Nr. 219
Samstag, 17. September 1938
Jagesneuigkeiten Schutz der Lebensmittel vor Gas
Kleine Herbstansprache
Es wär schon an der Zeit, vom Herbst zu fingen, vom Sterben der Natur und manchen andern bei Lyrifern mit Recht beliebten Dingen- doch laßt die Phantasie noch weiter wandern: etwa bis Frühling, wo die Knospen springen! Nicht nur, weil's schöner ist, zu überschlagen tm Lebensbuch die schwarz getönten Seiten Man follte Schweres in der Stille tragen und fingen nur von neuen Helligkeiten und den Gedankensprung des Herzens wagen. Drum fprecht: Wie lange wird es denn schon dauern, bis Blätter, die jest well am Boden liegen, verweht find und as grauen Häuſermanern entlang fich Frühlingspärchen schmiegen? So macht statt Herbftesnebel Lenz euch schauern... Renée Tyl.
Dreierlei Emigranten
I. Allgemeines
1. Die Nahrungsmittel sind bei ihrer Produktion, beim Transport, ihrer Einlagerung in den Magazinen, Läden wie Haushaltungen zu schüßen. Als Stoffe, welche die Nahrungsmittel zum Genuß ungeeignet machen, Leben und Gesundheit bedrohen, fommen namentlich Yperit und Lewisit in Betracht.
2. Kampfstoffe werden wirksam hei Vergafung bestimmter Gebietsabschnitte. Es ist nicht möglich, mit ihnen ganze Städte und große Flächen auf einmal au vergasen und die Nahrungsmittel sind. soweit fie nicht auf dem Felde stehen( Getreide, Kartoffel. Gemüse) nicht der direkten Berührung mit den Gifts stoffen ausgefeßt. In Betracht kommt eine Verschlep vung dieser Stoffe durch Wind in Form eines feinen Nebels, ihre Verdunstung und lebertragung aus dem vergasten Gebiet durch unvorsichtigkeit, und avar durch Menschen. Fuhrwerke. Tiere. Ungeziefer usw.
II. Haushaltungen
1. Es ist darauf aufmerksam zu machen, daß es überflüssig wäre. Vorräte für längere Reit als eine Woche anzulegen. Was die Vorräte an Trink- und Nußwasser betrifft, genügt es soweit es fich nicht um Mineralwasser bandelt sie in einer Menge vorrätig zu halten, die dem normalen Tagesbedarf
entspricht.
2. Die Nahrungsmittel tann man gegen die Einwirkung der Kampfstoffe durch ihre Verwahrung in entsprechenden Badungen und Gefäßen schüben. Viele Nahrungsmittel gelangen bereits jept in aivedmäßigen Badungen aus Blech. Bellophan, Glas, in Tiegein aus Baraffinvavier usw. auf den Markt. Es ist daher zu empfehlen, beim Einkauf den in diefer Weise geschüßten Nahrungsmitteln den Vorzug au geben. Soweit die Nahrungsmittel nicht bereits im Handel entsprechend ausgestattet sind. sichern wir fie
gegen die Vergasung durch Kampfstoffe folgendermaßen:
3. Frisches Fleisch verwahrt man in qut verfchloffenen Töpfen. Sim Vorrat halten kann man eingeialzenes oder in laschen eingefochies oder neräuchertes Fleisch. Die diversen Sveisefette verwahrt
Aber einige Tage darauf erfuhr er auf dem Konsulat, daß dieses Jahr keine Einreisebewilligung mehr
Was soll er tun? Ein Ende machen? Doch noch weiter versuchen, durchzukommen?
Karl ist nur einer von vielen, vielen, die täglich mit diesem schrecklichen Entweder- oder ringen. Nur einer von den vielen Heimatlosen, die nicht wissen, was sie mit sich anfangen sollen.
Ein Leser schreibt uns: Zweimal fand ich in Ihrer Freitagnummer das, ach so vertraute, Wort Emigrant". Einmal bezeichnet es einen Schrift steller, der aus Deutschland wegmußte und nun den sudetendeutschen Opfern des gleichen Terrors, der ihn aus seinem Vaterlande gejagt hat, eine Spende zuwendet. Das andere Mal ist der Kon rad Henlein Emigrant genannter, der mit einer Anzahl seiner Leute unser Land verlassen hat, weil sie offen seine Zerreißung gefordert oder sich für die Gewalttaten ihrer Stameraden" gegen staatliche Einrichtungen und Beamte, wie gegen Private, und für die aufgedeckten Waffenlager in gewissen ihrer Parteihäuser verantwortlich fühlen und der gesetzmäßigen Bestrafung entgehen wollen, der sie ihre einfachen Gefolgsleute überlassen. Sie sind ihren Krebs, Jung, Schubert, Viererbl usw. gefolgt, in jenes Reich, aus dem Zehntausende fliehen ten, um sich vor Ermordung oder mindeſtens War- erteilt wird. terung zu schüßen und in der Fremde eine neue Eristenz als Ersatz für die ihnen geraubte zu juchen. Soweit sie Vermögen, Pensionsrechte, Krantenversicherung in Deutschland erworben oder hingebracht hatten, ist es ihnen zusammen mit ihrer Staatsbürgerschaft geraubt. Sie alle haben jich nicht gewaltsam gegen den deutschen Staat erhoben, nicht auf seine Berreißung hingearbeitet, kein Poſtamt, feine Bahnstation, keinen Beamten ongegriffen, teine staatliche Aufschrift verschmiert eder mit ausländischen Zeichen übermalt, sie sind nicht in Wohnungen von Anhängern der Regierung und der Verfassung eingedrungen und haben feis ren von ihnen erschlagen, verwundet, mißhandelt... aber sie mußten fliehen, weil aus dem Rechtstitel der Reichstagsbrandstiftung alles Recht im Dritten Reich abgeschafft wurde... Und seit einigen Tagen strömen Tausende demokratische Deutsche und Tschechen aus den Randgebieten ins Innere der Republik , viele von ihnen verwundet durch die Nazis, alle nur mit ein paar jämmer lichen Habseligkeiten, und alle brüderlich auf genommen von den Landsleuten im gleichen Staat, die nur eine andere Muttersprache als diese neuesten Opfer des Fenriswolfs, der die ganze Welt auffressen möchte, aber dort, wo er noch nicht anbeißen kann, wenigstens seine halbwüchsigen Jungen hinheit... ―r.
Was soll er tun?
Karl war sechsundzwanzig Jahre, Absolvent der Technit, als er sein Heimatland verlassen mußte. Er ging mit viel Optimismus und wenig Geld in die Schweiz . Dort hoffte er Arbeit zu bekommen. Aber die guten Empfehlungen erwiesen sich als
Bei der Luftschutzübung. Die japanische Agentur Domei meldet, daß es Donnerstag abends zu zahlreichen Unfällen bei einer Luftabwehrübung kam. Bei Yokohama stieß ein Wagen der eletirischen Straßenbahn mit einem Auto zusammen. 119 Passagiere wurden verletzt und außerdem tamen zwei Mitglieder des Luftschußes ums Leben. Naubüberfall. Vier Mastierte drangen in eine Bant in Parral ( Staat Chihuahua , Merito) ein. Sie fesselten drei Beamte und raubten 350.000 Pesos in barem Gelde.
Hundert Tote bei einer Ueberschwemmung Aus Nahavend, Humadan und Kirmanschah in Iran werden große Ueberschwemmungen gemel det. Bisher wurden 100 Todesopfer verzeichnet. Der größte Teil der Stadt Nahavend wurde vernichtet.
man in undurchlässig und luftdicht verschlossenen Gefäßen, Milch in verschlossenen Flaschen oder Kannen mit fest anliegenden oder gut eingepakten Dedeln.
4. Gier verwahrt man am besten in Wasseralas oder Kallmilch. Durch das Waschen und Einfetten der Eier wird die Gefahr erhöht. Brot verwahren wir, in entsprechend imprägniertem Bavier gewidelt, in Schachteln mit gut schließenden Deckeln.
5. Trodenes Gebäd, Rwicbad, Kers usw. schützt man durch ihre ursprüngliche Vervacuna aus Papier. Blech oder Zellophan.
6. Müllereiprodukte. Hülsenfrüchte. Reis und andere Küchenvorräte muß man, ie nach ihrer Menge. in Säden, die allseitig mit imprägnierten Blachen umgeben werden, in Vorratsfästen aus Glas, Hola oder Metall unter luftdichtem Verschluß. oder zumin best in aweifachen Bavierfäden verwahren. Ruder. Sala. Gewürz. Kaffee. Tee. Katao. Teigwaren usw. beläßt man in ihren Ursprungspadungen, oder verwahrt sie wie die oben genannten Nahrungsmittel.
7. Kartoffel in fleinen Mengen schützt man durch Einlagerung in Kiften, welche mit einem starten oder mehrfach gefalteten Pavier oder auf andere geeignete Weise bededt werden. In größeren Mengen( auf dem Lande) werden sie in Startoffelgruben verwahrt, die mit einer starken Lehmschichte überdedt werden, oder man schüttet sie im Steller zu Haufen. Bei Fliegergefahr werden die Keller nach Möglichkeit abgedichtet oder die Kartoffel forafätia mit imprägnierten Bla chen oder einer stärkeren Strohschichte bedeckt. Obit und Gemüse werden in derselben Weise aeschüßt wie die Kartoffeln. Im Haushalt verwahren wir Obit und Gemüse eingefocht in Konservengläsern, in trodenem Zustand in derselben Weise wie den übrigen Stüchenbedarf.
7. Ein jeder kann sich eine verläßliche Paduna aus Baraffinpapier selber zu Hause herstellen, wenn er ein Papier oder eine Papierdüte mit flüffigem Baraffin bestreicht oder das Pavier auf den warmen Ofen leat und mit einem Stück Paraffin oder einer Baraffinterze darüber streicht.
den zehn so ausgewählten wird den großen Staatspreis für Malerei erhalten.
Seite
net worden. Die jungen Mädchen lernen hier nicht nur Säuglingspflege, sondern auch Hauswirtschaft,
und awat unter besonderer Berücksichtigung der in Mandschufuo herrschenden Verhältnisse Beide Schus len befinden sich im Norden von Japan , um die Zöge linge an das rauhe Klima, werden in
herricht, zu gewöhnen. Weitere Schul andſchutus Kürze eröffnet werden. In der Oeffentlichkeit finden die Maßnahmen der Regierung sehr großen Beifall, und war namentlich von seiten der Familienväter,
Schach ins Valk
Schachaufgabe Nr. 409
Von W. Haring. Schwarz: Kc4, Ta3, d4, Bc6, e5, 14, 16.( 7)
6
5
abcdefgh
abcdefgh
Matt in 2 Zügen!.
8 7
Weiß: Kd8, Df3, Tel, h4, La7, Sc5, 15, Ba4, c3, d6.( 10) Lösungen sind bis längstens 14 Tage nach Erscheinen der Aufgabe an Wenzel Scharoch, Dra kowa 32, Post Modlan einzusenden.
Lösungszug zu Nr. 406: Bg3- g4!
Richtige Lösungen sandten ein: Dinnebier Emil und Amler Rudolf, Tetschen ; Schöffel Anton, Schöbritz; Beutel Wilhelm, Arnsdorf b. Tetschen ; Tepper Franz, Karlsbad , Pichrt Wenzel, Bergesgrün; Lohmuller Hans, Habl Erwin, Kreusche Franz, Freundl
Anton, Holfeld Otto, Schindler Robert, sämtliche Ne
stersitz; Hyna Franz, Hostamitz; Stiller Emil und Stiller Günther, Arnsdorf b. Arnau a. d. Elbe ; Schöpka Josef, Dux; Havel Franz, Modlan; Berger Josef, Kleinaugest; Ulbert Rudolf, Proseditz; Mildorf Adolf, Tischau.
Sektionsgründung in Janegg
Am 16. August beriefen die Schachgenossen in Janegg eine Schachkonferenz ein und beschlossen, den regelmäßigen Spielbetrieb wieder aufzunehmen. Die Sektion Janegg, welche seit 1931 keinen Spielbetrieb aufweisen konnte, wird nun wieder in die Reihen der
aktiven Schachsparten treten. Wir wünschen der jungen Sektion und ihrer Leitung alles Gute. ZuDienstag Spielabende. Bisher sind 11 Mitglieder zu verzeichnen.
schriften sind an Franz Vlček, Janegg 61, zu richten.
Bräute für Mandschukuo. Die Tatsache, daß die japanische Regierung die Anwerbung und Ausbildung von jungen Mädchen, die sich nach Mandschutuo verheiraten wollen, organisieren wird, ist bereits vor einigen Monaten gemeldet worden. Jetzt ist der Dr- J ganisationsplan vom Kolonialministerium ausge arbeitet und bekanntgegeben worden. Zunächst ers fährt man, daß diese Attion in einem sehr viel gröBeren Ausmaße erfolgen soll, als man je gedacht hat. Bereits in den nächsten zwei bis drei Jahren sollen nicht weniger als 100.000 Bräute nach MandSchufuo geschickt werden. Dabei ist die Zahl der Mänbie fid) be bereits zur Ansiedlung in Mondjunts Am Dienstag, den 20. eptember, findet is the Die ner, gemeldet hat, zugrundegelegt. Insgesamt sollen jähr lich 50.000 Männer und Frauen, wenn irgend möglich, junge Ehepaare, nach Mandſchukuo gesandt wer den. Diese Quote soll nicht weniger als 20 Jahre aufrechterhalten werden, so daß, die natürliche Vermehrung der Bevölkerung eingerechnet, man bereits nach einem Jahrzehnt mit einer Million japanischer Kolonisten rechnen tann. Die ersten beiden Bräute schulen sind in Miagi und Yagamata bereits eröff
Die heutige deutsche
Inland- Sendung
In der neugegründeten Sektion Turn gab Genosse Fischer am 8. September ein Simultanspiel gegen 10 satrke Spieler. Ergebnis 7+ 1-2
..Café Bauer" die gründende Versammlung statt.
Schachfreunde werden gebeten, sich recht zahlreich einzufinden.
Partie Nr: 163
Gespielt am 29. März 1937 zu Bern , Schweiz . Weiß: Wiggeler, Biel . Schwarz: Thomas, Kopenhagen . d7-85
1. d- d4
2. c2- c4
3. Sg1-13
4. Sb1- c3
5. e2- e3
6. Lf1- d3
7. Ld3xc4
8.0--0
e7- e6
Sg8-16
Sb8- d7
Lf8- e7
d5xc4
0-0
c7- c5
In diesem Abspiel des Damengambits sehr gut, da ja die Gefahr des vereinzelten Damenbauers nicht besteht. 9. Dd1- c2 a7- a6
10. b2- b3? Dieser Zug birgt den Keim zun fer mit Tempogewinn, besetzt die c- Linie und die weißen Figuren hängen in der Luft. 10.
b7- b5!
Ein merkwürdiges Naturphänomen. Auf der Bes fizung eines gewissen Eugène Carpentier in Fontaine- le- Bourg ist zur Zeit ein sehr eigenartiges Germat: Freizeitgestaltung der Hausfrau, eine PlauBrag- Melnif: 10.15 Für die Frau: Dr. Olga Naturphänomen zu beobachten: ein Apfelbaum trägt gleichzeitig auf der einen Hälfte Früchte und auf der berei. 10.30 Schallplatten. 12.10 Blasmusik der Post- Verlust in sich. Schwarz verdrängt den weißen LäuTer. 14.00 Jugendstunde: Funtszenen aus Wallenanderen Blüten. Vermutlich ist die Erklärung dieser steins Lager". 14.10-15.00 Symphoniekonzert Erscheinung so, daß auf der jetzt blühenden Seite die( Dir. Franz Binder). 18.00 Orchesterkonzert( Dir. Senospen durch die Fröste im Mai nicht zum Blühen Franz Binder), Musit von Lehar . 18.20 Unterhal sich bald erweist. lamen. Aber auch diese Erklärung ist eigentlich unzu- tungsmusit( Schallplatten). 19.30 Feierabend von reichend, denn sie macht es nicht verständlich, wieso Multerer. 20.15 Bunte Szene und Musit. 22.30 bis fie jest im Herbst noch aufgebrochen sind. Auf der 23.30 Tanzmusik( Schallplatten).- Nachrichten ab andern Seite sind die Früchte bereits völlig reif. Ea Brünn: 17.40 Deutsche Sendung: Lieder im Weil, Brünner Typographensängerbund).
12.30.
11. Lc4- d3 Besser war noch Le2, wie es 11. Lc8- b7 c5xd4 Ta8- c8
12. e3-04? 13. Sf3xd4 14. a2- a3 Um b4 abzuwehren Es ist aber schon zu spät. Material geht auf alle Fälle verloren. 14..... Sd7- e5! Aufgegeben, denn es geht eine Figur verloren.
ebenso nublos wie seine guten Zeugnisse. Doch gab wird interessant sein, zu beobachten, wie weit nach Volkston( Tenor: Viktor Matuschka, Dir. Ernst| Eine von Schwarz unbefangen und kräftig gespielte
er die Hoffnung nicht auf. Mit dem spärlichen Reste seiner Barschaft ging er in ein anderes Land. von dem gute Befannte behauptet hatten, Leute mit sei nen Fähigkeiten könnten sich dort eine Eristenz
gründen.
Er belam sogar wider Erwarten bald eine Stelle. Er verlor sie, als der Betrieb militärische Aufträge erhielt und nun den Ausländer nicht mehr beschäftigen durfte.
Start ließ aber die Hoffnung nicht so bald sinten. Er lief, Empfehlungsschreiben in der Tasche. arbeitsuchend von einem Unternehmen zum anderen. Ohne Erfolg.
Nun verlor er den Mut. Ein junger Mann,
der arbeitswillig ist und etwas kann, soll von Unterftügungen leben? Er machte einen Selbstmordver
dem Blühen auch auf der im Mai erfrorenen Seite noch eine Fruchtbildung einsetzt.
Partie.
25 Kilometern die Strecke zu betvältigen, während das zweite Tagi so schnell wie möglich fahren sollte. In beiden Wagen nahmen Reporter Platz, um zu kontrollieren, daß nach den Vorschriften gefahren würde.
Hundert Jahre Kabel. Die Welt wird das hundertjährige Jubiläum des Unterwasserfabels erst Wer langsam fährt, im Jahre 1950 feiern, und das ist insofern richtig, fährt schnell als erst 1850 das erste Stabel unter dem Kanal zwischen England und Frankreich gelegt worden ist; die Verkehrsexperiment in London Arbeiten dauerten 24 Stunden, was für die damalige Technit eine Glanzleistung bedeutet. Aber die MTP London, im September. Die Londoner Um elf Uhr vormittags begann dieses eins Erfindung des Kabels datiert aus dem Jahre 1838, Verkehrsschwierigkeiten werden von Jahr zu zigartige Rennen mitten durch den dichtesten wo es in England patentiert wurde. Es dauerte Jahr größer. Diese größte Stadt der Welt mit Verkehrstrubel Londons . Tausende von Zu übrigens noch zwanzig Jahre nach der Erfindung, einem Auto- und Autobusverkehr, wie er in schauern hatten sich auf den Straßen angefambis das Stabel seine eigentliche entscheidende Rolle Europa einzig daſteht, besikt dennoch nicht die melt. Aber die Polizei sorgte dafür, daß der gezu spielen begann, denn erst 1858 wurde das erste breiten, schnurgeraden Avenuen der amerikani- wöhnliche Verkehr aufrechterhalten blieb, denn Transozeantabel von England nach Amerika gelegt. ſchen Großstädte, und so wird die Lösung des sonst hätte ja der Wettbewerb seinen Wert verDas erste Cablogramm wurde von der Königin Vic- Verkehrsproblems in London tatsächlich von Tag loren. Selbstverständlich wurden viele Wetten abtoria an den Präsidenten Lincoln nach Washington zu Tag dringender, zumal die Ziffern der Un- geschlossen und, um es gleich vorweg zu sagen, cs gesandt. Sein Eingang wurde in den Vereinigten fallsstatistik erschreckend anschwellen. wurde bei diesen Wetten sehr viel verloren, denn Staaten überall mit Volksfesten und in New York Vor allem wenden sich die Klagen des das Ergebnis des Wettlaufes war recht überfogar mit einem Feuerwerk begrüßt. Dieses Feuer- Publikums gegen die Schnellfahrer. Diese Klagen raschend. wert hatte allerdings eine böse Folge, denn das Rats werden auch in anderen Städten erhoben, aber in Als erster kam der Radfahrer an, ihm folgte Haus von New York fing Feuer, und dieser Brand London hat man jest zum ersten Mal im Rahmen eine Minute später der Läufer, dann kam eine blieben als der Eingang des ersten Kabels. ist weit mehr in der Erinnerung von New York ge- eines höchst originellen Wettbewerbes den Beweis lange Pause, und erst zwei Minuten später dafür erbracht, daß Schnellfahren in verkehrsrei- wurde eines der beiden Taxis gesichtet, aber nicht Staatliche Maler in der Türkei . Die türkische chen Großstadtstraßen deshalb sinnlos ist, weil etwa das schnelle", sondern das ,, langsame". Sunstatademie hat eine schredliche Feststellung ge- man auf diese Weise nur um so langsamer vor- Das schnelle" brauchte noch eine weitere Minute, macht, nämlich die, daß die türkischen Paysagisten nur wärts kommt. um, höhnisch begrüßt, als letter in der Fleet ganz wenige ,, berühmte" Landschaften malen, während Wie wurde dieser Beweis erbracht? Die Rei- Street einzutreffen. die sonstige Türkei in feinen Bildern verewigt wird. tung Sunday Expreß " organisierte ein Wett- Aus den Verichten der Teilnehmer ergab Um diesem Zustand abzuhelfen, ist ein Dekret erlassen rennen während der verkehrsreichsten Zeit, das sich, daß sich der Läufer und der Radfahrer sehr worden, wonach jährlich zehn Maler auf staatliche von der Liverpool- Street- Station bis zum Ge- leicht durch den Verkehr hindurchwinden konnten. nicht mißlingen. Aber er wollte doch nicht einfach austneifer, Roften in die verschiedenen Provinzen des türkischen bäude der Zeitung in der Fleet Street ging. also Das langsam fahrende Tagi konnte durchaus ohne bis zur äußersten Grenze der Möglichkeit Not, Reiches einen Monat lang gesandt werden, mit der durch die überlasteten Straßen führte. An diesem gleichmäßig vorwärtskommen, während der schnelle Ungemach, Obdachlosigkeit zu ertragen, und fiche. Verpflichtung, mindestens drei Bilder der verschie Wettrennen beteiligten sich: ein Läufer, ein Rad- Wagen dreimal länger vor den Haltefignalen fein Ausharren wurde belohnt, er erhielt von einer denen Landschaften zu malen. Eines dieser Bilder fahrer und zwei Tagis. Das eine Tari hatte den stoppen mußte als der langsame, der immer dem großen Firma in Südamerila eine Stelle augesagt. wird in engere Stonfurena fommen, und eines von Auftrag, mit einer Geschwindigkeit von höchstens Verkehrsstrom gefolgt war.
sud). Wie alles, was er in den letzten Monaten an gepackt hatte, mißlang auch dieser Versuch. Karl wurde gerettet. Aber weil es so seltsam ist, nicht wahr?, so ungewöhnlich, daß ein junger gesunder Mann lebensüberdrüssig ist, wurde er einige Beit hindurch unter psychiatrische Beobachtung gestellt. Schließlich wurde er als völlig gesund entlassen. Wieder versuchte er sein Glück. Und sein Suchen hatte Erfolg! Er befam eine Stelle als Mits arbeiter bei einem Hochschulprofessor. Aber nicht auf lange. Auf Drängen einer Gruppe von Studenten, die in Starl einen Marristen" witterten, mußte der Hochschullehrer ihn entlassen.
Wieder Suche nach Arbeit! Diesmal mit einem letzten Aushilfsmittel in der Tasche. Karl hatte sich ein schnellwirkendes Gift zu verschaffen gewußt. Nun war er zu allem bereit, und diesmal sollte ihm der Versuch, dem Leben zu entrinnen,
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