Nr. 195

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Samstag, 20 August 1938

Sudetendeutscher Zeitspiegel

SdP- Mitglieder

revoltieren gegen SdP- Vorsteher

In Gartis bei Aussig wurde am 18. Juli der Geschäftsführer der Ortsgruppe Gartis der Sudetendeutschen Partei, Berthold Arlt. zum Gemeindevorsteher gewählt. Sofort nach der Wahl erschienen Mitalieder der SdP bei führen den Sozialdemokraten und erkundigten sich, ob gegen diese Wahl nicht Einspruch erhoben werden könne, und ob die Sozialdemokraten nicht Ein­ſpruch erheben wollten. Die Sozialdemokraten er­flärten, daß sie kein Intereſſe daran haben, im Laden der SdP Ordnung zu machen, das müsse man ihnen selber überlassen.

Zur Erntehilfe

Der freitägige Ministerrat

Cite 3

Prag. Der Ministerrat hielt am 19. August feine regelmäßige Sigung ab, in welcher der Vor­sitzende der Regierung Bericht über die Verhand lungen des Ministerkomitees für politische Fra gen erstattete.

Es wurde die Bewilligung zur Errichtung einer städtischen Handelsakademie in Laun und zur Um änderung der öffentlichen Handelsschule in Königin

Genehmigt wurde, daß das tschechoslowakische Re­formrealgymnasium in Prag XIX, Velvarská třída, mit Rücksicht auf die Schülerzahl in zwei Anstalten geteilt wird. Genehmigt wurde der Rechnungss abschluß für das Jahr 1937, des Sonderfonds für die Linderung der aus den Nachkriegsverhältnissen hat das mitgebracht. Sehr erstaunt waren jene ſtaatlichen wasserwirtschaftlichen Fonds beim Mini­Aber nur ein Teil der städtischen Erntehilfe entstandenen Verluste; ebenso der Voranschlag des Bauern, bei denen Damen erschienen, die hre ſterium für öffentliche Arbeiten.. zarten Händchen mit Handschuhen gegen etwa ges Rauh- und Rissigwerden geschüßt hatten. Und auch jene waren überrascht, bei denen die städtischen Kameraden in Schaftstiefeln und sonstiger Kampf und Paradeadjuſtierung antraten. Sowohl die Bauern als auch die Hilfsmanen hatten sich die Erntehilfe etwas anders vorgestellt. Richtig erfaßt hat die Sache jene Kameradin, die einem Bauern, dem sie helfen sollte, zwanzig Kronen schickte und ihm in einem Briefe mitteilte, sie wolle sich nicht ihren Teint verderben lassen.

Der Präsident der Republik empfing am 19. August den Stellvertreter des Vorsißenden der Regierung Eisenbahnminiſter Rudolf Be­ chyne und darauf den ehemaligen franzöſiſchen Hanlelsminister V. B a st i d.

Schon die utopischen Sozialisten haben die[ Teistet, nie den geübten Landarbeiter ersetzen kann. hof an der Elbe in eine Handelsakademie erteilt. Nachteile der nur- gewerblichen oder nur- geistigen Das wäre eine allzu geringe Einschäßung der Arbeit erkannt, aber auch die Nachteile ausschließ- Landarbeit, zu glauben, dazu brauche man über­wünschten harmonische Ausbildung aller förperli- Arme, einen starten Rücken und guten Willen mit­lich landwirtschaftlicher Beschäftigung. Sie haupt nichts zu können. Immerhin: wer kräftige chen und geistigen Fähigkeiten und schlugen des bringt, kann wirklich eingermaßen Erntehilfe! ei­halb abwechselnde Beschäftigung in der Land- sten." So Thomas Morus in seiner lltopia". wirtschaft und in der gewerblichen Arbeit vor. und dieser gesunde Gedanke, einseitige för­perliche oder geistige Ausbildung aber auch ewig gleiche Landarbeit oder Stadtarbeit zu vers hüten, alle Menschen nach verschiedenen Richtun­Mittlerweile haben SdP- Mitglieder an die gen hin auszubilden, einen Ausgleich zwischen Gendarmerie und die Staatsanwaltschaft in Leit- Stadt und Land zu schaffen, ist dem Sozialismus meriz eine Anzeige eingereicht, in welcher der nie mehr fremd geworden. neue Gartißer Vorsteher beschuldigt wird, sechs Städter zur Erntearbeit heranzuziehen Jahre lang die staatliche Arbeitslosenunterstübung das ist also feineswegs ein neuer", nur dem zu unrecht bezogen zu haben. Es wird in den An- ,, volksgemeinschaftlichen" Denken entspringender zeigen behauptet, daß Arlt bis zu seiner im Jahre Einfall. Aber freilich: die Erntehilfe so zu ge­1932 erfolgten Entlassung aus der Arbeitsstelle stalten, daß man der Landwirtschaft an S. lle nicht gewerkschaftlich organisiert war, daß er aber der Landarbeiter, die bezahlt werden müßten, un Städer zur Landarbeit heranziehen das trozdem seit Anfang des Jahres 1933 bis zum entgeltliche Arbeitskräfte zur Verfügung stellt, ist mehr als Romantik und mehr als Verlegen 24. Juni 1938 und zwar zu unrecht die staat wenn auch nur Amateure, und die Hilfe bei der heitsaktion. Das soll eine soziale und eine päda­liche Arbeitslosenunterstüßung, den Zuschuß nach Erntearbeit zu einer Art Sensation" für blagogische und hygienische Tat sein. Sie ist es aber dem Genter System- bezogen hat und auch reich fierte Städter zu machen und gleichzeitig zu einer nur, wenn sie allseitig durchgeführt wird, wenn lich während der sechsjährigen Dauer der Arbeits- nationalistischen Sache- das blieb der SdP vor- auch der Landmann für einige Zeit der Mono­losigkeit aus den Sammlungen von Lebensmitteln behalten. tonie und Einseitigkeit seiner Arbeit entführt wird, und Geldspenden in der Gemeinde unterstützt und ist es nur als dauernde planmäßige Aftion. worden sei. In den Händen der SdP wurde der Gedanke verniedlicht zu einer romantischen Ferienange­legenheit, entſtellt zu einer Lohndruck- Aktion, mißbraucht als Parteimache.

Arlt war vermögend. Er kaufte laut Grund­bucheintrag in Gartis eine Hausrealität für 70.000. Seine wirtschaftliche Lage war auch sonst nicht schlecht. Seine Mutter und seine Frau, mit denen er im gemeinsamen Haushalt lebt, ver­dienen sehr gut.

In der Anzeige, die von einem Mitglied der Sudetendeutschen Partei unterzeichnet ist, wers den weitere fünf SdP- Mitglieder als Zeugen für die Behauptungen genannt.

Neudeutsche Märchen

Ein reichsdeutscher Kaufmann, der in der Tschechoslowakischen Republik reiste, tam im Zuge mit den anwesenden Sudetendeutschen auf die Berhältnisse in Deutschland zu sprechen. Als er von den Steuern, Abgaben und Beiträgen erzählte, die dort zu leisten sind, fiel ihm ein Sudetendeutscher ins Wort: Da haben wir ja nicht einmal die Hälfte von dem zu leiſten, was die Reichsdeutſchen zahlen müssen!" Der Reichsdeutsche bemerkte noch, daß in Deutschland die Lebensmittel Inapp und was das wichtigste sei, verfälscht wären.

Ein reichsdeutscher Monteur ersuchte in einem elektrotechnischen Unternehmen in Böhmen einen Arbeiter, ihm einmal die Brot- und Fetts karte zu zeigen. Als der Arbeiter erstaunt er klärte, daß es ettvas derartiges in der Tschecha­slowakei nicht gebe, meinte der Reichsdeutsche topfschüttelnd: Da sind wir wieder einmal be­Togen worden. Bei uns zu Hause erzählt man, in der Tschechoslowakischen Republik gebe es so wenia zu essen, daß man gezwungen gewesen ist, für alles Starten einzuführen."

Ein anderer Reichsdeutscher war sehr er­staunt, die deutsche Realschule in Tepliß- Schönau in tadellosem Zustand vorzufinden. Er 30g eine reichsdeutsche Zeitung hervor, in der au Tefen stand, daß in Teplik die deutschen Schulen demo­

Tiert worden seien.

Lettre persane

aus den Sudeten

lesbek an Mirza

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Nun ist es gewiß so, daß manche der aufs Land Gelockten und Geführten ihre Sache ecnst nehmen, sich Mühe geben, bei einigem guten Wil­ en also auch etwas leisten, wenngleich natürlich der Städter, der Landarbeit als Ferienaufgabe

Butterknappheit

durch Maul- und Klauenseuche

wurde der Junge von Bayer verführt und miz­braucht. Der Junge schwieg zunächst. Erst jetzt. als er seinen Verführer in einem Aufsiger Lofal wiedersah, machte er seine Verwandten auf die Vorgänge aufmerksam und Payert wurde ver­haftet. Er gestand seine Untaten ein.

Einen Tag später wurde der Aussiger Poli­zei Meldung gemacht, daß ein 60jähriger Aussiger Einwohner mit seinem 17jährigen Neffen uners laubte Beziehungen unterhalte. Die Beziehungen bestehen schon lange. Erst jetzt, nachdem bei dem jungen Mann sich gesundheitliche Folgen einge­stellt hatten, zeigte er den alten Mann an.

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Für die Staatsverteidigung: Prag . Am Don­nerstag, den 18. August, erreichte der Jubiläuniss fonds der Staatsverteidigung laut dem Bericht des Arbeitsausschusses 460.282.189.Seit dent Mittwoch sind weitere 4,651.000 an Spenden zugeflossen. Die Zahl der Spender hat sich um 4507, auf insgesamt 193.970 erhöht.

Der erste Vorstoß. Auf der Verbandstagung der christlichen Tertilarbeiter in Mähr.- Schönberg ( 13. bis 15. August), beantragte die Ascher Orts­gruppe eine Aenderung des Verbandstitels aus Verband christlicher Tertilarbeiter" in ,, Sudeten deutscher Textilarbeiterverband". Der Name wurde diesmal noch nicht geändert.

Wieder 37 Tote in Palästina

Jerufalem.( Savas.) Den lesten Nachrichten zufolge sind bei dem Zusammenstoß, der sich Don­nerstag bei Afra zwischen einer Militärabteilung und einer bewaffneten Bande ereignet hat, ins­gesamt sind 35 Terroristen getötet worden. Auf Seite der Militärs wurden zwei Soldaten getötet, ein Offizier und sieben Soldaten verwundet, Verweigerung ,, staatswichtiger

Arbeiten"

Aus Aussig wird uns geschrieben: Das Anhalten der Maul- und Klauenſeuche hat eine Butterknappheit im Gefolge, die sich auf den Märkten und in den Molkereien unliebsam auswirkt. Die Aussiger Bezirksbehörde hat übri­gens wirksame Maßnahmen zur Beseitigung der Seuche ergriffen. In Malschen, wo die ersten Erkrankungsfälle festgestellt wurden, konnte die Strankheit im Seime erstidt werden. Anscheinend durch Unvorsichtigkeit der Bevölkerung wurde je doch die Seuche nach Peterswald übertragen. Taß dort die Seuche größere Ausbreitung finden konnte, liegt daran, daß die Landwirte, deren Vich ge= fund blieb, die Ausgabe von 30 für die Imp. fung pro Stück scheuten. Auch in Leschtine und einer Siedlung in der Nähe von Kleinpriesen ist die Seuche aufgetaucht. Die Bezirksbehörde hat sofort Vorkehrungen getroffen, die Weiterverbrei- Nacht vom 18. auf den 19. August in einem Nachtschafter in Berlin wurde damit betraut, dent tung der Seuche zu verhindern.

Sittlichkeitsaffären in Aussig

Trunkenheitsexzeß in Komotau

Komotan.( Amtlich.) Einige Bürger tichechi­scher Nationalität in Komotau , und stvar Fr. Kra­tochvil, B. Stehlik, J. Markvart. J. Engelmaher, K. Stiblit. J. Trousil und R. Fišer, weilten in der lofal in Komotau , wo sie sich betranken und einen Erzeß verursachten. Zum Weggehen aufgefordert. vierließen sie das Lofal, unterwegs aber fielen sie den Handelsgehilfen deutscher Nationalität Leopold i fcher an, dem Kratochvil das Abzeichen der Sude­ tendeutschen Partei vom Rock riß und sich selbst an­itecte. Fischer wurde von einem der Erzedenten ac­schlagen.

Die Aussiger Staatspolizei beschäftigt sich zur Zeit wieder mit zwei Fällen von Homosexualität. Der erste Fall spielt zwischen Leitmeriß und Dres­ den , teilweise auch in Brünn , wird aber von der Auffiger Staatspolizei bearbeitet, da der Haupt­beteiligte in Aussig gefaßt wurde. Es handelt sich um den Handelsreifenden Ostar Payer l aus Brünn , der vor einiger Zeit in einem Leitmerizer Bad mit einem Dreizehnjährigen Be­tanntschaft schloß, mit dem Jungen dessen Eltern aufsuchte, und sie bat, ihm den Jungen zu einem Auto und versete Stehlit mit der Handlurbel einen längeren Aufenthalt in Dresden anzuvertrauen. Schlag. Stehlit erlitt eine schwerere Verlegung und Er sei dort Leiter einer Jugendherberge. Dort| wurde ins Krankenhaus übergeführt.

Imich ins Sudetengebiet. Nach gründlichen Um fragen gelang es mir dort, mich von der wirkli­en Lage zu unterrichten,

Das Ergebnis meiner Forschung ist für die Regierung niederschmetternd. Die Sudetendeut­Ich hab Dir einmal über die großen Magier schen sind in Wahrheit unterdrückt. Sie sind geschrieben, die in dieser Gegend der Welt ihre unterdrückt, weil sie mit großer Mehrheit be­Macht ausüben, über denjenigen im Vatitan schlossen haben, die Juden und die Sozialdemokra­und den anderen in Versailles . Sie beherrschen ten zu berauben, einzusperren, zu prügeln bis sogar ben Geiſt ihrer Untertanen berichtete einige von ihnen sterben, ihnen ins Gesicht zu ich Dir damals sie zwingen ihre Leute so zu spuden, und das alles erlaubt die Regierung tat­denten, wie sie es wollen. fächtlich nicht. Die Regierung respektiert den mit großer Mehrheit gefaßten Willen eines freien Wolfes nicht, alle diese Handlungen zu begehen. Was nüßt es, daß die Regierung den Sudeten­

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Die Erzedenten gingen dann weiter in ein ande res Nachtlokal, wo sie abermals hinausaewieſen wurden. Dabei zerschlug einer von ihnen dem Chauf­feur Erwin Schuster ein Fenster des Autos. Schuster fuhr mit dem Wagen zum Standplay, aber die Gruppe der Betrunkenen folgte ihm, machte vor sei­nem Auto abermals halt und zerschlug ihm zwei weitere Scheiben. Daraufhin stieg Schuster aus dem

Breslau . Jn Gleiwit wurden vier Arbeiter, die der Aufforderung zur Verrichtung staats­wichtiger Arbeiten" nicht nachgekommen waren, 31: Gefängnisstrafen verurteilt. Drei von ihnen erhielten drei Monate, der vierte erhielt drei Wo­chen Gefängnis.

Ernste Vorstellungen Londons in Berlin London. ( Renter.) Der britische Bot­deutschen Auswärtigen Amt mitzuteilen, daß die britische Regierung die Verhaftung Hauptmann Kendricks als sehr ernst ansche und voraussche, daß fie rasch eine vollkommene Aufklärung dar­über erhalte. Das deutsche Auswärtige Amt hat versprochen, den Fall eingehend zu erheben. In London erhofft man die Freilaffung Rendrids.

Vier ungarische Staatsmänner nach Berlin

Budapest . Der ungarische Reichsverweser von Horthy und Gemahlin treten Sonntag früh ihre Reise nach Deutschland an. In der Beglei tung des Reichsverwesers befinden sich der unga­rische Ministerpräsident von Imredy, der unga­rische Miniſter des Aeußeren von Kanya, sowie der ungarische Honvedminiſter General der In­fanterie von Raß.

zu Zeit über die Dörfer und Herden ihrer an- gebiet erfuhr ich aber auch etwas, was man mir ders gearbeiteten Nachbarn her, sengen, morden in Prag ganz verheimlicht hatte. Nämlich, daß die und plündern. Wir Orientalen sind schon soweit Tschechoslowaken zum Bolschewismus neigen. modern, daß wir die nationalen Rechte eines und man teilte mir auch eine Fülle von Tatsachen freien Volkes zu ehren gelernt haben. Wir haben mit, von denen ich mich selbst zu überzeugen in Verständnis dafür, daß die Kurden, wenn unser der Lage war. Die Tschechoslowaken machen zum Schah Pahlavy( dem übrigens Allah den Bart Beispiel sehr wenig Schulden im Auslande und mächtig wachſen laſſe) ihnen verbietet, über die was sie kaufen, das bezahlen sie pünktlich. Die Chriſtenſtämme herzufallen, ihre Schafe zu ver- Deutschen dagegen machen viele Schulden und treiben, ihre Frauen zu vergewaltigen, dann die bezahlen sie nachher nicht. Die Tschechoslowaken Kurden sich empören und zu den Waffen greifen. wurden von den Sudetendeutschen aufgefordert, Nun möchte ich Dir noch Einiges über die sich, wie die Desterreicher, an das deutsche Wirts Objekte mitteilen, an denen der höchste nationale schaftssystem anzuschließen, die Tschechoslowaken Ich versichere Dich aber, lieber Mirza, daß ,, Belang" geübt werden soll. Was Juden sind, bestehen aber darauf, ihre Schulden zu zahlen, das das alles Stümperarbeit war dagegen, was man das weißt Du. Was aber die Sozialdemokraten muß aber früher oder später, wie man mir ver­mir jest vom großen Magier erzählt, der in auch Marristen genannt betrifft, so sind sicherte, zum Bolschewismus führen. Daß man Deutschland herrscht.. Er ist noch mächtiger als deutschen alle anderen Rechte und Begünstigungen ſie, obzwar sie eine verschwindende Minderheit hierzulande fich hartnädig weigert, den Juden ihr unser großer iranischer Schah Pahlavy( dem gewähren will; dieses tapfere und freie Volk und der Allah den Schatten bis ins Unendliche verlän- läßt sich von solchen Regierungstniffen nicht be- dorstellen, hartnäckig dagegen, daß man sie in Vermögen und Habseligkeiten wegzunehmen, habe stechen und fordert das höchste aller Rechte von Stonzentrationslagern und Kerker einsperrt. Nach ich Dir schon mitgeteilt. Vom empörendsten Fall meiner Privatmeinung finde ich das noch ver- konnte ich mich aber an Ort und Stelle selbst über­ständlich. Die Sozialdemokraten haben aber auch zeugen. Es geschah, daß ungefähr fünfzig Män­keine Freude daran, den Juden ins Gesicht zu ner aus irgendeinem Grunde vor einer Fahne spucken, das ist aber eine Geschmacksache und we Nachtwache halten mußten. Als sie von der Wache gen einer Geschmacksangelegenheit die nationale müde, sich ausruhen wollten, drangen sie in ein Einheit zu sprengen, ist entschieden etnVerbrechen. Haus ein, wo die Leute schliefen. Die Tschechen Sie werden auch danach behandelt. Die Sozial helten aber ihre Soldateska und ließen die Su demokraten sind im Sudetenland ungefähr das, dentendeutschen hinaus: verfen, die dann weiter was bei uns die Gottverlassenen, verfluchten vor ihrer Fahne Nachtwache halten mußten. Sunniten find, die wie Du weißt, im Jeruſalem Solche Tatsachen machen es verständlich, daß die den Juden als Reiteſel dienen werden und sie Sudetendeutschen sich vom Bolschewismus bedroht im flinken Trab in die Hölle befördern müssen. fühlen und der nahenden Gefahr Man nennt die Sozialdemokraten auch viel wollen. Lebewohl und sei versichert, daß ich Dich vorbeugen fach, Separatisten", und zwar, wie man mir er immer lieben werde. klärte, darum, weil sie sich von der Tschechoslo­watei nicht trennen wollen. Nun, weißt Du, lieber Mirza, was Separatisten sind. Im Sudeten

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gore). den Sudetendeutschen Belang" genannt Das erzähle ich Dir nur, damit Du ver­über seine schwache Minderheiten herfallen zu stehst, daß der Blid des Magiers aus Deutsch­dürfen. Um so mehr, da sie diese Behandlung Land selbst über die Landesgrenzen reicht und der Juden und Sozialdemokraten mit offenfundi­Bürger dieses Landes, in dem ich jetzt verweile, bezaubert. Diese besessenen Untertanen verden fer großer Mehrheit beschlossen haben. Sudetendeutsche genannt. Die große Frage in Die Lage ist um so gefährlicher, da in Wien . Europa , über die jeder spricht, ist nun die: wer- wo die Menschen nicht mehr unterdrückt sind, die den die Sudetendeutschen unterdrückt oder sind sie Juden in Freiheit beraubt, bespuckt, von ihrem nicht unterdrückt? In Prag eine schöne große Brotherb verjagt werden dürfen, die Sozialde­Stadt, in der man ein weiches, pappiges Brot motraten aber zu zehntausenden eingesperrt wer­ißt, ned lith genannt, das man warm den. Das sieht das Volk der Sudetendeutschen berzehrt, aber jedes Volt hat seine Eigentümlich- und Erbitterung erfüllt ihre Seelen, daß sie nicht teiten in Prag nun versicherte man mir, daß ebenso verfahren dürfen, obzwar sie es mit gros die Sudetendeutschen nicht unterdrückt sind. Um her Mehrheit beschlossen haben. Du weißt, lieber mich nach der von mir geübten gewissenhaften Mirza, daß die Kurden an unserer Grenze die Weise von der Wahrheit zu überzeugen, begab ich selbe Gepflogenheit haben, auch sie fallen von Zeit

Aus Prag im Mond des Gemmadi. Für die genaue Uebersezimg: Paul Kéri.