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Mr. 195

Zwischen Elend und Glanz

Soziale Reportage

Samstag. 20. August 1938

Spioninnen an der Barcelona  - Front

aus der Diamantenindustrie Diamanten! ,, Glanz aus Blut und Tränen" hat sie einmal ein Dichter genannt. Ein furcht bares und doch sehr treffendes Bild. Es ist ein weiter Weg von der lungenfressenden Hölle der Diamantenschleifereien bis in den Galaabend irgendeines Großstadttheaters, von dessen Dias mantenschau dann die Reporter unter Gesells stellten. schaftliches" so amüsant zu berichten pflegen

Zwei Häuser von der marmorsteinernen Börse entfernt ist das Café der Millionen, eine kleine verräucherte Kaffeestube, in der die Luft so dick und so echt antwerpnerisch schwer zwischen Boden und Decke liegt, daß man beim Eintreten zuerst überhaupt nichts sehen kann.

Die vier interessantesten Fälle des spanischen   Bürgerkrieges MTP Perpignan. Vor dem Kriegsgericht der geschah, dachte niemand in Barcelona   daran, den fatalanischen Generalidad sind in furzer Folge wertvollen Verbindungsposten" zu verdächtigen. vier Spioninnen abgeurteilt worden, von denen Erst als durch ihre Tätigkeit zwei Franzosen, 30­jede zumindest das Format einer Mata Hari   be- seph Moins und Jean Bradès, erschossen wurden faß  , die jedoch alle vier grundverschiedene, absolut faßte man Mißtrauen, und als sie kurz darauf neuartige Type" der weiblichen Spionage dar- nach Barcelona   fam, ermöglichte ihre eigene Un­bersichtigkeit ihre rasche Ueberführung. Sie wurde sofort standrechtlich erschossen.

Barcelona  .

Mercedes   Horta wurde sofort bei ihrer Fest­nahme ohne Gerichtsurteilstandrechtlich er­schossen.

Conchita Laus wurde zum Tode verurteilt und in der Festung Montjuich   erschossen.

Jeanne Georgel erhielt 20 Jahre Zwangs arbeit; ihre französische Staatsangehörigkeit wirkte strafmildernd.

In den Tod geschict!

Sie haben verschiedene Ziele angestrebt, nach Angebot und Nachfrage regulieren auf jedem verschiedenen Methoden gearbeitet", und die Un­Markt Arbeits- und Verdienstmöglichkeit, aber terschiede in den von den Militärrichtern gegen Ein Schiff bringt 8igaretten wohl in keiner Branche sind Glück und Unglüdie verhängten Strafen haben bewiesen, daß auch Conchita Laus ist an ihrer Leidenschaft für tausender Diamantarbeiterfamilien so sehr vom die verschiedenen Beweggründe, die sie zu ihrer englische Zigaretten zugrunde gegangen. Es war Zufall und von der Spekulation abhängig wi im- Tätigkeit veranlaßten, ein für Bürgerkriegsver- ihr gelungen, die Freundin des Verpflegschefs der Diamantengewerbe. hältnisſe ſehr weitgehendes Maß von Verständnis Generalidad zu werden und so unmittelbar an der Das Herz der Diamantenindustrie ist Ant­gefunden haben. Quelle wertvollster Nachrichten zu sitzen. Eines werpen. In den engen, menschenwimmelten aber nicht erschossen worden, sondern befindet sich die ihren Freund vergeblich um einige Pädchen Elvira Mirallès ist zum Tode verurteilt. Tages war Barcelona   ohne Tabat, und Conchita, Gassen rings um den Bahnhof blüht das Gefäft in strenger Einzelhaft in der Nueva Carcel zu englischer Zigaretten gebeten hatte, erfuhr, daß in einer bizarren Stala von tausend Größenumer schieden. Hier in der Pelikanstraat liegt die Dia am übernächsten Abend ein Lebensmittel- Dampfe: mantenbörse, der Nerv des Handels und der Sit aus Marseille   einlaufen würde; er werde sicher der Spekulation. Aber neben der offiziellen Börse auch Zigaretten mitbringen. Die Nachricht war gibt es auch eine sehr lebendige inoffizielle und bald im Besitz der nationalistischen Flottenstation neben den seriösen Geschäftsinstituten mit Schal­Palma di Mallorca, ein U- Boot torpedierte den terraum und distinguierten Chefräumen amtieren Dampfer, und Schiffstrümmer, Lebensmittel. in großer Zahl die kleinen., Edelleute", die ihr Leichen und Zigaretten schwammen auf den Vermögen und oft kein leines, buchstäblich in der Wogen. Die dreißig Silberlinge für ihren Ver Westentasche mit sich herumtragen... rat bestanden aus 3000 Peseten Franco- Währung. Conchita gab fie in ein paar Tagen für Toiletten aus und Tenfte so die Aufmerksamkeit der Ueber­Elvira Mirallès, ein ungewöhnlich schönes wachungsbehörden auf ihren neuen Reichtum. Ihr Mädchen aus alter monarchistischer Offiziers- Freund wurde diskret vernommen, man flärte den familie, war furz nach Beginn des Bürgerkrieges Busammenhang ihrer Vorliebe für englische Ziga­Ende Juli 1936 in die Dienste des Generals retten, den Kleidern und dem Untergang des Dann schälen sich die vagen Umrisse heftig Franco getreten und von seinem Geheimdienst in Dampfers. Das Todesurteil war die Folge. gestikulierender Menschen aus diesem Inferno der vertraulicher Mission" zuerst nach Valencia  , dann Unhygiene. nach Barcelona   geschickt worden. Ihre Aufgabe Küsse führenvordas Kriegsgericht Eine bunt zusammengewürfelte Gesellschaft war besonderer Art und ihre für eine Spa- Tragisch ist das Schicksal der blonden fran­hockt da in engster Tischfühlung. Neben dürftigen nierin ungewöhnliche- moralische Hemmungs- zösischen Tänzerin Jeanne Georgel. Sie tam, Representantinnen des horizontalen Gewerbes losigkeit fam ihr dabei glänzend zustatten. Sie unmittelbar vor Ausbruch des Bürgerkrieges, nad) sieht man nachlässig gekleidete, bärtige Männer, Inüpfte nacheinander mit zehn jungen Offizieren Madrid  . Hier wurde sie die Freundin des reichen die mit gleichgültiger Miene in die Westentasche Liebesverhältnisse an und veranlaßte sie dann zu Aristokraten Don Frederico del Castillo Olivarez. greifen und aus schmierigem Papier ein aligern desertieren und über die schlecht bewachten, unzu- Als dieser als Offizier in die Franco- Armee ein­des Diamantenhäufchen im Rohstoff auf den Tisch gänglichen Maultierpfade des Jaca  - Gebirges zur rüdte, begleitete sie ihn an die Front bei Irun  , Iegen und anbieten. Franco- Armee überzulaufen. Gleichzeitig sorgte ließ sich für den Spionagedienst gewinnen, wurde 20.000, 30.000, 50.000 belgische Francs, jie jedoch, ihrer besonderen Aufgabe entsprechend, nach Barcelona   geschickt, und leistete faſt 3ivei das sind so die Normalverte dieser winzigen dafür, daß sie dies Ziel nicht erreichten. Die Offi- Jahre hervorragende Dienste, ohne je verdächtigt Warenschau der Welt, an die man dann hettig ziere wurden infolgedessen regelmäßig von Miliz zu werden. Sie begann jedoch ein Liebesverhältnis feilschend, mit der Linse herangeht, um sie auf Patrouillen, die auf geheimnisvolle Weise verſtän mit einem Argentinier, dem sie ihr Geheimnis ihren Wert abzutarieren. digt worden waren, abgefangen und standrechtlich preisgab. Er war aber selbst Geheimagent der Die eigenartige Lagerung des Diamanten erschossen. Der Franco- Armee lag garnichts am Generalidad. Jeanne wurde festgenommen, aber gewerbes unterbindet jede Konzentration. So hat Ueberlaufen republikanischer Offiziere; sie war das Urteil lautete" nur" auf 20 Jahre Zwangs­der kleine und mittlere Verarbeiter die Initiative nur daran interessiert, den Offiziersbestand der arbeit, weil das Fehlen egoistischer Motive straf­und er ist es, der bei Konjunktur sich die Diaman-| Regierungstruppen möglichst gründlich zu schwämildernd wirkte, denn sie hatte für ihre Stüsse tenarbeiter holt und sie meist ohne eigene Fabrika- chen und gleichzeitig in den Reihen der übrigblei- weder Geld verlangt, noch erhalten. ionsanlagen, in gemieteten Werkstätten beschäf- benden Offiziere eine nervöse Mißtrauensstim- So laufen im und neben dem großen Drama tigt. Dadurch bekommt der Arbeitsmarkt etwas mung hervorzurufen. Wenn ein bereits zur Deſer in Spanien   täglich Dußende privater Tragödien zufällig rudhaftes. Nirgends ist die Arbeitsmög tation entschlossener Artillerie- llnterleutnant nicht lichkeit so wenig kontinuierlich wie bei den Dia- im letzten Augenblick wieder anderen Sinnes ge­mantiers. worden wäre, und seine Vorgesetzten verständigt hätte, würde Elvira Miralles vielleicht nie in Ver dacht geraten sein.

Herr über Leben und Tod der Diamantiers wie der Arbeiter ist im wirklichen Sinne des Wor­tes das Diamantensyndikat in London  , the Dia­mant Corporation".

Hier sitzen die millionenpfundschweren Män­ner, die den Arbeitsmarkt regulieren, die die Ware ausgeben und rationieren und die gegebenenfalls den Markt sperren, um ein Preise und Löhne ge­fährdendes Neberangebot zu vermeiden.

Die blonde kastilterin Mercedes Horta

einher.

Hellende Kräuter

Eine Zeit, die sich aufgeklärt dünfte, hat die alten Bauernlehren verlacht und die moderne Wis­senschaft hat alle Großmutterweisheiten über hei­lende Kräutlein und Tees über Bord geworfen. ar- peute sehen wir, daß wir in dieser Verachtung zu weit gegangen sind. Oft genug greift die moderne Wedizin selbst auf die Ueberlieferung zurüd. Wir brauchen nur an die Kamille zu erinnern, die im­mer noch einen Ehrenplaß unter den Heilmitteln einnimmt, ebenso wie die Lindenblüte und die Minze.

Scite 5

Man zerstampft die Wurzeln der männlichen Pflanzen zu Pulver, das man auftocht, 50 Gramm auf einen Liter Wasser.

Eichenrinde 100 Gramm auf einen Liter Wasser dient zur weiblichen Hygiene. Sie Gegen Entzündungen hilft eine Abfochung von wirkt desinfizierend und zusammenziehend. Malvenblättern oder Wurzeln. 30 Gramm auf einen Liter Wasser. Zur Milderung von Erkäl tungen und Susten trinkt man Malventee. Man nimmt aber dann nur 15 Gramm auf einen Liter Wasser. Eschenblätter wirken abführend. Man nimmt 30 Gramm auf einen Liter Wasser und tann noch ein paar Mingblätter des Aromas wegen beifügen. Man trinkt davon ein Glas täglich.

Die blonde Kastilierin Mercedes   Horta beitete als Agent double". Sie war im Auftrage der Franco- Behörden nach Barcelona   gefahren und hatte dort erreicht, daß man sie als" Verbin­Gegen Ende des Tezten Jahres hatten die dungsposten" einstellte. D. h., sie mußte wieder Londoner die Warenausgabe gesperrt. Die Dia- zurückkehren und hatte in ihrer Heimat, die von mantenbänke standen still, die Arbeiter feierten Franco- Truppen besetzt war, nichts weiter zu tun, ohne Feiertagsfreude, der Hunger ging um in den als die ankommenden Geheimagenten der Barce Weniger befannt ist die weiße Taubnessel, engen düsteren Ghettogassen der Antwerpener Alt- Icna- Regierung zu empfangen und ihnen die die zusammenziehend wirkt. Nur die Blüten wer­stadt. Denn... Durchführung ihrer Aufgaben zu erleichtern. den benutzt, und zwar zehn Gramm auf einen Denn die Amerikaner machten o längst Etwa zwanzig Agenten der Regierung fehrten Liter Wasser. Tee aus gewöhnlichen Brennes­eatschwundene prosperity"- keine Gesch..fte nacheinander bei Mercedes   Horta ein. Aber sie seln hilft gegen Darmerfrankungen. Man läßt mehr. Amerika   aber ist Abnehmer bis zu 70 Pro- fuhren nicht wieder nach Barcelona   zurück, son- 250 Gramm davon zwölf Stunden lang im Was­zent, wenn die Vörsengewinne ihren normalen dern verschwanden spurlos. Da dies aber immer fer ziehen, filtriert dann und fügt der Flüssigkeit Weg" in die Taſchen der Spekulanten nehmen. erſt einige Tage nach ihrem Besuch bei der schönen ihr doppeltes Gewicht an Zuder bei.- Ein Mit­Acht Wochen war fürchterliche Ebbe. Mitte Jänner Mercedes   und nie in der Nähe ihres Wohnortes tel gegen Eingeweidewürmer ist das Farnkraut.j aber gab man aus London   das erlösende Signal: die Syndikat Diktatoren..zeigen" wieder. Rei­gen" ist der Fachterminus. Und jetzt stehen an een Schleiferbänken die Diamantarbeiter mit verg f-

Die Bärenjäger

teter Lunge, aber mit frohen Mienen, denn sie Einer wahren Begebenheit nacherzählt verdienen wieder! Von Franz Krippner, Wenussen

Wieviel verdienen sie? Die Löhne sind durch Gesetz vorgeschrieben, aber sie sind sehr verschieden. Weit, aber weniger rühmlich bekannt wurde weil die Qualifikation recht erhebliche Nuancen die Stadt Tuschtau wegen einer Begebenheit, die aufweist. Von 250 Fres, bis 1000 Fres. marimal sich dort vor fast eineinhalb Jahrhunderten zu­ir Monat. Hier sind die Feiertage eingerechner, trug, im Jahre 1808. das ständige Berg und Tal der Beschäftigungs Der Schieber Tonl, städtischer Nachtwäch­Irrven. Im übrigen gilt die Fünf- Tagewoche( das ter, hatte soeben die Runde durch alle Gasthäus Vierzigstundensystem). ser beendet. Er hatte nachzuschauen, ob die Poli­Die sehr verdienstvoll arbeitende freie Gezeistunde eingehalten wurde. Traf er noch irgend wertschaft hat in Strifenzeiten einen sehr schweren wo Zechende an, so seste er sich einfach zu ihnen, bis sie sich zum Heimgehen entschlossen... Nun aber war sein Rundgang beendet und der Tol wandte sich der Kirche zu, um in irgend einem Winkel sein Nickerchen zu machen. Die Uhr schlug zwei. Tonl war sehr erstaunt darüber, daß es heute bedeutend später geworden war als sonst.

Stand.

Schach ins Volk Schachaufgabe Nr. 405

Von Franz Tesák, Prag. ( III. Preis im Thema- Länderkampf  

Frankreich-   ČSR.) Schwarz: Kd4, Da8, T18, Lh5, h8, Sd5, Ba6, 15.( 8)

8 7

abcdefgh

a b c d

f g h

8

Weiß: Kf2, Dd7, Tb3, Lb8, Sd2, g3. Bb2, b4, h3.( 9) Matt in 2 Zügen! Lösungen sind bis längstens 14 Tage nach Erschei­

nen der Aufgabe an Wenzel Scharoch, Drakowa 32, Post Modlan, einzusenden.

Lösungszug zu Nr. 402: Sd4-13! Richtige Lösungen sandten ein: Lohmüller Hans,

Robert, Freund! Anton, sämtlich Nestersitz; Tepper

Habl Erwin, Kreusche Franz, Holfeld Otto, Schindler Franz,   Karlsbad: Dinnebier Emil u. Amler Rudolf,  Tetschen: Schöffel Anton, Schöbritz; Beutel Wilhelm, Franz, Hostomitz; Havel Franz, Modlan; Berger Josef, Klein- Augezd; Mildorf Adolf u. Thönert Max, Tischau: dolf, Richter Heinrich, Klötzig Rudolf, sämtlich Groß­Weigel Walter,   Saubernitz: Strache Karl, Strache Ru­Priesen.  

Arnsdorf b.   Tetschen: Schöpka Josef, Dux: Hyna

Kreismeisterschaft

Die zweite Runde, welche am Sonntag, den 14. August ausgetragen wurde, zeitigte folgende Resul­tate: in Dux spielte Sobrusan gegen   Teplitz und es gewannen Erstere trotzdem sie wieder ein Brett un­ben sich schnell von der in der 1. Runde erlittenen Punkten ab.   Komotau spielte ganz ausgezeichnet, bei Wisterschan vermißten wir den früheren Kampfgeist. Es traten an, in Dux ,, Arbeiterheim": Sobrusan Teplitz Brett 1 Marzin 1: 0 Heřmann Brett 2 Pichl 1: 0 Hampl

besetzt hatten mit 3: 2 Punkten. Die Komotauer ha­Niederlage erholt und fertigten Wisterschan mit 5: 1

Brett 3 Webersinke 1: 0 Tausik Brett 4 Böhm 1: Frisch Brett 5 unbesetzt 0: 1 Loos Brett 6 Wiedemann 0: 1 Edel

Ergebnis: 3%: 2% für Sobrusan. Kampfrichter war Černý, Dux. In Wiesa..Haynýs Gasthaus". Komotau Brett 1 Křenek Brett 2 Fialka Brett 3 Thiel

Wisterschan

1: 0 Schramm 1: 0 Tesař

1: 0 Scharoch

0: 1 Robek

1: 0 Havel

Brett 4 Görg Brett 5 Eis Brett 6 Wilhelm 1: 0 Eichler Ergebnis: 5: 1 für Komotan. Kampfrichter war Gen. Sopper, Wiesa.

Stand nach der 2. Runde:

1. Sobrusan

2 Siege 7 Punkte

2. Teplitz

1 Sieg 7 Punkte

3. Komotau 4. Wisterschan

1 Sieg 6 Punkte 0 Sieg 3 Punkte

gekommen war, hastete er zurück, um Hilfe zu| Nachtwächterwaffe und schob den widerstreben­holen. Fast hätte er den Kramer überrannt... Na, was gibt's denn?"

Ein Bär tommt über die Wiesen herauf!" " Du bist besoffen." stellte der Stramer sachs

lich fest.

Stannst dich ja überzeugen, ob ich die Wahr­heit sag'! Wart bei der Kirche, bis ich zurück­tomme!" Und weg war der Tonl.

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den Tont vor sich her. Und nun tamen sie dem Bären näher und näher, kam der Vär ihnen näher. Des armen Tonl Herz klopfte vor Angst so arg, daß die Hellebarde zitterte und so alle anderen angesteckt wurden. Nun hielt aber der Gusten Gustl den richtigen Augenblick für ge= lommen, dem wilden Tier den Garaus zu machen. Alle standen reglos und harrten dessen, Beim Zollner angelangt, fuhr er mit dem was nun geschehen sollte. Ein scharfer Knall zer­Schaft der Hellebarde durch das Fenster, daß die riß die Stille der Nacht. War der Vär getrof­Scheiben flirrten. So trieb er den Zollner Hans fen? Er stieß ein fürchterliches Gebrumm aus aus dem Bette. Der hörte ungläubig des Tont und kam näher. Der Gusten Gustl feuerte zum Bericht, wollte antworten, fragen aber der zweiten Mal. Noch ein schreckenerregendes Brum:- Tonl war schon wieder fort. men, ein letztes Aufbäumen, dann vrach der Vär Bald darauf waren sechs handfeste Männer leblos zusammen und ie Sieger stießen ein bei der Kirche versammelt. Es war ihnen allen lautes triumphierendes Hurra aus und stürmten ein wenig eigen zumute, als sie sich anſchidten, auf den Bären zu... durch die engen Gäßchen auf die Wiesen hinaus Der aber erhob sich wieder... nein, fein vorzurücken. Selbst der Gusten Gusti, der mit Bär erhob sich, ein Mann rappelte sich auf, blieb einer Mustete bewaffnet war, die er im Striege auf schwankenden Füßen stehen und guckte auf gegen den großen Franzosenkaiser erbeutet hatte selbst der Gusten Gustl, der noch nie in sei­nem Leben Furcht gehabt hatte, mußte fich ein gestehen, daß er augenblicklich etwas Aehnliches Der Gusten Gustt soll den Anführer mas

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Am 27. Dezember 1937 zum Beispiel waren von 12.404 organisierten Mitgliedern 65 Prozent arbeitslos. In voller Arbeit standen 4749. 3000 Arbeitslose wurden staatlich unterstüßt, 3409 Arbeitslose, die über ein wenig Landwirtsaaft verfügten, gingen leer aus... Plößlich horchte er auf. Ein seltsamer Die Gewerkschaft hat eine eigene Fabrit. Sie vermietet Diamantschleifbänke, sie vermittelt dem dumpfgrollender Ton drang an sein Ohr. Ein Patron", dem Unternehmer mit der Schleifant so schauerlicher Ton, daß dem Tonl Angst und Schreden eistalt über den Rüden liefen. Aber auch zugleich ihre organisierten Arbeiter. ein Nachtwächter ist, wie der Türmer, zun empfand. Aber es gibt auch Arbeiter, die, im vinag­sten Maßstabe natürlich, an den Schleifbänken Schauen bestellt. Vom Kirchhügel aus fonnte man für eigene Bwede arbeiten, Ireditiert von den die Gegend leicht übersehen. Zwischen zwei Säuschen, weil er die beste Waffe hat!" rief der Git fleinen Patrons, die in einer gewissen Batrialchas fern hindurch hatte er freien Ausblick auf die ter Seff. , gemächlich ,, Sei still, du Schleder! Ich weiß schon, lität zu den Arbeitern stehen einer fennt den Wiesen.   Dada was fam andern und wer heute Diamantarbeiter ist, fann trabend, für ein seltsames braunes Wesen daß du nicht Erster sein willst. Aber führen soll Mauber Tont, weil er Stadtangestellter ist so ist's vielleicht... vielleicht... schon morgen ein ganz heran? Ein Bär! Ein Bär! gellte sein Schreden3- seine Pflicht und verlangt es seine Ehr's" fleiner Patron und übermorgen schon wieder ein schrei durch die Nacht. Den Weg, den er soeben Rasch entschlossen packte er den Schaft der doch. Diamantarbeiter sein.

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ein unförmiges Ding nieder, das die Bärentöter nun als eine Baßgeige erkannten. Der Spiels mann, der nach einer Tanzunterhaltung in einem Nachbardorfe, die sich ein wenig in die Länge ge­zogen hatte, etwas unsicher heimgeschlendert war. hatte beim Gehen immer wieder die Saiten der Baßgeige gestreift und so das drohende Brum= men erzeugt. Nach dem zweiten Schuß hatte er sich einfach aus Furcht, vielleicht gar getroffen zu werden, zu Boden geworfen. Die Bärenjäger haben nicht viel von ihrem Abenteuer erzählt, aber befannt geworden ist es