(Seite 2 Donnerstag, 18. August 1938 Nr. 1LS Queipo de Llanos VorstpO gescheitert Almadöns Quecksilbergruben gesichert daß es sich um einen Festtan des Sozialismus handelte. Empfohlen wurde, vom ersten Mai als Frühlingstag z» redenI Wir erinnern a» das Verbot, Gedichte von Gottfried Keller und Richard Dehmel zu rezitieren, aber auch an die Konfiska- tion von Aussprüchen Masaryks! Wir erinnern an die sinnlose Verstümmelung eines Vortrages über den Boykott, der sich selbstverständlich gegen den Boykott wandte! Farblos, saft« und krastlo-, bedeutungslos soll alles sein, was im Melniker Sender gespro­chen wird. Zu gleicher Zeit aber gibt eS für de» deutsche» Rundfunk überhaupt keine Grenze der Rücksichtslosigkeit. Das Aeußerste an Propaganda, das sich der Melniker Sender gestattet, ist die ge­legentliche Korrektur einer durch den deutschen Rundfunk verbreitete» Falschmeldung... Und dieser Sender hätte doch auch hunder­terlei Möglichkeiten positiver Propaganda! Vor­träge für die Demokratie, Vorträge, die darlegen, um wie vieles die Demokratie autoritären Syste­men überlege» ist. Vorträge über die Geschichte des demokratischen Gedankens und des vielhun­dertjährigen ruhmvollen Kampfes um die Demo­kratie! Demokratische Dichtungen könnten gespro­chen werden, Hörspiele mit freiheitlicher Tendenz aufgeführt. Damit könnte man allmählich doch auf viele Hörer einwirken! Nicht jeder befolgt gewis- sinhaft die Boykottweisilngen der SdP. Nichts von alledem. O, an das Staatspre- stige denkt man schon! In einem Vortrage, der von der Entwicklung der Technik, auch der Verkehrs­technik sprach, lvurde der Hinweis gestrichen, daß man etwa ein Drittel der Zeit, die der Flug uni die Erde in Anspruch nahm, zu einer Bahnfahrt von Asch nach Jasina benötigt. Offenbar ist es nach Meinung der Radiozensur dem Ansehen der tschechoslowakischen Staatsbahnen schädlich, wenn entdeckt wird, daß sie nicht so schnell sind Ivie moderne Flugzeuge, DaS allerwichtigste aber ist wohl, daß in kei­ner amtlichen Mitteilung in deutscher Sprache das Dort Tschechoslowakei oder das Wort tschechisch der deutschen Lautschrift gemäß geschrieben wird! DaS erträgt das StaatSprestige einfach nicht. Ja, wenn nian sich an Franzosen oder Engländer wendet, dann schreibt man die Staatsbezeichnung so, wie Franzosen und Engländer sie schreiben. Man kann zwar auch die Deutschen nicht zwingen, daS T mit Häkchen zu verwenden, und man hat durch unsere amtliche Schreibung nur erzielt, daß z. B. in der Schweiz manchmal nur ein C ohne Häkchen ver­wendet wird, was doch ganz unsinnig ist, aber man hält, unbeirrbar durch hundertfache Mahnun­gen und Proteste, für den inländischen amtlichen Gebrauch an dieser deutschen nichtdeutschenSchrei» bung fest. Jeder Deutsche ärgert sich darüber! Jeder wird dadurch immer wieder aufs neue ver­stimmt. Macht nicht-! Justament! Auch das ist Propaganda, o ja, ober doch wirklich nicht Propa­ganda für den Staat! Kleinigkeiten nur, ja, aber doch solche, die von Kleinlichkeit zeugen. Und wo man ans Klein­lichkeit stößt, dort kann man leider auf Verständ­nis für die Notwendigkeit großzügiger moderner Propaganda für den Staat nicht hoffen. Bischofskonferenz In Fulda ohne die österreichischen Bischöfe Berlin . In Fulda wurde die Konferenz der deutschen Bischöfe eröffnet, an der der österrei­chische Episkopat nicht teilnimmt. Die Konferenz wird sich hauptsächlich mit der Frage der konfes­sionellen Schulen befassen. Barcelona.(Ag. Esp.) Die vor bald Monatsfrist miter großem Einsatz auf dem Estre­ madura -Kriegsschauplatz begonnene Offensive der Rebellen tritt seit Tagen auf der Stelle abge­sehen von kleinen Frontveränderungen auf dieser oder jener Seite, die kaum mehr als örtliche Be­deutung haben. DaS Ziel der Offensive waren die Oneckfllberminen von Almadtn(die über die Hälfte der Weltproduktion dieses, für die Spreng- niittelerzeugnng unentbehrlichen Rohstoffs liefern und deren Besitz Italien beinahe ein Weltmonopol gäbe). Rund 38 Kilometer von diesem Ziel und bevor daS in weitem Halbkreis daS Minengebiet umspannende republikanische BerteidigungSsystem in Funktion getreten ist, wurde die Offensive unter schwersten Verlusten deS Feindes angehalten. Sein Stoß sollte in westöstlichec Richtung ge­führt werde», im Raum zwischen dem untereil Zujarfluß und der Bahnlinie Don BenitoAlma« dln. Gleichzeitig sollte durch eine Parallelakiion das von Almadln südlich führende, glänzend aus« gebaute und strategisch wichtige Straßennetz abge« schnitten werden. Es ist richtig, daß der Gegner zu Beginn seiner Operation gewisse Erfolge, wenn auch zunächst nur auf militärisch unwichtigem Ge­biet,hat erzielen können. Die republikanische Be­satzung In diesenl Abschnitt war nicht bedeutend, angesichts der, mehrfach mit schweren Waffen aus­gerüsteten, Ueberlegenheit des Gegners mußte, um Verluste zu vermeiden, in stetem Kampfe langsam zuriickgegangen Iverden. Doch in relativ kurzer Zelt und lange bevor noch der Gegner auch nur die ersten Ziele seiner Unternehmung erreicht hat, ist der Stoß abgebremst und der Widerstand der Republikaner verstärkt sich auf einer neuen Linie. Diese neue Linie sie stellt nichts anderes dar als das weit nach Westen vorgeschobene Gla­cis des BerieidigungSsystemS von Almadln ist trotz heftigen Angriffen des Gegners bisher an keinem Punkte überschritten worden. Im südlich angrenzenden Abschnitt ist die Mebellenoffensive von Anfang an aufgehalten wor­den. In den Abschnitten Cabeza del Buoy und Puebla de Alcocer(730 Kilometer Luftlinie) ist eS den Rebellen trotz intensiven Versuchen nicht gelungen, den Zujar zu forcieren. Die Rebellen­front bildet bei Eabeza del Buoy eine scharf nach Osten vorspringende, von den Minen etwa 88 Kilometer entfernte Spitze, während die beiden Flügel weit zurückgeblieben sind und in dieser Stellung von den Republikanern immobilisiert wurden. Während der beiden letzten Tage wurde im Zentrum der Estreniadurafront' mit besonderer Heftigkeit gekämpft. Alle Angriffe des Gegners i» der Richtung auf Gnadalmez, die vor allem den mittleren Zusar forcieren sollten, wurden unter blutigen Verlusten abgeschlagen. An verschiedenen Stellen konnten die Republikaner ihre Stellungen im Gegenstoß erheblich verbessern. Rekonstruktion der Regierung Negrln Barcelona.(Ag. Esp.) Nach der Demis­sion deS Ministers für öffentliche Arbeiten Jaime Ayguadt und des Ministers ohne Portefeuille Ma­nuel Jrujo wurden Jost Moix Regaz zum Mini­ster für öffentliche Arbeiten und TomaS Bilbao Hospitalet zum Minister ohne Portefeuille er­nannt. In« Nebligen bleibt' die Regierung Regrin in ihrer bisherigen Zusammensetzung im Amt. In der Mittwoch veröffentlichten Kundge­bung wird erklärt, daß die Regierung der Spani­ schen Liepullik Wert auf die Feststellung lege- von neuem ihren Willen zu bekunden, die Unabänder­lichkeit der autonomen und regionalen Rechte an­zuerkennen. Die Regierung ist glücklich, in ihrem Rahmen auch die Mitarbeit der Basken und der Katalanen zu garantieren, denn die- ist ein Be­weis für ihr Bestreben, eine Regierimg der na­tionalen Einigkeit zu fei«, da nur auf solche Weise der wahre Sinn der regionalen Freiheitsrechte und gleichzeitig die Existenz, die Freiheit und die Integrität der Spanischen Republik gesichert wer­den können. Francos Antwort an England Überreicht London . Bon maßgebender englischer Seite wird miigeteilt, daß die Antivortnote General Francos bisher noch nicht eingetroffen ist. Die Antivortnote fei in Burgos dem englischen Ver­treter Sir Robert Hodgson auSgehändigt worden. Man erwarte, daß der Bericht Sir Robert Hodg- sona über die Antwort der nationalspanischen Re­gierung auf den britischen Freiwilligenolan Donnerstag und der volle Text der nationalipa« nischen Antwort wahrscheinlich erst SamStaq in London eintreffen Iverden. Alle Kräfte Japans gegen China Tokio.(HavaS.) Die japanische Regie­rung gab bekannt, sie habe sich in ihrer dienstä­gigen Sitzung entschlossen, unnachgiebig die mi­litärischen, wirtschaftlichen und diplomatischen Bestrebungen nach Beseitigung deS Regime- TschiangkaischekS und nach Einsetzung einer neuen Regierung in China fortzusetzen, wobei daS un­mittelbare Ziel die Eroberung HankauS bildet. Beobachter sind der Meinung, daß sich zur Zeit dck- Konfliktes von Tschangkufeng im Schoße der Regierung haben Stimmen vernehnien lassen» daß daS KriegSprogramm in China zugunsten einer erhöhten Wachsamkeit gegenüber Sowjet­rußland eingeschränkt werden sollte. Die obige Erklärung scheint nunmehr anzuzeigen, daß solche Ansichten verworfen wurden. bleu« englische Flugzeugfabrik London . Eine neue Flugzeugfabrik wird für eine Million Pfund Sterling bei Manchester ge­baut werden. Der Bau soll schon in 14 Tagen beginnen und nmn erwartet, daß er noch zu Ende dieses Jahres fertiggestellt wird. In der neuen Fabrik werden 8000 bis 6000 Arbeiter die mo­dernsten schnellen Bomber erzeugen. Verjüngung der englischen Armee London . Das Amtsblatt meldet, daß 18 Ge­nerale der britischen Armee in den Ruhestand tre­ten, wie dies der Plan des Kriegsministers zur Beschleunigung der OfsizierSbesörderung be­stimmte, Nur der kleinere Teil der abgehenden Generale ist älter als 60 Jahre. Vie Warnung Nulls peinliche Ueberraschung In Berlin Berit». Zur Rundfunkrede deS amerikani­ schen Außenministers Hüll schreibt die»Deutsche diplomatisch- politische Korrespondenz": Er verfolgt die gegenwärtige Linie der amerikani­ schen Außenpolitik, die sich von de r Nicht­einmischung in die Angelegenheit anderer Staaten und besonders fremder Kontinente dauernd weiter entfernt. In Frankreich und England fand die Rede Zustimmung. Charakteristisch ist der folgende Kommentar: Der Leitartikler desJntransigeant" Gallus stimmt der Erklärung HullS zu und sagt, daß seine Worte eine ernste Warnung darstellen, die sich Deutschland und Italien zueigen machen sollten. Die Vereinigten Staaten kundigen an. daß sie im Falle eines europäischen Krieges zum Einschreiten gezwungen wären, und zwar sowohl zwecks Verteidigung der moralischen Werte, als auch zum Schuh ihrer wirtschaftlichen Interessen, Wir waren schon vor einigen Tagen dadurch an­genehm überrascht, schlecht Gallus weiter, daß der amerikanische Botschafter in Berlin Prag besuchte, um sich eingehend zu informieren und die Gefahr zu ermessen, die den Frieden bedroht. Bannet nach Ankara , Athen und Sofia PariS . Außenminister Bonnet wird im Sep­tember nach Ankara reisen. Der Reise wird große Bedeutung beigemeffen. Bekanntlich wurde Bon­net auch eingeladen, sich auf der Reise nach der Türkei in Athen aufzuhalten. Nunmehr hat mich Sofia den gleichen Wunsch ausgesprochen. Am Quai d'Orsay werden daher neue Dispositionen für die Reise des Außenministers getroffen, damit dem Wunsche der bulgarischen Regierung ent« sprachen werden kann. Austragung der polnisch-russischen Zwischenfälle Moskau. (Taß>) Der Vertreter Litwinow «, Potkmkin empfing den polnischen Botschafter Grzibowski, der ihm im Auftrage der polnischen Regierung Anträge zur Liquidierung der Zwi­schenfälle vorlegie, die die Tätigkeit der Sowjet« BertretungSbehörden in Polen erschwerten und welche Ursache von Vergeltungsmaßnahmen der Sowjetregierung gegenüber polnischen Bertre« tungSbehörden in der USSR waren. Vor der Tagung der Kleinen Entente Belgrad. In Bled werden schon einige Tage umfangreiche Vorbereitungen getroffen für den feierlichen Empfang der Minister der Kleinen Entente , die im Laufe des Samstag zu den Be­ratungen eintreffen werden. In diplomatischen Kreisen zeigt sich großes Interesse für diese Ta­gung; fast da» ganze Belgrader diplomatische Korps ist schon in Bled angekommen. General Vuülemin in Berlin Berlin . Der Generalstabschef der französi­ schen Luftwaffe General Buillemin ist Dienstag in Begleitung seine» Adjutanten im Flugzeug auf dem Flughafen Staaken gelandet. Französische Blatter halten es nicht für ausgeschlossen, daß die Frage eines westeuropäischen Luftpaktes ange­schnitten wird. Duff Cooper in Schweden Stockholm . Der englische Marineminljter Duff Cooper ist, von Helsinki kommend, in Steck­holm eingetroffen, wo er sich einige Tage aufhält, 48 j Zwischen I Mann und Kind L, Roman von Lili Körber Herr Doktor!" kam plötzlich Werner- Stimme. Er stockte, warf einen Blick auf seine Tante, die mit unschuldiger Mine Kaffee trank, gab sich einen Ruck und fuhr fort:Herr Doktor! Sie wollen unsere Mutter heiraten?" Herr Doktor!" piepste Franzl.Wolen Sie lieber Erdbeereis oder Papritasalat?" Kinder," sagte der Doktor und Schweiß perlte Ihm auf der Stirn.Kinder, ich kann e» doch nicht allein entscheiden, ich müßte doch zuerst die Mutter fragen." Die Mutter ißt sehr gern Erdbeereis," sagte Franzl schnell. Meine Mutter ist nicht für Abenteuer ge­schaffen," meinte Werner wichtig. Nein, gewiß nicht, Werner , gewiß nicht." «Als angehender Künstler ist es mir ange­nehm, wenn ich keine Sorgen um die Mutter zu haben brauche." «Nein, das müssen Sie nicht haben, Wer­ner." Also schön. Das wollte ich wissen. Ich werde also der Mutter schreiben..." Ich werde auch der Mutter schreiben," autelte Franzl. Der Doktor hatte sich erholt und fand all­mählich seine natürliche Farbe wieder. »Also, da» überläßt gefälligst mir," sagte er und in seiner Stimme lag ein Unterton von väterlicher Strenge. »Aber Sonntag früh komme ich immer zu der Mutter in» Bett, ich bin der kleinste Zlverg," reklamierte Franzl. Stanzi hatte die ganze Zeit nicht aufge­schaut. Am nächsten Nachmittag, al» Frau Martha in den Autobus nach Wien steigen wollte, brachte ihr Blasak Ernst folgenden Brief: Liebe Mutter! Wann kommst du? Es Ivar sehr schön. Schneewittchen hat au» dem Becher vom kleinsten Zwerg getrunken und in seinem Bettchen geschla­fen. Ach habe einen Wintermantel bekommen, Weil der englische Onkel mit dem Flugzeug ge­kommen ist und schon wieder weg. Isa war da und hat gesagt, zu einer Hochzeit gehört Vanille­eis. Ich will aber Erdbären. Und der Doktor hat gesagt, er muß dich zuerst fragen. Und er wird dir schreiben. Aber ich habe gleich geschrieben, da­mit mein Brief zuerst ankommt. Aber ich habe im schon gesagt, das ich Sontag früh immer zu dir ins Bet komme. Sonst will ich lieber nicht. Sonst will ich ja. Weil er mir ein schöner Fehder» messer gebracht hat. Mit einem Korkenzieher. Und Schlietschuhe schenkt er mir auch. Den an­deren hat er nichts geschenkt. Er ist mein Freund. Ich habe im gesagt, du kommst balt zurück. Wann kommst du? Viele Busserl auch von Steffi Dein Sohn Franzl. * Stanzi saß auf dem Teppich vor ihrem offe­nen Necessaire, wusch mit einem Wattebausch den roten Lack von ihren Nägeln und lackierte sie mit einem Pinsel frisch. Durch die offene Tür blickte man in ein breite», noch ungemachtes Doppelbett, mit Kleidern, Wäsche und Toilettegegenständen beladen. Ein hochgewachsener, graumelierter Herr benstihte sich, die Hemdärmel aufgekrempelt und die Pfeife im Mund, die Sachen vom Bett in einen Schrankkoffer zu befördern. Ab und zu fuhr Martha von ihrem Sofa auf, um ihm zu helfen, aber Stanzi hielt sie am Fußt zurück: Laß' da» doch, der macht da» glanzend, ein QrganisationSgcnie." Sie hatte die anmutige Ge­lassenheit von Frauen, die sich in ihrer Liebe ge­sichert wissen. War e» möglich, daß sie noch vor einer Woche mit solcher Erbitterung von ihrem Manne gesprochen hatte? Vermutlich wußte sie nicht» mehr davon. Auch Willy, von dem sie be­hauptete, er sei der erste und einzige Mann in ihrem Leben, schien sie überwunden zu haben, sie sprach unbeschwert, fast unbeteiligt von ihm. Also denke dir, Martha," sie warf einen Blick in» Schlafzimmer, überzeugte sich, daß Ja­mes beschästigt war, ihre Schuhe unter dem Bett herauszufischen und fuhr fort:Ja, also kaum warst du weg zu der dicken Emilie, da kam der Brief... wie ein Blitz aus heiterm Himmel. Ich war glücklich, daß er so prompt anwortet, Luftpost expreß, hatte ich ihm doch geschrieben, daß ich ein Kind bekommen könnte... Weißt du, Dtartherl, daß cs so etwa» gibt... Ich dachte, da» käme nur in den Büchern vor, nach der Verführung mit Hohngelächter rechts ab... das heißt, ich habe schon so etwas AehnlicheS erlebt, hatte eS nur ver­gessen... Er müßte plötzlich nach Indien , schrieb er, sein Vater hat nämlich Geschäfte dort... Plantagen oder weiß ich was. Also fort mit Scha­den. Ich konnte eS einfach nicht glauben. Ein Mann, den ich als Etonfchüler gekannt habe, wie er mit seiner Nurse, als kleines Kind, ich sehe ihn noch vor mir... Und so ein Mann... Nein, und da telegraphierte ich James, ich will ihn nie wie­der im Leben sehen..." Du willst sage», du telegraphiertest Willy." Nein, JameS doch. Denn ich war überzeugt, daß er schuld dran ist. Daß er Willy einen Wink gegeben hat. Willys Alter und James, sind näm­lich Geschäftsfreunde und..." Stanzi, Stanzi! Nach allem, was du er­zählst, muß dieser Willy doch entsetzlich jung sein!" Na, entsetzlich! So entsetzlich ist es gar nicht. Und außerdem kann man auch ältere Ge­schäftsfreunde haben, nicht? Ich habe doch nicht gesagt,^sein Vater wäre James' Milchbruder ge- Ivesen, Geschäftsfreund halt!" Nein, sei nicht böse, Stanzi, erzähl' wei­ter!" Weil du immer gleich so große erschrockene Augen machistl Wo es doch jetzt egal ist, au», ach, Martha, man kommt doch au» den Enttäuschun­gen nicht heraus. Ich telegraphiere also an Ja­mes:Hab' mich in dir getäuscht, leb' wohl." Wieso hattest du dich denn in Jame» ge­täuscht?" Ach, Martha, du hast eine solange Lei­tung! Ich hiest ihn doch für einen Genleman! Und nun stellte eS sich heraus, daß er gegen mich intrigiert! Begreifst du endlich?" Nein... ja... und dann kam er her?" Natürlich, er nahm daS nächste'Flugzeug und heute müssen wir zurück, weil er keine Zeit hat. Und ich war noch- nicht bei Tante Christin und noch nicht in der Burg, ich könnte doch In einigen Tagen Nachkommen, aber du siehst, wie er ist, jetzt packt er, er ist eigentlich ein Tyrann, IvaS er will, muß sein, und daß ich meine einzige Schwester fünf Jahre nicht gesehen habe, da» läßt ihn kalt!" James näherte sich der Tür, einen Pan­toffel in der Hand. Stanzi, es ist mir unmöglich, Ihren zwei­ten Pantoffel zu finden. Ach, der ist wahrscheinlich im Bett...»der nein, im Badezimmer... schau' im Badezimmer nach, du alter Junge, und störe nicht die Weihe der Abschiedsstunde. Also, wo waren wir stehe« geblieben? Ja, also erstens schleppt er mich sofort inS Hotel, wo ich mich bei dir doch so nett einge­lebt hatte mit den Buben, Werner hat mir das Telegramm zur Hauptpost getragen, bei euch wird doch alle» so früh geschlossen, bei uns in London ..." «Was! Du hast Werner in deine... Schwierigkeiten eingeweiht?" .(Fortsetzung folgt)!