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Mittwoch, 28. September 1838
Nr. 228
Belgien   mobilisiert sechs Jahrgänge
Brüssel.  (Havas.) Belgien   hat sechs Reservistenklaffen einberufen. Die Regierung beschloß, die militärischen Vorbereitungen, die bereit» getroffen wurden, zu ergänzen und ordnete die Verstärkung der Armee an. Dieser Beschluß wurde allein au» dem Wunsche nach Sicherheit und Frieden gefaßt. Die Regie­rung prüfte auch eine Reihe wirtschaftlicher Maß­nahmen, welche die Lage erfordert.
Der ordentliche Kabinettsrat tritt am Frei­tag nachmittag» zusammen. Auch Holland  besetzt seine Grenzen Haag,(hs.) Im Hinblick ans die ernste internationale Lage hat die holländische Regie­rung unerläßliche Maßnahmen zur Verstärkung der Truppen an den Grenzen getroffen, die auf Kriegsstärke aufgefüllt wurden,
Französischer Ministerrat unter Vorsitz Lebruns
Pari». In der DienStag-Sitzung des Mi» nisterrate», der am Vormittag unter dem Vorsitz des Präsidenten der Republik tagte, erstatteten der Vorsitzende der Regierung D a l a d i e r und der Außenminister Bonnet ausführlich Bericht über die Unterredungen, die sie in London   bei der Konferenz der französischen  und englischen Minister hatten. Der amtliche Be­richt erklärt, daß der Ministerrat die Abma­chungen der Londoner Konferenz genehmigte. Einstweilen ist in Paris   keine Entscheidung getroffen worden. Die Regierung verharrt aber auf dem Beschluß, sich an den ursprüngli­chen französisch.englischen Plan zu halten. An Pariser   politischen Stellen herrscht der Eindruck vor» daß Reichskanzler Hitler  nicht entschlossen ist, inden Krieg z u- i e h e n. Mit seiner Montag-Rede wollte er erproben, wie weit er noch gehen könne, mit seiner Methode, die Welt abzuschrecken und mit dem Kriege zu drohen. ES wird angedeulet, daß Hitler   in feiner Rede indirekt einige Auswege(?) angeführt hat. ES bestehen aber Befürchtungen, ob er nicht als Preis für fein Nachgeben weitere Opfer haben will. Deswegen werden in Paris   die Rach- richten über die wachsende Entschloss enheit gegen weitere Forderun­gen HitlerS   begrüßt. Pari».(Havas.) Außenminister Georges Bonnet   hatte Dienstag nachmittags im Kriegsministerium eine Beratung mit dem Mi­nisterpräsidenten Daladier  . Dann fanden sich beim Ministerpräsidenten die Minister Queu- i l l e und Marchandeau ein. Um 17.15 Uhr erschien Lion Blum   im KricgSmini- sterium und wurde von Daladier   empfangen. Paris   bereitet sich vor Ab gestern erscheinen alle französischen  Blätter, von denen manche acht bi» zwölf Seiten hatten» in beschränktem Umfang von vier oder höchsten» sech» Seiten.. Da» Ministerium für öffentliche Arbeiten gibt bekannt, daß die französische   Staatsbahn- gesellschaft zur Erleichterung der Evakuie­rung der Hauptstadt Paris   alle Maßnahmen zur Bewältigung des erhöhten Abströmens der Bevölkerung auf das Land getroffen hat. Die französische   Regierung hat beschleunigte Maßnahmen getroffen, damit allen Familien mobilisierter Soldaten Lebensunterhaltsbeiträge au-gezahlt werden, die sich zwischen 5 Franken für Frauen und 9 Franken für Kinder bewegen. Die Vereinigung der französischen   Aerztin- nen hat eine freiwillige Mobilisierung ihrer Mit­glieder beschloßen, die sich in größter Fahl für den Dienst in Krankenhäusern, beim Roten Kreuz, bei
der zivilen Flugabwehr u. ä. zur Verfügung stellen. Pari». Die Pariser   Bauarbeiter haben nach Erhalt der geforderten Garantien Montag früh di: Arbeit wieder ausgenommen. Auf sämtlichen Bauplätzen und in allen Betrieben wird normal gearbeitet. * London  . Auf dem ganzen Gebiet Groß­ britannien  » führen die zivilen Behörden weiter­hin Sicherungsmaßnahmen gegen Luftangriffe durch. Es werden Luftschutzkeller gebaut und in den abgelegenen Parkivinkeln werden Plätze zur Herrichtung de» Terrain» zum Schutz der Zivil­bevölkerung sichergestellt. Die Postämter haben in allen Häusern Broschüren des Innenmini­sterium» verteilt, die Richtlinien für die p a s» siveLuftabwehr enthalten. Die Nach­frage nach Gasmasken ist ständig im Stei­gen begriffen und die Verteilungsstellen sind be­müht, dieser steigenden Nachfrage gerecht zu werden. Französische   Sozialisten danken Roosevelt Pari». Die französische Sozialistische   Par­tei hat an den Präsidenten Roosevelt   folgende Depesche abgeschickt: Im Bewußtsein, die Ge­fühle der ganzen französischen   Demokratie zu verdolmetschen, spricht die sozialistische Partei nnd der Parlamentarische Klub Ihnen seine Dankbarkeit ans für Ihre Bot­schaft, die im Augenblicke der äußersten Ge­fahr für den Frieden das Echo des Gewissens der ganzen Welt darstellt. Im Kamen von 10 Millionen Frauen Der Frauen«WeltauSschuß in Pari» sandte dem deutschen   Syndikat arbeitender Frauen der Intelligenz in Prag  folgendes Telegramm:»2m Namen von zehn Mil­lionen Frauen, die im Frauen-Weltausschuß ver­einigt sind, senden wir Euch die innige Versiche­rung unserer Solidarität mit Euch. Harret au» im Kampfe um die Unabhängigkeit des Tschecho­slowakischen Staate». Wir tun alle», um Euch zu helfen." Eine Botschaft des Pariser Kardinals Pari». Der Pariser Erzbischof Kardinal Der- hier erließ im Rundfunk eine Friedensbotschaft, in der er u. a. sagt: Frankreich   hat sicherlich seine Friedensliebe bewiesen. Heute aber ist es auch notwendig, daß es seine Kraft und den Mut seiner Söhne beweist. Die Bereitschaft, mit der die fran­ zösische   Nation dem Appell gehorcht hat, macht einen unzweifelhaft tiefen Eindruck auf diejenigen, die vielleicht noch an unseren sittlichen Werten ge­zweifelt haben. Der Kardinal fordert dann zu Vertrauen, Ruhe und Gebeten auf.
BeneL' Antwort auf Roosevelts Botschaft Präsident Dr. Bene» hat da» Telegramm de» USA  -Präsidenten Roosevelt   also beantwortet: Herr Präsident. Ich wurde von Ihrem Te­legramm tief ergriffen. ES kam in einem Angen- lilicke, in dem unser Land nnd unsere Nation die Gefahr deS Krieges übermäßig stark empfinden. Durch 20 Jahre haben unsere Regierungen eine Politik de» Frieden» getrieben, sie haben sich an den Grundsatz gehalten, daß die Lösung aller In­ternationalen Konslikle mit friedlichen Mitteln durchgeführt werden soll, sie haben Arbi­trageverträge geschloßen, sie haben die Friedens­politik deS Völkerbunde» unterstützt und sich nie­mals gegen all da» versündigt. Unsere Regierung bat auch den BriandKellogg-Pakt unterzeichnet nnd sie wird in keinen: Falle etwaS tun, wodurch sie ihn verletzen würde. Obwohl die Tschechoslo­ wakei   bei den bisherigen Verhandlungen da» größte Opfer gebracht hat, da» ihre LebenSintereffen be­rührt, stört sie die Verhandlungen nicht und sie wünscht, daß der Konflikt durch ein Neber» einkommen friedlich gelöst werde. Die Tschechoslowakei hat außerdem eine» Arbitrage­vertrag mit Deutschland   unterzeichnet und sie hat iereito beantragt, den Streit nach diesem Vertrage m lösen und sie ist bereit, diese» Angebot neuerlich n: stellen. Sie ist Ihnen dankbar, Herr Präsident, 'ür Ihre Botschaft, die in diesen schweren Augen» ilicken zur Erhaltung de» Frieden- und zu einer lerechten Lösung de» Konflikte» beitragen kann. Ich staube, daß der Streit auch heute im Geiste der ilequität ohne gewaltsame Konflikte gelöst werden önnle, und die ganze tschechoslowakische Ration iofft die» bisher. Sie würde sich wehren, wenn sie iberfallen würde, aber sie ist mit Ihnen lief iiier- :e»gt, daß der Krieg schließlich nicht- löst und daß iier die Vernunft, da» Gefühl der Menschlichkeit lnd der Grundsatz der Gerechtigkeit siegen soll. Prag  , 26.September 1938. Dr. Edvard Bene l."
Hitler an Roosevelt Der Alleinverantwortliche lehnt die Ver­antwortung ab Berlin  . Reichskanzler Hitler anttoortete am dienStag auf die Kundgebung de» amerikanischen Staatspräsidenten Roosevelt   mit einem Lelegramm, in dem es heißt, daß der ReichSkanz» er die Bemühungen des Präsidenten anerkenne lnd feine Auffassung über die schrecklichen Folgen tines Krieges teile. Gerade auS diesem Grunde rber könne und müße er jede Berant» o o r t u n g für den Ausbruch von Feindselig« eiten ablehnen, die au» der heutigen Ei« Nation entstehen könnten. Nicht Deutschland   sei 'chuld an dieser Situation. Alle Möglichkeiten zu 'iner gerechten Lösung seien mit der deutschen  Denkschrift erschöpft. Nicht die Reichsregierung, ändern die Tschechoslowakei   habe zu entscheiden.
Sir Wilson bei Hitler Berlin.(Reuter.) Chamberlain» Sekretär Sir Horace Wilson   besuchte DienStag kurz nach Mittag den Reichskanzler Hitler  . In sei­ner Begleitung befand sich der britische  BotschafterHenderson und der erste Sekretär der Berliner   britischen   Botschaft Kirkpatrick  . Die Aussprache, die zwischen dem. Reichskanzler Hitler   und den britischen   Diplo­maten stattfand, dauerte eine halbe Stunde. Wilson trat um 13.45 Uhr. den Rückflug nach London   an. Es verlautet weiter, daß im Ver­laufe des Besuche» Wilson» in der Wilhelm« straße auch die Minister von Ribbentrop, Göring  und Dr. Goebbels   anwesend waren. London  . Sir Horace Wilson   ist um 17. Uhr auf dem Flugplatz Heston gelandet. Zwei Minuten nach seiner Landung bestieg Sir Wilson ein Auto nnd begab sich in schneller Fahrt nach London  . Vorher erklärte er Jour­nalisten, erwisse nicht, ober noch­mal» nachBerlin zurückkehren werde.Heute vormittags", so sagte er, hatte ich eine Unterredung mit dem deutschen   K nzler und nun eile Ich, um dem Ministerpräsidenten hierüber zu be­richten." Um 17.50 Uhr traf Wilson in Downing Street   ein, wo sich im Laufe des Nachmittags bereit» die Minister Hoare   und I n s k i p beim Premierminister eingefunden haben.
Lob der tschechoslo­wakischen Wehrhaftigkeit London.Times" veröffentlichen einen Artikel des belgischen Militärfachmannes L e d- g i n, in welchem der Autor feststellt, daß die Tschechoslowakei   hinsichtlich ihres Menschen­materials es mit den stärksten Völkern aufneh« men kann. Das tschechoslowakische Heer vereinigt in sich gallische Initiative und deutsche Disziplin, wozu ein gewißer slawisckier Messiasgeist komme. Die tschechoslowakische Kriegsindustrie habe eine Tradition, welche die Verbündeten im Jahre 1914 sehr schmerzlich zu spüren bekamen, und die tschechoslowakischen Waffen wurden im Gran Chaco   und in Schanghai   erprobt,>vo der Ver­fasser selbst sich von ihrer Stärke, Präzision und Wirksamkeit überzeugen konnte.
British Legion hält sich bereit London.(Havas.) Der Verband der ehema­ligen britischen   Soldaten, dieBritish Legion", veröffentlichte Dienstag folgendes Kommunique: Der Vorsitzende der britischen   Legion, Sir Frederick Maurice, ist am Sonntag abends nach Berlin   abgeflogen und hat, mit Zustimmung des Premierministers, Reichskanzler Hitler   für den Fall, daß zwischen Deutschland   und der Tsche- choslolvakei ein Uebereinkommen erzielt wird, die Dienste der britischen   Legion als einer Reichs­und neutralen Organisation für die Gebiete, die Gegenstand de» UebereinkommenS sind, angeboten. Sir Frederick Maurice ist Montag abends nach London   zurückgekehrt und hat Chamberlain die Antwort des Reichskanzlers mitgeteilt. Bekanntlich hat Reichskanzler Hitler   in seiner gestrigen Rede erklärt, daß er die Dienste der Bri­ tischen   Legion annehme.
London   kriegsbereit In ganz England sind KriegSvorbereitungen km Gange. Eine Mobilisierung ist bisher nicht erfolgt, gleichwohl herrscht aber Andrang zu den RctrutierungSstellen und bei den Meldungen für den Freiwilligen-HilfSdienst. 40 Millionen Gas­masken stehen zur unentgeltlichen Verteilung be­reit. Vorbereitungen für eine Teil-Evakuierung London  - sind getroffen. Donnerstag beginnen die Aushebungen von mrilenlangrn Gräben in den Londoner   Parkanlagen zum Schutze der Be­völkerung gegen Schrapnell». Die Gräben wer ­
den 1.50 Meter breit und 2.10 Meter tief fein und mit galvanisiertem Eisen und Erde bedeckt fein. Für Gas, Elektrizität und Wasser sind Schnhvorkehrungen getroffen. Bekannt wird, daß gestern der englische   Botschafter in Berlin   Hen- dirson im Auswärtigen Amte darauf hinwies, daß eine intransigente Rede Hitler  » am heutigen Alend den Frieden gefährden würde. Doch soll Henderson keinerlei Zusicherung diesbezüglich er­halten haben.
USA  -Kampfschlff nach England Washington.(Reuter.) Da» Kriegsmarine  - Ministerium gibt bekannt, daß der amerikanische  TorpedobootzerstörerSomerS" sich zu einer UebungSfahrt" nach England begibt.
MaBnahmen In Gibraltar  Gibraltar.(Havas.) Die Marinebehörden in Gibraltar   haben soeben ähnliche Vorsichts­maßnahmen ergriffen, wie sie für die englischen Gelväffer ergangen sind. Kein Offizier, Soldat oder Matrose darf bis auf Widerruf die Basis von Gibraltar   verlassen. Ettva 1000 Ausländer find aufgefordert worden, das Gebiet von Gi­ braltar   sobald wie möglich zu verlassen. Die Be­hörden haben eine Kundmachung herauSgegeben, worin Freiwillige im Alter von 14 bi» zu 55 Jahren für verschiedene Arbeiten zur passiven Abwehr von Luftangriffen für administrative Arbeiten, für die erste Hilfeleistung usw. anfge- rufen werden.
Vor keiner Drohung sich beugen I In einer Rundfunksendung, die Montag nachts um halb 12 Uhr au-gegeben wurde, nimmt die Tschechoslowakei zu der Hitlerrede Stellung. E» wivd in dieser Sendung die schon einige Stufen vorher erfolgte Äußerung zum deutschen   Memoran- dum im Wesentlichen wiederholt und die Auffas- ung abgelehnt, daß den tschechoslowakischen Staatspräsidenten oder die tschechoslowakische Re­gierung die Schuld an der Zuspitzung de» Kon- likts treffe. Die Sendung schließt mit den Worten: Wenn unsere Ration zu den grausamen Opfern im Interesse diese» lülgemeinen Frieden» entschlossen ist, dann hat sie sicherlich ein Recht, von denen, zu deren Nutzen st« schließlich ein- willigte, diese» Opfer zu bringen und zu ihnen gehört Deutschland   an erster Stelle zu verlangen, daß sie bei der Lösung dieser verwickel­ten Frage ebenfalls Versöhnlichkeit und Zurückhaltung sowohl in den Ansprüchen wie in den Mitteln an den Tag legen. Wenn aber Ür solche Methoden auf der anderen Seite nicht lenug Verständnis vorhanden sein sollte, würde ich unsere einheitliche, innerlich feste und ent- chloffene Ratton vor keiner Drohung beuge n."
Reglerungs- und Koalitions­parteien absolut einig Prag  . Die Regierung der Republik  , welche in der Nacht auf Dienstag unter dem Vorsitze des Vorsitzenden der Regierung, de» Armeegenerals S y r o v h, eine Sitzung abhielt, hat eine Reihe von Kundmachungen erlassen, durch welche Ange­legenheiten der öffentlichen Verwaltung vom Gesichtspunkte der Bedürfnisse der Staatrvertei- digung geregelt werden. Dienstag Vormittag­würden die Beratungen der Regierung und der die Regierung unterstützenden ftaatüerhaltenden Parteien auf der Burg beim Präsidenten der Republik fortgesetzt, wohin die Vorsitzenden der Koalitionüparteien, die Mitglieder de» politischen Ausschusses der Regierungsmehrheit und einige Minister eingeladen wurden. Bei der Beratung wurde die absolute v o r- Lehaltsame Einheit der Anschau­ungen der Regierung und der politischen Parteien konstatiert. Abend» wurde neuerlich eine gemein­same Sitzung de» Ministerrate» mit den Koali­tionspolitikern und den Parteiführern einberufen. Nachmittag» tagte der polittsche Ausschuß der staatserhaltenden Parteien, der aktuelle politische Fragen löste und sich mit der durch die letzten inter­nationalen..Ereignisse und die Kundgebungen europäischer Staatsmänner geschaffenen Lage befaßte.
Sitzung 6er tfchechltchen Sozialdemokratie Montag tagte unter Teilnahme von Dele­gierten au» der ganzen Republik der Zentral- exekutivauSschuß der tschechoslowakischen sozial­demokratischen Partei. Die Sitzung leitete der Parteivorsitzende Abgeordneter Hampl, der einen ausführlichen Bericht über die Ereignisse der letzten Tage erstattete und die Ursache einiger überraschender Wendungen der europäischen   Poli­tik in der abgelaufenen Woche darlegte. Er be­tonte, daß alle» davon abhänge, daß wir kühlen Verstand bewahren, alle neuen Ereignisse objektiv beurteilen und al» Volk absolut einig bleiben. In der Aussprache meldeten sich zahlreiche Delegierte zu Worte, worauf den Vertretern der Partei in der Regierung und allen, die die Partei führen, der Dank ausgesprochen wurde.
Riesenverluste Francos Republikanische Antwort Barcelona.(Ag.-Esp.) Da» Bulletin der Le« vantearmee veröffentlicht folgende Statistik: Seit Be­ginn der Rcbellen-Gegenosfenswe an der Ebrofront haben 5850mal unsere Jagd- und 5705mal Bom­benflugzeuge der Republik  , zusammen 11.155mal, auf feindliche Truppen und ihre Stellungen insgesamt 4,9 Millionen Kilogramm Sprengswff und 2,10 Millio­nen Stahl in Äombeninhalt und»gestalt abgewor- fen, zusammen 7 Millionen Kilogramm Bomben. Der Feind hat in diesen 50 Tagen etwa 60.000 Mann Verlust gehabt, also 50 Mann pro Stunde. Vergebliche Uebermacht General Roje sagt in einem Tagesbefehl zum zweiten Monatsende der republikanischen Wi­derstände» am Ebro  , daß 100.000 Mann, 800 Ge­schütze, 200 Tank» und 600 Flugzeuge, alles auf einer kurzen Front eingesetzt, den Widerstand der Republikaner   nicht gebrochen haben. Die marokkanische Frage Tanger.(Ag.-Esp.) Der italienische Dampfer Firenze  " traf hier au» Sevilla   mit 265 Verwun­deten und 81Freiwilligen" ein, um alsbald wei­terzufahren. natürlich ohne Landurlaub für die Rei­senden. In Tetuan   wurden 250 Araber eingekerkert, weil sie sich geweigert hatten, al» Franco-Soldaten nach Spanien   zu gehen. In Ceuta   und Larrasch wur­den weitere Rebellentruppen aus Spanien   auweia« den. In den letzten Tagen ist eine beträchtliche Menge deutscher   Kriegsschiffe in den Rebellenhäfen de» Mit« telmeer» konzentriert werden, darunter die Untersee­boote U 27, U 20. lt 30 und 1181, sowie ein Minen­leger,