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„Sozialdemokrat"
Mittwoch, 17. August 1938 Nr. 19g
Seku Ldebatten
sind ebenso wichtig wie feste, bequeme und leichte Schuhe für die Schule
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sende« Meer, eine singende und wogende Masse, I die Bajonette drangen ins Gebälke, verbogen sich und ein einziger Mensch, Georg, beherrschte und| und die Decke sank weiter zusammen. Da ersetz«
Versilmuna de»„Raskolnikow", die setzt aezeiat wird, betont da» Zeitlose und damit da» Aktuelle der Bor» läge: der Regisseur Joses von Sternberg läßt die Gestalten in modernem Zivil austreten, er deutet die übersinnliche Liebe Raskolnikow» zu der Dirne Sonja und den schliesslichen Sikhneweg nach Sibirien nur vorsichtig an— und konzentriert dafür daganze Interesse auf die Geschichte de» Verbrechen» und die Gestalt de» Täter»: diese» Ehrgeizigen, dessen Mut nur bi» zum Verbrechen reicht, diese» Verstandesmenschen, der seiner Selbstanalyse zum Opfer fällt, diese» gedemittigten Intellektuellen, dessen Not und Gefährlichkeit Dostojewski mit einer gerade heute wieder aktuellen Schärfe erkannt hat. Peter Lorre stellt den Raskolnikow auf den
führte siel Eva saß auf dem Rathausbalkon un« weit von Georg, unter wehenden roten Fahnen. Äug' in Ange dem schwarzweissen Meer von Hüten und Gesichtern, das Antlitz auf die Tausende ge» richtet, die Georg» mächtiger, weit schallender Stimme zu hörten. Zuweilen belebte sich das Häuptermeer, Hände zuckten, Hüte flogen hoch und dröhnendes, schallendes Brüllen stieg auf zu den davoNjagenden, schweren Wolken. So viel war sicher: Pilsen hat Widerstand»geleistet, Pilsen hat nicht enttäuscht! Georg war wie ausgewechselt. So hatte sie ihn noch nie gesehen. Sein Gesicht, das sich mit solcher Zärtlichkeit zu ihr zu neigen pflegte, war jetzt hart, seine Stimme klang wie Erz, durchdringend, und jedes seiner Worte war fester Wille. Eva fühlte: da redet kein mechanisierter, verdriesslicher und übermüdeter Sekxetär von Beruf, sondern ein für die Idee begeisterter Mensch, ein Mann,,der sich restlos darbietet, denn er glaubt fest daran, dass der Weg, den er geht, der einzige ist, der zum Ziele führt— zu einer besseren und schöneren Zukunft für alle. So lauteten seine Sätze, die mit jener hinreißenden UeberzeugungSkraft gefüllt waren, die nur dem Glauben entspringen kann: „An Euch, Männer und Genoffen, die Ihr Ivie ich die Hölle der Kriegsfront miterlebt habt, will ich zum Schluss noch einmal das Wort richten. Es war an der italienischen Front. Trommelfeuer. Sechs Stunden lang duckten wir uns schon in einer unterirdischen Deckung. Sie war fest, lange genug hielt sie den fürchterlichen Erschütterungen stand. Aber dann begann die Decke zu bröckeln, ein Regen von Erde und Steinen fiel auf uns nieder, nur die Balken widerstanden. Plötzlich ein Krachen und die Wände schwankten. In solchen Augenblicken halten alle zusammen. . Wir stützten die Verschalung mit den Gewehren,
Raskolnikow Dostojewski» Raflolnikow-Roman scheint unter den Werken der Weltliteratur da» zu sein, da» die Filmregisseure am meisten' anzieht. Nicht ohne Grund: er gibt kein zweite» Werk, da» Spannung und Charakterdarstellung so fesselnd vereint, da» psychologisch und intellektuell bi» zum Aeussersten—und dabei im Aufbau der Handluna ganz einfach ist. El gibt niemanden, der den„Raskolnikow " ganz versteht, aber e» wird keinen geben, dem er unverständlich erscheint. So ist diese» grossartige und abgründige Meisterwerk, da» Kriminalroman. Seelendarstellung und mystische Beichte in einem ist, eine unübertreffliche Filmvorlage. E» hat vor mehr al- fünfzehn Jahren einen expressionistischen deutschen Raskolnikow-Film(de» Regisseur» Robert Wiene ) gegeben, der gespenstisch war und in seiner Art unvergesslich blieb- E» hat kürzlich einen französischen Raskolnikow-Film gegeben, der Dostosewski» Roman stilvoll nacherzählte und ein bisschen historisch au»sah. Die amerikanische
Lin treuer Wächter Bar einer Passage auf dom WenzelSplatz hält ein junger Schäferhund Wacht neben dem leeren Jnvalidenwagen seine« Herrn. Ein Rassehund, lange Schnauze, schlank und beweglich, fällt er jedem aus, der vorübergeht. Schon haben ihn auch die Chauffeure, die gegenüber der Passage parken, be- merlt und gruppieren sich um ihn. Doch da» Tier lässt niemand an sich heran. E« schnellt empor, sowie nur jemand den Versuch unternimmt, sich dem Wagerl zu nähern. Kein Lockruf, auch kein Leckerbissen wirkt: der Hund ist unzugänglich. Da steht er, umgeben von Menschen, die an ihm Gefallen finden, ihm Gute» schenken wollen, und hat nur Sinn für da» Wagerl seine» Herrn. Jetzt springt er link» hoch, dann recht», überall wittert er Gefahr. Eine grosse Fliege wird im Sprung geschnappt, einem allzu zudringlichen Chauffeur ein scharfe» Gebiß entgegenfletscht, so dass der starke Mensch doch etwa» erschreckt znrückweicht. Die Flanken zittern vor Aufregung, schon glänzt da» Fell von au»brechendem Schweiß.„Lasst doch da» brave Tier in Ruh'", rät einer der Umstehenden und hat Erfolg, die Gruppe Menschen erweitert den Krei» um den Hund. M» nur noch ganz wenig ihren Spass an dem wachsamen Tier haben, der Hund seinen Wagen nicht mehr bedroht sieht, legt er sich beruhigt nieder. Da, mit einmal beginnt er zu knurren, springt auf, der Schweif ist eingezogen, die Ohren nach hinten gelegt, angswoll starrt da» Auge auf da» Geheimnisvolle, da» au» der Erde emporsteigt. Denn neben ihm öffnete sich eine AufzugStür und zwei Männer kommen, knapp bei dem Wagerl, auf die Erdoberfläche. Da» war für da» arme Tier doch zu viel. ES sprang zitternd zurück und liess sich von einem der Chauffeure nun beruhigend streicheln. Ganz nah schmiegte e» sich an den Mann und schaute ihn dankbar an. Al» sich die unterirdische Oesfnung wieder schloss, ging der Hund an seinen Platz zurück. So lag er, den Blick auf da» verdeckte Erdloch richtend^ schwer atmend, und erholte sich erst, al» endlich, gestützt auf einen Wärter, sein Herr zurückkam.
Sturz von einem Baugerüst. Der 27jährige Maurer Josef Prochäzka au» Pankrae arbeitete an dem Hau« 483 in der Palackhstrasse, Karolinental. Während der Arbeit verwickelte sich ein Seil, Prochäzka wollte e» in Ordnung bringen, dabei fiel er drei Meter tief von dem Gerüst auf den Gehsteig. Er erlitt einen Beinbruch und wurde in» Krankenhau» gebracht. Ein Fußballspiel mit bösen Folgen. Der 16jäh- rige Lehrung Josef Salivar au» Prag Xlll wurde auf dem Sportplatz in Aysoian von einem Fußball an den Kopf getroffen, so daß er besinnungslos liegen blieb. 2m Krankenhaus konstatierte man eine Gehirnerschütterung. Er springt ab und verursacht LerkehrSunfall. Zu den Undisziplinierten gehört der l 8jährige Elektromonteur Ant. Brojovsky au» Nufle. Er sprang von der fahrenden Strassenbahn ab und gegen da» Motorrad de» Karl Roübiöek au» Alt- Benotet. Der Motorradfahrer kam mit seinem Rad infolge de» Anprall» auf den Gehsteig, stiess mit einem Passanten zusammen und stürzte. Zum Glück verletzte er sich nur leicht, der Monteur Brojovfky überhaupt nicht. Nur-da» Motorrad kam zu Schaden. Lebm-überdrüß. Die Hausgehilfin Karoline Turel verübte Selbstmord in der Wohnung ihrer Arbeitgeber in Bltbenffch. Warum sich die 28jährige durch Vergiften da» Leben nahm, bleibt ihr Geheimnis.— Der 88 Jahre alte Franz D v o r ä k erhängte sich in der Aotkolonie in Weleslawin. Er
begab sich auf den Boden de» Hause», damit er unbeachtet bleibe und dort beendete er sei» Leben. Aubfluglzüge der StaatSbahnen vom 20. bi» 28. August. Von Eger nach HermSkreffchen für 898 fiö, nach dem Riesengebirge für 429 Kä, in den Böhmerwald für 829 KC, nach Lübochlla zu einem 14tägigen Aufenthalt für 889 XL, nach TrenSianskck Tepliee auf drei Wochen für 1619 Kä einschliesslich Kurgebrauch. Informationen im Referat der Au»« slug-züge, Prag , Basar, neben dem Wilson-Bahnhof. Nicht mit den Füßen denkt man! Füsse wollen sich, so oft e» nur geht, auiruhen können. Deshalb ist e» in den Vereinigten Staaten von Nordamerika eine alte Sache, dass Kinder im Schulzimmer in leichten Hau»- oder Turnschuhen sitzen. Kaufen Sie daher auch Ihrem Kinde leichte, elastische und gute Turnschuhe von Baka. Eine Schulklasse in Turnschuhm entspricht den Gesetzen der Hygiene und erhält die Füsse gesund. 199
Aus«Her Walt Wahlkampf in Amerika . Der Wahlkampf in 1 Amerika wird ja immer nicht nur mit großen hoch- i politischen Reden ausgewogen, sondern auch in For«' mens die in Europa die grösste Verwunderung erregen' würden, weil die Kandidaten sich wie Besitzer von' Jahrmarktsbuden benehmen. Den Vogel in dem. jetzt auSgefochtenen Wahlkampf hat bisher ein reicher Mühlenbejiher und demokratischer Kandidat Lee O Daniel abgeschossen. Er lockt nicht nur die Wäh« lermaffen an, sondern zugleich auch die Käufer für sein Mehl, und da» geschieht in folgenden Formen: er zieht durch alle Städte und Dörfer seine» Wahlkreise» und gibt— überall Konzerte. Er hat eine ausgezeichnete Jazzband gemietet, die weisse Hemden mit roieingesticktem Warenzeichen de» O'Daniel« Mehle» trägt. Er selbst tritt al» Sänger in diesem Orchester auf, die Chanson» sind eigen» zu diesem Zwecke komponiert worden, und ihre Texte variieren zwischen höhnischen Couplet» auf seine politischen Gegner, anderen, die sein politische» Glaubensbekenntnis in musikalisch gereimter Form zum Ausdruck bringen und wieder anderen, die die Vorzüge seine» Mehle» anpreisen. Um die Leute völlig auf seine Seite zu bringen, werden nach den musikalischen Darbietungen kleine Probemehlpakete unter die Anwesenden verteilt. Man kann sicher sein, dass Amerika Lee O'Daniel wählen wird. Drei Rekordbauten in Frankreich . Nicht weniger al» an drei Stellen werden zur Zeit in Frankreich alle Anlagen aufgeführt, die drei Rekorde der Bautechnik aufstellen. Zunächst wird der Leuchtturm von Oueffant völlig umgebaut und wird zum stärksten Leuchtttirm der Welt werden. Seine Leuchtstärke beträgt 899 Millionen Kerzen und er kann 89 Kilometer weit von den Schissen gesehen werden. In St. Michel wird da» grösste Observatorium Europa » gebaut, da» sich mit den 2.5 Meter Durchmesser seine» Riesenteleskop:» ohne weitere» mit dem grössten Observatorium der Welt, dem Mount Wilson-Observatorium in USA , wird messen können. Endlich aber wird Frankreich auch da» grösste Standbild Europa » haben. E» handelt sich um da» neue Marlen- Standbild, Rotte Dame du Suirk Coeur, da» im Rhone -Tal in Diai-Rillier aufgeführt wird. Die Statue tst mit dem Sockel 62.89 Meter hoch. Erste Schritte von der Mutter! Immer ist der erste Schulgang mit Träne» verbunden. JDlit dem ersten Schultage beginnt eigentlich da» Leben unsere» Liebling». Um ihm jedoch den Weg zu erleichtern, muss man ihm gute, zweckentsprechende und feste Schuhe mitgeben. Solche Schuhe bringt Baka in allen seinen Verkaufsstellen. Baka kennt die Formen der Kinderlühe und erzeugt auch die Schuhe so, dass sie da» Wachstum derselben niemals behindern. 199
Der grofie Tag Aus dem Roman K. J. Beneis „Der Triumphbogen" Der in tschechischen Kreisen und nun auch im Auilande gut bekannte Schriftsteller K. I. B e n e 6 stammt au» den Sudeten . Seinem bürgerlichen Berufe nach ist er Direktor der National« und Univcrsität-bibliothck. Seine Werke schöpfen au» den Tiefen der menschlichen Seele, durchdringende Scharffichtigkeit, intensive» Sicheinleben in die Geheimnisse der rätselhaften Menschenschicksale beherrschen seine Romane. Von seinen Büchern („Divie 8 kvetinami"—„Da» Blumenmädchen", „Dobrts ölovkk"—„Ein guter Mensch",„Ozä- ieni lidt"—„Erleuchtete Menschen" usw.) ist da» bisher bekannteste„Uloupentz jivoi"(„Da» geraubte Leben"), dessen deutsche Uebersetzung die deutsche Schauspielerin Elisabeth Bergner so begeistert hat, dass sie in der Regie Dr. Czinner» bereit» die Haupttolle in dem Film, der nach diesem Roman in London gedreht wird, übernommen hat. In seinem größten, vollkommensten Werke„Der Triumphbogen" will Bene» zeigen, wie sich da» tschechoslowakische Volk au» der unruhigen fiebrigen Nachkriegszeit zum bejahenden Selbstbewusstsein und zu optimistischer Lebenssicherheit heraus« gewunden hat. An den mannigfaltigen Schicksalen einiger Keiner, alltäglicher Menschen lässt er eine ganze wichtige Epoche, den ganzen Aufbau de» jungen Staate» an un» Vorübergleiten. Einer der Helden de» Romane», der junge begeisterte Georg Osttht, eilt nach Pilsen , um dort im kritischesten Augenblick der scheinbar unabwendbaren Spaltung der sozialistischen Bewegung da» Gewissen der Pilsener Parteigenossen aufzupeitschen. Diesen Tag vergaß Eva nie mehr. Den Pilsener Platz und die anliegenden Gaffen füllten achtzehntausend Menschen, ein ungeheueres, sau«
Atmungsweg«..Verdavungiorgane. _ BAD HJHACQWCE.» JSr Herz. /Ihrs Nerven. | Verlangen Sie Prospekte durch
ersten Blick ungewöhnlich, dann aber um so fesselnder und eindringlicher dar: al» einen halb genialen und halb verpfuschten Aussenseiter, weich und brutal, feige und swlz und hoffnungrlo» allein. E» ist eine sehenswerte schauspielerische Leistung, und die Szenen»wischen diesem Raskolnikow und dem lv-n Edward Arnold ganz undämonisch gespielten) Polizeiinspektor sind spannender al» die wildesten Filmabenteuer.—ei»—
Marco Polo Der legend en untwobene venezianische Aaus- mann, dem e» im 18. Jahrhundert gelungen ist. eine Reise bi» nach China zu machen und von ihr sagenhafte Schätze und wunderbare Berichte nach Venedig zurückssubringen. ist zur Haupffigur«ine» Hollywoodfilm» geworden, der mit verschwenderischer Ausstattung prunkt: Kamele und Löwen , Geier und Adler, chinesische Tänzerinnen und die bekannten Statisten- Armeen(diesmal in mongolischer Aufmachung), wirken mit, man hat«ine chinesische Filmstadt auf« gebaut, man lässt ihre mächtigen Tore belagern— es geht, kurz gesagt, so zu, wie e» immer in jenen „großen" amerikanischen Filmen zugeht, die viel aufbieten müssen, um zu verdecken, daß sie un» eigentlich nicht» zu bieten haben. Denn die Geschichte, die hier von Mareo Polo erzählt wird, ist so kindisch und plump, dass man sie weder al» historische Romanze noch al» filmische Legende werten kann, sie bewegt sich mff dem Niveau de» billigsten Abenteuer-Schmöcker», und wenn MareoPolo hier da» Schiesspulver, die Spaghetti und die Kohle entdeckt, so ist da» wenigsten» noch amüsanter al» seine Liebergeschichte mit der chinesffchen Prinzessin und sein Kampf gegen den bösen Pekinger Minister, den er schliesslich eigenhändig stürzt— und zwar in die Löwengrube, die von der grausamen Exzellenz im Keller de»' Palaste » angelegt wurde, um dort die Geaner lo-zuwerden. Einem Teil de» Publikum» scheint da» Gemisch au» Grausamkeit, Albernheit, Süßlichkeit und Exotik, da» dieser Film darstellt, zu gefallen. Der kritische Bewachter kann nur sestftellen, daß e» schade um den Aufwand ist, der hier gemacht wurde, schade auch um den Einsatz eine» so stnnva- thischen Darsteller» wie Gary Cooper der hier den Marco Polo spielen muß. mit einer Partnerin Sigrid Gurte, welche al» chinesische Prinzessin Butterslv— Blicke und Flötentöne von sich gibt, -eil«
filme in Pranr UcMsnIelfeSusem Urania:„Wie einst im Mai ", Premiere.— Adria:„Sträfling Nr. 7117"(A.)— Alf»: „Marco Polo"(Am., Gary Cooper , S.(Butte).— Apollo:„Die heilige Lüge"(D., Pola Negri , H. Paulsen).— Avion-„Gecheimnir eine» alten Hau« seS"(D.).— Fcnix:„Das letzte Zigeunerliqer" (Ruff.).— Flora:„Beethoven-Konzert"(Nuss.). — Hollywood :„Raskolnikow "(Am.).— Hvizdo: „Sträfling Nr. 7117"(Am.).— Juli»:„Die heilige Lüge"(D.).— Kinema: Journale, Grotesken, Reportagen.— Koruna: Journale, Grotesken, Reportagen.— Lacerna:„Spanische Blockade"(Am. M. Carroll, H. Fonda).— Metro:„Fräulein Autor"(Am., Alice Jay, Br. Ritz),— Passage- „Spanische Blockade"(Am.).— Praha:„Die Dame in Grau"(D.).— Radio:„Konzert in Tirol"(D., H. Finkenzeller ).— Staut:„Charlie Chan in Monte Carlo"(Am., W. Öland).— Svitozor:„Ich bin verliebt"(Am., Grace More, C. Grant).— Bclctrhy:„Ein weiße» Segei am Horizont"(Ruff.)..— Belvedere:„Ta» Kind zweier Mütter"(D., Fritsch, Dagovcr),— Beseda:„Geheimagent Nr. 18"(Am.. G. Cooper, M. Davie»),— Carlton:„Ein weisses Segel am Horizont"(Ruff.).— Illusion:„Die Seit der Walzer"(D.).— Lido II:„Der Sender im Panzerwagen"(Am.).— Louvre:„Der Adjutant Seiner Hoheit"(Tsch., V. Burian).— Motette: „Karriere mit Hindernissen"(Am.).
ten wir also die Gewehre durch unsere Köpfe In' Stahlhelmen. Heute noch sehe ich e», wir stan« den einer neben dem andern, zu Säulen erstarrt, der schreckliche Druck verbog un» die Wirbelsäule, aber wir standen fest, mit verbiffenen Lippen, Schweiß rann an uns hinunter, wir harrten aut, jeder von uns wußte, wenn auch nur einer nach« läßt, so tvird die Deckung uns allen zum Grab. Damals harrten wir au», und auch heute liegt tt wieder an un», auszuharren, und diesmal sind wir doch nicht mehr in fremden Diensten, die Decke, die der Feind über un» zerstört, da» ist unser Staat, den wir un» um den Preis unerhörter Opfer er« kämpft haben, um frei atmen, uns frei enffvickeln und frei leben zu können und allen unseren Leu« ten da» zu geben, wa» ihnen nur die große und unsterbliche Idee de» Sozialismus geben kann: da» Recht allen, die Gerechtigkeit allen, die Gleichheit allen. Das, wa» damals dort gegolten haste, gilt auch heute hier. Nachzulaffcn, Kameraden, bedeutet alle» und sich selbst begraben. Kein ein« ziger von un» darf enttäuschen. Jetzt nicht! Ent« weder halten wir alle durch oder fallen alle!" Nach diesen Worten schien der ganze Platz' sich in ein Irrenhaus verwandelt zu- haben. Die Leute stürmten zum Rathau». Eva sah bestürzte, durch Leidenschaft entstellte Gesichter, geballte Fäuste, weit geöffnete Lippen, entsetzte Augen, betäubender Lärm riß an ihren Ohren, dann sah sie, wie Georg seinem Nachbar eine rote Fahne entriß und sie mit aller Kraft hin- und herschwenkte. Sie erhob sich, Tränen in den Augen. Achtzehntausend Kehlen sangen da» Lied, die Hymne der kommenden Menschheit, und neben ihr beugten sich feierlich Fahnen vor achtzehniausend entblößten Köpfen. Da» also war die Majestät de» Volke», au» der sich so viele ihre Fußkiffen zu vtachen bemühten! (Uebersetzt von Liza Cernoch.)
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