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Welche Richtung auch immer in seinem Verantwortungsgefühl Deutschland   seiner Politik geben will- Italien   hat keine Vorbehalte zu machen. Die Politik woh I wollender Neutralität, die Italien   gegenüber Deutschland   während der letzten Jahre seines Non­flittes mit Oesterreich an den Tag legte, muß sich mit noch stärkerem Grunde im Fall der Tschecho­ slowakei   wieder beweisen."

Was hat Italien   getan, als Oesterreich von Deutschland   annettiert wurde? Es hat nichts ge­tan, hat Deutschland   gewähren lassen weil es sich offenbar nicht stark genug fühlte, diese ihm sehr unangenehme Machterweiterung Deutschlands  zu verhindern, sie allein zu verhindern, denn die Westmächte waren auch nicht bereit, etwas dagegen zu tun. Also machte Italien   gute Mine zu einem ihm gar nicht als schön erscheinenden Spiel und bewahrte wohlwollende Neutralität ne ar es im Falle der Tschechoslowakei   mit noch stär­ferem Grunde" bereit. Es wird also keine Vorbe halte machen und Deutschland   tun lassen, was es tun will. Aber zu mehr als zu wohlwollender Neutralität" und etwa noch diplomatischer Unter­stüßung erflärt es sich nicht bereit! Deutsch Land stünde alfo- so zeigt sich wenig­stens im Augenblick die Situation allein. Die Tschechoslowakei   aber wäre nicht allein! Und eine solche Erkenntnis, ein so bitteres Wis zwischen einem großen und einem kleinen Nachbar wäre, allein zu sein, dürfte wohl doch friedens­fördernd wirken.

Freitag, 19. August 1938

Die Liquidierung

Nr. 194

Ein Engländer in Wien   verhaftet

der lebenden Kräfted

zum Gegenstoß vor.

Die Francotruppen am Ebro   dezimiert Spanischer Kriegsschaupla 1. greifen versuchte, wurde auf der ganzen Linie ge­Der Havas- Korrespondent meldet, daß in der schlagen. Südwestlich von Puebla de Alcocer, wo Sierra de Pandols fünf Kilometer füdöstlich von ee den Rebellen am Vortag gelungen war, sich auf Gandesa   den ganzen Tag heftig gekämpft wurde. dem rechten Ufer des Zujar festzusetzen, wurden Die Franco- Truppen greifen in diesem Gebiete fie über den Fluß zurückgeworfen, die republikani. bereits länger als vierzehn Tage an. Man schätzt, fchen Truppen nahmen die Verfolgung auf, über­daß fie dabei in den letzten sechs Tagen 20.000 fchritten fämpfend den Fluß und bezogen Stellun Mann verloren haben. Die vierte Navarra  - Divi- gen auf dem füdlichen Üfer. fion hat den Angriff eröffnet. Diese Division zählt Im Zentrum der Front, im Abschnitt Caboza mehrere Regulares- Abteilungen". Ihre Verluste del Buch, brachen alle feindlichen Angriffe im wurden allmählich durch das 16., 17. und 18. Fener der Republikaner   zusammen. Die Regie­miert wurden. Diefen eilten unverzüglich biete Regulares- Korps ersetzt, welche gleichfalls dezi- rungstruppen behaupteten mühelos ihre Stellun 84., 105. und die 55. und 13. maurifche Brigaden gen, an einzelnen Punkten gingen sie auch hier zuhilfe. Der Kommandant der republikanischen Armee ist der Meinung, daß diese Schlacht für die Francotruppen die Liquidierung der lebenden Kräfte" bedeutet. Auf einem fünf Kilometer Inn  - Toulouse.( Ag. Efp.) Seit vorigen Donners gen Abschnitt verfügen die Franco- Abteilungen tag weilen in Toulouſe   Fliegerhauptmann Bigott­über 20 Batterien Gebirgsartilerie. Die Franco- Smith und Artilleriemajor Lejeune, die von der flugzeuge führen täglich etwa 30 Anflüge gegen britischen Regierung beauftragt wurden, ab 13. d. immer wieder zu Wassenangriffen an. Gestern untersuchen. Nun hat der spanische Konsul Alfredo griffen die Francotruppen im Abschnitte westlich Nistal den beiden Offizieren das Ersuchen der von Sierra de Pandols fiebenmal die republikani- spanischen Regierung übermittelt, die traurigen schen Positionen in der Nähe der Quote 705 an. Ergebnisse des jüngsten Flugangriffs auf Alicante  Die Angriffe wurden jedoch durch das heftige festzustellen. Sie haben für Donnerstag zwei Feuer der Republikaner   abgewiesen. Pläge in dem franzöfifchen Flugzeug bestellt, das nach Ballar in Afrifa   geht. Da es in Alicante  nicht landet, werden sie in Barcelona   aussteigen und dort einige Zeit verbringen. Es ist möglich, daß dieser Aufenthalt benutzt wird, um das durch Invasionsbomben bereits völlig zerstörte fatala­

Die britische   Kommission untersucht

fen, in einem Striege, der nicht bloß ein Striegie republikaniſchen Poſitionen durch. Sie fetten die Bombardements offener Städte in Spanien   zu

Aber auch die Stimmung der Be völkerung Deutschlands! leber­einstimmend erklären die Berliner   Berichterstatter der großen englischen Blätter, Evening Stan­dard", Daily Telegraph  ", Manchester   Guar dian" z. B., daß deutliche Symptome der Unzu­friedenheit und Unruhe sichtbar seien. Auch in autoritären Staaten nimmt man, auch wenn man das Volk noch so sehr als bloßes Mittel zum Zived betrachtet, doch mitunter auf die Volksstim mung Rücksicht. Es sei aber zugegeben, daß das kein entscheidender Friedensfaftor ist.

was

Der Manchester Guardian" erklärt wohl allgemein als richtig angenommen wird daß es in Deutschland   eine Kriegspartei gebe, die auf einen Coup dränge, auch mit dem Risiko eines Krieges mit den Westmächten. Diese Kriegspartei warnt der Manchester Guardian", indem er sie aufmerksam macht, Chamberlains Er­flärung vom 24. März nicht mißzuber stehen. Sie sei eine ernste Mahnung der englischen   Regierung gewesen, sich nicht auf die Neutralität Englands zu verlassen. Die britische  Regierung sei seither nicht um Haaresbreite von ihrem Standpunkte abgewichen.

An der Estremadura- Front

Francos Antwort noch nicht bekannt

nur Mißerfolge der Rebellen Umschwung der Kriegslage an der Estremadura- nische Dorf Blanes zu besichtigen. Barcelona.( Ag. Efp.) Der radikale front zu Ungunsten der Rebellen hat sich am Mitt­och fortgesetzt und verschärft. An keiner Stelle konnte der Feind auch nur einen einzigen Qua. dratmeter zugewinnen. An vielen Stellen gingen die Republikaner   zum Gegenstoß vor, verdrängten den Feind aus seinen Stellungen und warfen ihn unter schweren Verlusten weit zurück.

Mit besonderer Heftigkeit tobte der Kampf nördlich der Achse Castuera- Almaben. Der Feind, der auch am Mittwoch die Offensive wieder zu er­

Daladier

ben bulunft|

London  . Von zuständiger Stelle wird mit geteilt, daß die angelündigte telegraphische Ins haltsangabe der Antwort des Generals Franco  auf den britischen   Plan zur Zurückziehung der Freiwilligen bisher noch nicht eingetroffen sei. Die Veröffentlichung der Note werde erit in eini­gen Tagen möglich sein.

Devalvierung des Franc entschieden ents gegen.

Deutschland

Wien.( Neuter.) Der Kapitän Thomas Kendrick, der britischer Staatsangehöriger und Mitglied des britischen   Büros in Wien   für die Baßkontrolle ist, wurde auf Befehl der geheimen Staatspolizei verhaftet und im Hotel, Metropol" tonfiniert, wo sich die Wiener   Zentrale der Gestapo  befindet. Die Verhaftung erfolgte Mittwoch in dem Augenblid, als Kendrick, der in der Wiener   briti­ schen   Paßkontrolle bereits 18 Jahre tätig ist, von Desterreich über Deutschland   nach Großbritan nien zum Urlaub abreisen wollte. Der Grund der Verhaftung Kendricks wurde bisher nicht mit­geteilt. Der britische   Botschafter in Berlin   hat bei der Reichsregierung gegen die Verhaftung des Kapitäns Kendrick protestiert.

Gerüchte um Halifax  

London  . In der Weltpresse, insbesondere in den Vereinigten Staaten  , waren Gerüchte ver­breitet, daß Lord Halifax   demissioniert habe. Alle diese Gerüchte werden als hinfällig bezeich net. Die Behauptung, daß zwischen Halifar und Chamberlain Konflikte bestehen, finde absolut teine Stütze.

Mussolini   inspiziert Pantelleria  

Rom  . Eine Inspektionsreise Mussolinis nach Pantelleria   steht im Mittelpunkt der Presse, die auf die strategische Bedeutung dieser zwischen Sizilien und Nordafrika   gelegenen italienischen  Insel hintveift. Mittivoch empfing Mussolini   den Luftmarschall Balbo, der ihn über seinen Besu in Deutschland   Bericht erstattete.

Die arabische Terrorwelle in Palästina

Jerusalem  . Im Zusammenhang mit den lebten Zwischenfällen in Nablus   wurde die Stadt vom Verkehr isoliert und für den Durchgangsver tehr gesperrt. Das Militär nahm eine gründliche Durchsuchung der Häuser vor. In Haifa   wurden durch einen Bombenanschlag auf ein mit Arbeitern einer Elektrizitätsgesellschaft besetzten Autobus sechs Juden verletzt. Bei Betachtikvah und unweit Ramallah   wurde je ein Araber von Terroristen erschossen. Sie wurden als Verräter der natio­nalen Sache bezeichnet. Die Telephonverbindung Beirut  - Damastus ist seit Dienstag unter­

brochen.

Um die Beilegung des Marseiller   Streiks

Baris. Arbeitsminister Ramadier empfing Donnerstag separat eine Delegation der Mar­sailler Hafenarbeiter und eine Delegation ihrer Arbeitgeber. Zweck der Beratungen mit den De= legationen war die Erleichterung der Arbeit der paritätischen Kommiffion, welche bereits zusam mentreten sollte, die aber bisher nicht einberufen werden konnte.

Die Schweiz   und die Flüchtlingsfrage

gegen die Währungsunruhe Baris. Ministerpräsident Daladier  Pressevertretern eine Erklärung ab, in welcher er beantragt Luftpaktverhandlungen? sagte: Mit Rücksicht auf die internationalen London  . Daily Expreß  " meldet aus Ber­Wenn die Sprache der Tatsachen etwas ver- Schwierigkeiten, deren Bedeutung übertrielin, daß die deutsche Regierung auf diplomatischen mag, wenn Warnungen etwas vermögen, wenn Wege in London   fragen ließ, ob der britische also die Gewißheit, in einem Striege allein gegen eine Unruhe bezüglich der Luftfahrtminister Sir Kingsley Wood eine Ein­eine gewaltige lebermacht zu stehen, vor einem verschiedener Währungen kund. Gleichzeitig hat ladung zu einem Besuch in Berlin   annehmen Bern  . Es wurde festgestellt, daß in den vers solchen Wagnis abzuschrecken vermag, dann darf sich auf der Mehrzahl der europäischen   Märlite der würde. Der Daily Expreß  " meint, daß es sich gangenen Monaten über 1000 aus Deutschöster­man auf die Erhaltung des Friedens Antauf von Gold und die Goldhørtung bedeutend um ein Flugabkommen handeln würde. Deutsch reich kommende, fast ausschließlich jüdiſche erhöht. Die für das Land unerfreuliche Goldhor- land erkläre, es lönne einer Begrenzung seiner Flüchtlinge in die Schweiz   eingereist sind. Nach­tung ist für diejenigen, die sie durchführten, ein eigenen Militärluftfahrt so lange nicht zuſtim dem sich die schweizerischen israelitischen   Stonare­enttäuschendes Beginnen. Soweit men, als irgendeine andere Nation, insbesondere gationen bereit erklärt haben, für die Beistellung 80 Bomber über Hankau  es sich um die französische   Währungseinheit han- Sowjetrußland, außerhalb eines solchen Abtom- der finanziellen Mittel für ihren Aufenthalt und Hankau.( Havas.) Die Chinesen melden, delt, sind die zum Ausdruck gekommenen Tenden­daß Mittwoch nachmittags bei einem Anflug von zen Folgen dieser Beunruhigung und wurden 80 japanischen Flugzeugen auf das Gebiet der durch Gerüchte verschärft, welche teils von einer Städte Wutschang und Hankau 300 Bomben ab- Devisenkontrolle, teils von einer geworfen wurden, durch die mehrere hundert Per- ne uen Devalvierung des Franc fonen getötet oder verletzt und eine große Anzahl zu berichten wußten. Die französische   Regierung von Häusern zerstört wurden. I stellt sich sowohl der Devisentontrolle als auch der

rechnen.

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Zwischen Mann und Kind

Roman von Lili Körber  

Na, was ist schon dabei? Er hat das alles sehr gut fapiert, viel besser als du... und er hat mir recht gegeben... Natürlich wäre es eine Gemeinheit von James gewesen, wenn er das getan hätte... Wir haben auch Pläne mitein ander geschmiedet, wenn ich ganz in Wien   bleibe, einen Stiausflug verabredet, leider wird jetzt nichts draus..."

Gott   sei Dant!" fuhr es Frau Martha fast über die Lippen. Mein Gott! Wie hatte sic

auch Stanzi allein mit den Buben laffen können!

Ein Glück, daß James sofort gelommen war! Dann fiel ihr ein:

Deswegen hast du Werner auch den Sti­anzug gekauft?"

" Nein, den hat er sich selbst gekauft. Wie wir so aufrichtig miteinander sprachen, tlagte er mir sein Leid... ihr hättet so wenig Geld... er war sogar so anständig, wollte mir die Krawat tennadel, die ich ihm mitgebracht habe, zurild geben, sagte, ein Stianzug sei ihm lieber. Und weil er so nett war..."

Und den Wintermantel für Franal hast du auch gekauft?"

Nein, Martha, entschuldige, daran habe ich nicht gedacht. Das hat James getun. Er fragte den Buben, was er sich wünsche, und da sagte

er..."

Schöne Dinge!" Frau Martha preßte die Hände ineinander!" Die Knaben Faben euch also .richtiggehend angebettelt!"

Sag' doch nicht Knaben", das Ilingt so schriftdeutsch, Schiller  :" Geh', wenn du willst, nur lasse mir den Knaben." Und warum ange­bettelt? Wir sind Schwestern, Martha, das ist doch natürlich? Warum hast du mir nicht gesagt, daß es bei euch knapp zugeht? Wenn die Steffi nicht Geld verlangt hätte..."

Was! Die Steffi hat auch was verlangt?" " Ja, aber bitte tu' so, als ob du nichts weißt. Sie hat mich gebeten, sie nicht zu ver­raten. Weil du stolz bist. Ich habe mich jetzt nur versprochen."

Das ist doch entsetzlich! Wieviel hat sie von dir bekommen?"

Ach gar nichts, eine Kleinigkeit. Ich glaube, es waren 200 Schillinge. Dann hat ihr auch James etwas gegeben..."

Jetzt verstehe ich, woher alle die Vorräte in der Speisekammer tommen. Und sie wollte mir

einreden, sie fämen von ihrer Nichte aus dem Burgenland  . Das schien mir sehr unwahrschein

lich, und Franzle Verschwörermiene... Aber

Stanzi, das ist mir direkt peinlich..."

"

Stanzi schob den Lack weg und stand auf: Martha, wenn du wüßtest, wie peinlich es mir ist, daß es dir peinlich ist! Wir sind doch Schwestern! Warum ist es nicht richtig gut zwi schen uns? Jeßt, wo die Eltern und die armen Brüder nicht mehr da sind? Du hast mir auch von Geßler nichts erzählt! und deine Kinder! Ich werde niemals, niemals melche bekommen, und du bist zusammengezuckt, als ich dir sagte, ich hätte mich mit Werner angefreundet!"

Nicht das, Stanzi... Aber du haft ihn doch behandelt, als wäre er erwachsen..."

" Ich behandle niemand, Martha, ich bin immer ich selber, ich kann niemand behandeln, deswegen machen alle Leute mit mir, was sie wollen. Willy und dann auch James... Siehst du, wie er padt... tattvoll, aber hartnädig. Hast du den Pantoffel gefunden. James?"

Ja, Stanzi, ich glaube, Sie müssen sich

mens bleibe.

Unruhen in Mexiko  

Megito. Im Staate San Luis Potosi follen neuerdings Unruhen ausgebrochen sein, u, zv. soll es sich um Anhänger des geflüchteten General Cedillo handeln. Das Kriegsministerium hat jo fort Maßnahmen zur Niederwerfung eingeleiet.

anziehen, ich habe Ihr Reisekostüm herausge­legt..."

Hörst du, Martha? Ich muß mich an­

ziehen."

" Ich freue mich, Stanzi, daß zwischen euch wieder alles gut ist und du ihm auch die Sache mit... mit Willy nicht weiter nachträgst!"

" Nein, ich trage sie ihm wirklich nicht nach, Martha, ein bißchen trage ich sie ihm natürlich nach, weil ich mich so furchtbar blamiert habe. Daß er immer die schöne Rolle hat, das bringt mich aus der Fassung! Weißt du, was er mir gesagt hat? Daß er schon deswegen mit Willy nicht gesprochen hat, weil er die ganze Sache nicht ernst nahm. Ist es nicht schredlich für eine Frau, wenn ihr Mann so gar nicht eifersüchtig ist? Da macht das Flirten nur halben Spaß!"

" Stanzi, bitte, bitte, spiel' doch nicht so mit immer bemüht zu tun, als wäre ich nicht eifersüch James, ich verstehe ihn so gut, auch ich habe mich is, nur ist eine Frau nicht ſo ſtart wie ein Mann

die Weiterreise besorgt zu sein, werden die Kan­tone die Flüchtlinge zu einem vorübergehenden er­werbslosen Aufenthalt auf ihrem Gebiete dulden. Die Schweizer   Grenzorgane sind aber angewiesen worden, aus Deutschland   kommende Personen, die ohne genügende Ausweise in die Schweiz   eindrin Igen, wollen zurückzuweisen.

Reg' dich doch nicht so auf. Die Haupts sache, es flappt. Ich freue mich sehr, Martha. Martherl, sag' mir die Wahrheit, bevor ich mich umziehen gehe, hast du diesen Geßler gern? Du bist rot geworden, Martha, sogar die Ohren. Also ist es wahr. Gott   sei Lob und Dant. James höre, sie ist verliebt. Martha, endlich wirst du ein Mensch. Seid ihr wirklich noch per Sie" oder habt ihr euch nur vor mir verſtellt?"

ich kann nicht darüber reden, sei nicht böse, ich bin " Stanzi", sagte Martha mühsam, schau', nun einmal so, und ich weiß nur, daß ich froh bin, weil er mir gut ist und ich teine unange­nehmen lleberraschungen mit ihm haben kann... davor fürchte ich mich so... die meisten Män­ner... auch die Frauen... find so unberechen­bar, man versteht nicht, warum sie dieses oder ienes tun... das ist so quälend... bei ihm ist fühl, daß er mich braucht..." alles ruhig und klar und ich habe auch das Ge­

Wirklich, Martha, kann man jemand lie­

ben, weil er einen braucht?"

und manchesmal bin ich aus der Rolle gefallen. Er ist so ein guter Mensch und er ist dein Schick­fal.... Ich glaube... ich liebe immer nur die, Ja, gelt, Martha? Das ist es! Ich glaube, die mich brauchen..." man kann gar nicht aus seinem Schicksal heraus. ,, Ach), tie merkwürdig. Bei mir ist es ges Wie heißt es doch bei Goethe: Nach dem Gesez, rade umgekehrt. Aber daß ich jetzt deine Vers nach dem du angetreten..." Das hab' ich auch lobung nicht feiern tann, wegen James... Wie eingesehen. Und ich vehre mich auch nicht mehr. gefällt er dir eigentlich, Martha? Hat er sich in Du siehst, ich gehe mich umziehen. Auch damit den sechzehn Jahren sehr verändert? ich merke habe ich mich abgefunden, daß ich leine Kinder es nicht, mir ist er schon als Bräutigam wie ein mehr bekomme. Tu hast gehört, was dein Geßler Greis vorgekommen. Aber er sieht doch ganz apart gesagt hat: Mit einem anderen Manne" aus, nicht? Er spielt eine große Rolle bei uns, ja, James, ich gomme gleich", mit einem anderen veißt du. Sogar Staatsmänner beraten sich mit Wannes. Der andere Mann, er wollte keine ihm. Er ist diplomatisch.. Mir hat er auch gesagt, geschiedene Frau, das iſt drüben nicht so einfach er sei eigentlich geſchäftlich hergekommen... wie bei uns... ja, wenn ich Witwe wäre wie damit ich mir nicht soviel einbilde. Wo ist mein du... Gleich. James. Martha, nun bist du mit grüner Jumper? Selant ist er. Sie sind selam. dem Geßler verlobt, Werner hat ihn zur Rede James. Nein, ich weiß nicht, wie man das euglisch gestellt..." sagt... das gibt es nur in Wien  ..."

"

Was... wieso... wieso zur Rede ge=

stellt..."

( Fortsetzung folgt)