Mr. 195

Samstag, 20. August 1938

Ein ,, Anschluß" und eine ,, Nichteinmischung"

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- vor vierhundertfünfzig Jahren

Von Martin Grill

Zum Glück waren die Elbogener nicht allein. Es half ihnen der von den Burggrafen bedrückte niedere Landadel und Heinrich von Plauen   lam ihnen mit fünfhundert Mann zu Hilfe.

Die beiden großen tschechischen Künstler| mogin", und sie bitten um Geld und um mindes Voskovec und Werich, die auch dem deutschen   stens zwei bis dreitausend Mann. Bublikum durch ihren Film Die Welt gehört uns!" bekannt wurden, schilderten einmal den Freiheitskampf einer mittelalterlichen Stadt. Die schwere Barbara" nannten sie das an Aben teuern reiche Spiel, und es führte uns weit zurück in eine Zeit, da man noch die Bewohnerschaft der Nachbarstädte bei Nacht und Nebel ohne Ankündi­gung überfiel, da Abenteurer nach den höchsten staatlichen Würden strebten, da man im Herzen der als Opfer auserforenen Völker Fünfte Ko­lonnen" organisierte, die den Staat von innen her aushöhlen und seine Widerstandskraft schwächen follten, turz, es führte in einer fernliegende Reit, die sonderbarerweiſe bis aufs J- Tüpfert die unsere sein könnte. Man brauchte bloß die Namen auszuwechseln und den Akteuren schwarze oder braune Hemden anzuziehen und man hätte ein Stüd lebendiger Gegenwart gehabt.

Nicht nur auf der Bühne gibt es einen ver­hinderten Anschluß", eine Stadt in Böhmen  fann auf eine Geschichte zurückbliden, die den bei den Künstlern wohl als Vorwurf hätte dienen fönnen, wir meinen die Stadt E 1 bogen an der Eger  .

Auf einem unzugänglichen Feisen in einer weiten Schleife des Egerflusses gelegen, entwidelte sich die Siedlung frühzeitig zu einem bedeuten den Ort, zum maßgebenden Roll- und Handels­platz des westlichen Böhmen  . Es gab Reiten, da man Elbogen   zu den reichsten Städten des Landes zählte und unmittelbar hinter Prag   nannte. Dazu kam die sehr günstige strategische Lage auf cinem nur über einen schmalen Landstreifen zu­gänglichen Felsen, der vom natürlichen Wallgras ben der Eger umgeben war. Stadt und Burg Stein Ellenbogen waren das befestigte Borwert des Landes Böhmen  .

Das Elbogener Land hat schwer zu leiden, die Anwesen werden geplündert und nieber­gebrannt, die Stadt wird von allen Seiten be­lagert und in ihrer Mitte sitzt als Pfahl im Fleische die fünfte Front, die von hagerfüllten Feinden erfüllte Burg. Und dennoch halten sie stand, denn sie erkennen wohl, daß sie nur ein Handelsobjekt und einem machtgierigen Fürsten  eine Stufe auf dem Wege zum Erfolg und Ruhm sein sollen; sie haben Etwas vielen Sudetendeut­schen unserer Reit voraus: sie wissen, worum es geht und sie tämpfen, als es hart auf hart geht, für das Land Böhmen   und gegen den deutschspre­chenden Eroberer.

Man sieht: die Funktionen der Franco und Henlein sind keine Erfindungen unserer Zeit; nur eines iit betrüblich, nämlich dies, daß die Ber­ständigen und Wissenden, die Standhaften und Treuen   heute eine Minderheit innerhalb des Volts­und also brauchen wir uns auf unsere sittliche und ganzen sind, damals aber eine Mehrheit waren, geistige Entwicklung nicht allzuviel einzubilden.

Die Herren von Sachſen   konnten den fetten

Bissen nicht erlangen; die Kämpfe des Jahres 1471 sahen die Bürger als Sieger und frohlockend fonnte der Chronist den Bericht über das üble Unternehmen abschließen:

..... davon die Meißner vor dem Ellebogen nach groszen empfangenen schaden abziehen mussten und den Ellebogen mit schanden laffen."

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Der Kampf um die Freiheiten und Rechte der Stadt ist mit diesem Treffen allerdings nicht ents schieden. Fünf Jahre später überfällt ein Graf Schlid- ein würdiger Schußherr bei Nacht und Nebel die Stadt, plündert sie und brennt sie zur Hälfte nieder. Und abermals zwanzig Jahre später erstürmen die Elbogener, von Verzweiflung getrieben, die Burg, nach dem sie sich schon vorher mit der Ritterschaft des Kreises und der Stadt Karlsbad   au einer feierlichen Eidesgenossenschaft verschworen hatten. Wieder ein paar Tage später überfällt Herzog Georg, einer aus dem Hauſe derer von Sachsen  , die ihre Gelüste auf das Elbogner Gebiet nie aufgegeben hatten, zur Nacht­acit die Stadt und brennt sie nieder, aber wenige Jahre später schon erringt die Stadt den vollständigen und endgültigen Sieg über die ge­walttätigen Grafen von Schlick und ihre mächtigen Sintermänner. Gesiegt haben das Recht, die Wahrheit und der unverdroffene Mut einer kleinen tapferen Schar.­

und was nach der Erfüllung ihres Phantasie­Staates Eidam Voskovec und Werich dem hell­hörigen Publikum zurufen, fann man mit ug als Mahnung und als Warnung: und Recht auch an das Ende dieser Historie seßen,

..Borcht auf Ihr Leute und spißt die Ohren. Wir wollen Euch warnen zur rechten Zeit!"

Volkswirtschaft und Sozialpolitik

Dle Relchenberger Messe

Crite 7

Kreditanstalt der Deutschen  

wg. Gen.

81 Nirberlaffungen Durchführung aller Gelbgefa& ite Berwaltungstapital 1200 Rionen Ke Haftungstapital 120 Millionen

Aus aller Welt Der Kriegs- Sanitätsdienst in England

London  .( UN) Der Gesundheitsminister, auf ben vom Innenministerium die Verpflichtung zur Fürsorge für die Strankenhäuser zur Behandlung der bei Fliegerangriffen Verletzten überging, hat ein Rundschreiben an die Ortsbehörden erlassen, in dem mitgeteilt wird, daß das Ministerium einen Blan ausarbeitet, der im Bedarfsfalle jeder­zeit in Kraft treten kann. Obwohl der Plan in feinen Details noch den örtlichen Verhältnissen angepaßt wird, besteht der Hauptgrundsay darin, daß jedes Krankenhaus für die Behandlung von bei Fliegerangriffen in der Umgebung Verlegten vorbereitet sein muß. Außerdem muß jedes n cht in dem besonders gefährdeten Gürtel liege.de Krankenhaus darauf vorbereitet sein, nicht nur Verwundete aus der Umgebung, sondern auch Strante aufzunehmen, die aus den gefährdeten e- bieten dorthin transportiert werden. Jedes Krans tenhaus hat sich mit der Frage der Sicherstellung einer größtmöglichen Anzahl von Krankenbetten für den Bedarfsfall zu befaffen.

fäßlich kein Plaß auf dieser Ausstellung an In­teressenten vermietet wird. Die tschechoslowakische Der heutige Freigeist" schreibt: Schon im dreizehnten Jahrhundert wurde Exposition soll ein fünstlerisch und repräsentativ  Elbogen freie tönigliche Stadt und erlangte unter Mit dem morgigen Sonntag findet die dies- abgeschlossenes Ganzes bilden. Daher müssen Firs den Luxemburgern weitgehende Freiheiten und jährige Reichenberger Messe ihren Abschluß. Kaum men, die sich an der Ausstellung beteiligen wollen, Der Bulfan Afama in   Japan ist Freitag Gerechtsame. Als der Gaufürst von Rettliß auf mit einem andern und befferem Ergebnis abschlies dem Ausstellungsausschuß in   Prag einen Entwurf früh wieder in Tätigkeit getreten. Aus dem Kras der Burg dauernden Wohnfiß nahm, erhielt Elbo- Bend als ihre Vorgängerin, war sie doch eine glans der von ihnen beabsichtigten Ausstellung mit ein- ter steigt eine mächtige Rauchsäule bis zu 1500 gen eine Sonderstellung im Bereiche des   König- zende Schau heimischen Fleißes und heimischer gehender Beschreibung einschiden. Der Ausstel Leistung. Keineswegs aber waren die Umsätze so lungsausschuß wird sodann die Pläße im Rahmen reiches eingeräumt und hatte eigene landständi­Meter hoch empor und aus dem Innern des sche Einrichten, die Bürger der Stadt waren also befriedigend wie allgemein erwartet wurde. Dies der allgemeinen Dispositionen zuteilen und die Verges ist ein donnerähnliches Getöse zu hören. rechtlich weit besser geſtellt als die Inwohner ande- liegt wohl zum Teil an der Zeit, in der die M. ffe Höhe der Plazmiete feſtſeßen. abgehalten wurde. In der möglichen Schußbahn von Granaten lassen sich nicht gut Geschäfte ab schließen. Anderseits aber auch unter den noch nicht viel geänderten Verhältnissen der Weltwirtschaft.

rer böhmischer Städte. Später erneuerte und bers mehrte Karl der Vierte die Freiheiten der Stadt und schaffte so die Grundlagen für ihr rasches Aufblühen.

Im Jahre 1434 trat jedoch ein für die Stadt

Die Vereinigten Staaten

lehnen deutsches Angebot ab Washington.( Reuter.) In Beantwortung einer Rede des   deutschen Wirtschaftsministers in

Streifunruhen auf Suderplantagen. Aus  Georgetown( Britisch- Guayana) wird gemeldet, daß die Streifunruhen auf den Zuderfarmen in der Gegen von Port Mourant sich immer weiter ausdehnen. Bei   Georgetown haben 300 Arbeiter mit Stöden und Eisenstangen das Lohnbüro einer Zuderfarm gestürmt. Dabei seien ein Poli­

In diesem Zusammenhang wird sehr oft auch auf die mangelnde Einsicht der   deutschen Indus striefreife verwiesen, die nicht imitande der die aufgebrachten aus Striese zu beruhigen versuchte, niedergeschla gen worden. Die Lage wird immer ernster.

tige König Sigismund verpfändete Stadt und Wirtschabie eine raus, auf hin welcher dieser für bessere Handelsbezie zeibeamter sowie ein?

Bahnen zu Entwicklung ermöglicht hätten. Initiative hat un und beſſere here Industrie nicht allzuviel entwickelt. Und wenn, dann bestand sie in Ueberrationalisierun gen,

lierte, erklärte Staatssekretär   Hull, daß die Ver­Grundlage für die Steigerung des Handels mit einigten Staaten glüdlich wären, wenn sie eine  Deutschland auf der Basis eines mehrfeiti gen Handels finden könnten, daß sie jedoch den  deutschen Vorschlag eines Handelsvertrages, der auf dem   deutschen System der Zweiseitig feit begründet wäre, ablehnen.

England schränkt

Ausfuhr nach   Italien ein

" Dorfes  

Mataro, an der spanisch- französischen Grenze stand am Straßenrand ein mit einer Ben­zinladung beladenes Auto. Im Vorbeifahren stieß ein anderes Lastauto gegen den stehenden Wagen. worauf es zu einer großen Erplosion tam. Die beiden Wagen standen augenblicklich im Flammen. Einem der Chauffeure gelang es, sich mit schweren Verbrennungen zu retten, während drei weitere Personen verbrannten.

Benzinauto explodiert. In der Nähe des  

Deutsche Polizisten unerwünscht. Auf dem Brighon- Quai in   London fand Donnerstag abends den Besuch von 40   deutschen Polizeibeamten statt. eine öffentliche Versammlung als Protest gegen Nach der Versammlung wurde auf dem Rathaus eine Betition überreicht, die gegen den Besuch pro­testiert und von 1000 Personen unterschrieben

Burg für 11.900 Schod Prager   Groschen an sei nen Kangler Kaspar S ch lid. Nun begann eine Zeit schwerster Leiden, denn die Grafen   Schlick glaubten mit ihrem Pfandbriefe auch das unum­schränkte Verfügungsrecht über die Bürger er halten zu haben. Die Elbogener jedoch weigerten Eine der Ursachen ist die Politisierung der sich, dem Burgarafen die Rechte eines Herr Wirtschaft seit dem Einzug der SdP ohne Zwei­schers zuzuerkennen und verwiesen unentivegt darauf, nur dem Könige selbst untertänig zu sein, fel das berühmte Wort von der Nichtpolitifierung der Graf sei Burgherr und Schuhherr, aber nicht der Wirtschaft das letztere aufgehoben hat. Aber es ist dort nicht mangelnde Einsicht, sondern be­mehr, über die Stadt aber verfüge die Bürger­schaft. In unzähligen Petitionen und Vorsprachen, wußte Sandlung. Und wenn sich viele Besucher der Messe über das SdP- Blech der Verkäufer in   Prag verteidigten sie zäh und hartnädig ihre Nechte, doch nicht nur mit Worten fochten sie: als und Inhaber der Kojen wundern, wenn Messe­Rom.( Stefani.) Gironale d'Italia" bes die Schlicke zur Gewalt griffen, um die Stadt angestellte mit dem Hitlergruß grüßen, wenn man der wahren Bedeutung der Maßnahmen der eng ſchlüſſel und die Königsbriefe zu rauben, antwor- Geschäfte duldet, die die Aufschrift ,, Arisches Ges faßt sich in seinem Leitartilel mit einer Prüfung schäft" führen, wenn es zu Auseinandersetzungen teten sie mit Gewalt und schlugen dem Grafen zwischen zwei Füllfederhändlern kommen fann, lischen Regierung, welche den   britischen Export die Hälfte seiner Knechte tot. weil der ,, arische" die Besucher auffordert, bei bei nach   Italien verlangsamt und bremst. Das Blatt Als Graf Matthias Schlick sich außerstande dem anderen nichts zu laufen, weil er ein Jude weist die Erklärungen   Londons zurüd, als ob fah, mit den Elbogener Hartschädeln fertig zu wer- fei( während es in Wirklichkeit ein tschechischer   Großbritannien ein Anwachsen der italienischen den, verpfändete er die Burg für 23.000 Gulden Unternehmer war und der Antisemit seine Waren Schuld in den Handelsbeziehungen der beiden ist. Einer der Veranstalter der Versammlung er­an die Herzoge von   Sachsen und rief sie mit ihren von einer jüdischen Firma bezog)- so braucht Länder nicht wünschen würde. Das Blatt bemerkt, lärte den Berichterstattern, daß die   deutschen bewaffneten Haufen zu Hilfe. Es handelte sich nicht angenommen werden, daß die Herren der daß die passive Bilanz   Italiens im Handel mit Nationalisten, wohin immer sie sich begeben, von darum, das befestigte Vor: vert aus dem Besiß der   deutschen Industrie das nicht wüßten und daß   Großbritannien nur daher rührt, weil   Italien, Leuten begleitet sein werden, die Proteſtplakate Krone   Böhmens zu lösen und an   Sachſen anzu- der in wei 3 sie zur Einsicht bringen müßte. indem es dem britischen Wunsche entgegenkommt, tragen. Das werde auch bei dem Fußballspiel der schließen. Erfüllt vom Hasse gegen die Bürger, die feine Einkäufe gewisser Produkte, insbesondere von Fall sein, welches sie gegen eine Polizeimannschaft zugehörigen fleinen Städte und dem niederen Wirtschaft. Das erste, der Versuch die Opfer einer britannien nicht das gleiche tat. Der britische Vier Dinge kennzeichnen die sudetendeutsche Maschinen und Nohle, erhöht hat, während Groß- der Grafschaft   Sussex austragen sollen. Landadel, waren die Grafen   Schlick willens, die- Fehlrationalisierung dem Staat zur Versorgung Handelsminister hätte, um ein Gleichgewicht der quellen weltberühmt sind und das einer der meist dieses Vorhaben zu unterstüßen. zuzuweisen, das zweite der unerhörte Kampf ge­Doch die Elbogener erfuhren von dem Plan, gen die freien Gewerkschaften als die Hebel für sicherten sie sich Verstärkung und sperrten den die soziale Besserung der Arbeiter, das dritte die  Sachsen die Stadt vor die Nase zu. Auch das ist Erziehung einer neuen ausbeutungsfähigen Arbei. wert, festgehalten zu werden: Die stod tergeneration durch die Arbeitslager und das letzte  deutschen Elbogener, die oft biel   Be- den Abbau der überdimentsionierten sudetendeuts schwernisse damit hatten, daß man mit ihnen in schen Industrie um einen Teil, in diesem Falle die  Prag nur böhmisch redete, wehrten sich politisch schwächeren, einschränken zu können. mit der Waffe in der Hand Politischer Träger dieses Strebens, das nichts dagegen, von den Dewi che n" anderes ist als Katastrophenpolitit, das ist die befreit und von   Böhmen 103 Sb.

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getrennt zu werden. Sie hatten gar Die große Masse wurde nur dafür gewonnen, teine Freude an diesem ,, Anschluß", sondern teilweil ihr die Lösung der sozialen Frage verib: os ten im Gegenteil immer wieder dem König Wlaschen wurde. Auf diese Weise wird sie nicht ges dislaw mit, daß der Sachsenherzog nach der böh- löst. Damit aber werden ihre Freunde in der mischen Serone und nach böhmischem Land strebe, Voltsgemeinschaft zu Feinden werden. Unscre fie aber des wehren wollten und um Hilfe und Bundesgenossen. Und diese werden mithelfen in Unterstüßung bäten. einer kommenden Zeit jene Formen der Wirtschaft Als sich die Bürger nicht im Guten fügten, au schaffen, die allein den Wohlstand der Allge­griffen die   Sachsen an, werden aber gar übel mit meinheit fördern werden. Pfeilen und Büchsenschüssen empfangen. Außer­dem sind die Flußufer start befestigt und die An­führer der   Sachsen, Bernhard von   Schönberg, an der New Yorker Weltausstellung Hermann von Weiszenbach u. a. schreiben an ihren Herrn einen gar sorgenvollen Brief, worin sie ihre Die tschechoslowakische Industrie und na­Erfolgsaussichten sehr gering einschäßen, denn mentlich die sudetendeutsche Textilindustrie bekuns wir habe heute wenigt Luft an unsern trabantin det für die New Yorker Ausstellung ein außeror gesehin... wir alle finden die sach also, dass wir dentliches Interesse. Zu den vielen Nachfragen shn grosa bescherung an den bergt nicht tommin über die Plazmicte wird mitgeteilt, daß grund­

Die Industriebeteiligung

Sonten zu erzielen, den   britischen Importeuren raten können, ihre Einkäufe in   Italien zu erhöhen, anstatt Maßnahmen zur Herabsetzung der briti schen Einfuhr nach   Italien zu treffen. Das Blatt schließt: Im Hinblick auf diese   britische Initiative wird   Italien gezwungen sein, die Produkte, die es bisher in   Großbritannien taufte, wie z. B. Kohle, andeswärts zu laufen.

Man erhält für 100 Reichsmart Markmünzen.

100 rumänische Lei 100 polnische Bloth 100 ungarische Bengö 100 Schweizer Franken 100 franzöfifche Francs 1 englisches Bfund. 1 amerikanischer Dollar 100 italienische Lire.. 100 holländische Gulben. 100 jugoslawische Dinare 100 Belgas

100 dänische Kronen 100 schwedische Kronen

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523.­

675.­

16.85 548.50

578.50 666.­

78.95 142.25 28.95 149.40 . 1587.­64.80

488.­

633.­

733.­

Eine Babe- Ausstellung. In Bichh, dessen Wasser­besuchten internationalen Badeorte   Frankreichs ist, ist zur Hochsaison eine höchst amüsante Ausstellung er­öffnet worden. Es handelt sich um ,, Das Baden im Laufe der Jahrhunderte". Man sieht auf einer Freste, wie in griechischen   Bädern Slaven mit einer Bürste, wie wir sie heute nur noch zur Pflege von Pferden benußen, den Schmutz von den Körpern ihrer Herren abtraßen. Eine Rekonstruktion römischer Bäder be­weist, daß man im   alten Rom Anlagen gebaut hat, die selbst neben unseren modernsten Stadien grandios wirken. Aber dann kommt das Interessanteste: im Mittelalter gibt es überhaupt keine Badekultur. Fässer erseßen die Badewannen, man gießt Wasser aus wenig gweddienlichen Gefäßen u. f. f. Das ändert sich lange nicht, im Gegenteil, während es im 15. und 16.   Jahrhundert in Paris noch etwa 50 Badehäuser gab, blieben unter dem Sonnentönig nut noch drei geöffnet, weil die anderen feine Gäste hat­ten. Interessant ist ferner auch der ,, bernier cri" aus dem Jahre 1660: es ist ein Badesad, in den der Badende hineinsteigt; das Wasser wird durch die enge Halsöffnung hineingegossen und läuft langsam unten wieder ab. Sehr amüsant sind endlich die Wannen aus der Renaissance; Email wurde nicht an gewandt, und die Marmorivannen wurden von außen mit Seide und Atlas ausgeschlagen, um besonders prächtig zu wirken und hatten ein ebenfalls gepol­siertes Brettchen am Kopfende, worauf man gut aus­ruhen konnte,