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Dienstag, SO. August 1938
Nr. 20-^,
IscKecKIscK-deutrcKe leuncigeduns!n prvKnltr BechynS und Zlschka sprechen Im Rahmen der Feiern aus Anlaß des 20jährigen Jubiläums der Tschechoslowakischen Republik fand Sonntag in Proßnih eine Frier des 60jährigen Bestandes der tschechoslowakischen so» zialdemokratischcn Partei statt, zu der sich eine ungewöhnlich große Anzahl von Teilnehmern aus dem ganzen Bezirke eingefunden hatte. Sonntag früh traf aus Sternberg ein Fug mit deutschen Sozialdemokraten unter der Führung des Abg. Zischka ein, die am Bahnhof von Partcifunk- tionären und dem Bürgermeister Dr. John bc» grüßt wurden. Am Nachmittag bewegte sich ein Manifestationszug mit der Staatsfahne an der Spitze durch die Stadt. Auch die deutschen Sozialdemokraten schritten in dem Fuge mit, und wurden herzlich begrüßt. An der Spitze de» Fuges schritt Minister Bechyni. Nach der Eröffnungsrede de» Bezirksvertrauensmanne» Smudla sprach, stürmisch begrüßt, der Sprecher der deutschen Sozialdemokratie Abgeordneter F i s ch k a, der besonder» hervorhob, daß die deutsche Sozialdemokratie in dem Kampfe, der kein Kampf zwischen Tschechen und Deutschen , sondern ein Kampf der Weltanschauungen sei, ganz auf Seite der Demokratie und der Tschechoslowakischen Republik steht und für sie auch die schwersten Opfer bringen will. Minister Rudolf B e ch y n l ergriff dann unter stürmischem Beifall das Wort und führte zur gegenwärtigen politischen Lage u. a. aus: Die Blicke eines großen Teile» der Welt sind jetzt aus Prag und Berlin gerichtet, Prag , das ist die Verkörperung der Masarykschrn Demokratie und es ist fraglich, ob diese beiden so verschiedenen Welten nebeneinander in Ruhe und Frieden leben können. Wir stehen vor der Notwendigkeit eine» Ausgleiches dieser schicksalhaften Antithese. Wa» uns betrifft, wir sind zum Frieden bereit, aber auch zur tapferen und leidenschaftlichen Verteidigung. Wir sind in der Welt nicht allein und ver- lassc». Mit un» und an unserer Seite wirkt der FreiheitSsinn der friedliebenden demokratischen Menschheit, die heute in der Welt die Mehrheit besitzt, der Geist der Masarykschen Demokratie. Wenn wir neue Bedingungen für da» Zusammen« leben der Völker in unserem Staate schaffen wollen, müssen wir un» bei der Prüfung aller Lö« suugsmöglichkeitc» klar bewußt sein, daß wir niemandem etwas geben werden, was die Selbständigkeit de» Staates bedingt, daß wir niemal» auch nur einen Fuß breit unsere» Boden abtreten werden und daß wir un» der Souveränität de» tschechoslowakischen Staates über das gesamte Gebiet der Republik niemals begeben werden. Die Grundlage für den Ausgleich muß der sichere und garantierte Schutz, der nationalen Minderheiten und die nationale, religiöse und Rassenfreiheit auf dem gesamten Staatsgebiet sein. Die Rede des Ministers wurde durch Lautsprecher in alle Säle des Arbeiterhauses übertragen und mit der Staatshymne geschlossen. Bon der Versanimlung wurden BegrüßungStclegramme an den Präsidenten der Republik, den Vorsitzenden der Regierung, den Justizminister, den Par« teivorsihenden Abg. Hampl und den erkrankten Senator Dundr, sowie an den Vorsitzenden der deutschen sozialdemokratischen Partei Abgeordneten Jaksch geschickt. • Welter» politische Kundgebungen Im tschechischen Gebiet In Stankau bei Pilsen fand eine große tschechische BolkSkundgebung statt, an der 4000 Personen teilnahmen und in der Minister Mach« ntk eine Rede hielt. Bei der EröffnungS der Donaumesse tu Prcßburg sprach Minister MlLoch. Er sagte u. a., daß die Tschechoslowakei auf ihre Verteidigung vorbereitet sei und deshalb möge die ganze Welt wissen: Die Tschechoslowakei wird kein zweites Oesterreich fein. In Podibrad fand eine öffentliche Kundgebung der Legionäre und aller politischen Parteien statt. In Pilsen veranstaltete die Kommunistische Partei eine Kundgebung, an der etwa 8000 Personen teilnahmen. Die Abgeordneten Synek und Zäpotocky sowie Senator Kreibich sprachen sich co.tschicden für die Landesverteidigung au». Am AübeiterhauS in Mährisch-Ostrau Marienberg wurde eine Gedenktafel für den verstorbenen Bürgermeister von Mährisch-Ostrau , Algeordneten ProkeS, enthüllt.
Zwanzig Jahre Mitteleuropa Ein Vortrag Kroftas In der Sommerschule für dar Studium mitteleuropäischer Fragen in Tatra-Lomnitz wurde Sonntag ein Vortrag des Außenministers Doktor Krosta, betitelt„20 Jahre neue» Mitteleuropa ", verlesen, Gegenstand de» Vorträge» war ein histo« risch-diplomattscher Ueberblick der Nachkrieg»» Europa . Der Minister gelangt in dem Vortrag zu folgendem Schluß: Auch unter den geänderten Verhältnissen bleibt die Kleine Entente ihrem Programm der mitteleuropäischen Zusammenarbeit treu. Wenn sie sich diese Zusammenarbeit niemals ohne Einvernehmen mit den beteiligten Mächten besonder» mir Deutschland und Jtglien vorgestellt hat, so kann sie heute, da Deutschland durch den Anschluß Oesterreichs direkt und tief in da» mitteleuro-
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„Wüste Schimpfereien , abgedroschene Wirtshausphrasen, ordinäre Sprache“ Katholische Empörung gegen Henleln*Presse
Das Jägerndorfer„B o l k", ohne Gleich- schaltungsbcgeistcrung in die„Volksgemeinschaft" gezwungen, schreibt am Sonntag in einer Polemik gegen den„Graden Michel" das Folgende an die Adrcffc der SdP: „Wir mußten uns schon einmal mit gewissen uuerfreulichen Erscheinungen in der sude- tendcutschen Presse befassen, die geeignet sind, einen Keil in dieBolkrgemein- schäft zu treiben. Heute soll ein neue» Beispiel dafür angegeben werden, wie hemmungslos gewisse Blätter Stimmungsmache betreiben." Das katholische Blatt zitiert und entkräftet dann einen rcligion»heherischen Aufsatz de» „Graden Michel" und kommt zu folgendem Schluß: „Eine sachliche Auseinandersetzung mit dem „Graden Michel" hat indessen kaum einen Fweck, da sich la die Ausführungen nur auf der Ebene wüster Schimpfereien und abgedroschener Wirtshausphrasen bewegen. Dahin werden wir dem..Geraden Michel " nicht folgen. Wir möchten aber nur folgende» konstatieren: Die Art, wie der„Gerade Michel" über die Kirche und ihre Funkttonäre sich auSzudrücken beliebt, widerspricht dem natürlichen Anstand und dem primitivsten Gefühl für Takt. Unsere» Wissen» hat niemal» ein katholische» oder „vatikanisches" Blatt— um mit dem„Geraden Michel " zu sprechen— sich erkühnt, eine solche ordinäreSprache gegen eine konfessionelle Gemeinschaft, etwa die evangelische Kirche, zu führen... Wir möchten neuerlich ernstlich davor warnen, mutwillig Hader und Zwist in da» Sudetendeutschtum zu tragen. Die Sudetendeutsche Partei hat sich nach ihrem Programm zu den religiösen Werten, insbesondere zu den christlichen Konfessionen, durchau» positiv eingestellt.
Wir sudetendeutsche Katholiken müssen und werden darauf bestehen, daß dieser Programmpunkt auch eingehalt en wird. Wir interpretieren ihn u. a. dahin, daß über kirchlich« Stellen unter dem Deckmantel„völki- scherJnteressen" keine verlogenen und schmutzigen Glossen gemacht werden dürfen. Denn der Begriff„Volksgemeinschaft" legt nicht nur der einen, sondern auch der anderen Seite die Pflicht zur Zurückhaltung auf." Jener Teil der Thristlichsozialen, dec nicht zum völligen Kuschen entschlossen ist, nimmt sich also, wie man sieht, in der ösfentichen Auseinandersetzung mit der SdP kein Blatt vor den Mundi Aber man scheint noch immer nicht zu begreifen, daß gute» oder auch böses Zureden auf die Totalitären, die ja in jedem Punkt selber von außen kommandiert werden und parieren müssen, gar keinen Eindruck macht. Hier müßten von den Ehristlichsozialen Taten gesetzt werden, um dem Unheil widerstehen zu können, das durch die freiwillige Gleichschaltung ihrer Partei über die sudetendeutschen Katholiken hereingebrochen ist! Immerhin 10.0001 Bei der Dclegiertenversammlung de»„K a- tholischen BolkSbunde»", die am Sonntag in Tcplitz stürmisch tagte, wurden für den bisherigen Generaldirektor Reichenberger immerhin 98 Stimmen abgegeben, mit denen er aber gegen 129 unentwegte Nazi-Stimmen in der Minderheit blieb. Diese 98 Stimmen repräsentieren aber 10.000 von insgesamt 23.000 Mitgliedern! Bemerkenswert ist, daß sowohl der Braunauer Abt Dr. Prokop al» auch der Deutschordens-Avt S ch ä l tz k y der Teplitzer Tagung fernblieben l■
Zwischenfälle zum Wochen-Ende Am Samstag und Sonntag, gab es in der sydetendrutschen Provinz, in Prag und in Brünn ein« Reihe mehr oder weniger böser Zwischenfälle, übet die folgende amtliche Berichte auägegeirn wurden:
„Helmatsöhne" überfallen deutsche Arbeiter I Sechs deutsche Sozialdemokraten verwundet Karlsbad . Sonntag vormittag» fand in 2tIt• rohlaubei Karlsbad ein Fest de» Vereine»„H e i- matsöhne im Weltkriege" statt, an dem etwa 1600 Personen teilnahmen. Gleichzeitig fand ein Sängerkonzert im Arbeiterhause statt. Da» Fest war gegen 18 Uhr zu Ende und die Teilnehmer gingen auseinander. Dabei überfielen die Teilnehmer de» Feste» der.Heimatsöhne" Arbeiter, die von dem Konzert zurücktehrien. E» kam zu einigen Raufereien, bei denen sech» Personen verwundet wurden, davon drei ernster. E» find die»: der lbjährige Schmiedelehrling Reinhardt Rohn, der 25« jährige Richard Hopf und der Arbeiter Julius Leist- ner. Sie wurden int Krankenhau» nach Karlsbad gebracht. All« Verletzten sind deutsche Sozialdemokraten. Der Fall wird von der Polizei untersucht. Nach dem Zwischenfall kam e» zur Zusammenrottung einer größeren Volksmenge auf der Hauptstraße, doch»ging die Menge später auseinander. Lin Tscheche von den„Helmatsöhnen“ mißhandelt und gestochenl In dem benachbarten Fischern riefen Teilnehmer de» Feste» der„Heimatsöhne" dem Bürger tschechischer Nationalität Prochäzka»Böhmische
Sau" zu- Obwohl er auf ihre Zurufe nicht reagierte, wurde er von etwa 50 Personen um- ringt, mißhandelt und in die untere Hüfte gestochen. Prochäzka zog eine Piswle, aber machte keinen Gebrauch von ihr. Die Täter liefen auseinander. Der verletzte Prochäzka wurde in» Krankenhau» gebracht. Uebler Empfang Henleins in Leltmerltz Prag . Am 27. August traf in Leitmeritz Kon rad Henlein mit seinem Gefolge«in. Auf dem Marttplahe hatten sich etwa»000 Personen angesammelt, davon waren etwa ein Viertel Tschechen . Henlein wurde vom Bürgermeister der Stadt und von Funktionären der SdP begrüßt. Nach kurzem Aufenthalt fuhr er nach Groß-Tschernosek. Während der Begrüßung auf dem Marktplatz in Leit meritz brachen die Airgehörigen der gegnerischen Lager in Zurufe au» und di« Polizei und die Gendarmerie konnte nur mit Mühe die Ruhe und Ordnung aufrecht erhalten. Al» die auf dem Platz versammelten Bürger auSeinandergingen, kam es zu kleinen Zusammenstößen zwischen den Angehörigen der verschiedenen Lager. Hiebei wurden zwei Ordner, welche au» Groß-Tschernosek zurückkehrten, wohin sie Konrad Henlein begleitet batten, von der Menge insultiert. Einer der überfallenen Ordner, Erwin Brandstädter au» Triebsch, wäre bei der Fahrt Wer den Marktplatz in Leitmeritz beinahe in eine Grupp« tschechischer Bürger hinein»
päische Gebiet eingedrungcn ist und Italien durch seine enge Verbindung mit Ungarn und seine vertraulichen Beziehungen zu Jugoslawien nicht aufhärt, in dieses Gebiet einzugreifen, weder mit der Möglichkeit eines wirtschaftlichen noch irgend eines anderen Zufanunonschlnffes dieser mitteleuropäischen Gebiete ohne Deutschland und Italien rechnen. DaS hindert sie allerdings nicht daran, weiterhin all ihre Kraft nicht nur der Festigung ihrer eigenen Einheit und der Vertiefung der gegenseitigen Zusammenarbeit ihrer drei Staaten, sondern auch der Herstellung eines möglichst guten Verhältnisses zu allen Nachbarstaaten und besonders zu den beiden genannten Großmächten zu widmen. Sie ist Überzeugt, daß sie damit nicht nur ihren eigenen Interessen, nicht nur den Interessen aller Nationen Mitteleuropa », sondern auch der Idee de» allgemeinen Frieden», eines ruhigen Zusammenleben» und der freundschaftlichen Zusammenarbeit aller Staaten und Nationen Überhaupt dient.
partei, wie sie durch da» Ableben Hlinka » sich gestalten wird. Während manchenorts die Ansicht geäußert wurde, daß die Partei zerfallen werde, glaubt der Verfasser des Artikel», Pavel Horn, daß die Bolkspartei ängstlich bemüht sein wird, ihre Einheit zu erhalten, weil eine Spaltung für sie unabsehbare Folgen hätte. Das Blatt glaubt auch, daß eine ideelle Krise oder eine organisatorische Schwächung der Slowakischen Volkspartei gar nicht im Staatsinteresse gelegen sei, denn man wisse nicht, welches Parteigebilde an die Stelle dieser Partei treten würde. Zum Schlüsse wird in dem Artikel der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß die Slowakische Volkspartei ein positives Verhältnis zum Staat finden und Verständnis dafür haben, daß der Staat seine Aufgaben in der Slo wakei erfüllen werde. Für di« Staatsvertridigung. Der Spenden« ausiveis zum 27. August weist eine Zunahme der effektiven eingezahlten Spenden um 808.289 XL 75 h aus, wodurch sich der Gesamtständ der eingezahlten Spenden auf 472,908.892.75 XL erhöht hat. Die Zahl der Spender ist um 600 Personen auf 209.891 Personen gestiegen.
gefahron, von denen er dann Werfallen wurde; u erhielt einen Faustschlag in» Gesicht, so daß er Abschürfungen an den Lippen erlitt.' Der intervenierende Beamte Dr. Magst» fand sich sogleich mit der Wache an Ort und Stelle ein und wuvde habet von dem sich zur Wehr setzenden Ordner unabsichtlich mit der Faust unter da» Auge geschlagen. Brandstädter lehnte eine ärztliche Untersuchung ab mtd erklärte, daß er erst früh zu der Untersuchung erscheinen werde. Ein zweiter Vorfall ereignete sich in einer Seitengasse in Leitmeritz , durch die ein Ordner auf seinem Motorrad ftihr.. Nach Aussagen von Zeugen deutscher Nationalität^wurde der unbekannte Ordner vom Motorrad gerissen und geschlagen. Der Ordner wurde bisher noch nicht festgestellt, da«r nach dem Zwischenfall davonfuhr und den Vorfall nicht meldete. Scharmützel In Sohnsdorf Tetschen. Samstag nach 22 Uhr kehrten fünf Arbeiter au» dem Gasthau» Pöchl in Rosendorf in ftarkbetrunkenem Zustande heim. Bereit» in dem Gasthau» hatten sie einen Stroit hervorgeru« fcn. Beim Eintreffen in der Gemeinde Johnsdorf langen sie ein tschechische» Lied. Die Arbeiter begegnete ein gewisser Johann Richter au» John-dorf, der sie anschrie. Die Arbeiter hielten seine Au»rufe für beleidigend. Sie zogen au» dem Zaune«ine» Häuschen» ein« Latte heraus, mit der fie auf Richter, der vor seinem Hanse stand, eindrangen. Einer der Angreifer schlug in jedem Fenster je eine Scheibe «in, au» einem Fenster riß er den Holzrahmcn heran». Die Angreifer beschädigten auch di« Tür. Die Gattin Richter», die schwanger ist, rief um Hilfe,' so daß bald darauf da» ganze Dorf auf war. Die Ar« beiter wollten in ihre Wohmmgen flüchten. Auf dem Wege stießen sie mit Dorfbewohnern zusammen, die sic mit Stangen auseinandertrieben. Bei diesem Zusammenswß wurde der deutsche Sozialdemokrat Franz Rittig verletzt, der außer einer kleineren Abschürfung auch einen Bruch de» linken Oberarme» erlitt und sich im Krankenhaus befindet, sowie der Privatbeamte Franz Richter, der am Kopfe verletzt wurde. Er war kurze Zeit bewußtlos und liegt im Krankenhaus. E» wurden bei ihm Anzeichen einer leichten Gehirnerschütterung festgestellt. Die Aerzte bezeichnen die Verletzungen der beiden Genannten al» schwer. Bon den deutschen Einwohnern wurden noch zwei leicht verletzt. Von den Arbeitern wurde Rudolf Fisak mit einem kleinen Messer an der rechten Hand verletzt und Johann Fisak wmde wahrscheinlich von einem Ziegelstein getroffen. Die Dorfbewohner, etwa 200. stürzten- sich auf den allein« gehenden Arbeiter Josef Schwarz au» Kopitz und Würgten ihn. Noch in der Nacht fWrte die Gendarmerie alle fünf Arbeiter zum Verhör ab, da» den ganzen Sonntag Wer fortgesetzt wurde. SdP-Beamter schlägt einen Pollzelagenten Prachatitz . Vom Samstag auf Sonntag kontrollierte der uniformierte Polizciwachmann Franz Zemek gemeinsam mit dem Agenten der nichtuniformierten Wache Johann RahaL, ob die Sperrswnde in der Bar der Betty Herbetz in Prachatitz «ingehal- te» werde. Da die Besitzerin keine Bewilligung zur Verlängerung der Sperrswnde besaß, forderten die Polizisten die Gäste zum Weggehen auf. Die Gäste deutscher Nationalität begannen dabei provokativ zu lachen und einer von ihnen, Anton Ho« leiek, Beamter de» Sekretariats der Su« detendeutschen Partei in Prachatttz, der von einem anwesenden Tschechen ermahnt wurde, ergriff einen Swhl und schlug den Polizeiagenten Ra- Hai aus den Kopf. Holekek wurde auf der Polizei« Wachstube verhört und nach einer schriftlichen Bürgschaftserklärung Wilhelm Lindners auf freien Fuß gesetzt. Holciek bestreitet, Rahai geschlagen zu haben. Der Polizeiagent Rahai würbe im Kran« kenhau» untersucht und e» wurde bei ihm eine Gehirnerschütterung festgestellt. Er wurde in Kranken« Haarpflege belassen. Lin Gastwirt beschimpft tschechische Arbeiter Reichenberg . Samstag abend» kamen mehrere tschechische Arbeiter in ein Gasthaus in Schönborn bei Reichenberg , wo sie der! G a st w i r t aus bisher nicht festgestellter Ursache zu beschimpfen begann. Die Arbeiter verlangten, daß der Gastwirt die Beschimpfungen zurücknohme. Dieser weigerte sich jedoch und rief den Angehörigen der Sudetendeutschen Partei Hervmaim, der Gemeindevorsteher ist, hechel, damit er die Ruhe herstelle. Der Bürgermeister forderte die Acheiter zur Ruhe aüf, verlangte jedoch von dem Gastwirt nicht, daß er die Beschimpfungen widerrufe. Als der Bürgermeister das Gasthaus verließ, gingen ihm zwei Arbeiter nach, die ihn beim Kragen packten und ihn diesen abrissen; dabei kratzten sie ihn in» Gesicht. Die Polizei hat eine strenge Untersuchung de» Vorfälle» eingeleitet. Zwei Zwischenfälle In Prag Prag . Sonntag nachmittag» spittte sich in der Altstadt, in der Nähe de» Karlsbad «»,«ine Rauferei äb, an der sich drei Bürger deutscher Nationalität beteiligten, und zwar Otto Dreiseitl aus Freudenchal, Johann Heinze! und Wilhelm Dreiseitl, die Ordner-Kleidung trügen, und ferner Väclav Last« ncr, ein Bürger tschechischer Nationalität, Väclav Lastner sagte mrf der Polizei au», daß er beim Vorbeigehen an den oben erwähnten drei Deutschen von