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Samstag, 17. September 1938
Sudetendeutscher Zeitspiegel
Wir wollen Frieden, Frieden, Frieden!
,, Schweigen ist Verrat"
Der sudetendeutsche Katholische Briefter ner besonderen Aufgabe als Kulturträger und StulReichenberger sprach Freitag abends im turbrücke zu den statischen Völkern wohl bewußt, mag Prager Rundfunk. Er führte u. a. aus: auch im Augenblick strupelloser Terror und hem
Für unsere Heimat ist die Stunde gekommen, mungslose Propaganda den flaren Volkswillen verda Reden zur Pflicht, Schweigen zum Verrat fälschen und die Volksstimme erstiden. Noch ist der wird. Wir stehen vor einem Abgrund. Maßlose Were Friebe zu retten. Noch haben die Diplomaten, noch hegung hat die ersten Todesopfer gefordert. Im faben Vernunft und guter Wille das Wort. Noch Grenzgebiet herrscht das Standrecht. Das Militär sprechen nicht die Kanonen. Bald kann es zu spät ift zum letzten Einfas bereit. Ohne Unterbrechung sein. Darum wende ich mich an alle Volksgenossen, tagt der Kriegsrat der Weltmächte. Ein Totentanz vor allem an jene, die bisher denselben Weg mit mir foll beginnen, entsetzlicher, schauerlicher, blutiger als gingen und mir ihre Treue bekundeten:
anno 14.
Es kommt in Jahrhunderten kaum eine Gelegen Ich spreche in diesem Augenblid als Deutscher, heit, die fobiel Möglichkeiten zur Sicherung unseres der Voll und Heimat wirklich liebt und vor dem Lebensrechtes, aur nationalen Befriedung böte, wie Untergang bewahren will. Wir dürfen nicht mit dem der gegenwärtige Beitpunkt. Die Staatsführung hat Haß und Fluch der Mitwelt belastet sein. Ich spreche ein Angebot gemacht, das weit über den bisherigen als Mensch und Christ, der Gottes Ebenbild in jeder Zustand hinausgeht, das uns Gleichberechtigung, Menschenseele sieht, der an würdigere Formen mensch Freiheit und besonders den Friede nfichert. Die Welt licher und zwischenstaatlicher Auseinandersetzungen| wacht darüber und bürgt dafür, daß es nicht bei Verglaubt, als Krieg und Vernichtung, nachdem wir 2000 Jahre Chriftus den Herrn erlebten. Ich spreche als Priester, der nicht Waffen segnen kann, die alle und alles vernichten. Ich weiß mich eins mit den besten deutschen Menschen in aller Welt, mit allen aufrechten Europäern, mit den Leitern der WeltKirche. Hunderte von Briefe aus allen Teilen und Schichten des sudetendeutschen Volkes fordern mich auf, in ihrem Namen zu sprechen und dies zu be
zeugen:
Das sudetendeutsche Bolf kennt keinen Saß und will feinen Strieg und hat nur einen Wunsch und eine Sehnsucht: Frieden, Frieden, Fries den! In dieser Stunde stellen wir vor der Welt öffentlichkeit fest: Es gibt gewiß manche ungelöste Probleme in diesem Lande. Die Wirtschaftsnot lastet schner auf vielen unserer Volksgenossen. Die rationale Gleichberechtigung ist bisher nicht restlos verwirklicht. Es ist aber unverantwortlich, die Tsche
sprechungen und papiernen Abmachungen bleibt. Unfer guter Wille, unsere Bereitschaft zur Busammenarbeit, unser ehrliches Bekenntnis zum Staate er öffnen weitere Möglichkeiten.
Dieses Angebot in weltgeschichtlicher Stunde darf nicht zurüdgewiesen, aber auch nicht mit Forderungen belastet werden, die mit der nationalen Befriedung, mit dem Problem des Busammenlebens der Menschen dieses Raumes nichts zu tun haben. Die Sudetendeutschen müssen als eigenberech gter Träger bodenständiger PoTitit handeln, feineswegs dürfen sie als Objekt machtpolitischer Tendenzen mißbraucht werden. Haben die judetendeutschen Unterhändler nicht mehr den willen und die Freiheit zum nationalen Ausgleich, dann müssen sich Menschen finden, die Bolt und Hei
mat wirklich lieben und die Friedensarbeit aufnehmen. Keinesfalls aber darf unser Bolt vor der Welt und der Geschichte mit der Blutschuld und der Verantwortung für eine Weltfatastrophe belastet werden. Jeder aber muß ein Apostel des Friedens sein! In der Familie, an der Arbeitsstelle, im täg lichen Verkehr.
Ernster Appell
Nr. 219
Freitag mittags wurde im Melniker Rund. funk der nachstehende Appell an die sudetendeutsche Bevölkerung gerichtet:
Tönnte.
Deutsche Mitbürger unseres Landes! Fremde Drahtzieher wollen aus dem ficheren Hinterhalt das Sudetendeutschtum in einen Bürgerkrieg und in eine unermeßliche SataEure Städte und Dörfer strophe treiben. sollen geopfert werden, Euer Leben will man Die Hebe muß ein Ende nehmen. Sie gefährdet in Gefahr bringen. Keine Neue und Klage nicht bloß Leib und Leben, sie erſchlägt den Frieden. würde das gutmachen, was unüberlegte HandSie ist in solcher Zeit wahrhaftig Bolfsverrat. Und wer außerhalb unserer Grenzen uns und der Welt lungen gegen das Gesetz zur Folge haben dienen will, der darf unmöglich in Presse, Rundfunk Wer sich in Gefahr begibt, und Flüsterpropaganda an die Instinkte appellieren, sondern muß für Recht und Wahrheit eintreten. Auf kommt in ihr um. Wer einen Bürger. jeden Fall: Wir lassen uns nicht verheben. Die ano- krieg entfesselt, handelt gewissenlos gegen seine nhmen Hezer bringen sich rechtzeitig in Sicherheit; eigenen Mitbürger. Keine Frage ist so kompli ihr alle aber müßt die Folgen der Werhebung tragen, sudetendeutschen Männer und Frauen, Eure Kinder! ziert, daß sie nicht im Einvernehmn gelöst wer Sudetendeutsche Männer und Frauen! Bedenkt ben könnte. Die deutsche Frage in der TschechoEuere Verantwortung vor Gott , der Seimat und flowakei wird im Einbernehmen gelöst werden, unserem Boltel Betet, arbeitet, opfert für den wenn der gute Wille auf beiden Seiten vorhanden ist. Frieden! Gott will es!
E. Reichenberger.
Mit dem Widerstand gegen die Sicher
Emanuel Reichenberger ist ein deutscher tatho- heitsorgane seht man sich nur selbst ins Unredit. lischer Priester, der seit 1912 unter den Subeten An Euch liegt es, Ruhe und Ordnung zu wahren deutschen wirkt. Er ist seit 1918 Generaldirektor des und alle Heter selber unschädlich zu machen. Wolfsbunbes beutſcher Statholifen in ber Tich- choilo Guer Leben und Euer Gut sind nicht in Gefahr, walei( der größten deutschen katholischen Organi wenn Ihr das Gesetz achtet. Bedenkt, daß Euce fation). Auf Grund seiner geraden politischen Haltung wurde er in der letzten Beit von der SdP Heimat in erster Linie in Gefahr ist, wenn es heftig angegriffen; trok des Terrors haben sich am verantwortungslosen Heßern gelingt, einen 28. August dieses Jahres auf einer Delegierten nenen Weltkrieg zu entfesseln. Tagung des Bolfsbundes die Vertreter von 93 Ortsgruppen von 210 offen zu ihm bekannt. Aus vielen Schriftlichen Erklärungen und einem umfangreichen Briefeingang ist ersichtlich, daß sein Einfluß weit über diesen Kreis hinausgeht, so daß Emanuel Rei chenberger berechtigter Sprecher eines Großteils der fudetendeutschen katholischen Bevölkerung ist( der fatholische Bevölkerungsanteil ist laut amtlichem Ausweis in Böhmen 78 von Hundert).
Koslowakei als ein Land des Terrors, der Willfür, Was heißt sudetendeutsch? nen. Er möge nur im Namen seiner bei weitem
der Unterdrüdung zu bezeichnen, die Sudetendeutschen als Freitvild tschechischer Brutalität" hinzustellen.
Es ist unverantwortlich, zumal in einem Beitpunkt aufreibender Verhandlungen die Staatsführung und das tschechische Volf in seiner Gesamtheit zu be= schimpfen in Gegenwart und ohne jeglichen Widerstand sudetendeutscher Führer, die selber tschechisches Blut in den Adern tragen.
cher für alle hier lebenden Deutschen anzuerlens unter dreieinhalb Millionen bleibenden Parteis Unter diesem Titel veröffentlicht die Bamitglieder fordern, aber nicht im Namen der Deuts seler National- Beitung" die Zuschen dieses Staates. schrift eines unabhängigen Deutschen aus der Tschechoslowakei , der seine Betrachtungen also
schließt:
verschämt die sudetendeutsche nennt, während es sich um Teutschlands freien Weg nach dem Osten bandelt, so ungeklärt wie bisher. Wir wollen also lieber in unserer Heimat abwarten, ob wir mit dem Blut der Männer und den Tränen der Mütter uns zur Heimat bekennen müssen, weil einige Unverantwortliche sie in unser aller Namen Au berleugnen die Stirn haben."
Das Waffenlager
der Loyalen Des weiteren aber ist die so oft zu Propa- Brag. Bei einer Durchsuchung des Gutes gandaziveden genannte Bahl eine beabsichtigte Oberhof in Sennersdorf, Bezirk Jägern Entstellung der Wahrheit, um kein stärkeres Wort horf, wurden in einem Schweinestalle drei Niſtchen „ Ein großer Teil von uns Deutschen dieses au gebrauchen, weil es sich nur um die Summe Niemand wird uns überzeugen, daß man mit Staates wollen nicht durch die Henlein - Partei und ter im deutschen Kataster des Staates Geführten mit Handgranaten reichsdeutschen Ursprunges geHeze, Lüge, Verleumdung den Frieden, das Bu- auch sonst durch niemand erlöst werden und befen bandelt, nicht aber um die Auslesung jener Deut- funden, weiter zehn automatische Pistolen reichssezen und diese deutschen Ursprungs, 27 Schachteln mit Pistolensammenleben der Nationen, die nun einmal aufeinan- ner uns nicht als ihre Gefolgschaft. Mag es auch ichen, die nach den Rass der angewiesen sind und bleiben, sichern könne. Nie ein neues Schlagwort sein, wer sich hier nicht als müßten für das Erlösungsbestreben maßgebend munition und zwei Maschinenpistolen mit 2000 mand, daß es hier nur um die Lebensrechte der Sudetendeutsch bekenne, sei kein Deutscher, sondern sein- als Deutsche zu gelten haben. Solange Gefchoffen. In dem genannten Gute hatten sich edtendeutschen ginge. Wer Haß fät, muß aß ernten. nur ein deutschsprechender Mensch, so ändert dies Henlein die Raffefrage noch nicht öffentlich als nichts an der Tatsache, daß bei den dreieinhalb seinem Programm entsprechend anerkannt hatte, Aufrührer festgesetzt, die am 14. d. von den Ich lebe und arbeite ein Menschenalter unter dem Wiillionen zu erlösenden Sudetendeutschen all die riochte er von den dreieinhalb Millionen Deut- Sicherheitsorganen umzingelt wurden und sich sudetendeutschen Bolte. Ich kenne es aus tausenden Seutschen Sozialdemokraten mitgezählt werden, faen dieses Staates sprechen. Nach seinem offe- nach einer Schießerei ergaben. Die verhafteten von Bersammlungen, leine seiner Nöten und Sorgen ebenso jene, die einer politischen Partei niemals nen Bekenntnis zur nationalsozialistischen Belt- Aufrührer wurden in die Gerichtshaft eingeist mir als Prieſter fremd geblieben. Darum muß angehört haben oder seit Einverleibung ihrer frü- anschauung hat er nicht mehr das Recht, zu tun, ich bezeugen: Das sudetendeutsche Bolt will den Fries heren Partei in die Henlein- Partei es vorgezogen als wisse er nicht, wieviele Juden und JudenUnd wenn es aulest einer Partei die Berhaben, jett feiner Bartei mehr anzugehören. Sol- stämmlinge er mit seiner Propagandaziffer mißantwortung übertrug, so lautet der Auftrag an die fen wir aufhören, freie Menschen zu sein? Wars braucht. Rechnet man also uns, die wir nicht beUnterhändler: Frieden, Arbeit und Brot, aber nicht um geht nicht ein Vorschlag dahin, daß jene gehen glückt und erlöst sein wollen, und die, die der ErKrieg, Elend und Not! mögen, die es ins Deutsche Reich zieht und daß lösung aus Rassegründen nicht teilhaftig werden unabhängig davon der Willfür ein Ende gemacht werde, eingesessene Staatsbürger eines Landes, in dem sie geboren wurden und wo sie freie, gleich berechtigte, erwerbende, steuerzahlende Bürger waren, für das sie gleich allen anderen im letzten Strieg gefämpft haben, aus diesem Lande zu vertreiben? Es sei also festgehalten, daß ein großer Teil der„ Sudetendeutschen" Henlein keineswegs Gefolgschaft leistet und es ablehnt, ihn als Spre
Ich weiß aber auch und muß bezeugen, daß die Mehrheit unseres Volfes, wo immer sie auch polis tisch stehen mag, bereit und entschlossen ist, mit den anderen Nationen, mit denen uns die Geschichte von von Jahrhunderten verbindet, auf dem Boden unserer Heimat in Ruhe und Ordnung zusammenarbeiten. Der Gedante des Anschlusses" kommt nicht aus dem sudetendeutschen Volke, sondern ist von außen herangetragen. Unser Bolt ist sich seiner Eigenart und sei
Bilderbogen
fönnen, ab, so schrumpft die schöne Ziffer bedentlich zusammen. Einen noch weit größeren Ausfall tönnte man feststellen, wenn man unter Hen eins Anhängern Nüdfrage hielte, wer zur Auswanderung ins deutsche Paradies bereit sei. Die Entzauberung träte rasch ein.
liefert.
Mitteilungen aus dem Publikum. Als Mittel gegen rheumatische Schmerzen ist Alpa- Franzbranntwein von ganz besonders schmerz beruhigender und angenehmer Wirkung! Der Arzt wird Ihnen sicherlich gern bestätigen, daß regelmäßige und gründliche Massagen mit Alpa- Franzbranntwein den Blutkreislauf beschleunigen und regeln, die Muskeln stärken, die Nerven beruhigen Da aber niemand daran glaubt, daß es um und den Schmerz lindern. Alpa wird nur in Origi die Sudetendeutschen geht, wenn von ihnen ge-| nalflaschen mit der blauen Etikette und Plombe bersprochen wird, bliebe die große Frage, die man lauft.
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tung! Von Mund zu Mund in Bindeseile wurde die Nachricht durchgegeben und vierundzwanzig Stunden lang geschah nichts Illegales in Lum barda .
del in Lumbarda . Die Einwohner sind sehr ge-| hatte niemals baden dürfen und niemals arbeis| Kind: im Meerbusen liegt das Finanzboot. Achs nügsam richtige Musterbeispiele von Selbst- ten. Aber sie mußte arbeiten, weil ihre Mutter versorgern und die Natur ist reich. Oliven, Mandeln, Feigen, Aepfel, Birnen, Zitronen wach sen auf den Bäumen; Tomaten, Melonen, Traus ben, Mais stehen auf dem Feld; Salz schwemmt Ch wie heiß es ist! Wie unerträglich heiß! das Meer an; Fische zieht man aus der See; Das Meer aligert, die Sonne scheint, der Himmel Wolle liefern die Schafe; Fleisch die Biegen; bola ist sehr blau, Agaven blühen im Süden nichts nimmt man aus den Binienwäldern; und Kleider Besonderes. Aber man muß es trotzdem wieder und auch Leinenschuhe schneidert man selbst. Das sagen, weil es so wunder- wunderschön ist. Und gibt viel Arbeit. Und arbeiten macht müd. Und es gibt Sand, in dem man liegt, und fleine Wege wenn sie müd sind, fluchen diese Insulaner, pridurch den Weinberg, auf denen man am Abend geln die Kinder, oder schlafen. Morgen ist schließwandert, und es gibt dichte Pinienavälder und lich auch ein Tag. Myrthensträucher, es gibt Boote und ausgespannte
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Fischerneße, und es gibt steile Felsenufer und Da sißt die Großmutter gebulbig von früh Eidechsen und viele Muscheln. Und dann gibt es bis nachts auf ihrem Sessel vor der Gartenmauer den kleinen Ort Lumbarda , den die Ver- und spinnt und spinnt. Wieviel sie schon gespongnügungsreisenden und Sommergäste noch taum nen hat im Leben? Das weiß sie selbstverständentdeckt haben, und die Gostions mit ihrem lieben lich nicht. Sehr viel? Was ist sehr viel? Wirt und guten Wein, und all die kleinen großen Mehr als die andern?- Wahrscheinlich mehr. Sorgen, Mühen und Freuden der Inseleinwoh3st sie die Aelteste im Dorf? Bielleicht. ner. Lumbarda liegt nämlich auf Korčula Die Zeit vergeht so schnell. Kann man das früher bekannt als Curzola und Korčula ist in Lumbarda merken?- Es wird doch Frühling von Spalato jest Split- vier Stunden mit und dann Winter und wieder Sommer. Und die dem Eildampfer entfernt. Rinder, die werben groß. Und dann war Strieg. -Sie spinnt und spinnt und ihre Tochter stridt und häkelt und ihre Urenkel spielen Matrosen.
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Außerdem liegt Lumbarda noch auf einem hohen Hügel. Die Straßen sind sehr eng und eigentlich mehr Stiegenhäuser als Wege. Rechts Ein langer stiller Zug wandert am Ufer. und links find Steinmauern und man muß steis Born geht der Priester und hinter ihm gehen bier gen: über Stufen, Stufen und nochmals Stufen. Snaben, die einen fleinen Sarg tragen. Und Desvegen gibt es teine Wagen in Lumbarda . hinter ihnen gehen Frauen, Männer, Kinder. Nur Maultiere, die Lasten tragen, und Menschen. Das Mädchen Drina ist gestorben. Sie war zwölf welche Lasten tragen. Auch gibt es feinen Banel Jahre alt und zart und blaß. Sie huitete und
trant ist, die Gescpvister flein sind und wenn sie mit der Arbeit fertig war, wollte sie sich erholen. Sie schwamm ins weite, blaue Meer hinaus, sie hustete, sie starb. In einer Hütte, einem Bett, weint leije jetzt die Mutter. Auf dem Friedhof, auf den die Sonne niederglüht und die Bypressen teinen Schatten werfen, heben zwei Männer das tote Mädchen aus dem Sarg. Senten den Körs per in die Gruft. Die Gruft ist tief und gementiert. Es ist au heiß, der Boden ist zu sandig. um Leichen einfach zu vergraben. Und wo die Erde dunkel, fruchtbar ist, muß jeder Streifen ausgenügt werden, wächst Wein und Mais und blühen Obstbäume.
Heute ist Festtag für die Eintvohner. Der Fischer Mirko heiratet. Und das geht jeden an, auch wenns ihn eigentlich nichts angeht. Alle sind guter Stimmung, legen ihre Arbeit hin, werfen sich in den Sonntagsstaat und feiern. Die Gloden läuten; das ist hübsch, aber nicht weiter aufregend. Sie läuten ziemlich oft und manch mal unbegründet. Viel wesentlicher ist, daß Mirko die Musikanten auf den Stirchplatz ruft und nach dem steifen Trauungsatt, an dem sich nur die nächsten Anverwandten beteiligen( denn in die Kirche fann man immer gehen), sehr lang und ungehemmt getanzt wird. Der Fischer Mirko heiratet! Und viele Liebespaare schwören sich mit Rüdjicht auf die Aftualität der Sache- den gleichen guten Abschluß der Beziehung. Ins zwischen gehen sie in die Weinberge und freuen sich für Mirto und freuen sich, vor allem, an si
Im viel zu fleinen Meerbusen am großen Strand liegt das Finanzboot. Es ist sehr ele gant, schneeweiß gestrichen und fährt sehr rasch. Immer sind Schmuggler unterwegs. Sie bringen Buder bom nahen italienischen Lagosta. Er ist dort billiger. Fast um die Hälfte. Italien demonstriert den Wohlstand und Preisabbau. Aber im Land kostet der Buder mehr als selbst selbst. in Jugoslawien . Lagosta ist ein Freihafen. Ein Propagandastein im Schachbrett Adria- Mittel meer.
Und immer schleichen Frauen an den Strand. Gebüdt und scheu, im Schweiße ihres Angesichtes, heben sie mit den Löffeln oder flei nen Spachteln das Schwemmfalz aus dem Stein. Das ist verboten. Schädigt es doch das Monopol. Wenn sie ertappt werden, bestraft man diese armen Weiber. Aber sie verden nicht ertappt. Denn binnen einer halben Stunde wußte es jebes
Südliche Nächte... Sternenhimmel, so hoch, so far. Und Wind, so weich und warm vom fers nen Ufer tommend. Und Lichter in den kleinen Säusern. Musit. Gesang. Die wilden Lilien duften. Leise plätschern die Wellen und schaukelt irgendwo ein Stahn. Südliche Nächte, Sternen himmel, so oft geschildert und immer wieder neu und tief ergreifend und überwältigend und wuns berbar