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Samstag, 17. September 1938
Wortbruch und Feigheit eines ,, Führers"
London . Der Exekutivausschuß der La bour Party trat Freitag in London zu einer Sigung zusammen und beriet über die interWährend wir diese Zeilen schreiben, bringt nationale Situation. Es wurde der Beschluß ge= faßt, um eine Audienz beim Ministerpräsidenten der deutsche Rundfunk ein Geſpräch mit einem Chamberlain nachzusuchen und zu dieser eine aus angeblichen fudetendeutschen Emigranten, der sich Herbert Morisson, Hugo Dalton und Sir Walter bitter beklagt über den Terror, den die tschechi Citrine zufammengefekte Delegation zu entfen schen Grenzler in Graslih angeblich schon den. Diese Delegation ist beauftragt, Chamber- jahrelang ausgeübt haben. Zu dieser Propaganda und zur Beschimpfung. lain zu erklären, daß die Arbeiterpartei, was auch immer in Berchtesgaben diskutiert wurde, fest des tschechischen Volkes, die Stunde um Stunde im hinter der Integrität und Unabhängigkeit der deutschen Rundfunk im Namen des Deserteurs Tschechoslowakei steht und in keinem Falle ein Konrad Henlein erfolgt, gibt es eine eindringliche Plebiszit als Löfung des sudetendeutschen Pro- Illustration: eine Aeußerung, die Konrad Henlein vor nunmehr vier Jahren über das Zusammenblems unterstützen wird. leben von Tschechen und Deutschen und über den moralischen Unwert politischer Deserteure tat. Es handelt sich um ein Interview, das Henlein am 6. Oftober 1934 dem„ Večer"-Redakteur Trpák gab. In diesem Interview sagte Henlein u. a.:
Niagara Falls . Der Kongreß der ta na d is schen Arbeiterpartei hat eine Entschließung angenommen, in welcher die Einberufung des Parlaments gefordert wird, das über den Standpunkt ,, Die Oeffentlichkeit hat von mir und meiner im Falle eines Krieges entscheiden soll. In der Partei eine sehr falsche Anschauung. Ich wundere Entschließung wird die kanadische Regierung auf mich nicht. Was alles wurde über mich geschrieben, gefordert, gegen die Schredensherrschaft der Dil- fei es von der einen oder von der anderen Seite. tatoren mit den Demokratien zusa... menzu arbeiten.
im Falle eines Krieges Washington . Präsident Roosevelt hatte Freitag eine wichtige Unterredung mit Staatssekretär Hull und Finanzminister Morgenthau . Der Sprecher des Weißen Hauſes erklärte, daß diese Beratung den Maßnahmen gegolten hat, die die Vereinigten Staaten im Falle eines euro päiſchen Konfliktes in finanzieller und wirtschaft licher Hinsicht, aber keineswegs militärischer Art ergreifen würden. Der Präsident hat alle Verpflichtungen, die ein Verlassen Washingtons erfordern würden, abgesagt, so auch die beabsichtigte Reise nach Bougteepsie, wo er Samstag sprechen
sollte.
Wie Hitler mit Minderheiten umgeht
heute nicht mehr seiner damaligen Worte erinnert, erinnert sich doch das VoI an fie. Und es meint, daß es gut ist, zu diesen Worten zu stehen: Defertenre von der Art Konrad Henleins find für das Volk erledigt.
Und damals hat Henlein auch dem tschechis schen Volte hohes Lob ausgesprochen und den nationalen Frieden propagiert. In eben diesem Interview sagte er:
Nr. 219
Bersonen, deren Bewaffnung ausnahmsweise vom Ministerium für nationale Verteidigung zum Pwede der Hilfeleistung bei der Landesverteidigung bewilligt wurde.
Ausnahmen von diesen Verfügungen bewilligk die Landesbehörde in besonders rücksichtswürdigen Fällen, insbesondere wie dies die Sicherheit der Pers fon ober des Eigentums unumgänglich erfordert, für Einzelne, für einen bestimmten Pers fonentreis oder einzelne Teile der Verival tungsbezirle, ferner für Gewerbetreibende, die zur Erzeugung oder zum Verkaufe von Waffen befugt sind, und für Eigentümer von privaten Waffensammlungen, und insoweit es sich um Explosivstoffe handelt, hauptsächlich für den unumgänglichen Bes darf beim Betriebe des Unternehmens oder Gewer tes. Solche Ausnahmen können jederzeit aufge.
Diese Verordnung tritt mit dem Tage ihrer
Wer immer die Loyalität gegenüber hoben werden. dem Staat außer acht läßt, oder wenn es sich zeigt, daß er Verbindung mit irgendeiner au 8 Iän- Berlautbarung in Kraft. bifchen Organisation hat, die sich gegen diesen Staat richtet, wird er rücksichtslos mit vorbereiteter Berpadung zweds ordentlicher
Aber was ich verkünde und sage, ist wahr! Niemals habe ich Listen und Ausflüchte gebraucht. Wenn ich ja fage, dann ja, wenn ich nein sage, bann ändere ich mich nicht... Es geht mir um das größte Problem, das die Zeit felt, unb es ist dies ein sehr ernſtes Problem um das endgültige ruhige Zusammenleben und ausgefchloffen. Ich beachte forgfätis die Zusammenarbeit der beiden Nationalitäten.. eure tschechischen jungen Leute, ich bewundere ihre Ich sage vollkommen klar und verantwortlich: Bildung, Begabung, ihren Mut, ich kenne ja sehr Ich hatte und habe nichts ge- gut die Eigenschaften unserer deutschen Jugend. mein mit dem Hitlerismus. Der Warum fich nicht nähern? Unsere Burschen kehren deutsche Nationalsozialismus endet für uns an aus dem Militärdienst zurück und find voll Begeiden Grenzen, wie dort die SHF endet. Wir sind sterung, was die Tschechen für gute Kameraden keine Fortsetzung der Krebs- Partei und es sei ein- sind, wie gerecht sich die tschechischen Offiziere zu mal ganz offen ausgesprochen, daß wir Krebs und ihnen benehmen. Sollte man dies nicht im bürgerdie ihm ähnlichen Führer, die de fer tieren, lichen Leben erzielen können? Wenn ich in fage, aus der Seele ver a chten. Wenn jemand vor dann ja, wenn ich nein fage, dann ändere der Verantwortung flicht, dann ist er für uns ich mich nicht." erledigt."
Damals also hat Henlein über die Fahnen flüchtigen sehr hart geurteilt und offen ausgesprochen, daß die Deserteure für ihn und das sudeten deutsche Volk erledigt seien. Wenn schon er sich
Die Uebergeber der Waffen werden aufmert. fam gemacht, daß die Abgabe der Waffen einzeln Einlagerung vorgenommen werden muß. Die abgelieferte Waffe muß der Abliefernde weiter mit einer an der Außenseite der Umhüllung befestigten( aufs geklebten) Adresse( genauer und leserlicher Name des Besizers und dessen Wohnort) versehen.
Die angeordnete Abgabe bezieht sich selbstver fländlich auf Waffen aller Art, insbesondere auch auf die im§ 1 der Regierungsverordnung vom 19. Juni 1986, Nr. 157 S. b. G. u. V., angeführten Waffen.
Personen, bei welchen nach Ablauf der in der Verordnung festgefeßten Frist Waffen, angeführt im §18 des Gesetzes zum Schuße der Republik vom
19. März 1928, Nr. 50 S. d. G. u. V., gefunden werden, werden in Haft genommen und wegen Verz Frechens bat. Vergehens nach dieser gesetzlichen BeStimmung verfolgt.
Die Kundgebung bezieht sich auf folgend: Bezirke in Böhmen : Politischer Bezirk: Neu haus, Wittingau , Kaplis, Böhm.- Krumau, Pras catis, Schüttenhofen, Klattau , Taus, Bischofs temiz, Mies, Tachau , Gerichtsbezirks Pilsen des velitischen Bezirkes Pilsen , Polizeibezirk Tepl, Marienbad , Ludik, Podersam, Preßnitz, Kaaden , Caaz, Komotau , Brür, Bilin , Dur, TeplitSchönau, Aussig . Leitmerib, Tetschen , Schluf Heute sagt der tapfere deutsche Mann nein Jenau, Rumburg , Warnsdorf, Gerichtsbezirk Ma zu dem, zu dem er damals ia sagte. Er ist nicht netin des politischen Bezirkes Stralovice, politi nur ein Deserteur, sondern auch ein Wort- fdjer Bezirk Karlsbad , Elbogen , Eger, Asch , Fal brecher, der das tschechische Volt ebenso zu be- fenau a. Eger, Graslik, Neudef, St. Joachims trügen versuchte, wie er das deutsche betrogen hat. thal, Nová Pala, Königinhof a. E., Trautenau , Braunau , Nachod , Nové Město n. M., Rychnov n. Sn., Senftenberg , Landskron, Leitomischt, Po= 1: čka, Deutschbrod , Böhm.- Leipa, Dauba , Ge richtsbezirk Weißwasser und Bösig des politischen Vezirtes Münchengräß, politischer Bezirk Deutsch Cabel , Friedland i. B., Reichenberg, Gablonz a. N., Turnau , Semil , Starkenbach , Hohenelbe. Im Lande Mähren- Schlesien bezieht sich die wahrung zu übergeben. Die gleiche Pflicht haben Verordnung auf folgende Bezirke: Hohenstadt, die zur Erzeugung oder zum und Munition
Belgrab.( Infa). Die jugoffatiſchen Zels Ablieferung Ablieferung von Waffen
und Munition
tungen melden, daß die Nazi- Behörden im Bur genland die kroatische Winderheit ihrer Rechte beraubt haben, die sie genoß: das Recht auf froatische Lehrer und Gebrauch de Kroatischen in Verordnung des Landespräsidenten für einige Bezirke der Schule als zweite Sprache. Die Nazi- Behör den zwingen die kroatischen Lehrer, um VersetBrag. Die Landespräsidenten von Böhmen zung an eine deutsche Schule nachzusuchen und be- und Mähren - Schlesien haben für einige Bezirke ſeßen die leere Stelle mit einem Lehrer, der des beider Länder eine Verordnung über das Berbot Kroatischen nicht mächtig ist. An anderen Orten und die Einstellung von Berechtigungen zum Bewird auf die Eltern ein Druck ausgeübt, damit sie iis von Waffen und zum Waffentragen und zum einen deutschen statt eines troatischen Lehrers für ihre Kinder verlangen. Die Stroaten im Burgen Beis von Munition und vom Beſik von Sprengmitteln erlassen. Diese Verordnungen enthalten Yand find um so empörier hierüber, als ihnen von felgende Bestimmungen: den führenden Nazi beim Einmarsch nach Oester reich feierlich erklärt worden war, ihre nationalen Rechte und Privilegien würden geachtet werden.
Tschechenverhaftungen in Wien Wien . Die Verhaftungen der Wiener Tiche then erfolgen, wie verlautet, im Zusammenhange mit den letzten Ereignissen in der Tschechoslowa fei, und zwar wegen des Verdachtes antideutscher Propagandatätigkeit.
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Der Gelehrte war verzweifelt. Nicht einmal auf die Dauer des Sprunges trennte er sich von seinen tostbaren Schriften und mit der Mappe unter dem Arm sprang er ohne Hilfe hinunter. Mar fing ihn auf in seinen starten Armen und septe ihn neben Frau Andelot. Diese sah ihn mit einem mitfühlenden Lächeln an.
Ich habe einige Feuersteine in meine Tasche gestedt", raunte er ihr zu.
Der Fischer und Mag ergriffen die Ruder und mit plumpen Schaukeln entfernte sich das schwer belastete Boot von der Nosenvilla.
Das Meer brandete an den Felsen, dessen Kante es noch nicht erreicht hatte. Andere mit Frauen und Kindern vollbesetzten Boote folgtem in der gleichen Richtung. Man hörte fernes Weinen und flehende Rufe.
Rasch, nur rasch!" wiederholte der Fischer. ..Es warten noch viele..."
,, Wer hat denn den Rettungsdienst organis fiert?" fragte Hubert plötzlich.
Und als der alte Mann ihm verständnislos sein hageres Gesicht zuwandte, in welches seit dem gestrigen Tage die Anstrengung und das endlose Entseßen noch tiefere Furchen hineingepflügt hatten, fügte Subert hinzu:
Ich meine, wer hat Sie denn zu uns ges schickt? Wer hat Sie beauftragt, die Sommergäste au retten?"
Der Besitz und das Tragen von Waffen und Munition jeder Art und der Besitz von Explosivstoffer ist verboten; alle in dieser Richtung erteilten Befugnisse werden eingestellt und verlieren ihre Gültigkeit.
denthal, Römerstadt, Mähr.- Trübau, Mähr. von Explosivstoffen sind verpflich den anzumelden, welche Mengen von Explosivstoffen Land Troppau , Hultſchin , Wagstadt, Mährischtet, in der angeführten Frist bei den Bezirköbehör- Sternberg, Bärn, Litovel, Olmüß- Stadt, Olmütze und welcher Art' fie haben und sich nähere Weisungen Oſtrau, Freistadt , Teschen , Mistel, Friedet, Neuhinsichtlich ihrer weiteren Einlagerung einzuholen. titschein, Mähr.- Weißtirchen, Göding, Nikoleburg, Bon den vorstehenden Bestimmungen, insoweit Auspitz, Znaim , Mähr.- Kromau, Brünn - Stadt, sie Waffen und Munition betreffen, sind folgende Brünn - Land, Mähr.- Budweis, Datschizz, Gerichtsausgenommen: bezirk Wischau und der politische Bezirk Iglau .
Deffentliche Beamte und Bedienstete, die zum Waffentragen berechtigt find, jedoch nur hinsichtlich jener Waffen, die nach der Vorschrift zu ihrer AusFür die Staatsverteidigung. Der SpendenAlle Bejißer von Waffen und Munition find rüstung oder Amtsuniform gehören; ausweis zum 15. September weist eine Zunahme verpflichtet, diese innerhalb von 24 Stunden nach das den Dienst ausübende beeidete Forst. der effettiv eingezahlten Spenden um Kč Verlautbarung dieser Verordnung bei der Bezirks- Jagd- und Fischereiperſonal, sowie das Aufsichtsper( Staatspolizei-) Behörde oder im Orte, wo eine fonal, das den gleichen Dienst verſieht, ferner fonfti- 4,512.060.90 aus, wodurch sich der Gesamtstand folche Behörde nicht besteht, bei der Gendarmerie - ges öffentliches Wachpersonal, dem die Bezirks- der eingezahlten Spenden auf Kč 514,936.319.station, in deren Sprengel der Besizer der Waffe Staatspolizei-) Behörde den weiteren Befiz der erhöht hat. Die Zahl der Spender ist um 13.559 ( Munition) sich aufhält, gegen Bestätigung zur Ver- Dienstwaffen eigens bewilligt hat; Personen auf 254.271 Personen gestiegen.
er nach der breiten, prozigen Front der Hotels, die sich, den Strand beherrschend, mit ihren Nebengebäuden, Garagen und gepflegten grünen Gärten aneinander reihten. Dann fuhr er mit verhaltener Stimme fort:
,, Sturz vor Sonnenaufgang ist der Ort versunten. Es war vorauszusehen. Darum haben wir in der Nacht die Frauen und Kinder fortgebracht. Für die höher gelegenen Villen war noch Zeit, nicht wahr. Und so tamen wir denn später hin. Dort, hinter der Landzunge sind andere mit ihren Booten an der Arbeit. Man kann doch die Menschen nicht einfach ersaufen lassen!"
Und kräftig ruderte er weiter.
„ Es gibt doch noch anständige Leute“, sagte Hubert leiſe.
Sie gelangten an den Fuß der weißen, im Morgensonnenschein gleißenden Felsen.
Es handelte sich nun darum in irgend einer Einbuchtung anzulegen. Da bot sich eine Kleine, von blühendem Heidekraut bedeckte Rinne, in die das brodelnde Waffer allerlei herrenloses Gut schwemmte.
,, Achtung!" kommandierte der Fischer. Und das Boot lief auf das nasse Farnkraut auf, mitten unter Radetts und Hutschachteln.
Schon hatte Mag seine Braut emporgehoben und auf den Masen gestellt. Dann bolte er die bei ben Kleinen heraus, die laut jubelnd sofort wieder aum Waffer liefen, um die schönen Spielsachen herauszufischen.
Indessen schickte der Fischer sich an, mit dem leeren Boot wieder hinauszurudern. ,, Vielen Dank, mein Bester, Sie haben uns das Leben gerettet", sagte Herr von Miramar und hielt ihm einige Geldscheine hin.
Der Alte aber hatte seine Ruder wieder gepadt und schüttelte den Kopf.
Nächstens", sagte er... Und viel Glüd auf ,, Ach," sagte der Alte und ein lautloses den Weg allerseits." Lachen erschütterte seine Büge. Die Rettung der Er blidte auf die Blondköpfe der beiden Sommergäste! Glauben Sie, daß sich die dort Kleinen, die frohlockend einen Krockethammer cben darum fümmern?" Und mit der Hand wies sawangen und seine Augen trübten sich leicht.
..Nächstens..." Das Boot zog wieder hin-, aus auf die stürmische See.
Welch sonderbaren Klang bekam das Wort im Munde des Alten, der sich da aufs neue aufmachte, um anderen Menschen Hilfe zu bringen.
ja
..Wir werden ihn nicht wiedersehen! Er wird ertrinken!" rief Yvonne mit Tränen in den Augen und so laut sie fonnte, schrie sie ihm nach:
,, Dant... vielen, vielen Dant..." ..Jch sollte mit ihm hinaus", flüsterte Mag. In ihm war ein Kampf zwischen jener Menschen pflicht, die der alte Seemann so selbstverständlich erfüllte und seinem Instinkt, der ihm befahl, diese Frauen und Kinder, diesen Greis... seine Familie in Sicherheit zu bringen.
..Oh May, verlaß uns nicht!" flehte Eva. Hubert riß sie mit sich fort. Von dem Bedürfnis getrieben, wieder andere Menschen zu schen und ihre eigene Not der allgemeinen Not anzuschließen, eilten sie zum nächsten Hotel.
..Um sieben Uhr fährt ein Bug. Bis dahin haben wir noch eine Stunde Zeit", sagte Hubert. ,, Vielleicht können wir ein wenig heißen Kaffee für Mama und die Kleinen bekommen."
mütige Kleine Komtesse von Weck hockte zusam mengebrochen auf ihren Stoffern und schluchzie haltlos, weil feiner sie ihr zur Bahn tragen wollte.
Nun tamen auch noch die Gäste aus den Villen und erhöhten die Verwirrung. Sie unter schieden sich von den anderen durch ihre hohlen Augen, die eine ganze, bange Nacht den Tod ges schaut hatten.
Da tauchte der Portier plößlich in der Halle auf. Ein reich mit Ordensbändern geschmüdier Herr hielt ihn fest und seine gebieteriſche Stimme übertönte den Lärm:
..Halt, mein Lieber, sehen Sie denn nicht, daß ich zu Ihnen spreche? Sorgen Sie dafür, daß mein Gepäck zur Bahn gebracht wird."
..Ausgeschlossen, mein Herr! Der Autobus und die Wagen sind in der Nacht fortgefahren."
,, Dann besorgen Sie uns für das Zeug da einen Karren, irgendein Fuhriverk!" Und er deutete auf den Haufen großer und kleiner Koffer, Hutschachteln und Ledertaschen. Daneben fiand in seidenem Abendkleid und weißem Pelzumhang seine Frau, mit einem flatternden Schleier um den weißen Hut, und zählte fieberSchon am Hoteltor stießen sie mit toll hins haft die Gepäckstücke. und herlaufenden Badegästen zusammen. Männer„ Ich bin Abgeordneter," beharrte er, ich und Frauen in Reisemänteln rannten aufgeregt werde mich erkenntlich zeigen... Sie friegen durcheinander; ohne Unterlaß ging es treppauf, leinen Tabakladen... einen Orden... was Ihnen treppab. Bestürzte Gruppen drängten zueinander nur Freude macht." und stoben sofort wieder auseinander, fallenden" Rein", entgegnete der Mann, dem es ge= Vlättern gleich, die ein Windstoß zusammenweht lungen war, den Abgeordneten abzuschütteln. ,, id) und gleich wieder verstreut. Die einen schleppten gehe jest ins Hotel hier nebenan, mir meine Frau Koffer hinter sich her, schrien nach dem unsichts holen und pfeif Ihnen was auf Ihren Tabat taren Portier, und an allen Eden und Enden laden!" der Halle häufte sich Gepäck. Andere schimpften Er ließ ihn stehen, stieß sich mitten durch die auf den verantwortlichen Hoteldirektor, der ver- Leute hindurch einen Weg und weg war er. fchivunden war, gleich nachdem er sich sämtliche Rechnungen hatte begleichen lassen.
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" Idiot! Tölpel! Grobian!" schrie der Abgeordnete außer sich. Dann wandte er sich an seine Frau:
Inmitten dieses Wirrwarrs, in diesem viel sprachigen Geschrei, Gefluche, Gejammer, beteten ,, Meine Liebe, wir werden die Dinge, an einige Frauen laut vor sich hin. Schrilles Ge- denen dir am meisten liegt, selbst tragen und zu flingel gellte aus allen Stockwerken, ohne daß Fuß gehen. Es läßt sich sonst nichts machen." jich auch nur ein einziger Sellner zeigte. Die hoch ( Fortsetzung folgt),