­ren. Sie wurden in Äöhmisch-Kamnitz von 60 bis 80 Mann, unter denen sich auch Jugend in Blau­hemden befand, angehalten und gezwungen, von den Rädern zu steigen. Sie legten die Räder auf die Erde und wollten weglausen. Sie tvurden jedoch von etlva 18 Atauii abgesangen und geohrfeigt. Als ihnen bedeutet wurde, dast sie weiter fahre» können, stellten sie fest, dast die Luft aus den Gummischläuchen herauSgelassen und die Ventile entwendet worden waren. Di« Männer, die sie überfallen hatten, waren laut Angabe deutsche Sozialdemokraten- Sie fuhren auf Fahrrädern weg und die Turner gingen nach Hause. Der Polizeiarzt konstatierte bei der Unter­suchung Spuren von Ohrfeigen. Dar weiter« Ver­fahren wurde eingeleitet.. Gemischte Kommission für Gefangenenaustausch London. (Reuter.) Amtlich wird mitgeteilt, dast beide kriegführenden Parteien in Spanien den Vorschlag der britischen Regierung auf Er­nennung einer dreigliedrigen Kommission ange­nommen haben, die sich mit dem Au-tausch der Gefangenen und anderen damit zusammenhän­genden Fragen befassen soll. Die Kommissions­mitglieder wurden von der britischen Regierung ausgewählt. Ihr Vorsitzender Wirtz Feldmarschall Sir Philip Chetwod sein. Als Sitz der Kommis­sion wurde Toulouse bestimmt. Die Kommission wird lediglich eine humanitäre Tätigkeit entfal­ten und ihre Verhandlungen werden alle Kate­gorien von Gefangenen betreffen, d. h. sowohl Soldaten, als auch politische Führer und Zivil» flüchilingc. Das Reutcrbüro erfährt, daß sich die Tätigkeit der Kommission auch auf Gefangene anderer Nationalitäten erstrecken wird, trotzdem von diesen nicht direkt die Rede ist. Valrneia. lReuter.) Bei dem Bombarde­ment Valencias am Montag wurde der Tele­graphist Amern des britischen SchiffesHillfern". dec sich an Land befand, getötet. An Bord de» finnischen DampfersFredavore'' wurde der Offizier der Nichtinterventionskommission, der Deutsche Christian Schmidt, verletzt. Starke Aktivität der chinesischen Frelschürler Schanghai. (Reuter.) 300 Mann chine­sischer irregulärer Truppen griffen Sonntag den fünf Meilen von der internationalen Konzession in Schanghai entfernten japanische» Flugplatz an. Sie überwältigten die japanische Wach« und hitzten am Flugplatz die chinesische Flagge. Die Irregu­lären flohen, als sie japanische Berstärkunzen gegen den Flugplatz anrücken sahen. Tokio . Die Agentur Domri teil« au» der Stadt Tsinan , Hauptstadt der Provinz Schantung , mit, daß diese Stadt«um ersten Male von chtne- sischrn Freischülern überfalle» wurde. Sie wurden aber abgewehrt und ließen am Kampfplatz 200 Tote zurück. Rach Aussagen der Gefangenen soll es sich hier um Reste der 69. chinesischen Armee handeln. politische Vagungen am Sonntag In Krumau hielt Fürsorgeminister J»g. Mas am Wochenende Beratungen mit den lo­kalen Faktoren ab, die regionalistischen Fragen gewidmet waren. Sonntag sprach er auf einer öffenllichen Kundgebung, an der auch die demo­kratische deutsche Bevölkerung teilnahm. In Scestadtl bei Brüx sand eine grosse Jubi- laumSmanifestation unter dem Leitgedanken20 Jahre Republik und SO Jahre Sozialdeniokratische Partei" statt. Auch an dieser Feier beteiligten sich die deutschen Sozialdemokraten. Die Festrede aus der Kundgebung, die dem Umzug durch die Stabt folgte, hielt der Senatspräsidcnt D. Soukup. An der Feier der mährischen DTJ in Brünn nahm Eisenbahnministcr Bcchhn! teil. Der Nachmittag vereinigte auf dem Brünner Stadion 18.000 Menschen, zu welchen der Minister sprach. Porsührungen des Militärs gaben Anlass zu de­monstrativen Kundgebungen für die Armee, Schliesslich ist von grösseren Veranstaltungen ter Orel-Kongress in Königgräh anzuführen, an welchem sich Arbeitenminister Jng. Dostälek be­teiligte. Die grösste Kundgebung des Sonntags war der Rcichskongreh der nationalsozialistischen Eisenbahner, an deren Umzug durch Prag 30.000 Personen, darunter Abordnungen ausländischer Organisationen teilnahmen. Ausmusterung In M.-WelBklrchen Mähr.-Weißkirchen. In Mähr.-Weihkirchen fand Sonntag die Ausmusterung der zu Leut­nants ernannten Absolventen der Militäraka­demie in Anwesenheit des Nationalverteidigungs­ministers Machntk statt, der die Parade der Absolventen abnahm und an sie eine kurze An­sprache hielt. KrUfteverfall Hllnkas Rujrmberk. Am heutigen Montag-Nachmit­tag war das objektive Befinden des erkrankten tzlinka unverändert. Die Nacht hat der Kranke im ganzen ruhig verbracht. Die Kräfteabnahme schreitet vorwärts. Infolge dieser körperlichen Schwäche und der erhöhten Temperatur verfällt der Kranke zcitioeise in Bewusstlosigkeit. Tschechische Pressestimmen Prckvo lidu": Obwohl die allgemeine Ueber- zevgung die ist, dast Deutschland zu einem Krieg weder entschlossen noch für ihn vorbereitet ist, und dast seine führenden Menschen ihn im Wesen nicht vollen wenigstens Heuer nicht sind doch alle europäischen demokratischen Staaten in Bereitschaft. Frankreich hat ebenso wie wir alle inneren Vorbe­reitungen und alle Massnahmen an den Grenzen und Russland hat an seinen Grenzen bereits grosse Kräfte versammelt, um zum Eingreifen bereit''zu sein. Deutschland ist sich allerdings bewusst, dast solch ein Zusammenstoss mit seiner Niederlage enden vürde.«r weist aber auch, dast niemand in Europa den Krieg will, und erlvartet daher sozusagen als Tauschobjekt für Kriegsdrohungen die Geneigtheit. Zugeständnisse zu machen. Irgendwelche Erfolge der deutschen Aussenpolitik zu erzwingen, damit sich das deutsche Volk wieder etwas beruhige und sich mit etwas beschäftigen könne, das ist offenbar der Sinn diese« kostspieligen, erregenden und äusserst gefähr­lichen Spiels, da« Deutschland uns allen aufge- vvungen hat. Wir müssen' mitspielen, ob wir wollen oder nicht. Alle europäischen Staaten rechnen damit, sind vorsichtig, hüten ihre Grenzen und sind auf alle» vorbereitet. Deutschland rechnet offenkundig damit, dass e» unsere Nervenkrast erschöpfen, uns schwere Ausgaben verursachen kann, und dass e» uns viel­licht einschüchtern wird. Das ist allerdings«in Irrtum. .... I M etwa traten sprach der Obmann der Legionärgemeinde, Wenzel, der den deutschen Kampsgenoffen für ihre Treue und Tapferkeit dankte. Mit demLied der Arbeit" wurde die schöne Kundgebung abge­schloffen. Sodann blieben die Teilnehmer noch bis in die späten Abendstunde» beisammen, um sich an den Vorführungen der Turner und und Turnerin­nen zu erfreuen. Auch der Tag von Kopist war ein Beweis für die ungebrochene Kampfbereit­schaft der sozialistischen Arbeiterbewegung in den Grenzgebieten. Dummheit der anderen nicht stören kaffen. Samstag abends veranstalteten die 1000 Blauhemden einen F a ck e l z u g, bei dem Heinrich W e i s b a ch sprach. Der Zug wurde von der demokratischen Bevölkerung begeistert begrüßt. Sonntag früh zog die Jugend auf dem Markt­platz zu einem Werbesingen auf, an dem auch dieRoten Falken" mitwirkten. Dieser pe- lungenen Veranstaltung lvaren der Kreis­appell der Jugend und der Appell der R W vorausgegangen. Der Höhepunkt des Jugendtages bildeten der Festzug und die grosse Kundgebung auf dem Marktplatz. 1200 Menschen marschierten im Umzug, der farbenfroh und lebhaft war. mehr als 2000 Teilnehmer wies die Kundgebung auf. Zu den Versammelten sprachen der BerbanoS- fekretär Josef Kleiner, der Parteibezirks­sekretär Ku nie. Abg. Franz Kögl er u»d KreiSvertrauenSmann K a r l B e ck. Der Nachmittag war dem frohen Spiel der Jugend gewidmet. Auf dem Festplahe hatten sich auch viele Offiziere und Soldaten eingefunden, um ibre Verbundenheit mit der demokratischen Bevöl­kerung zum Ausdruck zu bringen. Grove sozialdemokratische Kundgebung bei BrUx SamStag und Sonntag wurde in Kopist bei Brüx das BeziriSarbeiter- und-Turnscft der deutschen Sozialdemokraten abgchalteu. Schon die gutgelungenen turnerischen Veranstaltungen des SamStag hatten eine Menge Besucher herbeige­lockt. Am Sonntag wanderten ununterbrochen grosse Teilnehmerscharcn aus allen Gebieten de» Bezirkes nach Kopist. Auch viele Sozialdemokrat- ten aus dem Gebirge, aus den Landgebieten und aus dem Oberleutensdorfer Gebiet waren ge­kommen. Im Rahmen der Veranstaltung wurde eine eindrucksvolle politische Kundgebung abgehalten, die durch einen Festzug eingeleitet wurde. Am Festzug beteiligten sich etwa 1800 Männer, Frauen und Jugendliche des AtuS und der S2. sowie Mitglieder der DTJ und der tsche­chischen Parteiorganisation. Viele rote Fahnen wurden im,Zuge getragen, der von einem dichten Spalier immer wieder herzlich begrüht wurde. Die Kundgebung auf'dem Sportplatz wurde mit der Staatshymne, gesungen von den deutschen Arbeitersängern eingeleitet und in Anwesenheit von mehr als 2000 Teilnehmern vom Bezirksver­trauensmann Johann Zettl eröffnet, der in einer deutschen und tschechischen Begrüssungsan­sprache auf die Bedeutung der Zusammenkunft aufmerksam machte. Sodann sprach in Ver­tretung des Parteivorstandes, von den Ver­sammelten herzlich begrüßt, Karl Kern, der in deutscher und tschechischer Sprache, immer wieder von Zustimmungskundgebungen unterbro­chen, über die Aufgaben der Sozialisten in dieser schweren Zeit sprach. Seine Aufforderung, treu und fest zu bleiben, wurde mit starkem Beifall SdP-Wegelagerer In. Nähren Freudenthal.(Eigenberich t.) Sonn­tag, den 14. August, fand in Sternberg ein Kreis- Sport- und Spieltag der AtuS-Union statt. Bei dieser Veranstaltung waren auch Teilnehmer au» dem Freudenthaler Gebiet, welche den Weg auf Fahrrädern in einigen Gruppen zurücklegten. Auf dieser Fahrt passierten sie auch(am.Richtweg von Sternberg ) die Ortschaften Lodcnitz, Dittersdorf , Lobnig, Tillendorf und Kriegsdorf. Da man die Sozialdemokraten am Samstag und Sonntag durch die Orte fahren gesehen hatte, wusste man auch, dass die Radfahrer denselben Weg zurück­fahren würden. Die SdPler hatten daher in diesen Orten ihre Mitgliedschaft verständigt und die Weisung erteilt, die Leute entsprechend zu emp­fangen. In allen Orlen, die oben genannt wur­den. waren die Strassen von SdP-Leuten besetzt; als Melder hatte man Kinder verwendet. Als die verschiedenen Gruppen durch die Ortschaften fuh­ren, wurden sie mitHeili"« undPfui I"-Rufen empfangen und.mit den verschiedensten Schimpf­namen, wie:Rote» Gesindelk",Tschcchen- ....,, freunde!",Volk-Verräter I",Mit Euch werden ausgenommen. Für die tschechischen Sozialdemo-' wir bald aufräumenl",g Tag der freien Jugend Eine erhebende Kundgebung der S3 In Böhmlsch-Kamnltz Die Kuh auf der Waage...1 In einer kleinen Gemeinde bei Aussig sollte ein Landwirt einem Fleischer eine Kuh verkaufen. Der Landwirt hatte die Kuh einen Tag vor dem Verkauf gewogen. Bevor der Handel abgeschlossen wurde, wurde die Kuh im Beisein de» Landwirte» noch einmal auf dec Gemeindewaage gewogen. Das Tier hatte seit einem Tage einen Meterzent­ner an Gewicht eingebüsst. Der Landwirt schlug die Hände über dem Kops zusammen:Da» ist doch nicht möglich! Das muss eine schlechte Waage feint" Um sich von der Zuverläsiigkeit zu überzeu­gen. bestieg er selbst die Waage, und siehe, da» Gewichtsbestimmungsinstrument zeigte das richtige Gewicht de» Bauern mit 110 Kilogramm an. Also wurde die Kuh nochmals auf die Waage ge­stellt, aber wieder zeigte sie ein Gewicht, daS sich nicht nur von dem, da» der Bauer am Tage vor­her festgestellt, gründlich unterschied, sondern auch von dem, da» erst wenige Minuten vorher die Ge- mcindcwaage angczeigt hatte. Und wieder bestieg der Landwirt die Waage, wieder zeigte sie 110 Kilogramm I Abermals wurde die Kuh gewogen Und prompt ergab sich wieder ein anderes Gewicht. Die versammelten Leute staunten. Einmal hatte die Kuh ein Gewicht von sechs Meterzentnern, dann fünf, dann fünfeinhalb und schliesslich fiinf- dreiviertcl.Möglich, dass sic nicht geschmiert ist", liess sich jemand vernehmen. Und so stieg man un­ter die Waage. Unten fass ein junger Mann in einem weihen Kittel, wohl ein Fleischergcselle, verschwitzt und atemlos, und jetzt, da so viel Leute kamen, auch verstört... l Man stellte fest, dass der Fleischcrmeister mit seinem jungen Gehilfen, einem bärenstarken Bur« scheu, verabredet hatte, unter die Waage zu krie­chen, und sich beim Abwiegen der Kuh dagegen zu stemmen, damit die Waage ein geringeres Ge­wicht angab. Der Landwirt hatte für die ArtSchmiere" kein Verständnis. Während sich die Dorfbewohner, und es waren ihrer mittlerweile nicht weniger geworden, noch angeregt unterhielten und dem Fleischer mit seinem Gesellen für dieKraftan- strcnguiig" begeistertes Lob spendeten, erschien der vom Landwirt berbeigeholte Gendarm. Mährend der Flcischergchilse kurz vorher noch im Vollbesitz seiner.Kräfte gewesen war, konnte e: sich seht nur zu der Ausrede aufschtvingen, dass er unter der Waage übernachten wollte... 1 Der kräf­tige Flcischergehilfe bekam Gelegenheit, sich in .ES wird nicht mehr lange itzinem abgeschlossenen Raum auSzuruhen. dauern I" empfangen. Zwei Jugendliche aus Freudenthal, M. und St., wurden, da sie allein fuhren, angespuckt, mit Steinen beworfen und M. erhielt einen Boxschlag in die linke Seite. Tv» geschah in Tillendorf. Eine kleine Gruppe von Jugendlichen au » Jägerndors wurde ebenfalls mit Steinen beworfen, die zum Glück nicht trafen. Die RW-Leute und AtuS-Turner, die die Weisung hatten, sich auf dem Weg in keine Auseinander» sestung mit eventuellen Wegelagerern einzulaffen, berichten von ihrer Fahrt dieselben Erlebniffe wie die Jugendlichen, allerdings getraute man sich nicht, sie mit Steinen zu bewerfen. Bemerkt wer­den muss noch, dass aus der ganzen Strecke kein einzige» SicherheiiSorgan gesehen wurde; die Strecke ist ungefähr 60 Kilometer lang. Böhmisch.Kamnitz.(E i g e n b e r t ch t.) Die sozialistische Jugend veranstaltete hier am Sams­tag und Sonntag ihren Kreisjugcndtag für da» nordböhmische KreiSgebict. Ist schon in normalen Zeiten die Abhaltung einer grossangelcgten Kund­gebung der sozialistischen Jugend angesichts der wirtschaftlichen Not, unter der die Jugend leidet, ein schlvierigeS Unternehmen, so erst recht in der Gegenwart, in der unerhörter politischer Druck alle freiheitlichen jungen und erwachsenen Menschen bedroht. Umso erfreulicher ist die Tatsache, dass die Kundgebung der sozialistischen Jugend in Böhmisch-Kamnib ein Zeichen für diewachsen- d e Kraft der sozialistischen Jugendbewegung war. Die KrciSorganisation Nordböhmen des Soziali­stischen Jngendverbandc» konnte in den letzten schweren Wochen einige neue Gruppen grünten und der KreiSjugendtag war von kaum zu über­bietender Begeisterung getragen. Diedeutsch­bewusste" Bevölkerung von Böhmisch-Kamnitz , will sagen die nazistische, war von der Veranstal­tung natürlich nicht erbaut. ES war die Losung auSgegcben worden, die Stadt zu vcrlaffen. Die Jugend hat diese Tatsache mit Heiterkeit und Bei­fall quittiert und sich in ihrem Treiben durch di« * Slovenskh hlaS": Man kann nicht verschwei­gen, dass, obwohl London automatffche Verpflich­tungen zu übernehmen' ablebnt, die Bereitschaft zum Widerstand(gegen die Methoden Deutschland ») ständig wächst. Di« Entwicklung der englischen Linie sei' dem 2. Mai ist nicht stehen geblieben. Die eug- llschen Berichterstatter melden au» Berlin , dass der Reichskanzler bisher da» Gleichgewicht zwischen den Extremisten der Partei und den besonnenen Elemen­ten der Arme« aufrechtcrhält. Dasselbe gilt für den englischen Ministerpräsidenten, der sich um den Aus­gleich zwischen den Isolationisten und den offenen Interventionisten bemüht. Man muss sich also ver­gegenwärtigen, dass die Entscheidung de« einen Partners in England die Wahl der Alternative be­einflusst. Dloväk": In der tschechischen Prelle äussert sich eine ungewöhnlich« Nervosität, dass die Deut­schen di« Verhandlungen sabotieren und eine Eini­gung unmöglich machen wollen. Die Deutschen pro­testieren dagegen, dass die deutsche Sozialdemokratie all BerhandlungSpartei angesehen werde, weil die letzten Wahlen ihre Bedeutungslosigkeit bestätigt hätten. Sie wollen nicht mit den Sechserausschüllen. sondern direkt mit der Regierung verhandeln. Die Million Lord Runeimans wird dadurch erschwert, denn auf der einen Seite will er den Regierungs­forderungen entsprechen und Rücksicht auf die deut­sche Sozialdemokratie nehmen, auf der andern Seite stösst er auf den deutschen Widerstand. Vie Sonntagszwischenfalle Irrsinniger verwundet Gendarmen Prag . SamStag um 18 Uhr sollte der Arbeiter Adolf Barisch aus SaubSdorf , Bezirk Freiwaldan, der seine Familie bedrohte und schrie, dass er alle­in Brand stecken werde, in die Irrenanstalt eingelie- fert werde». Barisch wollte nicht freiwillig mitgehen. Deswegen ersukP« der Bürgermeister der Gemeinde, KapS, Mitglied der SdP, um Gendarmerieassistenz, worauf Stabswachtmister Liienik und Wachtmeister Matouiek sich zur Amtshandlung einfanden. Barisch sperrte sich auf dem Boden de» Hause» ein und als Bürgermeister Kap» ihn auffprderte. sich zu ergeben. begann er zu schiessen. Er gab fünf Pistolenschülle ab und verwundete den Stabswachtmeister Likenft an der rechten Seite. Durch die Schiesserei waren die zwei Gendarmen, vier Feuerwehrleute und die zu­sammengelaufene OrtSbevölkeruna bedroht. Daher war die Gendarmerie genötigt, von der Waffe Ge­brauch zu machen, um eine weitere Bedrohung zu verhindern. Als die Schüsse vom Boden herab auf­hörten, drangen die Gendarmen in» Hau » und fan­den den geisteskranken Barisch mit einer Wunde in der Schläfe vor. Barisch wurde in da» Kranken­bau» gebracht, wo festgestellt wurde, dass seine schwere Verletzung von der eigenen Pistole berrübrte. Ba­risch hatte auch auf dem Boden einen Brand gelegt, der jedoch gelöscht wurde. Stabswachtmeister Lu» Senft hat«ine ernstliche Verletzung erlitten und be­findet sich im Krankenhaus. eine Ohrfeige Im Nachtlokal Prag . Am SamStag, den 18. August, wurde der StabSivachtmeister Rudolf Zährobskts, al» er auf dem DeniSbahnhof«ine» dringenden Dienstoustrag durchführte, von einem deutjchsprcchenden unbekann­ten Mann aufgefordert, einen Mann sicherzustellen, der ihm in einem Lokal mit Damenbedienung in der Nähe de» DeniSbahnhofeS eine Ohrfeige verseht Hobe. Der angeführte StabSwachtmeister konnte die­sem Wunsche nicht sofort entsprechen, da er bei dem Zuge, der kurz darauf abfahren sollt«, wartete und verwies den Unbekannten zur Wachstube in der Bischofsgasse. Der Unbekannte kehrte nach zehn M- nuten zurück und sagte, er sei auf der Wachstube in der. Bischofsgasse abgewlesen worden, Stabswacht- meister Zahrobskij suchte sofort nach Abfahrt de» Zuge» den unbekannten Mann, fand jedoch bloss die Dam«, die den Unbekannten begleitet hatte. Diese Dame nab an. der Unbekannte befinde sich vor dem Bahnhof. Dort wurde er jedoch nicht vorgefunden und hat sich auch bi» jetzt beim Polizeiamt nicht ge­meldet. Durch Erhebungen wurde festgestellt, dass auf der Wachstube in der Bischofsgasse dem Unbe- kannien nicht entsprochen werden konnte, weil dort im Augenblick nur ein Wachmann war. Da» Per­sonal der Lokal», welche» der Unbekannte bezeichnet«, erklärte, von einem Auftritt, bei welchem der un«