Leite 6 DonnerSiag, 1K. Septeinber 1938 Nr. 217 NKesnemgkelkn- Schlichte Feier In LAny Pmg. Am ersten Jahrestag des Todes de» Befreier-Präsidenten T. G. Masaryt war der Fried­hof von Läny von den frühen Morgenstunden an das Ziel zahlreicher Wallfahrer, Expeditionen und Dele­gationen, die gelommen waren, um dem Andenken des ersten Präsidenten der Tschechoslowakische» Repu­blik ihre Ehrfurcht zu bezeugen. Beinahe jeder ein­zelne jeder Delegation und Korporation legte eine Blnmengabe am Grabe deS Präsidenten nieder, so daß bereits in den frühen Morgenstunden der Grab­hügel ein Blumenmeer darstellte. AIS   Ehrenwache standen beim Grabe Legionär« in den historischen liniformen und vor Ankunft der offiziellen Vertreter wurde diese Ehrenwache durch zivei Mitglieder der Burgwache vom Schloß Läna ergänzt. Schuljugend brachte einfache Blumen, um sie am Grab niederzu­legen. Um 8 Uhr 35 Minuten erschien eine Abord­nung der Kanzlei der Präsidenten der Republik  . Die Abordnung legte einen Straub roter Rosen am Grabe nieder. Kurz nach 9 Uhr erschien die offizielle Abordnung der Sokolgcmeinde. Um 9 Uhr 89 Min. erschienen die Vorsitzenden der beiden Kammern der Nationalversammlung Malypetr und Dr. Soukup. Gleichzeitig mit ihnen kam als Vertreter der Regie­rung Postuiinister Tuönl). Die Vorsitzenden der Kam­mern der Nationalversammlung legten am Grabe einen herrlichen Kranz nieder. Um 10 Uhr erschien eine Abordnung der Armee. Während die Militär­delegation am Grab« weilte, sang ein Sokolchor zwei Choräle. Kurz vor halb 11 Ilhr kam Frau Dr. Alice Masaryk   mit den beiden Enkelinnen des Präsidenten T. G. Masaryk Anna und Herbert». Vor 11 Ahr bereits begann sich auf dem Friedhof ein Spalier der Schuljugend und der Legionäre zu bilden, die die Ankunft des Präsidenten der Republik   Dr. Edvard B e n e ö erwarteten, der dann in Begleitung seiner Gattin und des Protokollchefs Smutnh und des Per- fonalsekrctärs Dr. Drtina um 11.80 Uhr erschien. Den Präsidenten begleiteten die Mitglieder der Burgwache, die am Grabe einen groben Lorbeer­kranz niederlegien. Der Präsident verweilte dann ent- blößten Hauptes bewegt beim Grabe seines groben Vorgängers. Vom Friedhof von Läny begab sich Prä­sident Dr. Beneö in da» Schloß von Läny, von wo er nach einer kleinen Weile nach Prag   zurückfuhr. Nach der Abfahr des Präsidenten der Nepublit folg­ten weitere Abordnungen. ES kamen Abordnungen von Schuljugend, Abordnungen von Vereinen und Landleute aus der nahen und fernen Umgebung und es kamen auch Abordnungen bedeutsamer Korpora­tionen und Vertreter der Aemter. Alle schritten schweigend entblößten Hauptes am Grabe vorüber. SchisfS-Zusmnmenstoß. Bei Nieüport kam- Dienstag infolge dichten Nebels zu einem Zusam« menstob zwischen dem französischen   DmnpferAisne  " und einer Schaluppe aus Ostende  . Der französische  Dampfer stieb dann neuerlich im Nebel mit dem schtvedischen DampferNippon  " zusammen. Da das Wasser in den schwedischen Dampfer einzckdringen begann, verlieb die Besatzung das Schiff und wurde an Bord des SchleppersGoliath" und an Bord eines belgischen Fischerschiffes aufgenommen. Zug gegen Autobus. In der Nähe von Perpignan  raste an einem unbeschrankten Bahnübergang ein elektrischer Triebtvagen mit 80 Kilometer-Tempo auf einen die Geleise überquerenden Autobus. Der Auto­bus wurde in einen Graben geschleudert. Vier Per­sonen waren sofort tot, elf Personen wurden verletzt. Ein Tunnel unter der Seine  . In ihrem Unter- laufe zwischen Rouen   und Le Havre   besitzt die Seine keine einzige Brücke. Die» iff zum Teil darauf zu« ruckzuführen, das; ein Brückenbau die Schiffahrt be«> hindern würde bekanntlich können selbst gröbere Seeschiffe bis in den Hafen von Rouen   die Seine bmaufsahren andererseits aber darauf, daß der Fluß hier in der breiten Ebene weit über seine Ufer während der Schneeschmelze hinauStritt. Drittens aber kommt auch die Flut weit hinauf. Um aber den Verkehr von dem einen zum anderen User am Seine- Delta zu erleichtern, bearbeitet man im Augenblick einen Plan, einen Verkehrstunnel unter der Seine  zu bauen. Die Seine ist in Paris   mehrmals durch Bild au» dem DiSney-Film»Schneewittchen und die sieben Zwerge  ", Kleine Freuden im grauen Alltag S. A. wenn man den Namen hört und nicht selbst in der braunen Uniform steckt, so be­kommt man c» gewöhnlich ein wenig mit der Angst zu tun. Und doch kenne ich Leute, die sich auf Kosten derbraunen Helden" ein paar fröhliche Minuten gemacht haben. In der»nordischen Ost­mark" darf man nicht wählen, man muh die Feste feiern,wohin" sie fallen. ES wird gerieben. Wer wirdRciberhaupt- mann?", das ist die Frage. Herr X. hat keinen Ehrgeiz. Er geht durch dir Stadt so für sich hin... da naht das Unglück. Ein brauner Junge, eigent­lich ist er noch ganz grün, teils von der Heim­ wehr  , teil» hinter den Ohren. Er riecht sofort Judenflcisch. Wieso? Ganz einfach: Herr X. hat keinnationales Abzeichen". »Sind Sie Jude?, dann kommen Sie mit zum Reiben l" Aber sehr gerne!" Der SA-Mann ist etwas erstaunt:Wieso gerne?" Nun, ich hätte seht eigentlich zur Gestapo  müssen, da geh' ich doch lieber mit Ihnen." Wenn Sie zur Gestapo   bestellt sind, so gehen Sie sofort hinl" »Nein, ich gehe mit Ihnen, ich will auch ein­mal reiben I" Es kommt direkt zum Streit, bis Herr X. endlich nachgibt. Uebrigens will ich es hier verraten: Herr T. ist Psychologe. Er hat di« Antwort deS Herrn SA erhofft. Er muß nicht reiben, aber noch weniger must er zur Gestapo  . Ja, nur mit, nordischer List kommt man heute weiter. Herr 8 hat nichts gegen das Reiben. Und Glück hat er obendrein. Der Klub, in dem er reiben soll, den kennt er noch aus besseren Felten. Da gibt es Eingänge und Ausgänge gibt«S. Johanna geht Wasser holen. Wann kommt sie wieder? Hoffentlich wartet der SA-Mann nicht heute noch. Herr Z reibt schon drei Stunden. Der süße, braune Junge sieht zu. Herr Z seufzt. «Herr SA, ich habe Hunger." Bis Sie fertig sind, können Sie essen gehen. Pausieren während der Arbeit gibts nicht!" Bis ich nach Floridsdorf   komme, ist die Ge­meinschaftsküche schon zu. Da krieg ich heute nichts mehr zum Essen." Der SA-Mann kratzt sich den Kopf. Er hat Mitleid. So etwas gibts wirklich. Und er läßt vom Kloster noch eine Portion ftir den reibenden Bank­direktor holen. Herr Z ist verwöhnt. Aber so gut wie im Minoritenkloster versteht man bei ihm nicht zu kochen. Vielleicht wird nicht jeden Tag so gut im Kloster gekocht, aber die SA hatte sich das Essen bestellt", wenn die Bestellung auch nicht bezahlt worden ist. Und vielleicht hatte der SA-Mann gar kein solches Mitleid mit seinem jüdischenRei­ber", aber er wollte die Klosterküche so viel als irgend möglich schädigen. Und zu diesem edlen Zweck laßt er sogar einmal einen Juden sich satt essen. Wie habe ich eingangs gesagt: man muß die Feste feiern... Sei'S bei der Gestapo  , beim Aus­gang eines Klublokals oder bei einem Wiener Schnitzel aus der Klosterküche. Viel zu feiern gibt es heute nicht in Wien  und verallgemeinern darf man leider auch nicht. Aber manchmal hilft der Humor doch, das neue Paradies" etwas leichter zu ertragen Gerr. Jelletz. die Tunnels der Untergrundbahn unterbaut. Er soll entweder auf der Höh« von Honfleur   angelegt wer­den und müßte dann«ine Länge von 1500 Metern haben, oder aber bei Fiquefleur, wo die Konstruktion o'er Kilometer lang sein müßte und der Tunnel der größte seiner Art in der Welt sein würde. Der größte Bau eine» Tunnels unter einem Fluß ist bis­her unter dem Hudson-River   in New Nori in Kon­struktion; dort existiert bereits seit 1927 ein Tunnel vcn 2875 Metern; ein noch größerer wird 1941 vollendet sein. Lustschntzübung in Stockholm  . Vom 6. bi» 9. September fand in Stockholm   eine große Luft- chutzübung statt. Hiebei erfolgten BombardierungS- anflüge, die Stadt wurde vollständig verdunkelt und die Flugabwehr-Batterien traten in Tätigkeit. Die Bevölkerung nahm an der Uebung aktiven Anteil und befolgte in absoluter Disziplin alle Anordnungen der Behörden. Bridge ein Hasardspiel. Dem indischen Parlament ist von dem Mitglied des allindischen Na­ tionalrate  - Nawalraj eine Resolution zugeleitet worden, die bei Annahme eine generelles Verbot des Bridgespiels nach sich ziehen würde. Die Resolu­tion bittet den Vizekönig, das Spiel zu verbieten, d-iS in ganz Indien  «ine ungeheure Verbreitung ge­sunden hat. Ueberall wird Bridge mit sehr hohen Einsätzen gespielt, meist werden auch von Zuschauem Wetten abgeschlossen, so daß das Ganze zu einem ausgesprochenen Glücksspiel auSgeartet ist. Da aber Glücksspiele in Indien   verboten sind, so müsse auch daS Bridge unter dieses Verbot fallen. Es wird also im indischen Parlament eine Bridge-Debatte geben, aber eS ist sehr unwahrscheinlich, daß Nawal- ra; seine Resolution durchbringt: denn die meisten Mitglieder der Parlaments sind selbst passionierte Bridgespieler, und nirgendwo wird so hoch gespielt wie in den Gesellschaftszimmern des Parlaments­klubs. Einheitliche Anmeldescheine in dm Hotels. Der Verband der Hoteliers und Gastwirte hat auf seiner Sitzung beschlossen, einheitliche Anmeldescheine für alle Hotels in der Republik   zu entwerfen und um ihre Einführung bei dem Innenministerium vorstel­lig zu werden. Die Mängel deS gegenwärtigen un­geordneten Zustands find so, daß stellenweise die An­meldung im Hotel den polizeilichen Erfordernissen nicht entspricht, stellenweise aber derart genau und umständlich ist, daß sie die fremdenpolizeiliche Evi­denz förmlich ersetzt. Es wurden Fälle aufgezählt, in denen auf dem Anmeldeschein im Hotel der Mäd­chenname der Mutter, aber auch der Reisezweck bis in alle Details gefordert wurde.(DND) Wieder«in fliegmder Sarg. DaS neue Luft-* schiffGraf Zeppelin" ist Mittwoch vormittag» unter Führung Dr. Eckeners zu seiner ersten Fahrt über dem Bodensee   gestartet. An der Fichrt, die einige Stunden dauerte, nahmen-74 Personen, außer der Besatzung, Mitglieder der deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt und des Luftfahrtministeriums, teil. Da» Schiff hat eine Länge von 245 Metern, einen größten Durchmesser von 41.2 Meter, einen GaS- inhalt von 200.000 Kubikmeter und eine Gesamt­tragkraft von rund 200.000 Kilogramm. Die Außen­haut deS Schiffes besteht au» einem starken unzer­reißbaren Stoffgewebe. Zum Vortrieb des Luft­schiffs werden vier Daimler-Benz-Dieselmotoren von 800 bi» 850 PS Dauerleistung benützt. Die Höchst- grschwindigkeit des Schiffes beträgt 185 Kilometer, die Marschgeschwindigkeit durchschnittlich 125 Kilo­meter. DaS Luftschiff ist wiederum mit dem ge­fährlichen Wasserstoffgas gefüllt. Die meistphotographierte Frau der Welt. In Paris   traf unter einem Kreuzfeuer von Photographen und Kino-Operateuren Miß JoanHoward ein, die Amerikas   berühmtestes Reklame-Modell ist. .Sie ist in tausenderlei verschiedenen Posen in den Reklameseiten der Magazine und Zeitungen erschie­nen, jedermann kennt sie und einer Firma, der eS gelingt, sie für eine Rcklameserie engagieren zu kön­nen. kann mit einem großen Erfolg rechnen, denn Miß Howard ist ungeheuer populär. Die große Be­liebtheit gewann sie dadurch, daß eine Zigaretten­firma eine Reihe von Photographien von ihr ver­öffentlichte. auf denen eS hieß, daß junge Männer, wenn sie diese Sorte Zigaretten rauchten, von jungen Mädchen viel zärtlicher behandelt werden würden. Seitdem trägt Joan Howard in Amerika   den Spitz­namen.Keep Kissable Girl". Den Pariser   Repor­tern erklärte sie, daß beliebte Modell» in USA   bi» zu 250 Dollar pro Woche verdienten. Jnfolgedeüen wachse die Konkurrenz von Amateurinnen au» der besten New Norker Gesellschaft immer mebr an. so daß sich die Professionellen entschlossen, eine Gewerk­schaft zu gründen, um alle ihre Rechte>u wahren. Da» Rote Kreuz sucht 60.090 freiwillige Blut­spender., ES ist heute möglich mit Hilfe von konser­viertem Menschenblut die früher verlorenen Leben tausender und zehntausender verwundeter Soldaten zu retten. Die» haben die ärztlichen Erfahrungen im spanischen Bürgerkrieg bewiesen. Auch bei uns soll nun für den Ernstfall eine Blutspenderorganisation ins Leben gerufen werden, und zwar wird diese Aktion vom Tschechoslowakischen Roten Kreuz durch­geführt. Dem Roten Kreuz ist eS gleichgültig, ob je­mand deutsche  Hilfe!" schreit, oder ob er tschechisch Pomocl" ruft. DaS Roie Kreuz ist für alle da, die Hilfe brauchen: Für Soldaten und Okfiziere, für Arme und Reiche, für Tschechen   und Deutsche   wie für Evangelische und Katholiken. ES darf deshalb auch bitten, daß sich niemand ausschließt, und daß jeder Bürger und jede Bürgerin ein bißchen Blut spendet. Meldet euch noch heute beim Verein vom Roten Kreuze am Sitze deS nächstgelegenen Kranken­hauses. Da» Wetter. Bon Nord bi» Nordost her dringt nunmehr über die britischen Inseln und über der Nordsee   gegen daS Festland neuerlich kühlere Luft vor. die Mittwoch um 14 Uhr die Nordküste Deutsch­ land  » erreichte. Heute dürfte sie bereit» auch auf daS Peter hat gelogen ES stand einwandfrei fest: Peter hatte ge­logen. DaS war ganz bestimmt nicht schön, viel­leicht sogar ein bißchen bedenklich, aber, wenn man eS richtig besah, eigentlich nichts absonder­liches. Kleine Kinder lügen oft. Mitunter lügen sogar die Erwachsenen. Die lügen dann aber« routinierter Ulid viel, viel geschlissener,-so, daß man eS nicht gleich merkt, nämlich zivilisierter, kurz und gut niederträchtiger. Vielleicht lügen alle Menschen einmal, große und kleine, bedeutende und unbedeutende. Das wußte der kleine Peter ganz gut. DaS wußte et 1 sogar aus Erfahrung. Es ist ja auch wirklich oft sehr schwer, sich mit der reinen, unverfälschten Wahrheit In Geltung zu sehen. Auch umgeht man halt manchesmal mit einer winzigkleinen Lüge Unannehmlichkeiten viel leichter. Das alles wußte Peter auch irgendwie, obwohl er natürlich noch gar nicht wissen konnte, was die Erwachsenen unter solch merkwürdigen Dingen wie Psycholo­gie verstanden. Biel   besser als manche Erwach­senen wußte Peter aber, daß man nicht lügen darf, denn er war jg noch ganz klein und hatte da­eben erst gelernt/ und manche Erwachsenen hatten daS halt längst wieder vergessen, weil sie so groß waren. So stand Peter, der große kleine Uebeltäter, gesenkten Hauptes da. Er wagte es nicht, seiner Mutter in die Augen zu schauen; nicht ettva, weil er verstockt war, nein, ganz einfach deshalb, weil er sich schämte. ES gab keine große Szene. ES kam aber viel I schlimmer. Eine umständliche Mahlzeit Gebiet- de» Staate» gelangen und hier«ine durch­greifende Verschlechterung und Abkühlung veran­lassen. Wahrscheinliche» Wetter Donners­tag: Bon Nord bis Nordwest her fortschreitende Verschlechterung deS Wetters mit Regenfällen und Abkühlung. In der Südslowakei und in Karpatho  » rußland noch heiter und sommerliche Temperaturen. Wetteraussichten für F r e i t a g: Veränderlich, mit zeitweisen Schauern, mäßig kühl, Nordwestwind. Auch im Osten de» Staates Wetterverschlechterung und Abkühlung. Die heutige deutsche  lnland*Sendung Prag  -Meknik: 10.15 Für die Frau: Freude, Hörfolge. 10^511.00 Schallplatte«. 12.10 Schall  - platten. 18.00 Büa Bartök: Aus den 15 alten un­garischen Bauernliedern(Klavier: Nikolaus Strauß). 18.10 Landw. 18.45 Lieder sudetendeutscher Kom­ponisten lGesang: Hilde Raave, Klavier: Dr. Sucha- net). 19.00 Pol. Wochenschau. 19.80 Dr. Paul Eger. Direktor de» Deutschen Theater», Prag  : Die neue Spielzeit. 19.45 Sendung auS dem Böhmer­ wald  . 21.30 Kammermusik.  (Ondtikek-Ouartett.) Schubert  : Forellen-Quintett. 22.3023-00 Tanz­musik(Schallplatte»). Nachrichten um 12.30, 19.15 und 22.15. Brünn  : 18.4014.00 Arbeitersendung: Ar. beitSmarkt. 17.4017.55: Arbeitersendung: Gen. Karl Knlka: Aktuelle Augestclltenprobleme. 17.55 biS 18.00 Schallplatte». 18.0018.15 Ria Gro- mesch: Jugendfunk: Aus dem Füllhorn de» Herbste». Mähr..Ostrau: 18.10 Die Tragödie in der Bar, heitere Schallplatten-Revue. 22-1523.00 Tanz­musik und Schallplatten-Revue. * Prag   II sendet dir OperDer eiserne Heiland". Freitag, den 10. September, von 20.00 bi» 22.00 Uhr findet am Sender Prag   kl eine Aufführung der bekannten Oper des au» Mährisch-Schönberg   stam­menden Komponisten Max Oberleithner  Der eiserne Heiland" statt. Diese Oper ging seinerzeit über zahl­reiche Bühnen und hatte größten Publikumserfolg. In den Hauptrollen wirken Josef Schwarz, Lore Meyer, A. Fuchs und M. Andersen mit Dirigent ist Dr. Karl Nowak. Der Natur nach half en Klara behauptet, daß ihr Haar an einem Tage weiß geworden iet/" »Ja, da8 stimmt, das war an dem Tage, als sie au/hörte, es eu färben!" Die Mutter küßte ihn, den Peter, der so fürchterlich gelogen hatte, durchwühlte mit beiden Händen seine dichten Locken und sagte mit unend­lich warmer Stimme:Weiß du, Peterle, weißt du, das hätte ich nie gedacht, daß mein Kind ein­mal so lügen wird." DaS war zu viel. Peter hielt das einfach nicht mehr aus.> Wenn man ihn tvcnigstens geschlagen, fürch­terlich geschlagen hätte, dann hätte er höchsten- em Stückchen Selbstachtung verloren, und daS alles wäre nicht so schlimm gewesen. Aber so? Durfte er daS seiner Mutter an- tun? Hatte er sie nicht ganz entschlich enttäuscht? ES war sehr schlimm, divseSWeiß du, Peterle, tveißt du, daS hätte ich nie gedacht", das war schlimmer als ein Schlag ins Gesicht. Deshalb weinte er. Plötzlich sah Peter ein Bild vor sich. Seinen Foxi. Foxi war al» kleiner Hund noch nicht stubenrein. Da machte er eine große Pfütze in der Stube. Damals geschah ettvas ganz Fürch­terliches, etwas, was Peter nicht verstehen konnte. Foxi wurde nämlich nicht geschlagen, nein, er wurde viel schlimmer bestraft. Seine Schnauze wurde in di« Pfütze gesteckt, zweimal, dreimal, aber geschlagen wurde er nicht. Das tat dem kleinen Peter damals sehr weh. Und heute? Warum mußte er gerade heute daran denken? War der Schmutz seines Bcr- gehens minder ekelhaft als der, den damals Foxi gemacht hatte?, Nein, nein, er, der Peter, wird nie mehr lügen. Und Foxi blieb auch stubenrein. Eh. B.